Leben im Alter in der Region +7 attraktiv – sicher – bezahlbar

Vollversion vom 28. Oktober 2015

Altersleitbild der Gemeinden Aarberg, Bargen, Bühl, , , , ,

Erstellt in der Zeit vom März bis Juli 2015

Autor: Samuel Ruggli, Aarberg

Altersleitbild Aarberg+7 28.10.2015 Seite 1

Inhalt

1 Vorwort ...... 4 2 Zusammenfassung ...... 5 2.1 Ausgangslage ...... 5 2.2 Ziele des Altersleitbildes ...... 5 2.3 Vorgehen im Projekt ...... 5 2.4 Projektverlauf ...... 5 2.5 Altersleitbild 2006 ...... 5 2.6 Grundlagen für die Analysen ...... 6 2.7 Demographische Entwicklung 2014 bis 2035 ...... 6 2.8 Erkenntnisse aus den Umfragen ...... 6 2.9 Folgerungen in Bezug auf die zu erwartende Entwicklung ...... 7 3 Leitsätze ...... 8 3.1 Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter ...... 8 3.2 Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender Angehöriger ...... 8 3.3 Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze ...... 8 3.4 Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter ...... 8 3.5 Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen ...... 8 3.6 Breite Auseinandersetzung mit der Altersversorgung ...... 8 3.7 Qualitätssicherung ...... 8 4 Rahmenbedingungen und Vorgaben ...... 9 4.1 Auftrag des Kantons zur Überarbeitung der Altersleitbilder ...... 9 4.2 Finanzierung ...... 9 4.3 Rechtliche Vorgaben und Organisationen ...... 9 4.4 Instrumente und Begriffe ...... 10 5 Vorgehensweise ...... 10 5.1 Projektauftrag ...... 10 5.2 Ziele des Altersleitbildes ...... 11 5.3 Projektorganisation ...... 11 5.4 Projektverlauf ...... 12 5.5 Grundlagen für die Analysen ...... 12 5.6 Verfassen des Altersleitbildes ...... 14 5.7 Beschlussfassung, Umsetzung und Qualitätssicherung...... 14 6 Ausgangslage ...... 14 6.1 Ziele der kantonalen Alterspolitik ...... 14 6.2 Vorarbeiten der Gemeinden ...... 15 7 Demographische Entwicklung ...... 16 7.1 Gesamtentwicklung Schweiz – Aarberg+7 ...... 16 7.2 Demographische Entwicklung der Gemeinden Aarberg+7 ...... 17 7.3 Beurteilung durch die Teilnehmenden des Workshops vom 17.1.2015 ...... 19 8 Umfrageergebnisse und Folgerungen nach Handlungsfeldern ...... 19 8.1 Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter ...... 20 8.2 Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender Angehöriger ...... 24 8.3 Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze ...... 25 8.4 Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter ...... 26 8.5 Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen ...... 28 8.6 Anstoss zur breiten Auseinandersetzung mit der Altersversorgung ...... 30 8.7 Qualitätssicherung ...... 31 9 Leitsätze und konkrete Massnahmen ...... 32 9.1 Priorisierung ...... 32

Seite 2

9.2 Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter ...... 33 9.3 Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender Angehöriger ...... 35 9.4 Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze ...... 35 9.5 Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter ...... 36 9.6 Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen ...... 36 9.7 Breite Auseinandersetzung mit der Altersversorgung ...... 37 9.8 Qualitätssicherung ...... 37 10 Beschlussfassung ...... 38 11 Beilagen ...... 39 11.1 Umsetzung des Leitbildes 2006...... 39 11.2 Szenarien zur Beurteilung der Bevölkerungsentwicklung der kommenden Jahre ...42 11.3 Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage ...... 43 11.4 Zu Fuss unterwegs im Alter ...... 45 11.5 Mit den Fahrrad unterwegs im Alter ...... 47 11.6 Öffentlicher Verkehr ...... 50 11.7 Öffentliche Gebäude ...... 54 11.8 Sicherheit ...... 56 11.9 Informationsbedarf zum Thema Sicherheit ...... 57 11.10 Information der Bevölkerung ...... 59 11.11 Medien, welche genutzt werden ...... 60 11.12 Beratung in Bezug auf Gesundheit und Alter ...... 61 11.13 Ambulante Betreuung und Unterstützung ...... 62 11.14 Hierbei würden mir folgende Angebote dienlich sein ...... 63 11.15 Haushaltgrössen und Verwandtschaft ...... 63 11.16 Mahlzeitenangebote als Teil der Hilfe und Unterstützung ...... 64 11.17 Wohnen im Alter ...... 65

Seite 3

1 Vorwort Altersleitbild 2015 Aarberg+7 Gemeinden, Bargen, Bühl, Hermrigen, Kallnach, Kappelen, Radelfingen und Walperswil

Beweggründe Leben im Alter wird in unserer Gesellschaft ein immer bedeutenderes Thema. Dank des me- dizinischen Fortschritts und der veränderten Lebensweisen, erfreuen wir uns einer längeren Lebenserwartung. Solange die Menschen selbstständig und gesund leben können, ist dieser Umstand positiv, doch gibt es auch Situationen, wo es leider nicht mehr möglich ist, selbst- bestimmt und ohne fremde Hilfe zu leben. Es braucht Anpassungen an Infrastrukturen, Or- ganisationen und Institutionen.

Ziel Unser Ziel ist es, den Menschen in dieser Lebensphase ein möglichst optimales Umfeld zu schaffen, um lange selbstständig, unabhängig und hindernisfrei zu leben. Dank umfangrei- chen Vorabklärungen in Form von Statistiken der demographischen Entwicklung, Bevölke- rungs- und Gemeindeumfragen und unter Einbezug von Fachleuten konnten wir Wünsche, Bedürfnisse und Anregungen mitberücksichtigen. Ein breit abgestütztes, vertieftes und reali- tätsnahes Altersleitbild ist entstanden. Leben im Alter in unserer Region soll attraktiv, sicher und bezahlbar sein.

Umsetzung Dieses Altersleitbild ist das Arbeitsinstrument für Politik und alle Beteiligten, um das Thema Alter als Ganzes in ihr Denken und Handeln mit einzubeziehen. In mehreren Bereichen wur- de Handlungsbedarf erkannt. Die aus den Analysen abgeleiteten Massnahmen sind die Ba- sis für die Umsetzung des Altersleitbildes. Wir sind überzeugt, eine ideale Grundlage ge- schaffen zu haben, um gemeinsam das gesteckte Ziel zu erreichen. Dabei gilt es, sich immer wieder den veränderten Bedürfnissen anzupassen.

Einen grossen Dank an alle, die in irgendeiner Form an diesem Altersleitbild mitgearbeitet haben. Besonderen Dank an den Präsidenten des Seniorenrats, Samuel Ruggli, er hat mit seinem Wissen und Engagement einen enormen Beitrag geleistet.

Ruth Dauwalder, Gemeinderätin Soziales, Walperswil

Seite 4

2 Zusammenfassung

2.1 Ausgangslage Die Gemeinden Aarberg, Bargen und Kallnach haben im Jahr 2003 ein erstes Altersleitbild erstellt. 2006 wurde dieses aktualisiert. Zusätzlich beteiligten sich die Gemeinden Niederried (heute Ortsteil von Kallnach), Walperswil, Bühl und Hermrigen. Mit dem Bericht zur Alterspo- litik im Kanton 2011 wurden die Gemeinden aufgefordert, ihre Altersleitbilder alle 5 Jah- re zu überarbeiten. Die Gemeinden Aarberg, Bargen, Bühl, Hermrigen, Kallnach, Kappelen, Radelfingen und Walperswil (Aarberg+7) haben sich entschieden, ein neues Altersleitbild zu erarbeiten, welches die Bedürfnisse der Menschen in den acht Gemeinden berücksichtigt. 2.2 Ziele des Altersleitbildes Mit diesem Altersleitbild sollen die Bedürfnisse der Bevölkerung erfasst werden und in eine bedarfsgerechte Planung und Entwicklung einfliessen. Das Altersleitbild ist Bestandteil der Alterspolitik der acht beteiligten Gemeinden. Es ist auch Beitrag zur Alters-Planung der Re- gion Biel/Bienne. 2.3 Vorgehen im Projekt Es wurden im Laufe des Jahres 2014 drei Umfragen durchgeführt:  Umfrage bei den Gemeinden bezüglich der Umsetzung des bestehenden Leitbildes 2006.  Umfrage bei den Gemeinden zum Stand heute und Aussichten auf die nächsten 20 Jahre.  Bevölkerungsumfrage bei 4753 Menschen im Alter 50+ (davon sind 904 Antwortbogen eingegangen). 2.4 Projektverlauf Aktivität Zeitraum Projektauftrag durch die Gemeinden Aarberg+7 April 2014 Befragungen Gemeinden und Bevölkerung Juni – Okt 2014 Workshop und Bearbeitung November 2014 – Juni 2015 Entscheidungsprozess Juli – Dezember 2015 Kick off Umsetzung Januar/Februar 2015

2.5 Altersleitbild 2006 Im Jahr 2006 wurde das Leitbild aus dem Jahr 2003 überprüft. Dabei konnte der Kreis der beteiligten Gemeinden auf 7 erhöht werden. Die Leitsätze aus dem ersten Leitbild wurden unverändert übernommen, da sie langfristig Gültigkeit haben und nach wie vor aktuell waren. Die daraus abgeleiteten Massnahmen wurden überprüft, neu gegliedert und priorisiert. 2.5.1 Umsetzung des Altersleitbildes 2006 bis heute Die Umsetzung der Massnahmen aus dem bestehenden Altersleitbild hat in den verschiede- nen Gemeinden einen sehr unterschiedlichen Stand erreicht. Vieles wurde erfolgreich umge- setzt und läuft auch aktuell gut. Im Bereich der Grundversorgung fehlen Ferienbetten und Tagesheime zur Entlastung von pflegenden Angehörigen. Auch Selbsthilfegruppen für An- gehörige sind noch kaum realisiert. Die Anerkennung der Freiwilligenarbeit und der seiner- zeit angestrebte Ausweis der Organisation BENEVOL sind ausser in Walperswil nicht umge- setzt. Noch finden kaum Treffen der Organisationen statt, welche in der Altersarbeit tätig sind. Die jährliche Überprüfung des Altersleitbildes wurde ausser in Kallnach nicht gemacht.

Seite 5

Zur Sicherstellung der Umsetzung fehlten bisher ein klarer Auftrag, ein Prozess und eine Organisation. Der Seniorenrat Aarberg+ 5 hat diese Aufgabe bisher nicht als seine Verant- wortung verstanden. 2.6 Grundlagen für die Analysen 2.6.1 Demographie Die demographischen Daten basieren auf den Statistiken des Bundesamtes für Statistik und den Grundlagen der GEF/ALBA „Regionalisierte Bevölkerungsprojektionen Kanton Bern bis 2035“, sowie auf den aktuellen Bevölkerungszahlen der acht Gemeinden. 2.6.2 Befragungen Es wurden 2014 eine Bevölkerungsumfrage bei 4753 Menschen im Alter 50+, zwei Umfra- gen bei den Gemeinden und ein Workshop am 17.1.2015 durchgeführt. Die Ergebnisse die- ser drei Erhebungen sind die Grundlage für die Analysen und das weitere Vorgehen. 2.7 Demographische Entwicklung 2014 bis 2035 Die Zahl der Menschen im Alter über 65 Jahren nimmt in den Gemeinden Aarberg+7 stärker zu, als in den übrigen Regionen des Kantons Bern. Struktur Alter 2014 2035 Diff eff Von Geburt bis Erwerbstätigkeit 0-19 2'183 1'947 -236 Arbeitende 20-64 7'244 6'310 -934 Rentner > 64 2'101 3'516 1415 Diese Ausgangslage zwingt die acht Gemeinden zu einem gemeinsamen Vorgehen in den folgenden Handlungsfeldern:  Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter  Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender Angehöriger  Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze  Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter  Anstoss zur breiten Auseinandersetzung mit der Altersversorgung  Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen  Qualitätssicherung 2.8 Erkenntnisse aus den Umfragen  Die Erhaltung und Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter ist die wichtigste Säule für ein Leben im Alter, das attraktiv – sicher – und bezahlbar sein soll. Dabei ist ein grosser Anteil in der Eigenverantwortung jedes Menschen. Die Massnah- men zur Unterstützung sind stark auf Information und Motivation ausgerichtet. Daneben sind Rahmenbedingungen im Bereich Mobilität für den Langsamverkehr, den öffentlichen Verkehr und den Zugang zu öffentlichen Gebäuden zu verbessern. Dies sind Aufgaben, welche durch die Gemeinden und/oder den Kanton wahrzunehmen sind. Aber auch be- stehende Angebote, welche dem sozialen Zusammenhalt dienen, sollen weitergeführt werden.

 Die Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und die Entlastung von pflegenden Angehörigen ist eine weitere wichtige Säule in der Alterspolitik. Ein grosser Teil der be- fragten Menschen will möglichst lange zu Hause, mit Unterstützung durch die Spitex oder Angehörige, leben. Das weist einerseits auf die Bereitschaft hin, selber Verantwortung zu übernehmen. Anderseits muss daraus auch geschlossen werden, dass die Stärkung der entsprechenden Organisationen (öffentlich oder privat) eine wichtige und tragende Rolle spielen wird. Die Gemeinden müssen sich mit der Entwicklung der Finanzierung der spi- talexternen Leistungen durch den Kanton auseinandersetzen.

Seite 6

 Wenn das Leben in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist, wünschen sich die meisten Menschen das Leben in einer Wohnung mit Dienstleistungen. Von diesen gibt es in unseren acht Gemeinden erst die neu eröffneten 18 Wohnungen in Aarberg. Die weite- re Entwicklung ist sorgfältig mit den beteiligten Gemeinden Aarberg+7 zu planen. Die Menschen aus unseren Gemeinden wünschen sich ein Leben möglichst nahe ihrer bis- herigen Umgebung und dabei spielt Aarberg als Zentrum eine wesentliche Rolle. Die Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter sind im stationären Bereich durch das Spital Aarberg und die umliegenden Spitäler weitgehend sichergestellt. Plätze für den Über- gang aus der Akutpflege und Rehabilitationsplätze fehlen. Da besteht Handlungsbedarf bei der Planung.

 Die Versorgung durch Hausärzte ist heute bereits angespannt. Hausbesuche werden reduziert und Heimbesuche ebenfalls. Die ansässigen Hausärzte fokussieren sich auf ih- re bestehenden „Kunden“ und nehmen nur sehr beschränkt neue Patienten auf. In ver- schiedenen Gemeinden bestehen auch Nachfolgeprobleme bei den heutigen Hausärz- ten. Die Ansiedlung von neuen Hausarztkapazitäten ist mit entsprechenden Rahmenbe- dingungen zu fördern.

 Heute wohnen 90 Personen aus den beteiligten Gemeinden in Pflegeheimen. 49 davon im Pflegezentrum Aarvital, Aarberg, 18 im Seelandheim , 8 in Frienisberg. Die restlichen sind auf weitere 10 Heime verteilt. 71% der befragten Menschen haben sich bei Bedarf für einen Platz im Pflegezentrum Aarvital Aarberg ausgesprochen. Heute sind für die Region /Aarberg noch 74 Plätze als Kontingent aus der Plafonierung (15500 für den ganzen Kanton Bern) vorgesehen. Bis 2035 besteht in unseren Gemeinden ein Bedarf von rund 80 zusätzlichen Plätzen. Davon in Aarberg zwischen 45-60 Plätzen. Um diese Kontingente zu sichern, ist sofort mit der GEF Kontakt aufzunehmen und ein ent- sprechendes Projekt zu initialisieren.

 Die breite Auseinandersetzung mit der Altersversorgung soll durch eine periodische Überprüfung der Massnahmen und der Aktualisierung des Altersleitbildes durch die acht beteiligten Gemeinden erfolgen. Diese Aufgabe wird dem Seniorenrat Aarberg+7 über- tragen. (Der bisherige Seniorenrat Aarberg+5 wird durch Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Kappelen und Radelfingen ergänzt.) Damit soll die Qualität und die Zielerrei- chung sichergestellt werden. 2.9 Folgerungen in Bezug auf die zu erwartende Entwicklung Für den heute noch möglichen Servicekomfort, reichen die finanziellen Möglichkeiten der öffentlichen Hand und die Kapazität der Dienstleister in den nächsten 10-20 Jahren zuneh- mend nicht aus. Es entsteht eine Leistungslücke pro Person von ca. 40%. Diese Lücke ist durch verschiedene Massnahmen und Verhaltensweisen auszugleichen. Im Vordergrund stehen dabei Eigenverantwortlichkeit, aber auch der gezielte Ausbau der Dienste und Infra- strukturen. Insbesondere:  die möglichst lange Erhaltung der Gesundheit durch eigene Massnahmen und Verhal- tensweisen

 die Förderung der Gemeinschaft und der Solidarität unter den Bewohnerinnen und Be- wohnern unserer Gemeinden

 die gezielte Entwicklung und den Ausbau der Unterstützung und Pflege im eigenen Heim

 die Schaffung von Rahmenbedingungen im öffentlichen Verkehr und im Langsamverkehr um die Mobilität und Sicherheit der Seniorinnen und Senioren zu stärken.

Seite 7

3 Leitsätze

Die acht Gemeinden geben sich für die Handlungsfelder folgende Leitsätze: 3.1 Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter Leitsatz: Die Gemeinden unterstützen Initiativen, welche die Selbständigkeit und Gesundheit der Bevölkerung im Alter fördern und setzen sich für Rahmenbedingungen ein, welche Selb- ständigkeit und Gesundheit im Alter unterstützen.

3.2 Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuen- der Angehöriger Leitsatz: Die Gemeinden anerkennen die Bedeutung der Betreuung und Pflege durch Ange- hörige und Nachbarn an. Sie unterstützen im Rahmen ihrer Kompetenzen und Möglichkeiten die pflegenden Angehörigen und die Dienstleister der Region.

3.3 Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze Leitsatz: Die Gemeinden stellen sicher, dass altersgerechte Wohnungen den Bedürfnissen entsprechend geplant und realisiert werden.

3.4 Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter Leitsatz: Die Gemeinden unterstützen die Etablierung von Hausarztpraxen in verschiedenen Formen. Sie sorgen koordiniert und im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Rahmenbedingun- gen, welche die ärztliche Versorgung in Zukunft sicherstellen.

3.5 Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungsein- richtungen Leitsatz: Die Gemeinden setzen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür ein, dass für un- sere Menschen im Alter genügend Pflegeplätze zur Verfügung stehen.

3.6 Breite Auseinandersetzung mit der Altersversorgung Leitsatz: Die Gemeinden stellen sicher, dass ihre Altersplanung periodisch, mindestens alle fünf Jahre aktualisiert wird und in die regionale Planung einfliesst.

3.7 Qualitätssicherung Leitsatz: Die Gemeinden lassen sich periodisch über den Fortschritt der beschlossenen Massnahmen orientieren. Sie ergreifen allfällig notwendige Korrekturmassnahmen.

Seite 8

4 Rahmenbedingungen und Vorgaben

4.1 Auftrag des Kantons zur Überarbeitung der Altersleitbilder Mit dem Bericht zur Alterspolitik im Kanton Bern 2011 werden die Gemeinden aufgefordert, ihre Altersleitbilder alle 5 Jahre zu überarbeiten. Die Gemeinden Aarberg, Bargen, Bühl, Hermrigen, Kallnach, Kappelen, Radelfingen und Walperswil haben sich entschieden, ein neues Altersleitbild zu erarbeiten, welches die Bedürfnisse der Menschen in den acht Ge- meinden berücksichtigt. 4.2 Finanzierung Das Projekt wird im Auftrag der acht Gemeinden durchgeführt. Sie garantieren die Finanzie- rung. Der Kanton hat am 28.5.2014 eine Beteiligung zugesagt. Bei Projektabschluss wird eine detaillierte Abrechnung vorgelegt. 4.3 Rechtliche Vorgaben und Organisationen Die rechtliche Grundlage ist das Gesetz über die öffentliche Sozialhilfe des Kantons Bern (Sozialhilfegesetz, SHG) vom 11. Juni 2001. Darin sind Ziele, Organisation und Aufgabentei- lung vorgegeben. 4.3.1 Organisation und Zuständigkeiten Artikel 11-17

4.3.1.1 Grundsatz Wo das Gesetz nichts anderes erwähnt, ist die Sozialhilfe eine gemeinsame Aufgabe von Kanton und Gemeinden.

4.3.1.2 Kanton Der Kanton legt die Grundsätze und Ziele der Sozialhilfe fest. Er sorgt für die Bereitstellung, Finanzierung, Koordination und Überprüfung der erforderlichen Leistungsangebote.

4.3.1.3 Regierungsrat Der Regierungsrat definiert die strategischen Ziele und Schwerpunkte der Sozialhilfe, bean- tragt das Bereitstellen der finanziellen Mittel durch den Grossen Rat, genehmigt die Leitbil- der, Planungen und Berichte der Gesundheits- und Fürsorgedirektion, legt die Grundzüge des strategischen Controllings fest und nimmt Kenntnis von den Wirkungskontrollen der Ge- sundheits- und Fürsorgedirektion, erfüllt weitere Aufgaben nach diesem Gesetz.

4.3.1.4 Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion konkretisiert die Ziele der Sozialhilfe und sorgt für deren Umsetzung, erhebt und analysiert regelmässig den Bedarf an Leistungsangeboten, plant und koordiniert bedarfsgerechte Leistungsangebote, stellt die erforderlichen institutio- nellen Leistungsangebote bereit, überprüft regelmässig die Wirkung und die Qualität der Leistungsangebote, berät die Gemeinden in Vollzugsfragen, erlässt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Vorschriften für das Controlling der Gemeinden, vollzieht die Sozialhilfe, erfüllt weitere Aufgaben nach diesem Gesetz.

4.3.1.5 Verein seeland.biel/bienne Der Verein seeland.biel/bienne initiiert, koordiniert, unterstützt oder erfüllt öffentliche Aufga- ben, die für die ganze Region oder für einzelne Teilräume von Bedeutung sind. Sie befasst sich mit regionalpolitischen und strategischen Fragen. Die Konferenz Soziales und Gesundheit vertritt die regionalen Interessen im Sozial- und Ge- sundheitswesen, unterstützt die Gemeinden bei der Aufgabenerfüllung und initiiert und be- gleitet regionale Projekte. Der Verein seeland.biel/bienne hat in der Umsetzung der Alters- planung folgende Aufgaben:

Seite 9

 Bewirtschaftung der stationären Kapazitäten in der Region  Lobbying gegenüber dem Kanton  Rollende Planung  Bildung von Netzwerken.

4.3.1.6 Gemeinden Die Gemeinden stellen die individuellen Leistungsangebote nach den kantonalen Vorgaben bereit. Sie vollziehen die individuelle Sozialhilfe und überprüfen regelmässig die Wirkung der Leistungsangebote. Sie erstellen und aktualisieren ihre eigenen Altersleitbilder, welche eine Grundlage für die Altersplanung in der Region und im Kanton bilden. Sie unterstützen die Gesundheits- und Fürsorgedirektion beim Bereitstellen von institutionel- len Leistungsangeboten und stellen mit deren Ermächtigung solche Angebote bereit. Die Angebote an stationären Alterseinrichtungen und spitalexternen Leistungen, welche ent- scheidend sind für die Umsetzung der Strategie „ambulant vor stationär“, sind Aufgabe des Kantons. Die Gemeinden können auf eigene Kosten individuelle Leistungsangebote bereit- stellen, welche über die kantonalen Vorgaben oder die Ermächtigung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion hinausgehen. Die Gemeinden können folgende Aufgaben übernehmen:  Erbringung von Leistungen im Alters- und Pflegebereich (Leistungserbringer)  Erstellung eines Altersleitbildes zur Unterstützung der kantonalen Alterspolitik in den Handlungsfeldern 1-5 oder zur Zielformulierung in einem spezifischen kommunalen Handlungsfeld  Mitwirkung bei der regionalen Alters- und Bedarfsplanung  Einbezug von Handlungsfeldern und Massnahmen aus der kantonalen / regionalen / kommunalen Alterspolitik in ihre Gemeindeplanungen (Ortsplanung) Die Übernahme freiwilliger Aufgaben hat sich nach den finanziellen Zuständigkeiten gemäss den Organisationsreglementen der Gemeinden zu richten. 4.4 Instrumente und Begriffe 4.4.1 Regionale Alters- und Bedarfsplanungen Ziel der regionalen Bedarfsplanung ist es, den Bedarf nach stationärer, teilstationärer und ambulanter Versorgung innerhalb der Planungsregion zu definieren und Szenarien für die Umsetzung und Entwicklung der benötigten Angebote auszuarbeiten. Die GEF verlangt die- se regionale Bedarfsplanung, um eine gezielte Allokation der kontingentierten Pflegeheim- plätze vornehmen zu können. Die Notwendigkeit einer regionalen Bedarfsplanung ergibt sich vor allem aus der Pflegeheimplanung. Pflegeplätze werden dort vergeben, wo ein zukünftiger Bedarf klar nachgewiesen ist. Gemeinden bzw. Regionen stehen in der Pflicht, bei Anträgen für zusätzliche Pflegeplätze aus bedarfsplanerischer Sicht das Vorhaben in einem Bericht an die kantonale Behörde (GEF/ALBA) mit zu beurteilen. 4.4.2 Altersleitbild (Kommunale Altersplanung) Die Überarbeitung des Altersleitbildes ist eine Aufgabe der Gemeinden und wird auf Antrag hin durch die GEF finanziell unterstützt. 5 Vorgehensweise

5.1 Projektauftrag Die acht am Leitbild beteiligten Gemeinden erteilten im Frühjahr 2014 dem Seniorenrat Aarberg+5 den Auftrag für die Überarbeitung und Erweiterung des Altersleitbildes der Ge-

Seite 10

meinden Aarberg, Bargen, Bühl, Hermrigen, Kallnach, Kappelen, Radelfingen, Walperswil. Mit Ausnahme der Gemeinde Hermrigen deckt sich der gewählte Perimeter mit den Stifter- und Partnergemeinden der Stiftung Aarvital Aarberg. 5.2 Ziele des Altersleitbildes  Es bildet die Grundlage für eine zukunftsorientierte Alterspolitik in den beteiligten Ge- meinden.  Die Analysen zeigen das aktuelle Bild und die aktuellen Erkenntnisse zu den demogra- phischen Entwicklungen in den nächsten 20 Jahren.  Die Entwicklung bis 2035 und die daraus abzuleitenden Bedürfnisse, Handlungsfelder und Massnahmen sind den beteiligten Gemeinden bekannt.  Das Altersleitbild erfüllt die Anforderungen der kantonalen Alterspolitik.  Die Umsetzung der Massnahmen entspricht den Kompetenzen und der Verantwortung der Gemeinden.  Die erarbeiteten Massnahmen sind so soweit ausformuliert, dass sie umgesetzt und überwacht werden können. 5.3 Projektorganisation Rolle Person/Institution Aufgaben Trägerschaft Aarberg, P. Ryser Formulierung und Überwachung Projektauftrag Beteiligte Gemeinden Bargen, K. Boss Finanzierung Bühl, M. Nikles Bereitstellung Daten und Projekt- Kallnach, E. Zwahlen teammitglieder Kappelen, S. Jost Hermrigen, Ch. Hasler Radelfingen, A. Sieber Walperswil, R. Dauwalder Projektverantwortung R. Dauwalder, Walperswil Politische Führung Koordination und Information der beteiligten Gemeinden Information Behörden/Presse Mitglied Projektteam Rekrutierung Projektteammitglieder Projektleiter Samuel Ruggli, Aarberg Sicherstellung des Projektablaufs und der Einhaltung der Projektziele Design und Moderation Projektarbeit Datenbeschaffung Sicherstellung Kommunikation Mitglied Projektteam Redaktion des Altersleitbildes Projektadministration Gemeindeverwaltung oder Projektadministration, Poststelle, Sozialkomission Aarberg Sekretariat Projektgruppe, Organisa- tion Sitzungen und Besprechungen, Organisation Finanzen

Seite 11

Einsitz in Projektteam Projektteam P. Jaberg, Aarberg Mitarbeit Analysen und Auswertun- gen Seniorenrat Aarberg +7 U. Kraner, Aarberg Verbindung zu politischer Führung G. Lüthi, Bargen Informationsbeschaffung aus Ge- E. Matter, Kallnach meinden S. Mäder, Walperswil

U. Mazzeo, Bühl A. Frei, Hermrigen R. Marti, Kappelen (neu) R. Althaus, Radelfingen (neu)

5.4 Projektverlauf Aktivität Zeitraum Projektauftrag durch die Gemeinden Aarberg+7 April 2014 Befragungen Gemeinden und Bevölkerung Juni – Okt 2014 Workshop und Bearbeitung November 2014 – Juni 2015 Entscheidungsprozess Juli - Dezember 2015 Kick off Umsetzung Januar/Februar 2016

5.5 Grundlagen für die Analysen 5.5.1 Demographie Die demographischen Daten basieren auf den Statistiken des Bundesamtes für Statistik und den Grundlagen der GEF/ALBA „Regionalisierte Bevölkerungsprojektionen Kanton Bern bis 2035“, sowie auf den aktuellen Bevölkerungszahlen der acht Gemeinden. 5.5.2 Befragungen Es wurden 2014 eine Bevölkerungsumfrage bei den Personen im Alter 50+, eine Umfrage bei den Gemeinden und ein Workshop am 17.1.2015 durchgeführt. Die Ergebnisse dieser drei Erhebungen sind die Grundlage für die Analysen und das weitere Vorgehen.

5.5.2.1 Umfragen bei der Bevölkerung Die Bevölkerung wurde in den Bereichen „Individuelle Lebensgestaltung, Gesundheit im Al- ter, Wohnen im Alter, Mobilität, Sicherheit, Information“ befragt. Es wurden 4753 Menschen im Alter 50+ schriftlich angefragt. 904 Fragebogen sind ausgefüllt eingegangen. Im Folgen- den werden die Antworten in % ausgedrückt. 100% = 904 Antwortbogen (Ausnahmen im Text erklärt). Zu den Fragen konnten zum Teil mehrere Antworten angekreuzt werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Rücklauf der Umfrage nach Geschlecht und Alter je Ge- meinde:

Seite 12

Mann 80+ 70-79 60-69 50-59 Frau 80+ 70-79 60-69 50-59

Anzahl Personen 50+ 4753 2320 233 401 725 961 2433 395 464 691 883 Anzahl eingegangene 904 904 386 37 109 120 120 518 63 123 154 178 Fragebogen Anteil % 19 17 16 27 17 12 21 16 27 22 20

Aarberg 1714 406 181 20 60 59 42 225 30 59 78 58 Bargen 423 66 26 2 7 8 9 40 2 9 9 20 Bühl 182 19 5 0 1 2 2 14 0 4 6 4 144 11 3 0 0 0 3 8 1 2 0 5 Hermrigen 123 6 3 2 0 0 1 3 0 1 0 2 Kallnach 774 160 68 6 16 21 25 92 13 19 25 35 Kappelen 477 82 36 3 9 11 13 46 7 16 10 13 Radelfingen 504 127 51 3 12 16 20 76 10 10 19 37 Walperswil 412 27 13 1 4 3 5 14 0 3 7 4 Die Gemeinde Epsach hat sich an der Bevölkerungsumfrage beteiligt. Der Gemeinderat hat jedoch entschieden, dass für Epsach auch weiterhin das bestehende Altersleitbild von Erlach relevant bleibt. Es wird auf eine weitere Beteiligung an den Arbeiten dieses Altersleitbildes verzichtet.

5.5.2.2 Umfrage bei den Gemeinden Die Gemeinden erhielten einen Fragebogen mit insgesamt 18 Fragen zu folgenden Themen:  Entwicklung der Bevölkerung  Generationenprojekte  Beratung und Freizeitangebote für Seniorinnen und Senioren  Gesundheit im Alter  Entlastungsangebote für betreuende Angehörige  Ressourcen und potenzielle Fähigkeiten  Stationäre Versorgung akut  Rehabilitation / Übergang  Hausärzte Kapazität / Haus – und Heimbesuche  Notfallmedizin  Angebot an stationären Pflegeplätzen  Bestehende Wohnungen ohne und mit Dienstleistungen für Seniorinnen und Senioren  Informationsaustausch über Zonenplanungen und Bauvorhaben  Mobilität – privater Strassenverkehr  Öffentlicher Verkehr  Sicherheit  Informationen für Seniorinnen und Senioren Gefragt wurde nach der aktuellen Situation und der Einschätzung in Bezug auf Handlungs- bedarf im Hinblick auf die Entwicklung der nächsten 20 Jahre. Alle Gemeinden haben ge- antwortet. Die Antworten werden in den nachfolgenden Kapiteln mit berücksichtigt.

5.5.2.3 Workshop Am 17. Januar 2015 wurde ein Workshop durchgeführt, an dem 25 Personen aus verschie- denen Fachbereichen und der Politik teilnahmen. Basierend auf den Ergebnissen der Um- fragen waren die Voraussetzungen zu erarbeiten, welche den Bedürfnissen der Bevölkerung im Hinblick auf das Leben im Alter entsprechen würden.

Seite 13

5.6 Verfassen des Altersleitbildes Auf Grund der erhobenen Daten und den Ergebnissen des Workshops wurde das Altersleit- bild durch den Projektleiter verfasst. Die erste Bereinigung erfolgte durch die Projektleitung und das Projektteam. An ihrer Sitzung vom 25. Juni 2015 hat die Sozialkommission die Mas- snahmen zu Handen der Gemeinderäte bereinigt. 5.7 Beschlussfassung, Umsetzung und Qualitätssicherung Ab Ende Juli wird das Altersleitbild den acht Gemeinden zur Vernehmlassung zugestellt mit einer Reaktionsfrist bis 30.September 2015. Nach der Verabschiedung durch die Gemeinden wird die Umsetzung durch ein definiertes Gremium (zum Bsp. Seniorenrat Aarberg+7) be- gleitet. Dieses Gremium unterstützt die laufende Aktualisierung der Altersplanung der betei- ligten Gemeinden. 6 Ausgangslage

6.1 Ziele der kantonalen Alterspolitik Die Kantonale Alterspolitik orientiert sich an den folgenden zwei wesentlichen strategischen Wirkungszielen:  „Menschen mit einem durch Alter und/oder Krankheit bedingten Pflege-, Betreuungs- und Beratungsbedarf führen soweit und solange wie möglich ein selbständiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung.   Menschen mit einem durch Alter und/oder Krankheit bedingten Pflege-, Betreuungs- und Beratungsbedarf, für die ein selbständiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung nicht mehr möglich ist, erhalten eine ihren Bedürfnissen entsprechende Unterstützung.“ Um diese Wirkungsziele zu erreichen, hat der Kanton Bern 9 Handlungsfelder definiert, in welchen Massnahmen umgesetzt werden sollen: 1. Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter 2. Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender Angehöriger 3. Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze 4. Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter 5. Anstoss zur breiten Auseinandersetzung mit der Altersversorgung 6. Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen 7. Rekrutierung von Pflege- und Betreuungspersonal 8. Qualitätssicherung 9. Überprüfung der Finanzierungsmechanismen

Seite 14

6.2 Vorarbeiten der Gemeinden 6.2.1 Altersleitbild 2003 Im Zeitraum November 2001 bis November 2002 haben die drei Gemeinden Aarberg, Bar- gen und Kallnach in Zusammenarbeit mit einem grossen Teil der Bevölkerung ein Altersleit- bild erarbeitet. Basierend auf verschiedenen Analysen wurden folgende Leitsätze entwickelt: Grundversorgung: Die Gemeinde fördert ein vielfältiges Angebot in der Grundversorgung im Alter und stellt die Koordination dieser Angebote sicher. Wohnformen Der Gemeinde ist es wichtig, genügend alters- und gehbehindertengerechte Wohnformen sicherzustellen. Informationen Die Gemeinde verpflichtet sich, der Bevölkerung umfassende und leicht zugängliche Infor- mationen rund um das Thema Alter bereitzustellen. Mobilität und Sicherheit Die Gemeinde setzt sich für die Mobilität und die Sicherheit der älteren Bevölkerung ein. Freiwilligenarbeit Die Gemeinde schafft Voraussetzungen für die Freiwilligenarbeit, anerkennt diese und för- dert deren Attraktivität. Aktivitäten Die Gemeinde unterstützt nach Möglichkeit Eigeninitiativen für bestehende und neue Aktivi- täten der Seniorinnen und Senioren. Weiterentwicklung Die Massnahmen zu den einzelnen Leitsätzen stützen sich auf ein laufend aktualisiertes Leitbild ab. Auf Basis dieser Leitsätze wurden 22 konkrete Massnahmen erarbeitet. 6.2.2 Altersleitbild 2006 (Aktualisierung) Im Jahr 2006 wurde das Leitbild aus dem Jahr 2003 überprüft. Dabei konnte der Kreis der beteiligten Gemeinden auf 7 erhöht werden. Die Leitsätze aus dem ersten Leitbild wurden unverändert übernommen, da sie langfristig Gültigkeit haben und nach wie vor aktuell waren. Die daraus abgeleiteten Massnahmen wurden überprüft, neu gegliedert und priorisiert.

6.2.2.1 Fazit Stand der Umsetzung des Altersleitbildes 2006 Beilage 11 Die Umsetzung der Massnahmen aus dem bestehenden Altersleitbild hat in den verschiede- nen Gemeinden einen sehr unterschiedlichen Stand erreicht. Vieles wurde erfolgreich umge- setzt und läuft auch aktuell gut. Im Bereich der Grundversorgung fehlen Ferienbetten und Tagesheime zur Entlastung von Angehörigen. Auch Selbsthilfegruppen von Angehörigen sind noch kaum realisiert. Die Anerkennung der Freiwilligenarbeit und der seinerzeit ange- strebte Ausweis der Organisation BENEVOL sind ausser in Walperswil nicht umgesetzt. Noch finden kaum Treffen der Organisationen statt, welche in der Altersarbeit tätig sind. Die jährliche Überprüfung des Altersleitbildes wurde ausser in Kallnach nicht gemacht. Zur Sicherstellung der Umsetzung fehlen bisher ein klarer Auftrag, ein Prozess und eine Or- ganisation. Der Seniorenrat Aarberg+ 5 hat diese Aufgabe bisher nicht als seine Verantwor- tung verstanden.

Seite 15

7 Demographische Entwicklung

7.1 Gesamtentwicklung Schweiz – Aarberg+7 Im Jahr 2010 hat das Bundesamt für Statistik (BFS) aktualisierte Szenarien der Bevölke- rungsentwicklung für die Schweiz publiziert. Gegenüber den Vorgängerversionen der Jahre 2005 (teilweise aktualisiert im Jahr 2008) weisen die neuen Szenarien zum Teil deutlich hö- here Prognosewerte aus. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in den letzten Jahren sowohl im Landesmittel als auch in zahlreichen Kantonen eine hohe Bevölkerungs- dynamik festzustellen war. Im Kanton Bern übertrafen z.B. die Zuzüge, aber auch die Gebur- tenzahlen, die prognostizierten Werte des mittleren Szenarios aus dem Jahr 2008 erheblich. Eine Ursache liegt in der Zusammensetzung unserer Bevölkerung nach Nationalitäten. Wäh- rend die Schweizer Familien bis 2007 einen deutlich negativen Saldo zwischen Geburten und Todesfällen aufweisen, zeigt sich bei den Ausländischen Familien über die ganze Perio- de ein deutlicher Geburtenüberschuss. Grundlage bildet das „mittlere“ Szenario. Beilage 11.2

2'013 2'012 2'011 2'010 2'009 2'008 2'007 2'006 2'005 2'004

Total Bevölkerung 8'039'060 7'954'662 7'870'134 7'785'806 7'701'856 7'593'494 7'508'739 7'459'128 7'415'102 7'364'148

Schweiz 6'169'091 6'138'668 6'103'857 6'071'802 6'032'141 5'991'401 5'954'212 5'917'216 5'890'439 5'863'241 Ausland 1'869'969 1'815'994 1'766'277 1'714'004 1'669'715 1'602'093 1'554'527 1'541'912 1'524'663 1'500'907

Geburtenüberschuss CH 421 1'096 2'283 1'789 669 615 -647 -1'243 -2'961 -2'099 Geburtenüberschuss Ausland 17'349 16'568 16'434 15'948 15'141 14'843 14'052 14'331 14'740 15'001

Wanderungssaldo CH -2'435 -6'020 -5'652 -4'028 -4'446 -5'196 -7'708 -10'070 -8'476 -7'422 Wansderungsaldo Ausland 89'541 77'147 73'770 68'967 79'033 103'363 83'167 49'438 44'656 47'884 Quelle: STATPOP, Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit, 2013

Seite 16

7.2 Demographische Entwicklung der Gemeinden Aarberg+7 Die Gesamtbevölkerung in den acht Gemeinden wächst in der Zeit zwischen 2014 und 2035 nur unbedeutend. Die Zahl der Einwohner nimmt in den kleinen Gemeinden in dieser Zeit sogar ab. Bevölkerungsentwicklung Gemeinden 2014 - 2035

Gemeinde 2014 2035 Diff.

Aarberg 4'417 4'636 219 Bargen 991 1'007 16 Bühl 415 416 1 Hermrigen 277 255 -22 Kallnach 1'922 1'759 -163 Kappelen 1'288 1'420 132 Radelfingen 1'245 1'340 95 Walperswil 973 940 -33 Aarberg+7 11'528 11'773 245 Quelle:150220 Demographische Grundlagen Altersleitbild 2015 7.2.1 Bevölkerungsanteil Schweiz / Ausland Aarberg+7 im Vergleich Die Gemeinden Aarberg+7 sind ländliche Gemeinden. Der Anteil ausländischer Bevölkerung liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Schweiz, des Kantons Bern und auch der nahe lie- genden Städte Biel und Lyss. Dies ist eine Erklärung für die überproportionale Altersentwick- lung in diesen Gemeinden. Dank heute sehr guter Gesundheitsversorgung und einem höhe- ren Lebensstandard werden die Menschen zudem älter als früher.

Perimeter Total Schweiz Ausland Schweizer Ausland Aarberg+7 11'528 10'519 1'009 91% 9%

Schweiz 8'039'060 6'109'686 1'929'374 76% 24% Kanton Bern 1'001'281 861'102 140'179 86% 14% Bern 123'154 98'523 24'631 80% 20% Biel 54'971 41'228 13'743 75% 25% Lyss 14'123 11'581 2'542 82% 18% Quelle 150202 Anteil Schweizer und Ausländer

Seite 17

7.2.2 Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung nach Alter 2014 - 2035 Die nachfolgenden Tabellen und Grafiken zeigen sehr deutlich die Entwicklung der Alters- struktur in den acht beteiligten Gemeinden auf. Aarberg+7 Alter 2014 2035 Diff eff 1'200 00-04 467 399 -68 05-09 526 493 -33 10-14 576 528 -48 15-19 614 526 -88 1'000 20-24 684 526 -158 25-29 711 574 -137 30-34 731 612 -119 800 35-39 757 718 -39 40-44 873 789 -84 45-49 980 801 -179 600 2014 50-54 932 799 -133 2035 55-59 873 733 -140 60-64 703 757 54 400 65-69 664 875 211 70-74 484 805 321 75-79 356 694 338 200 80-84 283 493 210 85-89 218 394 176

90-94 81 184 103 0 95+ 15 72 57 Total 11'528 11'773 245 Struktur Alter 2014 2035 Diff eff Von Geburt bis Erwerbstätigkeit 0-19 2'183 1'947 -236 Arbeitende 20-64 7'244 6'310 -934 Rentner > 64 2'101 3'516 1'415 7.2.3 Beurteilung durch die Gemeinden Die Beurteilung der Gemeinden reicht von Zweifel an den Prognosen über Ignoranz bis hin zur Überzeugung, dass grosser Handlungsbedarf besteht. Aus dem generell kleinen Wachs- tum der gesamten Bevölkerung wird eine überproportionale Alterung erwartet. Daraus wird geschlossen, dass zusätzlicher, für alte Menschen geeigneter Wohnraum geschaffen werden muss. Dabei gilt es bestehende Liegenschaften (Einfamilienhäuser und Wohnungen) anzu- passen und neue Wohnungen mit Dienstleistungen zu erstellen und zu betreiben. Da die kleinen Gemeinden nicht in der Lage sind, aus eigener Kraft entsprechende Investitionen oder Dienstleistungen anzubieten, verlassen sich diese auf die Zusammenarbeit mit den grösseren Gemeinden. Die Landreserven sind in den Gemeinden beschränkt, so dass nicht beliebig neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Um der Überalterung entgegenzuwirken sind attraktive Wohn- und Lebensverhältnisse für junge Familien zu fördern. Dies wird in ein- zelnen Gemeinden bereits heute angestrebt. Eine Koordination der Entwicklung zwischen den acht Gemeinden besteht heute nicht. Viele Entscheidungen in diesen Bereichen werden auch auf Kantons- oder sogar Bundesebene gefällt. Die Handlungsmöglichkeiten der einzel- nen Gemeinden sind durch die rechtlichen Rahmenbedingungen in vielen Bereichen be- schränkt. Die wachsende Zahl „junger“, leistungsfähiger und interessierter Seniorinnen und Senioren bilden ein heute kaum genutztes Potential zugunsten von Leistungen für die Gemeinschaft.

Seite 18

7.3 Beurteilung durch die Teilnehmenden des Workshops vom 17.1.2015 Das starke Wachstum des Anteils der alten Bevölkerung hat Auswirkungen:  Weniger arbeitende Menschen im Verhältnis zu den Rentnern  mehr demente Menschen  mehr Nachfrage nach Pflegeleistung - weniger Pflegende  Die benötigten finanziellen Mittel sind aus heutiger Sicht nicht gesichert

Die laufenden Änderungen in den Angeboten, im Zugang zum öffentlichen Verkehr, zu den Ämtern und Behörden, wird zu den grössten Herausforderungen für die älter werdenden Menschen führen. Die Kommunikation über elektronische Medien wird zum Standard. Viele alte Menschen werden dadurch ausgegrenzt, weil sie sich noch nicht auskennen mit diesen Medien oder der rasanten Entwicklung nicht folgen können. Zusammen mit Familienangehörigen, Freunden und auch Externen einen möglichst langen Aufenthalt im eigenen Heim ermöglichen. Zusammenspiel der verschiedenen Institutionen stärken. Gut funktionierende spitalexterne Betreuung und gute medizinische Versorgung sowie Entlastungsdienste usw. ausbauen. Den Institutionen vor Ort „ein Gesicht“ geben. Die Nachfrage nach Wohnmöglichkeiten und Pflegeplätzen, welche dem Alter und der physi- schen und psychischen Situation der Menschen gerecht wird nimmt stark zu. Es werden mehr Personen älter, welche bisher einen hohen Lebensstandard hatten, aber es wird auch Personen geben, welche aktuell mit einem kleinen Einkommen leben. Die Kluft wird grösser. Wohnungen und Dienstleistung müssen auch für schmalere Renten bezahlbar sein. Verkehrssituation Motorisierter Individualverkehr (MIV) und Langsamverkehr (LV) muss dem Alter und den Möglichkeiten der Menschen angepasst sein. Aus diesen Beurteilungen werden folgende Schlüsse gezogen: Persönlich alles daran setzen selbständig und gesund zu bleiben. Bewegung und Sport treiben, um mobil zu bleiben. Sich selber gut und regelmässig weiterbilden, um physisch und psychisch möglichst lange fit zu bleiben. Beziehungsnetz pflegen. Durchmischung der Generationen in verschiedenen Aktivi- täten und Wohnformen. Vielseitige Möglichkeiten für Menschen >65: Soziale Vernetzung, Kommunikation, Aufgaben, Wertschätzung. Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe unter- stützen und fördern. 7.3.1 Fazit Demographische Entwicklung Die Alterung der Bevölkerung steigt in unseren ländlichen Gemeinden überproportional zu den Städten und Agglomerations-Gemeinden an. Bei gleichbleibender Zuteilung der finanzi- ellen Mittel und Dienstleistungen für alte Menschen, stehen im Jahr 2035 pro Person rund 40% weniger zur Verfügung. Die Nachfrage nach altersgerechten Infrastrukturen nimmt zu. Die Eigenverantwortung und Nachbarschaftshilfe wird an Bedeutung gewinnen. Die Kommu- nikation und Vernetzung der Menschen in den Gemeinden wird an Bedeutung gewinnen. Um der Strategie „ambulant vor stationär“ Rechnung zu tragen, sind Infrastrukturen und Dienst- leistungen durch die beteiligten Gemeinden vernetzt zu entwickeln. Die Attraktivität der Re- gion Aarberg+7 muss für Familien mit Kindern und alten Menschen gleichzeitig gestärkt wer- den. Dies betrifft vor allem auch den Langsamverkehr (Fussgänger und Velofahrer), Schul- und Einkaufswege sowie der Zugang zum öffentlichen Verkehr und zu öffentlichen Gebäu- den. 8 Umfrageergebnisse und Folgerungen nach Handlungsfeldern

Grundlage zu den nachfolgenden Kapiteln bilden die Antworten aus den beiden Befragungen bei der Bevölkerung und den Gemeinden sowie die Ergebnisse des Workshops. Die einzel- nen Kapitel orientieren sich an den Handlungsfeldern der kantonalen Alterspolitik.

Seite 19

8.1 Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter Älter werden ist unabwendbar. Jeder Mensch erlebt diesen Prozess individuell. Dieser Alte- rungsprozess ist durchaus gestaltbar. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwick- lung und den Lebenserwartungen der kommenden Seniorinnen und Senioren ist alles zu unternehmen, dass die Menschen so lange wie möglich physisch und psychisch gesund bleiben können. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Bezahlbarkeit eines guten Lebens im Alter geleistet. Dazu gehören neben verschiedenen Aktivitäten und Verhaltensmustern, die in der eigenen Verantwortung liegen, auch Rahmenbedingungen, welche die Qualität und Möglichkeit des selbständigen und weitgehend unabhängigen Leben ermöglichen. Die nach- folgenden Kapitel zeigen Bedürfnisse und Lösungsansätze aus Sicht der Bevölkerung auf. 8.1.1 Individuelle Lebensgestaltung Nach den Themen befragt, für welche sich die heutigen und zukünftigen Seniorinnen und Senioren interessieren, zeigt sich eine grosse Bedeutung der gemeinsamen Aktivitäten. Die Bevölkerungsumfrage ergab, dass 81% der Menschen sich für Ausflüge und Kurzreisen und 71% für kulturelle Anlässe interessieren. 60% wünschen sich Seniorentreffpunkte und für 58% steht Sport im Vordergrund. 54% wünschen sich Informationen zum Alter, 53% Spielan- lässe und kreative Anlässe und 41% wünschen sich Computerkurse. Beilage 11.3 In allen Gemeinden bestehen diverse Angebote für die Seniorinnen und Senioren. Verschie- dene Vereine bieten auch Generationenübergreifende Aktivitäten an. Auch Generationenpro- jekte mit den Schulen sind in drei Gemeinden am Laufen.

8.1.1.1 Folgerungen Das Interesse an öffentlichen gemeinsamen Anlässen und Aktivitäten ist vorhanden. Vieles wird auch schon angeboten und organisiert. Die Informationen der Veranstaltungen sollten noch besser unter die Bevölkerung gebracht werden. Auch die Vernetzung über die Ge- meindegrenzen hinaus könnte verstärkt werden. 8.1.2 Freiwilligenarbeit – Ressourcen und potentielle Fähigkeiten Ein weiteres Element, das Gesundheit und Lebensqualität im Alter unterstützt, ist die Freiwil- ligenarbeit. Für Menschen, welche aus einem aktiven und verantwortungsvollen Berufsleben in Rente gehen, sind neue ihren Fähigkeiten und Kompetenzen angepasste Aufgaben will- kommen. Nachfrage gibt es und auch „Anbieter“. Frauen sind etwas offener, Hilfe anzunehmen als Männer. Von den 904 Antwortenden wür- den 19-42% Frauen gerne Hilfe in Anspruch nehmen. Bei den Männern sind es 19-37%. Im Vordergrund stehen Gartenarbeiten und handwerkliche Hilfeleistungen. Aber auch Freiwilligenarbeit zu leisten, sind die Menschen bereit. Je nach Aufgabenstellung von 9-45%. Favoriten bei den Männern sind Handwerklich Hilfeleistungen (38%), Hilfe beim Einkaufen (37%) und bei den Frauen Begleitung beim Spazieren (49%) und ebenfalls Hilfe beim Einkaufen (45%) Beilage 11.3.2 Freiwilligenarbeit wird in allen Gemeinden geleistet. Es gibt in keiner Gemeinde einen institu- tionalisierten Informationsfluss zwischen Nachfragenden und Anbietenden. Vieles geschieht einfach im unmittelbaren Umfeld. Um das Potenzial der aktiven Seniorinnen und Senioren zu nutzen, müsste der Informationsfluss verbessert werden. Koordinationsstellen für die Ver- mittlung der Freiwilligenarbeit könnten dies unterstützen. Die Frage stellt sich ob das Aufga- be der Gemeinde ist? Generationenübergreifendes Miteinander ist zu fördern, in Vereinen, Schulen und in der Nachbarschaft. Freiwilligenarbeit attraktiv machen auf jede Weise. Entschädigung zum Beispiel durch Zeit- gutschriften, welche später wieder bezogen werden können.

Seite 20

8.1.2.1 Folgerungen Es gibt genug Menschen, welche bereit sind, Freiwilligenarbeit zu leisten und auch die Nach- frage ist vorhanden. Zur Aktivierung ist eine Verstärkung der Kommunikation und der Wert- schätzung notwendig. Diese sind zu organisieren und zu fördern. Ein wesentlicher Faktor sind die Beziehungen in der Nachbarschaft. Deshalb gilt es frühzeitig Beziehungsnetze aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Sie sind die wichtigste Basis für die Nachbarschaftshilfe.

8.1.3 Verkehr Mobilität und Sicherheit Die Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung, um unabhängige Verbindungen zur Umwelt aufrecht zu erhalten. Diese Fähigkeit wird mit zunehmendem Alter schrittweise einge- schränkt. Vom Verzicht auf das Auto bis hin zum Rollator oder Rollstuhl gibt es mehrere Stu- fen. Die Menge und Intensität des Verkehrs oder auch Hindernisse auf der Strasse oder beim Überqueren der Strasse werden plötzlich als Gefahr wahrgenommen und behindern die freie Mobilität. Durch Aarberg verkehren im Durchschnitt täglich rund 13‘000 PKW und rund 600-700 LKW und diese belasten die Ortschaften Aarberg, Bargen, Kallnach extrem. Die generelle Zunahme des Motorisierten Individualverkehrs führt in Dörfern und Quartieren zu gefährlichen Situationen. Aus diesem Grund wurden an vielen Orten 30-er Zonen eingeführt. In den kleinen Gemeinden auf dem Land werden Postbüros, Einkaufsläden und andere An- gebote aus wirtschaftlichen Überlegungen abgebaut. Damit werden die alten Menschen von einer wesentlichen Quelle der Lebensqualität und der selbständigen Versorgung abgeschnit- ten.

8.1.3.1 Zu Fuss unterwegs Beilage 0 Die Bevölkerungsumfrage hat ergeben, dass sich zwar noch relativ wenige der Befragten zu Fuss durch Hindernisse auf Parkplätzen, Strassenüberquerungen, Trottoirs oder Ampeln eingeschränkt fühlen. Die Zahl der Menschen, welche mit dem Rollator oder Rollstuhl un- terwegs sind, ist klein. Aber gerade sie erleben diese „kleinen Hürden“ zum Teil als fast un- überwindbar. Von den Befragten haben immerhin 100 Personen Probleme mit dem Überque- ren von Strassen oder bei Trottoirs angegeben. Detailliertere Kommentare pro Gemeinde sind in Beilage 0 zu finden.

8.1.3.2 Folgerungen Alte Menschen sind im Verkehr langsamer. Sie haben oft Probleme mit physischen Hinder- nissen, wie Randsteinen und anderen Bordkanten. Besonders dann, wenn sie mit Gehhilfen oder im Rollstuhl unterwegs sind. Oft lässt auch das Seh- und Hörvermögen nach. Im Be- wusstsein, dass man im Alter körperlich auch schwächer wird, ist das Bedürfnis nach Si- cherheit grösser. Um hier einen Schritt in Richtung Steigerung der Lebensqualität zu errei- chen, wären in den einzelnen Gemeinden die „Hürden“ zu erfassen und wo immer möglich zu beseitigen.

8.1.3.3 Mit dem Fahrrad unterwegs Beilage 0 Unsere Gegend ist prädestiniert für das Radfahren, auch für Senioren. Es ist möglich, mittle- re bis grosse Distanzen ohne nennenswerte Steigungen zu bewältigen. Radfahren gehört zu den Sportarten, welche der Gesundheit besonders förderlich sind. Diese Art der Mobilität ist altersunabhängig. Sie hat aber eine grosse Bedeutung für Schulkinder und Seniorinnen und Senioren. Beide Gruppen sind durch ihre jeweiligen Lebenssituationen im normalen Stras- senverkehr gefährdet. Die ungebremste Zunahme des motorisierten Verkehrs mit immer grösseren und breiteren Lastwagen sowie auch breiteren Personenwagen verdrängen den Veloverkehr zunehmend, - sehr oft auch physisch – an den Strassenrand. Die Benützung von Trottoirs führt unweigerlich zum Konflikt mit den Fussgängern. Zwischen einzelnen Ge- meinden gibt es heute bereits gut ausgebaute Radwege. Doch auch diese sind in der Regel

Seite 21

nur Teilstücke. Die Bevölkerungsumfrage zeigt aber, dass an einem guten Radwegnetz ein grosses Interesse besteht. 54% der Teilnehmenden sprechen sich für vom Verkehr getrenn- te Radwege auch ausserorts aus. 35% bevorzugen Radwege mit Hartbelag. 30% wünschen sich für Fahrradfahrer geeignete Wege auch dort, wo es keine nationalen oder regionalen Velorouten gibt. Pro Gemeinde wurden auch diverse Ergänzungen eingebracht, welche in der Beilage 0 zu ersehen sind.

8.1.3.4 Folgerungen Damit Arbeits- und Schulwege vermehrt mit dem Velo oder E-Bike zurückgelegt werden, ist die Verkehrssicherheit zu verbessern. Das Netz für Radfahrer ist im Seeland nicht durchge- hend von guter Qualität. Damit auch ältere Menschen sicher Radfahren können, sind Stras- sen mit Hartbelag Voraussetzung. Zu prüfen wäre der Aufbau eines „Velostrassennetzes“ zwischen den Gemeinden Aarberg+7 und Lyss. Damit sollen direkte und sichere Radwege für Senioren und Kinder geschaffen werden. Eine für Schüler sichere Infrastruktur ist wichti- ge Voraussetzung zur Ansiedelung von jungen Familien auch in den kleineren Gemeinden. Es gibt im Umfeld unserer acht Gemeinden schon verschieden einzelne Teilstrecken, welche diesem Anspruch genügen. Doch sind sie oft nicht mit einander verbunden. Entweder führt der Weg über Naturstrassen, oder man muss die Überlandstrassen benutzen, welche keinen Schutz für die Radfahrer bieten. Im Gegensatz zu den Wanderwegen, deren Erhalt in der Bundesverfassung verankert ist, gibt es für die Radwege noch keine entsprechende ver- pflichtende Regelung.

8.1.3.5 Öffentlicher Verkehr Beilage 11.5 Im Alter kommt der Moment, wo man auf das Auto verzichten will oder muss. Spätestens dann gewinnt das Angebot des öffentlichen Verkehrs an Bedeutung. Die Bevölkerung wurde nach der Qualität des Fahrplans und der Zweckmässigkeit der Bedienungspunkte befragt. Der Fahrplan wird in den meisten Gemeinden als gut (über 50% Zustimmung) bezeichnet. Es sind die Gemeinden, welche Bahn und/oder Busstationen haben. In Kappelen wird der fehlende Direktanschluss nach Lyss (Umweg über Aarberg) bemängelt. Walperswil hat kei- nen bzw. nur einen sehr beschränkten (WETA-Bus) Anschluss an den ÖV. Die Bedienpunkte, Abgangs- und Bestimmungsort werden ähnlich wie die Qualität des Fahr- plans beurteilt. Weitere detaillierte Bemerkungen pro Gemeinde sind in der Beilage 11.5 zu finden.

8.1.3.6 Folgerungen Das Netz des öffentlichen Verkehrs wird dort als gut bezeichnet, wo im Ort selbst Bedie- nungspunkte liegen und der Fahrplan Benutzerfreundlich ist. Es sind aber die kleineren Ge- meinden, und Ortsteile, wie zum Beispiel Oltigen oder Niederried, welche keinen Anschluss haben. Um die Lebensqualität und Mobilität der Schulkinder und der alten Menschen zu stärken, sind das Netz des öffentlichen Verkehrs zu prüfen und Lösungen zur Optimierung zu suchen.

8.1.3.7 Öffentliche Gebäude Beilage 11.6 Der Hindernisfreie Zugang zu öffentlichen Gebäuden (Gemeindeverwaltung, Post, Banken, Läden usw.) ist für alte Menschen von zentraler Bedeutung. Menschen mit Gehhilfen (Stö- cken, Rollator oder Rollstuhl) sind auf einen hindernisfreien Zugang zwingend angewiesen, wenn sie ihr Besorgungen möglichst unabhängig und selbständig machen wollen. Die Umfrage bei der Bevölkerung hat ergeben, dass die Mehrheit (über 65%) den Zugang zu den öffentlichen Gebäuden als gut bezeichnet. Einzig bei den Antwortenden aus Radelfingen sind „nur“ 53% der Meinung, dass der Zugang gut ist. Weitere detaillierte Angaben pro Ge- meinde sind unter Beilage 11.6 zu finden.

Seite 22

8.1.3.8 Folgerungen In den letzten Jahren wurden die öffentlichen Gebäude schrittweise „Behindertengerecht“ gestaltet. Für die noch verbleibenden Gebäude sollten die entsprechenden Massnahmen geprüft und realisiert werden.

8.1.4 Sicherheit Beilage 11.8 Unter Sicherheit sind die gefühlte und die objektive Sicherheit zu beachten. Mit zunehmen- dem Alter nimmt das Bedürfnis nach Sicherheit zu. Das eigene Heim, die gewohnte Umge- bung sowie eingespielte Abläufe bestimmen sehr stark das Empfinden von Sicherheit. Si- cherheit umfasst auch den erlebten Verkehr. Die Umfrage bei der Bevölkerung zeigt, dass sich die Menschen sowohl in ihrer Wohnung (97%) als auch in ihrer Umgebung (82%) sicher fühlen. Wird allerdings nach Informationsbedarf im Rahmen von Sicherheit gefragt, zeigt sich, dass hinter diesem positiven Bild noch eine andere Realität steckt. 27% der Befragten wünschen sich Informationen zum Thema Einbruchsicherung und 20 % zum Thema Sicher- heit im Verkehr. Detaillierte Angaben pro Gemeinde sind in der Beilage 11.8 zu finden. Dar- über hinaus gibt es eine grosse Anzahl von Hinweisen, welche die Sicherheit erhöhen könn- ten:  Bessere Beleuchtung von Plätzen, Strassen und Wohnquartieren  Polizeipräsenz in Wohnquartieren verstärken  Nachbarn informieren, wenn man abwesend ist  Nachbarschaft pflegen, so dass man sie im Notfall fragen kann  Öffentliche Beleuchtung verbessern  Fussgängerstreifen besser kennzeichnen, beleuchten = bessere Sichtbarkeit.

8.1.4.1 Folgerungen Die meisten Leute fühlen sich relativ sicher zu Hause und in der Umgebung. Aufgrund redu- zierter Antwortzahlen scheint Sicherheit kein brennendes Thema zu sein. Zu den Themen Sicherheit, Einbruch, Diebstahl, Brandschutz und Verkehr sollten entspre- chende Informationsveranstaltungen durchgeführt werden. 8.1.5 Information Beilage 11.10 Die gute und umfassende Information der Bevölkerung trägt zur Lebensqualität und Sicher- heit bei. Die Umfrage bei der Bevölkerung bezog sich einerseits auf das Empfinden „Infor- miert sein“ und andererseits auf die gewählten Medien. Die Bevölkerung in den acht Ge- meinden fühlt sich zum sehr grossen Teil (75%) gut informiert und kennt die Angebote, wel- che zur Verfügung stehen. Ein Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigt sich erst im hohen Alter von 80+. Von den Männern fühlen sich 77% gut informiert. Bei den Frauen liegt der Anteil bei 65%. Bei den zur Information genutzten Medien stehen die amtlichen Anzeiger mit 80% im Vor- dergrund gefolgt von den Informationsblättern der Gemeinden mit 66%. Das Bieler Tagblatt nutzen 58% und das Internet wird von 54% der Befragten als Informationsquelle benutzt. Beim Internet zeigen sich deutliche Unterschieden nach Geschlechtern und Alter. 45% der Männer über 75 Jahren nutzen das Internet von den der über 80-Jährigen sind es 16%. Bei- den Frauen liegt der Anteil bei den über 75-jährigen bei 8%. Bereits bei den 70 – 74-jährigen Frauen steigt der Anteil auf 39%. Beilage 11.10

8.1.5.1 Folgerungen Noch stehen die Printmedien im Vordergrund. Und obwohl das Internet in Zukunft an Bedeu- tung gewinnen wird, bleibt das Angebot verschiedener Printmedien unentbehrlich. Kurse zur Einführung und Weiterbildung in der Nutzung der elektronischen Medien sind wünschens- wert. Es zeichnet sich vor allem beim Fernsehen der Trend ab, für vertiefte Informationen auf

Seite 23

das Internet zu verweisen. Es ist zu beachten, dass die für alle Menschen zugänglichen Me- dien nicht zu „Kurzinfo-Flash“ absinken. Das Lokalfernsehen Loly kann nicht in allen Ge- meinden des erfassten Perimeters empfangen werden. Die Erweiterung sollte geprüft wer- den. 8.1.6 Fazit :Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter Das Handlungsfeld Unterstützung der Selbständigkeit und Gesundheit im Alter ist die wich- tigste Säule für ein Leben im Alter, das attraktiv – sicher – und bezahlbar sein soll. Dieses Handlungsfeld enthält einige Elemente, die ausschliesslich in der eigenen Verantwortung jedes Menschen liegen. Grosse Bedeutung kommt aber auch den Rahmenbedingungen zu, welche durch die Gemeinden oder durch den Kanton bereitgestellt werden müssen. In den Bereichen des öffentlichen Verkehrs, der Infrastruktur für den Langsamverkehr, der Bera- tungskompetenz und der Information sind Massnahmen notwendig, welche die Selbständig- keit und auch die Gesundheit im Alter unterstützen. 8.2 Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuen- der Angehöriger 8.2.1 Ambulante Pflege zu Hause Beilage 11.13 Die Umfrage bei der Bevölkerung in den Gemeinden Aarberg+7 hat ergeben, dass zurzeit 61 % der Befragten in einem Zweipersonenhaushalt leben und 21 % in einem Einpersonen- haushalt. Berücksichtig man Alter und Geschlecht erkennt man wesentliche Differenzen. In einem Zweipersonenhaushalt leben 27% der Frauen im Alter 80+, bei den Männern sind es 76%. Eine Begründung für diese Situation ist Tatsache, dass Männer in der Regel jüngere Frauen heiraten und die Frauen generell eine höhere Lebenserwartung haben. Aber auch die oft praktizierte Wiederverheiratung von Männern nach dem Tod ihrer Frauen oder nach einer Scheidung trägt zu dieser Situation bei. Die Befragten haben deutlich signalisiert, dass sie Betreuung und Unterstützung von ihrem Partner oder ihrer Partnerin (70%) oder ihren Kindern (57%) erwarten. Allerdings haben 81% auch auf die Spitex gesetzt. Das zeigt, dass die Menschen sich sehr wohl bewusst sind, dass ihr Wunsch bezüglich familiärer Betreuung nicht der Realität entspricht. Heute betreuen lediglich 9% der Befragten alte Menschen zu Hause oder in der Nachbarschaft. Zudem woh- nen die Verwandten von 58% der Befragten weiter als 5 Km entfernt. Beilage 11.13 8.2.2 Mahlzeitendienste als Teil der Hilfe und Unterstützung Beilage 11.16 Einmal pro Tag eine gesunde Ernährung = längere Gesundheit = längere Selbständigkeit = weniger Kosten. Mahlzeitendienste sind vor allem für einsame Menschen, mit oder ohne Einschränkungen in der Mobilität, ein wertvoller gesellschaftlicher Anlass. Der regelmässige Kontakt ermöglicht auch eine unaufdringliche Beobachtung der Personen, welche diese Dienstleistung in Anspruch nehmen. Dabei sind Mahlzeitendienst an gemeinsamen Orten oder Mahlzeiten ins Haus geliefert denkbar. In der Umfrage wurden diese beiden Modelle unterschieden. Einen allgemeinen Mahlzeitendienst würden 55% der Befragten in Anspruch nehmen. 70% würden sich eine Essenslieferung nach Hause wünschen. Von diesen möch- ten 88% täglich eine warme Mahlzeit. 13% haben sich für Fertigprodukte ausgesprochen. Beilage 11.16 Damit der Zugang für jeden Senior und jede Seniorin zu preisgünstigen und gesunden Mahl- zeiten sichergestellt werden kann, sind verschiedene Voraussetzungen zu schaffen. Mahl- zeitendienst ist grundsätzlich weiter auszubauen, und zu fördern. Eine Möglichkeit ist auch die Mahlzeitenzubereitung durch Freiwillige unter Mithilfe der unterstützen Person. Der Auf- wand liegt bei 2-3 Stunden über die Mittagszeit. Die Pflegearbeiten sind von der Spitex zu übernehmen. In jedem Fall benötigen regelmässige nachbarschaftliche Hilfe klare Abma- chungen betreffend Aufgaben und Entschädigung.

Seite 24

8.2.3 Entlastungsangebote für betreuende Angehörige und Nachbarn Entlastung für betreuende und pflegende Angehörige stellen verschiedene Organisationen zur Verfügung.  Spitex, Seeland, Pflege und Hauswirtschaft  Home Instead, Seniorenbetreuung ohne Pflegeleistungen  Home Care, Pflege, Betreuung und Haushalt  Prissag AG, Private Spitex Seeland, Pflege- und Hauswirtschaftsdienste  Entlastungsdienst Kanton Bern Region Biel - Seeland  Pro Vitas, Private Spitex aus Ipsach mit Pflege, Haushalts- und Betreuungsangeboten  Schweizerisches Rotes Kreuz, diverse Betreuungsangebote und Kurse für Angehörige

Diese Anbieter präsentieren sich in den Amtsblättern und bei Veranstaltungen. Es bedarf einer besseren Information der Angehörigen über die jeweiligen Dienstleistungen, die Kosten und die möglichen staatlichen Beiträge. Die Umfrage bei den Gemeinden hat ergeben, dass vor allem Ferienplätze für Menschen fehlen, welche betreut werden müssen. Dieser Bedarf kam auch deutlich zum Ausdruck bei der Bevölkerungsumfrage. 9% der Befragten (100 Personen) wünschen sich vor allem Un- terstützung durch die Spitex, dann aber auch Ferienplätze für ganze Wochen und Wochen- enden. 8.2.4 Fazit Ambulante Betreuung und Unterstützung Der Wunsch nach familiärer Betreuung bleibt für die meisten unerfüllt. Dort wo Familienan- gehörige oder Nachbarn bereits heute solche Unterstützung und / oder Pflege leisten müs- sen dringend zusätzliche bezahlbare Entlastungsmöglichkeiten geschaffen werden. Es braucht eine Lobby und Anerkennung für betreuende Angehörige. Die regionale Vernetzung der interessierten Personen ist notwendig. Der Entlastungsdienst für pflegende Angehörige ist zu stärken. Es braucht Ferienablösungen und Ferienbetten, welche angefordert werden können. Die Information und Koordination ist zu stärken. Der Mehrbedarf an spitalexterner Pflege, sowie verschiedenen Entlastungsangeboten, ist gegenüber dem Kanton deutlich zu vertreten. Nur so kann die Strategie „ambulant vor statio- när“ auch umgesetzt werden. 8.3 Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze 8.3.1 Wohnen im Alter Beilage 11.17 Dass die Mehrzahl der Menschen möglichst lange unabhängig in den eigenen vier Wänden leben möchte, ist keine neue Erkenntnis. Diese Grundhaltung deutet auch auf die Bereit- schaft hin, eigene Verantwortung für das Leben im Alter zu übernehmen. Deshalb stehen Massnahmen, welche dieses Bestreben unterstützen im Vordergrund und sind konsequent zu verfolgen. Die Umfrage hat ergeben, dass 77% zu Hause mit Unterstützung der Spitex (privat oder öffentlich) leben möchten. Als nächster Schritt wird das Wohnen mit Dienstleis- tung erwähnt (52%) alle anderen Wohnformen liegen deutlich tiefer. Vor allem die Menschen unter 60 Jahren bevorzugen diese Variante (60-70%) Nur 9% können sich vorstellen in einer Seniorenwohngemeinschaft zu leben. Wohnungen ohne Dienstleistungen werden von 20% erwähnt. 8.3.2 Altersgerechte Wohnungen Seit mehr als 10 Jahren wurden bei der Gestaltung der Überbauungsvorschriften bewusst darauf geachtet, dass immer ein Anteil Alters- und Behindertengerechter Wohnung in den Projekten enthalten sind. Als „Altersgerecht“ gelten hindernisfreie Wohnungen mit Lift, ent- sprechend grossen Türen, Brandmeldern, speziell eingerichteten Nasszellen und Hindernis- freiem Zugang. Dabei wird unterschieden zwischen:

Seite 25

8.3.2.1 Wohnungen ohne Dienstleistungen Altersgerechte, hindernisfreie Wohnungen mit Lift und entsprechend grossen Türen und Räumen gibt es in den Gemeinden Aarberg+7 ca. 150. Der Bestand an Alters- und Behinder- tengerechtem Wohnraum ohne Dienstleistungen ist nicht in allen Gemeinden bekannt. Zu diesen Wohnungen gehören keine Dienstleistungen von extern. Diese Wohnungen können normal gemietet oder auch gekauft werden. Sie unterstehen dem Mietrecht. Weitere Woh- nungen ohne Dienstleistung sind in Aarberg im Bau und in Radelfingen geplant.

8.3.2.2 Wohnungen mit Dienstleistungen Zu diesen altersgerechten Wohnungen gehören externe Dienstleistungen, wie Notrufanlage und Picketdienst, Mahlzeiten- und Wäscheservice usw. Für diese Wohnungen werden soge- nannte Pensionsverträge abgeschlossen, welche das Wohnen und die Dienstleistungen ent- halten. Diese Wohnungen unterstehen in der Regel dem Auftragsrecht. Innerhalb der Gemeinden Aarberg+7 gibt es im Moment nur in Aarberg im neuen „aarberg center“ 18 Wohnungen mit Dienstleistung. Weitere Projekte für Wohnungen mit Dienstleis- tung gibt es bisher in den acht Gemeinden nicht. Im Hinblick auf die nächsten 10-20 Jahre wird die Nachfrage steigen. Im Vordergrund stehen dabei: Altersgerechte Wohnungen mit Dienstleistung zu zahlbaren Preisen. 8.3.3 Ortsplanungen, Zonenplanungen und Überbauungsverordnungen Eine wesentliche Grundlage zur Sicherung eines genügenden Angebotes an qualifizierten Alterswohnungen sind die entsprechenden Zonenplanungen und Überbauungsverordnun- gen. Zurzeit findet zwischen den Gemeinden Aarberg+7 kein Austausch bezüglich Ortspla- nungsentwicklung statt. Um die zu erwartende grosse Nachfrage nach Altersgerechten Wohnungen mit und ohne Dienstleistungen, bzw. Umbauten von bestehenden Liegenschaf- ten optimal zu realisieren, sollte eine entsprechende Koordination eingeführt werden. Ein Austausch zwischen den Gemeinden Aarberg+7 wird von drei der acht Gemeinden begrüsst.

8.3.3.1 Fazit zu Wohnen im Alter Die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen wird steigen. Vor allem Wohnungen mit Dienstleistungen. Eine vorausschauende Planung für die nächsten Jahre fehlt und ist drin- gend notwendig. Um zielgerichtet zu investieren, wäre die Koordination zwischen den acht Gemeinden, „Aarberg+7“ zu fördern. Darüber hinaus sind neue Wohnformen zu suchen. Zum Beispiel: Gezielt mit verschiedenen Generationen durchmischte Wohnsiedlungen för- dern. Alters-WG s mit dem Ziel: „helfen einander zu helfen“ oder Alters-WG mit Personal. Ein Weg kann auch die Motivation und Förderung von privaten oder genossenschaftlichen Wohngemeinschaften sein. 8.4 Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter Die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung erlaubt den Menschen länger fit zu bleiben und zu leben. Trotzdem kommt bei allen der Moment, in dem gesundheitlich Fragen und / oder Probleme auftauchen. Gesundheit im Alter umfasst Eigenverantwortung, Beratung, Pflege zu Hause oder später in einem betreuten Wohnen, bis hin zur Akut- und Intensivpfle- ge im Spital und der nachfolgenden Rehabilitation. Im Folgenden werden die Wünsche, die Vorstellung der Bevölkerung sowie die Erkenntnisse aus der Gemeindeumfrage und dem Workshop dargestellt. 8.4.1 Beratung in Bezug auf Gesundheit und Alter Beilage Fehler! Verweisquelle onnte nicht gefunden werden. Die Nachfrage nach Beratung zu Themen des Alters und der Gesundheit wächst. Die Kom- petenz zur Beratung wird dezentral erwartet. Die Kompetenz wird aber auch von Angehöri- gen erwartet. Das erfordert entsprechende Informationen. Dabei geht es um den Inhalt der Auskünfte und um den Zugang zur kompetenten Information. Mit dem Wunsch nach Aus-

Seite 26

kunft durch Angehörige und Hausarzt signalisieren die Menschen ein grosses Bedürfnis nach Vertrauenspersonen. Die Institutionen stehen im Konflikt zwischen naher persönlicher Vertrautheit und geforderter Anonymität und Vertraulichkeit. Die Befragung der Bevölkerung hat ergeben, dass 83% der antwortenden Menschen sich auf die Angehörigen verlassen, 65% auf den Hausarzt, 47 % auf die Gemeindeverwaltung, 41% aufs Internet. Weniger ge- fragt sind Pro Senectute (38%), Spitex (37%), Sozialabteilung (16%) Altersheim (11%) und Kirche (9%). Weitere Bemerkungen sind in der Beilage Fehler! Verweisquelle konnte nicht efunden werden. enthalten.

8.4.1.1 Fazit Beratung in Bezug auf Gesundheit und Alter Vor allem die Angehörigen sind auf eine gute und umfassende Information angewiesen, wenn ihre alten Verwandte oder Freunde um Rat fragen. Die bestehenden guten Ansprech- stellen und ihre Aufgaben bzw. Kompetenzen sind noch zu wenig bekannt. Auch Ansprech- personen in den einzelnen Gemeinden sind nicht klar definiert und auch nicht entsprechend informiert. Organisationen wie der Seniorenrat könnten hier eine verbindende Rolle einneh- men. 8.4.2 Ambulante Gesundheitsversorgung

8.4.2.1 Hausärzte Die Hausärzte sind in den meisten Fällen die erste Ansprechstelle, wenn gesundheitliche Probleme auftauchen. Der Hausarzt oder die Hausärztin ist die Vertrauensperson für die meisten Menschen. Aber auch die Bedeutung der ärztlichen Betreuung zu Hause nimmt im Alter zu. Ein ausreichendes Angebot ist in Zukunft von zentraler Bedeutung. Hausbesuche durch den eigenen Arzt sind wesentlicher Bestandteil der Strategie „ambulant vor stationär“. Aktuell sind die Hausärzte in den Gemeinden Aarberg+7 voll ausgelastet. Erste Knappheit zeigt sich bei den Haus- und Heimbesuchen. Neue Patienten aus dem Ort werden jenen aus der Region vorgezogen. Es ist bereits heute schwierig, einen Arzt für ein Pflegeheim zu fin- den, oder die Hausärzte der Bewohnerinnen und Bewohner zu Heimbesuchen zu bewegen. 8.4.3 Fazit zu Hausärzte Für die Zukunft braucht es mehr Hausärzte. Dabei sind auch neue Formen von Praxen zu prüfen (Gemeinschaftspraxen, Medi-Centers usw.) Dabei ist dem Bedürfnis der persönlichen Betreuung Rechnung zu tragen. Generell ist die Zusammenarbeit aller medizinischen Akteu- re zu verstärken und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Förderung jun- ger Ärzte als Hausärzte ist eine Aufgabe, welche ausserhalb der Kompetenz der Gemeinden liegt. Den Gemeinden ist diese Förderung jedoch ein grosses Anliegen. Es müssen gute Rahmenbedingungen für Hausarztpraxen in der einen oder anderen Form geschaffen wer- den. 8.4.4 Stationäre Gesundheits-Versorgung

8.4.4.1 Stationäre Versorgung akut Die stationäre Versorgung wird durch den Spital Aarberg und die weiteren Spitäler in der Umgebung wahrgenommen. Das Spital Aarberg wird zurzeit modernisiert und steht nicht zur Diskussion in Bezug auf Schliessungen. Damit ist die Versorgung für die kommenden Jahre sichergestellt.

8.4.4.2 Rehabilitation und Übergang zur Langzeitpflege Nach einem Spitalaufenthalt ist oft eine Rehabilitation nötig. Auch der Schritt vom Spital in ein Pflegeheim kann nicht immer direkt erfolgen. Dazu braucht es Angebote, welche die Be- dürfnisse der genesenden Patienten erfüllen können. Viele ältere Menschen wollen ihre Re- habilitation zu Hause erleben. Das wiederum führt zu einer steigenden Nachfrage nach Hausarzt- und Spitex-Leistungen.

Seite 27

Die Spitalaufenthaltsdauer ist durch die Fallpauschalen deutlich kürzer geworden. Es braucht Übergangslösungen, weil die Alters- und Pflegeheime die Kapazität für diese Aufgabe nicht mehr haben werden. Das fehlende Angebot führt bei älteren Personen zu „verfrühten“ Eintrit- ten in ein Pflegeheim, was zu unnötig hohen Kosten führt. Es sind in der Region entspre- chende Angebote zu schaffen. Der Handlungsspielraum der Gemeinden ist hier beschränkt. Entsprechende Projekte sind in Zusammenarbeit mit dem Kanton zu planen.

8.4.4.1 Notfallmedizin Für die Notfälle stehen die Spitäler der Umgebung zur Verfügung und im Seeland die Not- fallnummer HANS (Hausarzt-Notfalldienst Seeland). Der Zugang zu Medikamenten im Notfall und ausserhalb der Praxis- und Ladenöffnungszei- ten der Apotheken, ist in der Region nicht befriedigend gelöst ist. Im Anzeiger ist die Num- mer der Notfallapotheke ersichtlich.

8.4.4.2 Fazit Stationäre Gesundheitsversorgung und Notfallmedizin Die Versorgung im akuten Notfall ist gut abgedeckt und wird noch verbessert. Hier ist auf die Umsetzung zu achten. Für den Übergang aus der akuten Pflege zur Langzeitpflege oder Rehabilitation fehlen heute bereits geeignete Plätze. In Zukunft wird der Bedarf noch steigen. Entsprechende Projekte bestehen in unseren Gemeinden noch nicht. 8.5 Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungsein- richtungen 8.5.1 Pflegeheime Das Pflegeheim ist oft die letzte Station im Leben. Die Bevölkerungsumfrage zeigt deutlich, dass den Menschen, ob noch mitten im Leben oder alt und gebrechlich, die Nähe zu ihrer gewohnten Umgebung sehr viel bedeutet. Es gibt im Seeland eine ganze Anzahl privater Pflegeheime, doch die Befragten äusserten sich sehr klar. 71% der Menschen, welche ge- antwortet haben möchten bei Bedarf ins Pflegezentrum Aarvital nach Aarberg. 18% der Menschen möchten in ein privates Heim in der Umgebung, 17% ins Seelandheim Worben, 10% ins Alters – und Pflegeheim Frienisberg und 14% in ein anderes Heim. Beilage 11.17.2

Seite 28

8.5.1.1 Aktuelles Angebot und Nutzung der Menschen aus den Gemeinden Aarberg+7 Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht der aktuellen Situation der Pflegeheime im Seeland. Für die Seeländer stehen die beiden Pflegeheime Aarvital Pflegezentrum, Aarberg und Seelandheim, Worben im Vordergrund.

Angebot an stationären Pflegeplätzen Angebot an Plätzen Seeländer Bewohner

Stand Dezember 2014 Wo m DL Pflege Wo m DL Pflege Stiftung arvital Aarberg 18 49 14 49 Seelandheim Worben 26 207 1 18 Wohn- und Pflegeheim Frienisberg Frienisberg 250 8 Betagtenpflegeverein Kappelen 9 3 Wohn- und Pflegezentrum Lyssbachpark Lyss 16 60 3 Pflegeheim Seewinkel Gwatt 37 2 Betagtenpflegeverein Ins 12 1 Wohnguet - Leben im Alter Täuffelen 38 36 3 1 Alters - und Pflegheim Schüpfen 51 1 Altersheim Riggisberg 42 1 Betagtenheim Schönegg Hünibach 46 1 Zentrum Philadelphia Thun 80 1 Siloah Gümligen 22 90 1 Total 120 969 18 90

8.5.1.2 Bedarf heute und 2035 Die Nachfrage nach Pflegeplätzen steigt massiv an. Heute sind 14,7% der 80-jährigen Men- schen aus unseren acht Gemeinden in einem Pflegeheim (90 Personen). Der Anteil von 14,7% der 80-Jährigen im Jahr 2035 entspricht 173 Personen. Dies ist eine Steigerung von 83 Personen.

Sationäre Pflegeplätze Alter 2014 2035 Diff eff Bevölkerung 80+ 597 1'143 546 Pflegeplatzbedarf 14,7 % der Personen 80+ 88 168 83 Kontingente Richtwert Stand 31.12.2014 15,3 % von 80+ 74 Quelle: GEF Demographische Grundlagen Altersleitbild 2015 Wenn dem Wunsch nach dem Standort des Pflegeplatzes der Menschen aus den Gemein- den Aarberg+7 Rechnung getragen werden soll, müssten in Aarberg und Umgebung rund 80-85 zusätzliche Pflegeplätze entstehen. Davon in Aarberg Aarvital Pflegezentrum 45-60 Plätze.

Seite 29

8.5.1.3 Kontingente für weitere Pflegeplätze Der Kanton hat die Zahl der Pflegeplätze für die Zukunft auf 15‘500 plafoniert. Kontingente werden je nach ausgewiesenem Bedarf zugeteilt. Für die Teilregion Lyss - Aarberg verblei- ben nach aktuellem Stand 74 Plätze als Kontingent zur Erweiterung des Angebotes. Gemäss Auskunft des Vereins seeland.biel/bienne sind für ein Projekt in Lyss von diesen Plätzen bereits 59 provisorisch reserviert.

Pflegeplätze Region seeland biel/bienne 2035 Übersicht

Agglomeration Biel und und Biel Agglomeration Bielerseeufer linkes Büren Ins-Erlach Lyss-Aarberg Total Einwohner/innen 80 Jahre plus 2035 9'181 1'260 1'109 4'623 16'173 Kontingete an Pflegeplätzen (15'500 plafoniert für Kanton Bern) Richtwert 2014 15,3% der Menschen 80+ 1'405 193 170 707 2'475

Pflegeplätze in Betrieb 1'148 118 92 735 2'093 Pflegeplätze Seelandheim für Stadt Biel und Agglomeration 50 0 0 -50 0 Reseravation GEF 1) 191 8 69 -37 231 Absichten (Projekte) 2) 21 68 4 -15 78

Pflegeplätze total 1'410 194 165 633 2'402

Saldo (+ Überversorgung / - Unterversorgung) 5 1 -5 -74 -73

1) Bettenreduktion in Worben - 47/ Schüpfen + 10 2) Diessbach verschiebt Plätze nach Büren / Villa Verena nach Aegerten Quelle: Alters- und Pflegeheimplätze Region seeland.biel/bienne Stand 20.1.2015

8.5.2 Fazit zu Pflegeheime Die Menschen in den Gemeinden Aarberg+7 bevorzugen eindeutig einen Platz in Aarberg. Damit ist der zusätzlich Bedarf an Pflegeplätzen für Aarberg und Umgebung erheblich. Es ist davon auszugehen, dass das Kontingent für die Region Lyss-Aarberg nicht ausreicht. Der zusätzliche Bedarf an Pflegeplätzen für die Zukunft ist dringend anzumelden. 8.6 Anstoss zur breiten Auseinandersetzung mit der Altersversorgung Das Sozialhilfegesetz verpflichtet Kantone und Gemeinden die Versorgung für Menschen im AHV-Alter zu planen. Dieses Altersleitbild ist das Instrument der Gemeinden Aarberg+7 zur Erfüllung dieser Forderung. Die Erkenntnisse sollen in die Planungen der GEF einfliessen. Die kontinuierliche Überprüfung ist Aufgabe der Gemeinden. Der Seniorenrat unterstützt die Gemeinden bei dieser Aufgabe. Damit alle am Altersleitbild beteiligten Gemeinden vertreten sind, sollte der Seniorenrat mit Mitgliedern aus den Gemeinden Kappelen und Radelfingen ergänzt werden.

Seite 30

8.7 Qualitätssicherung Die Umsetzung der Massnahme ist laufend zu überwachen. Dazu sind mindestens jährlich die Meilensteine zu kontrollieren und bei Abweichungen die beteiligten Institutionen aufmerk- sam zu machen. Für das „Monitoring“ könnten die Gemeinden den Seniorenrat einsetzen. Die Aufgaben, Verantwortungen und Kompetenzen sind zu regeln.

Seite 31

9 Leitsätze und konkrete Massnahmen

Aus den Analysearbeiten wurden pro Handlungsfeld konkrete Massnahmen mit Wirkungszie- len erarbeitet. Die Massnahmen beziehen sich konsequent auf die Aufgaben, Verantwortun- gen und Kompetenzen der Gemeinden, der Leistungsanbieter und der Seniorinnen und Se- nioren in ihrer Eigenverantwortung. 9.1 Priorisierung Die Massnahmen wurden durch die Mitglieder der Sozialkommission, ergänzt um Vertrete- rinnen der Gemeinden Kappelen und Radelfingen, besprochen, bereinigt und priorisiert. Für die Priorisierung wurden folgende Kriterien berücksichtigt:

Wichtig = Priorität 3 Dringend und Wichtig = Die Aufgabe ist für die Zielerreichung re- Priorität 1 levant und muss durchgeführt werden. Die Aufgabe ist für die Zielerreichung unab- Sie hat aber Zeit und kann später in An- dingbar und muss dringend an die Hand griff genommen werden. genommen werden, weil Rahmenbedingun- Sie ist zu terminieren. gen wie Termine / Prozesse und politische Abläufe dazu zwingen.

Nicht dringend nicht Dringend = Priorität 2 wichtig = Priorität 4 Die Aufgabe ist weder zwingend für die Die Aufgabe ist interessant. Sie unterstützt Zielerreichung noch unterstützt sie diese die Zielerreichung. Sie ist für die Zielerrei- wesentlich chung nicht zwingend. Sie kann später umgesetzt werden als Effekt hat sie aber nur, wenn sie schnell in Ergänzung zu bestehenden Massnahmen Angriff genommen und umgesetzt wird. Der Verzicht auf diese Aufgabe ist nicht Ergebnisrelevant.

Seite 32

9.2 Unterstützung der Selbständigkeit und der Gesundheit im Alter Leitsatz: Die Gemeinden unterstützen Initiativen, welche die Selbständigkeit und Gesundheit der Bevölkerung im Alter fördern und setzen sich für Rahmenbedin- gungen ein, welche Selbständigkeit und Gesundheit im Alter unterstützen. Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich

9.2.1 Individuelle Lebensgestaltung Regelmässigen Informati- Motivation zur Nach- 2 Ab Januar Seniorenrat onsaustausch über Aktivitä- ahmung 2016 ten Kooperation bei über- Dokumentation über regel- greifenden Themen mässige Aktivitäten pro Gemeinde elektronisch und auf Papier

Bestehende Angebote der Kontinuität ist gewähr- 1 Ab Januar Alle Gemein- Gemeinden sicherstellen leistet 2016 den Budgetierung, Organisation und Durchführung

9.2.2 Freiwilligenarbeit Gemeindeübergreifend Der Anteil der Freiwil- 3 Ab Mitte Seniorenrat Informationen über Nach- ligenarbeit wird ge- 2016 frage und Anbieter bekannt steigert machen mittels Flugblatt und / oder Internetplattform Aufbauen einer Internet- plattform und der Pflege sicherstellen

Private Mandatsträger rek- Der Bedarf an Primas 1 Ab 2016 Alle Gemein- rutieren und schulen wird gedeckt den/Mitglieder der Sozial-

kommission

9.2.3 Allgemeine Beratung für Seniorinnen und Senioren Standardisierte Information Schneller, einfacher 3 Ab Mitte Seniorenrat über Anbieter und deren und vergleichbarer 2016 Angebote in Papierform Zugang zu den und elektronisch mit Links Grundinformationen zu den Anbietern bezüglich Angebot zur Unterstützung für Alle Plattform im Internet auf- bauen und Pflege sicher- stellen

Seite 33

9.2.4 Verkehr und Mobilität Die Gemeinden analysieren Handlungsbedarf für 3 Ende 2016 Alle Gemein- ihre lokalen Verhältnisse in Optimierungen wird den/Ressort Bezug auf Hindernisfreiheit transparent. Bau auf Strassen, Plätzen und (Achtung Transparenz öffentlichen Gebäuden. heisst nicht zugleich: Seniorinnen und Senioren alles wird neu ge- und körperlich Behinderte macht!) beiziehen

Die Gemeinden initialisie- Grundlagen für einen 3 Ende 2016 Seniorenrat ren und unterstützen ein Antrag zu Händen des Studie Radwegenetz für Vereins Seeland Kinder und Senioren inner- Biel/Bienne halb der Gemeinden Realisierung sicherer Aarberg+7 Verbindungen für den Langsamverkehr in unserer Region

Die Gemeinden initialisie- Grundlagen für einen 4 Ende 2016 Seniorenrat ren eine Studie Öffentlicher Antrag zu Händen der Verkehr innerhalb der Ge- Verein Seeland meinden Aarberg+7 Biel/Bienne

9.2.5 Sicherheit Die Gemeinden initialisie- Grundlage für ein 3 Ende 2016 Seniorenrat ren ein Projekt zur Analyse Massnahmenpaket der empfundenen Sicher- heit (Wohnraum, Umge- bung, Verkehr usw. ) auf- grund der Bevölkerungsum- frage

9.2.6 Information Die Gemeinden engagieren Loly kann auch in den 2 Mitte 2016 Alle Gemein- sich für die Sicherstellung Gemeinden Bühl, den/Medienver des Empfangs von Loly in Hermrigen, Walpers- antwortliche den acht Gemeinden wil und Radelfingen empfangen werden

Seite 34

9.3 Unterstützung der Pflege / Betreuung zu Hause und Entlastung betreuender An- gehöriger Leitsatz: Die Gemeinden anerkennen die Bedeutung der Betreuung und Pflege durch Angehörige und Nachbarn an. Sie unterstützen im Rahmen ihrer Kompeten- zen und Möglichkeiten die pflegenden Angehörigen und die Dienstleister der Re- gion. Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich Die Gemeinden unterhalten Zielgruppe wird ernst- 3 Ab 2016 Sozialdienst eine Informations- und Be- genommen ratungsstelle zur Unterstüt- zung der betreuenden An- gehörigen durch Informati- on und Beratung

Die Gemeinden prüfen ge- Angehörige können 1 Ab 2016 Stiftungsrat meinsam mit dem Pflege- Tage oder wochen- Aarvital zentrum Aarvital und ande- weise entlastet wer- ren umliegenden Alters- den. und Langzeitinstitutionen die Schaffung von Entlas- tungsplätzen.

9.4 Zukunftsorientierte Wohn- und Betreuungsplätze Leitsatz: Die Gemeinden stellen sicher, dass altersgerechte Wohnungen den Be- dürfnissen entsprechend geplant und realisiert werden.

Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich Die Gemeinden koordinie- Bedürfnisgerechtes 4 Ab 2016 Alle Gemein- ren ihre Entwicklungspläne Bauen von Wohnraum den und Überbauungsverord- für Seniorinnen und nungen gemeinsam mit Senioren. dem Verein Seeland Biel/ Bienne .

Seite 35

9.5 Versorgungsangebote bei Krankheit im Alter Leitsatz: Die Gemeinden unterstützen die Etablierung von Hausarztpraxen in ver- schiedenen Formen. Sie sorgen koordiniert und im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Rahmenbedingungen, welche die ärztliche Versorgung in Zukunft sicherstel- len.

Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich

9.5.1 Ambulante Gesundheitsversorgung Die Gemeinden erstellen Die Versorgung durch 3 Ende 2016 Sozialdienst ein gemeinsames „Förde- Hausärzte inklusive rungspaket“ zur Sicherstel- Haus – und Heimbe- lung der Versorgung durch suche wird sicherge- Hausärzte stellt

9.5.2 Stationäre Gesundheitsversorgung Die Gemeinden prüfen und Es bestehen genü- 3 Ende 2020 Stiftung Aarvi- beantragen gemeinsam mit gend Plätze aus- tal dem Spital Aarberg (Divisi- serhalb des Pflege- on Landspital der Insel zentrums Aarvital für Gruppe AG) die Schaffung Rehabilitation zur Ver- von Plätzen für Rehabilita- fügung tion und Übergang.

9.6 Bedarfsgerechtes Angebot von stationären Pflege- und Betreuungseinrichtun- gen Leitsatz: Die Gemeinden setzen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür ein, dass für unsere Menschen im Alter genügend Pflegeplätze zur Verfügung stehen.

Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich Die Gemeinden reichen Das Kontingent für 1 Ende 2015 Stiftung Aarvi- einen Antrag zur Sicherung zusätzliche Pflege- tal von 25 – 50 Pflegeplatz- plätze ist sicherge- kontingenten beim Verein stellt. Seeland Biel/Bienne ein.

Seite 36

9.7 Breite Auseinandersetzung mit der Altersversorgung Leitsatz: Die Gemeinden stellen sicher, dass ihre Altersplanung periodisch, min- destens alle fünf Jahre aktualisiert wird und in die regionale Planung einfliesst.

Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich Die Gemeinden prüfen die Sicherstellen der 3 Ab 2016 Sozialkommis- Schaffung einer Stelle Ver- Projekte und Mass- sion antwortliche(r) Altersfragen nahmen und Unter- stützung des Senio- renrates Die Gemeinden beauftragen Die Altersplanung ist 3 Ab 2016 Sozialkommis- die Sozialabteilung mit der immer aktuell. Ver- sion periodischen Überarbeitung änderungen werden des Altersleitbildes in Zu- rechtzeitig erkannt. sammenarbeit mit dem Se- niorenrat

9.8 Qualitätssicherung Leitsatz: Die Gemeinden lassen sich periodisch über den Fortschritt der be- schlossenen Massnahmen orientieren. Sie ergreifen allfällig notwendige Korrek- turmassnahmen.

Massnahme Wirkungsziel Priorität Termin Verantwort- lich Die Gemeinden delegieren Der Bezug zu den 1 Ab 2016 Alle Gemein- je einen Vertreter oder eine einzelnen Gemeinden den Vertreterin in den Senioren- ist sichergestellt. Der rat Aarberg+7 Seniorenrat kann ge- meindeübergreifende

Aufgaben erfüllen. Der Seniorenrat wird beauf- Abweichungen von 1 Ab 2016 Seniorenrat tragt, die Umsetzung der den Zielen werden beschlossenen Massnah- rechtzeitig erkannt men zu überwachen und und Vorschläge zur jährlich einen Bericht zu Korrektur eingereicht. Händen der Gemeinderäte zu erstellen.

Seite 37

10 Beschlussfassung

Die Gemeinden Aarberg+7 beschliessen: Das Altersleitbild 2015 wird genehmigt.

Für die Gemeinde Aarberg: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Bargen: Datum………….……….

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Bühl: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Hermrigen: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Kallnach: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Kappelen: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Radelfingen: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Für die Gemeinde Walperswil: Datum…………………..

Der Gemeindepräsident:…………………………Der Gemeindeschreiber………………………..

Seite 38

11 Beilagen

11.1 Umsetzung des Leitbildes 2006 Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Einschätzung der Umsetzung des bestehenden Leitbildes 2006 aus Sicht der damals beteiligten Gemeinden. Auf die detaillier- teren Erkenntnisse betreffend Handlungsbedarf wird in der aktuellen Befragung zum neuen Leitbild der acht Gemeinden eingegangen.

Die Farben haben folgende Bedeutung: Umgesetzt Handlungsbedarf

*)

Aarberg Bargen Bühl Kallnach Hermrigen Walperswil

Grundversorgung Abklärung der Möglichkeiten zur Schaffung von unterschiedlichen Formen der stationären Pflege und Betreuung Schaffung von Ferienbetten zur Entlastung pfle- gender und betreuender Angehöriger Schaffung eines Tagesheims zur Entlastung pfle- gender und betreuender Angehöriger Optimieren und Erhalten des Angebots der Fahr- dienste. Neu : Aufgrund von regelmässigen Ab- klärungen Durchführung von gezielten vorsorglichen Haus- besuchen als Präventivmassnahme Förderung und Aufrechterhaltung des Frisch- mahlzeitendienstes Neu : Aufgrund von regel- mässigen Abklärungen

Wohnformen Abgabe von Empfehlungen und Überprüfung von Baugesuchen auf Alters- und Behindertentaug- lichkeit Regelmässige, systematische Information an Bauwillige über den Bedarf an alters- und behin- dertengerechten, zentrumsnahen Mietwohnun- gen

Seite 39

*)

Aarberg Bargen Bühl Kallnach Hermrigen Walperswil

Information Kreieren einer leichtverständlichen Information in geeigneter Form(Infoblatt, Broschüre, oder evtl. Homepage) mit sämtlichen wichtigen Angaben aller Dienstleister und Anbieter im Altersbereich Organisieren von regelmässigen Treffen aller in der Altersarbeit tätigen Organisationen zwecks Koordination der Dienstleistungsangebote und Gedankenaustausch Jährliche Durchführung einer Veranstaltung zum Thema alter Prüfen des Bedarfs an einer/einem Altersbeauf- tragten

Mobilität und Sicherheit Alters- und behindertengerechte Gestaltung von Neu- und Umbauten von öffentlichen Gebäuden, Plätzen und Trottoirs Optimieren und Erhalten der Fahrpläne des öf- fentlichen Verkehrs Selbsthilfegruppen für pflegende und betreuende Angehörige vermitteln

Freiwilligenarbeit Auszeichnung und Ehrung von freiwilligen Helfern durch die Gemeinde Förderung und Anwendung des Benevol- Ausweises durch Gemeinden und Institutionen

Aktivitäten Schaffung eines Seniorentreffs Koordinieren und Anbieten von Aktivitäten für Senioren und Seniorinnen Zur Verfügung stellen von Einrichtungen und Ausrüstungen Schaffung einer Hilfs- und Tauschbörse

Seite 40

Weiterentwicklung Jährliche Überprüfung des Leitbildes, Massnah- men und Zielerreichung, Berichterstattung dar- über an die Gemeinderäte Schaffung eines gemeinsamen Seniorenrates für alle 7 Gemeinden *) Keine Antwort

Seite 41

11.2 Szenarien zur Beurteilung der Bevölkerungsentwicklung der kommenden Jahre Szenario „mittel“ stützt sich auf das mittlere BFS Szenario. Es geht von der Fortsetzung der letzten Jahre aus. Alle Statistischen Aussagen basieren zurzeit auf dem mittleren Szena- rio. Szenario „hoch“ basiert auf dem hohen BFS-Szenario. Dieses beruht auf einer Kombination von Hypothesen, die das Wachstum der Bevölkerung begünstigen (steigende Geburtenzif- fern, Rückgang der Sterblichkeit, sowie sinkende Auswanderung und steigende Zuwande- rung). Szenario „tief“ entspricht dem tiefen BFS-Szenario und kombiniert die verschiedenen Hypo- thesen, die für eine nur geringe bzw. rückläufige Bevölkerungsentwicklung sprechen (sin- kende Geburtenziffern, Anstieg der Sterblichkeit. Alle drei Szenarien gehen von einer über den Prognosehorizont gleichbleibenden relativen Wohnattraktivität der Gemeinden und der Region aus. Die Bevölkerungsprojektionen bezie- hen sich auf die ständige Wohnbevölkerung (zivilrechtlicher Wohnsitz). Nicht enthalten sind Kurzaufenthalter, Touristen, sowie Personen im Asylprozess, mit einer Gesamtaufenthalts- dauer von weniger als 12 Monaten.

Seite 42

11.3 Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage Hier sind die Werte der 11 teilnehmenden Personen aus der der Gemeinde Epsach enthal- ten. Deshalb erscheint hier der Begriff „Aarberg+8“ 11.3.1 Individuelle Lebensgestaltung Fragestellung: Aktivitäten - in Gesellschaft oder auch alleine - können zu einer attraktiven

Lebensgestaltung beitragen. Themenbereiche, die mich interessieren.

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Kreaitve Spiele, Freizeitgestaltung Sport Musik, Kultur, Besichtigungen, Lesungen Kurzreisen Ausflüge, zum Informationen Alter Thema Computerkurse, Internet Seniorerntreffpunkt Aarberg + 8 904 482 528 645 731 485 371 539 Männer 385 185 236 252 315 184 156 207 80+ 37 10 15 20 30 18 6 20 70-79 109 45 55 74 90 58 37 62 60-69 120 53 73 81 90 52 52 62 50-59 119 77 93 77 105 56 61 63

Frauen 519 297 292 393 416 301 215 332 80+ 63 30 20 36 48 30 9 44 70-79 123 69 48 85 96 68 32 73 60-69 154 83 82 120 123 93 71 95 50-59 179 115 142 152 149 110 103 120

Seite 43

11.3.2 Freiwilligenarbeit Fragestellung: Zur aktiven Lebensgestaltung gehören auch Freiwilligenarbeit und Nachbar- schaftshilfe. Sie sind möglich und geben dem Leben Wert und Bedeutung. Fragestellungen:

11.3.1 Bei Bedarf würde ich in Anspruch nehmen:

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Gartenhilfe Hlfe Handwerkliche beim Begleitung Spazieren Besuchsdienst Einkaufen beim Hilfe bei Hilfe Schreibarbeiten Finanzen bei Hilfe bei Hilfe Steuererklärung Aarberg + 8 904 333 321 208 161 266 176 206 293 Männer 385 121 104 79 56 106 76 83 113 80+ 37 13 8 10 6 10 6 9 11 70-79 109 33 31 14 14 21 18 17 28 60-69 120 31 24 19 10 27 17 19 29 50-59 119 44 41 36 26 48 35 38 45

Frauen 519 212 217 129 105 160 100 123 180 80+ 63 21 14 16 11 14 5 5 11 70-79 123 43 40 19 19 30 14 18 34 60-69 154 51 51 32 24 40 25 33 44 50-59 179 97 112 62 51 76 56 67 91

11.3.2 Bei Bedarf würde ich Freiwilligenarbeit leisten:

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Gartenhilfe Hlfe Handwerkliche beim Begleitung Spazieren Besuchsdienst Einkaufen beim Hilfe bei Hilfe Schreibarbeiten Finanzen bei Hilfe bei Hilfe Steuererklärung Aarberg + 8 904 198 193 370 331 376 251 159 115 Männer 385 112 147 116 104 141 111 82 69 80+ 37 2 6 1 2 2 2 0 1 70-79 109 22 33 29 29 38 28 19 17 60-69 120 30 44 33 27 37 34 29 25 50-59 119 58 64 53 46 64 47 34 26

Frauen 519 86 46 254 227 235 140 77 46 80+ 63 1 2 3 4 3 3 4 4 70-79 123 12 7 44 36 32 17 9 4 60-69 154 19 10 76 70 70 36 20 8 50-59 179 54 27 131 117 130 84 44 30

Seite 44

11.4 Zu Fuss unterwegs im Alter Fragestellung: Zu Fuss, mit dem Rollator oder Rollstuhl unterwegs fühle ich mich unsicher und/oder stosse auf Hindernisse in den Bereichen:

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Parkplätze zu meistens Trifft zu teilweise Trifft zu kaum Trifft Strassenüberquerunge n zu meistens Trifft zu teilweise Trifft zu kaum Trifft Trottoir zu meistens Trifft zu teilweise Trifft zu kaum Trifft Ampeln zu meistens Trifft zu teilweise Trifft zu kaum Trifft Aarberg + 8 904 26 57 254 71 127 219 69 102 241 26 42 272 Männer 385 9 32 121 27 54 99 0 21 47 109 0 9 21 124 80+ 37 2 1 14 5 3 13 3 3 12 2 0 13 70-79 109 0 9 33 6 15 27 0 3 13 32 0 1 8 35 60-69 120 5 9 42 11 15 35 0 7 17 36 0 2 5 41 50-59 119 2 13 32 5 21 24 0 8 14 29 0 4 8 35

Frauen 519 17 25 133 44 73 120 0 48 55 132 0 17 21 148 80+ 63 1 3 13 6 11 15 0 3 7 19 0 1 0 17 70-79 123 5 1 23 11 15 23 0 8 13 23 0 5 1 29 60-69 154 5 6 47 9 19 46 0 13 13 50 0 4 7 51 50-59 179 6 15 50 18 28 36 0 24 22 40 0 7 13 51 11.4.1 Ergänzende Bemerkungen aus der Umfrage

11.4.1.1 Aarberg Am Bahnhof ist es nicht möglich, mit einem Rollstuhl direkt den Zug zu besteigen. Im Städtchen wird von den Autofahrern zu wenig Rücksicht genommen. Strassenüberquerung im Stedtli ist für alle ein Problem. Der Zugang zum neuen Weg der alten entlang sollte unbedingt per Fussgängerstreifen und besser erreichbar sein. Unübersichtliche Stopp-strassen sollten entfernt werden z. Bsp. Kreuzung Bielstrasse- Nidaustrasse; Kappelenstrasse- Nidaustrasse. Die Chasseralstrasse sollte für den Durchgangsverkehr gesperrt werden, sie wird trotz Tem- po 30 als Umfahrung benutzt. Der Verkehr von Lyss nach Walperswil könnte über den Kappelen-Kreisel geleitet werden. Beim öffentlichen Fussweg Leimerenweg Haltestelle Spital Richtung Lyss Aarberg fehlt der Fussgängerstreifen.

11.4.1.2 Bargen Mit dem Velo über den Fussgängerstreifen fahren, wenn keine Fussgänger da sind. Gegen- seitig Rücksicht nehmen.

11.4.1.3 Bühl Kein Trottoir, herannahende Fahrzeuge meistens zu schnell (Ortsgrenze). Trottoir Richtung Biel und Fussgängerstreifen fehlen.

Seite 45

11.4.1.4 Hermrigen IV-Parkplätze werden vielfach von nicht behinderten Personen benützt! Polizei kontrolliert zu wenig.

11.4.1.5 Kallnach Geschäftseingänge mit Tür gegen aussen, Arztpraxis Eingang mit Absatz, Tür zu schmal. Post nicht rollstuhlgängig, Kirche zwei steile Treppen, Metzgerei und Denner gut mit Ram- pen, Post Schleuse (Doppeltüre) sollte auch elektrisch sein.

11.4.1.6 Kappelen Die steilen Ränder des Trottoirs im Bereich Restaurant Kreuz sind für Fahrräder und Roll- stuhlfahrer sehr mühsam und gefährlich. Kappeler Feldweg, wo man oft vor Bauern mit rasenden Traktoren flüchten muss. Z.Bsp. mit rettendem Sprung ins nasse Gras oder in den nächsten Acker!! Trottoir am Pfosten am Zebrastreifen nicht geräumt, weil kein Platz ist für das Schneeräum- gerät= gefährlich. Kartbahnbrücke ist die gefährlichste.

11.4.1.7 Radelfingen Für Rollator und Rollstuhl sind Pflastersteine sehr beschwerlich Mehr gut erreichbare Bänkli an gut begehbaren Spazierwegen.

Seite 46

11.5 Mit den Fahrrad unterwegs im Alter Fragestellung: Das Fahrrad würde ich als Transportmittel im täglichen Leben innerorts und ausserorts sowie zur Erhaltung meiner Gesundheit mehr nutzen, wenn folgende Bedingun- gen erfüllt wären:

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Vommotorisierten getrennte Verkehr auch Radwege ausserorts Hartbelag mit Radwege und (Kinder versehen Altersgerecht) für der Markierung geeigneten Fahrräder wodort, auch Wege oder nationalen keine Routen regionalen bestehen Vorschläge Andere Aarberg + 8 904 485 318 269 31 Männer 385 220 142 124 14 80+ 37 14 10 11 1 70-79 109 57 37 34 0 60-69 120 75 53 51 4 50-59 119 74 42 28 9

Frauen 519 265 176 145 17 80+ 63 13 8 6 1 70-79 123 50 38 29 2 60-69 154 90 51 53 7 50-59 179 112 79 57 7 11.5.1 Ergänzende Bemerkungen aus der Umfrage

11.5.1.1 Aarberg Radweg Richtung Niederried sehr gut! Gesicherte Fussgängerstreifen Mehr markieren auf allen Strassen. Für meine Ansprüche reichen die Radwege aus. Der Veloweg nach Lyss ist genial: kurz geteert, flach und autofrei. Wo kein Veloweg vorhanden ist, sollte man das Trottoir benützen können. Erlaubnis auf dem Trottoir zu fahren. Velofahren auf dem Trottoir sollte verboten sein. Markierung auf Trottoir für Velofahrer, wo keine Radstreifen vorhanden sind. Nicht Wanderer und Velofahrer auf den gleichen wegen Die erwähnten Vorschläge klingen sehr utopisch bzw. realitätsfremd bei unseren räumlichen und baulichen Möglichkeiten in der CH! Zudem: finanziell wohl nicht realisierbar… Murtenstrasse ist für Fahrräder sehr gefährlich, wegen unebenem Belag, Senklöcher >> Radstreifen Neben der Bahnbrücke über die Aare einen Rad- und Fussgängerweg einrichten Radwege wie in Deutschland! Aarberg ist in dieser Hinsicht schlecht!

Seite 47

Für mich sind jetzt schon die Bedürfnisse erfüllt. Radwege gut beleuchtet, Lampen sollten funktionieren.

11.5.1.2 Bargen Wenn wenigstens das Trottoir benützt werden dürfte Getrennte Wege auch innerorts Aarebrücke sehr gefährlich evtl. Steg neben der Brücke Ich finde, wir haben eine sehr gute Erschliessung

11.5.1.3 Bühl Aus hat ausreichen Velowege und alle sind markiert. Frage überflüssig! Einfacherer Transport im ÖV.

11.5.1.4 Kallnach Andere Vorschläge: Busmöglichkeiten nach Aarberg oder als ergänzung zum Zug. Bahnhof ist für viele Bewohner zu weit entfernt Autofreie Kernzonen. Diese Fragen fördern Begehrlichkeiten, welche nicht bezahlt werden können. Radwege werden kaum benützt, Infolge Landverschliess, kein weiterer Ausbau für Radwege! Radwege sollten besser gereinigt werden. Radwegnetz ist bereits gut ausgebaut. Radwege sind i.O.

11.5.1.5 Kappelen Von Kappelen nach Lyss fehlt ein Veloweg. Lösungen an gefährlichen Stellen wie z.Bsp. Autobahnüberführung Kappelen - Lyss inkl. Entlang Hornusserplatz Zubringerdienst bei Länggässli, Lindenweg, usw. damit die Fahrt mit dem Fahrrad nach Lyss sicherer und angenehmer wird. Aus meiner Sicherheit möchte ich mit dem Velo mehr das Trottoir benützen dürfen. Fuss- gänger haben Vorrang. Radwege oder Fusswege: Verboten für Pferde! Und dringend alle Hunde an die Leine neh- men! Es braucht nicht jede Strassenbenützergruppe ihren eigenen Weg. Das Ziel (Strassen mit Hartbelag) könnte auch mit einfacheren und günstigeren Bauweisen erfüllt werden. Es sind jetzt schon zu viele Schilder aufgestellt. Man sollte das Trottoir auch mit dem Velo benützen können, mit der Vorschrift, dass Fuss- gänger immer vortritt haben. Weg mit den Blumenkübeln und anderen Hindernissen auf der Strasse. Der Verkehr stockt schon ohne diese Schikanen. Dazu gehören auch die „Kriegsbemalun- gen“. Diese versteht sowieso niemand und kosten Steuergelder. Radweg Werdthof – Worben und Kappelen – Lyss schon heute dringend notwendig!

Seite 48

11.5.1.6 Radelfingen In Radelfingen und Umgebung bin ich zufrieden mit der Situation für Velofahrer. Im hohen Alter mit Risiko verbunden Alles mit hohen Kosten für Investition und Unterhalt verbunden. Die Lebenskosten sollten mit der AHV und der II. Säule abgedeckt sein. Wer die Gelder von Pension verprasst soll und darf nicht auf Kosten der nächsten Generation mit Ergänzungs- leistungen rechnen. Mehr Selbstverantwortung auch im Alter! Getrennte Radwege sind ein MUSS im Alter! Sicherheit geht vor.

11.5.1.7 Walperswil Vermehrte Geschwindigkeitsbeschränkungen Bitte nicht noch mehr Teer! Das Fahrrad wird von über 50% als Alternative angesehen, wenn ein sicheres Netz vorhan- den wäre. Fahrrad nur solange Gesundheit ok. Getrennte Spuren Velo, Fussgänger auf Trottoir. Fahrradwege getrennt von Strasse errichten. Velowege auf vielbefahrenen Gebieten. Es profitieren auch Schüler davon. Elektrovelos günstiger anbieten. Dreiradvelos "salonfähig" machen in der Gesellschaft. (Sicherheit) Velo-Ausleihstellen schaffen. Erweiterung Ausbau des Radwegnetzes. Velo auf Trottoir gesetzlich zulassen. Kursangebote für Velofahrer für normale Velos und e-Bikes. Die Verkehrsregeln auffrischen auf den neuesten Stand. Trottoir abschrägen wenn möglich.

Seite 49

11.6 Öffentlicher Verkehr Im Alter kommt der Zeitpunkt, an dem man das Auto stehen lässt und lieber den öffentlichen Verkehr benutzt. Je besser das Angebot ist, desto leichter fällt dieser Entscheid. Die nach- folgende Analyse zeigt den aktuellen Stand in den beteiligten Gemeinden. 11.6.1 Fahrplan Fragestellung: Der Fahrplan des öffentlichen Verkehres deckt meine Zeiten ab, zu welchen

ich unterwegs sein möchte

Trifft teilweise zu teilweise Trifft kaumzu Trifft zumeist Trifft Aarberg + 8 66% 17% 4% Aarberg 77% 12% 2% Bargen 77% 14% 2% Bühl 79% 16% 0% Epsach 0% 55% 9% Hermrigen 67% 33% 0% Kallnach 52% 19% 8% Kappelen 43% 33% 6% Radelfingen 73% 14% 3% Walperswil 15% 41% 30%

Quelle: 140901 Auswertung Umfrage Bevölkerung nach Gemeinden 11.6.2

Seite 50

11.6.3 Bedienungspunkte Fragestellung: Der öffentliche Verkehr erfasst Quartiere und Gemeinden, zu denen ich hin

will

Trifft teilweise zu teilweise Trifft kaumzu Trifft zumeist Trifft Aarberg + 8 53% 25% 7% Aarberg 63% 21% 4% Bargen 64% 23% 2% Bühl 68% 32% 0% Epsach 18% 27% 18% Hermrigen 67% 33% 0% Kallnach 43% 21% 14% Kappelen 30% 41% 9% Radelfingen 52% 26% 9% Walperswil 19% 41% 22%

Quelle: 140901 Auswertung Umfrage Bevölkerung nach Gemeinden 11.6.4 Ergänzende Bemerkungen aus der Umfrage

11.6.4.1 Aarberg  Spins hat keine Möglichkeit, den ÖV zu nutzen  Direkte Verbindungen nach, Täuffelen, Walperswil fehlen  Buswartehäuschen beidseitig auf der Nidaustrasse (fehlt noch!)  Quartiere (insbesondere Mühlau) sind vom öffentlichen Verkehr etwas ausgegrenzt. Ortsbus?  Postautohaltestelle in der Nähe der Alterssiedlung.

11.6.4.2 Bargen  Schön wäre, wenn das Postauto von Bargen nach Aarberg fahren würde. Das Depot ist ja in Bargen.  Postauto am Samstag und Sonntag zu späte Abfahrten für Frühaufsteher.

11.6.4.3 Kallnach  7 X Niederried hat keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr!  Ein Busbetrieb Niederried – Kerzers oder Niederried Kallnach – Aarberg wäre wün- schenswert.  Es bräuchte einen Ortsbus, weil der Bahnhof ausserhalb des Dorfes ist und Nieder- ried noch weiter entfernt.

Seite 51

 Ein Bushalt im Mitteldorf wäre super!  2 X ½ -Stunden – Takt (Bahn/Bus) wäre toll.

11.6.4.4 Kappelen  Anschlussverbindungen Bahn<-> Bus  Insofern das Angebot nicht reduziert wird. Haltestelle beim Gemeindehaus?  Verbindungen von nach Lyss im 30 – Minuten – Takt  Es dürfte mehr sein als Stundentakt  Die Postautoverbindungen sind sonntags schlechter. Lücken, Wartezeiten usw.  Umsteigezeiten (vor allem in Biel) sind für ältere Menschen etwas grosszügiger zu gestalten. Z. Bsp. IC aus Zürich : Umsteigen in Biel offizielle 5 Min.) Real meistens etwas weniger.!  IM Werdthof kein ÖV.  Von Kappelen nach Lyss fehlt es.  Gefragt ist eine Postautoverbindung nach Lyss. Der Umweg über Aarberg ist zu auf- wendig.  (3x genannt!!)  Direkte Verbindung Kappelen- Lyss wäre wünschenswert.  4 X Werdthof nicht erschlossen.  Weil es im Werdthof keinen öffentlichen Verkehr gibt, wäre es möglich bei Bedarf mit dem Schulbus bis Kappelen zu gelangen, um Anschluss auf das Postauto zu haben. Der Schulbus ist nicht ausgelastet.  IM Werdthof gibt es keinen öffentlichen Verkehr. Wie wäre es mit einem „Rufbus“?  Wichtig, dass PTT-Haltestelle im Dorfzentrum Kappelen erhalten bleibt.  Nach Lyss schwierig.  Kappelen sollte mehr auf Aarberg ausgerichtet sein.  Nach Worben keine direkte Verbindung.

11.6.4.5 Radelfingen  Auch morgens den Halbstundentakt durchgehend einführen.  Rollstuhlgängigkeit der Gemeindeverwaltung??  Post, leider Nein! Glücklicherweise hat sich die Gemeindeverwaltung „geopfert“, Wä- re ja eigentlich nicht ihre Aufgabe  Oltigen hat keine Haltestelle.

11.6.4.6 Walperswil  WETA-Bus ohne Weekend schwierig!  In der Gemeinde Walperswil sind die öffentlichen Verkehrsmittel eine Katastrophe.  Es wäre gut einen privaten Fahrdienst zu haben.  WETA Verbindung Aarberg – Täuffelen aufrechterhalten evtl. ausbauen.

Seite 52

11.6.5 Öffentliche Gebäude Fragestellung: Ich finde, dass die Gebäude der Gemeinde, aber auch andere öffentliche Ge-

bäude(Post, Einkauf usw.) gut zugänglich sind

Trifft teilweise zu teilweise Trifft kaumzu Trifft zumeist Trifft Aarberg + 8 67% 22% 3% Aarberg 71% 22% 1% Bargen 67% 24% 2% Bühl 68% 21% 5% Epsach 73% 9% 0% Hermrigen 67% 17% 0% Kallnach 68% 24% 3% Kappelen 68% 22% 4% Radelfingen 53% 22% 9% Walperswil 67% 19% 4%

Quelle: 140901 Auswertung Umfrage Bevölkerung nach Gemeinden

Seite 53

11.7 Öffentliche Gebäude Fragestellung: Ich finde, dass die Gebäude der Gemeinde, aber auch andere öffentliche Ge-

bäude(Post, Einkauf usw.) gut zugänglich sind

Trifft teilweise zu teilweise Trifft kaumzu Trifft zumeist Trifft Aarberg + 8 67% 22% 3% Aarberg 71% 22% 1% Bargen 67% 24% 2% Bühl 68% 21% 5% Epsach 73% 9% 0% Hermrigen 67% 17% 0% Kallnach 68% 24% 3% Kappelen 68% 22% 4% Radelfingen 53% 22% 9% Walperswil 67% 19% 4%

Quelle: 140901 Auswertung Umfrage Bevölkerung nach Gemeinden 11.7.1 Ergänzende Bemerkungen aus der Umfrage

11.7.1.1 Aarberg  Die Lifttüre bei der Gemeindeverwaltung ist zu schwer.  Die Gemeindeverwaltung hat Treppen.  Treppe bei der Gemeindeverwaltung ist nicht gut.  Ein Rollstuhlfahrer kann am Bahnhof aarberg nicht ohne Hilfe einsteigen.  Schade, dass die Bibliothek nicht mehr ebenerdig zugänglich ist.  Ein menschenfreundlicher Lift in der Gemeindeverwaltung wäre gut.  Es wäre wünschenswert unterhalb der Post am Ringweg einen Briefkasten zu haben

11.7.1.2 Bargen  Als Rollstuhlfahrer kann nicht eingestiegen werden.  Wären noch Verbesserungen möglich  Gerade da die Poststellen werden am Meter geschlossen, alle gehen nach Aarberg, Parkmöglichkeiten und Wartezeit unpassend

11.7.1.3 Kallnach  Bei der Gemeindeschreiberei hat es eine Treppe. Nicht so günstig.

Seite 54

11.7.1.4 Kappelen  Ich möchte mit dem Rollstuhl in den Estrich des Gemeindehauses…!  Gemeindehaus: Parterre ok oberer Stock nicht!  Handläufe wichtig!  Post Kappelen: Warum muss in der Zugangstreppe die Reklametafel mitten drin sein? 11.7.2 Fazit Öffentlicher Verkehr und öffentliche Gebäude Nicht alle Gemeinden sind gut erschlossen durch den ÖV. Gebäude werden mehrheitlich als genügend bezeichnet. Plätze und Strassen so gestalten, dass sie Rollstuhl- und Rollator- gängig sind. Sport machen, damit man mobil bleibt. Zugang zu Billet muss vereinfacht werden. Zonenplan nicht gut, umständlich. Busfahrpläne grösser gestalten (besser lesbar). Öffentliche Verkehrsmittel sind oft überfüllt und zu eng für alte Menschen. Ausstieg strassenseitig vermeiden (Detligen Post). Es sind alternative Angebote zu prüfen: Ortsbusse für die Region Aarberg+7, Mobility für Senioren (Fahrzeugflotte stellen). Zubringer zu Hauptverkehrsader erhalten. Bsp. Kleinbus oder Taxi abrufbar.

Seite 55

11.8 Sicherheit 11.8.1 Gefühlte Sicherheit der Bevölkerung Sicherheit ist primär ein Gefühl. Das eigene Heim und die gewohnte Umgebung gewohnt Abläufe bestimmen sehr stark das Empfinden von Sicherheit. Wird allerdings nach informati- onsbedarf im Rahmen von Sicherheit gefragt, zeigt sich, dass dieses Gefühl täuschen kann. Fragestellung: In meiner Wohnung, in meinem Haus und meiner Umgebung fühle ich mich

sicher (gefühlte Sicherheit)

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen in meiner Wohnung In fühle ich meinemHaus sicher mich JA NEIN meinernäheren In fühle ich Umgebung sicher mich JA NEIN Aarberg + 8 904 879 9 741 12 Männer 385 374 5 313 5 80+ 37 36 0 27 0 70-79 109 107 2 83 3 60-69 120 117 0 102 0 50-59 119 114 3 101 2

Frauen 519 505 4 428 7 80+ 63 59 1 44 0 70-79 123 119 1 94 1 60-69 154 152 1 132 4 50-59 179 175 1 158 2

Seite 56

11.9 Informationsbedarf zum Thema Sicherheit Fragestellung: Mich würden Informationsveranstaltungen oder Kurse zu folgenden Sicher-

heitsthemen interessieren

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Verkehr im Sicherheit Brandschutz Einbruchschutz Andere Aarberg + 8 904 183 82 246 28 Männer 385 80 39 109 11 80+ 37 8 4 11 1 70-79 109 25 12 35 2 60-69 120 26 7 29 2 50-59 119 21 16 34 6

Frauen 519 103 43 137 17 80+ 63 10 3 15 0 70-79 123 29 10 35 4 60-69 154 29 13 38 6 50-59 179 35 17 49 7 11.9.1 Ergänzende Bemerkungen aus der Umfrage

11.9.1.1 Aarberg  Umweltfreundlichkeit: Sauberkeit auf Strassen und Wegen.  Benützung verschiedener Automaten im Verkehr  Sicherheit im öffentlichen Raum, Selbstverteidigung  Schutz vor Handtaschendiebstahl  Internet – Sicherheit und Sicherer Zahlungsverkehr im Internet.  Persönlicher Schutz/ Allgemeine Sicherheit, Sicherheit im und ums Haus  Schutz zu Hause vor Sturzgefahren  Wie gestalte ich mein Haus/meine Wohnung altersgerecht?  Ab 22.00 herrschen um das Bahnhof- und Postgebäude oft Krawalle.  Polizei sollte im Quartier präventiv mehr Kontrollen machen.  Ja und nein, bin nicht sicher, ob ich irgendwann einen Schlag auf den Kopf erhalte.  Im Allgemeinen schon. Leider fahren noch zu viele und zu schnell durch den Zubrin- ger Dammweg.  Die polizeilichen Streifen ab 22.00 sind ungenügend. 1x Wöchentlich eine Kontroll- fahrt ab 22.30 und ein Aufenthalt von 10 Minuten am Freitagabend im Bereich Post/Bahnhof würde die Situation wesentlich verbessern.  Zu schwache Sicherheitspräsenz, Polizei sollte mehr patrouillieren.

1.1.1.1 Bargen  Nein, kein Vertrauen in Verfilztes System  Menschenhandel, Kinder und Menschenschmuggel, Organisierte Kriminalität

Seite 57

 Wie löse ich ein Bahnbillet am Automat?

11.9.1.2 Bühl  Themen: Was sollten wir im Alter unterlassen? Zum Bsp. Leitern besteigen, Nacht ohne Licht aufs WC gehen, rutschfestes Schuhwerk usw.

11.9.1.3 Kallnach  Informationsveranstaltungen: Schutz vor Telephon-Terror, Anrufe von ausländischen Firmen. Wie kann ich mich wehren?  Bedrohungen durch Dritte: Richtiges Verhalten

11.9.1.4 Kappelen  Mehr Polizeipräsenz  Der Verkehr ist oft zu schnell unterwegs, insbesondere die Traktoren im Länggässli.  Kapital für das Alter richtig anlegen

11.9.1.5 Radelfingen  Schutz vor unerwünschten Telefonanrufen  2 X Selbstverteidigung  Informationsveranstaltungen vor der Pensionierung (besonders finanzielle Aspekte)  Selbstverteidigung Auch im erweiterten Sinn zum Beispiel bei verbalen Attacken oder Übergriffen.  Vorsichtsmassnahmen im eigenen Haus, Treppen, Schwellen usw.

11.9.1.6 Walperswil  Selbstverteidigungskurs  Konsumentenschutz

Seite 58

11.10 Information der Bevölkerung 11.10.1 Informationsstand der Bevölkerung Die gute und umfassende Information der Bevölkerung trägt zur Lebensqualität und Sicher- heit bei. Die Befragung zielte einerseits auf den Informationsinhalt und andererseits auf die Informationsquellen ab. Fragestellung: Ich fühle mich gut informiert und kenne die Angebote, welche mir zur Unter-

stützung der Lebensgestaltung im Alter zur V Verfügung stehen.

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen JA NEIN mehr mir wünsche Ich zum Informationen Alter im Leben Thema Aarberg + 8 904 676 38 104 Männer 385 295 19 40 80+ 37 31 0 2 70-79 109 88 2 12 60-69 120 95 4 12 50-59 119 81 13 14

Frauen 519 381 19 64 80+ 63 41 1 5 70-79 123 90 1 18 60-69 154 122 9 15 50-59 179 128 8 26

Seite 59

11.11 Medien, welche genutzt werden

Fragestellung: Ich informiere mich über folgende Medien

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Bund Tagblatt Bieler Bärn Tele der Informationsblatt Gemeinde Reformiert Zeitung Berner Amtsanzeiger Bilingue Tele Loly Internet Aarberg + 8 904 135 528 265 594 318 171 719 144 190 492 Männer 385 66 224 108 241 109 75 301 66 86 235 80+ 37 2 32 10 26 23 4 34 7 13 6 70-79 109 18 77 43 74 37 19 94 28 36 59 60-69 120 26 62 31 76 31 17 93 14 20 80 50-59 119 20 53 24 65 18 35 80 17 17 90

Frauen 519 69 304 157 353 209 96 418 78 104 257 80+ 63 3 42 26 39 45 9 51 12 22 5 70-79 123 9 80 51 90 63 20 100 23 32 32 60-69 154 26 92 44 102 55 26 132 24 32 86 50-59 179 31 90 36 122 46 41 135 19 18 134

11.11.1 Ergänzende Informationen aus dem Workshop  Medienvielfalt erhalten, BT, Anzeiger, Internet, Gemeindeblatt.  Jeder ist auch selber verantwortlich, sich Informationen zu holen.  65-69 - Jährige informieren sich in allen Medien am meisten.  Daran denken, dass nicht alle >65-Jährigen mit den heutigen Kommunikationsmitteln umgehen können.  2035 werden sich viel mehr Menschen über das Internet informieren (Gemeinde- Homepage). Homepage der Gemeinden altersgerechter gestalten. (Aarberg!)  Mund zu Mund informieren in der näheren Umgebung.  Angst vor Überwachung (permanent und überall)  Informationen müssen sowohl auf Papier als auch elektronisch erhalten und angebo- ten werden.  Kommunikation> Austausch jung/Alt betreffend Mail, Apps Internet evtl. durch spezi- elle Treffen.  Weiterbildung in der Benützung elektronischer Geräte. (für Kommunikation und Ver- kehr) spezifisch für ältere Personen und Frauen.  LOLY: Höchste Einschaltquote >80 jährige Frauen.  LOLY: Schulterschluss aller Altersleitbildgemeinden. Walperswil, Hermrigen und Bühl empfangen LOLY nicht. Auch ein Teil der Gemeinde Radelfingen (Oltigen etc.)kann LOLY nicht empfangen. Das muss sich ändern.  Informationsstelle für vertrauliche Angelegenheiten: Patientenverfügung, Exit, Steuer- fragen, Zahlungen usw.

Seite 60

11.12 Beratung in Bezug auf Gesundheit und Alter Fragestellung: Wo würde ich Rat oder genauere Abklärungen einholen?

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Angehörige Kirche Senectute Pro Sozialabteilung Hausarzt/Ärztin Spitex Altersheim Gemeindeverwaltung Internet nicht wiess adere Aarberg + 8 904 749 84 339 144 584 338 102 428 373 6 22 Männer 385 311 38 115 56 251 132 46 204 182 4 8 80+ 37 34 4 11 4 21 18 5 14 2 1 0 70-79 109 91 8 30 9 81 41 14 59 34 0 2 60-69 120 92 13 39 21 84 37 13 60 65 2 5 50-59 119 94 13 35 22 65 36 14 71 81 1 1

Frauen 519 438 46 224 88 333 206 56 224 191 2 14 80+ 63 54 9 12 4 36 30 8 14 1 0 0 70-79 123 108 10 47 18 81 43 11 47 14 1 2 60-69 154 125 12 79 26 106 69 19 73 65 0 7 50-59 179 151 15 86 40 110 64 18 90 111 1 5

Die Angehörigen müssen wissen, wo sie sich über das Angebot, welches für die Senioren besteht informieren können. Die Familienhilfe ist zu erhalten und zu stärken. Der Hausarzt ist für viele immer noch die Vertrauensperson. Er muss über alle Angebote in der Region informiert sein. Am teuersten Ort (Arzt) werden viele Informationen geholt. Regelmässiges publizieren von Kontaktstellen im Anzeiger, in Gemeindeinformationen usw. Gemeinde-Homepage mit Link zu Altersfragen > immer aktualisieren! Gesundheitsfragen> Hausarzt. Administration > Gemeindeverwaltung, Zivilstandsamt. Altersfragen > Spitex, So- zialdienste. Gemeinden für ihre Triage-Aufgabe sensibilisieren und die nötigen Ressourcen schaffen. Sozialrapport einführen >Aarberg+7 mit allen beteiligten Stellen und Institutionen mit Bezug zum Alter (zum Beisp. 1 Stunde pro Woche) Für Altersfragen Frage-/Sprechstunde einführen (monatlich) analog Gemeindepräsidenten. Altersperson / Altersbeauftragter in der Gemeinde schaffen - persönlicher Bezug schaffen (Pro Senectute ist zu weit weg). Pro Senectute ist viel zu wenig bekannt. Bestehende Ange- bote auch von Pro Senectute sollten besser bekannt gemacht werden. Die verschiedenen Organisationen haben kein Gesicht. Man weiss so wenig über die Orga- nisationen und ihre Aufgaben. Vernetzung der Organisationen untereinander. Spitex darin bestärken, die Zusammenarbeit mit Pro Senectute aktiv zu suchen.

Seite 61

11.13 Ambulante Betreuung und Unterstützung 11.13.1 Vorstellungen und Wunsch der Bevölkerung

Fragestellung: Auf wen verlasse ich mich bei Bedarf an Pflege oder Hilfe?

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Spitex die auf Partner Aufmeinen /Partnerin Kinder Aufmeine Nachbarn Aufmeine Aarberg + 8 904 731 631 517 172 Männer 385 292 316 218 70 80+ 37 26 28 29 14 70-79 109 83 97 68 24 60-69 120 89 93 63 17 50-59 119 94 98 58 15

Frauen 519 439 315 299 102 80+ 63 48 13 48 15 70-79 123 101 68 76 30 60-69 154 129 105 87 30 50-59 179 161 129 88 27

11.13.2 Die Realität der Betreuung in Familie und Nachbarschaft Fragestellung: Betreue und pflege ich eine im gleichen Haushalt oder in der Nachbarschaft

lebende ältere Person?

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen NEIN JA wende Täglich Ja: Falls folgende Zeit dafür ich auf 1/2Stunden Stunde1 1/21 Stunden Stunden 2 Stunden 2 als mehr Aarberg + 8 904 759 82 27 24 5 9 10 Männer 385 336 31 10 9 2 3 4 80+ 37 30 4 1 1 0 0 0 70-79 109 93 9 5 3 0 0 0 60-69 120 110 6 2 0 0 2 2 50-59 119 103 12 2 5 2 1 2

Frauen 519 423 51 17 15 3 6 6 80+ 63 46 4 1 0 0 1 0 70-79 123 95 14 3 5 2 3 1 60-69 154 128 15 6 5 0 1 1 50-59 179 154 18 7 5 1 1 4

Seite 62

11.14 Hierbei würden mir folgende Angebote dienlich sein

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Tagesheim durch Unterstützung Spitex ganze für Ferienplatz Wochen Nachtaufent-halt für Ferienplatz Wochenende Aarberg + 8 904 20 80 25 7 18 Männer 385 8 32 8 2 6 80+ 37 1 5 0 0 1 70-79 109 1 11 2 0 1 60-69 120 4 10 3 1 2 50-59 119 2 6 3 1 2

Frauen 519 12 48 17 5 12 80+ 63 1 8 1 0 1 70-79 123 1 13 4 0 1 60-69 154 8 13 7 4 6 50-59 179 2 14 5 1 4

11.15 Haushaltgrössen und Verwandtschaft

Fragestellung: Haushaltgrössen und Distanz zu Angehörigen

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen Haushaltes des Art 1-Personenhaushalt 2-Personenhaushalt mehr Angehörige Keine eigene der In Gemeinde Umgebung Km5In Km5 als Weiter entfernt Aarberg + 8 904 192 553 134 23 351 236 525 Männer 385 51 265 58 9 148 99 228 80+ 37 7 28 1 0 13 11 25 70-79 109 10 93 3 2 37 35 73 60-69 120 15 91 11 0 51 27 75 50-59 119 19 53 43 7 47 26 55

Frauen 519 141 288 76 14 203 137 297 80+ 63 41 17 2 0 28 20 40 70-79 123 44 69 5 5 48 32 72 60-69 154 34 109 9 6 59 36 88 50-59 179 22 93 60 3 68 49 97

Seite 63

11.15.1 Fazit zum Beziehungsumfeld Der grösste Teil der Bevölkerung 50+ lebt in 2-Personenhaushalten. Deutlich mehr Frauen als Männer leben in 1-Personenhaushalten. Dies gibt einen Hinweis auf die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen.

Die Realität, dass mehr als die Hälfte aller Angehörigen ausserhalb von 5 Km Entfernung leben, zeigt deutlich, dass eine dauernde und regelmässige Pflege und Unterstützung durch diese gar nicht möglich ist. Dies wieder führt zum Schluss, dass die professionellen Dienst- leister (Spitex öffentlich oder privat) gestärkt und ausgebaut werden müssen.

11.16 Mahlzeitenangebote als Teil der Hilfe und Unterstützung Mahlzeiten sind vor allem für einsame Menschen ein gesellschaftlicher Anlass. Wenn man nicht mehr immer selber kochen will oder kann, sind Mahlzeitendienste ein gefragte Alterna- tive. Die nachstehende Tabelle zeigt die Präferenzen der Männer und Frauen. Fragestellung: Bei Bedarf würde ich Mahlzeitenangebote nutzen (oder nutze sie schon heu-

te)

NEIN mich für bedeutet Regelmässig wöchentlich X 1 wöchentlich X 2 wöchentlich 3X Mahlzeit 1 täglich Mahlzeiten mehrere täglich JA Aarberg + 8 55% 29% 10% 6% 9% 20% 1%

Männer 51% 34% 7% 4% 7% 19% 2%

Frauen 59% 25% 13% 7% 11% 20% 0% Quelle: 140901 Auswertung Umfrage Bevölkerung nach Altersgruppen

11.16.1 Mahlzeitendienst in der eigenen Wohnung

NEIN Angebot dieses JA,deckt Falls Besten am Badürfnisse meine warm täglich zum Aufwärmen Fertigprodukte JA Aarberg + 8 70% 18% 88% 13%

Männer 68% 20% 88% 16%

Frauen 71% 16% 89% 12% Quelle: 140901 Auswertung Umfrage Bevölkerung nach Altersgruppen

Seite 64

11.17 Wohnen im Alter Dass die Mehrzahl der Menschen möglichst lange unabhängig in den eigenen vier Wänden leben möchte, ist keine neue Erkenntnis. Diese Grundhaltung deutet auch auf die Bereit- schaft hin, eigene Verantwortung für das Leben im Alter zu übernehmen. Deshalb stehen Massnahmen, welche dieses Bestreben unterstützen im Vordergrund und sind konsequent zu verfolgen. Offensichtlich wird auch in der nachstehenden Tabelle, dass für die meisten Menschen die nächste Stufe nach dem Leben in den eigenen vier Wänden das Wohnen in altersgerechten Wohnungen mit Dienstleistungen ist. 11.17.1 Wohnformen Fragestellung: Welche Wohnform würde ich bevorzugen, wenn das Wohnen zu Hause schwierig oder gar nicht mehr möglich ist?

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen mit Haus Zu Spitex der Unterstützug einer In altersgerechten ohne Wohnung Dienstleistungen einer In Seniorenresidenz einer In Seniorenwohngenosse nschaft einer In Seniorernwohngemein schaft einer In altersgeewrechten mit Wohnung einer In Pflegewohngruppe Aarberg + 8 904 700 180 116 115 80 473 130 Männer 385 305 86 50 43 25 184 66 80+ 37 25 7 1 4 1 10 8 70-79 109 91 20 11 5 7 49 17 60-69 120 97 32 19 14 5 53 19 50-59 119 92 27 19 20 12 72 22

Frauen 519 395 94 66 72 55 289 64 80+ 63 46 8 3 5 1 20 13 70-79 123 95 23 12 8 7 65 16 60-69 154 121 31 19 22 15 89 13 50-59 179 133 32 32 37 32 115 22 Damit das Bedürfnis nach möglichst langem unabhängigem Wohnen in den eigenen vier Wänden erfüllt werden kann, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Diese umfassen die Bereiche in der Wohnung (Raumeinteilung, Hindernisfreiheit usw.), den Zugang zur Wohnung, der Zugang zum öffentlichen Verkehr und zu Einkaufsmöglichkeiten. (Siehe auch das Kapitel Mobilität)

Seite 65

11.17.2 Vorstellungen/Wünsche der Bevölkerung zum Wohnen im Pflege- heim Die nachstehende Tabelle zeigt auf, in welchem Pflegeheim die Menschen im Alter in Zu- kunft leben möchten.

Fragestellung: Wenn ich wegen Pflegebedürftigkeit in ein Alters-oder Pflegeheim umziehen müsste und in dem gewünschten Haus auch Plätze frei wären, ginge ich am liebsten in fol-

gendes Heim (maximal zwei ankreuzen)

Anzahl eingegangene Anzahl Total Fragebogen einmalWenn ich wegen Pflegebdürftigkeitin ein Altersoder Pflegeheimumziehen am ich gingemüsste, Pflegezentrum Aarvital Aarberg Worben Seelandheim Pflegeheim und Alters- Frienisberg der in Privatheim Umgebung Heim Anderes Aarberg + 8 904 638 150 87 166 125 Männer 385 277 76 44 66 44 80+ 37 28 8 2 3 7 70-79 109 84 36 9 18 7 60-69 120 87 17 14 23 10 50-59 119 78 15 19 22 20

Frauen 519 361 74 43 100 81 80+ 63 51 8 9 7 8 70-79 123 94 29 8 20 15 60-69 154 113 17 9 25 22 50-59 179 103 20 17 48 36

Seite 66