Via Facebook Ins Parlament? Auch in Den Sozialen Netzwerken Wird Niemand Von Wahlwerbung Verschont
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woxx déi aner wochenzeitung l’autre hebdomadaire 1496/18 ISSN 2354-4597 2.20 € 05.10.2018 Via Facebook ins Parlament? Auch in den sozialen Netzwerken wird niemand von Wahlwerbung verschont. Wir analysieren die Strategien der Parteien. Regards S. 8 EDITO NEWS REGARDS 0 1 4 9 6 Sender im Koma S. 2 Durable comment ? p. 3 40 Prozent Kandidatinnen S. 6 Die liberale Medienpolitik wird zu Le Mouvement écologique a examiné … finden sich auf fast allen Wahllisten. einem allgemeinen Fiasko. Die Medien les programmes électoraux. Tram Doch welche Partei hat sich laut sind nicht freier als zu CSV-Staats- ou autoroute, responsabilisation ou Programm Chancengleichheit am 5 453000 211009 Zeiten, darum aber umso prekärer. taxation, les approches varient. stärksten zum Vorsatz genommen? 2 NEWS woxx | 05 10 2018 | Nr 1496 EDITORIAL MedieNpolitik NEWS Verpasste Chancen Richard Graf Als die Dreierkoalition sich vor fünf berufene Direktor seinen kurzfristigen Jahren anschickte, dem CSV-Staat Rücktritt bekannt und die Chefredakti- den Garaus zu machen, lag auch im on meldet sich per Online-Chronik zu Medienbereich einiges im Argen. Wort, um auf die Gefährdungen, die für die redaktionelle Unabhängigkeit Hinsichtlich der Medienpolitik be- des Senders bestehen, aufmerksam zu stand nicht nur Bedarf, verkrustete alte machen. Strukturen aufzubrechen, es galt auch die Probleme bei der „klassischen“ Pres- se wegen der zunehmenden Konkurrenz Die für Demokratie so des Internets in Angriff zu nehmen. wichtige Meinungsbildung Statt auf die Komplementarität von etablierten Medien und neuen Inter- setzt unabhängige Medien net-Publikationen zu setzen, wurde voraus. zunächst die Konkurrenz geschürt und erst in einem zweiten Anlauf – viel zu Das hatte so auch schon eine im spät – versucht, eine Konsenslösung Frühjahr veröffentlichte Evaluierung für alle zu finden, die dem Sonderfall über die „gouvernance“ des Senders Luxemburg gerecht würde: Eine Medi- erbracht, die schon fast ungarische enpluralität aufrechterhalten, trotz klei- Verhältnisse vorzufinden schien. Statt ner Leser*innenzahlen. diese Warnung aufzugreifen und mit Herausgekommen ist jetzt ein den betroffenen Medienschaffenden schwer vermittelbares und nicht zu eine tragbareres Model auszuarbeiten, Ende gedachtes Konstrukt, das als wurde im zuständigen Ministerium an „Projet de loi“ an die nächste Cham- einem neuen Règlement grand-ducal ber und damit an die nächste Mehrheit gebastelt, das kurz davor stand, umge- vererbt werden soll. setzt zu werden. Auch hinsichtlich der audiovisu- In seiner langen schriftlichen Ant- ellen Medien wurde die Chance ver- wort an die Chefredaktion des 100,7 passt, die unter großen Schwierigkei- zeigt sich Medienminister Xavier Bet- ten vollzogenen Reformen auf stabile tel jetzt auf einmal gesprächsbereit. Grundfesten zu stellen. Den Verdacht, über eine Person seines Die jüngsten Ereignisse um Radio Vertrauens – in Form des von ihm be- 100,7 sind nur ein Indiz dafür, wie nannten Verwaltungsratspräsidenten wenig medienPOLITISCH in Luxem- – Einfluss auf den Sender nehmen zu burg gedacht wird. Das Konzept eines wollen, weist er jedoch zurück. öffentlich-rechtlich organisierten Rund- Er macht damit aber auch deut- funksenders wurde ja nicht in Luxem- lich, dass sein Verständnis eines burg erfunden, und gar erst mit erheb- unabhängigen Nachrichtensenders licher Verspätung umgesetzt. kaum nachvollziehbar ist: Das Ver- Schon einmal, Ende der 1990er- trauen des Verwaltungsratsvorsitzen- Jahre, gab es einen von liberaler Seite den sollte doch zunächst einmal den geführten Versuch dem Soziokulturelle Mitarbeiter*innen gelten. Sollte er da- Radio den Garaus zu machen. Zu teuer neben auch noch die Sympathien des und mit mikroskopischen Einschaltquo- zuständigen Ministers genießen, so ist ten, hätte der seinen Zweck nicht erfüllt. das sicherlich begrüßenswert, aber Dabei war dem Vorhaben von Anfang wohl kaum eine Voraussetzung. an das Leben schwer gemacht worden. Auch wenn der scheidende Direktor NEWS Unmögliche Sendezeiten und die teure beteuert, sein Rücktritt sei persönlicher programmes électoraux: Que des écolos? p. 3 Untermiete beim privatwirtschaftlich Natur und solle jetzt neuen Kräften die organsierten RTL, ließen gleich mehrere Möglichkeit bieten, das Projekt weiterzu- Direktoren das Handtuch werfen, bis ir- entwickeln, so hat er dafür einen denk- REGARDS gendwann doch etwas Fahrt aufgenom- bar ungünstigsten Moment erwischt. politique culturelle: Ça plane pour… personne p. 6 men wurde und die politischen Anfein- Was bleibt, ist ein Scherbenhau- Geschlechtergerechtigkeit: Frauen wählen reicht nicht dungen ins Leere trafen. fen, der allen nur zu deutlich macht, Seit einigen Jahren haben sich nicht dass der für die Demokratie so wich- S. 8 nur die Zuhörer*innenzahlen, sondern tigen Meinungsbildung – und die Wahlkampf in den sozialen Netzwerken: auch die journalistische Arbeit des setzt eben auch unabhängige Medien kein magischer Button S. 10 „Geheimsenders“ soweit entwickelt, voraus – mehr Bedeutung zugedacht dass er aus der kompliziert gestrickten werden muss. Einige wenige und zu- kommunalwahlen in Belgien: Schaffen fürs Luxemburger Medienwelt eigentlich dem unverbindliche Zeilen in einer Schöffenamt S. 12 nicht mehr wegzudenken ist. Regierungserklärung - das zeigt jetzt Doch dann, ohne vorherige An- die Erfahrung - reichen dazu leider (Coverbild: Facebook-Screenshots) kündigung, gibt der vor fünf Jahren nicht aus. woxx | 05 10 2018 | Nr 1496 NEWS 3 AKTUELL SHORT NEWS Programmes électoraux Neues Gesetz zu Fahrradwegen vorgestellt (ja) - Erst 2015 wurde das letzte Gesetz zu Fahrradwegen im Parlament verabschiedet, am Dienstag hat Infrastrukturminister François Bausch der Que des écolos ? Presse nun ein Gesetzesprojekt mit einer aktualisierten Version vorgestellt. raymond Klein Die wurde am Dienstag der Presse vorgestellt. Seit 2015 wurden 30 Kilome- ter neue Radwege fertiggestellt, 31 weitere sind im Bau, 360 in der Planung. Insgesamt soll das Radwegenetz von aktuell 600 Kilometern auf 1100 Kilo- Bilan mitigé selon le Mouvement meter anwachsen – weniger als noch 2015 geplant. Neu im Gesetz sind vor écologique. Dans les programmes allem die sogenannten „Radschnellwege“, die entlang neuer Autobahnen, des partis, il a trouvé le meilleur et Chamberwahlen Bahn- und Tramtrassen gebaut werden sollen. Damit soll das (Elektro-) le pire. Fahrrad kompetitiv zu anderen Transportmitteln werden. Der Staat erklärt 2018 sich bereit, für diese Schnellwege Instandhaltungsmaßnahmen und Winter- Désolé, vous n’aurez pas de re- dienst zu übernehmen – die Gemeinden müssen dies also nicht zahlen. Die commandation de vote claire de la staatlichen Zuschüsse für Fahrradwege, die die Kommunen beantragen kön- part du Mouvement écologique. Ce tenu pour indispensable par nombre nen, bleiben indes bei 30 Prozent der Investitionskosten. „Die Gemeinden n’est pas son rôle en tant qu’ONG, d’écologistes. Quant à la « croissance müssen auch selbst etwas tun, der Staat kann nicht alles übernehmen“, so explique-t-il à la fin de l’analyse des qualitative » et autres déclinaisons du Bausch zu der Frage, ob dieser Betrag nicht erhöht werden sollte. programmes électoraux qu’il vient de concept, le Mouvement s’en méfie et présenter. Néanmoins, la présentation y voit un subterfuge pour éviter des des positions des partis dans huit do- changements fondamentaux. Weiswampach : pas si vite ! maines, citations à l’appui, remplit près de 30 pages. Croissantophobie n’est pas (lc) – Juste avant les élections, il faut surtout éviter les polémiques – et l’éta- Qui est contre le tram, qui favo- xénophobie blissement d’un gros projet touristique près des lacs de Weiswampach – le rise la construction de routes ? Le Suneo Park – est une bombe potentielle, depuis que la grogne locale s’est chapitre consacré à la mobilité est Soucieuse de ne pas être mise déclenchée. Ce qui a poussé le député vert Gérard Anzia à demander via assez représentatif de la démarche dans le même panier que l’ADR, une question parlementaire à ses collègues verts du gouvernement Carole du Mouvement. Tout d’abord, constat l’ONG prend explicitement ses dis- Dieschbourg et Claude Turmes s’il était vrai que le promoteur immobilier – d’un consensus flou : tous les partis tances. « Le débat sur la croissance le groupe belge Lamy – pouvait faire démarrer les travaux dès septembre de soutiennent le développement des mené par l’ADR est complètement dif- cette année et ce qu’il en est de la pollution par les cyanobactéries. C’est le transports en commun et de la « mo- férent de celui que le Mouvement éco- secrétaire d’État Turmes qui s’est chargé de la réponse, précisant qu’aucune bilité active », en particulier le cy- logique estime nécessaire. » Le parti demande d’autorisation n’a été déposée à son ministère et que même le clisme. Mais les positions sur le tram, de droite ne se soucierait pas des li- reclassement en eau de baignade pour les lacs nécessiterait un monitorage et surtout les attitudes par rapport à mites écologiques de la croissance, de trois ans. D’ailleurs, Turmes admet ne pas être au courant du dossier la mobilité individuelle motorisée di- mais de la croissance démographique complet et ne peut donc pas donner de réponse à la question de savoir vergent. L’ADR et le parti pirate sem- et plus particulièrement de l’augmen- quelles normes environnementales le promoteur devra respecter. Quant blent vouloir jouer le rôle de « parti tation de la proportion de non-Luxem- aux cyanobactéries (apparues une première fois à Weiswampach en 2018), automobile » : ils