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Stellungnahme Des Landkreises Zwickau

Stellungnahme Des Landkreises Zwickau

Landratsamt ▪ Postfach 10 01 76 ▪ 08067 Zwickau AMT FÜR KREISENTWICKLUNG, BAUAUFSICHT UND DENKMALSCHUTZ SG KREISENTWICKLUNG Sachsen Consult Zwickau Sachbearbeiter Frau Eva Klotz Ingenieur- und Architektenbüro Telefon (0375) 4402 25125 Frau Erhard Fax (0375) 4402 25209 Am Fuchsgrund 37 09337 Hohenstein-Ernstthal Mail [email protected] Dienstsitz . G.-Hauptmann-Weg 2 Unser Zeichen 1462-621.41.02116 Datum 28.07.2020

Stellungnahme des Landkreises Zwickau

Bezeichnung : 5. Änderung des Bebauungsplans Gewerbegebiet "Am Auersberg" Ort : St. Egidien Gemarkung : St. Egidien Planträger : Zweckverband Gewerbegebiete "Am Auersberg/Achat"

Dieser Stellungnahme liegen zugrunde:

Anschreiben von Sachsen Consult Zwickau, Ingenieur- und Architekturbüro im Auftrag des Zweckverbandes Gewerbegebiete "Am Auersberg/Achat" vom 10.06.2020

Plangrundlage: Vorentwurf zur 5. Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet „Am Auersberg“ mit Begründung und Umweltbericht, Stand: Mai 2020

Planverfasser: Sachsen Consult Zwickau, Architektur – und Ingenieurbüro, Am Fuchsgrund 37 in 09337 Hohenstein-Ernstthal

Stellungnahmen der mit der Planung in ihren Aufgabenbereichen berührten Ämter des Landratsamtes Zwickau

Sehr geehrte Damen und Herren, im Rahmen der Beteiligung der durch die Planung berührten Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 1 BauGB erhalten Sie die Stellungnahme der mit der Planung in ihren Aufgabenbereichen berührten Ämter des Landratsamtes Zwickau zur 5. Änderung des Bebauungsplans Gewerbegebiet "Am Auersberg"

Die Erweiterungsmaßnahme ist im rechtskräftigen Bebauungsplan Gewerbegebiet „Am Auersberg“ vom 08.04.1992 geplant.

LANDRATSAMT ZWICKAU Robert-Müller-Straße 4 - 8 ▪ 08056 Zwickau ▪ Telefon: +49 (0) 375 4402-0 ▪ Internet: www.landkreis-zwickau.de Weitere Dienststellen des Landratsamtes Zwickau Werdauer Straße 62, Haus 1 ▪ 08056 Zwickau Chemnitzer Straße 29 ▪ 08371 Glauchau Stauffenbergstraße 2 ▪ 08066 Zwickau Gerhart-Hauptmann-Weg 1 + 2 ▪ 08371 Glauchau Königswalder Straße 18 ▪ 08412 Scherbergplatz 4 ▪ 08371 Glauchau Jägerstraße 2a ▪ 09212 Limbach-Oberfrohna Dr.-Wilhelm-Külz-Platz 59 ▪ 09337 Hohenstein-Ernstthal Heinrich-Heine-Str. 7 ▪ 08371 Glauchau

Kein Zugang für elektronisch signierte sowie verschlüsselte elektronische Dokumente.

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Mit der 5. Änderung des Bebauungsplanes sollen die Voraussetzungen für die Firmenerweiterung der Firma Geberit Lichtenstein GmbH auf den Flurstücken 727/4, 828/1, 828/2, 897/27, 897/28, 897/57 und 897/58 geschaffen werden.

Zur Planung bestehen Anregungen und Bedenken. Im Fortgang der Planung sind nachfolgende Hinweise zu beachten:

Umweltamt Aus Sicht des Umweltamtes kann das o.g. Vorhaben nicht abschließend beurteilt werden (siehe untere Wasserbehörde). Es bestehen Nachforderungen.

Untere Wasserbehörde

Sachstand: Bei der Änderung handelt es sich im Wesentlichen um die Erweiterung der Firma Geberit in östlicher Richtung bis zur Bahnlinie (Hallenerweiterung) mit Verschiebung der Baugrenzen und mit neuer Verkehrsführung (Wegfall des öffentlichen Verkehrsbereiches Kastanienstraße) auf ca. 400 m Länge, einschließlich der Parkflächen und des Grünstreifens. Südlich von Geberit ist eine neue Straßenanbindung von der Platanenstraße aus zur Kastanienstraße/Lärchenweg neu eingeordnet. Zusätzliche Parkflächen sollen gegenüber der Platanenstraße, auf dem momentan noch unbebauten Flurstück 897/53 entstehen (nur in den Erläuterungen erwähnt und nicht im neuen B-Plan mit dargestellt).

Das Gewerbegebiet wurde in den 90er Jahren noch im Mischsystem erschlossen. Das heißt in der Kastanienstraße und Platanenstraße befinden sich Kanäle, welche sowohl das Regenwasser als auch das Schmutzwasser aufnehmen und ableiten. Die gesetzlichen Anforderungen an die zu errichtende Kanalisation haben sich seither weiter entwickelt.

Der bestehende Kanal in der Kastanienstraße befindet sich zudem im Erweiterungsbereich der geplanten Halle und würde überbaut bzw. umverlegt werden müssen.

Im Zuge der erheblichen Vergrößerung des Baufeldes ist von einer beträchtlichen Mehrversieglung auszugehen. In der Begründung von Mai 2020, Seite 22 wird ausgeführt, dass die WAD auf die erforderliche Rückhaltung von Regenwasser hinweist, es wird verwiesen auf einen Gesprächsvermerk des Planers rewa vom Januar 2020. Weitere Unterlagen sind der Begründung nicht beigefügt. Flächen für die Rückhaltung sind nicht ausgewiesen.

Anzumerken ist weiterhin, dass das öffentliche Kanalnetz aus den 90er Jahren nur begrenzt aufnahmefähig ist. Zumindest ist das Kanalnetz in der Regel nur für die übliche Häufigkeit (T~ 2- 5 Jahre) und die Grundstücksentwässerung nach DIN 1986 in der Regel für 30 Jahre bemessen. Um den ausreichenden Schutz vor unplanmäßigen Überflutungen auszuschließen, hat die überschüssige Wassermenge auf den Grundstücken zu verbleiben.

Aus Sicht der unteren Wasserbehörde ist die Regenwasserentwässerung des Gesamtsystems nochmals gesondert zu betrachten.

Weiterhin ist der unteren Wasserbehörde bekannt, dass von der Gewerbegebietsfläche Geberit (von nordöstliche Fläche beginnend, entlang des Nussbaumweges und für weitere Firmen) ein separater Regenwasserkanal bis zu einem vorhandenen Teich auf Flurstück 897/31 (ebenfalls innerhalb des ursprünglichen B-Planes) führt. Die weitere Ableitung ist nicht genau bekannt. Der Überlauf bindet wahrscheinlich ebenfalls wieder in die Abwasseranlagen der WAD GmbH auf.

Ein Oberflächengewässer liegt nicht in unmittelbarer Nähe. Als Vorfluter/Einzugsgebiet kommt jedoch, zumindest in einiger Entfernung im nord-östlichem Bereich, unterhalb der Bahn der Seite 3

Rödlitzbach, als Gewässer II. Ordnung und im weiterem Verlauf der Lungwitzbach als Gewässer I. Ordnung in Betracht. Abzuklären wäre zudem wo ggf. Nebengewässer (z. B. Mühlgraben) beginnen bzw. die wasserrechtliche Erlaubnis zur möglichen Gewässerbenutzung zu erteilen wäre.

Der Lungwitzbach, welcher weiter durch die Ortslagen von St. Egidien und Niederlungwitz verläuft, ist als Hochwasserrisiko-Gewässer eingestuft.

Bewertung: Abwasserbeseitigung Für die gesicherte Erschließung ist der entsprechende Nachweis durch die WAD als Entsorgungsträger noch nicht vorliegend und wird nachgefordert.

Trinkwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung ist durch eine zentrale Wasserversorgung sichergestellt.

örtliche Lage Das Vorhaben befindet sich nicht in einem festgesetzten Trinkwasserschutzgebiet. Wasserrechtlich bestehen keine Bedenken und Beschränkungen zum Trinkwasserschutz.

Prüfergebnis: Aus Sicht der unteren Wasserbehörde kann das beantragte Vorhaben nicht abschließend beurteilt werden.

Die vorliegende Bauplanänderung (5. Änderung) betrifft nur einen Teilbereich des Bebauungsplanes und ist im Gesamtzusammenhang mit der bestehenden Erschließung/Entwässerung des B-Plangebietes zu sehen. Ohne Nachweis der gesicherten Regenwasserableitung kann der 5. Änderung (Baufelderweiterung) nicht zugestimmt werden.

In der Begründung von Mai 2020, Seite 22 wird ausgeführt, dass die WAD auf die erforderliche Rückhaltung von Regenwasser hinweist, es wird verwiesen auf einen Gesprächsvermerk des Planers rewa vom Januar 2020. Weitere Unterlagen sind der Begründung nicht beigefügt. Flächen für die Rückhaltung sind nicht ausgewiesen.

Eine weitere Prüfung der abwasserseitigen Sacherhalte, zum Beispiel zu erforderlichen Genehmigungsverfahren erfolgt nach Vorlage der nachgeforderten Unterlagen.

Nachforderungen: Stellungnahme Entsorger und Überarbeitung Entwässerung Hinsichtlich der im Plangebiet vorhandenen und geplanten Abwasseranlagen der WAD GmbH ist eine Stellungnahme des Abwasserbeseitigungspflichtigen hinsichtlich der hydraulischen Bemessung und Aufnahmefähigkeit des in Sprache stehenden Kanalabschnittes in die Planung aufzunehmen.

Darin sind im Hinblick auf erforderliche Rückhaltungen klare Vorgaben zur Abflussbegrenzung (z. B. maximal mögliche Einleitmenge ins Kanalnetz) aufzuzeigen. Es ist auf die ausreichende Kapazität der vorhandenen Kanäle und Mischwasserbehandlungs- bauwerken einzugehen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass aus wasserwirtschaftlicher Sicht, die Aufnahmefähigkeit des öffentlichen Kanalnetzes, nach den heutigen Gesichtspunkten, perspektivisch einer Überprüfung zu unterziehen ist. Dabei ist die Nachweisführung nach den Regelwerk A 118 zu führen. Es wird empfohlen, dies mittels eines hydrodynamischen Models mit Überflutungs- prüfung durchzuführen.

Im Weiteren sind dann Flächen für die Abwasseranlagen, z. B. zentrale Regenwasser- rückhaltung, Versickerungsmulden parallel zu Straße im Bebauungsplan, auszuweisen.

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Durch den Vorhabenträger ist darauf einzugehen, wie mit der Überbauung von vorhandenen Kanälen umgegangen wird.

Festsetzung zur Versickerung Im Planteil ist die Festsetzung aufzunehmen, dass die im Rahmen der Baumaßnahme geplan- ten Stellflächen so zu gestalten sind, dass ein Abflussbeiwert von 0,5 nicht überschritten wird. Entsprechende Nachweise sind dann im Rahmen der jeweiligen Bauanträge zu prüfen.

Untere Immissionsschutzbehörde

Prüfergebnis: Im Rahmen der 5. Änderung des o. g. BBP ist die geringfügige Erweiterung der Industrie- gebietsfläche im Bereich der Fa. Geberit vorgesehen. Den Ausführungen zum Schallschutz unter Punkt 3.3 der Begründung kann gefolgt werden.

Aus der Sicht des Immissionsschutzes besteht gegen die 5. Änderung des Bebauungsplans keine Bedenken.

Untere Abfall-, Altlasten- und Bodenschutzbehörde

Sachstand: Im Plangebiet erfolgte in den letzten Jahren eine umfassende Gewerbegebietsentwicklung. Mittlerweile ist der überwiegende Teil der zur Verfügung stehenden Flächen bebaut. Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Die Geberit Lichtenstein GmbH im Gewerbegebiet „Am Auersberg“, Kastanienstraße 7, 09356 St. Egidien wurde 1992 gegründet und hat inzwischen weiteren Entwicklungsbedarf, der auf den eigenen Flächen nicht mehr voll umfänglich realisiert werden kann. Änderungsbedarf besteht durch die Expansion der bestehenden Produktionshalle, der Verlagerung der Büro- und Sozialgebäude sowie durch die Vergrößerung der benötigten Stellplatzflächen, die auf ein neues Grundstück (Flurstück 897/53) verlegt werden sollen. Damit erfolgt eine Überbauung sowohl der bestehenden Hofflächen als auch Teilen der Straßenverkehrsflächen von Kastanienstraße und Lärchenstraße. Im Ergebnis führt die Erweiterung des Betriebsgeländes zu einer geänderten Verkehrsführung. Die Kastanienstraße mit Anbindung an die Platanenstraße wird beidseitig mit einer Wendeanlage ausgebildet, so dass kein durchgängiger Verkehr mehr möglich ist.

Der Zweckverband Gewerbegebiete „Am Auersberg/Achat“ beabsichtigt nun mit der Änderung des Bebauungsplanes - die Flurstücke 727/4, 828/1, 828/2, 897/27, 897/28, 897/57 und 897/58 betreffend - die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Standortes zu schaffen. Die Änderung des Bebauungsplanes soll eine nachhaltige städtebau- liche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, sichern. Insbesondere aufgrund der bereits vorhandenen Erschließung des Gewerbegebietes sprechen städtebauliche Gründe nicht gegen die gewünschte Bebauungsplanänderung.

Der Änderungsbereich ist überwiegend durch gewerbliche Nutzung bzw. Verkehrsflächen mit Verkehrsbegleitgrün geprägt. Die Teilflurstücke 828/1 und 897/57 sind im rechtskräftigen Bebauungsplan auch als Industrieflächen festgesetzt. Aktuell ist dieser Bereich jedoch noch nicht überbaut. Die Grünfläche wird intensiv gepflegt.

Prüfergebnis: Aus altlasten- und bodenschutzrechtlicher Sicht bestehen gegen das beantragte Vorhaben keine Bedenken. Folgende Hinweise sind zu beachten:

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Hinweise:

1. Altlasten Im geplanten Baubereich sind laut Sächsischem Altlastenkataster mit Datenstand vom 17.06.2020 keine Altlastenverdachtsflächen registriert.

Werden im Rahmen des folgenden Bauvorhabens, insbesondere bei tiefbautechnischen Maßnahmen, schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten im Sinne des Bundes-Boden- schutzgesetzes (BBodSchG) bekannt (z. B. organoleptische Auffälligkeiten des Bodenaus- hubes) oder verursacht, sind diese gemäß § 13 Abs. 3 SächsKrWBodSchG unverzüglich dem Umweltamt des Landratsamtes Landkreis Zwickau, Stauffenbergstraße 2, 08066 Zwickau, anzuzeigen.

2. Bodenschutz Es ist vorweg so zu planen, dass baubetriebsbedingte Bodenbelastungen (z. B. Verdichtungen, Verschlämmungen etc.) weitestgehend vermieden bzw. auf das notwendige Maß beschränkt werden. Bauplätze sollen auf Flächen errichtet werden, die ohnehin versiegelt sind oder versiegelt werden. Sollte dies nicht möglich sein, sind diese zur Lastenverteilung rückläufig zu befestigen (z. B. Schotterschüttungen). Durch den Baubetrieb verursachte Bodenbelastungen sind nach Abschluss der Arbeiten wieder zu beseitigen (DIN 18915).

SG Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft

Untere Naturschutzbehörde

Bewertung: Rechtsverbindlich festgesetzte Schutzgebiete im Sinne der §§ 23, 26 und 28 des Bundes- naturschutzgesetzes (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 werden nicht berührt. Gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 Abs. 1 und 2 BNatSchG i.V.m. § 21 SächsNatschG sind am Bebauungsstandort nicht nachgewiesen.

Die im Zuge der Firmenerweiterung und Überbauung der Grundflächen geplanten Ausgleichs- maßnahmen werden in der dargestellten Form bestätigt.

Die entlang der Kastanienstraße vorhandene, straßenbegleitende Alleebepflanzung war als Ausgleichsmaßnahme im Bebauungsplan von 1992 festgesetzt. Im Zuge der Firmenerweiterung und der Änderung der Verkehrsführung müssen 77 Baum- fällungen erfolgen, die in der Eingriffs/Ausgleichsbilanzierung nicht dargestellt wurden. Mit den Baumfällungen geht eine Änderung der grünordnerischen Festsetzungen des Bebauungsplanes einher, die auch in der Änderungsplanung entsprechend abzuhandeln ist. Der Verweis, dass die Baumfällungen nach der Baumschutzsatzung der Gemeinde St. Egidien zu bewerten sind, reicht nicht aus, um den Eingriff in das vorhandene Straßenbegleitgrün auszugleichen. In der Änderungsplanung ist der Ausgleich für die Baumfällungen konkret zu benennen und darzustellen.

Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass es gemäß § 39 Abs. 5 Nr. 2 des BNatSchG verboten ist, Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- oder Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.

Gemäß § 67 Abs. 1 BNatSchG kann auf Antrag eine Befreiung von den Verboten durch die untere Naturschutzbehörde gewährt werden, wenn dies aus Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer und wirtschaftlicher Art, notwendig ist oder die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall zu einer unzumutbaren Belastung führen Seite 6 würde und die Abweichung mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege vereinbar ist.

Prüfergebnis: Aus Sicht der unteren Naturschutzbehörde bestehen gegen das beantragte Vorhaben keine Bedenken, wenn die Hinweise im Zusammenhang mit der Fällung der 77 Straßenbäume berücksichtigt werden.

Untere Landwirtschaftsbehörde, Untere Forstbehörde Die Belange der anderen unteren Behörden sind nicht betroffen.

Amt für ländliche Entwicklung und Vermessung

(Obere) Flurbereinigungsbehörde Das Amt für Ländliche Entwicklung und Vermessung des Landkreises Zwickau (ALEV) nimmt die Aufgaben der oberen Flurbereinigungsbehörde und der Flurbereinigungsbehörde wahr und ist zuständig für Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) und dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz (LwAnpG). Sie hat danach Belange, die sich aus diesen Verfahren ergeben, zu vertreten. Demzufolge fallen die Verbesserung der Agrarstruktur sowie die Förderung der allgemeinen Landeskultur und der Landentwicklung in unseren Aufgabenbereich.

Es bestehen grundsätzlich keine Einwände gegen das Vorhaben.

Das Planungsvorhaben wird von Verfahren nach FlurbG bzw. LwAnpG nicht berührt.

Untere Vermessungsbehörde Das Amt für Ländliche Entwicklung und Vermessung des Landkreises Zwickau ist als untere Vermessungsbehörde (uVB) zuständig für die Fortführung der Daten des Liegenschaftskatasters sowie die Bereitstellung von Informationen aus diesen Datenbeständen. Die uVB ist die das Liegenschaftskataster führende Behörde im Sinne bundesrechtlicher Vorschriften.

Es bestehen grundsätzlich keine Einwände gegen das Vorhaben.

Zum Vorhaben werden folgende Hinweise gegeben:

Im Rahmen der TöB-Beteiligung erfolgt keine Überprüfung der Übereinstimmung der Flurstücke mit den Bestandsdaten des Liegenschaftskatasters. Der Planverfasser trägt die Verantwortung für die Aktualität seiner Planungsgrundlagen. Es besteht die Möglichkeit, die Bescheinigung zur Übereinstimmung mit dem Liegenschaftskataster durch die untere Vermessungsbehörde bei dieser zu beantragen. In diesem Fall ist der Verfahrensvermerk wie folgt zu formulieren:

„ Die Bezeichnung und graphische Darstellung der Flurstücke im Geltungsbereich betreffs ihrer Übereinstimmung mit den Bestandsdaten des Liegenschaftskatasters wird mit Stand vom ______bestätigt. Die Lagegenauigkeit der zeichnerischen Darstellung wurde nicht geprüft.“

Glauchau, den Landratsamt Zwickau, Amt für Ländliche Entwicklung Siegel und Vermessung (untere Vermessungsbehörde)

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Außerdem wird auf die Pflichten der Eigentümer, Besitzer und mit der Bautätigkeit beauftragten Firmen gemäß §§ 6 und 27 des Sächsischen Vermessungs- und Katastergesetzes (SächsVermKatG 1) hingewiesen.

Amt für Kreisentwicklung, Bauaufsicht und Denkmalschutz

SG Bauaufsicht und Denkmalschutz Zu o.g. Vorhaben gibt es auf Grundlage der eingereichten Planunterlagen aus denkmalschutzrechtlicher Sicht keine Einwände und Bedenken.

SG Kreisentwicklung Der Änderungsbedarf besteht durch die Expansion der bestehenden Produktionshalle, die Verlagerung der Büro- und Sozialräume sowie durch die Vergrößerung der benötigten Stellplatzflächen, die auf das Flurstück 897/53 der Gemarkung verlegt werden sollen. Die Änderungen des Bebauungsplanes Gewerbegebiet „Am Auersberg“ umfasst die Flurstücke 727/4, 828/2, 897/58 und Teilflächen der Flurstücke 828/1, 897/27, 897/28, 897/57 der Gemarkung St. Egidien mit einer Flächengröße von 5,86 ha und beinhaltet die Erweiterung und Fortentwicklung eines vorhandenen Betriebes, der Geberit Lichtenstein GmbH. Mit der 5. Änderung des Bebauungsplanes werden die überbaubaren Grundstücksflächen durch Ausweisung von Baugrenzen vergrößert, die Straßenverkehrsflächen zugunsten der überbaubaren Grundstücksflächen reduziert, neue Wendeanlagen vorgesehen, außerdem sollen 77 Baumfällungen vorgenommen werden.

Die östliche Geltungsbereichsgrenze des Bebauungsplanes ist zu unbestimmt – es ist keinerlei Bezug zur bestehenden Grundstücksgrenze des Flurstücks 897/28 der Gemarkung Sankt Egidien auf der Planzeichnung ausgewiesen.

Bei der Darstellung der nördlichen Wendeanlage an der Kastanienstraße ist eine Überschneidung mit den überbaubaren Flächen dargestellt. Die Art der Darstellung auf der Planzeichnung ist unter Beachtung der regelkonformen Ausweisung von Wendeanlagen zu überarbeiten.

Eine Festsetzung der Höhe der baulichen Anlage sollte bezüglich der Nähe zur Bahnlinie (Sachsen) – St. Egidien geprüft werden. Die mögliche Höhe und der Abstand von baulichen Anlagen zu den Bahnanlagen sind mit dem Eisenbahnbundesamt abzustimmen und entsprechend in die Festsetzungen des Bebauungsplanes zu übernehmen.

Eine nachrichtliche Übernahme der nicht geänderten Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplanes „Am Auersberg“ wird empfohlen.

Im Verfahrensvermerk Nr. 8 ist die Funktionsbezeichnung zu korrigieren.

Die in der Begründung auf Seite 21 benannten Anschlussgleise Zweckverband „Am Auersberg“ sollten auf die Planzeichnung nachrichtlich übernommen werden. Nach der Beschreibung in der Begründung sollen diese Anschlussgleise geringfügig geändert werden. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass die Baugrenze im Abstand von 5 m von der unbestimmten östlichen Geltungsbereichsgrenze des Bebauungsplanes auf der Planzeichnung ausgewiesen ist. In der Begründung sollten Ausführungen zur geplanten Nutzung der vorhandenen Anschlussgleise des Zweckverbandes „Am Auersberg“ ergänzt werden.

1 Sächsisches Vermessungs- und Katastergesetz vom 29. Januar 2008 (SächsGVBl. S. 138, 148), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 16 des Gesetzes vom 5. April 2019 (SächsGVBl. S. 245) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung Seite 8

In der Begründung auf S. 20 ist eine Geschossflächenzahl von 2,4 benannt, auf der Planzeichnung ist eine Baumassenzahl von 10,0 festgesetzt, die Festsetzung der Geschossflächenzahl ist in Bebauungsplänen für Gewerbe- und Industriegebiete entbehrlich.

Radverkehr Zu o.g. Vorhaben gibt es aus Sicht der Kreisentwicklung Einwände hinsichtlich des Radverkehrs.

Aus den eingereichten Planunterlagen geht hervor, dass die bauliche Maßnahme den Streckenverlauf der bestehenden Radverkehrsanlage Schönburger Radroute und zwei Wanderwegen unterbricht.

Hierbei ist eine entsprechende Umverlegung der unterbrochenen Wege erforderlich, um die durchgängige Streckenführung (Kastanienstraße und Platanenstraße) wieder herzustellen.

Da die Umverlegung zukünftig an einer starkbefahrenen Staatsstraße (Platanenstraße) entlang führt und es somit für die Radfahrer ein hohes Risiko darstellt auf der Straße zu fahren sollte eine gemeinsame Nutzung des Fußweges in Betracht gezogen werden.

In diesem Zusammenhang ist auch die Qualitätsaufrechterhaltung der bestehenden Radverkehrsanlagen zu wahren.

Bei Start des baulichen Vorhabens ist das Amt für Kreisentwicklung, Bauaufsicht und Denkmalschutz zu informieren um die Markierungen zur Streckenführung entsprechend anpassen zu können.

Amt für Straßenbau Von der Änderung des Bebauungsplanes sind keine Straßen des klassifizierten Straßennetzes betroffen, aus diesem Grund gibt es keine Einwände oder Hinweise.

Stabsstelle für Brandschutz, Rettungsdienst, Katastrophenschutz Aus Sicht der Stabsstelle BRK als untere Brandschutzbehörde erhalten Sie, basierend auf die durch die Stabsstelle BRK vertretenen öffentlichen Belange nachfolgende Anmerkungen mit Bitte um Beachtung bei der weiteren Bearbeitung:

1. Generalklausel Im Bestand vorhandene und zukünftige Nutzungen und Anlagen müssen so beschaffen sein, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.

2. Löschwasserversorgung Die Gemeinde hat dafür Sorge zu tragen, dass eine den örtlichen Gegebenheiten entsprechende, ausreichende Löschwasserversorgung (Grundschutz) sichergestellt ist und hat dies zu bestätigen. • Die 5. Änderung des B-Plans ergibt sich aus der vorgesehenen Erweiterung der Firma Geberit Lichtenstein GmbH auf das ausgewiesene Plangebiet (Expansion der bestehenden Produktionshalle, Verlagerung der Büro- und Sozialgebäude sowie neue Stellplatzflächen, Fahrgassen und Ladezonen im Bereich von Kastanien- und Lärchenstraße).

o Es wird darauf hingewiesen, dass die gesicherte Löschwasserversorgung zur Erschließung des Grundstücks gehört. Demnach muss diese spätestens bei Erteilung einer Baugenehmigung vorliegen. Bei Ausweisung von (neuen) Baugebieten ist dies zu berücksichtigen. o Die zuständige Gemeinde hat unter Beachtung der ausgewiesenen Nutzung im Rahmen von Anfragen zur Löschwasserbereitstellungen für einzelne Vorhaben den Seite 9

Nachweis zu erbringen, aus dem hervorgeht, wie genau die erforderliche Löschwassermenge (Grundschutz) für den Bereich sichergestellt wird.

• Basierend auf den vorliegenden Unterlagen und in Anlehnung an das DVGW-Arbeitsblatt W405 ergibt sich zur Sicherung des Grundschutzes ein mindestens vorzuhaltender Löschwasserbe-darf von 96 m3/h über eine Dauer von 2 Stunden.

o Diese Mindestanforderung gilt weiterhin und ist sicherzustellen. o Den Unterlagen ist zu entnehmen, dass augenscheinlich der Grundschutz gesichert ist (Verweis auf Gesprächsvermerk rewa Planungsgesellschaft mbH vom 17.01.2020). o Mit der Überplanung erfolgen ein Rückbau / wesentliche Veränderungen im Bereich Kastanien- und Lärchenstraße. Insofern im betroffenen Bereich Hydranten zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung der bestehenden baulichen Anlagen des Gewerbegebiets angeordnet sind, ist eine Beibehaltung dieser Hydranten i. V. m. einer Versetzung an geeignete Stellen umzusetzen.

• Eventuell erforderliche Löschwassermengen für den Objektschutz, welche sich aus weiterführen-den Vorschriften oder einer brandschutztechnischen Planung ergeben, sind nicht berücksichtigt.

3. Zugänglichkeit für die Feuerwehr Die Gestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen sowie die Erschließung des Planungsgebiets haben hinsichtlich Fahrbahnbreite, Kurvenradien, etc. so zu erfolgen, dass eine Zufahrt von Einsatzfahr-zeuge (insbesondere Feuerwehr und Rettungsdienst) jederzeit ungehindert möglich ist. Dies betrifft beispielsweise Maßnahmen wie Neu- / Umbau von Straßen, Anlage von Verkehrsinseln und Parkflächen, Bepflanzungen und ähnliches.

Mit der vorgesehenen Erweiterung erfolgt eine Überbauung weiter Teile der Kastanien- und Lärchenstraße mit dem Ergebnis einer geänderten Verkehrsführung. Die bisher durchgängig verlaufen-de Kastanienstraße mit Anbindung an die Platanenstraße wird unterbrochen, beidseitig als Sachgasse ausgebildet und mit entsprechenden Wendeanlagen ausgebildet. Auf die Lärchenstraße (Ladestraße Anschlussgleis) wird verzichtet. Im Bereich der Platanenstraße erfolgt keine Veränderung. Die öffentliche Erschließung erscheint trotz der Veränderungen augenscheinlich weiterhin als gesichert.

• Die räumliche Gestaltung und die Anordnung von öffentlichen Verkehrsflächen haben so zu erfolgen, dass die Zugänglichkeit zu ggf. im Bestand vorhandenen und zukünftigen neuen Gebäuden von öffentlichen Verkehrsflächen aus insbesondere für die Feuerwehr sichergestellt wird. Die Vorgaben des Paragraphen 5 SächsBO i. V. m. der DIN 14090 sind zu beachten.

o Im Bestand vorhandene Zuwegungen zur Erschließung genehmigten baulichen Anlagen dürfen durch die Maßnahme nicht beeinträchtigt oder müssen in geeigneter Weise anderweitig nachgewiesen werden. o Dient die vorhandene Kastanienstraße für die bestehenden baulichen Anlagen als Feuerwehrumfahrung, sind diese Vorgaben bei der Planung der zukünftigen Außenanlagen einfließen zu lassen.

• Werden im Verlauf von Feuerwehrzufahrten jeglicher Art beispielsweise Sperrpfosten, Sperrbalken, Schranken, etc. vorgesehen, so sind diese so auszuführen, dass ein öffnen mit dem Dreikant des Überflurhydrantenschlüssels nach DIN 3223 oder durch Feuerwehrschließung möglich ist.

Bei der Durchführung von Baumaßnahmen ist eine jederzeitige Zufahrt, insbesondere für Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zu anliegenden Grundstücken und zur Baustelle zu gewährleisten.

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4. Zustimmung zum Vorhaben Bei Beachtung der benannten Ausführungen sind aus Sicht der Stabsstelle BRK als untere Brandschutzbehörde die von hier aus wahrzunehmenden öffentlichen Belange des vorbeugenden Brandschutzes zum derzeitigen Zeitpunkt als ausreichend anzusehen. Werden die vorgenannten Punkte nicht berücksichtigt, bestehen Bedenken hinsichtlich der Ermöglichung der Menschenrettung sowie wirksamer Löscharbeiten.

5. weitere Hinweise Die vorstehenden Ausführungen und Hinweise zeigen die bei der Planung aus Sicht des abwehrenden Brandschutzes (Ermöglichung der Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksamer Lösch-arbeiten) bedeutsamen Maßnahmen auf.

• Diese Aspekte sind als Voraussetzung für die Zustimmung zu Bauanträgen zu berücksichtigen. • Sie greifen einer vorhabenbezogenen Stellungnahme einzelner Bauanträge nicht vor. • Für vorgesehene Baumaßnahmen sind im Rahmen des Bauantragsverfahrens ggf. gesonderte Bewertungen erforderlich. • Brandschutzrechtliche Belange, insbesondere Löschwasserversorgung, Zugänglichkeit, potentielle Einwirkungen von außen und notwendige Einsatzunterlagen, sind in der Genehmigungsplanung allumfassend zu betrachten / bewerten.

Amt für Abfallwirtschaft Auf Grund der Ausführungen in der Begründung zur Änderung des Bebauungsplans von Sachsen Consult Zwickau (unter Punkt 6.2. Ver- und Entsorgungsanlagen der 2. Änderung – Abfallentsorgung) und unter Beachtung der nachstehenden Hinweise bestehen aus Sicht des Amtes für Abfallwirtschaft keine Einwände zur o. g. Planung.

Der Landkreis betreibt als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger die Abfallentsorgung als öffentliche Einrichtung und ist öffentlich-rechtlich tätig. Die Abfallentsorgung des Landkreises Zwickau umfasst gemäß §4 Abfallwirtschaftssatzung (AWS 2019) Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen sowie das Einsammeln und die Beförderung von überlassungspflichtigem Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen.

Der Landkreis beauftragt Dritte mit der Erfüllung seiner Pflichten zur Abfallentsorgung.

Es wird darauf hingewiesen, dass jedes Grundstück auch künftig an die öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung anzuschließen ist. Aller anfallender Hausmüll / hausmüllähnlicher Gewerbeabfall ist dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) gemäß gültigem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sowie der gültigen Abfallwirtschaftssatzung des Landkreises Zwickau zu überlassen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Annegret von Lindeman Amtsleiterin

Verteiler: Planungsbüro zu den Akten