ROSA LUXEMBURG STIFTUNG Frauen Macht Politik Politikerinnen

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ROSA LUXEMBURG STIFTUNG Frauen Macht Politik Politikerinnen frauen macht ROSA LUXEMBURG STIFTUNG politik ARCHIV DEMOKRATISCHER SOZIALISMUS AUSSTELLUNG «FRAUEN MACHT POLITIK» Diese Ausstellung zeigt die Überlieferung ausgewählter linker Politikerinnen, die für die PDS bzw. DIE LINKE an prominenter Stelle als Abgeordnete im Deutschen Bun- destag tätig waren und sind. Dargestellt werden soll, in welchem Umfang sie vor dem Hintergrund ihrer politi- schen Biografien angemessen im Archiv repräsentiert sind. Diese aktuelle Ausstellung basiert auf einer älteren Fassung vom März 2014 zum Tag der Archive, der unter dem Motto «Frauen – Männer – Macht» stand. Auf Grundla- ge thematischer Archivrecherchen sind damals Ausstellungstafeln zur Dokumen- tation der Aktivitäten der PDS-Bundestagsfraktion/-gruppe zu feministischen und familienpolitischen Themen, Gender- und Geschlechterpolitik (1990–2002) entstan- den. Zudem wurden aus den erschlossenen Personenbeständen des Archivs Politi- kerinnen ausgewählt, die sich in den 90er Jahren in der PDS engagierten und spä- ter als Abgeordnete im Bundestag ihre Positionen vertraten. Hierfür stehen Petra Bläss, Dagmar Enkelmann, Heidi Knake-Werner, Gesine Lötzsch, Christa Luft und Rosel Neuhäuser. Aktuell neu entstanden ist die Tafel zu Ulla Jelpke. Die Vielfalt des präsentierten Archiv- und Sammlungsgutes soll die aus heutiger Perspektive schon historischen gesellschaftspolitischen Debatten der Umbruchs- zeit in der Bundesrepublik der 90er Jahre vergegenwärtigen. Der auch als Aufforderung zu verstehende Titel «frauen macht politik» ist und bleibt die Voraussetzung für eine geschlechtergerechte Gestaltung der Gesellschaft. Um dies in der Überlieferung unseres Archivs abbilden zu können, appellieren wir: Politikerinnen, gebt Eure Unterlagen ins Archiv! Berlin, im November 2019 frauen macht ROSA LUXEMBURG STIFTUNG politik ARCHIV DEMOKRATISCHER SOZIALISMUS Das Archiv der Rosa-Luxemburg-Stif- Ende 2019 umfasst der Archivbestand Um die Entstehung und Entwicklung der tung hat die Aufgabe, Dokumente zur Ent- mehr als 1.600 laufende Meter Akten und Partei DIE LINKE (ab 2007), der WASG (2004– wicklung der Partei DIE LINKE und ihrer bei- 7,7 TB digitale Objekte. Der erschlosse- 2007) und der PDS (1990–2007, davon 2005– den Vorgängerorganisationen, der Partei des ne Sammlungsbestand beläuft sich auf ca. 2007 Linkspartei.PDS) umfassend doku- Demokratischen Sozialismus (PDS) und der 1.200 Audios, 2.200 Plakate, 1.000 Flyer und mentieren zu können, übernimmt das Archiv Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtig- Flugblätter, 700 Fotos und 200 Objekte/Sach- folgende Materialien: keit (WASG), zu sammeln, zu erschließen, zu zeugnisse. Parteivorstand/Bundesvorstand und deren bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich Alle Findbücher zentralen Untergliederungen sind unter der Website zu machen. Es wurde als Archiv für die politi- Landesverbände und ausgewählte Kreisor- Nachfolgend des Archivs verfügbar: schen Grundströmungen des Demokratischen eine Auswahl ganisationen Sozialismus 1999 eingerichtet. Die Überliefe- www.rosalux.de/ veröffentlichter stiftung/historisches- Fraktionen auf Bundes- und Landesebene rung des Archivs beginnt mit dem Sonderpar- Findbücher: zentrum/archiv/ Bundestags- und Landtagsabgeordnete, teitag der SED/PDS im Dezember 1989. deren Büros und ihrer Mitarbeiter*innen Findbücher/14: Persönlichkeiten in Wahrnehmung von Par- Entsprechend dem gemeinsamen Doku- Bestand: Parteivorstand der PDS – teifunktionen mentations- und Sammlungsprofil der Die Ära Gysi (1989 bis 1993) Archive der politischen Stiftungen in Findbücher/12: Die linken Akteure weben, die Archivare he- Deutschland bietet das Archiv zur Sicherung Bestand: Wahlalternative Arbeit und Soziale gen den Stoff, aus dem später Geschichte ge- der Überlieferungsbildung der nahestehenden Gerechtigkeit (WASG) (2004 bis 2007) schrieben wird. Analoge und digitale Un- Partei: Findbücher/01: terlagen linker Tätigkeit gehören weder in die Ermittlung und Akquise einschlägiger Bestand: Die PDS-Fraktion in der Volks- den Keller noch in den Papierkorb. Das Archiv Quellen kammer der DDR (März bis Oktober 1990) ist der richtige Ort für Unterlagen: geregelte Übernahmeverfahren Findbücher/02/06/09: deren Bewertung auf Archivwürdigkeit von Gremien: Bestände: Die PDS im Deutschen Bundestag Sicherung und Bearbeitung der Unter lagen (insbesondere von Leitungsgremien und Ge- (1990 bis 2002) im Rahmen der Erschließungs strategie schäftsstellen, Arbeitskreisen, Arbeitsgrup- die Bereitstellung der erschlossenen Bestän- Findbücher/03: pen, Enquete-Kommissionen, Untersuchungs- de im Rahmen der rechtlichen Regelungen Bestand: Dr. Dagmar Enkelmann, MdB ausschüssen) (1990 bis 1998) Wahlunterlagen (Wahlprogramme, Wahl- Findbücher/08: Bestandsgliederung prüfsteine, Unterlagen der Kandidat*innen) Bestand: Prof. Dr. Christa Luft, MdB Protokolle (Anträge, Beschlüsse) zu Sitzun- Personenbestände Politiker*innen (1994 bis 2002) gen und Klausurtagungen Parlamentarier*innen Bedeutende linke Findbücher/13: Arbeitspläne, Schriftwechsel Persönlichkeiten Bestand: Dr. Heidi Knake-Werner, MdB Gesetzesinitiativen, Änderungsanträge und Parteibestände DIE LINKE (Parteivor- (1994 bis 2002) Anfragen stand; Landesverbände; Kreisorganisationen; Findbücher/11: Dokumentationen und Sachakten zu den Organisationen, Verbände und Institutionen Bestand: Rosel Neuhäuser, MdB bearbeiteten Sachgebieten im Umfeld der Partei) WASG (Bundesvor- (1994 bis 2002) Materialien der Öffentlichkeitsarbeit (Plaka- stand; Landesverbände; Kreisorganisationen; te, Fotos, Ton- und Videomaterial, Flugblätter, Organisationen, Verbände, Institutionen im Flyer, Werbeartikel, Objekte) Serviceangebote: Umfeld der Partei) PDS (Parteivorstand; Pressemitteilungen und Presseartikel, Un- Landesverbände; Kreisorganisationen; Orga- Anfragen an [email protected] terlagen zu Veranstaltungen und Konferenzen nisationen, Verbände, Institutionen im Umfeld Telefonischer Kontakt unter der Partei) 030 44310-422 oder -476 von Personen: Bestände parlamentarischer Mitwir- Vor-Ort-Beratung (insbesondere von Abgeordneten, Funktions- kung Europäisches Parlament (Delegati- Öffnungszeiten des Archivs: träger*innen, Persönlichkeiten der Linken) on in der Fraktion Vereinte Europäische Linke/ Montag bis Donnerstag Handakten und Korrespondenzen Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) Deut- von 9:00–12:00 Uhr und 13:00–17:00 Uhr Ausarbeitungen zu Reden, Publikationen, scher Bundestag (Fraktion) Landesparla- Franz-Mehring-Platz 1, 2. Etage, Raum 202 Pressemitteilungen und Presseartikel mente (Fraktionen) Archivführungen und Informations- Reiseaktivitäten Bestände von Bewegungen, Organisa- veranstaltungen Politische Verbandsarbeit tionen, Verbänden und Institutionen Parlamentarische Arbeit Offlinekopien der Webpräsenz Bestand Rosa-Luxemburg-Stiftung Kontakt: Materialien zur Person Sammlungsbestände (v.a. Plakate, Fotos, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Archiv, Plakate, Fotos, Ton- und Videomaterial, Ton und Video) Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin Flugblätter, Flyer, Werbeartikel, Objekte ZUSAMMENSETZUNG Parteivorstand 19 % 18 % Fraktion im Bundestag DER BESTÄNDE (Ende 2019) Stiftungsarchiv 3 % 13 % Landesverbände Sammlungsbestände 3 % (v.a. Plakate, Fotos, Ton und Video) 1 % Landtagsfraktionen Personenbestände 42 % 1 % Delegation im Europaparlament frauen macht ROSA LUXEMBURG STIFTUNG politik ARCHIV DEMOKRATISCHER SOZIALISMUS PARLAMENTARISCHE FRAUEN- UND FAMILIENPOLITIK (MÄRZ–OKTOBER 1990)1 Der Umbruch des Jahres 1989 wirkte sich auf die Parteienlandschaft der DDR aus. Im Dezember 1989 konstituierte sich auf dem Sonderpartei- tag der SED die SED/PDS. Am 4. Februar 1990 änderte sie ihren Namen in Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS). Im März 1990 fanden die ersten freien, demokratischen und geheimen Wahlen zur 10. Volkskammer statt. Die PDS zog in das Parlament mit 66 Abgeordneten ein, davon waren 28 Frauen (42,4 %). Mit Käte Niederkirchner stellte die PDS-Fraktion eine der Stellvertreter*in- nen der Präsidentin Sabine Bergmann-Pohl (CDU). Dietmar Keller war als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur der einzig männliche Vorsitzen- de eines Volkskammerausschusses aus der PDS-Fraktion neben Christa Luft (Vorsitzende des Haushaltsausschusses), Ruth Fuchs (Vorsitzende des Ausschusses für Jugend und Sport) und Martina Schönebeck (Vor- sitzende des Ausschusses für Gesundheitswesen). Die Volkskammer be- schloss am 28. September 1990 die Entsendung der 144 von den Frakti- onen vorgeschlagenen Abgeordneten in den 11. Deutschen Bundestag. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 löste sich die Volkskammer auf und die PDS zog erstmalig mit 24 Abgeordne- ten (einschließlich eines Vertreters der Vereinigten Linken) in den Deut- schen Bundestag ein. Unter den PDS-Abgeordneten waren neun Frau- en (37,5 %).2 Als neu akzeptierter Teil zivilgesellschaftlicher Kräfte initiierten Angehö- rige verschiedener Gruppen sowie Mitglieder von Gesprächskreisen, Kir- chen und Parteien «Runde Tische» und versuchten damit Einfluss auf die politische Entwicklung zu nehmen. Auf Initiative des Unabhängigen Frauenverbandes (UFV) wurde 1989/90 auch ein Frauenpolitischer Runder Tisch gebildet. Zu den neben dem Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD), der SPD, dem Neuen Forum, der Vereinigten Linken (VL) und dem Bauernverband auch Politi- kerinnen der PDS eingeladen wurden, weshalb sich auch in diesen Do- kumenten frauenpolitische Ansätze der PDS widerspiegeln. Offener Brief des «Frauenpolitischen Run- den Tisches» an die Abgeordneten von Volks- kammer und Bundestag. Briefe und Postkarten aus dem In- und Aus- land von Privatpersonen,
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