Parteitag in Erfurt Durchgeführt Wird
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Protokoll 12.Parteitag derCDU Deutschlands 26./27.April 1999 Maritim · Erfurt 12. Parteitag der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Niederschrift Erfurt, 26./27. April 1999 Herausgeber: Christlich Demokratische Union Deutschlands, Bundesgeschäftsstelle, 53113 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus Verlag und Gesamtherstellung: Union Betriebs-GmbH, Friedrich-Ebert-Allee 73-75, 53113 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus I N H A L T Seite Eröffnung und Begrüßung: Dr. Wolfgang Schäuble Vorsitzender der CDU Deutschlands 5 Wahl des Tagungspräsidiums 9 Beschlußfassung über die Tagesordnung 10 Bestätigung der Antragskommission 11 Wahl der Mandatsprüfungskommission 12 Wahl der Stimmzählkommission 12 Grußworte – Manfred O. Ruge Oberbürgermeister der Stadt Erfurt 12 – Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Thüringen 15 – Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union 16 Bericht des Vorsitzenden der CDU Deutschlands, Dr. Wolfgang Schäuble zugleich des Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag 20 Aussprache zum Bericht des Vorsitzenden 42 Bericht der Mandatsprüfungskommission 80 Vorlage des Rechenschaftsberichts 1997 gemäß § 23 Abs. 2 Parteigesetz 81 Bericht der Generalsekretärin der CDU Deutschlands, Dr. Angela Merkel zugleich Einführung in den Antrag des Bundesvorstandes „Erfurter Leitsätze – Aufbruch ‘99“ 81 Vorstellung der Preisträger der Aktion „Mitten im Leben“ durch Generalsekretärin Dr. Angela Merkel 92 Aussprache zum Bericht der Generalsekretärin 99 Podiumsgespräch zur Familienpolitik 118 3 Beratung und Beschlußfassung über den Antrag des Bundesvorstandes „Erfurter Leitsätze - Aufbruch ‘99“ 131 Beratung sonstiger Anträge 154 Bericht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe in der EVP-Fraktion des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Günter Rinsche 162 Einführung in den Antrag des Bundesvorstandes „Europa muß man richtig machen“ Volker Rühe 187 Beratung und Beschlußfassung über den Antrag des Bundesvorstandes „Europa muß man richtig machen“ 196 Schlußwort des Vorsitzenden der CDU Deutschlands, Dr. Wolfgang Schäuble 216 ANHANG Beschlußprotokoll 223 Beschlüsse – Erfurter Leitsätze – Aufbruch ‘99 253 – Europa muß man richtig machen 273 – Sonstige Beschlüsse 285 Namensverzeichnis 290 4 Montag, 26. April 1999 Plenarsitzung Beginn: 11.10 Uhr Dr. Wolfgang Schäuble, Vorsitzender der CDU: Exzellenzen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Verehrte Gäste! Liebe Freunde! Hiermit eröffne ich den 12. Parteitag der CDU Deutschlands. Ich möchte Sie alle recht herzlich hier in Erfurt, in Thüringen, in der Mitte Deutschlands begrüßen. (Beifall) Mein erster Gruß gilt Ihnen, den Delegierten aus den Orts-, Kreis-, Bezirks- und Landesver- bänden unserer Partei in Deutschland. Herzlich willkommen! Wir haben zwei arbeitsreiche Tage vor uns. Wir freuen uns, liebe Freunde, daß wir unseren Parteitag in dieser schönen Stadt, in Erfurt durchführen. Ich habe gestern, bei dem, wie ich finde, wohlgelungenen Stadtfest auf dem Fischmarkt – es war wunderschönes Wetter; wir sind von den Erfurtern freundlich willkommen geheißen –, daran gedacht, wie ich 1984 das erste Mal in Erfurt war. Wenn man Kinder aus dem Verwandtenkreis nur alle paar Jahre einmal sieht, stellt man fest: Man merkt die Verän- derungen stärker, als wenn man jeden Tag da ist. Es hat sich ungeheuer viel verändert, es ist eine wunderschöne Stadt geworden. (Beifall) Herr Oberbürgermeister Ruge, ich begrüße Sie herzlich. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer schö- nen Stadt und danke Ihnen, Ihren Mitarbeitern und den Bürgerinnen und Bürgern von Erfurt für den warmherzigen Empfang, den Sie uns bereitet haben. Wir fühlen uns schon jetzt sehr wohl. (Beifall) Unter den vielen Gästen aus dem In- und Ausland begrüße ich heute besonders herzlich eine Frau aus Thüringen: Frau Professor Dagmar Schipanski. (Beifall) Liebe Frau Schipanski, verehrte Frau Professor, wir haben Ihnen und Ihrer Familie – ich be- grüße auch Ihren Mann sehr herzlich – mit unserem Vorschlag, Sie für das Amt des Bunde- spräsidenten der Bundesrepublik Deutschland zu nominieren, eine Menge zugemutet. Wir haben darüber gesprochen, was durch eine solche öffentliche Debatte so alles notwendiger- weise auf einen zukommt. Ich kann Ihnen nur sagen: Wir sind voller Respekt und Dankbarkeit dafür, wie großartig Sie das machen. Sie haben nicht nur die Herzen dieses Parteitages, son- dern die Herzen vieler, vieler Menschen in Thüringen, in Deutschland für sich und für unsere gemeinsame Heimat erworben. Herzlichen Dank und alles Gute! (Beifall) 5 Die Union – das wissen wir nicht erst seit dem Wahlergebnis vom 27. September – ist um so stärker, je geschlossener CDU und CSU an einem Strang ziehen. Das haben wir gut geschafft und werden wir auch weiter gut schaffen. Deswegen freuen wir uns besonders, daß schon zu Beginn unseres Parteitages der Generalsekretär der CSU unter uns ist. Herzlich willkommen, Thomas Goppel! (Beifall) Unter den vielen internationalen Gästen, die unseren Parteitag mit großem Interesse verfol- gen, will ich an dieser Stelle drei besonders herzlich begrüßen: aus Kroatien den stellvertre- tenden Außenminister, Dr. Ivo Sanader, (Beifall) aus Polen den stellvertretenden Außenminister, Radoslaw Sikorski, (Beifall) und aus der Slowakei den Staatssekretär für Europafragen, Jan Figel. (Beifall) Die Gäste willkommen heißen, liebe Freunde, sagt auch etwas über das, was uns in diesen Tagen besonders beschäftigt – und es zeigt, daß Europa größer wird. Das ist nicht das Schlechteste, wofür wir am Ende dieses Jahrhunderts zu arbeiten haben. Ich begrüße besonders herzlich die zahlreichen Vertreter von Presse, Rundfunk und Fernse- hen, die unseren Parteitag begleiten werden. Vielleicht ist die öffentliche Erregung in bezug auf unseren Parteitag nicht ganz so groß wie bei einem an Himmelfahrt stattfindenden Ereig- nis. Aber das ist die Gegenseite dessen, daß die Union in den Grundfragen ein gewisses Maß an Geschlossenheit aufweist. Sie sind uns alle herzlich willkommen. Schreiben Sie viel und gut über uns, dann sind Sie der Wahrheit sehr nahe. (Beifall) Mein besonders herzlicher Gruß gilt den Repräsentanten der Kirchen und Religionsgemein- schaften. Ich begrüße herzlich den Bischof des Bistums Erfurt, Dr. Joachim Wanke. (Beifall) Genauso herzlich begrüße ich den Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, (Beifall) und den Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Udo Siebert. (Beifall) Indem ich Sie begrüße, danke ich Ihnen zugleich für einen ökumenischen Gottesdienst in dem wunderbaren St.-Marien-Dom zu Erfurt heute morgen, der uns in schweren Zeiten viel Mut ge- macht hat. Das Wissen, daß wir die Welt nicht zu retten brauchen, aber doch ein Stück daran 6 arbeiten dürfen, wird uns Mut, Kraft, Freude und die notwendige Mischung aus Ernst, Verant- wortungsbewußtsein und Gelassenheit für diesen Parteitag geben. (Beifall) Ich begrüße genauso herzlich und mit mindestens genauso großer Verbundenheit die Reprä- sentanten unserer beiden großen Kirchen am Sitz von Bundesregierung und Bundestag, noch in Bonn, demnächst in Berlin, Bischof Löwe und Prälat Bocklet. Ich danke Ihnen zugleich auch dafür, daß Sie bei der Einweihung unseres neuen Parlamentsgebäudes für den Bun- destag, des Reichstages, in Berlin heute vor einer Woche mit einer so eindrucksvollen Seg- nung gezeigt haben, daß das eben nicht nur ein beliebiges Ereignis ist, sondern etwas, was für Gegenwart und Zukunft unseres Volkes große Bedeutung hat. Auch das schaffen wir nicht allein. Herzlichen Dank und herzlich willkommen. (Beifall) Liebe Freunde, es gehört zur guten Tradition, daß wir zu Beginn unserer Parteitage jener ge- denken, die seit dem letzten Parteitag von uns gegangen sind. (Die Delegierten erheben sich) Ich möchte stellvertretend Hans-Georg Dorendorf nennen, geboren am 3. Juli 1942, gestor- ben am 23. November vergangenen Jahres, seit 1964 Mitglied der CDU. 1990 wurde er Mit- glied der frei gewählten Volkskammer der DDR und begleitete seit 1995 das Amt des Vorsit- zenden des Ortsverbandes Halle-Ost. Ich erinnere an Liselotte Pieser, geboren am 30. Dezember 1917, gestorben am 24. Novem- ber 1998. Sie war Gründungsmitglied der CDU in Sachsen und von 1946 bis 1949 Mitglied des Kreistages Pirna. Seit 1951 gehörte sie als Mitglied zur CDU Berlin (West). Von 1964 bis 1967 war sie Mitglied des Bundesvorstandes der CDU und von 1968 bis 1980 Mitglied des Deut- schen Bundestages für das Land Berlin. Bis 1976 arbeitete sie auch im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Ich erinnere an Heinrich Holkenbrink, geboren am 23. Januar 1920, gestorben am 29. No- vember 1998, seit 1951 Mitglied der CDU, von 1966 bis 1984 Vorsitzender des Bezirksver- bandes Trier, Mitglied des Deutschen Bundestages von 1961 bis 1967, von 1971 bis 1987 Mit- glied des Landtages von Rheinland-Pfalz und von 1971 bis 1985 Wirtschafts- und Verkehrs- minister in Rheinland-Pfalz. Ich nenne Günter Klein, geboren am 27. Mai 1930, gestorben am 15. Dezember 1998, seit 1961 Mitglied unserer Partei, von 1969 bis 1974 stellvertretender Landesvorsitzender in Bre- men, von 1971 bis 1973 Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion in Bremen und von 1990 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Ich nenne Johannes Kaptain, geboren am 26. Juni 1926, gestorben am 23. Dezember 1998, 1946 Mitbegründer der CDU in Düren, von 1953 bis 1962 Kreisvorsitzender der Jungen Union Düren und von 1963 bis 1989 Vorsitzender des Kreisverbandes der CDU Düren, von 1964 an Landrat des Kreises Düren und von 1966 bis 1985 Mitglied des nordrhein-westfälischen