Konzeptbericht
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ENTWURF Einwohnergemeinde Hermrigen Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht Oktober 2020 Impressum Planungsbehörde: Einwohnergemeinde Hermrigen Hauptstrasse 34 3274 Hermrigen Auftragnehmer: ecoptima, Spitalgasse 34, Postfach, 3001 Bern Telefon 031 310 50 80, Fax 031 310 50 81 www.ecoptima.ch, [email protected] Bearbeitung: Beat Kälin, Siedlungsplaner HTL / FSU Gabriela Keusch, Raumplanerin BSc Abbildung Titelseite: Luftbild Gemeinde Hermrigen © geo.admin.ch Hermrigen/OP Revision/06422/4_Resultate/Räumliche Entwicklung/06422_SEin_201010_EW/ Einwohnergemeinde Hermrigen ecoptima Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht Inhalt A Einleitung 1. Ausgangslage 5 1.1 Gesetzliche Grundlage 5 1.2 Auftrag / Zielsetzung 5 2. Rechtliche Stellung 5 3. Begriffe 6 B Entwicklung der Gemeinde 3.1 Siedlungsentwicklung 9 3.2 Siedlungsstruktur / Orts- und Landschaftsbild 10 3.3 Bevölkerung und Arbeitsplätze 10 3.4 Raumnutzerdichte 12 C Siedlungsentwicklung nach innen 4. Bilanz Wohnbaulandbedarf (WMK-Zonen) gemäss Richtplan 2030 13 4.1 Voraussetzungen Kantonaler Richtplan 13 4.2 Baulandbedarf Arbeiten 13 5. Nutzungsreserven 14 5.1 Unüberbaute Bauzonen (Baulandreserven) 14 5.2 Nutzungsreserven auf überbauten Flächen (unternutzte Flächen) 15 5.3 Mengengerüst Nutzungsreserven 15 6. Nutzungspotenziale 16 6.1 Erhöhung des Nutzungsmasses 16 6.2 Nutzungsänderungen 16 7. Fazit 17 Anhang 18 Anhang A Baulandbedarf gemäss kant. Richtplan 2030 (Datenstand:01.01.2020, AGR) 18 Anhang B Nutzungsreserven WMK 19 Einwohnergemeinde Hermrigen 5 ecoptima Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht A Einleitung 1. Ausgangslage 1.1 Gesetzliche Grundlage Mit Inkraftsetzung der 1. Etappe des revidierten Raumplanungsgesetzes am 1. Mai 2014 hat der Bund eine kompakte Siedlungsentwicklung, eine bessere Nutzung brachliegender Flächen in Bauzonen und die Verkleine- rung überdimensionierter Bauzonen zum Ziel. Bauzonen dürfen nur noch so gross sein, dass sie den erwarteten Bedarf für die nächsten 15 Jahre abdecken. Die Kantone erhielten für die Umsetzung der neuen Regeln in ihren Richt- plänen fünf Jahre Zeit. Der Kanton Bern verfügt mittlerweile über einen angepassten Richtplan sowie über ein teilrevidiertes Baugesetz. Das Massnahmenblatt A_01 des kantonalen Richtplans setzt die haushäl- terische Nutzung des Bodens zum Ziel und fordert die Gemeinden auf, ihre Ein- und Umzonungen gestützt auf die Kriterien zur Bemessung des 15-jährigen Baulandbedarfs Wohnen und die Kriterien zur Zonenausschei- dung zu begründen. 1.2 Auftrag / Zielsetzung An der Besprechung mit Beat Kälin vom 5. November 2019 beauftragte die Gemeinde die ecoptima AG, die unter Berücksichtigung der Gesetzes- revision noch vorhandenen räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde Hermrigen aufzuzeigen. Das Resultat soll der Gemeinde als Ent- scheidungsgrundlage im Zusammenhang mit der in Bearbeitung befindli- chen Ortsplanungsrevision dienen. 2. Rechtliche Stellung Der vorliegende Bericht zur Siedlungsentwicklung nach innen ist ein Stra- tegiepapier des Gemeinderates. Es ist weder ein kommunaler Richtplan noch ein Konzept nach Art. 57 BauG und daher nicht behördenverbindlich. Die Umsetzung der vorliegend definierten Strategien und der Siedlungs- entwicklung nach innen erfolgen vorwiegend im Rahmen von Anpassun- gen der Nutzungsplanung, die in der Regel im ordentlichen Verfahren mit Mitwirkung, Vorprüfung, öffentlicher Auflage und Beschlussfassung durch die Gemeindeversammlung erfolgen. Einwohnergemeinde Hermrigen 6 ecoptima Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht 3. Begriffe Siedlunungsentwicklung nach innen (SEin) Als SEin wird die bessere Ausnützung der bestehenden Bauzonen unter Wahrung einer bestmöglichen Siedlungs- und Wohnqualität bezeichnet. Die SEin spielt sich in der rechtskräftig eingezonten Fläche (überbaut / unüberbaut) ab. Bauzone = Überbaute und unüberbaute Bauzonen SEin (= Bauzone) Nicht eingezonte Fläche innerhalb der Bauzone Gemeindegrenze Wald Bahnlinie Gewässer Abb. 1 Räumlicher Bezugsrahmen der SEin (Quelle: AGR, AHOP SEin, April 2016) Innenentwicklungspotenziale Die Innenentwicklungspotenziale setzen sich gemäss kantonaler Arbeits- hilfe aus den Nutzungsreserven sowie aus den Nutzungspotenzialen zusammen. Nutzungsreserven und Nutzungspotenziale In der SEin wird zwischen Nutzungsreserven und Nutzungspotenzialen unterschieden: Nutzungsreserven Nutzungsreserven können unter den Bestimmungen der geltenden Nut- zungsplanung realisiert werden. Dabei gibt es zwei Kategorien: – Unüberbaute Bauzonen (Baulandreserven) – Nutzungsreserven auf überbauten Flächen (unternutzte Flächen) Unüberbaute Bauzonen (Baulandreserven) Als unüberbaute Bauzonen gelten Parzellen und Parzellenteile mit einer freien Fläche, auf welchen unter Einhaltung der geltenden Nutzungspla- nung eine Hauptbaute errichtet werden kann. Die genaue Definition und die Informationen für die Erhebung sind im «Leitfaden zur Erhebung der unüberbauten Bauzonen im Kanton Bern» festgehalten. Nutzungsreserven auf überbauten Flächen (unternutzte Flächen) Differenz zwischen dem zulässigen Nutzungsmass gemäss der geltenden Nutzungsplanung und der bestehenden Ausnützung. Bei dieser Kategorie kommen insbesondere folgende Massnahmentypen in Frage: – Sanierung / Erneuerung: Schaffen von zusätzlichem zeitgemässem Wohn- und Arbeitsraum im Rahmen einer Sanierung oder Erneuerung Einwohnergemeinde Hermrigen 7 ecoptima Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht – Ergänzungen: Anbau, Aufstockung oder Ergänzungsbauten – Abbruch und Neubau Nutzungspotenziale Nutzungspotenziale ergeben sich, wenn an raumplanerisch besonders geeigneten Orten das Nutzungsmass gegenüber der geltenden Nutzungs- planung erhöht oder die Nutzungsart geändert wird. Dazu gehören insbe- sondere auch Umstrukturierungsgebiete, bei denen eine Anpassung der Nutzungsplanung erforderlich ist. Potenzial Nutzungsreserven Geltende 1 Unüberbaute Bauzonen Nutzungsplanung (Baulandreserven) 2 2 Nutzungsreserven auf überbauten Flächen 1 2 (unternutze Flächen) Nutzungspotenziale Umstrukturierungs- Unüberbaute gebiet Bauzone Abb. 2 Nutzungsreserven und Nutzungspotenziale (Quelle: AGR, AHOP SEin, April 2016) Einwohnergemeinde Hermrigen 9 ecoptima Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht B Entwicklung der Gemeinde Die 17.64 km2 grosse Gemeinde Hermrigen befindet sich im Verwaltungs- kreis Nidau. Hermrigen ist eine ländlich geprägte Gemeinde und weist eine Vielzahl sehenswerter Wohnhäuser auf. Die Wohnbevölkerung hat in den letzten 10 Jahren um ein Drittel zugenommen. Heute umfasst die Gemeinde 328 Einwohnerinnen und Einwohner. Davon wohnen ca. 35% ausserhalb einer Wohn-, Misch- oder Kernzone. 3.1 Siedlungsentwicklung Die ältesten heute bekannten, urkundlichen Erwähnungen von Hermri- gen gehen ins 13. Jahrhundert zurück. Es handelte sich dabei immer um Handänderungen von Wiesen und Äckern, welche das Kloster Frienisberg tätigte. 1798 wurde Hermrigen zum Distrikt Seeland geschlagen, 1803 kam es dann zum Amt Nidau. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts florierte das Geschäft mit dem Anbau von Weizen und Hafer. In dieser Zeit wurden stattliche Bauernhäuser gebaut. Abb. 3 Siegfriedkarte, 1950 (Quelle: Swisstopo) Neben den peripher gelegenen Landwirtschaftsbetrieben war Hermrigen im Jahre 1950 hauptsächlich an der Nord-Süd-Achse (Hauptstrasse) besie- delt. Ein kleiner Dorfkern bildet sich am Knoten Hauptstrasse/Moosgasse/ Merzligenstrasse. In den letzten 70 Jahren hat sich das Siedlungsgebiet entlang der Hauptstrasse weiterentwickelt. Abb. 4 Landeskarte, 2013 (Quelle: Swisstopo) Einwohnergemeinde Hermrigen 10 ecoptima Siedlungsentwicklung nach innen (SEin) Konzeptbericht Die Bauzone beschränkt sich heute weitgehend auf das ursprüngliche Dorf Hermrigen. Die Gebäude ausserhalb des Ortskerns sowie diverse Einzelhäuser und Hofgruppen befinden sich in der Landwirtschaftszone. Im oberen Siedlungsgebiet sind drei Neubauquartiere entstanden, die zum Teil in die offene Landschaft greifen. 3.2 Siedlungsstruktur / Orts- und Landschaftsbild Das Dorf Hermrigen ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als Ortsbild von regionaler Bedeutung verzeichnet. Mass- gebend ist zudem das Bauinventar, welches durch die kantonale Denk- malpflege (KDP) erstellt wurde und in behördenverbindlicher Form in die Ortsplanung überführt werden soll. 3 66 2 109 14 18 7 237 2 18 8 6a 46c 44 262 15 9 16 1 4 16 4 3 c 4 4 19 433 a 19d 5 C b 5a 16 5 586 hrü 19 8 7 259 11b Loon 622 a 46 1 1 19a 200 5 46b tzach 1 1c 1a 19 rasse 621 628 1 a 4c 1d 3 9 15 4 4 10 4 599 13 4 210 11 19 9 1 4 er ligenst 12 4 1 618 4 z 4 1 594 weg 1 624 1 Mer Blattacher 617 16 2 44b 3 59867 623 4 (600) a 261 2 432 Bawarträbe 4 11 284 40b 177 14 1 448 13 255 4 32 8 2 0c 4 174 9 0 a d 15 4a 4 45 4 65 204 6 0 447 176 595 4f 18 175 6 19 4 170 6a 3 38 4 240 229 6 0d 235 1 288 1a 172 38 241 Gassenacher 1 173 27 258 a 593 1 10 1 b 4 4e a 11 3a 3 d 34 11 1c 48 227 3 h e 1 4 b 4g4i b 1 3 13a 4 4a 4 1 11a g 2b 11b we21 c 1 r 34 2 4 1 2c che 634 31 na 42 243a 388 Dorf asse 18 4 4 19 3 31 G 282 a Hermrigen11a 6 1 2 248 89 274 4a 253 2 2a 304 68 293 245 271 3c 290 1 32 a 286 13 7 25a 602 3 1c b 297 4 70 151 4 3a 252 2472b 4 d 627 42 2722a 3 1 14 8 243 4b 5c a 5 208 2b 4 616 5a 5b 221 2 30 16 6 5a Würbel b 217 a 441 626 6d6 6c 28 8 6e 4 13 6 2 233 7 2 2 608 7 Gassematt 6 2 8 a 9a 2a 6a 256 6 a 8a b 1 276 9 214 0 26a 26 1 a 1 15 6 246 0 1 0 15 2 50 1a 2 1 35 4 a b 5 2 1 92 1 2 2 1 3 437 234 1 20 Würbelfeld 20 1 275 20 b 88 5a 295 12 1 429a 85 Moo 250 a 12 d 1 1 9 438 1 7a a c 436 13a 609