Schanfigg 75 Karte S
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Schanfigg 75 Karte S. 77 Schanfigg Ingenieurskunst Anfang des 20. Jahrhunderts – der Langwieser Viadukt Schanfigg Zum Schanfigg, wie das Gebiet beiderseits der Plessur genannt wird, zählt ein Dutzend Berggemeinden mit insgesamt rund 4300 Einwohnern, von denen mehr als die Hälfte im höchstgelegenen Ort, in Arosa, leben. Zwar hat auch das Örtchen Tschiertschen ein wenig Skitourismus entwickelt, wird aber vom sonnigen Arosa weit in den Schatten gestellt. Buchstäblich im Schatten, nämlich dem der Plessur-Alpen, liegen die anderen Dörfer des Schanfigg. Dass sie gegenüber Arosa kaum ins Gewicht fallen, zeigt auch ihre wirtschaftliche Lage. Bei der kantonalen Einteilung in Finanzkraftklassen von 1 (sehr finanzstark) bis 5 (sehr finanzschwach) finden sich sieben der zwölf Dörfer in Klasse 5 und nur eines in der Klasse 1 – eben Arosa, der Tourismusmagnet. Etwas oberhalb von Chur fließt ein Wildwasser in die Plessur. Es ist die Rabusa, in deren Schlucht bei Passugg eine Felsenquelle sprudelt. Zusammen mit dem Valser und dem Rhäzünser zählt das Passugger zu den drei renommierten Bündner Mine- ralwassern. Der hoch über Passugg gelegene stattliche Bau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert ist das ehemalige Kurhotel. Heute ist hier die Swiss School of Tou- rism and Hospitality zugange, die in Zusammenarbeit mit der ArabellaSheraton Group Schüler aus aller Herren Länder in die Geheimnisse der gehobenen Gastro- nomie einweiht. Die Rhätische Bahn braucht für die 26 km lange Strecke von Chur nach Arosa eine Stunde und überwindet dabei eine Höhendifferenz von 1157 Metern. Schwindeler- regend schön ist die Überquerung der Plessur bei Langwies. Der hier gebaute Via- dukt aus den Jahren 1912–1914 hat eine Länge von 287 m und überquert das Tal in 62 m Höhe. Nach Langwies steigen sowohl die Bahnlinie wie auch die Straße noch einmal kräftig an, bis man den sonnigen Talkessel von Arosa erreicht – Endstation. 76 Schanfigg Arosa Wie Davos gehört Arosa zu den traditionellen Ferienorten der Luxusklasse, die schon in den 1920er und 1930er Jahren vom Luftkurort zum Ski- Paradies mutierten. Spätestens in den 60er Jahren setzte dann der ganz große Boom ein, Hotels und Ferienhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden und gaben dem einstigen Bergdorf sein heutiges Gesicht. Wer im Sommer hierher kommt und – zum Beispiel auf dem Eichhörnliweg über dem Obersee – seine Lungen mit der frischen Bergluft und dem Duft der Tannen vollpumpt, der kann sich leicht vorstellen, wie bekömmlich früher ein Arosa- Aufenthalt den tuberkulösen Lungen war. Obendrein ist der Blick auf die saftiggrü- nen Wiesen, die weißen Gipfel und den blauen See auch dem seelischen Gleichge- wicht sehr förderlich. Das einzig Unschöne an der Aroser Welt ist Arosa selbst, zu viele Bausünden wur- den hier begangen. Versöhnlicher stimmt dann der alte Ortsteil Innerarosa hinter dem Melcherenbach, wo zwar auch jedes zweite Haus ein Feriendomizil ist, aber die Erinnerung an die alte Walsersiedlung noch nicht ganz verblasst ist. Das älteste Haus hier ist das Eggahuus, wo das Heimatmuseum Schanfigg ein Obdach gefun- den hat, und etwas oberhalb der Holzhäuser steht das nur freitags geöffnete Berg- kirchli der Walser aus dem 15. Jahrhundert, heute besonders bei Hochzeitszeremo- nien beliebt. Öffnungszeiten Heimatmuseum Schanfigg: Mo, Mi, Fr 14.30–16.30 Uhr (im Winter nur Mo und Fr). Eintritt 3 CHF. Erst Luftkurort, dann Wintersportort, hat sich Arosa in den letzten Jahren zuse- hends auch den Sommersportarten wie Downhill (Biken mit Sprüngen und Steil- Arosa, am Obersee Zürich Schiers Ö Zürich Land t quar S Landquart T Schanfigg 77 E 13 R 3 28 R E I C P H r Jenaz Saas i. Pr. ä Fiders L and qu 13 t art t i Serneus g a Klosters CHUR u in e h R Domat/ S c h a n f i g Ems g 28 13 Ilanz Ilanz Passug Langwies Ples Reichenau Tschiertschen sur Davoser See Malix 3 Weisshorn 2653 Davos Rhäzüns Susch Chur- Susch t walden Jakobshorn f Arosa Frauenkirch 2590 a Karte S. 77 Schanfigg H Parpan h i n c t e s r 13 - Valbella d 13 n Glaris a L r Lenzerheide h e r i n e s Cazis o Wiesen v a Alb D ul a Schmitten Thusis Lantsch/Lenz Via Filisur Mala Alvaneu St. Peter Bad in Mistail Tiefen- A lb O u la Bergün/ castel b e Bravuogn ( r Zillis S h u a 2,5 km r l Albulapass, La Punt s 3 b Albulapass, La Punt e s t s e Andeer ) i n Schanfigg, Prättigau, Davoser Savognin Landschaft und Mittelbünden SanSan Bernardino Bernardino Tinizong St.St. Moritz Moritz wandkurven) und Nordic Walking geöffnet und unterhält mittlerweile zahlreiche Wanderwege, die fast alle auch von Mountainbikern benutzt werden dürfen. Die Einführung der Arosa-Card (siehe unten) war obendrein eine geniale Idee, die Kapazitäten des Skiorts auch im Sommer zu nutzen. Seither boomt der Sommer- tourismus in Arosa wie nie zuvor. Die beiden Aroser Seen zeigen sich sehr unterschiedlich. Der größere Obersee, direkt am Bahnhof und von einer Strandpromenade eingerahmt, ist Aktionsfeld für Paddel- und Tretboote. Der kleinere Untersee, unauffällig im Süden des Orts gele- gen, verfügt über ein richtiges Strandbad (geöffnet Juni bis August ab 10 Uhr) mit Sprungbrettern, Liegewiese und Gartenrestaurant. Der See liegt 1691 m über Meereshöhe; wem im August 15° C Wasserwärme zu frisch sind, begibt sich ins be- heizte Planschbecken. Zusätzliche Wellness verspricht das **** Tschuggen Grand Hotel ab Dezember 2006. Skulpturen aus Titanzink in Form von stilisierten Baumblättern sollen dann hinter dem Hotel aus dem Berg ragen. Die Löcher daneben werden als Lichtschacht für 78 Schanfigg die unterirdische „Berg-Oase“ dienen – warme Bäder, kalte Bäder und Massagen. Das Konzept stammt vom Tessiner Stararchitekten Mario Botta. Wer weiß, viel- leicht heimst das Hotel damit einen fünften Stern ein. Arosa-Card Wirklich ein Hit! Während der Sommersaison kommt man auch bei nur einer Übernachtung gratis in den Genuss der Arosa-Card. Für Arosa-Card-Besitzer kostenlos (und beliebig oft benutzbar) sind: Gondelbahn Arosa-Weißhorn, Gon- delbahn Hörnli-Express, Strandbad Untersee, Pedalos und Boote auf dem Ober- see, bestimmte Parkplätze und ein Parkhaus, Rhätische Bahn bis Langwies, örtliche Busse sowie das Heimatmuseum Schanfigg. In der Regel bekommen Übernachtungsgäste die Arosa-Card vom Hotel aus- gehändigt. Andernfalls trägt man den Meldeschein zu einer der Verkaufsstellen und hinterlegt dort eine Kaution von 5 CHF. Tagesgäste können die Arosa-Card für 8 CHF erwerben. Verkaufsstellen: Bahnhof, Talstation Arosa-Weißhorn, Talstation Hörnli, Infor- mationsbüro Arosa Tourismus. •PLZ 7050 ligste) – Tiefsaison – Mittelsaison – •Information Arosa Tourismus, Post- Hochsaison (Weihnachtsfeiertage und Feb- straße. Mo–Fr 8–12 und 13.30–18 Uhr, Sa 9– ruar, die teuerste). 13 Uhr (Mitte Juni bis Mitte August zusätz- *** Hotel Alpensonne, am oberen Orts- lich 14–16 Uhr), So 9–12 Uhr. ¢ 081-3787020, ende, linke Straßenseite, knapp vor dem § 081-3787021, [email protected], www. Melcherenbach. Hermann Hesse schätzte arosa.ch. das Logis zu Recht: geräumige, modern •Verbindung Bahn: Der Arosa-Express, eingerichtete Zimmer, die teureren mit Son- eine leuchtend-blaue Bahn im Dienst der nen- bzw. Alpensonnenbalkon zum Süden. (sonst roten) Rhätischen Bahn, unterhält DZ 206–236 CHF, EZ 108 CHF (Sommersai- stündlich eine Verbindung mit Chur. son), Frühstück inklusive. Restaurant ange- •Bergbahnen Arosa–Weißhorn (mit Zwi- schlossen. Poststraße, ¢ 081-3771547, schenstation), Gondelbahn, Talstation hin- § 081-3773470, [email protected], ter dem Bahnhof. Betrieb Mitte Juni bis www.hotelalpensonne.ch. vorletzte Oktoberwoche. ** Touring, knapp oberhalb der Info-Stelle. Arosa–Hörnli, Gondelbahn, Talstation in In- Großer Kasten mit guter Küche im Erdge- nerarosa. Betrieb vorletzte Juniwoche bis schoss. DZ 120–130 CHF, EZ 65 CHF (Som- vorletzte Oktoberwoche. Zahlreiche Sessel- mersaison), Frühstück inklusive. Zimmer- lifte. Auskunft über alle Aroser Bergbahnen größe unterschiedlich, die meisten DZ mit unter ¢ 081-3788484. Balkon. Poststraße, ¢ 081-3773121, § 081- •Nachtfahrverbot Achtung: von 24 bis 6 3772486, [email protected], Uhr gilt in Arosa generelles Nachtfahrver- www.touring-arosa.ch. bot! Zu- und Wegfahrten auf direktem Weg Backpacker’s Downtown, am Sträßchen nach/von Arosa sind gestattet. gegenüber der Info-Stelle. Arosas ehema- •Parken An zahlreichen Stellen gratis mit lige Jugendherberge hat sich zeitgemäß der Arosa-Card, sonst gebührenpflichtig. umbenannt. 30–35 CHF (Sommersaison) pro Günstige Langzeitparkplätze am Obersee, Person im 2- bis 12-Bett-Zimmer, Frühstück hinter dem Bahnhof. inklusive. ¢ 081-3771397, § 081-3771621, •Fahrradverleih: Arosa Bike, beim Boots- [email protected]. haus am Obersee (östliches Ende). Moun- Camping Arosa, im untersten Ortsteil, aus- tainbikes für 40 CHF/Tag. ¢ 081-3772377. Vor- geschildert. Bescheidenes, mit Tannen durch- schläge für Mountainbike-Touren unter setztes Wiesengelände. Elektrische An- www.biketourenarosa.ch schlüsse vorhanden, sanitäre Anlagen mini- •Übernachten/Camping Arosa hat rund 50 mal (1 Warmwasserdusche). 60 Stellplätze. Hotels, die allesamt nicht billig sind. Man Auch Campingbenutzer kommen in den kennt vier saisonale Perioden: Sommersai- Genuss der Arosa-Card (siehe oben). ¢ 081- son (Mitte Juni bis Mitte Oktober, die bil- 3771745, § 081-3773005, [email protected] Von Chur nach Tiefencastel Karte S. 77 Wanderung 3 79 •Essen/Trinken Hotels mit Restaurant gibt gel“ (= Schneehahn) daneben besitzt; die es viele in Arosa, Restaurants ohne Hotel Bellini-Bar im selben Haus. Empfehlens- wenige. wert. Poststraße, ¢ 081-3771717. Pizzeria Grottino, Nähe Obersee. Preis-