Einen Rückblick Über Täuffelen/ Gerolfingen in Die Letzten 1000 Jahre!
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Einen Rückblick über Täuffelen/ Gerolfingen in die letzten 1000 Jahre! Schon In der Steinzeit standen unterhalb Aaretal mit dem Bielersee zu einem Täuffelen, am Ufer des Bielersees, vier einzigen, riesigen See zusammenwuchsen. Pfahlbausiedlungen, die man durch zahlreiche Funde wie Pfeilspitzen, Im Jahr 1350 raffte die Pest hier wie Holzkeulen, Beile, Spangen, Tonscherben anderswo praktisch die Hälfte der usw. genau lokalisieren kann. Bevölkerung dahin. Als die Römer in dieses Gebiet eindrangen, verschwanden die Pfahlbauer; man vermutet, dass sie von den Erorberern zum Strassenbau gezwungen oder weggeführt wurden. Täuffelen wurde eine Römersiedlung, eine Stellung zum Schutz der Heerstasse Aventicum – Petinesca. Um das Jahr 1000 war in Täuffelen eine Kirche gebaut worden, eine der ältesten des ganzen Seelandes. Täuffelen tauchte vor nicht ganz 1000 Jahren, nämlich im Jahr 1218 unter den Namen Chiffelies und Choufallie (welsche Form von Töiffelen) in mehreren Urkunden des 13. Jahrhunderts auf. In vielen Jahren zwischen 1308 und 1566 zerstörten grosse Aarehochwasser die Brücken im Seeland und überschwemmten die ganze Gegend dermassen, dass das Holzschnitt aus dem 14. Jahrhundert, gefunden in „Mein Heimatland“ von 1920 Zeitaufnahme des Lebens im Jahr 1250 Auf dem Land bleibt das Einraumhaus, zu (Ausschnitte aus Chronik der Schweiz) ebener Erde aus Holz und Stein errichtet, Über der grossen Schicht der hörigen und vorherrschend freien Bauern stehen der Ritteradel und der Die häusliche Arbeit wird fast Hochadel, gleichauf mit der höheren ausschliesslich von der Hausfrau verrichtet. Bei der Erziehung der Kinder gelten Schläge Geistlichkeit. An unterster Stelle stehen religiöse Minderheiten und Angehörige mit der Rute nicht nur als Strafen, sondern „unehrlicher“ Berufe wie Henker und auch als Lernhilfen. Gekocht wird zumeist in bauchigen Töpfen, Abedecker. Bei den Bauern werden die Kinder bereits die in einfacheren Haushalten aus mit spätestens zehn Jahren zur Arbeit unglasiertem Ton und in besseren herangezogen. Kinder von Rittern geniessen Haushalten aus Eisen, Messing oder Bronze mehrjährige Ausbildungen als Page und bestehen. Knappe. Herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Gemeindeschreiberei Täuffelen, die obige Daten zusammengetragen haben. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Beiträgen, Erinnerungen, Fotos, etc., von anno dazumal über Täuffelen/Gerolfingen unsere Serie bereichern, freuen wir uns sehr. Bitte melden bei: Marlies Gottardo, Hauptstrasse 72, 2575 Täuffelen, Tel. 396 25 40. Rückblick auf Täuffelen / Gerolfingen in den letzten 1000 Jahren *In mehreren Urkunden des 13. und 14. *Eine Johanna von Mörigen erscheint 1383 Jahrhunderts erscheint Täuffelen unter den als Äbtissin zu Fraubrunnen. In diesem Jahre Namen: Choufallie, Toyffellon, Toeiffellon, verkaufen ein Herman von Teuffelon, seine Thuffelon, Toffalie, Teuffelon, Töiffelon und Frau Ita und ihr Sohn Klaus dem genannten Gerolfingen unter den Namen: Gerlafingen, Kloster die Hälfte einer Rebe zu Twann. Gerlavingen und Gerolffingen. Täuffelen und Gerolfingen gehörten zur Graf- *Um ca. 1370 gingen vom Grafen zu Nidau schaft und in die Herrschaft Nidau, kamen mit zu Lehen: dieser 1388 an Bern und zählten in der Land- „Herr von Nidow: Ich Rudolf von Oltingen vogtei Nidau zum Viertel Epsach. und Bernhart, min brüder, hein von uch ze Aus dem Vertrag von 1472: Die Vogteileute lechen den zechenden (der Zehnte = Natural- von Nidau können im Jorat, Spitzberg und abgabe des 10. Teils der Ernte) von Fren- Magglingenwald für ihre Bauten Holz hauen; schen, der in dem dorf ze frenschen gelegen dafür dürfen die Bieler zu Gerolfingen und ist.“ (Ca. im 15. Jahrhundert abgegangener andernorts in der Vogtei Nidau Sand und zu Ort zwischen Epsach und Täuffelen) Mett Lehm holen zu ihren Bauten. Diz ist daz gelt fo gen Nydow höret und och die dörffer: Hermaringen, Bühl, Walprechts- Bei einem wichtigen Tausch von Pfrundgütern wile, Sisellon, Epsach, Töuffelon, Gerlavin- der Kirche von Täuffelen (1497), war dies gen, beide Möringen, Latringen, Suz, Safner- unter der ausdrücklichen Bedingung gesche- ron, Item der hof ze Jpsach. hen, „dass ein Kilchherr zu Töfflen geegn- Item Summa des roggen 11 Mütt würdiger und künfftiger schuldig und verbun- Item Summa des weizen 31 Mütt den syn soll, die capellen zu Ober-Mörigen zu Item Summa des dinkel 1 ½ Mütt versehen und besonder all monat einist, ouch Item Summa des haber 21 Mütt uff der Kilchweyche und der Patronen Tag daselbst Mess zu lessen“. An diese Kapelle hat auch die Stadt Biel einen Beitrag geleistet. Der Krieg der Herrschaften *Täuffelen gehörte, wie bereits erwähnt, zu Stadt und Land, dreimal die Herrschaft ge- der Grafschaft Nidau. Als 1376 der letzte der wechselt. Bern verwandelte das neue Besitz- Grafen von Nidau in den Guglerkriegen (Gug- tum in eine Landvogtei. Des Landerschachers ler = räuberische Söldner) ums Leben kam, der adeligen Herren war die Bevölkerung fiel die Herrschaft Nidau an einen Frauen- gründlich satt. Schon aus diesem Grunde wer- stamm, (zwei Schwestern des Grafen) an die den sie Bern als neue Herrin willkommen Grafen von Kyburg, die wegen Geldschwie- geheissen haben. Gegen 1500 wurde nun auch rigkeiten die Burg Nidau an den Herzog von die Leibeigenschaft aufgehoben, d.h. man Oesterreich verpfänden mussten. Dieser wie- konnte derum gab die Burg als Pfand für eine Geld- sich schuld an den Herrn von Coucy, der sie mit loskau- französischen Söldnern besetzte. Am 7. Mai fen. 1388 erschienen die Banner von Bern und *Daten Solothurn, ausgerüstet mit zahlreichen und Bild Kriegsmaschinen und huben die Belagerung (Graf Rudolf der Burg Nidau an. Täglich schleuderten von Wurfmaschinen 200 und mehr Steinkugeln in Nidau) zusam- die Burg. (Eine Kugel wog 12 Zentner). Trotz mengetra- mehrerer, blutig abgewiesener Angriffe, ergab gen aus: Die Grafen von Nidau, von Dr. Paul Aeschbacher. sich die Besatzung erst nach 6 Wochen Bela- gerung aus Hunger. Innert 12 Jahren, d.h. von 1375 bis 1387, hatten die Leute von Nidau, Herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeschreiberei Täuffelen, die obiges Material zusammengetragen haben. Beitrag: Marlies Gottardo Dorfverein 2575 Täuffelen-Gerolfingen 1000 Jahre Nr. 03/00 31. März 2000 Rückblick auf Täuffelen / Gerolfingen vor fast 1000 Jahren Geschlechts- und Familiennamen aus dem Ein heftiger Streit hatte sich um 1590 erhoben ältesten Bodenzinsurbar, 1521 (Staatsarchiv zwischen „denen von Gerlafingen und Theuffelen“ Bern): von Täuffelen: Bend. Tasa und den übrigen Gemeinden in der Vogtei, wegen (Dasen),von Gerlavingen: Ulm. Struchen, des Acherumgs in „Eychwald genant der Fuchs- Mathis und Jacob sin süne (Söhne), Ulmann hart“, der sich bei den beiden Dorfschaften Hag- und Rudi Bock, geprüdere, Peter Küffer. neck- und seewärts durchzog. Die zwei Gemein- den glaubten, darin alleiniges Recht zu haben; das Ausser in Nidau wurde in Gerolfingen und in Schweinemastrecht wurde aber durch den obrig- Lattrigen viel Wein bernwärts auf die Chs gela- keitlichen Entscheid auch allen andern Gemeinden den. Das gab mannigfachen Verdienst und er- der Vogtei weiterhin eingeräumt. wünschte Trinkgelegenheit! Die Gnädigen Her- ren sahen sich veranlasst, anno 1507 ihren Im Mittelalter zählte Landvogt in Nidau zu gebieten: Die Weinfuhr- unser Gebiet auffallend leute auf dem See müssen schwören, „aus den viele Mühlen, was die fassen mit Bescheidenheit zu trinken und kein grosse Bedeutung der Wasser in die vass zetund.“ Brotfrucht und des Ge- treidebaues unter- Ev. aus dem Jahr 1577 stammt die Einteilung der Landvogtei (im Staatsarchiv): streicht. Solche sind Der Viertel Epsach mit den Dörfern Täuffelen, festzustellen in Mad- ein Pfarrdorf mit 32 Häusern; Gerolfingen, ein retsch, Jens Gerolfingen Dorf von 34 Häusern - beide Dörfer bilden zu- (im Unterdorf), Fren- sammen nur eine Dorfschaft (Gemeinde); Hag- schen bei Epsach (of- neck, ein Hof von vier Häusern; Epsach, ein fenbar ein selbständiger Dorf von 45 Häusern; dazu sind in der Clus Weiler), Mörigen (Müh- vier Häuser und in der Baar ein Haus. libach) u.v.m. Holzschnitt aus dem Jahr 1495 aus „Mein Heimatland“ von 1920 Zeitaufnahme im Jahr 1500 kommen Sondergerichte der Kirche zur Verfol- Der Landadel hat seine frühere Rolle einge- gung von Ketzern, Zauberern und Hexen. Bei der büsst. Wegen zu hoher Schulen, aus politischen Wahrheitsfindung wird bei Kapitalverbrechen in und wirtschaftlichen Gründen haben früher der Regel die Folter angewandt. mächtige Adelsfamilien ihre Grund- und Ge- Auf dem Lande entstehen Steinbauten als Wohn- richtsherrschaften an Städte oder Länder abge- häuser. Im Mittelland werden Mehrzweckhäuser treten. errichtet, in denen Wohnräume und Stallung unter Auch das Ansehen der Geistlichkeit ist als Fol- einem Dach vereinigt sind. ge zahlreicher Skandale gesunken. (Erteilung Bei den städtischen und ländlichen Grossfami- der Sakramente gegen Bezahlung, Trunksucht lien ist die Heirat nicht in erster Linie eine Her- von Geistlichen, das Halten von Pfaffendirnen, zensangelegenheit, sondern ein Geschäft, das etc.) von den Brauteltern eingefädlet wird. Ab sieben Städte haben erweiterte und schriftlich nieder- bis zehn Jahren arbeiten Kinder im Haushalt gelegte Rechtsordnungen geschaffen. Hinzu oder im Betrieb mit. Herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeschreiberei Täuffelen, die obi- ges Material zusammengetragen haben. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Beiträgen, Erinnerungen, Fotos, etc., von anno dazumal über Täuffelen/Gerolfingen unsere Serie bereichern, freuen wir uns sehr. Bitte