Otto Brenner Stiftung

OBS-Arbeitsheft 70 – Marktordnung für Lobbyisten – ONLINETEIL

Andreas Kolbe, Herbert Hönigsberger, Sven Osterberg Teil B: Die Diskussion der Regulierungsfelder 2 Die parlamentarische Debatte

Ein Vorschlag der Otto Brenner Stiftung /Main 2011 TEIL B : DIE DISKUSSION DER REGULIERUNGSFELDER

Teil B: Die Diskussion der Regulierungsfelder

Sichtung der Vorschläge

Die Debatte über die Regulierung des Lobbyis- byControl und Transparency International lan- mus ist längst im Gange. Eine wirkungsvolle ciert und teilweise im aufgegriffen Marktordnung für lobbyistische Interventio- werden. Die wichtigsten haben wir zu „Regulie- nen, die realistische Aussicht auf politische rungsfeldern“ zusammengefasst. Unsere Ge- Umsetzung haben soll, hat allerdings an- sprächspartner haben wir gebeten, die einzel- spruchsvolle Voraussetzungen. Sie muss von nen Regulierungsfelder zu beurteilen und die der Politik gewollt und von den Marktteilneh- Wirksamkeit der einzelnen Forderungen, aber mern – Unternehmen, Verbänden, Lobbyisten – auch die Grenzen ihrer Wirksamkeit zu disku- akzeptiert oder zumindest respektiert werden. tieren. Übersicht 4 gibt einen Überblick über In der Öffentlichkeit kursiert eine Reihe von die Regulierungsfelder. Einzelvorschlägen, die insbesondere von Lob-

Übersicht 4:

Regulierungsfelder 1. Verpflichtendes Lobbyregister beim Deutschen Bundestag und den Ministerien

2. Verhaltensrichtlinien/Freiwilliger Kodex der Lobbyisten

3. Legislative Footprints

4. Verbot von Nebentätigkeiten für Abgeordnete

5. Karenzzeiten für ausscheidende Politiker

6. Leihbeamte aus den Ministerien

7. Verbot von „Kanzleigesetzen“

8. Verbot des Sponsorings von Bundesministerien

9. Stärkung des Bundesrechnungshofes

10. Umgang mit Bestechung

11. Einsetzung eines Lobbybeauftragten des Deutschen Bundestages

2 DIE PARLAMENTARISCHE DEBATTE

Hier stellen wir die Debatte des Deutschen Bun- lierung. Und viele kommen aus der zweiten Rei- destages um diverse Regulierungsvorschläge he. Nur sieben dieser 52 MdB haben zum The- vor. ma Lobbyregulierung drei und mehr Reden ge- halten, von den Grünen immerhin B 2: Die parlamentarische schon sieben. Er und Michael Hartmann, Chris- Debatte tiane Lamprecht und Christian Lange von der SPD sowie Gesine Lötzsch und Wolfgang Nes- 1. Kein Top-Thema im Bundestag kovic von der Linken sind die Wortführer der Die Beobachtung der parlamentarischen Debat- oppositionellen Regulierungsbemühungen. te wurde auf den Zeitraum zwischen der 15. und Vor allem Siegfried Kauder (CDU) und Jörg van 17. Wahlperiode (WP) beschränkt. In diesem Essen (FDP) halten für die Regierungsfraktio- Zeitraum wurden fünfzehn Tagesordnungspunk- nen dagegen. Neben einigen kleinen Anfragen te zu den Regulierungsfeldern Lobbyregister, und Fragen zur Fragestunde ist die Thematik im Karenzzeiten, Leihbeamte, Nebentätigkeiten, Deutschen Bundestag damit auch schon ausge- Korruption und Sponsoring von Ministerien be- schöpft. Das Parlament redet in der 17. Legisla- handelt, sechs allerdings nur in Form von zu turperiode mehr denn je von der Lobby, behan- Protokoll gegebener Reden. Der Höhepunkt der delt aber die Lobbyregulierung, die doch den Lobbydebatte lag in der 16. Wahlperiode, ins- Kern der demokratischen Idee nicht unerheb- gesamt elfmal stand das Thema auf der Tages- lich berührt, vergleichsweise zurückhaltend. ordnung. In der 15. Wahlperiode wurde nur zweimal zur Lobbyregulierung debattiert, und 2. Lobbyistenregister in der 17. Wahlperiode nahmen sich die Abge- beim Deutschen Bundestag1 ordneten bislang auch nur zweimal des Themas In der ersten Debatte zum Thema „Lobbyregis- an. In diesen zwölf Jahren haben dazu 19 MdB ter“ im Juni 2008 wurde ein Antrag der Fraktion der Union, 12 der SPD, 9 der FDP, 7 der Grünen der Linken „Einführung eines verpflichtenden und 5 der Linken geredet. Das sind die nicht Lobbyregisters“ im Plenum beraten. Die Linke allzu zahlreichen Spezialisten der Lobbyregu- forderte ein sanktionsbewehrtes Lobbyregis-

1 Am 19.06.2008 (169. Sitzung) wurde der Antrag der Linken „Einführung eines verpflichtenden Lobbyistenregis- ters“ (16/8453) im Parlament debattiert. Redner: Wolfgang Neskovic (Linke), Dr. Ole Schröder (CDU/CSU), Jörg van Essen (FDP), Peter Friedrich (SPD), Volker Beck (Grüne), Christian Lange (SPD). Des Weiteren stellten die Grünen den Antrag „Transparenz schaffen – Verbindliches Register für Interessenvertreterinnen und Interes- senvertreter einführen“ (16/13174), der am 28.05.2009 zur Beratung an den Ausschuss für Wahlprüfung, Immu- nität und Geschäftsordnung überwiesen worden ist. Am 07.04.2011 (102. Sitzung) wurden der Antrag der Linken „Einführung eines verpflichtenden Lobbyistenregisters“ (17/2096 vom 09.06.2010) und der Antrag der Grünen „Transparenz schaffen – Verbindliches Register für Lobbyistinnen und Lobbyisten einführen“ (17/2486 vom 07.07.2010) in Verbindung mit dem Antrag der SPD „Mehr Transparenz beim Einsatz externer Personen in der Bundesverwaltung – Bericht des Bundesrechnungshofes vollständig umsetzen“ (17/5230 vom 23.03.2011) im Deutschen Bundestag beraten. Rednerinnen und Redner: Raju Sharma (Linke), Bernhard Kaster (CDU/CSU), Michael Hartmann (SPD), Dr. (FDP), Volker Beck (Grüne), (CDU/CSU), Dr. Eva Högl (SPD) und (CDU/CSU). Am 07.07.2011 wurde als bisher letzte Debatte der Antrag der SPD

3 TEIL B : DIE DISKUSSION DER REGULIERUNGSFELDER

ter, in dem Angaben über finanzielle Aufwen- deute und es zu den Grundelementen der De- dungen und Profiteure gemacht werden sollen. mokratie gehöre, dass die Zivilgesellschaft Ziel sei es, einen öffentlichen Diskurs zu er- versucht, Einfluss auf ihre gewählten Körper- möglichen, der den Souverän in die Lage ver- schaften zu nehmen. setzt zu entscheiden, wo der Lobbyismus der Die Position der Fraktion der Linken hat Allgemeinheit schadet und wo er ihr nützt. SPD sich auch drei Jahre später nicht verändert.2 Die und Grüne wandten sich nicht grundsätzlich SPD und die Grünen dagegen haben in ihren gegen die Einführung eines Registers, favori- Anträgen respektive Debattenbeiträgen im sierten aber zunächst andere Lösungen als die April 2011 grundlegende Positionsveränderun- Einführung eines sanktionsbewehrten Lobbyre- gen vorgenommen, die auch von der SPD im Juli gisters. Die SPD plädierte seinerzeit für die Er- 2011 als Antrag in den Deutschen Bundestag weiterung des Verbänderegisters unter Anga- eingebracht wurden. Zum einen plädieren SPD be der Mittel, die die Verbände erhalten. Ana- und Grüne inzwischen auch für die Einführung log zum Antrag der Linken sollte damit der Bun- eines verpflichtenden und sanktionsbewehrten destag Kenntnis darüber bekommen, woher die Lobbyregisters beim Deutschen Bundestag, Mittel stammen, wie sich die Verbände finan- weil das bestehende Verbänderegister nur un- zieren und zu welchem Zweck sie beauftragt zureichend Auskunft über Interessenvertreter werden. Die Lösung sei jedoch kein Gesetz, und Interessenvertretungen gibt. Zum anderen sondern eine Änderung der Geschäftsordnung fordern beide Fraktionen die Einführung eines des Deutschen Bundestages. Die Grünen setz- Verhaltenskodex. ten noch stärker auf das Element der Freiwillig- Grundsätzlich gegen die Einführung eines keit. Transparenz und Offenheit seien unab- verpflichtenden Registers unter Angabe der fi- dingbare Voraussetzungen für die Demokratie. nanziellen Zuströme sind nach wie vor die Frak- Die Einführung eines Lobbyregisters sei grund- tionen der CDU/CSU und FDP. Sowohl FDP als sätzlich überlegenswert, da das bis dato exis- auch CDU beurteilen die Interessenvertretung tierende Verbänderegister mangelhaft sei und respektive Lobbyismus als Kernelement der das Problem der Intransparenz nicht angemes- demokratischen Idee und Teil der politischen sen löse. Eine sanktionsbewehrte Pflicht, sich Willensbildung. Der Begriff „Lobby“ sei nur in ein Register einzutragen, wurde abgelehnt, eine Bezeichnung, mit der ganz offensichtlich weil dies einen Eingriff in die Grundrechte be- ein Makel verbunden werden soll. Grundsätz-

„Interessenvertretung sinnvoll regeln – Lobbyismus transparent machen“ (17/6442) im Deutschen Bundestag debattiert. Rednerinnen und Redner: Michael Hartmann (SPD), Bernhard Kaster (CDU/CSU), Raju Sharma (Lin- ke), Manuel Höferlin (FDP), Dr. (Grüne), (CDU/CSU), Dr. Eva Högl (SPD). Darüber hinaus existiert ein Vorschlag des Netzwerks Berlin „Lobbyismus stärker kontrollieren – Für mehr Transparenz in Parlament und Regierung“. 2 Mittlerweile betrachtet die Linke das Lobbyregister nur als ersten Schritt zu mehr Transparenz. Die nächsten Schritte müssten „demokratische und transparente Regeln zu Parteispenden und Parteisponsoring“ sein.

4 DIE PARLAMENTARISCHE DEBATTE

lich sei die Beratung von Abgeordneten aber Einführung eines Lobbyistenregisters unter An- nichts Negatives, sondern notwendig. Dieser gabe der finanziellen Zuströme und Auftragge- FDP-Position hat sich die CDU/CSU in ihren Bei- ber notwendig sei. In den letzten drei Jahren trägen im April 2011 und Juli 2011 angeschlos- haben SPD und Grüne ihre Positionen modifi- sen. 2008 noch verortete die CDU die Proble- ziert, CDU, FDP und Linke dagegen haben ihre matik nicht im parlamentarischen Verfahren, Auffassungen nicht verändert. sondern dort, wo systembedingt Intransparenz Wichtige Bezugspunkte für die jeweilige besteht und keine öffentliche Debatte stattfin- Problematisierung waren in den Debatten die det – in den Ministerien. Die Exekutive sei auch Demokratie respektive demokratische Idee die Hauptanlaufstelle für Lobbyisten. Erneut und die Funktion der Interessenvertretung. Ne- werden die Anträge der Opposition auch mit ben Transparenz und Offenheit stand auch zu- dem Verweis darauf, hier solle ein „bürokrati- nehmend der semantische Kern des Begriffs sches Monster“ geschaffen werden, abgelehnt. „Lobbyismus“ in Frage. Weiterhin Schwierigkeiten sehen CDU und FDP in der Begriffsbestimmung des Lobbyismus. Wo 3. Nebentätigkeiten3 fängt Lobbyismus an, wo hört er auf? Zudem sei Nachdem bereits im September 2002, zum Ende es naiv zu glauben, dass derjenige, der über der 14. Wahlperiode, Änderungen der Verhal- größere ökonomische Mittel verfüge, auch den tensregeln zu Veröffentlichungspflichten von größeren Einfluss auf Entscheidungen in der Abgeordneten in der Folge der sogenannten Politik habe. Sehr viel wichtiger seien „persön- „Hunzinger-Affäre“ vorgenommen worden wa- liche Bindungen und Beziehungen“. Darüber ren,4 sollten 2005 mit dem Sechsundzwanzigs- hinaus wird auf das Selbstverständnis der Ab- ten Gesetz zur Änderung des Abgeordnetenge- geordneten und das freie Mandat hingewiesen. setzes diese Regeln ein weiteres Mal ver- Die Abgeordneten respektive das deutsche schärft werden. Die Initiative war eine Folge Parlament wüssten sehr wohl mit Lobbyinteres- öffentlicher Debatten, nachdem Fehlverhalten sen umzugehen. von - und Bundestagsabgeordneten Kern der Debatten war die Frage, ob das bekannt geworden war. Dazu gehörten die bereits existierende Verbänderegister beim Festschreibung, dass das Mandat im Mittel- Deutschen Bundestag ausreichend oder die punkt der Tätigkeiten eines Abgeordneten zu

3 Am 17.06.2005 (182. Sitzung) wurde der Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD und der Grünen „Entwurf eines Sechsundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes“ (15/5671) und eine „Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages – Verhaltensregeln für Mitglieder des Deutschen Bundesta- ges“ (15/5698) in zu Protokoll gegebenen Reden in 1. Lesung gelesen. Rednerinnen und Redner: Wilhelm Schmidt (SPD), Christine Lamprecht (SPD), Christian Lange (SPD), Dr. (CDU/CSU), Volker Beck (Grüne) und Jörg van Essen (FDP). Am 30.06.2005 (184. Sitzung) wurde der Gesetzentwurf in 2. und 3. Lesung im Plenum debattiert. Rednerinnen und Redner: Wilhelm Schmidt (SPD), Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU), Volker Beck (Grüne), Jörg van Essen (FDP), Erika Simm (SPD), Dr. Gesine Lötzsch (PDS – fraktionslos) und Dr. (CDU/CSU). 4 27.06.2002 (245. Sitzung) und 12.09.2002 (252. Sitzung).

5 TEIL B : DIE DISKUSSION DER REGULIERUNGSFELDER

stehen hat, außer Spenden keine Zuwendun- Die Fraktion der FDP war der Auffassung, gen ohne entsprechende Gegenleistungen ent- dass die geltenden Regelungen bereits ausrei- gegengenommen werden dürfen, die Anzeige- chend seien. Der rot-grüne Gesetzentwurf sei pflichten von Tätigkeiten erweitert werden und ein zu starker Eingriff in die Grundrechte von Einkünfte in pauschalisierter Form stufenweise Abgeordneten und Dritten. Zudem entstünden veröffentlicht werden müssen. Außerdem soll- für manche Berufsgruppen durch die Offenle- te ein Sanktionssystem eingeführt werden. gungspflichten Wettbewerbsnachteile. In der Die Argumentation der SPD-Fraktion und Folge würde sich die soziale Zusammenset- der Fraktion der Grünen für eine gesetzliche zung des Parlaments verändern. Transparenz Neuregelung orientierte sich zum einen an der sei zu begrüßen, aber genauso die Wahrung Schaffung von Transparenz für die Bürger, zum der Grundrechte von Abgeordneten. anderen an der Sicherung der Unabhängigkeit Die beiden damals fraktionslosen Abgeord- von Abgeordneten. Der Souverän solle bessere neten der PDS plädierten für die grundsätzli- Möglichkeiten erhalten, etwaige Interessen- che Offenlegung aller Einkünfte und lehnten konflikte bei Entscheidungen zu erkennen. Das Nebentätigkeiten neben dem Mandat mit dem sei ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit und zur Wählerauftrag, die Regierung zu kontrollieren, Stärkung des Vertrauens der Bürger in die par- grundsätzlich ab. lamentarische Demokratie. Kern der Debatten war die Frage nach dem Die CDU/CSU-Fraktion hielt die geltenden Mittelpunkt des Mandats der Abgeordneten. Regelungen auch nicht für ausreichend, beton- Inwiefern kann es dem einzelnen Abgeordne- te aber, dass sie die von SPD und Grünen vorge- ten erlaubt werden, außerhalb seines Manda- sehenen Neuregelungen nicht für angemessen tes entgeltliche Tätigkeiten auszuüben? Wie halte. Neben der Berufstätigkeit eines Abge- hoch ist das Recht der Bürger einzustufen, ordneten sei auch die Berufsfähigkeit von Ab- darüber in Kenntnis gesetzt zu werden und so- geordneten durch Nachweis einer Ausbildung mit über eine Grundlage für die nächste Wahl- gleichermaßen transparent zu machen. Dies entscheidung zu verfügen? seien Zeichen ihrer Unabhängigkeit bei Ent- Die wichtigsten Bezugspunkte für die ein- scheidungen. Die Tätigkeit außerhalb des Par- zelnen Problematisierungen waren in den De- laments und damit die Unabhängigkeit vom po- batten einerseits Ansehen und Glaubwürdig- litischen Mandat sei viel mehr ein Ausdruck keit der parlamentarischen Demokratie und von persönlicher Unabhängigkeit als von Ab- andererseits das individuelle Recht auf eine hängigkeiten. Die Veröffentlichungsregeln sei- freie Berufsausübung jenseits des Mandats. en darüber hinaus kein Zugewinn an Transpa- renz, weil daraus für den Bürger nichts zu er- kennen sei. Außerdem lägen verfassungsrecht- liche Bedenken vor.

6 DIE PARLAMENTARISCHE DEBATTE

4. Karenzzeiten für ausscheidende ob die Tätigkeit erst nach Ablauf der Karenz- Regierungsmitglieder5 zeit – die Grünen halten fünf Jahre für zu lang Insgesamt wurde im Bundestag drei Mal zum und zwei Jahre für zu kurz – aufgenommen wer- Thema debattiert. Die Auseinandersetzung den darf. Die Redebeiträge der SPD schwank- fand in einer aktuellen Stunde im Februar ten zwischen der grundsätzlichen Ablehnung 2006, die mehr von Polemik denn von Sachar- einer gesetzlichen Regelung und der Einfüh- gumenten geprägt war, sowie in zwei Beratun- rung eines Kodex als Tiger ohne Zähne. Grund- gen von Anträgen der Grünen, FDP und der Lin- sätzlich wurde die Debatte begrüßt. Die Redner ken im Mai 2006 und Juli 2009 statt. Die Bera- der CDU/CSU verwiesen auf die differenzierte tung im Mai 2006 fand im Plenum statt, im Juli Problematik, die eine allgemeine gesetzliche 2009 wurden die Reden zu Protokoll gegeben. Regelung nur schwer möglich mache. Bis auf Die Fraktion der Linken forderte grundsätz- die Fraktion der Linken teilten die Fraktionen lich eine gesetzliche Regelung mit einer Ka- die Ansicht, dass ein Austausch zwischen Poli- renzzeit von fünf Jahren. Die FDP sah die Not- tik, Wissenschaft und Wirtschaft grundsätzlich wendigkeit einer allgemeinen Einführung von möglich sein müsse. Die CDU/CSU hält die Karenzzeiten nicht, sondern setzte auf eine bereits existierenden beamtenrechtlichen Re- Einzelfallprüfung sowie eine Karenzzeit von gelungen sowie die Regelungen des StGB zwei Jahren in begründeten Fällen. Eine offene (§ 331 – Vorteilsnahme und § 353b – Verlet- Frage blieben für die FDP die Fälle, in denen zung des Dienstgeheimnisses) für ausreichend Beamte ohne Versorgungsbezüge ausschei- und steht der Einführung eines Verhaltensko- den. Die Grünen setzten auf die Einführung ei- dex offen gegenüber. nes festgelegten Verfahrens, in dem die aus- Kern der Debatten war die Frage, ob es ei- scheidenden Regierungsmitglieder ihre Tätig- ner gesetzlichen Regelung für Karenzzeiten keit melden und von einem Gremium entschie- bedarf, die bereits bestehenden gesetzlichen den wird, ob es Konflikte zur früheren Tätigkeit Regelungen ausreichend sind oder ob die Ein- gibt oder nicht. Dann soll entschieden werden, führung eines Verhaltenskodex analog zur Eu-

5 Am 16.02.2006 (19. Sitzung) wurde auf Verlangen der Fraktion der Grünen eine aktuelle Stunde zum Thema „Übernahme ehemaliger Regierungsmitglieder in Vorstände und Aufsichtsräte deutscher Energiekonzerne“ verhandelt . Abgeordnete: Dr. Reinhard Loske (Grüne), Andreas Schmidt (CDU/CSU), Jürgen Koppelin (FDP), Christian Lange (SPD), Dr. Gesine Lötzsch (Linke), Steffen Kampeter (CDU/CSU), (Grüne), (FDP), (FDP), Klaas Hübner (SPD), Dr. (CDU/CSU) und Dr. Rainer Tabil- lio. Am 11.05.2006 (35. Sitzung) wurden die Anträge der Fraktionen der Linken „Gesetzliche Regelungen für frühere Mitglieder der Bundesregierung und Staatssekretäre zur Untersagung von Tätigkeiten in der Privat- wirtschaft, die mit ihrer ehemaligen Tätigkeit für die Bundesregierung im Zusammenhang stehen“ (16/846), der FDP „Verhaltenskodex für ausscheidende Regierungsmitglieder“ (16/677) und der Grünen „Berufstätigkeit von ausgeschiedenen Mitgliedern der Bundesregierung regeln“ (16/948) verhandelt. Rednerinnen und Redner: Dr. Gesine Lötzsch (Linke), (CDU/ CSU), Dr. Uwe Küster (SPD), (FDP), (SPD) und Volker Beck (Grüne). Am 02.07.2009 (230. Sitzung) wurde die Beschlussempfehlung des Innenaus- schusses zu den oben genannten Anträgen sowie dem Antrag der Fraktion der Linken „Fünf Jahre Karenzzeit für Mitglieder der Bundesregierung“ (16/13366) in zu Protokoll gegebenen Reden verhandelt.

7 TEIL B : DIE DISKUSSION DER REGULIERUNGSFELDER

ropäischen Union zielführend ist. Teilweise äu- des vertraulichen Berichtes des Bundesrech- ßerten sich die Abgeordneten unentschlossen nungshofes nach § 88 Abs. 2 BHO „Mitarbeit hinsichtlich der Festlegung auf eine Regelung, Beschäftigter aus Verbänden und Unternehmen sahen aber die Notwendigkeit, eine einver- in obersten Bundesbehörden“ vom 25. März nehmliche Verfahrensweise in der einen oder 2008 orientierte. anderen Form zu finden. Die Scheidelinie verläuft im Parlament zwi- Wichtige Bezugspunkte für die jeweilige schen der Position, eine Beschäftigung exter- Problematisierung waren in den Debatte das ner Personen in den Bundesministerien gene- Ansehen von Parlament und Demokratie, die rell zu untersagen, und der Gegenposition, die- soziale Zusammensetzung des Parlamentes, se Praxis aufrechtzuerhalten, aber verbunden die Expertise von Abgeordneten sowie die Fra- mit klaren Spielregeln. Die Fraktion der Linken ge: Welchen Politikertypus wollen wir – den vertritt die erste Position mit dem Verweis auf Berufspolitiker oder den bereits lebens- und die Aushöhlung der Demokratie respektive ih- berufserfahrenen Abgeordneten? rer Institutionen. Alle anderen Fraktionen fin- den den Austausch und den damit verbundenen 5. Leihbeamte in Ministerien6 Wissenstransfer angesichts zunehmend kom- Die Thematik wurde in zwei Lesungen im April plexer werdender Fragestellungen richtig. Ver- und Juli 2008 im Deutschen Bundestag behan- bindliche Spielregeln müssten aber den hohen delt. Zwischen beiden Lesungen verabschiede- Anspruch an Integrität an den öffentlichen te die Bundesregierung am 17. Juli 2008 die Dienst – Allgemeinwohlorientierung – garan- „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Ein- tieren und für Transparenz sorgen. satz von außerhalb des öffentlichen Dienstes In der zweiten Lesung im Juli 2008 kurz Beschäftigten (externen Personen) in der Bun- nach dem Erlass der Verwaltungsvorschrift dif- desverwaltung“, die sich an den Vorschlägen ferenzierte sich nur die Formation der Befür-

6 Am 25.04.2008 (158. Sitzung) wurde der Antrag der Fraktion der Grünen „Transparenz herstellen – Empfehlun- gen des Bundesrechnungshofes zur Mitarbeit von Beschäftigten aus Verbänden und Unternehmen in obersten Bundesbehörden zügig umsetzen“ (16/8762) in zu Protokoll gegebenen Reden verhandelt. Rednerinnen und Redner: Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/ CSU), Michael Hartmann (SPD), Gisela Piltz (FDP), Gesine Lötzsch (Linke) und Volker Beck (Grüne). Am 25.09.2008 (179. Sitzung) wurde der Antrag der Fraktion der Linken „Keine Lobbyisten in den Ministerien“ (16/9484) 30 Minuten im Plenum debattiert. Abgeordnete: (Linke), Ralf Göbel (CDU/CSU), (FDP), Peter Friedrich (SPD), Volker Beck (Grüne) und Dr. Georg Nüßlein (CDU/ CSU). Am 18.06.2008 wurde die „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Einsatz von außerhalb des öffentlichen Dienstes Beschäftigten (externen Personen) in der Bundesverwaltung“ vom Bundeskabinett beschlossen und am 25.07.2008 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Am 07.04.2011 (102. Sitzung) wurde der Antrag der SPD „Mehr Transparenz beim Einsatz externer Personen in der Bundesverwaltung – Bericht des Bundesrechnungshofes vollständig umsetzen“ (17/5230 vom 23.03.2011) im Deutschen Bundestag im Zusammenhang mit der Einführung eines Lobbyregisters mitberaten. Rednerinnen und Redner: Raju Sharma (Linke), Bernhard Kaster (CDU/CSU), Michael Hartmann (SPD), Dr. Stefan Ruppert (FDP), Volker Beck (Grüne), Manfred Behrens (CDU/CSU), Dr. Eva Högl (SPD) und Armin Schuster (CDU/CSU) – 45 Minuten.

8 DIE PARLAMENTARISCHE DEBATTE

worter der Austauschpraxis aus. Während CDU bereit, den Forderungen in zwei Punkten entge- und FDP die Vorschrift für ausreichend hielten, genzukommen: die Berichte öffentlich zugäng- bemängelten die Fraktionen der SPD und der lich zu machen und nicht erfasste, befristete Grünen weiterhin Transparenzdefizite, allen Verträge unter bestimmten Kriterien in die Ver- voran die begrenzte Veröffentlichung des Be- waltungsvorschrift aufzunehmen. richts des Innenministeriums in den Ausschüs- Kern der Debatten war zum einen die Frage, sen des Deutschen Bundestages. Die Linke ob in einer komplexer werdenden Gesellschaft blieb bei ihrer Ablehnung des Einsatzes exter- externer Sachverstand für die Politik zwingend ner Personen in den Ministerien. notwendig sei oder ob die Politik von sich aus Im April 2011 weist der Antrag der SPD- in der Lage sein müsse, den notwendigen Sach- Fraktion auf neuerlich aufgetretene Probleme verstand in den Institutionen bereitzustellen. bei der Beschäftigung Externer hin. Die Zahl Zum anderen stand bei Anerkennung der zwin- der beschäftigten Externen in den Ministerien genden Notwendigkeit externen Sachverstan- ist seit Einführung der Berichtspflicht zurück- des die Regelung im Vordergrund, wie weit ex- gegangen. Dafür hat sich die Zahl der freihän- terne Sachverständige in den Ministerien in dig, ohne Beschluss und ohne Information des den gesetzgeberischen Prozess eingreifen dür- Parlaments, unter dem Verweis auf Dringlich- fen. keit, vergebenen Aufträge an Externe erhöht. Auch in dieser Debatte sind die wichtigsten Kanzleien wurden mit der Beantwortung von Bezugspunkte die Demokratie, die Integrität kleinen Anfragen oder der Protokollführung staatlichen Handelns und die Garantie seiner von Ausschusssitzungen beauftragt. Für die Allgemeinwohlorientierung. FDP ist es kein Problem, wenn sich Ministerien temporär externen Sachverstand einkaufen, 6. Sponsoring der Aktivitäten von denn es entspräche einem veralteten, traditio- Ministern und Ministerien7 nellen Verständnis von Verwaltung, alle Berei- Der Antrag „Verzicht der Bundesregierung auf che, die von Interesse sind, jederzeit kompe- Einnahmen durch Sponsoring“ der Fraktion der tent vorzuhalten. Die CDU hält die Skandalisie- Linken wurde im Februar 2007 als Reaktion auf rung des Themas angesichts von lediglich zwei den 1. Zweijahresbericht des Bundesministe- Fällen, die der letzte Bericht an den Haushalts- riums des Innern über die Sponsoringleistun- ausschuss aufführt, für überzogen. Sie ist aber gen an die Bundesverwaltung vom 7. Juli 2003

7 Am 23.03.2007 (89. Sitzung) wurde der Antrag der Fraktion der Linken „Verzicht der Bundesregierung auf Ein- nahmen durch Sponsoring“ (16/4488) in zu Protokoll gegeben Reden verhandelt. Rednerinnen und Redner: Pet- ra Merkel (SPD), Dr. Claudia Winterstein (FDP), Dr. Gesine Lötzsch (Linke), (Grüne) und Dr. – ParlSt BMI (CDU/CSU). Am 12.10.2007 (119. Sitzung) wurde die Beschlussempfehlung und der Bericht zu dem Antrag in zu Protokoll gegebenen Reden beraten. Rednerinnen und Redner: (CDU/CSU), Petra Merkel (SPD), Dr. Claudia Winterstein (FDP), Dr. Gesine Lötzsch (Linke) und Anna Lührmann (Grüne).

9 TEIL B : DIE DISKUSSION DER REGULIERUNGSFELDER

und auf eine verstärkte Medienberichterstat- haushalt für abwegig. Die Allgemeine Verwal- tung Anfang 2007 ins Parlament eingebracht. tungsvorschrift zur Förderung von Tätigkeiten Zwischen den beiden Beratungen des Antrags des Bundes durch Leistungen Privater (Sponso- im März und Oktober 2007 wurde der 2. Zwei- ring, Spenden und sonstige Schenkungen) vom jahresbericht des Bundesministeriums des In- 11. Juli 2003 gewährleiste ausreichende Trans- nern über die Sponsoringleistungen an die parenz. Dennoch sehen vor allem die Fraktio- Bundesverwaltung vom 4. Mai 2007 vorgelegt, nen der FDP, SPD und Grünen es als notwendig in dem einige Anregungen des Bundesrech- an, eine gewisse Sensibilität gegenüber die- nungshofes – das Ausweisen der Namen der sem Thema beizubehalten sowie im Rechnungs- Spender, die minimale Spendenhöhe, die mit prüfungsausschuss des Deutschen Bundesta- Namen ausgewiesen werden muss – bereits ges dauerhaft zu prüfen. aufgenommen wurden. Als weitere Gründe für die Erhaltung des Mit der Forderung, das Sponsoring der Bun- Sponsorings wurden angeführt, dass bestimm- desverwaltung vollständig zu untersagen, steht te Projekte vor allem im Kunst- und Kulturbe- die Fraktion der Linken im Deutschen Bundes- reich ohne private Zuwendungen an die Bun- tag allein da. Alle anderen Fraktionen im Deut- desverwaltung nicht in der gegebenen Form schen Bundestag halten an der Praxis des hätten finanziert werden können. Sponsorings mit mehr oder weniger Bedenken Die Fraktion der Linken kritisiert an der be- fest. stehenden Sponsoringpraxis, dass für die Bür- Während die Fraktion der Linken von selbst- ger keine Chancengleichheit beim Zugang zu verständlichen Zusammenhängen zwischen den Entscheidungsträgern besteht. dem Sponsoring von Veranstaltungen und der Auftragsvergabe an bestimmte Unternehmen 7. Korruption und Bestechung8 ausgeht, halten die anderen Fraktionen diesen Behandelt wurde die Thematik in zwei Sitzun- Zusammenhang aufgrund der geringen Sum- gen der 16. WP, im September 2008 und Juni men des Sponsorings im Vergleich zum Gesamt- 2009, und zuletzt in der aktuellen 17. WP im

8 Am 25.09.2008 (179. Sitzung) wurde der Gesetzentwurf der Fraktion der Grünen eines „Strafrechtsänderungs- gesetzes – Bestechung und Bestechlichkeit von Abgeordneten – (StrÄndG)“ (16/6726) in 1. Lesung verhandelt. Redner: Hans-Christian Ströbele (Grüne), Siegfried Kauder (CDU/CSU), Jörg van Essen (FDP) und Joachim Stün- ker (SPD). Die Rede von Wolfgang Neskovic (Linke) wurde zu Protokoll gegeben. Am 18.06.2009 (227. Sitzung) wurde der Bericht des Rechtsausschusses (6. Ausschuss) gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung in zu Proto- koll gegebenen Reden beraten. Redner: Siegfried Kauder (CDU/CSU), Joachim Stünker (SPD), Jörg van Essen (FDP), Wolfgang Neskovic (Linke) und (Grüne). Mit Ablauf der Wahlperiode war sowohl dieser An- trag der Fraktion der Grünen als auch ein Antrag der Fraktion der Linken „Entwurf eines Gesetzes zur Bekämp- fung der Abgeordnetenbestechung“ (16/8979) erledigt. Die Fraktion der Linken hat ihren Gesetzentwurf in der 17. WP erneut ins Parlament eingebracht (17/1412); die- ser wurde am 08.04.2011 erstmals beraten. Rednerinnen und Redner: (Linke), Ansgar Heve- ling (CDU/CSU), Michael Hartmann (SPD), Jörg van Essen (FDP), Jerzy Montag (Grüne), Siegfried Kauder (CDU/ CSU) und Christine Lamprecht (SPD).

10 DIE PARLAMENTARISCHE DEBATTE

April 2011. Die Fraktionen der Grünen9 und der tages. Aus Sicht der FDP-Fraktion hätte die Linken haben Gesetzesentwürfe eingebracht, Bundesregierung nie einer Gleichsetzung von die sich nach deren Ansicht zwingend aus dem Amtsträgern und Abgeordneten im UN-Überein- Umstand ergeben, dass die Bundesregierung kommen zustimmen dürfen, und insofern dürfe 1999 das Korruptionsabkommen des Europa- es gar keinen Handlungsdruck hinsichtlich ei- rates und 2003 das UNO-Übereinkommen ge- ner Verschärfung der gesetzlichen Regelungen gen Korruption unterschrieben hat. Beide Ab- geben. Diese Frage berührt auch die verfas- kommen wurden vom Parlament jedoch bis heu- sungsrechtlich geschützte Ausübung des freien te nicht ratifiziert. Zudem hat das Bundesver- Mandats. fassungsgericht den Gesetzgeber im Mai 2006 Die SPD-Fraktion erkennt die Notwendig- aufgefordert, eine Lücke bezüglich der Straf- keit einer grundsätzlichen Erweiterung des barkeit von Korruption zu schließen, da es fest- Straftatbestandes der Abgeordnetenbeste- gestellt hatte, dass Mandatsträger auf kommu- chung an. Bereits in der 16. WP hatte sie einen naler Ebene nicht als Amtsträger zu behandeln eigenen Gesetzentwurf erarbeitet, der jedoch sind und entsprechende Rechtsvorschriften für laut Koalitionsvertrag mit den Unionsparteien sie nicht gelten. nicht eigenständig ins Parlament eingebracht Die Scheidelinie verläuft im Parlament zwi- werden durfte. Der vorgelegte Entwurf der Grü- schen CDU/CSU und FDP auf der einen, SPD, Grü- nen war nach Ansicht der SPD-Fraktion nicht nen und Linken auf der anderen Seite. Während klar genug in der Formulierung und Abgren- die FDP eine Änderung grundsätzlich ablehnt, ist zung. Mittlerweile hat sich die SPD zugunsten die Union bereit, darüber nachzudenken, aber einer Ausweitung des bestehenden Paragrafen nicht in isolierter Betrachtung von § 108e StGB, 108 deutlicher positioniert als noch in der vor- sondern nur in Verbindung mit weiteren wesent- angegangenen Wahlperiode. Sowohl die Frak- lichen Vorschriften im Rahmen von Straftaten im tion der Grünen als auch die Fraktion der Lin- Amt. Die grundsätzliche Problematik sieht die ken sehen einen Handlungsdruck zur Änderung CDU/CSU in der Abgrenzung von strafwürdigem der geltenden Rechtslage, der aus den interna- Verhalten von politisch gewünschtem Tun. Diese tionalen Übereinkommen folgt. „große Lösung“ setzt nach Ansicht der CDU/ Die Kernpunkte der Argumentationen be- CSU-Fraktion eine fundierte rechtswissenschaft- ziehen sich auf das Verhältnis von Amtsträgern liche und rechtspolitische Diskussion voraus und Abgeordneten, die begriffliche Bestim- und braucht entsprechend Zeit. mung politischer Korruption sowie den Hand- Die FDP sieht als Gefahr die permanente lungsdruck, der aus den internationalen Ab- Tendenz in Richtung Verbeamtung des Bundes- kommen resultiert oder nicht resultiert.

9 Die Grünen haben ihren Entwurf nicht noch einmal in der 17. WP eingebracht.

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