Verschwiegen, Verschwunden, Verdrängt – Was (Nicht) Öffentlich Wird

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Verschwiegen, Verschwunden, Verdrängt – Was (Nicht) Öffentlich Wird VERSCHWIEGEN, VERSCHWUNDEN, VERDRÄNGT – WAS (NICHT) ÖFFENTLICH WIRD Dokumentation Top Ten der vernachlässigten Themen 2002 Die Initiative Nachrichtenaufklärung und das „netzwerk recherche“ stellen einmal im Jahr die Liste der am meisten vernachlässigten Nachrichten und Themen des vergange- Anzeige Colordruck nen Jahres vor. Im Jahr 2002 gab es eine Fülle wichtiger Themen, über die in den Medien unzureichend berichtet wurde. Die Initiative Nachrichtenaufklärung und das „netzwerk recherche“ haben am 15. Februar 2003 die Top Ten der vernachlässigten Themen 2002 vorgelegt. Die Untersuchung und Analyse der Themen wurde von Journalisten, Wissenschaftlern und Studierenden der Journalistik und der Medienwissenschaft vorgenommen. Auf Platz 1 der Liste setzte die Jury das Thema „Vergessene Kriege“. Auch über die Verabreichung von Psychopharmaka an Menschen in Altenheimen wurde nur ungenü- gend informiert. Nur sporadisch berichteten Medien über lebenslänglich Verurteilte, die hinter Gittern vergessen werden. Die weiteren Themen, die mehr Aufmerksamkeit in den Medien verdienen: 1. Vergessene Kriege 2. Altenheime: Pflegeleicht durch Psychopharmaka 3. Lebenslänglich vergessen 4. Unmenschliche Abschiebung 5. Expo-Opfer 6. Schrottplatz Irak 7. Blockade der UNO-Menschenrechts- kommission durch Mitgliedsstaaten 8. Druckmittel UN-Finanzen 9. Risiken von Kindern suchtkranker Eltern 10.Ostdeutsche Kommunen hochverschuldet Weitere Informationen: www.nachrichtenaufklaerung.de www.netzwerkrecherche.de Vorschläge sind willkommen: [email protected] Best solutions for best printing www.colordruck.com Wir arbeiten mit hochmotivierten Leuten und statten sie mit dem besten Equipment aus, wie zum Beispiel der HEIDELBERG Speedmaster, Druckfarben von BASF Drucksysteme und den besten Papieren von Schneidersöhne. 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Einerseits Informationsbeschaffung Tipps und Tricks zur Optimie- wird eine Skandalgeschichte professionell rung der Recherche-Techniken oder ein Enthüllungs-Bericht 2003. 222 Seiten. zusammengestellt. Eine Fund- hintergründig und unmittelbar Broschiert EUR 17,90 grube für alle, die Recherche von den recherchierenden ISBN 3-531-14058-2 besser vermitteln wollen und Autoren präsentiert. Anderer- Die Recherche ist das Stiefkind all diejenigen, die sich beruflich seits öffnen die Autoren ihre in der Journalistenausbildung. der Informationsbeschaffung Werkstatt, vermitteln ihre Re- Ein Hauptgrund für dieses widmen. Das Trainingsbuch cherchewege, ihre Methoden, Defizit scheint die komplizierte wird von der Journalistenverei- ihr Erfahrungswissen, das Er- Vermittlung von Recherche- nigung Netzwerk Recherche in folge und Scheitern einschließt. Techniken, praktikablen Kooperation mit der Evange- Ein Ausnahme-Buch im Journa- Recherche-Verfahren und wirk- lischen Medienakademie, der lismus, dass den zentralen samen Motivations-Impulsen Zentralen Fortbildung von ARD Wert der Recherche als Qua- für vertiefte Nachfragen zu und ZDF (zfp) und der Deut- litäts-Scharnier im Journalis- sein. Diese „Wissens- und Ver- schen Journalisten Union (dju) mus fördern will. mittlungslücke“ wird nun erst- herausgegeben. Änderungen vorbehalten. Abraham-Lincoln-Str. 46 65189 Wiesbaden Stand: August 2003. Tel. 06 11. 78 78 - 124 . Fax 06 11. 78 78 - 420 Erhältlich im Buchhandel oder beim Verlag. www.westdeutscher-verlag.de VERSCHWIEGEN, VERSCHWUNDEN, VERDRÄNGT – WAS NICHT ÖFFENTLICH WIRD Dokumentation 2002 und Vorschau 2003 September 2003 INHALT 4 Thomas Leif – Vorwort 142 Matthias Machnig – „Es gibt eine Tendenz zur Banalisierung“ – Interview mit dem früheren SPD-Bundesgeschäftsführer 6 Herbert Riehl-Heyse (†) – Reise durch die deutsche Medienwelt 157 Daniel Koch – Mythos Spin Doctors 18 Lutz Hachmeister – Eine Nullmessung zur Verfassung der Medienpolitik 168 Dörte Schulte-Derne – Demoskopie und Wahlen 28 Matthias Kepplinger / Hans Leyendecker / Bodo Hombach u.a. – Grammatik der Skandale 184 Christian Tretbar – Wie strategiefähig ist die SPD? 39 Peter Ludes / Fritz Goergen / Wilhelm Herlyn / Bettina Warken – 199 Martin G. Woitschell – Die CDU-Kampagnen im hessischen Wahlkampf Vergessene Themen und die Macht der Agenturen 1999 und 2003 54 Walter Schumacher – Schlusswort 2002 210 Ulrich Rauhut – Analyse der Unternehmer- Die Kampagne „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ 55 Kurt Beck zur aktuellen Medienpolitik – Interview mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten 224 Joachim Raschke – Die Kampagne zum „Bürgerkonvent“ 60 Norbert Schneider – Bürger und Medien 227 Johannes Bentrup – Die Pflegekampagne der Evangelischen Kirche 71 Thomas Leif – Kommunikationseliten und ihre Medienstrategien – 241 Programm – MainzerMedienDisput am 3.11. 2003 und 4.11.2003 Wer füllt das Vakuum, das die Politik hinterlässt? 251 Video-Wettbewerb 83 Gerhard Schröder und sein Medienverständnis – Interview mit dem Bundeskanzler 252 Impressum 103 Die Krise der Tagszeitungen – Gespräch mit Chefredakteuren 125 Arno Balzer – Laudatio: Verschlossene Auster an ALDI 130 Thomas Leif – Distanz aus der Nähe – Über das Wechselverhältnis von Politik und Medien 2 3 VORWORT Zur Fusion von Unterhaltung und Information Jürgen Habermas, der wohl wichtigste die Mediengewohnheiten, die das Fernsehen gepägt hat, zurückzuführen. Sozialforscher der Gegenwart, hat bereits im „Die Zeitung ist zum gedruckten Fernsehen geworden. Informationen Herbst 1961 aufgeschrieben, was uns vierzig werden heute am liebsten über Bilder aufgenommen. Es fehlt der lange Jahre später auf dem 8. MainzerMedienDisput Atem. Die Menschen wollen heute keine Dreispalter mehr lesen.“ wieder beschäftigen wird. In seinem bedrük- Über die Logik der Vereinfachung, die Anziehungskraft des Seichten und kend klaren kommunikativen Grundriss die Bedeutung des Belanglosen wollen wir – neben anderen wichtigen „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ hat er Themen aus der Welt der Medien – in diesem Jahr am 4. November auch die „Fusion von Unterhaltung und diskutieren. Information“ ausgeleuchtet. Mit dem Aufstieg Zur Reflexion der Ergebnisse vom vergangenen Jahr und zur der elektronischen Massenmedien, der neuen Vorbereitung auf den 8. Disput dienen die Texte in dieser Relevanz der Werbung sah er auch den Zerfall Dokumentation. Auch hier gibt es eine wichtige Innovation: neben den des liberalen Vereinswesens und „überschau- Analysen von Praktikern und Theoretikern finden sie die Analysen von barer kommunaler Öffentlichkeiten“ voraus. sechs Studenten der Politikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg- Das mag heute nach Kassandra klingen – wer aber das 42 Jahre alte Universität (Lehrstuhl Prof. Dr. J. W. Falter). Sie haben die Ergebnisse ihrer Orginal und das Vorwort zur Neuauflage 1990 nachliest, bekommt einen Hauptseminararbeiten aus dem Feld der politischen Kommunikation kristallklaren Blick für die Bedrohung und Begrenzung der demokrati- zusammengefasst und versuchten den Arbeitsprozessen der schen Öffentlichkeit. Klagen, Bedenken und Zweifel über die Aushöhlung Kommunikationsstrategen, Spindoctoren, Demoskopen und Wahl- der kommunikativen Grundausstattung gibt es immer wieder; aber kampfmanager und Kampagnenmacher auf die Spur zu kommen. Wie damit konnte nicht einmal das rasante Tempo der „Verbohlung“ diese Akteure die Öffentlichkeit beeinflussen, wie sie ihre Kampagnen- gebremst werden. Michael Naumann, Chefredakteur der ZEIT, hat jüngst Botschaften in unsere Köpfe pflanzen und wie die Macht der nicht selten die Grundlinie von Habermas fortgeschrieben: „Die neue Öffentlichkeit unsichtbaren Meinungsmacher einzuschätzen ist, belegen diese Praxis- droht unser Verständnis von rationaler Politik umzukrempeln. Es ist die Analysen (von Seite 157-241). Öffentlichkeit vorbeifliegender Bilder und diffuser Impressionen. In ihr ist Die Bemühungen, den Strukturwandel der Öffentlichkeit immer wieder Platz für die Talkshow-Clownerien eines Oskar Lafontaine oder den unter die Lupe zu nehmen, wurden stets von Herbert Riehl-Heyse von Frage-Populismus einer Sabine Christiansen... Die klassische Rolle der der Süddeutschen Zeitung begleitet und unterstützt . Eine seiner letzten Presse, politische Herrschaft zu kontrollieren, gerät in den Hintergrund.“ grossen Reden hat er sechs Monate vor seinem viel zu frühen Tod auf Dazu kommt das lauwarme Schaumbad der Boulevardisierung, dem sich dem 7. MainzerMedienDisput gehalten. Man kann seine Ausführungen kaum ein Medium entzieht. Der Dresdner Kommunikationswissen- auch als eine Medien-Agenda der Zukunft lesen. schaftler Wolfgang Donsbach hat die Tendenzen des Boulevardjour- Die Beschäftigung mit seinen „Arbeiten im vermintem Gelände – Macht nalismus als „Spaßvermittler“ genauer untersucht.
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