Gemeinde Pilsach Windpower GmbH Landkreis i. d. Opf. Vorhabenträgerin

Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“

Begründung

aufgestellt: 29.07.2011 geändert: 11.05.2012 geändert: 03.08.2012 INHALT

I Geplante Nutzung 1 Allgemeine Angaben 3 1.1 Anlass 1.2 Lage und bestehende Nutzungen 2 Planungskonzeption 3 2.1 Allgemeine Ziele / Übergeordnete Pläne und Programme 2.2 Schutzgebiete, geschützte Objekte und Vorranggebiete 2.3 Geplante Nutzung 2.4 Erschließung 2.5 Ver- und Entsorgung

II Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung 0 Vorbemerkung 8 1 Bestandsbeschreibung 8 1.1 Naturraum, Relief 1.2 Beschreibung der Standorte und ihrer Umgebung 1.4 Schutzgebiete und geschützte Objekte 2 Konfliktanalyse 10 2.1 Beschreibung des Vorhabens 2.2 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung des Eingriffs 2.3 Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaftsbild 2.4 Ermittlung des Kompensationsbedarfs für den Eingriffs in den Naturhaushalt 2.5 Ermittlung des Kompensationsbedarfs für den Eingriffs in das Landschaftsbild 2.5.2 Ermittlung des Kompensationsbedarfs Landschaftsbild 3 Zusammenstellung des Kompensationsbedarfs 22 4 Ausgleichsmaßnahmen 23 4.1 Förderung der Population von Fledermäusen 4.2 Ausgleich des ermittelten Kompensationsbedarfs

III Angaben zur Umweltprüfung

IV Anhang Karte zur Landschaftsbildbewertung Ausgleichsfläche FlNr. 858/1, Gmkg.Litzlohe Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 3

I Geplante Nutzung

1 Allgemeine Angaben

1.1 Anlass Die Gemeinde Pilsach beabsichtigt in Zusammenarbeit mit der Vorhabenträgerin Windpower GmbH innerhalb des im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Sondergebietes W2 eine Windkraftanlage zu errichten und zu diesem Zweck einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen.

1.2 Lage und bestehende Nutzungen Das Plangebiet befindet sich nördlich der Autobahn A3 zwischen Pfeffertshofen und Laaber und wird überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im mittleren Teil des Geltungsbereichs befinden sich zwei Heckenreste, die in der amtlichen Biotopkartierung geführt sind. Der rund 14 ha große Geltungsbereich besteht aus den Teilflächen der Flurstücke FlNr. 983, 992, 993, 1000, 1000/1, 1001, 1011, 1013, 1014 sowie das gesamte Flurstück FlNr. 1012, alle Gemarkung Laaber.

2 Planungskonzeption

2.1 Allgemeine Ziele / Übergeordnete Pläne und Programme Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern ist anzustreben, erneuerbare Energien - Wasser- kraft, Biomasse, direkte und indirekte Sonnenenergienutzung, Windenergie und Geothermie - verstärkt zu erschließen und zu nutzen1. Das Gemeindegebiet Pilsach gehört raumordnerisch zum ländlichen Teilraum im Umfeld des großen Verdichtungsraumes Nürnberg/Fürth/Erlangen. Regionalplanerisch sollen für diesen Raum vermehrt wohnortnahe Arbeitsplätze und die nötigen Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen geschaffen werden. Bei der Siedlungsentwicklung gilt es, nachteiligen Verdichtungsfolgen, wie Verkehrsbelastun- gen, Zersiedelung oder sich gegenseitig störende Nutzungen, rechtzeitig durch Bauleitplanung und Verkehrskonzepte vorzubeugen2. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Pilsach sind insgesamt vier Teilflächen zur Errichtung von Windkraftanlagen dargestellt3. Zur Ermittlung geeigneter Standorte hatte die Gemeinde Pilsach zuvor ein Standorteignungsgutachten zur Bewertung des gesamten Gemeindegebietes erarbeiten lassen (TeamBüro Markert, 2010). Der vorliegende vorhabenbezogene Bebauungsplan ist aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, die Geltungsbereiche des vorhabenbezogenen Bebauungsplans entsprecht dem Sondergebiet zur Nut- zung von Windenergie W3 des Flächennutzungsplans.

1 Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006, B V 3.6

2 Regionalplan Region Regensburg (11), Raumstruktur, A II Begründung

3 Gemeinde Pilsach, 3. Änderung Flächennutzungsplan Teilfortschreibung Windkraft, TEAM 4, landschafts + ortsplanung, 14.10.2010 Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 4

2.2 Schutzgebiete, geschützte Objekte und Vorranggebiete Das Plangebiet befindet sich außerhalb von Schutz- und Vorranggebieten; innerhalb des Plangebiets befinden sich keine geschützten Objekte.

2.3 Geplante Nutzung 2.3.1 Anzahl der Anlagen Um einen wirtschaftlichen Betrieb der Windenergieanlagen sicher zu stellen, ist im Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplans maximal eine Windenergieanlage zugelassen. Diese Beschränkungen ergeben sich aus der für einen wirtschaftlichen Betrieb unabdingbaren Not- wendigkeit, Mindestabstände zwischen den Windenergieanlagen einzuhalten. Diese Mindestabstände bestimmen sich wie folgt: ‣ In der Fachliteratur wird empfohlen, zwischen den Windenergieanlagen in der Hauptwind- richtung einen Abstand von sechs bsi acht Rotordurchmesser zu wählen, um die gegensei- tige Abschattung in einem wirtschaftlich hinnehmbaren Rahmen zu halten. Wählt man z.B. – wie vom Vorhabenträger geplant – eine WEA mit 114 Meter Rotordurchmesser, so ergibt sich ein Mindestabstand von ca. 700 bis 900 Meter. ‣ Auch außerhalb der Hauptwindrichtungen sind Mindestabstände wegen Abschattung und auch Standsicherheit einzuhalten. Hier liegt die Richtgröße bei drei bis vier Rotordurchmes- ser, respektive ca. 340 bis 450 m bei einem Rotordurchmesser von 114 m.

2.3.2 Abstandsflächen Im Bebauungsplan selbst ist durch die Festlegung einer Baugrenze festgelegt, in welchen Bereichen die Windenergieanlagen stehen dürfen. Ausweislich der textlichen Festsetzung zu Ziffer 1.3 (Ab- standsflächen) wird die Tiefe der Abstandsfläche auf 0,25 H beschränkt. Insoweit handelt es sich um eine ausdrückliche Abweichung der Festsetzung des Maßes der Tiefe der Abstandsflächen im Sinne des § 9 Abs. 1 Nr. 2a BauGB. Zum anderen liegt hiermit eine entsprechende Abweichung gem. Art. 6 Abs. 5 Satz 3 BayBO vor, da der Bebauungsplan als städtebauliche Satzung eine andere als die in Art. 6 Abs. 5 Satz 1 und 2 BayBO festgesetzte Abstandsfläche festlegt. Zudem ist eine Ermächti- gungsgrundlage in der Regelung in Art. 81 Abs. 1 Nr. 6 BauBO zu sehen. Grundsätzlich wird es von der Gemeinde als ausreichend angesehen, gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 2a BauGB ein abweichendes Maß der Tiefe der bauordnungsrechtlichen Abstandsfläche festzulegen. Diese festgesetzten Abstandsflächen genügen den baurechtlichen Anforderungen einerseits und den darüber hinaus gehenden städtebaulichen Anforderungen anderseits, auch wenn sie sich von der grundsätzlichen Regelung des Art. 6 BayBO unterscheiden: Das Abstandsflächenrecht soll Freiflächen zwischen den Gebäuden sichern, die grundsätzlich nicht überbaut werden dürfen. Die aufgelockerte Bebauung soll eine ausreichende Belichtung, Besonnung und Belüftung zulassen und auf diese Weise sichern, dass – im öffentlichen wie privaten Interesse – gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse herrschen. Gleichzeitig soll ein sozialverträgliches Wohnen ermöglicht werden, das einen ausreichenden Abstand zu den Nachbarn voraussetzt. Darüber hinaus ist das Abstandsflächenrecht auch dem Brandschutz verpflichtet. Daneben sollen die Freiflächen auch für Nebenanlagen wie Kinderspielplätze, Terrassen, Zufahrten zu Garagen und für Stellplätze Verwendung finden. Mit dem Abstandsflächenrecht erfüllt der Landesgesetzgeber in Erfüllung des verfassungsrechtlichen Auftrags in Art. 14 Abs. 1 Grundgesetz innerhalb von Schranken Baufreiheit. Dabei hat er zwischen den verfassungsrechtlich geschützten Eigentumspositionen des Bauherren, den Belangen des Allgemeinwohls und ebenfalls den Art. 14 Grundgesetz unterstellten Positionen der Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 5

Grundstücksnachbarn, einen gerechten, das Verhältnismäßigkeitsprinzip beachtenden Ausgleich zu finden (vgl. Simon/Busse, BayBO Art. 6 Rn. 1). Sofern von diesen unter anderem auch den Nachbarn schützenden Vorgaben abgewichen wird, ist ein besonderer Wert auf das Gebot der Rücksichtnahme zu legen. Kern des Abstandsflächenrechts ist das Verbot, Flächen in bestimmten Teilen vor den Außenwänden eines Gebäudes zu bebauen, wobei diese Freiflächen auf den Baugrundstück selbst liegen müssen. Da diese Verpflichtung für je- des Gebäude gilt, verdoppelt sich der Freiraum zwischen benachbarten Gebäuden. Erst hierdurch wird im Interesse der Gesundheit und des Wohlbefindens eine ausreichende Belichtung und Belüf- tung sowie der Brandschutz gewährleistet, zugleich dient die Regelung dem Wohnfrieden. Die bei Windenergieanlagen nach der BayBO einzuhaltenden Abstandsflächen waren in der Recht- sprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs bis vor Kurzem nicht abschließend geklärt. So war insbesondere unklar, ob von der Gesamthöhe der Anlage auszugehen ist oder von der Turmhöhe, ebenso ist unklar, ob das Schmalseitenprivileg anwendbar ist (vgl. Germer/Loibl, Energierecht, 2. Auf- lage, Seite 488). Dies kann beim vorliegenden Bebauungsplan dahinstehen, da es sich bei den umlie- genden Flächen alle samt um Ackerflächen handelt. Die nächstgelegene Wohnbebauung liegt ca. 800 m Luftlinie entfernt. Da die Abstandsflächenregelungen einer ausreichenden Belichtung, Belüf- tung und Besonnung dienen, um letztendlich gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu schaffen, läuft der Zweck des Abstandsflächenrechts bei der Fallgestaltung von Windenergieanlagen regelmä- ßig leer (vgl. Germer/Loibl, am angegebenen Ort). Dies ist auch im vorliegenden Fall so, da bei der nächst gelegenen Wohnbebauung in einer Entfernung von ca. 500 m Luftlinie keine nennenswerten Auswirkungen der Windenergieanlage bzgl. Belichtung, Belüftung und Besonnung zu verzeichnen sind. Für die Zwecke der Ackerbewirtschaftung sind keine Anhaltspunkte ersichtlich, dass insoweit keine ausreichende Belichtung, Besonnung oder Belüftung im Falls der Errichtung von Windenergie- anlagen vorliegen würde, auch dann nicht, wenn letztendlich die Abstandsflächen auf Null reduziert und die Anlagen direkt an die Grundstücksgrenze gebaut werden dürfen. Die Beeinträchtigung der angrenzenden Ackerflächen ist nur in sehr geringem Maß gegeben, im Hinblick auf den Zweck des Abstandsflächenrechts kann diese Beeinträchtigung vernachlässigt werden. Auch aus Gründen des Brandschutzes sind keine weitergehenden Abstandsflächen als die hier festgesetzten erforderlich, da zum einen die festgesetzten Gebiete und damit die einzelnen Windenergieanlagen untereinander ei- nen ausreichenden Abstand haben und zum anderen die nächst gelegene Wohnbebauung ca. 500 m Luftlinie entfernt ist. Im Hinblick auf die insoweit überwiegenden öffentlichen Interessen am Ausbau der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien (vgl. § 1 EEG) ist eine Festlegung einer geringeren Tiefe der Abstandsfläche vertretbar. Dies dürfte auch der zwischenzeitlich vorliegenden Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsge- richtshofes zur Abstandsflächenproblematik bei Windenergieanlagen (Urteil vom 28,07.2009, Az 22 BV 08.3427) entsprechen: Der Verwaltungsgerichtshof geht hierbei davon aus, dass gerechnet ab dem höchsten Punkt der Anlage (senkrecht stehender Rotor) die Gesamthöhe der Anlage (bis zur Rotorblattspitze) als abstandsflächenrelevant anzusehen ist. Allerdings kommen nach dem zitierten Urteil aufgrund der Eigenart der Windkraftanlage, die nicht als typische bauliche Anlage anzusehen ist, in Hinblick auf den oben bereits genannten Sinn und Zweck des Abstandsflächenrechts regelmä- ßig eine Abweichung von diesen Vorgaben in Betracht. Wörtlich führt das Urteil aus: „Es mag syste- matisch unbefriedigend erscheinen, in einem ersten Schritt gesetzliche Anforderungen bezüglich ei- ner Gruppe von Anlagen für anwendbar zu erklären, um dann in einem zweiten Schritt regelmäßig eine atypische, eine Abweichung rechtfertigende Fallgestaltung zu bejahen. Doch muss hier davon ausgegangen werden, dass dies den Zielen des Gesetzgebers am besten entspricht.“ Da damit schon ohne Bebauungsplan regelmäßig eine Verkürzung der Abstandsflächen mittels Abweichung im Sinne der Bay. Bauordnung in Betracht kommt, kann für eine entsprechende Verkürzung, die in einem Bebauungsplan ausgesprochen wird, nichts anderes gelten. Aus diesem Grund ist die oben getroffe- ne Entscheidung als mit der aktuellen Rechtsprechung ohne weiteres vereinbar anzusehen. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 6

2.3.3 Nabenhöhe Die Nabenhöhe der Windenergieanlagen wird aus technischen, betriebswirtschaftlichen und umwelt- relevanten Gründen auf maximal 143 m über dem ursprünglichen Geländeniveau festgelegt. Dies ent- spricht der maximal möglichen Nabenhöhe des von der Vorhabenträgerin geplanten Anlagentyps RE- power 3.2M mit 114 m Rotordurchmesser und 3,2 MW Nennleistung. Bis zu diesem Nabenhöhenbereich ist die Windgeschwindigkeit überproportional höher als in Berei- chen um die 100 m. Nachdem die Stromausbeute mit der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit an- wächst, wird dadurch eine sehr gute Stromausbeute am Standort ermöglicht. Infolgedessen wird so- wohl die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerkes deutlich verbessert als auch der ökologische Nutzen in der Weise vermehrt, dass die Windenergieanlagen pro Standort deutlich größere Mengen an umwelt- und klimaschutzfreundlichen Strom erzeugen. Dieser Zusammenhang lässt sich eindrucksvoll anhand der vom Vorhabenträger vorgelegten Ertragszahlen darstellen. Die von der Vorhabenträgerin favorisierte Windenergieanlage ist – wie oben schon erwähnt – die RE- power 3.2M mit 143 Meter Nabenhöhe. Mit diesem Anlagentyp lässt sich pro Betriebsjahr ein Ge- samtertrag von ca. 8,3 Millionen Kilowattstunden erzielen. Damit kann mengenmäßig pro Anlage ca. 100% des jährlichen Stromverbrauchs im Gemeindegebiet erzeugt werden und die Gemeinde Pilsach kann während der Betriebszeit Gewerbesteuereinnahmen im Bereich von 350.000 Euro pro Anlage erwarten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Windenergie- anlagen, und hier insbesondere die Fragestellung, wie sich die Zunahme der Höhe der WEA auf das Landschaftsbild auswirkt. Hier verweisen wir auf eine Sichtbarkeitsstudie für die Stadt , wel- che im Rahmen der Ausweisung von Sondergebieten zur Windkraftnutzung erstellt wurde und in der die Abhängigkeit der Größe und Lage der Bereiche, von denen aus die WEA zu sehen sind, von der Gesamthöhe der WEA untersucht wurde. Die Gesamthöhe wurde in dieser Untersuchung zwischen 135 und 180 Meter variiert. Als Ergebnis der Untersuchung konnte festgestellt werden, dass die der prozentuelle Anteil der Flächen mit Sichtbeziehung mit steigender Anlagenhöhe nur gering zunimmt und diese Zunahme fast ausschließlich in der Fernzone der WEA (1.500-10.000 m Entfernung) in einer Entfernung von ca. 5 Kilometer und mehr stattfindet. In der Nah- und Mittelzone (0-200 m bzw. 200-1.500 m; in letzterer liegen die umliegenden Ortschaften) bleibt die Sichtbarkeit gleich, unabhän- gig von der Höhe der WEA. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Zulassung großer Nabenhöhen große Vorteile bei den Klimaschutzaspekten aufweist, die Wirtschaftlichkeit des Projekts steigert und der Gemeinde Pilsach deutlich höhere Gewerbesteuereinnahmen zufließen lässt. Die negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild durch die großen Nabenhöhen der geplanten Anlagen halten sich bei diesem Projekt aufgrund der topografischen Gegebenheiten im Rahmen.

2.3.4 Nutzung der Restflächen Die innerhalb des Geltungsbereichs bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen außerhalb der Be- triebsfläche der Windenergieanlage stehen weiterhin der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Das geltende Baurecht, insbesondere eine Bebauung im Geltungsbereich des Bebau- ungsplanes auf der Grundlage des § 35 Abs. 1 BauGB, wird nicht eingeschränkt. Es wird sicherge- stellt, dass die Zufahrt zu den landwirtschaftlichen Grundstücken auch mit größeren Maschinen un- gehindert möglich ist.

2.3.5 Immissionsschutz Gemäß § 1 Abs. 5 BauGB sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen insbesondere die Anforderun- gen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu berücksichtigen. Bei Windenergieanlagen sind insoweit insbesondere Lärm sowie Schattenwurf zu berücksichtigen. Insoweit ist sicherzustellen, Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 7

dass in Hinblick auf die von der Windenergieanlage ausgehenden Schallemissionen (Lärm) die ein- schlägigen Grenzwerte der TA Lärm eingehalten werden. Ebenso ist sicherzustellen, dass die dem Stand der Technik und der Rechtsprechung entsprechenden Vorgaben zur Zumutbarkeit von Schat- tenwurf eingehalten werden (nicht mehr als 30 Stunden Schattenwurf im Jahr, ausgehend von der astronomisch möglichen Beschattungsdauer, nicht mehr als 8 Stunden tatsächliche Beschattungs- dauer im Jahr und nicht mehr als maximal 30 Minuten am Tag Beschattungsdauer; vgl. OVG Lüne- burg, Urteil vom 18.05.2007, Az: 12 LB 8/07). Die Einhaltung dieser Vorgaben ist im Rahmen des Bauleitverfahrens mittels einer ausführlichen Schall- und Schattenwurfprognose nachzuweisen. Die- ses Gutachten wird Bestandteil des Bebauungsplanes. Das Gutachten ist von einem der vom techni- schen Umweltschutz beim Landratsamt genannten Fachbüros zu erstellen.

2.4 Erschließung Die Erschließung des Standorts ist über öffentliche Straßen und Feldwege geplant; die Feldwege werden teilweise auf eine Breite von 4 Meter und mehr ausgebaut. Die Benutzung der Wege ist im Durchführungsvertrag geregelt.

2.5 Ver- und Entsorgung 2.5.1 Netzanbindung Die Netzanbindung ist noch nicht geklärt. Die Kabeltrasse verläuft in der Regel durch öffentliche We- ge.

2.5.2 Niederschlagswasser Ein Ableitung von Niederschlagswassers ist nicht vorgesehen. Das anfallende Niederschlagswasser der Anlage versickert außerhalb der Fundamente im Boden. Betriebsflächen werden mit versicke- rungsfähigen Belägen (Schotter, Schotterrasen) gestaltet. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 8

II Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung

0 Vorbemerkung

Aufgrund des räumlichen und zeitlichen Zusammenhangs zwischen den vorhabenbezogenen Bebau- ungsplänen „Sondergebiet Windkraft W2“ und „Sondergebiet Windkraft W3“ wird der Kompensati- onsbedarf für das Landschaftsbild für beide vorhabenbezogenen Bebauungspläne gemeinsam ermit- telt und anteilig den beiden Vorhaben zugeteilt.

1 Bestandsbeschreibung

1.1 Naturraum, Relief Das Untersuchungsgebiet liegt im fränkischen Jura (Mittlere Frankenalb) im Landkreis Neumarkt i.d.Opf., im Gemeindegebiet Pilsach zwischen den Ortsteilen Pfefertshofen und Laaber. Naturräum- lich wird das Gebiet der Hochfläche der Mittleren Frankenalb zugeordnet. Die flachwellige Albhoch- fläche wird durch Trockentäler und tief eingeschnittene Bachtäler - dem Naturraum Trauf der Mittleren Frankenalb - gegliedert. Steile Geländeabbrüche und markante Felsbildungen sind charakteristisch für die Landschaft. Wie die übrige Flächenalb wird die Albhochfläche bis auf die meist bewaldeten Kuppenlagen überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt, während die steileren Hanglagen häu- fig dicht bewaldet sind. Siedlungen und Ortschaften befinden sich in der Regel in den klimatisch ge- schützten Tallagen.

1.2 Beschreibung der Standorte und ihrer Umgebung 1.2.1 Standorte und nähere Umgebung (bis 1,5 km) Der Geltungsbereich umfasst rund 14 ha und befindet sich im Bereich der überwiegend landwirt- schaftlich intensiv genutzten Hochfläche. Im Geltungsbereich des Bebauungsplans befinden sich zwei Heckenreste (Teilfläche 15 und 16 des Biotops 6635-1122 Feldgehölze, Hecken, Gebüsche zwi- schen Pfeffertshofen und Laaber); weitere wertvolle Biotopstrukturen oder naturschutzfachlich ge- schützte Gebiete bzw. Objekte gibt es innerhalb des Geltungsbereichs nicht. Naturschutzfachlich und landschaftlich wertvolle Gebiete innerhalb der näheren Umgebung sind: ‣ beginnend ca. 300 m südöstlich des Geltungsbereichs Magerflächen und Gehölze am Geißbühl westlich von Laaber (Biotop-Nr. 6635-1044, Teilflächen), ‣ nördlich des Geltungsbereichs weitere Teilflächen des Biotops 6635-1122 Feldgehölze, He- cken, Gebüsche zwischen Pfeffertshofen und Laaber in relativ stark ausgeräumtem Land- schaftsbereich Ortschaften und Siedlungen in der näheren Umgebung sind Pfeffertshofen (ca. 800 m nordwestlich des Geltungsbereichs W2), Laaber (ca. 800 m westlich des Geltungsbereichs W2). Ca. 200 m südlich des Geltungsbereichs verläuft die Autobahn A3; in der näheren Umgebung der Teilfläche W2 befinden sich die bestehenden Windenergieanlagen WEA Pilsach 1 und WEA Pilsach 2 sowie die Windenergieanlagen WEA Neumarkt 1. Vorbelastungen hinsichtlich Landschaftsbild in der näheren Umgebung: ‣ Windkraftanlagen Pilsach1, Pilsach 2 und Neumarkt 1 ‣ Autobahn A3 (ca. 300 m südlich) Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 9

Pfeffertshofen

Teilbereich W2 Laaber

WEA Pilsach 1 Albtrauf

WEA Pilsach 2

WEA Neumarkt 1

Teilbereich W3

Standorte der geplanten Anlagen und Umgebung Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 10

1.2.2 Weitere Umgebung (1,5 bis 10 km) In der weiteren Umgebung sind unterschiedliche Landschaftsteile und Nutzungsstrukturen zu finden. Am südwestlichen Rand des Untersuchungsgebietes liegt die Stadt Neumarkt in dem durch Sied- lungs- und Gewerbegebiete sowie durch zahlreiche Infrastruktureinrichtungen geprägten Raum des Neumarkter Beckens. Die im Vergleich zum Albtrauf eher wenig bewegte Landschaft des Neumarkter Beckens, die durch die umliegenden bewaldeten Zeugenberge sowie den bewaldeten Albtrauf um- rahmt und gegliedert wird, setzt sich im westlichen Teil der Fernzone fort und wird hier durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Im südlichen Teil wird die Landschaft von den teilweise naturnahen Talräumen der Weißen und Schwarzen Laber gegliedert. Dabei bleibt die zuvor beschriebene Eigenart der Landschaft mit der überwiegend intensiv genutzten Albhochfläche und den größtenteils dicht bewaldeten Geländeab- brüchen bestehen. Im Bereich der Hochflächen zwischen Weißer und Schwarzer Laber sowie zwi- schen Weißer Laber und dem Talraum bei sind inzwischen aufgrund der günstigen Wind- verhältnisse bereits mehrere Windenergieanlagen errichtet worden (vgl. Karte zur Landschaftsbildbe- wertung). Weitere Anlagen befinden sich nordwestlich des Standorts auf der Hochebene zwischen Haimburg und Litzlohe sowie weiter nordwestlich bei Bischberg. Die nächstgelegnen bedeutenden Biotopkomplexe in der weiteren Umgebung sind: ‣ beginnend ca. 4 km südöstlich des Standorts: das FFH-Gebiet 6735-301„ Talmoore an der Schwarzen Laber“, eine Flussaue mit großflä- chigem Niedermoorkomplex, Hochstaudenfluren und Auwäldern ‣ beginnend ca. 3,3 km südlich des Standorts: das FFH-Gebiet 6935-371 „Weiße, Wissinger, Breitenbrunner Laber u. Kreuzberg bei Diet- furt“, ein repräsentativer Talzug des Fränkischen Jura mit naturnahem Flußlauf, Talwiesen und -mooren, Trockenrasen und Laubwäldern Siedlungsschwerpunkte sind der Raum Neumarkt mit Sengenthal im Südwesten, Pilsach und Berg im Nordwesten, im Nordosten sowie im Süden. Vorbelastungen hinsichtlich Landschaftsbild in der weiteren Umgebung sind: ‣ die Siedlungsgebiete und infrastrukturelle Anlagen im Neumarkter Becken, ‣ die Windkraftanlagen auf der Hochfläche bei Winnberg, ‣ die Windkraftanlagen östlich von Ober-/Unterbuchfeld und südwestlich von Harenzhofen, ‣ die Windkraftanlagen zwischen Haimburg und Litzlohe, ‣ die Windkraftanlagen um Bischberg.

1.4 Schutzgebiete und geschützte Objekte Der Geltungsbereich befindet sich außerhalb von Schutzgebieten oder geschützten Objekten.

2 Konfliktanalyse

2.1 Beschreibung des Vorhabens Innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans ist die Errichtung von höchstens einer Wind- kraftanlage mit einer Nabenhöhe von maximal 143 m vorgesehen. Das Plangebiet befindet sich im Bereich landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen und ist über Wirtschaftswege gut zu erreichen. Es sind abgesehen von Ausbaumaßnahmen (Verbreiterung von Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 11

vorhandenen Wegen, Errichtung eines Einfahrtstrichters im Bereich des Standorts) und der Verlegung eines Erdkabels für den Anschluss an das öffentliche Stromnetz keine zusätzlichen Erschließungs- maßnahmen erforderlich. Die Maßnahmen im Bereich der Wege werden in wasserdurchlässiger Bau- weise (Schotter) durchgeführt. Zum Aufbau, zur Wartung und Instandhaltung der Anlage wird ein geschotterter Vorplatz angelegt.

2.2 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung des Eingriffs Die Baustelleneinrichtung für den Bau der Windenergieanlage ist nach Möglichkeit flächenmäßig zu begrenzen, um unnötige Bodenverdichtungen zu vermeiden. Der Oberboden ist vor Beginn der Bau- arbeiten abzutragen, fachgerecht zu lagern bzw. abzutransportieren. Die innerhalb des Geltungsbereichs befindlichen Heckenreste Teilflächen des Biotops 6635-1122 (Feldgehölze, Hecken, Gebüsche zwischen Pfeffertshofen und Laaber) sind zu erhalten. Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung werden durchgeführt, um Gefährdungen von Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und von Vogelarten zu vermeiden oder zu mindern. ‣ Baufeldfreimachung außerhalb der Reproduktionszeit der ermittelten Vogelarten (Feldlerche) im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28. Februar ‣ Sicherung von Öffnungen und Spalten zwischen Anlagenteilen mit feinmaschigen Netzen bzw. Bürsten um das Eindringen von spaltenbewohnenden Fledermausarten zu verhindern ‣ Markierung der Rotorblätter in rot-weiß zur Vermeidung von Kollisionen Da Windenergieanlagen aufgrund physikalischer Zusammenhänge auf hoch gelegene Gebiete wie z.B. Hochflächen angewiesen sind, ist ein Eingriff in das Orts- und Landschaftsbild anlagenbedingt und nicht zu vermeiden (zur Sichtbarkeit vgl. auch Teil I, Kap.2.3.3 Nabenhöhe). Die Sichtbarkeit der Anlagen von umliegenden Siedlungsgebieten ist aufgrund der Gebäudestruktu- ren in der Regel nur von dem der Windenergieanlage zugewandten Ortsrand möglich. Ein wirksamer Sichtschutz kann durch die Anpflanzung von Gehölzstrukturen (Ortsrandeingrünung) entlang des Ortsrands erreicht werden.

2.3 Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaftsbild 2.3.1 Auswirkungen auf den Naturhaushalt 2.3.1.1 Boden, Wasser, Klima /Luft Da die geplanten Anlagen auf landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen errichtet und außerhalb der Fundamente keine Flächenversiegelungen erforderlich werden, sind für die Schutzgüter Wasser, Klima /Luft keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten. Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden bestehen aus der Flächenversiegelung durch den Bau des Fundamentes sowie aus den erforderlichen Befestigungen von Wegen und Flächen in was- serdurchlässiger Bauweise (Schotter).

2.3.1.2 Tiere und Pflanzen Wie bereits erwähnt befindet sich der Standort auf landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen (A- cker), die aufgrund der intensiven Nutzung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen nur von einge- schränkter Bedeutung sind. Die zukünftige Betriebsfläche ist frei zugänglich und bilden für Tiere kein Hindernis in der Landschaft. Auswirkungen durch den Bau und Betrieb der Anlage können aufgrund der intensiven land- und forstwirtschaftlichen Nutzung in der Umgebung und der Art des Vorhabens für Pflanzen sowie für alle Tierarten außer Vögel und Fledermäuse vorab ausgeschlossen werden. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 12

Die im folgenden dargestellten möglichen Auswirkungen der geplante Anlage auf Vögel und Fleder- mäuse beziehen sich auf die Ergebnisse der vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Studie1 (NABU-Studie), die Forschungsergebnisse und Untersuchungen bezüglich der Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel und Fledermäuse zusammenfasst. Bezogen auf den geplanten Standort enthält die Studie folgende Kernaussagen: ‣ Brutvogelbestände bleiben von Windenergieanlagen weitgehend unbeeinträchtigt; teilweise wurde eine Erhöhung der Bestände vermutlich aufgrund der mit der Windenergieanlage ver- bundenen Nutzungsextensivierung festgestellt. ‣ Die Kollisionsraten von Vögeln und Fledermäusen sind stark abhängig vom Standort der Windenergieanlage; besonders Standorte in Feuchtgebieten, im Wald sowie auf kahlen Berg- rücken haben sich als problematisch erwiesen. ‣ Die Scheuchwirkung von Windkraftanlagen ist sehr unterschiedlich; Greifvögel gehören zu den Vogelarten, die auch innerhalb von Windparks beobachtet wurden. ‣ Eine Barrierewirkung geht besonders von Windparks aus, die quer zur Zug- bzw. Hauptflug- richtung erstellt wurden.

Zusammenfassung möglicher Auswirkungen auf Vogel- und Fledermauslebensräume: Die Windenergieanlage befindet sich nicht in den in der NABU-Studie genannten kritischen Bereichen (s.o.). Nach dem Umweltbericht zur parallel durchgeführten Änderung des Flächennutzungsplans 2 sind im Plangebiet keine seltenen oder gefährdeten Arten zu erwarten. Bei allen vom Vorhaben betroffenen Arten, für die die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG zutreffen, wurde unter Einbeziehung der vorgesehenen Konflikt vermeidenden Maßnah- men dargelegt, dass der derzeitige günstige Erhaltungszustand gewahrt bleibt bzw. der jetzige un- günstige Erhaltungszustand nicht weiter verschlechtert wird und eine Wiederherstellung eines günsti- gen Erhaltungszustandes nicht erschwert wird3.

2.3.2 Auswirkungen auf das Landschaftsbild Aufgrund der Vorbelastungen in der Umgebung (siehe Kap. 1.2) wird die zusätzliche Beeinträchtigung des Landschaftsbilds durch die geplante Windenergieanlage im Vergleich zu einer Erstanlage als ge- ringer eingeschätzt. Für die nachfolgende Bewertung des Eingriffs in das Landschaftsbild wird für die bestehenden bzw. genehmigten Windenergieanlagen ein Umfeld von 1.500 m als vorbelastetes Ge- biet eingestuft. Für die neu geplanten Standorte ergeben sich folgende hinsichtlich Landschaftsbild und Erholungs- eignung entscheidende Bewertungsgrundlagen: ‣ Der Standort befindet sich im Bereich landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. ‣ Vielfalt und Attraktivität der Erholung sind in derUmgebung (bis 1.500 m) der geplanten An- lage durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die benachbarte Autobahn A3 sowie durch bestehende Windenergieanlagen bereits eingeschränkt. ‣ Der Standort liegt nicht in der näheren Umgebung von Wanderwegen oder anderer für die Erholung wichtiger Einrichtungen.

1 NABU; Auswirkungen regenerativer Energiegewinnung auf die biologische Vielfalt am Beispiel der Vögel und der Fledermäuse, Dezember 2004

2 Gemeinde Pilsach, 3. Änderung Flächennutzungsplan Teilfortschreibung Windkraft, B Umweltbericht, TEAM 4 landschafts + ortsplanung, 18.03.2010

3 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Sondergebiete W2 und W3, Büro für ökologische Studien GdbR, Bay- reuth, 15. September 2011 Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 13

Die Ermittlung des Kompensationsbedarfs für die Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds erfolgt in Kapitel 2.5.

2.3.3 Auswirkungen auf die Schutzgebiete NATURA-2000 Gebiete: FFH-Gebiet 6735-301 „ Talmoore an der Schwarzen Laber“ Das FFH-Gebiet ist als Flussaue mit großflächigem Niedermoorkomplex, Hochstaudenfluren und Au- wäldern beschrieben und als größtes Niedermoorgebiet bzw. Kalkflachmoor Nordbayerns mit be- deutsamen Hochstaudenfluren (Blaue Himmelsleiter) und dem Vorkommen mehrerer Eiszeitrelikte geschützt. Die Standorte der geplanten Windenergieanlagen befinden sich in einer Entfernung von mehr als 2,3 km. Zwischen den Standorten und dem nächstgelegenen Teilbereich des Schutzgebiets befinden sich intensiv genutzte Ackerflächen und Straßen. Beeinträchtigungen der Schutzziele durch das Vorhaben sind aufgrund der Entfernung sowie aufgrund der vorhabenspezifischen Wirkungen nicht zu erwarten. In der nachfolgenden Tabelle sind die gebietsbezogenen Erhaltungsziele und mög- liche vorhabenbezogene Beeinträchtigungen zusammengestellt:

Gebietsbezogene Erhaltungsziele FFH-Gebiet 6735-301 Vorhabenbezogene Beeinträchti- „ Talmoore an der Schwarzen Laber“ gungen der Schutzziele 1 Erhalt der großflächigen Niedermoorkomplexe mit bedeutenden Eine Beeinträchtigung des Schutz- Hochstaudenfluren und Vorkommen mehrerer Eiszeitrelikte. Erhal- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht tung des natürlichen Gebiets-, Wasser-, Nähr- und Mineralstoff- zu erwarten. haushaltes, auch im Einzugsbereich soweit innerhalb des FFH-Ge- bietes. Erhaltung der für die Lebensraumtypen charakteristischen Vegetations- und Habitatstrukturen und der typischen Artenge- meinschaften. Erhaltung der hohen Biotopdichte, des unmittelbaren Zusammenhangs der Lebensraumtypen und des hohen Vernet- zungsgrades der einzelnen Teillebensräume. 2 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Fließgewässer, insbesondere der natürlichen Fließgewässerdynamik. Erhalt der unverbauten Fließgewässerabschnitte ohne Ufer- und Sohlenbefestigung, Stau- werke, Wasserausleitungen o.ä. Erhalt der Anbindung von Seiten- gewässern als wichtige Refugial- und Teillebensräume. Erhaltung der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen und eines unbelaste- ten Gewässerchemismus. 3 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der feuchten Hochstaudenfluren. Eine Beeinträchtigung des Schutz- Erhaltung der nur gelegentlich gemähten Bestände, insbesondere ziels ist aus den o.g. Gründen nicht der wertgebenden Himmelsleiterfluren. Erhaltung der weitgehend zu erwarten. gehölzfreien Ausprägung des Lebensraumtyps. 4 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der mageren Mähwiesen in ihren nutzungsgeprägten und weitgehend gehölzfreien Ausbildungen. Erhaltung der Strukturvielfalt und artenreicher Ausbildungen. 5 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der kalkreichen Niedermoore und der Übergangs- und Schwingrasenmoore in ihren nutzungsgepräg- ten und weitgehend gehölzfreien Ausbildungen. Erhaltung von Be- reichen mit natürlicher Entwicklung. Erhaltung von durch Trittbeein- trächtigung und intensiver Freizeitnutzung nicht beeinträchtigten Bereichen. Erhaltung der Zwischenmoorgesellschaften mit Eiszeit- relikten. 6 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der kalkreichen Sümpfe mit Cla- dium mariscus und Arten des Caricion davallianae in gehölzfreien Ausbildungen. Gewährleistung der Schaffung von Pionier- standor- ten. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 14

Gebietsbezogene Erhaltungsziele FFH-Gebiet 6735-301 Vorhabenbezogene Beeinträchti- „ Talmoore an der Schwarzen Laber“ gungen der Schutzziele 7 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Auwälder. Erhalt der stand- ortheimischen Baumartenzusammensetzung sowie der naturnahen Bestands- und Altersstruktur. Erhalt der Höhlenbäume und eines ausreichenden Alt- und Totholzanteils. Erhaltung der Auwaldberei- che mit standortheimischer Baumartenzusammensetzung und na- turnaher Bestands- und Altersstruktur. Erhalt der typischen Elemen- te der Alters- und Zerfallsphase, insbesondere von ausreichend Biotop- und Totholzbäumen Erhaltung der natürlichen Entwicklung auf neu entstehenden Wald-Blößen. Erhalt von Sonderstandorten wie Flutrinnen, Seigen, Verlichtungen und Quelltümpeln. 8 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen des Bibers. Eine Beeinträchtigung des Schutz- Erhaltung der Auwald- und Auenbereiche, in denen die vom Biber ziels ist aus den o.g. Gründen nicht ausgelösten dynamischen Prozesse ungestört ablaufen können. zu erwarten. Erhaltung der Durchlässigkeit von Brücken für Biber: Erhaltung von Die genannten Tierarten gehören zu ausreichend breiten Uferrandstreifen entlang von Gewässerufern, den von dem Vorhaben nicht betrof- so dass auch Raum für Gehölzbewuchs bleibt (zur Minimierung von fenen Tierarten (vgl. saP) Fraßschäden in angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen). 9 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen der Groppe. Erhalt klarer, unverbauter Gewässerabschnitte mit natürlicher Dy- namik ohne Abstürze. Erhalt eines reich strukturierten Gewässer- bettes mit ausreichend Versteck-, Laich- und Brutmöglichkeiten. Erhaltung der naturnahen Fischbiozönose in den Gewässern. 10 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen des Glanzsten- dels. Erhalt offener, nährstoffarmer Moorflächen in ausreichender Größe und Anzahl ohne Trittschäden, insbesondere der nutzungs- und pflegegeprägten Ausbildungen. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 15

FFH-Gebiet 6935-371 „Weiße, Wissinger, Breitenbrunner Laber u. Kreuzberg bei “ Das FFH-Gebiet ist als repräsentativer Talzug des Fränkischen Jura mit naturnahem Flußlauf, Talwie- sen und -mooren, Trockenrasen und Laubwäldern beschrieben und ist als repräsentatives Talsystem der mittleren Frankenalb mit weitgehend ungestörter Zonation hochwertiger Trocken-Lebensräumen, Orchideen-Buchenwälder, zahlreicher Kalktuffquellen und Talvermoorungen unter Schutz gestellt. Aufgrund der naturräumlichen Situation und der Entfernung von mehr als 3,4 km von der geplanten Anlage ist eine Beeinträchtigung des Schutzzwecks und der Austauschbeziehungen nicht zu erwar- ten. Zwischen dem geplanten Standort und dem nächstgelegenen Teilflächen des FFH-Gebiets liegen intensiv genutzte Ackerflächen, Ortsteile und Straßen. In der nachfolgenden Tabelle sind die gebiets- bezogenen Erhaltungsziele und mögliche vorhabenbezogene Beeinträchtigungen zusammengestellt. Beeinträchtigungen der Schutzziele durch das Vorhaben sind nicht zu erwarten:

Gebietsbezogene Erhaltungsziele FFH-Gebiet 6935-371 „Weiße, Wissin- Vorhabenbezogene Beeinträchti- ger, Breitenbrunner Laber u. Kreuzberg bei Dietfurt“ gungen der Schutzziele 1 Erhaltung des repräsentativen Talsystems der mittleren Frankenalb Eine Beeinträchtigung des Schutz- mit weitgehend ungestörter Zonation hochwertiger Trocken-Le- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht bensräume, Orchideen-Buchenwälder, zahlreicher Kalktuffquellen zu erwarten. und Talvermoorungen. Erhalt des charakteristischen Wasser- und Nährstoffhaushalts der Lebensraumtypen. Erhalt ihrer typischen Vegetation und der charakteristischen Pflanzen- und Tierarten. Er- halt der spezifischen Habitatelemente und ausreichender Lebens- raumgrößen. Erhalt unzerschnittener, durchgängiger Fließgewäs- sersysteme. 2 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Fließgewässer und der natür- Eine Beeinträchtigung des Schutz- lichen Fließgewässerdynamik. Erhalt der unverbauten Fließgewäs- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht serabschnitte ohne Ufer- und Sohlenbefestigung, Stauwerke, Was- zu erwarten. serausleitungen o. ä auch als Habitat für die wertbestimmenden Der Erhaltungszustand der dort Vogelarten (z. B. Alcedo atthis, Cinclus cinclus). Erhalt ungestörter vorkommenden Brutvögel ist durch Fließgewässer-/Uferabschnitte (Lebensräume), auch im Hinblick auf das Vorhaben nicht gefährdet (vgl. dortige Vorkommen von Brutvögeln. Erhalt neophytenfreier Uferab- spezielle artenschutzrechtliche Prü- schnitte. Erhalt der Anbindung von Seitengewässern als wichtige fung). Refugial- und Teillebensräume. Erhalt der Durchgängigkeit für Ge- wässerorganismen. Erhalt der funktionalen Wechselbeziehungen im Auenbereich. 3 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Juniperus communis-Forma- Eine Beeinträchtigung des Schutz- tionen auf den Kalk-Trocken- rasen. Erhalt lichter Wacholder-Be- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht stände und anderer charakakteristischer Gehölze als bereichernde zu erwarten. Struktur- und Landschaftselemente innerhalb extensiv beweideter Kalkmagerrasen- bzw. Magerwiesen-Biotopkomplexe unter Erhalt des Offenlandcharakters wertbestimmender Kontakt-Lebensräume. 4 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kalk-Pionierrasen. Erhalt offener, trockenwarmer Fels- und Kalkschuttstandorte. Erhalt der Verzahnung mit Xero- und Mesobromion-Gesellschaften. Erhalt der nährstoffarmen Standorte. Erhalt der von Trittbelastungen unbeein- trächtigten Bereiche. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 16

Gebietsbezogene Erhaltungsziele FFH-Gebiet 6935-371 „Weiße, Wissin- Vorhabenbezogene Beeinträchti- ger, Breitenbrunner Laber u. Kreuzberg bei Dietfurt“ gungen der Schutzziele 5 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kalk-Trockenrasen. Erhalt Eine Beeinträchtigung des Schutz- lichter, beweidbarer, nährstoffarmer Magerrasen mit ihren charakte- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht ristischen Pflanzen- und Tierarten unter besonderer Berücksichti- zu erwarten. gung der Orchideenbestände ( Spiranthes spiralis , Orchis morio , Tagfalter und Heuschrecken gehö- Orchis ustulata ) und der wertbestimmenden Pflanzenarten wie z. B ren zu den von dem Vorhaben nicht Aster lynosyris, Veronica spicata und Cerinthe minor. Erhalt struk- betroffenen Tierarten (vgl. saP) turbildender Elemente wie Gehölzgruppen, Hecken, Säume und Waldrandzonen zur Wahrung der Biotopverbundfunktion, als Habi- tatelemente charakteristischer Artengemeinschaften, insbesondere der wärmeliebenden Saumgesellschaften und zur Pufferung ge- genüber schädlichen Randeinflüssen (Nähr- und Schadstoffeintrag). Erhalt in ihren nutzungsgeprägten Ausbildungsformen. Erhalt von durch Trittbelastung und intensiver Freizeitnutzung unbeeinträchtig- ten Bereichen. Erhalt wertbestimmender Gehölzarten wie der en- demischen Mehlbeerarten. Erhalt der Lebensraumbedingungen der wertbestimmenden Tagfalter und Heuschrecken. 6 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der primären oder nur gelegent- Eine Beeinträchtigung des Schutz- lich gemähten Bestände der feuchten Hochstaudenfluren ( z. T. ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Ausbildung mit Himmelsleiter) in ihren weitgehend gehölzfreien zu erwarten. Ausprägungen 7 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der mageren Mähwiesen in ihren nutzungsgeprägten und gehölzfreien Ausbildungsformen. Erhalt der Strukturvielfalt, des Kleinreliefs (z. B. Seigen, Mulden) und der ma- geren, artenreichen Ausbildungen. 8 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Übergangs- und Schwingra- Eine Beeinträchtigung des Schutz- senmoore ohne schädigende Stoffeinträge. Erhalt der natürlichen ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Entwicklung, insbesondere auch im Einzugsbereich. Erhalt des zu erwarten. funktionalen Zusammenhangs mit ungenutzten, naturnahen und wenig gestörten Moor- und Bruchwaldrandzonen sowie mit Über- gangs-, Niedermoor- und Streuwiesen-Lebensräumen. Erhalt von durch Trittbelastung nicht beeinträchtigten Bereichen. 9 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kalktuffquellen und Kalktuff- bäche. Erhalt der hydrogeologischen Strukturen und Prozesse. Erhalt von durch Nährstoff- und Pestizideinträge unbeeinträchtigten Quellen. Erhalt der Verzahnung mit Kontaktbiotopen wie Quell- sümpfen, Flachmooren, Magerrasen, Au- und Laubmischwäldern. Erhalt des luftfeuchten Geländeklimas. Erhalt der von Trittbelastun- gen unbeeinträchtigten Bereiche. 10 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der kalkreichen Niedermoore und Kalksümpfe des Caricion davallianae in ihren nutzungsgeprägten und weitgehend gehölzfreien Ausbildungen. Erhalt von durch Tritt- belastung und Freizeitnutzung unbeeinträchtigten Bereichen. 11 Erhaltung der kalkhaltigen Schutthalden. Erhalt der natürlichen, biotopprägenden Dynamik. Erhalt der lebensraumtypischen Belich- tungsverhältnisse. 12 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kalkfelsen mit ihrer Felsspal- Eine Beeinträchtigung des Schutz- tenvegetation. Erhalt des biotopprägenden Licht- und Temperatur- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht haushaltes. Erhalt störungsfreier Bereiche (insbesondere bezüglich zu erwarten. Freizeitnutzung), vor allem für felsbrütende Vogelarten z. B. Bubo Der Erhaltungszustand felsbrüten- bubo, Falco peregrinus. Erhalt von wertbestimmenden endemi- der Vogelarten ist durch das Vorha- schen Pflanzenarten wie z.B. Mehlbeeren. ben nicht gefährdet (vgl. spezielle artenschutzrechtliche Prüfung). Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 17

Gebietsbezogene Erhaltungsziele FFH-Gebiet 6935-371 „Weiße, Wissin- Vorhabenbezogene Beeinträchti- ger, Breitenbrunner Laber u. Kreuzberg bei Dietfurt“ gungen der Schutzziele 13 Erhaltung ungenutzter Höhlen und Balmen. Erhalt des typischen Eine Beeinträchtigung des Schutz- Höhlenklimas (Wasserhaushalt, Bewetterung). Erhalt der Funktion ziels ist aus den o.g. Gründen nicht der Höhlen als ganzjähriger Fledermauslebensraum. Erhaltung der zu erwarten. geologischen Strukturen und Prozesse (Raumstruktur, Nischenviel- falt, Hydrologie). Ausschluss von offenem Feuer in der Höhle und in einem Nahbereich von 50 m um den Höhleneingang. Erhalt der Funktion des Eingangsbereiches der Höhlen als Lebensraum für Farne, Moose u.a. Pflanzen. 14 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der weitgehend störungsarmen, Eine Beeinträchtigung des Schutz- strukturreichen Wald- Lebensraumtypen Waldmeister-Buchenwald ziels ist aus den o.g. Gründen nicht und Orchideen-Kalk-Buchenwald mit naturnaher Bestands- und zu erwarten. Altersstruktur sowie natürlicher bzw. naturnaher standortheimischer Der Erhaltungszustand von Spech- Baumartenzusammensetzung, ohne Infrastruktureinrichtungen und ten und Fledermäusen ist durch das unter strenger Prüfung des Forstwegebaus. Erhalt der Höhlenbäu- Vorhaben nicht gefährdet (vgl. spe- me. Erhalt des natürlichen oder durch traditionelle, regionaltypische zielle artenschutzrechtliche Prü- Nutzungsformen entstandenen Struktur- und Artenreichtums und fung). Kleinsäuger (außer Fleder- Erhalt der Habitatfunktionen für lebensraumtypische Tiergruppen mäuse, Käfer und Tagfalter gehören (Spechte, Fledermäuse, Kleinsäuger, Käfer, Tagfalter). Erhalt der zu den von dem Vorhaben nicht lebensraumtypischen Nährstoff- und Lichtverhältnisse in den Or- betroffenen Tierarten. chideen-Kalk-Buchenwäldern. 15 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der strukturreichen Schlucht- und Eine Beeinträchtigung des Schutz- Hangmischwälder mit spezialisierten Farn-, Flechten- und Moosge- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht sellschaften mit naturnahem Bestands- und Altersaufbau sowie zu erwarten. natürlicher Baumartenzusammensetzung. Erhalt des lebensraumty- pischen Geländeklimas (Luftfeuchtigkeit, Beschattung). Zulassen der natürlichen Entwicklung (Bestands- und Standortsdynamik). Erhalt der Lockerschuttstandorte und der natürlichen Hangmorpho- logie. 16 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Auwälder mit standortheimi- scher Baumartenzusammensetzung sowie naturnaher Bestands- und Altersstruktur. Erhaltung der typischen Elemente der Alters- und Zerfallsphase, insbesondere von ausreichend Biotop- und To- tholzbäumen. Erhalt der regelmäßigen Überflutung bzw. der Druckwasser- und Durchsickerungsbereiche. Erhalt eines naturna- hen Gewässerregimes. Zulassen der natürlichen Entwicklung auf neu entstehenden Wald-Blößen. Erhalt von Sandanlandungen, Kalktuffbildungen und Verlichtungen. Erhalt des ungestörten Kon- taktes mit Nachbarbiotopen wie Röhrichten, Quellsümpfen, Quell- moorkomplexen, Seggenrieden, Hochstaudenfluren und Sandkie- fernwäldern. 17 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen der Grünen Eine Beeinträchtigung des Schutz- Keiljungfer. Erhalt natürlicher bzw. naturnaher, reich strukturierter ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Fließgewässerabschnitte mit essenziellen Habitatstrukturen von O. zu erwarten. cecilia (z.B. Wechsel besonnter und beschatteter Abschnitte, variie- Libellen gehören zu den von dem render Fließgeschwindigkeit und sandig-kiesigem Substrat). Erhalt Vorhaben nicht betroffenen Tierar- der Larvalhabitate der Grünen Keiljungfer. Erhalt einer hohen Was- ten (vgl. saP). serqualität (mind. Gewässergüte II). Erhalt von ausreichend breiten Pufferstreifen an den Habitaten der Grünen Keiljungfer. 18 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen des Dunklen Eine Beeinträchtigung des Schutz- Wiesenknopf-Ameisenbläulings einschließlich der Bestände des ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Großen Wiesenknopfs und der Wirtsameisenvorkommen. Erhalt zu erwarten. von Feuchtbiotopen. Erhalt von nicht oder nur periodisch genutzten Saumstrukturen und Hochstaudenfluren. Erhalt großer Populatio- nen als Wiederbesiedlungsquellen für benachbarte geeignete Habi- tate. Erhalt des Habitatverbunds von kleinen, individuenarmen Po- pulationen innerhalb einer Metapopulation, insbesondere Erhalt von Vernetzungsstrukturen wie Bachläufen, Waldsäumen und Gräben. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 18

Gebietsbezogene Erhaltungsziele FFH-Gebiet 6935-371 „Weiße, Wissin- Vorhabenbezogene Beeinträchti- ger, Breitenbrunner Laber u. Kreuzberg bei Dietfurt“ gungen der Schutzziele 19 Erhalt bzw. Wiederherstellung der Populationen des Skabiosen- Eine Beeinträchtigung des Schutz- Scheckenfalters, insbesondere als Wiederbesiedlungsquellen für ziels ist aus den o.g. Gründen nicht benachbarte geeignete Habitate. Erhalt des Habitatverbunds von zu erwarten. kleinen, individuenarmen Populationen. Falter gehören zu den von dem Vor- 20 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen der Spanischen haben nicht betroffenen Tierarten Flagge. Erhalt eines reich strukturierten, großflächigen Verbundsys- (vgl. saP). tems aus blütenreichen, sonnenexponierten Saumstrukturen in Kombination mit schattigen Elementen wie Gehölzen, Waldrändern und - säumen, Hohl- und Waldwegen. Erhalt blütenreicher Offen- landstrukturen. 21 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen der Groppe. Eine Beeinträchtigung des Schutz- Erhalt klarer, unverbauter Gewässerabschnitte mit natürlicher Dy- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht namik ohne Abstürze. Erhalt eines reich strukturierten Gewässer- zu erwarten. bettes mit ausreichend Versteck- und Laichmöglichkeiten, insbe- Fische gehören zu den von dem sondere mit Unterschlupfmöglichkeiten für Jungfische. Erhalt der Vorhaben nicht betroffenen Tierar- naturnahen Fischbiozönose in den Gewässern. ten (vgl. saP). 22 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen des Kammmol- Eine Beeinträchtigung des Schutz- ches und der Gelbbauchunke. Erhalt des gesamten, unzerschnitte- ziels ist aus den o.g. Gründen nicht nen Lebensraumkomplexes mit Laich- und Landhabitaten. Erhalt zu erwarten. vegetationsarmer Kleintümpel und temporärer Kleingewässer als Amphibien gehören zu den von dem Laichhabitat für die Gelbbauchunke. Erhalt für die Fortpflanzung Vorhaben nicht betroffenen Tierar- des Kammmolchs geeigneter Gewässer mit ausreichendem Struk- ten (vgl. saP). turreichtum insbesondere der für das Laichverhalten erforderlichen Unterwasservegetation. Erhalt einer ausreichenden Sonnenexposi- tion der Laichgewässer. Erhaltung des Strukturreichtums des Land- lebensraumes insbesondere der offenen Rohboden- und Gruss- tandorte mit Kleintümpeln. 23 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen der Bechstein- Eine Beeinträchtigung des Schutz- fledermaus und des Großen Mausohrs. Erhaltung unzerschnittener ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Flugkorridore zwischen Kolonie und Nahrungshabitat. Erhalt unge- zu erwarten. Das Vorhaben befindet störter Schwarm- und Winterquartiere und ihres charakteristischen sich außerhalb von Kolonie- und Mikroklimas, Erhaltung des Hangplatzangebots und Spaltenreich- Nahrungshabitaten der Fledermäu- tums. Erhaltung von unzerschnittenen Laubwäldern und Laub- se. mischwäldern mit hohem Laubholzanteil als Jagdgebiete für Mau- Der Erhaltungszustand von Fleder- sohren. mäusen ist durch das Vorhaben nicht gefährdet (vgl. spezielle arten- schutzrechtliche Prüfung). 24 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen des Bibers. Eine Beeinträchtigung des Schutz- Erhalt der unzerschnittenen Auen-Lebensraumkomplexe, Fließ- und ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Stillgewässer. Erhalt der Auwald- und Auenbereiche, in denen die zu erwarten. vom Biber ausgelösten dynamischen Prozesse ungestört ablaufen Säugetiere (außer Fledermäuse) können. Erhalt der biologischen Durchgängigkeit von Fließgewäs- gehören zu den von dem Vorhaben sern. Erhalt der Durchlässigkeit von Brücken für Biber: Erhalt von nicht betroffenen Tierarten (vgl. ausreichend breiten Uferrandstreifen entlang von Gewässerufern, saP). so dass auch Raum für Gehölzbewuchs bleibt. 25 Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Populationen des Frauen- Eine Beeinträchtigung des Schutz- schuhs. Erhalt strukturreicher Waldlebensräume (Buchenwälder, ziels ist aus den o.g. Gründen nicht Buchenmischwälder, Kiefernwälder, Kiefern-Eichen-Wälder, Eichen- zu erwarten. Eschen-Wälder etc.) mit Auflichtungen und (Innen-)Säumen. Erhalt Insekten gehören zu den von dem einer Dynamik im Wald, die zu natürlichen Auflichtungen führt. Er- Vorhaben nicht betroffenen Tierar- halt der Lebens- und Nisträume der Sandbienen aus der Gattung ten (vgl. saP). Andrena: offenerdige, sandige und sonnenexponierte Stellen inner- halb des Waldes und angrenzender Lebensräume. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 19

2.4 Ermittlung des Kompensationsbedarfs für den Eingriffs in den Naturhaushalt 2.4.1 Kompensationsbedarf für Boden Nach dem Winderlass stellt stellt die Flächeninanspruchnahme durch die Überbauung durch die Windkraftanlage (Mastfuß) soweit keine ökologisch wertvollen Flächen erheblich beeinträchtigt wer- den, regelmäßig keine erhebliche Beeinträchtigung des Naturhaushalts im Sinn des § 14 Abs. 1 BNatSchG dar1 und ist damit nicht ausgleichspflichtig. Die Kompensation für Erschließungsmaßnah- men wie Netzanbindung oder den Wegebau bleiben unberührt. Für den Neubau von Betriebsflächen sind folgende Flächen erforderlich:

Eingriff Eingriffsfläche [m2] Ausgleichsfak- Kompensations- tor fläche [m2] Befestigung von Flächen (geschottert) (Betriebsfläche einschließlich Einfahrstrichter von einer WEA) 1.500 0,3 450

∑ 450

Die Kompensation für die Flächeninanspruchnahme wird entsprechend dem Bayerischen Winderlass2 ermittelt.

2.4.2 Ermittlung des Eingriffs für Vögel und Fledermäuse Da durch das geplante Vorgaben für die untersuchten Tierarten keine erheblichen Beeinträchtigungen entstehen (vgl. Kap. 2.3.1.2), entsteht kein Kompensationsbedarf. In der saP (Kap. 3.3) werden ergänzend folgende Maßnahmen empfohlen3, welche im Rahmen der Durchführung der Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden. ‣ Durchführung von Maßnahmen, welche die Populationen von Fledermäusen im Naturraum allgemein fördern. Entsprechende Maßnahmen sollten in Abstimmung mit der unteren Na- turschutzbehörde besprochen und durchgeführt werden. Defizite bestehen oftmals im Be- reich der Sommerquartiere für Arten, die normalerweise Baumhöhlen als Quartier beziehen. Entsprechende Strukturen sind in den heutigen Forsten und Wirtschaftswäldern i.d. Regel Mangelhabitate. Für diese Arten können mit geringem Aufwand pro SO Wind ca. 5 war- tungsfreie Flachkästen (z.B. Fa. Hasselfeldt) an Waldrändern, Jagdkanzeln (in Zusammen- arbeit mit den Jagdpächtern) oder in Siedlungsrandbereichen installiert werden. Zu beach- ten ist hierbei, dass die Kästen in ausreichender Entfernung von Verkehrswegen (BAB) und zu den Windenergieanlagen aufgehängt werden (> 500 m).

1 Bayerischer Winderlass vom 20.12.2011 S. Kap. 9.3.2

2 Bayerischer Winderlass vom 20.12.2011

3 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Sondergebiete W2 und W3, Büro für ökologische Studien GdbR, Bay- reuth, 15. September 2011 Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 20

2.5 Ermittlung des Kompensationsbedarfs für den Eingriffs in das Landschaftsbild 2.5.1 Bewertung des Landschaftsbilds Die Bewertung des Landschaftsbilds erfolgt entsprechend den Beschreibungen der vier Wertstufen des Bayerischen Winderlasses. Als Bewertungsgrundlage wurde von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Neumarkt ein Ausschnitt der auf Grundlage des Landschaftsrahmenplans festgelegten „Landschaftsbildeinhei- ten gemäß Windenergieerlass“ im Entwurfsstadium zur Verfügung gestellt. Diese Grundlage wird für die vorliegende Bewertung in modifizierter Form verwendet. Dabei werden die Bewertungen in der Vorlage des Landratsamts den Beschreibungen der Wertstufen im Winderlass angepasst und die im Bewertungsraum vorhandenen Landschaftsschutzgebiete entsprechend berücksichtigt. Außerdem wird, wie bereits bei vergleichbaren Verfahren1 praktiziert, die Umgebung bestehender Windenergie- anlagen in einem Radius von 1,5 km als vorbelastetes Gebiet eingestuft. In einem den Behörden vorliegenden Schreiben des Ministeriums vom 29.02.2012 wird darauf hinge- wiesen, dass es sich bei den Wertstufen 3 und 4 entsprechend den Beschreibungen im Winderlass im bayernweiten Vergleich um sehr hochwertige Landschaften handelt. Aufgrund der in Kap. 1.2 be- schriebenen Vorbelastungen sowie der überwiegend intensiven land- und forstwirtschaftlichen Nut- zung in der Umgebung des Plangebietes, ist davon auszugehen, dass die Wertstufe 4, die im Winder- lass u.a. mit den Eigenschaften „weitgehend frei von visuell störenden Objekten“ und „extensive kleinteilige Nutzung dominiert“ beschreiben wird, im untersuchten Landschaftsraum nicht vorkommt. Die zu untersuchende Fläche entspricht dem Radius 3.000 m (15-fache der Anlagenhöhe). Die auf der Karte dargestellten Flächen werden wie folgt eingestuft:

Wertstufe Beschreibung laut Hinweisen zur Planung Darstellung in der Karte und Genehmigung von Windkraftanlagen

Wertstufe 1 Landschaften mit geringer Bedeutung für schwarz schraffierte Fläche: das Landschaftsbild und die naturbezogene Flächen gem. Vorlage Landschaftsbildeinheiten Erholung Stufe 1, vorbelastete Flächen der bestehenden Anlagen

Wertstufe 2 Landschaften mit mittlerer Bedeutung für nicht schraffierte Fläche: das Landschaftsbild und die naturbezogene Flächen gem. Vorlage Landschaftsbildeinheiten Erholung; naturraumtypische und kulturhis- Stufe 3 torische Landschaftselemente sowie land- schaftstypische Vielfalt vermindert und stel- lenweise überformt aber noch erkennbar; Vorbelastungen zu erkennen

Wertstufe 3 Landschaften mit hoher Bedeutung für das grün schraffierte Flächen: Landschaftsbild und die naturbezogene Er- Flächen gem. Vorlage Landschaftsbildeinheiten holung; naturräumliche Eigenart und kultur- Stufe 4 historische Landschaftselemente im We- sentlichen noch gut zu erkennen; beein- trächtigende Vorbelastungen gering

1 z.B. WEA Neumarkt-Pelchenhofen 2 Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 21

Wertstufe 4 Landschaften mit sehr hoher Bedeutung für im Untersuchungsgebiet nicht vorhanden das Landschaftsbild und die naturbezogene Erholung; Natur weitgehend frei von visuell störenden Objekten; extensive kleinteilige Nutzung dominiert; hoher Anteil natur- raumtypischer Landschaftselemente; hoher Anteil natürlicher landschaftsprägender O- berflächenformen; hoher Anteil kultur-histo- rischer bedeutsamer Landschaftselemente bzw. historischer Landnutzungsformen

2.5.2 Ermittlung des Kompensationsbedarfs Landschaftsbild Die Ermittlung des Kompensationsbedarfs Landschaftsbild erfolgt auf Grundlage der Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen:

Flächen [ha] Flächenanteil

Beeinträchtigungszone 4.087,3 100 % (Radius 3 km)

Wertstufe 1 2.287,5 56 %

Wertstufe 2 678,5 17 %

Wertstufe 3 1.121,3 27 %

Wertstufe 4 0,0 0 %

Nach der Matrix der Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen (S.38) ergibt sich daraus für die vorliegende Planung folgender Kompensationsbedarf:

Wertstufen Anlagenhö- Anzahl der Ersatzzah- Flächenan- monetärer Ausgleich für he [m] Anlagen lung bei 3-7 teil den Eingriff in das Anlagen [€/ Landschaftsbild m]

Wertstufe 1 200 3 135 56 % 45.360 €

Wertstufe 2 200 3 315 17 % 32.130 €

Wertstufe 3 200 3 555 27 % 89.910 €

Wertstufe 4 200 3 1155 0 % 0 €

∑ 167.400 €

Der ermittelte Kompensationsbedarf Landschaftsbild wird wie folgt auf die beiden vorhabenbezoge- nen Bebauungspläne verteilt: Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 22

Zuordnung des Kompensationsbedarfs Landschaftsbild

Kompensationsbedarf Landschaftsbild 167.400,00 €

Anteil für Sondergebiet Windkraft W2 55.800,00 € (entspricht ⅓ des Kompensationsbedarfs)

Anteil für Sondergebiet Windkraft W3 111.600,00 € (entspricht ⅔ des Kompensationsbedarfs)

Im Rahmen eines Bauleitplanverfahrens ist ein monetärer Ausgleich nicht möglich. Der für das Son- dergebiet Windkraft W3 ermittelte Kompensationsbedarf wird daher in eine Flächengröße umgerech- net:

Ermittlung der Kosten für Ausgleichsmaßnahmen [€/m2]

Grunderwerb 4,00

Umsetzung der Maßnahme (Angenommene Maßnahmen: Anlage einer Streuobstwiese, Pflanzung von Heckenstrukturen, flächige Gehölzpflanzung als Initialpflanzung) 3,50

Fertigstellungs- und Unterhaltungspflege 2,50

∑ 10,00

Es ergibt sich für das Sondergebiet Windkraft W2 ein auf die Fläche bezogener Kompensations- bedarf Landschaftsbild von 5.580 m2.

3 Zusammenstellung des Kompensationsbedarfs

Der erforderliche Kompensationsbedarf ist für die betroffenen Schutzgüter (Landschaftsbild, Boden) in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:

Zusammenstellung des Kompensationsbedarfs Sondergebiet Windkraft W2 [m2]

Kompensationsbedarf Landschaftsbild 5.580

Kompensationsbedarf Naturhaushalt (Boden) 450

∑ 6.030

Die Kompensationsfläche für das Sondergebiet Windkraft W2 beträgt 6.030 m2. Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 23

4 Ausgleichsmaßnahmen

Als Ausgleichsmaßnahmen eignen sich im allgemeinen Maßnahmen, die zur Verbesserung des Land- schaftsbilds beitragen und die teilweise ausgeräumt wirkende Albhochfläche strukturieren. Dafür bie- ten sich beispielsweise die Entwicklung von Gehölzstrukturen (Hecken, Baumreihen) entlang der A- ckerränder und Wirtschaftswege oder die Anlage von Feldgehölzen oder Streuobstwiesen an.

4.1 Förderung der Population von Fledermäusen Errichten von 5 wartungsfreien Flachkästen (z.B. Fa. Hasselfeldt) an Waldrändern, Jagdkanzeln (in Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern) oder in Siedlungsrandbereichen in Abstimmung mit der Un- teren Naturschutzbehörde und dem LBV.

4.2 Ausgleich des ermittelten Kompensationsbedarfs Als Ausgleichsfläche steht eine landwirtschaftlich genutzte Fläche am südöstlichen Rand des Heu- holzes (Teilfläche der FlNr. 858/1, Gmkg.Litzlohe) zur Verfügung. Die Fläche wird zur Zeit als Acker genutzt und soll durch Extensivierung und Sukzession naturschutzfachlich aufgewertet werden. Im einzelnen sind folgende Maßnahme geplant: ‣ Entwicklung eines 10 m bis 15 m breiten extensiv gepflegten Wiesenstreifens entlang der Wirt- schaftswege Pflege: jährliche Mahd im Herbst mit Abtransport des Mähguts ‣ Entwicklung eines Laubwaldes durch Initialpflanzung (Arten der potenziell natürlichen Vegetati- on) und Sukzession auf der Restfläche Pflege: Entfernung der aufkommenden Nadelgehölze

Die Ausgleichsfläche umfasst 19.000 m2 und ist mit 9.093 m2 bereits durch den Ausgleich für den Bebauungsplan „Windpark Unterried WEA Mitte“ belastet:

Flächenübersicht Ausgleichsfläche FlNr. 858/1, Gmkg.Litzlohe [m2]

Gesamtfläche 19.000

Ausgleichsfläche vorhabenbezogener Bebauungsplan 9.093 „Windpark Unterried WEA Mitte“

Ausgleichsfläche vorhabenbezogener Bebauungsplan 6.030 „Sondergebiet Windkraft W2“

Restfläche 3.877 Vorhabenbezogener Bebauungsplan „ Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ Begründung 24

III Angaben zur Umweltprüfung

Die Umweltprüfung wurde zur zeitgleich durchführten Änderung des Flächennutzungsplans (3. Ände- rung des Flächennutzungsplans, Teilfortschreibung Windkraft Gemeinde Pilsach) durchgeführt. Der Umweltbericht ist in der Begründung zu dieser Flächennutzungsplanänderung enthalten. Zusätzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen durch das geplante Vorhaben haben sich beim Bebau- ungsplan nicht ergeben. Nach § 2 Abs. 4 Satz 5 BauGB wird auf eine nochmalige Darstellung des Umweltberichts im vorlie- genden Bebauungsplan verzichtet.

IV Anhang

Karte zur Landschaftsbildbewertung

Ausgleichsfläche FlNr. 858/1, Gmkg.Litzlohe Zeichenerklärung Beeinträchtigungszone

WEA (geplant)

WEA (Bestand)

Beeinträchtigungszone (3.000 m) (entspricht dem 15 -fachen der Anlagenhöhe)

Bewertung Landschaftsbild SO W2 Wertstufe 1: schwarz schra!erte Flächen

Wertstufe 2: nicht schra!ert

Wertstufe 3: grün schra!ert

Wertstufe 4: im Untersuchungsraum nicht vorhanden SO W3-1

SO W3-2

Vorhabenbezogene Bebauungspläne „Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W2“ „Vorhaben- und Erschließungsplan Sondergebiet Windkraft W3“ Vorhabensträgerin: Windpower GmbH Karte zur Landschaftsbildbewertung M 1 : 50.000 km 2 4 03.08.2012 Kartengrundlage: Top. Karte 1:50.000 Bayern (Nord), Maßstab 1:50.000 LANDSCHAFTSARCHITEKT JOCHEN KRING 1

2 245

3

936

4

W e i n b e e r g i n b e r g 935

858

9.093 m"

858/1 934

Gesamt!äche: 19.000 m" 858 6.030 m" Flächenanteil für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan WP Unterried Mitte: 9.093 m" Flächenanteil859 für den vorhabenbezogenen 3.877 m" Bebauungsplan WP Pilsach - W2: 6.030 m" Flächenanteil für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan WP Pilsach - W3: 3.877 m"

930 933 Zeichenerklärung 857 Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen857 zum Schutz, zur P!ege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft 932

Altgras!ur, Saum (Abstands!äche) Deinschwanger Weg Weg

Übersichtsplan 1:25.000 Gehölzp!anzung0 10 (Initialp 25!anzung) 50 (Arten der potenziell natürlichenMeter Vegetation) 856 N Ausgleichs!äche FlNr. 858/1, Gmkg. Litzlohe Sukzessions!äche M 1 : 2.500

Auszug aus dem Katasterkartenwerk im Maßstab 1:2500 03.08.2012 Gemarkung: Litzlohe Vermessungsamt Neumarkt i.d.OPf, 16.05.2012 Die Erstellung von Auszügen aus dem Katasterkartenwerk ist der das Kataster führenden Behörde vorbehalten. Vervielfältigungen (kopiert bzw. digitalisiert und EDV-gespeichert) sind nur für den eigenen Bedarf gestattet. Die Weitergabe an Dritte ist nicht erlaubt. Zur Maßentnahme nur bedingt geeignet; insbesondere bei lang gestrichelt dargestellten Grenzen kann es zu größeren Ungenauigkeiten kommen. In der Darstellung der Grenzen können Veränderungen berücksichtigt sein, die noch nicht in das Grundbuch übernommen sind. Der Gebäudenachweis kann vom örtlichen Bestand abweichen.