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a Vorbereitendeh n k Untersuchungeng nachr §e 141 BauGBs f „Ortsmitte mit westlich angrenzenden Flächen L r ä d o zum Regen Aundv zuru Bahnlinie“i Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm n Aktive Stadt- und Ortsteilzentren Impressum

Markt Regenstauf Bahnhofstr. 15 93128 Regenstauf Erster Bürgermeister Siegfried Böhringer Reinhold Viehbacher, Leiter des Bauamtes Christoph Hüttl, Dipl Geograph Univ. - Aktives Zentrum www.regenstauf.de

im Auftrag des Marktes Regenstauf

D I S Dürsch Institut für Stadtentwicklung Dr.-Ing. Hans-Peter Dürsch Architekt, Regierungsbaumeister, Stadtplaner Sachverständiger für Grundstücks- und Immobilienbewertung (TÜV) Dipl.-Geogr. Andrea Grünberg Stadtplanerin Sachverständige für Grundstücks- und Immobilienbewertung (TÜV) Johannes Bauer, Bachelor of Science Rosenbuschstraße 2 80538 München www.duersch-stadtentwicklung.de

© Markt Regenstauf, 2. April 2015

$OOH,QKDOWH)RWRVXQG*UD¿NHQRKQHGLUHNWH4XHOOHQDQJDEHVLQGGXUFKGDV',6 Dürsch Institut für Stadtentwicklung erstellt. Bei allen externen Fotos sind die entspre- chenden Urheber vermerkt.

2 Inhaltsverzeichnis

Einführung 5

A Räumliche, funktionale und sozialgeographische Analyse 9

1.1 Übergeordnete und historische Zusammenhänge 9 1.2 Soziale Infrastruktur / Versorgung und Einzugsbereiche 19 1.3 Analyse der demographischen Entwicklung 24 1.4 Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen sowie Analyse der weitergehenden sozialen Verhältnisse 33  *UQXQG)UHLÀlFKHQ*HZlVVHU 37 1.6 Verkehrliche Situation 45

B Wirtschaftsgeographische Analyse 55

2.1 Einzelhandelsstruktur in der Ortsmitte Regenstauf 55  4XDOLWlWGHUJHZHUEOLFKJHQXW]WHQ,PPRELOLHQLQGHU Ortsmitte 65 2.3 Ladenqualität in der Ortsmitte 66

C Städtebauliche Analyse 69

3.1 übergeordnete städtebauliche Analyse und relevante Aspekte der städtebaulichen Funktion 69 3.2 Gebäudestruktur – bebaute Flächen 79 3.3 Wohnungs- und Immobilienmarkt 88 3.4 Nachverdichtungspotentiale – unbebaute Flächen 91 3.5 Grundstücksverhältnisse und Eigentümerstruktur 93 3.6 Öffentlicher Raum 94 3.7 Schlussfolgerungen für die Notwendigkeit der Sanierung (vgl. § 141 BauGB) 98

D Ziele, Erfordernis und Durchführbarkeit der Sanierung, Integriertes Handlungskonzept 101

4.1 Aufzeigen der Ziele der Sanierung – welche städtebaulichen Ziele sollen im Ergebnis der festgestellten Probleme verfolgt werden? 101 4.2 Aufzeigen des Erfordernisses der städtebaulichen Sanierung – welche Ziele erfordern die Anwendung des besonderen Städtebaurechtes? 105 4.3 Rahmenplan 107 4.4 Stärkungskonzept für die Ortsmitte von Regenstauf 115 4.5 Integriertes Handlungskonzept - mit Maßnahmen-, Zeit- und Finanzierungskonzept 125

E Sanierungsgebiet „Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie“ 145

3 5.1 Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept Markt Regenstauf - erste Schritte zur Aufwertung der Ortsmitte Regenstauf 145 5.2 Vorbereitende Untersuchungen „Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie“ 146 5.3 Vorschlag für das weitere Sanierungsverfahren 147

F Anhang 151

4 Einführung

Bereits in den Jahren 2011 bis 2013 hat der Markt Regenstauf ein Integriertes städte- bauliches Entwicklungskonzept erstellt. Dieses enthält ein gesamtörtliches Konzept, auf das ein innerörtliches Konzept für den Bereich der Ortsmitte Regenstauf aufbaut. Im Ergebnis der Beteiligung und Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie der öffentlichen Aufgabenträger wurde das fertig gestellte Integrierte städtebauliche Ent- wicklungskonzept vom Marktgemeinderat des Marktes Regenstauf am 9. April 2013 gebilligt. Damit bildete es die Grundlage für den weiteren Entwicklungsprozess, insbe- sondere für die Festlegung des zentralen Versorgungsbereiches und die Vorbereitung eines Sanierungsgebietes. Bereits in der gleichen Sitzung am 9. April 2013 wurden deshalb vom Marktgemeinderat auch der zentrale Versorgungsbereich in der Orts- mitte von Regenstauf festgelegt sowie die Einleitung vorbereitender Untersuchungen gem. § 141 BauGB für das Gebiet "Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie" (21,3 ha) beschlossen.

Mit der vorliegenden Dokumentation werden die Ergebnisse der vorbereitenden Un- tersuchungen gemäß § 141 BauGB für das Gebiet "Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie" dargelegt. Die Dokumentati- on enthält zugleich die Ergebnisse der Beteiligung und Mitwirkung der öffentlichen Aufgabenträger gemäß § 129 BauGB sowie der Beteiligung der Betroffenen, bzw. Bürgerinnen und Bürger, gemäß § 137 BauGB. Die Beteiligung erfolgte, nachdem der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 1. Oktober 2014 den Stand I September 2014 zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt hat die nächsten Verfahrens- schritte der Beteiligung und Mitwirkung durchzuführen.

Was sind die wesentlichen Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen gem. § 141 BauGB für das Gebiet „Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie“?

‡ Funktion der Ortsmitte - Stärkung des Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohn- standortes

Im Ergebnis des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes wurde bereits die herausragende Bedeutung der Ortsmitte als Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohnstandort hervorgehoben. Umgekehrt würde eine Schwächung der Ortsmitte HPS¿QGOLFKH$XVZLUNXQJHQDXIGHQJHVDPWHQ2UWKDEHQ,P=XJGHUYRUEHUHLWHQGHQ Untersuchungen wurde z.B. die Situation des Wohnstandortes vertieft. Im Untersu- chungsgebiet leben derzeit etwa 678 Einwohner auf einer Fläche von 21,3 ha. Das Durchschnittsalter liegt bei 47,4 Jahren (2013) und damit höher als im gesamten Ge- biet des Marktes Regenstauf (zum Vergleich 43 Jahre im Jahre 2010). Dass der Anteil bei der Altersgruppe 6 bis 17 im Untersuchungsgebiet bei 18,3 % (2013) höher als im gesamten Gemeindegebiet (11,9 %, 2010) liegt, hängt wesentlich mit der Einrichtung des Thomas-Wiser-Hauses zusammen. Ansonsten ist der Anteil eher niedriger als im gesamten Gemeindedurchschnitt. In der Altersgruppe von 65 Jahren und älter weist das Untersuchungsgebiet mit ca. 15,2 % einen ähnlichen Anteil wie das gesamte Ge- meindegebiet (17,4 %, 2010) auf. Die mancherorts anzutreffende Überalterung der Stadt- bzw. Ortsmitte ist in Regenstauf nicht gegeben. Gleichwohl soll durch eine

5 nachhaltige Stärkung der Wohnfunktion erreicht werden, dass auch künftig eine aus- gewogene Struktur und Konstanz der Wohnbevölkerung gegeben ist. Dabei bedeutet Stärkung der Wohnfunktion v.a. Schaffung von Wohnraum (Sanierung und Neubau) für alle Generationen und eines attraktiven Wohnumfeldes.

‡ 6DQLHUXQJVEHGDUI]XU%HVHLWLJXQJYRQ0lQJHOQXQG'H¿]LWHQLP*HElXGHEHVWDQG

Die vorbereitenden Untersuchungen vertieften den Erkenntnisstand aus dem integ- rierten städtebaulichen Entwicklungskonzept hinsichtlich der vorhandenen Mängel XQG 'H¿]LWH LP 8QWHUVXFKXQJVJHELHW =DKOUHLFKH *HElXGH ]HLJHQ DQ GHU lX‰HUHQ Gebäudehülle (Dach, Fassaden) bauliche Mängel bzw. einen Instandsetzungs-, Sa- nierungs- oder Modernisierungsbedarf (Substanzschwächen). Ebenso weisen zahl- reiche Gebäude Leerstände (auch teilweise Leerstände z.B. im Erdgeschoss) auf, welche auf Funktionsschwächen hindeuten. Das Zusammenwirken von Substanz- schwächen und Funktionsschwächen führt zu einer Beeinträchtigung der Attraktivität und Funktionsfähigkeit der Ortsmitte. Dies zu beheben bzw. zu lösen bzw. kann und soll Aufgabe der städtebaulichen Sanierung sein.

‡ Aufwertungsbedarf zur Behebung von Mängeln im öffentlichen Raum

Die Ortsmitte von Regenstauf hat mit dem gegenwärtigen Zustand der Ortsdurch- fahrt der B15 einen erheblichen Mangel im öffentlichen Raum. Die verkehrsbedingt durchschneidende Wirkung, die fehlende Aufenthalts- und Verweilqualität für Fußgän- ger wirken sich kontraproduktiv und schwächend für die Geschäftslage und damit die Funktion der Ortsmitte aus. Weniger gravierend aber deshalb nicht unwichtig ist die noch ungenügende Vernetzung der Ortsmitte mit der unmittelbar umgebenden Land- schaft im Sinne von Wohnumfeldqualität und Naherholung. Hier geht es darum, die vorhandenen Potentiale wie Schlossberg und Regenaue noch besser einzubeziehen.

‡ Neuordnungs- und Organisationbedarf zur Optimierung des ruhenden Verkehrs

Die verkehrliche Belastung der Ortsdurchfahrt B 15 und eher wenige öffentliche Stell- plätze in der engeren Umgebung der Ortsdurchfahrt haben zu einer für die Betroffe- nen als problematisch eingeschätzten Situation des ruhenden Verkehrs geführt, deren Auswirkungen auch nachteilig für die Funktion der Ortsmitte war. Dieses Problem wur- de bereits im Zuge des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes aufge- griffen, was bereits parallel zu den vorbereitenden Untersuchungen zur Veranlassung von Maßnahmen Anlass gegeben hat. So wurde das ehemalige Feuerwehrgebäude am Suttenweg abgebrochen und an seiner Stelle ein öffentlicher Parkplatz in Nähe zum Marktplatz geschaffen. Ebenso wurde die Planung des Bereiches der Ortsdurch- fahrt B 15 mit der Beauftragung des Büros S H L Architekten und Stadtplaner be- gonnen. Dazu erfolgte eine genaue Untersuchung des ruhenden Verkehrs durch das Büro GEO.VER.S.UM Dipl.-Geogr. Pressler. Erste Ergebnisse konnten bereits in den %HULFKW]XGHQYRUEHUHLWHQGHQ8QWHUVXFKXQJHQHLQÀLH‰HQ

‡ Rahmenplan und Integriertes Handlungskonzept - Perspektiven für die Ortsmitte

Die großen Potentiale der Ortsmitte, z.B. ein attraktives historisch gewachsenes Ortsbild, eine reizvolle landschaftliche Lage und eine gute verkehrliche Anbindung, werden im Rahmenplan zu einem städtebaulichen Leitgedanken für die künftig mög- liche Entwicklung ausformuliert. Dabei stellt der Rahmenplan das Gesamtbild in den

6 Mittelpunkt und leitet daraus die einzelnen Entwicklungsbereiche ab: Erhalt und Wei- terentwicklung der außergewöhnlich reizvollen Lage zwischen Schlossberg und Re- gen, Aufwertung der Funktionen v.a. in den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnen, um der Wertigkeit dieser Lage gerecht zu werden aber auch um die Ortsmitte als Chance zur Stärkung des Gesamtortes zu verstehen und umzusetzen. Das Integrierte Handlungskonzept baut auf dem Rahmenplan auf und erweitert das Maßnahmenspektrum über städtebauliche, landschaftsplanerische und verkehrliche Maßnahmen hinaus.

‡ 6WlGWHEDXOLFKH0LWVVVWlQGH

Im Untersuchungsgebiet liegen städtebauliche Missstände vor, diese bestehen so- ZRKOKLQVLFKWOLFKVXEVWDQWLHOOHU0lQJHODOVDXFKIXQNWLRQDOHU6FKZlFKHQXQG'H¿]L- te. Zugleich gibt es Potentiale die gestärkt und weiterentwickelt werden sollen. Um wirksam handeln zu können, wird die förmliche Festlegung eines Sanierungsgebietes gemäß § 142 Baugesetzbuch vorgeschlagen. Der Umgriff des vorgeschlagenen Sa- nierungsgebietes ist in Abbildung 85 dargestellt. Näheres zum förmlich festgelegten Sanierungsgebiet ist gesondert in einer Sanierungssatzung zu regeln.

Mit der vorliegenden Dokumentation wurde eine wichtige Grundlage zur Aufwertung der Ortsmitte von Regenstauf geschaffen. Für das künftige Sanierungsgebiet wur- den zugleich inhaltliche als auch verfahrensmäßige Grundlagen geschaffen, mit den vorgeschlagenen Maßnahmen und deren Umsetzung wird es gelingen, wesentlich zur Beseitigung heutiger Substanz- und Funktionsschwächen und zur Stärkung des Gebietes beizutragen. Mein Dank gilt an dieser Stelle allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich aktiv beteiligt haben und mit Ihren Hinweisen und Vorschlägen maßgeblich zum Gelingen beigetragen haben, den öffentlichen Aufgabenträgern für ihre konst- ruktiven Anregungen und Empfehlungen, sowie zahlreichen Initiativen und Akteuren vor Ort, die sich in besonderer Weise engagiert haben, hier ist insbesondere das Engagement von Bürgerinnen und Bürger in der Lenkungsgruppe sowie in zahlreinen Arbeitskreisen und Besprechungen hervorzuheben. Ebenso möchte ich meinen Dank an die Regierung der Oberpfalz, Sachgebiet 34 Städtebau, richten wie auch an das Landratsamt des Landkreises für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstützung. Mein Dank gilt weiter dem Marktgemeinderat des Marktes Re- genstauf für die getroffenen wegbereitenden Entscheidungen und die Unterstützung des gesamten städtebaulichen Erneuerungsprozesses, der Verwaltung für die stets engagierte Mitwirkung und Koordination der organisatorischen und fachlichen Aufga- ben und Abläufe sowie an das D I S Dürsch Institut für Stadtentwicklung für die sehr sorgfältige Ausarbeitung und umsichtige Einbeziehung der Betroffenen Belange.

Siegried Böhringer Erster Bürgermeister

7 8 A räumliche, funktionale und sozialgeographische Analyse

1.1 Übergeordnete und historische Zusammenhänge

Strukturelle Grundlagen

Für das Untersuchungsgebiet „Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flä- chen zum Regen und zur Bahnlinie“ werden vorbereitende Untersuchungen gemäß § 141 Baugesetzbuch durchgeführt. Um der Vielfältigkeit des Untersuchungsgebietes gerecht zu werden, wird das Gebiet in vier weitere Teilräume untergliedert:

‡ Teilraum Mitte ‡ Teilraum Nord ‡ Teilraum Süd ‡ Teilraum West

Die Teilräume selbst werden ebenfalls noch einmal in kleinere Teilbereiche unterglie- dert (vgl. Abbildung 1).

Der Teilraum Nord umfasst dabei den nördlichen Teil der Hauptstraße, die Wasser- gasse, einen Teil der Bergstraße, Englburgergasse sowie Masurenweg. Dabei wird der Teilraum Nord in zwei kleinere Bereiche N1 und N2 unterteilt, welche auf Höhe der Einmündung der Wassergasse in die Hauptstraße unterteilt werden.

Der Teilraum Mitte ist von dem südlichen Teil der Hauptstraße, Suttenweg, Marktplatz, Kirchplatz, einem Teil der Amannstraße, Englburgergasse, Hauzensteiner Straße, Masurenweg, Mesnergasse sowie Schneitweger Straße durchzogen. Dabei wird die- ser in drei Bereiche untergliedert. Der Bereich M1 umfasst das Thomas-Wiser-Haus und verläuft weiter dem schmalen Weg entlang zur Englburgergasse. Demgegenüber umfasst der Bereich M2 hauptsächlich den Suttenweg, den Marktplatz sowie Teile des nördlichen Kirchplatzes. Den Bereich M3 bildet alles östlich der Messnergasse.

Südlich des Teilraumes Mitte schließt der Teilraum Süd an. Dieser umfasst neben dem nördlichen Bereich der Hindenburgstraße, einen Teil der Regensburger Straße, den südlichen Teilbereich des Kirchplatzes, die Bahnhofstraße, Hauzensteiner Straße sowie Klostergasse. Die Unterteilung dieses Teilraumes in zwei Bereiche erfolgt ent- lang der Regensburger Straße. Während der Bereich S1 westlich der Regensburger Straße verläuft, liegt der Bereich S2 östlich der Regensburger Straße.

Der Teilraum West ist geprägt durch den Bahnhof sowie die Flächen zum Regen hin. Dabei sind zum einen die Gleise der Bahnlinie und zum anderen der Regen als nördli- che bzw. westliche Grenze des Gebietes vorhanden. Im Osten wird der Bereich durch den Masurenweg sowie einen Teil der Bahnhofstraße begrenzt. Im Süden des Teilrau- mes West öffnet sich der Teilraum bis zur Regensburger Straße. Dieser Teilraum wird wiederrum in zwei Bereiche unterteilt. Während der Bereich W1 den Süden des Teil- raumes abdeckt mit der nördlichen Grenze des Parkplatzes beim Rathaus, wird der

9 N1

TR West TR Nord N2 W2

M1

M2 TR Mitte

M3 S1

S2 Abbildung 1 Teilräume und Bereiche TR Süd 4XHOOH W1 Grundlage Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Darstellung D I S Dürsch Insitut für Stadtentwicklung

10 Bereich W2 aus dem nördlichen Bereich gebildet, der die Vogelstation mit einschließt.

Im Untersuchungsgebiet „Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie“ werden vorbereitende Untersuchungen gemäß § 141 %DXJHVHW]EXFKGXUFKJHIKUW'LHVEHUXKWDXIEHVWLPPWHQ'H¿]LWHQXQG0lQJHOQGLH in den nachfolgenden Kapiteln noch näher beschrieben werden. Unter anderem zäh- len jedoch die Funktionsschwächen hinzu, die im Untersuchungsgebiet vorkommen wie Leerstände oder die starke Beeinträchtigung durch die B15 / Ortsdurchfahrt Re- genstauf. Ein weiteres Kriterium zur Anwendung der vorbereitenden Untersuchungen besteht in der Substanzschwäche, die z.B. durch Schäden an Gebäuden geprägt ist. Teilweise, wie später noch explizit dargestellt, weisen einige Gebäude z.B. entlang der Hauptstraße Substanzschwächen auf.

Die vorbereitenden Untersuchungen bilden die Grundlage zur Behebung der Funkti- onsschwächen sowie Substanzschwächen und deren Fördermöglichkeiten. Die städ- tebaulichen Sanierungsmaßnahmen, z.B. Einsatz von Städtebauförderungsmitteln sowie steuerlichen Erleichterungen wirken unterstützend bei Modernisierungsmaß- nahmen.

Geschichte

Regenstauf – der Ortsname verrät bereits etwas über die siedlungsgeschichtlichen Wurzeln der Marktgemeinde. Wenn man aus der Ortschronik erfährt, dass es ein aus dem Westgermanischen Wort „staupa“, was steil bedeutet, abgeleitetes althochdeut- sches Wort „stauf“ (auch stouf) gibt, was einen kegelförmigen und spitzen Berg be- schreibt und im Mittelhochdeutschen auch für Fels und Stein gebräuchlich war, dann fällt es nicht mehr schwer, auf den ehemaligen Burgberg am Regen zu schließen.1

Erstmals erwähnt wurde der Ort Regenstauf 970.2 Gegen Ende des 12. Jahrhunderts ¿HOHQÄ%XUJXQG+HUUVFKDIW5HJHQVWDXI³DOV(UEHDQGLH:LWWHOVEDFKHU1DFKGHUHUV- ten Landesteilung Bayerns 1255 gehörte Regenstauf dann zum Herzogtum Oberbay- ern. Kurz danach wurden Burg und Ort während eines Feldzuges König Ottokars von Böhmen gegen die bayerischen Herzöge zerstört.3

1326 wird Regenstauf im bayerischen Herzogsurbar erstmals als Markt bezeichnet. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wird der Ort mehrmals durch die Hussiten verwüstet. Dabei werden mehrere Häuser und die Kirche zerstört. 1470 dann folgt die Verleihung von Wappen und Siegel durch Herzog Albrecht IV von Bayern.4

Regenstauf erlebte während seiner Geschichte viele Wirren und Wechsel. So wurde im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges 1504 durch den pfälzischen Ritter Eyb die Burg zerstört. Heute zeugen lediglich Mauerreste sowie eine 90 m tiefe Zisterne und ein Teil des Grabens von ihrer Existenz.5 Im darauffolgenden Jahr geht Regenstauf durch einen Schiedsspruch König Maximilians I über in das Eigentum des neugegrün- deten Herzogtums Pfalz-Neuburg. Als während der Reformation die Herzöge Otthei-

1 www.regenstauf.de am 16.09.2011 2 tmv-regental.de am 11.05.2012 3 www.regenstauf.de am 11.05.2012 4 www.regenstauf.de am 11.05.2012 5 tmv-regental.de am 11.05.2012

11 nrich und Philipp Anhänger von Luthers neuer Lehre wurden, mussten die Regens- taufer also nach dem Grundsatz „cuius regio eius religio“ den neuen Evangelischen Glauben annehmen.6

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts werden die 26 Ämter des Herzogtums Pfalz-Neuburg von Christoph Vogel, Pfarrer in Regenstauf, und dem Maler Matthäus Stang gemein- VDPNDUWRJUDSKLHUW=XGHP¿QGHWXQWHU+HU]RJ:ROIJDQJ:LOKHOPYRQ3IDO]1HXEXUJ die Rückkehr zum katholischen Glauben statt. 1619 wird Regenstauf eigenständige Pfarrei.7 Bisher wurde die Pfarrei von Wenzenbach aus seelsorgerisch betreut. Eine Ä)UKPHVVVWLIWXQJ³5HJHQVWDXIHU%UJHUYHUSÀLFKWHWHGLH3IDUUHL:HQ]HQEDFKHLQHQ Kaplan zur Frühmesse zu schicken. Dieser übernachtete dann im „Frühmesshof“, der heutigen Bahnhofstraße 7.8 Schwedische, kaiserliche, bayerische und österreichische Truppen sind während des Dreißigjährigen Krieges in Regenstauf. Gegen Ende des Jahrhunderts wird eine Poststrecke von Regensburg über Regenstauf und Teublitz nach Schwandorf eingerichtet. Diese ist aber kaum 70 Jahre lang in Betrieb.9

1713 wütete die letzte Welle der Pest in Regenstauf, die viele Opfer gefordert hat. Mit dem Gelübde des Baus einer dem Heiligen Sebastian geweihten Pestkapelle sollte dem Sterben letztendlich Einhalt geboten werden.10 Während des Österreichischen Erbfolgekrieges 1742 werden in Regenstauf österreichische Truppen einquartiert. 1786 weilt dann Johann Wolfgang von Goethe zu Beginn seiner „Italienischen Reise“ in Regenstauf.11

Gleich zu Beginn des 19. Jahrhunderts geht das Herzogtum Pfalz-Neuburg über in das Königreich Bayern und der Markt Regenstauf wird dem Regenkreis zugeschla- gen und erhält wiederum eine Posthalterei. Anschließend erhält Regenstauf weitere Rechte und wird Sitz des eigenen Landgerichtes. 1850 wird die nach einem Brand neu erbaute Kirche St. Jakobus neu eingeweiht. Die kaum 10 Jahre später eröffnete Eisenbahnstrecke Regensburg-Schwandorf-Amberg-Nürnberg brachte weiteren Auf- schwung und sorgte indirekt für den Bau des ersten Krankenhauses im Ort. Der Ge- richtsstandort wird weiter ausgebaut und aus dem Landgericht wird das Amtsgericht Regenstauf, das für 31 Gemeinden zuständig ist.12

Um 1900 werden viele Neuerungen in Regenstauf eingeführt. Zum Beispiel erfolgt die Einrichtung der Gasbeleuchtung. Noch vorher wird mit dem Bau eines Aussichts- turmes auf dem Schlossberg begonnen, der ursprünglich als Turm einer Kapelle kon- zipiert war. Das Krankenhaus wird zum Kreiskrankenhaus ausgebaut. Diese Flut an Entwicklungen gipfelt 1918 mit der Einführung des elektrischen Stromes und wird nur durch ein schweres Eisenbahnunglück unterbrochen, das in Thomas Manns Erzäh- OXQJÄ'DV(LVHQEDKQXQJOFN³  $XVGUXFN¿QGHW13

In der Zeit des Dritten Reiches wird das Postwesen in Regenstauf ausgebaut, und der Markt erhält ein neues Postgebäude in der Regensburger Straße. 1944 wird der Rechtsreferendar am Regenstaufer Amtsgericht Hauptmann Max Ulrich Graf von

6 tmv-regental.de am 11.05.2012 7 www.regenstauf.de am 11.05.2012 8 tmv-regental.de am 11.05.2012 9 www.trachtenverein-regenstauf.de am 11.05.2012 10 www.trachtenverein-regenstauf.de am 11.05.2012 11 www.regenstauf.de am 11.05.2012 12 www.regenstauf.de am 11.05.2012 13 www.regenstauf.de am 11.05.2012

12 Drechsel als Mitglied Gruppe um Oberst von Stauffenberg in Berlin-Plötzensee hinge- richtet. Am 24. April 1945 wird der Markt Regenstauf vom 14. Infanterieregiment in der 71. US-Infanteriedivision eingenommen und untersteht bis 1955 der amerikanischen Kommandantur. Nach dem 2. Weltkrieg nahm der Anteil der evangelischen Bevöl- kerung in Regensauf zu, genauso wie der Wunsch nach einer eigenen Kirche, die 1952 eingeweiht wurde.14,PVHOEHQ-DKU¿QGHWGHU%DXGHU.DQDOLVDWLRQVWDWW ZLUGGDV$PWVJHULFKWDXV5HJHQVWDXIDEJH]RJHQ$EEH¿QGHWVLFKGDV5DWKDXV im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude. 1982 wird dann eines der drei Schulgebäude an der Bahnhofstraße zum neuen Rathaus. Ein wichtiger Entwicklungsschritt war die Ortssanierung während der Jahre 1983/84, während der die Durchführung des Aus- baus der Ortsdurchfahrt in Regenstauf stattfand. Bis zum Jahrtausendwechsel fanden in Folge mehrere hauptsächlich strukturelle Veränderungen statt. Beispielhaft wären hier die Einweihung des Feuerwehr- und Katastrophenschutzzentrums, die Ansied- OXQJYRQ%HWULHEHQLPQHXHQ*HZHUEHJHELHW6GXQGGLH$XÀ|VXQJGHV.ORVWHUVGHU Armen Schulschwestern zu erwähnen.15

Lage im Hauptort Regenstauf sowie des Marktes Regenstauf

'DV8QWHUVXFKXQJVJHELHWEH¿QGHWVLFKLQQHUKDOEGHV0DUNWHV5HJHQVWDXIVSH]LHOO im Hauptort Regenstauf. Der Markt Regenstauf liegt an der nördlichen Grenze des Landkreises Regensburg, im Gebiet des Regierungsbezirkes der Oberpfalz bzw. der Planungsregion Regensburg. Die Marktgemeinde grenzt an folgende Kommunen

‡ – Landkreis Schwandorf im Nordwesten ‡ Maxhütte-Haidhof – Landkreis Schwandorf im Norden ‡ Nittenau – Landkreis Schwandorf im Nord/Nordosten ‡ Bernhardswald – Landkreis Regensburg im Osten ‡ Zeitlarn – Landkreis Regensburg im Süden ‡ Lappersdorf – Landkreis Regensburg im Süden ‡ Holzheim a. Forst – Landkreis Regensburg im Westen ‡ Pielenhofen-Wolfsegg – Landkreis Regensburg im Westen

Von der guten räumlichen Anbindung der Region Regensburg an das Netz der deut- schen Autobahn mit der

‡ A 3 Richtung Frankfurt oder Wien und ‡ A 93 Richtung München oder Chemnitz/Dresden sowie der Bundesstraßen

‡ B 85/B 20 Richtung Pilsen/Prag, ‡ B8 Richtung niederländische Grenze oder Passau, ‡ B 15 Richtung A 9 Hof / A 93 Inntal, ‡ B 16 Richtung Roding oder Füssen

SUR¿WLHUWGHU0DUNW5HJHQVWDXIVRZLHGDV8QWHUVXFKXQJVJHELHW2UWVPLWWH5HJHQVWDXI Darüber hinaus ist die Region noch an das nationale Streckennetz der Bahn ange- bunden:

14 tmv-regental.de am 11.05.2012 15 www.regenstauf.de am 16.09.2011

13 Bahnstrecke München – Regensburg Bahnstrecke Nürnberg – Regensburg Bahnstrecke Regensburg – Hof

Aufgrund der räumlichen Nähe (rund 13 km) zur kreisfreien Stadt Regensburg, kann der Markt Regenstauf die gute räumliche Anbindung der Region Regensburg gut nut- zen. Darüber hinaus durchschneiden jeweils in Nord-Süd-Richtung die A 93 sowie die B 15 das Marktgemeindegebiet des Marktes Regenstauf, wodurch eine direkte Anbindung des Marktes Regenstauf an das nationale Netz der deutschen Autobahnen besteht. Anzumerken ist, dass die B 15 innerhalb des Marktgemeindegebietes durch das Untersuchungsgebiet Ortsmitte Regenstauf führt, wodurch erhebliche verkehrli- che Belastungen innerhalb der Ortsmitte ausgelöst werden.

Mit dem Bahnhaltepunkt Regenstauf, der die Bahnstrecke Regensburg – Hof bedient, ist die Marktgemeinde sowie das Untersuchungsgebiet Ortsmitte Regenstauf an das regionale Netz der Deutschen Bahn AG angebunden. Wobei die kreisfreie Stadt Re- gensburg, aufgrund ihrer räumlichen Nähe, innerhalb von 15 Minuten erreicht werden kann. Durch die schnelle Verbindung zur kreisfreien Stadt Regensburg ist der Markt Regenstauf darüber hinaus an das nationale Netz der Deutschen Bahn angebunden. Zudem ist die Stadt in das Liniennetz des RVV (Regensburger Verkehrsverbund) inte- griert. Ergänzend ist auf einen City-Bus hinzuweisen. Innerhalb des Untersuchungs- JHELHW2UWVPLWWH5HJHQVWDXIEH¿QGHWVLFKGHU%DKQKDOWHSXQNWVRZLHHLQJUR‰HU3DUN & Ride Parkplatz, der darüber hinaus mit Fahrradstellplätzen kombiniert ist.

'DV 8QWHUVXFKXQJVJHELHW 5HJHQVWDXI EH¿QGHW VLFK LQQHUKDOE GHV +DXSWRUWHV 5H- genstauf. Es ist aufgrund seiner bereits angesprochenen Durchquerung der B 15 so- wie der in dem Untersuchungsgebiet gelegenen Bahnhofes sehr gut an das Straßen- netz sowie das Netz der Deutschen Bahn angebunden.

Regionalentwicklung und Raumstruktur

Landesentwicklungsprogramm Bayern

In der Strukturkarte des Landesentwicklungsprogramms wird der Markt Regenstauf als Mittelzentrum, das im Regierungsbezirk Oberpfalz liegt, ausgewiesen. Dabei wird als ein Ziel festgelegt, dass die möglichen Mittelzentren „zentralörtliche Einrichtungen des gehobenen Bedarfs vorhalten“16, sollen. Darüber hinaus wird angestrebt, dass die Mittelzentren „die Bevölkerung in allen Teilräumen mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs in zumutbarer Erreichbarkeit“ versorgen sollen.17

Das Landesentwicklungsprogramm Bayern stellt ebenfalls Gebiete dar, die für den unterschiedlichen raumordnerischen Erfordernissen der Teilräume von Bedeutung sind. Der Markt Regenstauf wird in der Strukturkarte dem „allgemeinen länden Raum“ zugeordnet. Diese Gebiete werden vor allem aufgrund ihrer unterdurchschnittlichen Verdichtung festgelegt. Für den Markt Regenstauf bedeutet dies, dass „in der Regel NHLQHVSH]L¿VFKHQODQGHVSODQHULVFKHQ)HVWOHJXQJHQHUIRUGHUOLFK>VLQG@GLHEHUGLH Festlegungen zum ländlichen Raum in 2.2.5 hinausgehen.“18

16 Bayerische Staatsregierung (2013): Landesentwicklungsprogramm Bayern, S. 20, (G) 2.1.2 17 Bayerische Staatsregierung (2013): Landesentwicklungsprogramm Bayern, S. 21, (G) 2.1.7 18 Bayerische Staatsregierung (2013): Landesentwicklungsprogramm Bayern, S. 30, Zu 2.2.1 (B)

14 Folgende Grundsätze gelten für den ländlichen Raum: Im Zuge der Beteiligung der öffentli- chen Aufgabenträger nach § 141 i.V. „(G) Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass mit § 139 BauGB gibt der Regionale Planungsverband folgende Hinwei- - er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig sichern se: und weiter entwickeln kann, - seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zumutbarer Erreichbar- Für das Mittelzentrum Regenstauf keit versorgt sind, (zentralörtliche Einstufung gemäß - er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur bewahren kann und LEP vom 22.08.2013) soll damit - er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann. auch eine Stärkung der Eigenstän- digkeit gegenüber der Kernstadt des (G) Im ländlichen Raum soll eine zeitgemäße Informations- und Kommunikationsinfra- Verdichtungsraumes Regensburg struktur geschaffen und erhalten werden.“19 durch den weiteren Ausbau der Ver- sorgungs- und Arbeitsplatzfunktio- Regionalplan Regionaler Planungsverband Regensburg nen erreicht werden (vgl. Regional- plan A ll 3.2).

Die Ziele des Landesentwicklungsprogramms Bayern werden im Regionalplan des Den Belastungen durch den Indi- regionalen Planungsverbandes Regensburg aufgenommen und konkretisiert. Der vidualverkehr soll unter anderem Regionalplan Regensburg, speziell die Zielkarte 1 – Raumstruktur, ordnet den Markt durch weitere Verbesserungen beim Regenstauf in die Kategorie der Verdichtungszone ein, durch die eine Entwicklungs- öffentlichen Personennahverkehr achse (Regensburg – Weiden i.d. OPf.) von überregionaler Bedeutung führt.20 Der entgegengewirkt werden, indem Markt Regenstauf wird darüber hinaus, wie bereits im Kapitel Landesentwicklungspro- z.B. Anreize zur Benutzung des öf- fentlichen Personennahverkehrs gramm Bayern dargestellt, als mögliches Mittelzentrum eingestuft. (ÖPNV) oder des Fahrrads oder in Kombination geschaffen werden. In Verbindung mit der Entwicklungsachse von überregionaler Bedeutung steht, dass „die vom Flughafen München ausgehenden wirtschaftlichen Belebungseffekte Im Übrigen kommt entsprechen A ll im Einklang mit der anzustrebenden räumlichen Ordnung verstärkt genutzt werden 2.4 (G) grünordnerischen Festset- können“21. Dies soll zu positiven wirtschaftlichen Impulsen führen, die mit einer Ver- ]XQJHQ IU )UHL XQG *UQÀlFKHQ insbesondere am Uferstreifen ent- 22 besserung der gewerblichen Wirtschaftsstruktur einhergehen können. In diesem lang des Regen und am dortigen Zusammenhang wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass im Markt Regenstauf die Ortsrand eine besondere Bedeu- DXVJHZLHVHQHQJHZHUEOLFKHQ%DXÀlFKHQUHVHUYHQIUGLH1HXDQVLHGOXQJYRQ%HWULH- tung zu, da es den Abschnitt eines ben aktiviert werden sollen.23 regionalen Grünzugs betrifft, der Ausgleichs- und Klimafunktionen wahrnimmt. Wie bereits oben erwähnt, liegt der Markt Regenstauf in der äußeren Verdichtungs- zone des Verdichtungsraums Regensburg. Für diesen Bereich weist der Regional- plan als Ziel eine verstärkte Siedlungstätigkeit aus.24 Darüber hinaus werden folgende Grundsätze für die Gemeinden, die innerhalb des Verdichtungsraums Regensburg liegen, getroffen:

‡ „Eine Stärkung der Eigenständigkeit gegenüber der Kernstadt durch den Ausbau der Versorgungs- und Arbeitsplatzfunktionen in den zentralen Orten ist anzustre- EHQLQGHQ1DKEHUHLFKHQ>«@5HJHQVWDXI ZHVWOLFKHU7HLO YRUDOOHPDXFKGXUFK den Ausbau der gewerblichen Wirtschaft.  'DEHLLVWHVYRQEHVRQGHUHU%HGHXWXQJLP1DKEHUHLFK>«@5HJHQVWDXI |VWOLFKHU Teil) auf die Belange der Naherholung besonders Rücksicht zu nehmen. ‡ Eine Verbesserung der Bedienung im öffentlichen Personennahverkehr unter ver- stärkter Einbeziehung vorhandener Schienenstrecken ist anzustreben.

19 Bayerische Staatsregierung (2013): Landesentwicklungsprogramm Bayern, S. 29, (G) 2.2.5 20 http://www.region-regensburg.de/reg_plan/regpl11/r11raums2011.pdf 21 Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 8, (G) 1.3 22 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 8, (G) 1.3 23 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 35, 3.5 24 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 33, 1.1

15 ‡ >«@LP|VWOLFKHQ7HLOGHV1DKEHUHLFKV5HJHQVWDXILVWHVYRQEHVRQGHUHU%HGHX- tung, dass die Weiterentwicklung der Wohnfunktion behutsam mit besonderer Be- rücksichtigung des Landschaftsbildes erfolgt.“25

Die Fachziele und -pläne des Regionalplans – Zielkarte 2 Siedlung und Versorgung sowie Zielkarte 3 Landschaft und Erholung – betreffen folgende Aussagen zum Markt Regenstauf:

‡ 6LHGOXQJVHQWZLFNOXQJIU:RKQEDXÀlFKHQXQGJHPLVFKWH%DXÀlFKHQ

 $OV 6LHGOXQJVÀlFKHQ VLQG QHEHQ GHP +DXSWRUW 5HJHQVWDXI GLH *HPHLQGHWHLOH Hirschling, Heilinghausen, Grafenwinn, Kirchberg, Kleinramspau, Ramspau, Die- senbach, Preßgrund, Teilbereich zwischen A 93 und Oberhaslach, Loch, Eitlbrunn, Steinsberg, Buchenlohe sowie Schönleiten dargestellt. Der Regionalplan Region Regensburg weist als Ziel daraufhin, dass „historisch wertvolle Siedlungsbereiche erhalten, erneuert und weiterentwickelt werden“26 sollen. In diesem Zusammenhang wird für den Markt Regenstauf das Ziel der Durchführung von städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen angegeben, welche vorrangig die bauliche Struktur den sozialen, hygienischen, kulturellen und wirt- schaftlichen Erfordernissen anpassen sollen.27

‡ 6LHGOXQJVHQWZLFNOXQJIUJHZHUEOLFKH%DXÀlFKHQ

 $OVJHZHUEOLFKH%DXÀlFKHQZHUGHQGLH)OlFKHQDP|VWOLFKHQ5DQGYRQ6WHLQV- berg, zwischen A 93 und Oberhaslach sowie im Süden vom Hauptort Regenstauf GDUJHVWHOOW1DFKGHQ=LHOHQGHV5HJLRQDOSODQHVZLUGGHQ7HLOÀlFKHQVGOLFKYRQ Diesenbach sowie den gewerblichen Flächen des Marktes Regenstauf ein beson- deres Gewicht im Rahmen der gewerblichen Siedlungstätigkeit beigemessen28, da diese aufgrund ihrer guten verkehrlichen Anbindung gute Voraussetzungen für eine gewerbliche Entwicklung bieten.

‡ Verkehrliche Entwicklung

Derzeit sind in der Zielkarte 2 Siedlung und Versorgung folgende wichtige Ver- kehrsachsen im Markt Regenstauf hervorgehoben: A 93 mit den Autobahnan- schlussstellen Regenstauf sowie Ponholz, B 15 und St 2149. Darüber hinaus sind im Regionalplan die Eisenbahnstrecke mit dem Bahnhof Regenstauf eingetragen sowie an der nördlichen Grenzen des Marktes Regenstauf / westlich der A 93 ein Verkehrslandeplatz. Für den Bereich des ÖPNV weist der Regionalplan der Region Regensburg eine bessere Verknüpfung des regionalen Busliniennetzes mit dem Schienennetz aus. Dabei wird als geeigneter Verknüpfungspunkt unter anderem der Markt Regen- stauf genannt.29

25 Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 11, (G) 3.1.2 26 Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 32, 2.1 27 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 144, 2.1 28 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 35, 3.6 29 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 66, 2.8

16 ‡ Bodenschätze

Für den Markt Regenstauf werden folgende Vorbehaltsgebiete (t) für Ton und Lehm ausgewiesen:

- t 4 – Höhe Diesenbach, westliche der Bahnstrecke, - t 5 nordöstlich von Steinsberg, - t 25 nordöstlich von Schönleiten, - t 25/1 südlich der St 2149, - t 28 südlich und nördlich der St 2149 auf Höhe Steinsberg, - t 33 südlich von Loch - t 34 Südgrenze des Marktgemeindegebietes auf Höhe von Loch - t 35 südöstlich von t 34

‡ Grün- und Freiräume

Entlang des Flusses Regen ist ein regionaler Grünzug in der Zielkarte 2 Siedlung und Versorgung dargestellt. Darüber hinaus ist ein Trenngrünstreifen südlich des Hauptortes von Regenstauf und Zeitlarn eingetragen. Dabei dienen diese vorran- gig der Gliederung der Siedlungsstrukturen und sollen erhalten bleiben.30 Für das mögliche Mittelzentrum Regenstauf mit der Regenaue bzw. -tal und dem 6FKORVVEHUJZLUGDOVZHLWHUHV=LHOGLH3ÀHJHGHUVWDGWQDKHQ/DQGVFKDIWDQJHJH- EHQ'DEHLVROOGDV*HELHWÄVRJHSÀHJWXQGJHVWDOWHWZHUGHQGDVVGDVFKDUDN- teristische Orts- und Landschaftsbild, die kleinklimatische Wirkung und die Erho- lungswirksamkeit natürlicher Landschaftsteile erhalten und verbessert werden“31. In diesem Zusammenhang steht auch eine Verbesserung des Hochwasserschut- zes, um die stadtnahe Landschaft bzw. die Ortsteile besser schützen zu können.32

‡ Landschaft und Erholung

Im Rahmen der Freizeit und Erholung wird der Markt Regenstauf mit dem Regen- tal als Erholungsgebiet angegeben, das gesichert und ausgebaut werden soll.33 Darüber hinaus bildet das Regental einen Erholungsschwerpunkt, der ein größe- res Spektrum an Erholungs- und Freizeiteinrichtungen anbieten soll.34 In der Zielkarte Landschaft und Erholung ist das landschaftliche Vorbehaltsge- biet Nr. 13 dargestellt, welches sich entlang der westlichen Grenze des Gemein- GHJHELHWHV QDFK 6GHQ ELV ]XP 2UWVWHLO (LWOEUXQQ ]LHKW XQG DQVFKOLH‰HQG Àl- chendeckend von der südlichen Marktgemeindegrenze sowie Preßgrund bis zur Autobahn bzw. zum westlichen Rand des Hauptortes Regenstauf reicht. Dieses Vorbehaltsgebiet stellt mit seinen Grundwasservorräten ein wichtiges Ausgleichs- und Erholungsgebiet dar.35 Der östliche Teil des Marktes Regenstauf ist durch die beiden Vorbehaltsgebiete Nr. 20 und 21 geprägt, welche der Naherholung sowie dem Schutz vor Zersiedlung dienen sollen.36 Darüber hinaus wird der östli- che Teil als vorgeschlagenes Schutzgebiet für einen Naturpark ausgewiesen. An der östlichen Siedlungsgrenze des Hauptortes ist bis zur Marktgemeindegrenze

30 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 30, 4.2 31 Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 30, 5 32 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 75a, 4.3 33 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 59, 2.1 34 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 60, 2.2 35 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 132, 2 36 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 134, 2

17 ein Gebiet dargestellt, das zu einem Bannwald erklärt werden soll. Dieses Gebiet überlagert sich zugleich mit dem Vorbehaltsgebiet Nr. 21.

‡ Fremdenverkehr

Derzeit wird die Intensität des Fremdenverkehrs im Markt Regenstauf noch als ge- ring eingestuft. Dies soll durch Angebotserweiterungen mit fremdenverkehrswirk- samen Einrichtungen verbessert werden. Wobei immer die Abstimmung mit be- nachbarten Gemeinden und deren Fremdenverkehrsnetz im Vordergrund steht.37

‡ Bildung und Soziales

Im Rahmen der Erweiterung und der Verbesserung des Netzes an Kindergärten in der Region Regensburg soll unter anderem der Markt Regenstauf bei den Kinder- gartenplätzen bevorzugt behandelt werden.38 Auch im Bereich der Schulen wer- den für den Markt Regenstauf Erweiterungen vorgesehen. So gibt das Ziel 2.3.2 im Themenfeld Bildungs- und Erziehungswesen des Regionalplanes an, dass der Markt Regenstauf als möglicher Standort eines Gymnasiums vorgesehen werden soll.39 Neben dieser Ansiedlung ist ebenfalls die Errichtung einer Jugendbildungs- stätte40 im Markt Regenstauf sowie der Ausbau der Bücherei41 vorgesehen.

‡ %H]LHKXQJHQ]XDQGHUHQ*HPHLQGHWHLOHXQG9HUÀHFKWXQJHQ

Das Untersuchungsgebiet gem. § 141 BauGB „Ortsmitte Regenstauf mit westlich angrenzenden Flächen zum Regen und zur Bahnlinie“ entspricht weitgehend dem zentralen Versorgungsbereich Ortsmitte Regenstauf und bezieht darüber hinaus auch den westlich gelegenen Bereich bis zum Regen mit ein (im Südwesten bildet die Bahnlinie eine Begrenzung). Die Beziehungen des Untersuchungsgebietes zum Hauptort, wie auch zum ge- samten Gebiet des Marktes Regenstauf, sind v.a. durch den zentralen Versor- gungsbereich geprägt. Darüber hinaus bildet des Untersuchungsgebiet auch den zentralen Bereich des Hauptortes, wie auch des gesamten Gebietes des Marktes Regenstauf, ab, was die Ausstattung mit Einrichtungen der öffentlichen Verwaltun- gen, sozialen und kulturellen Einrichtungen betrifft.

37 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 49, 2.5.4 38 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 53, 1.1 39 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 53, 2.3.2 40 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 55, 5.1.3 41 vgl. Regionaler Planungsverband Regensburg (2011): Regionalplan Region Regensburg, S. 57, 8.1.4

18 1.2 Soziale Infrastruktur / Versorgung und Einzugsbereiche

Zur sozialen Infrastruktur zählen u. a. alle Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge, der Betreuung und schulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen, der außer- schulischen Bildung (z.B. Volkshochschule), der Religion, der Hilfe zum Leben sowie alle Einrichtungen für ältere und hilfsbedürftige Personen.

Dabei zählen zu den sozialen Einrichtungen nicht nur Einrichtungen die durch eine öffentliche Trägerschaft betrieben werden, sondern auch Einrichtungen bzw. Instituti- onen, die durch natürliche oder juristische Personen betrieben werden können. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine gemeindliche oder staatliche Anerkennung der öf- fentlichen Aufgaben vorhanden sein muss.

Der Markt Regenstauf, speziell der Hauptort, verfügt, entsprechend der Kategorie mögliches Mittelzentrum, über eine gute Infrastrukturausstattung im Bereich der so- zialen Einrichtungen. Die Verteilung der sozialen Einrichtungen im Hauptort Regen- stauf zeigt sehr deutlich eine erhöhte Zahl an Einrichtungen innerhalb der Ortsmitte sowie entlang der Hauptstraße. Darüber hinaus tritt mit den Eckert-Schulen sowie der Grund-, Mittel- und Realschule am Schlossberg im südöstlichen Teilbereich des Hauptortes ebenfalls eine erhöhte Konzentration an sozialen Einrichtungen auf.

Im Untersuchungsgebiet zeichnet sich deutlich der Schwerpunkt der sozialen Einrich- tungen entlang der Hauptstraße ab, wie in der Abbildung 2 gut erkennbar ist.

Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie Bildungseinrichtungen

Im Markt Regenstauf gibt es sechs Kindergärten mit einer unterschiedlich großen Zahl DQ*UXSSHQ'DEHLEH¿QGHQVLFKYLHUGHU.LQGHUJlUWHQLP+DXSWRUW5HJHQVWDXI'LH anderen beiden sind zum einen in Diesenbach und zum anderen in Eitlbrunn situiert. Die höchste Zahl an Gruppen und damit auch die größte Betreuungsmöglichkeit, be- steht im Kinderhaus am Märchenbrunnen an der Johann-Strauß-Straße. Daran an schließt sich mit einer Gruppenstärke von vier Gruppen der katholische Kindergarten „Arche Noah“, gefolgt vom Sieglinde-Eckert-Kindergarten mit drei Gruppen. Die bei- den anderen Kindergärten – Kindergarten Diesenbach sowie Kindergarten „Sonnen- schein“ in Eitlbrunn verfügen über jeweils 2 Gruppen.

Zur schulischen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen stehen im Markt Regenstauf XQWHUVFKLHGOLFKH(LQULFKWXQJHQ]XU9HUIJXQJ%LVDXIHLQ*\PQDVLXPEH¿QGHQVLFK alle schulichen Einrichtungen im Gemeindegebiet. Vor allem im Bereich der Grund- schule ist der Markt Regenstauf gut aufgestellt, denn es gibt innerhalb des Gemein- degebietes vier Grundschulen:

‡ Grundschule Regenstauf am Schlossberg ‡ Grundschule Steinsberg-Eitlbrunn ‡ Grundschule Ramspau ‡ Grundschule Diesenbach

Neben den Grundschulen verfügt der Markt Regenstauf ebenfalls noch über eine Mit- telschule am Schlossberg, die Max-Ulrich-von-Drechsel-Realschule (Staatliche Real-

19 1

3 2

4 5

Abbildung 2 Soziale Einrichtungen 6 1 Mehrgenerationenhaus 2 Thomas-Wiser-Haus 3 Kindergarten Arche Noah 4 Ambulante Alten- und Kranken- SÀHJHVWDWLRQGHU&DULWDV 5 kath. Pfarramt / Kirche St. Jakobus 6 Rathaus 7

7 BRK 8 Friedhof 9 Caritas, Hermann-Grötsch-Haus $OWHQXQG3ÀHJHKHLPPLW.XU] ]HLWSÀHJH

4XHOOH 8

Grundlage Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Darstellung D I S Dürsch Insitut für 9 Stadtentwicklung

20 schule Regenstauf) sowie weitere Bildungseinrichtungen wie das Sonderpädagogi- sche Förderzentrum.

Während die Grundschulen über das Gemeindegebiet verteilt sind, konzentrieren sich die weiteren schulischen Einrichtungen hauptsächlich auf den Hauptort Regenstauf und da speziell im Umfeld der Hauzensteiner Straße sowie der Dr.-Robert-Eckert- Straße.

Neben den bereits genannten Bildungseinrichtungen ist die VHS für den Landkreis Regensburg im Markt Regenstauf mit einigen Kursen und Weiterbildungsmöglichkei- ten aktiv. Mit der VHS wird nicht nur den Kindern und Jugendlichen ein außerschu- lisches Bildungsangebot präsentiert, auch für die anderen Generationen aller Alters- gruppen wird hier die Möglichkeit geboten, sich weiter zu bilden. Derzeit werden in der Außenstelle der VHS in Regenstauf 42 Kurse angeboten, die von Gesundheit über Kultur und Sprachen bis hin zu Informationsveranstaltungen für Eltern reichen.

Unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses steht darüber hinaus den Jugendli- FKHQLQ9HUELQGXQJPLWGHU-XJHQGSÀHJHHLQ-XJHQGWUHII]XU9HUIJXQJGHUMHGRFK aufgrund der kleinen Räume sowie dem direkt angrenzenden Eingangsbereich und dem somit nicht ermöglichten abgegrenzten Bereich, der nur für die Jugendlichen zur Verfügung steht, verlagert oder erweitert werden sollte.

In den größeren Ortsteilen sowie auch dem Hauptort Regenstauf stehen den Kindern und Jugendlichen neben dem Mehrgenerationenhaus weitere Freizeitmöglichkeiten in Form von Spiel- und Bolz- sowie Sportplätzen zur Verfügung. Dazu zählen z.B. der Spielplatz an der Schlesierstraße, der Friedenstraße, Telemannstraße und dem Masurenweg im Hauptort Regenstauf, an der Sandstraße im OT Diesenbach, am Hainsackerweg im OT Loch, an der Schloßparkstraße im OT Karlstein, der Bolzplatz am Gailenberger Weg im OT Heilinghausen, Am Sitzhoffeld und Brunnackerweg im OT Steinsberg, an der Schloßparkstraße im OT Karlstein sowie der Spielplatz im OT Hirschling. Darüber hinaus gibt es noch einen kleinen Skaterplatz nahe der Pestaloz- zistraße im Hauptort Regenstauf.

Im Untersuchungsgebiet „Ortsmitte Regenstauf mit angrenzenden Flächen zum Re- JHQXQG]XU%DKQ³EH¿QGHWVLFKGHU.LQGHUJDUWHQ$UFKH1RDKVRZLHGDV7KRPDV Wiser-Haus, welche für die Kinder und Jugendlichen mit Angeboten zur Verfügung stehen.

Kirchliche Einrichtungen

,P0DUNW5HJHQVWDXIEH¿QGHQVLFKYHUVFKLHGHQH3IDUUJHPHLQGHQXQGGD]XJHK|UL- ge Kirchen. Insgesamt gibt es sieben Pfarrgemeinden. Davon sind die Katholische Pfarrgemeinde St. Jakobus sowie die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im +DXSWRUW5HJHQVWDXIVHOEVWVLWXLHUW,P8QWHUVXFKXQJVJHELHWVHOEVWEH¿QGHWVLFKGLH Pfarrgemeinde St. Jakobus mit der dazugehörischen katholischen Kirche. Die ande- ren Pfarrgemeinden wie z.B.

‡ das katholische Pfarramt St. Johannes Diesenbach, ‡ das katholische Pfarramt St. Michael (Eitlbrunn), ‡ die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius (Ramspau),

21 ‡ die katholische Pfarrgemeinde St. Josef (Steinsberg) sowie ‡ die katholische Pfarrgemeinde Maria Himmelfahrt (Kirchberg)

EH¿QGHQVLFKLQGHQ2UWVWHLOHQ

Einrichtungen für Senioren

'HU0DUNW5HJHQVWDXIELHWHWGUHLJU|‰HUH(LQULFKWXQJHQGLHVLFKPLWGHU3ÀHJHE]Z Betreuung von Senioren beschäftigten. Diese drei Einrichtungen sind die

‡ $PEXODQWH$OWHQXQG.UDQNHQSÀHJHVWDWLRQGHU&DULWDV ‡ 3ÀHJHUHVLGHQ]$P/LQGHQSDUN ‡ &DULWDV+HUPDQQ*U|WVFK+DXV±$OWHQXQG3ÀHJHKHLPPLW%HWUHXWHP:RKQHQ

Darüber hinaus bietet das Mehrgenerationenhaus des Marktes Regenstauf ebenfalls Angebote, die der Freizeitgestaltung der Senioren dienen, dazu zählen unter anderem das Seniorenbüro, der Wunsch-Opa und Wunsch-Oma Dienst, der Spieleabend, der offene Treff sowie das Café Pause.

'DEHLEH¿QGHQVLFKGLH$PEXODQWH$OWHQXQG.UDQNHQSÀHJHVWDWLRQGHU&DULWDVVRZLH das Mehrgenerationenhaus des Marktes Regenstauf mit seinen unterschiedlichen An- geboten innerhalb des Untersuchungsgebietes.

Einrichtungen zur Gesundheit

,P0DUNW5HJHQVWDXIEH¿QGHQVLFKHLQH9LHO]DKOYRQ(LQULFKWXQJHQGLHGHU*HVXQG- heit der Einwohner dienen. Dazu zählen z.B. die vier Apotheken. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl an Ärzten, die von den Allgemein- und Praktischen Ärzten über die Diagnostische Radiologie bis hin zur Kinderheilkunde und viele Bereiche mehr abde- cken. Insgesamt gibt es derzeit rund 32 tätige Ärzte mit Praxen im Hauptort sowie in den Ortsteilen.

Neben dem Hauptangebot an ärztlichen Praxen, gibt es darüber hinaus noch weiter- führende Dienstleistungen, die den medizinischen Bereich unterstützen. Dazu zählen z.B. die Optiker, die Dienstleister für Hörgeräte, Massagepraxen, Praxen für Kranken- gymnastik und Physiotheraphie sowie Ergotherapie.

Eine größere Einrichtung ist zusätzlich noch das Dialysezentrum, welche sich in dem JUR‰HQ$UHDOGHU'U5REHUW(FNHUW6WUD‰HEH¿QGHW

Das ehemals in Regenstauf vorhandene Kreiskrankenhaus wurde aufgrund des Neu- baus des Uniklinikum 1991 aufgegeben.

Die Einrichtungen zur Gesundheit bilden zum großen Teil Cluster, die vorrangig an der Eichendorffstraße sowie der Dr.-Robert-Eckert-Straße liegen. Darüber hinaus gibt es noch einzelne Praxen, die über den Hauptort Regenstauf verteilt sind. Auffällig ist da- bei eine hohe Konzentration entlang der Hauptverkehrsachse Regensburger Straße – Kirchplatz – Marktplatz – Hauptstraße (vgl. Karte 8). Nur vereinzelt, wie in Steinsberg gibt es in den Ortsteilen Einrichtungen, die der Gesundheit dienen.

22 Sonstige Einrichtungen

Neben den bereits erwähnten sozialen Einrichtungen bieten darüber hinaus weitere behördliche und öffentlich tätige Einrichtungen ihre Dienste und Leistungen an. Zu nennen sind hier u.a. das Rathaus und der Bauhof.

,P0DUNW5HJHQVWDXIEH¿QGHWVLFKPLWGHP.XOWXUXQG0HKUJHQHUDWLRQHQKDXVPLW)D- milienstützpunkt zudem eine wichtige gesellschaftsfördernde Einrichtung. Diese fasst GHU]HLWXQWHUHLQHP'DFKGLH-XJHQGSÀHJHXQGEHWUHXXQJGLH6HQLRUHQEHWUHXXQJ mit dem Seniorenbüro, dem Senioren-Treff sowie dem Alleinerziehenden-Treff und der Kinderbetreuung, dem Förderkreis für Kunst, Kultur und Museum sowie dem Treff- punkt für Musik e.V. zusammen.

Eine weitere wichtige soziale Einrichtung stellt das Thomas Wiser Haus dar, welches LQ )RUP HLQHU (U]LHKXQJVDQVWDOW IU$UPH EHJDQQ XQG KHXWH ÄÀH[LEOH XQG GLIIHUHQ- zierte Formen der Hilfe zur Erziehung im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich“ bietet.

Bei der sozialen Infrastruktur wird die Bedeutung des Hauptortes Regenstauf im Ge- füge der gesamten Siedlungsstruktur des Gemeindegebietes ebenfalls deutlich her- DXVJHVWHOOW'HQQHVEH¿QGHQVLFKLQGHQ2UWVWHLOHQHEHQIDOOVVR]LDOH(LQULFKWXQJHQ jedoch sind die meisten Einrichtungen der sozialen Infrastruktur im Hauptort angesie- delt.

23 1.3 Analyse der demographischen Entwicklung

Im nachfolgenden Kapitel wird die demographische Situation des Untersuchungsge- bietes näher betrachtet. Dabei wird der Fokus auf die Entwicklung der Bevölkerungs- zahlen zwischen 2000 und 2013 sowie die Altersstruktur im Jahr 2013 gelegt.

Die Datengrundlage bildet dabei die Statistik des Einwohnermeldeamtes des Marktes Regenstauf (http://www.regenstauf.de/ sowie direkter Kontakt). Soweit möglich, wird die Bevölkerungsentwicklung in einem Zeitraum zwischen 2000 und 2013 dargestellt, um die Entwicklung des Untersuchungsgebietes besser abbilden zu können.

Um den verschiedenen Teilräumen des Untersuchungsgebietes gerecht zu werden, wurde, wie bereits ausgeführt, das Untersuchungsgebiet in vier Teilräume bzw. Berei- che untergliedert

‡ Mitte ‡ Nord ‡ Süd ‡ West

Diese Aufteilung wird ebenfalls bei der Betrachtung der demographischen Situation beibehalten.

Entwicklung der Bevölkerung und Bestand

Im Untersuchungsgebiet lebten im Jahr 2013 678 Einwohner des Marktes Regen- stauf. Insgesamt lebten damit rund 0,4 Prozent der gesamten Einwohner des Marktes Regenstauf sowie rund 6,8 Prozent aller Einwohner des Hauptortes Regenstauf im Untersuchungsgebiet.

Im Gegensatz dazu entspricht das Untersuchungsgebiet nur 0,2 Prozent der Gesamt- ÀlFKH GHV 0DUNWHV 5HJHQVWDXI 'DV 8QWHUVXFKXQJVJHELHW ZHLVW JHJHQEHU GHP Markt Regenstauf mit rund 10.378,5 Hektar eine Fläche von ca. 21,32 Hektar auf. Die %HWUDFKWXQJGHU7HLOUlXPH]HLJWGDVVPLW+HNWDUGHU%HUHLFK0LWWHGHUÀlFKHQ- mäßig größte Teilraum ist, gefolgt von 6,19 Hektar vom Teilraum West.

Hinsichtlich der Bevölkerungsdichte zeigt sich, dass diese im Markt Regenstauf mit 1,4 Personen pro Hektar deutlich geringer ist als im Untersuchungsgebiet mit 31,8 Personen pro Hektar. Wie anhand der Tabelle 1 gut erkennbar, zeigen sich innerhalb des Untersuchungsgebiet zwischen den Teilräumen unterschiedliche Bevölkerungs- dichten auf. Während der Teilraum Nord und Süd mit 41,5 und 41,3 Personen pro Hektar noch sehr nah beieinander liegende Bevölkerungsdichten aufweisen, fällt der Teilraum West mit 10,2 Personen pro Hektar deutlich aus dem Rahmen. Dies ist vor DOOHPDXIGLHJUR‰HQ*UQÀlFKHQHQWODQJGHV5HJHQGHP%HUHLFKGHV%DKQKRIHV und den großen Grundstück mit Gartenanteil zurückzuführen.

Die Entwicklung des Marktes Regenstauf, des Hauptortes sowie des Untersuchungs- gebietes mit seinen Teilräumen ist in den letzten Jahr sehr unterschiedlich verlau- fen. Während in allen Vergleichsräumen ein Wachstum der Bevölkerungszahlen von

24 EW 31I12I EW 31I12I Veränderung Fläche Bevölke- Tabelle 1 Bevölkerungsbestand und -verände- 2000) 2013) in Prozent in Hektar rungsdichte rung im Markt Regenstauf (2000I 2013) (2013) (2013) Markt Regenstauf 4XHOOH

Markt Regenstauf 14.941 15.592 4,4 10.378,5 1,4 Grundlage Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Hauptort Bürgerbüro Markt Regenstauf Regenstauf 9.334 9.931 6,4 Darstellung D I S Dürsch Insitut für Untersuchungsgebiet Stadtentwicklung Untersuchungs- 666 678 1,8 21,32 31,8 gebiet

Teilräume Mitte 223 251 12,5 6,35 39,5 Nord 224 204 -8,9 4,91 41,5 Süd 169 160 -5,3 3,87 41,3 West 50 63 26,0 6,19 10,2

2000 bis 2013 attestiert werden kann (siehe Tabelle 1), sind die Entwicklungen inner- halb des Zeitraumes sehr unterschiedlich. Während der Markt Regenstauf sowie der Hauptort ein kontinuierliches Wachstum aufweisen, so ist das Untersuchungsgebiet von starken Schwankungen geprägt (vgl. Abbildung 3). Während die Einwohnerzahl von 2000 mit 666 Personen bis 2005 auf 715 anstieg, ging sie in den darauffolgen- den Jahren bis 2010 auf 673 Einwohner zurück um anschließend wieder leicht auf 678 Einwohner im Jahr 2013 anzusteigen. Dies spiegelt sich in dem relativ geringen prozentualen Anstieg zwischen 2000 und 2013 von 1,8 Prozent wieder. Der im Ver- gleich zum Hauptort mit einem positven Zuwachs von 6,4 Prozent sowie dem Markt Regenstauf mit 4,4 Prozent deutlich niedriger liegt.

Eine Betrachtung der Teilräume zeigt, dass zwischen 2000 und 2013 die Entwicklung

Entwicklung des Marktes Regenstauf zwischen 2000 und 2013 im Vergleich (2000 = Ausgangspunkt) 8,0 7,07,0 6,0 Abbildung 3 Entwicklung des Marktes Regenstauf 5,0 Markt Regenstauf zwischen 2000 und 2013 im Vergleich 4,0 Hauptort Regenstauf 4XHOOH Prozent 3,0 Untersuchungsgebiet Grundlage 2,0 Bürgerbüro Markt Regenstauf 1,0 Darstellung 00,0 0 D I S Dürsch Insitut für 2000 2005 2010 2013 Stadtentwicklung

25 sehr unterschiedlich war. Während im Teilraum West ein Zuwachs von 26 Prozent und dem Teilraum Mitte ein Zuwachs von 12,5 Prozent erfolgte, verzeichneten der Teilraum Nord ein Rückgang um -8,9 Prozent und der Teilraum Süd einen Rückgang um -5,3 Prozent seiner Einwohner.

Altersstruktur

Der Fokus des Kapitels Altersstruktur liegt vor allem auf den Bevölkerungsgruppen der Kinder und Jugendlichen (0-5 Jahre / 6-17 Jahre) sowie den älteren und hochbetagten Bevölkerungsgruppen (65-74 Jahre / 75 Jahre und älter). Die Bevölkerungsgruppen EHHLQÀXVVHQGLH6WUXNWXUGHU%HY|ONHUXQJE]ZGHUJHVHOOVFKDIWOLFKHQ(QWZLFNOXQJDP meisten:

‡ Je weniger Kinder geboren werden, desto weniger Nachkommen werden auch in Zukunft folgen – das Bestandserhaltungsniveau sinkt immer weiter.

‡ Je höher der Anteil der älteren und hochbetagten Bevölkerungsgruppen, desto größer die Überalterung und die damit verbundenen Folgen und Anpassungen der Infrastruktur.

Bei der Altersstruktur sind zum einen die jüngeren Altersgruppen (0-5 Jahre und 6-17 Jahre) sowie die älteren Altersgruppen (65-74 Jahre und 75 Jahre und älter) wichtig. Von den 678 Einwohnern des Untersuchungsgebietes sind 41 Personen im Alter von 0-5 Jahren. Dies entspricht einem Anteil von 6,0 Prozent. Bei den 6-17 Jährigen liegt der Anteil bei 18,3 Prozent, was 124 Personen entspricht.

Zu den Personen die im Alter zwischen 65- 74 Jahren zählen, gehören 53 Personen. Dies entspricht einem Anteil von 7,8 Prozent der Einwohner des Untersuchungsge- bietes. Die Altersgruppe der 75-Jährigen und älter zeigt ähnliche Kennzahlen. So sind von den 678 Einwohnern 50 Personen 75 Jahre und älter, was einem Anteil von 7,4 Prozent entspricht.

Die Tabelle 2 zeigt neben der Altersstruktur des Untersuchungsgebietes ebenfalls die

Entwicklung der Einwohner unterteilt nach Bereichen 300

250

Abbildung 4 200 Entwicklung der Einwohner unterteilt MITTE nach Bereichen 150 NORD 4XHOOH SÜD Einwohner 100 WEST Grundlage Bayerisches Landesamt für Statistik 50 und Datenverarbeitung 0 Darstellung 2000 2005 2010 2013 D I S Dürsch Insitut für Stadtentwicklung

26 Untersu- Teilraum Teilraum Teilraum Teilraum Tabelle 2 Bevölkerungsbestand und Altersstruk- chungsge- Mitte Nord Süd West tur im Untersuchungsgebiet biet Gesamt 4XHOOH

Einwohnerzahl 678 251 204 160 63 Grundlage Bürgerbüro Markt Regenstauf

Altersstruktur absolut Darstellung 0 - 5 Jahre 41 29 4 3 5 D I S Dürsch Insitut für Stadtentwicklung 6 - 17 Jahre 124 69 19 23 13 18 - 24 Jahre 53 27 12 11 3 25 - 49 Jahre 241 64 89 64 24 50 - 64 Jahre 116 30 43 36 7 65 - 74 Jahre 53 15 18 13 7 75 Jahre und älter 50 17 19 10 4

Altersstruktur Anteil an Einwohnerzahl 0 - 5 Jahre 6,0 11,6 2,0 1,9 7,9 6 - 17 Jahre 18,3 27,5 9,3 14,4 20,6 18 - 24 Jahre 7,8 10,8 5,9 6,9 4,8 25 - 49 Jahre 35,5 25,5 43,6 40,0 38,1 50 - 64 Jahre 17,1 12,0 21,1 22,5 11,1 65 - 74 Jahre 7,8 6,0 8,8 8,1 11,1 75 Jahre und älter 7,4 6,8 9,3 6,3 6,3

Altersstruktur in den Teilräumen. Dabei zeigen sich vor allem bei den Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen erhebliche Diefferenzen. Den höchsten prozentualen Anteil bei den 0-5 Jährigen weist mit 11,6 Prozent gemessen an den Einwohnern des Teilraumes, der Teilraum Mitte auf. Leicht über dem Anteil des Untersuchungsgebie- tes liegt nocht der Teilraum West mit einem Anteil von 7,9 Prozent. Die anderen bei- den Teilräume liegen mit 2,0 Prozent (Teilraum Nord) und 1,9 Prozent (Teilraum Süd) erheblich unter dem Anteil des Untersuchungsgebietes bei den 0-5 Jährigen von 6,0 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-17 Jahren. Während der Teilraum Mitte mit 27,5 Prozent den höchsten Anteil aufweist, folgt mit 20,6 Prozent der Teilraum West. Demgegenüber weisen die beiden anderen Teilräume mit 14,4 Prozent (Teilraum Süd) und 9,3 Prozent (Teilraum Nord) deutlich niedrigere Anteile als das Untersuchungsgebiet mit 18,3 Prozent bei den Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-17 Jahren auf. Eine Ursache für den hohen Anteil des Teilraumes Mitte liegt vor allem an dem Thomas-Wiser-Haus mit seinen Wohngrup- pen für Kinder und Jugendliche.

Bei den Einwohnern im Alter von 65-74 Jahren sowie 75 Jahren und älter sind die Anteile etwas ausgeglichener. Während im Untersuchungsgebiet der Anteil der 65-74 Jährigen bei 7,8 Prozent liegt, weist er eine Bandbreite von 6,0 Prozent im Teilraum Mitte bis 11,1 Prozent im Teilraum West auf. Der Anteil bei den 75 Jährigen und äl-

27 Altersstruktur Bereich West 2013

6,3 7,9 0-5 Jahre 11,1 Altersstruktur Bereich Nord 2013 6-17 Jahre 20,6 18-24 Jahre 2,0 11,1 25-49 Jahre 9,3 9,3 50-64 Jahre 0-5 Jahre 4,8 8,8 5,9 65-74 Jahre TR Nord 6-17 Jahre 75 Jahre und älter 18-24 Jahre 38,1 25-49 Jahre 21,1 50-64 Jahre 65-74 Jahre 43,6 TR West 75 Jahre und älter

TR Mitte Altersstruktur Bereich Mitte 2013

6,8 11,6 6,0 0-5 Jahre 6-17 Jahre 12,0 18-24 Jahre 27,5 25-49 Jahre 50-64 Jahre 65-74 Jahre 25,5 75 Jahre und älter 10,8

TR Süd Altersstruktur Bereich Süd 2013 1,9

6,3 8,1 14,4 0-5 Jahre Abbildung 5 6-17 Jahre Altersstruktur des Untersu- 6,9 18-24 Jahre chungsgebietes unterteilt nach 22,5 25-49 Jahre den Teilräumen 50-64 Jahre 65-74 Jahre 40,0 75 Jahre und älter 4XHOOH

Grundlage Bürgerbüro Markt Regenstauf Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Darstellung D I S Dürsch Insitut für Stadtentwicklung

28 ter ist mit 7,4 Prozent annährend so hoch wie bei den Personen im Alter von 65-74 Jahren. Während die Teilräume Süd und West jeweils einen Anteil von 6,3 Prozent aufweisen, liegt der Anteil im Teilraum Nord bei 9,3 Prozent und im Teilraum Mitte bei 6,8 Prozent.

Durchschnittsalter

Das Durchschnittsalter im Untersuchungsgebiet liegt bei 47,4 Jahren im Jahr 2013. In den Teilräumen ist das Durchschnittsalter entsprechend den unterschiedlichen An- teilen der Altersgruppen ebenfalls sehr verschieden. Mit 50 Jahren weist der Teilraum Nord das höchste statistische Alter auf. Über dem durschnittlichen Alter des Untersu- chungsgeietes liegt ebenfalls der Teilraum Süd mit einem statistischen Alter von 48,3 Jahren. Demgegenüber liegt der Teilraum West mit einem statistischen Alter von 47,1 Jahren leicht unter dem Alter des Untersuchungsgebietes sowie der Teilraum Mitte mit 44,2 Jahren deutlich darunter.

Bevölkerungsprognose

Die nachfolgende Bevölkerungsprognose bezieht sich auf die statistischen Auswer- tungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. Der Be- trachtungszeitraum bezieht sich dabei auf die Jahre 2009 bis 2029. Die Betrachtungs- ebene bildet der Markt Regenstauf.

Für den Markt Regenstauf weist die Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statis- tik und Datenverarbeitung ein prognostiziertes Wachstum von 2,9 Prozent auf 15.470 Einwohner voraus. Betrachtet man die zukünftige ausgewiesene Entwicklung des Marktes Regenstauf (Abbildung 25), so zeigt sich, dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2024 konstant auf 15.500 Einwohner ansteigen wird, um dann zwei weitere Jah- re auf diesem Niveau zu verweilen und anschließend leicht abzusinken.

Die im Abschnitt Altersstruktur beschriebenen Entwicklungen führen zu einer Über- alterung der Bevölkerung des Marktes Regenstauf. Dabei setzt sich im Gebiet des Marktes Regenstauf der landesweite Trend eines zunehmend höheren Durchschnitts- alters durch. Lag das Durchschnittsalter um das Jahr 2000 bei ca. 39,3 Jahren, er-

Abbildung 6 Entwicklung des Durchschnittsalters bis 2029 im Vergleich zu Landkreis, Regierungsbezirk und Bayern

4XHOOH Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

29 reichte es um das Jahr 2010 (Gegenwart) bereits ca. 43 Jahre und wird nach der Prognose um das Jahr 2029 bei ca. 47,8 Jahre liegen. Das entspricht einem Zuwachs des Durchschnittsalters innerhalb eines Zeitraumes von ca. 30 Jahren um 8,5 Jahre. Das bedeutet, dass die etwa gleich bleibende Bevölkerungszahl von einer sich deut- lich verändernden Altersstruktur geprägt sein wird.

Die Bevölkerungsskizze (Abbildung 7) des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung zeigt sehr gut den Wandel der Altersgruppen. Während die jungen Altersgruppen immer weiter abnehmen werden, werden die älteren Bevölke- rungsgruppen immer stärker zunehmen. Dadurch wird künftig ein Übergewicht bei den älteren Bevölkerungsgruppen entstehen, welches der Markt Regenstauf durch entsprechende Maßnahmen ausgleichen muss bzw. künftig seine Infrastruktur ent- sprechend den Bedürfnissen der älteren Bevölkerungsgruppen anpassen muss. Im nachfolgenden Abschnitt werden die einzelnen Altersgruppen näher erläutert.

Für den Markt Regenstauf ist eine Bevölkerungsveränderung der unter 18-Jährigen bis 2029 von -15,2 Prozent in dieser Altersgruppe zu rechnen. Die künftige Entwick- lung der unter 18-jährigen im Markt Regenstauf zeigt, dass der Markt Regenstauf bis zum Jahr 2020 kontinuierlich an Bevölkerung in der Altersgruppe der unter 18-jähri- gen verlieren wird. Danach bleibt er bis 2023 auf einem konstanten Niveau, um an- schließend weiter zu sinken. Dabei wird in absoluten Zahlen ausgedrückt, die Zahl der unter 18-jährigen von 2009 mit 2.529 Einwohnern auf 2.140 Einwohner zurückgehen.

Die Altersgruppe der 65-jährigen und älter zeigt im Gegensatz zu den jüngeren Bevöl- kerungsgruppen ein anderes Bild. Hier wird für den Markt Regenstauf ein Wachstum

Abbildung 7 Bevölkerungsskizze im Jahr 2009 bzw. 2029

4XHOOH Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

30 prognostiziert. So wird im Markt Regenstauf die Bevölkerungszahl der 65-jährigen und älter von 2.719 Einwohnern im Jahr 2009 auf 4.330 Einwohner im Jahr 2029 an- steigen. Dies entspricht einem prozentualen Zuwachs von 59,2 Prozent.

Der Jugendquotient zeigt das Verhältnis der erwerbsfähigen Bevölkerung (20-64 Jah- re) zu den jüngeren Bevölkerungsgruppen (unter 20 Jahre).42 Der Markt Regenstauf weist einen Jugendquotient von 30,8 im Jahr 2009 auf. Insgesamt verschlechtert sich das Verhältnis bis zum Jahr 2029 deutlich, denn der Jugendquotient fällt bis 2029 auf 27,6 Punkte ab.

Beim Altenquotient, der das Verhältnis der erwerbsfähigen Bevölkerung (20-64 Jahre) zu den älteren Bevölkerungsgruppen (65 Jahre und älter) aufzeigt43, weist der Markt Regenstauf ein relativ gutes Verhältnis im Jahr 2009 mit 28,9 Punkten auf. Künftig wird das Verhältnis von 2009 um 20,7 Punkte auf 49,6 anwachsen. Für den Markt Regenstauf bedeutet dies eine Verschlechterung des Verhältnisses.

42 YJOKWWSZZZELEGHPRJUD¿HGHQQB6KDUHG'RFV*ORVVDUHLQWUDHJH'(-MXJHQGTXRWLHQW html am 20.09.2011 43 YJO KWWSZZZELEGHPRJUD¿ HGHFOQBQQB6KDUHG'RFV*ORVVDUHLQWUDHJH'($DOWHQ- quotient.html am 20.09.2011

Abbildung 8 Bevölkerungsentwicklung (absolut von 2009 bis 2029 Kinder und Jugendliche

4XHOOH Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Abbildung 9 Bevölkerungsentwicklung (absolut von 2009 bis 2029 Ältere

4XHOOH Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

31 Damit ergibt sich für den Gesamtquotient des Marktes Regenstauf ein Wert von 59,6 im Jahr 2009. Bis zum Jahr 2029 wird eine Steigerung des Wertes auf 77,3 erwartet. Damit verändert sich das Verhältnis um 17,7 Punkte.

Die Bevölkerungsprognose spielt vor dem Hintergrund der aufgezeigten Entwicklung der zurückliegenden Jahre eine zentrale Rolle, da sie helfen soll einzuschätzen, ob sich die in der jüngsten Vergangenheit erkennbaren Trends fortsetzen bzw. verstärken werden.

Dabei werden nach der amtlichen Bevölkerungsprognose folgende Aspekte deutlich:

‡ leicht zunehmende Bevölkerungszahl bis 2029 (2,9 Prozent) ‡ Abnahme der unter 18-Jährigen um -15,2 Prozent ‡ Abnahme der 18-39-Jährigen um -7,9 Prozent ‡ Abnahme der 40-64-Jährigen um -8,2 Prozent ‡ Erheblicher Zuwachs der 65-Jährigen und älter um 59,2 Prozent

Damit wird sich der Markt Regenstauf in Zukunft auf eine starke Überalterung (von 2009 42,8 Jahre auf 47,8 Jahre 2029) einstellen müssen. Damit werden sich auch die zukünftigen Belange bzgl. der Infrastruktur verändern, welche der Markt Regenstauf bei den künftigen Planungen berücksichtigen sollte.

32 1.4 Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen sowie Analyse der weitergehenden sozialen Verhältnisse

Dieser Punkte berührt zwei wesentliche Aspekte der vorbereitenden Untersuchungen, welche in einem engen Kontext zueinander stehen:

‡ Gemäß § 137 BauGB sind die Eigentümer, Mieter, Pächter bzw. Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, die Sanierung soll mit den Betroffenen erörtert werden. Die Beteiligten sollen dabei zur Mitwirkung angeregt und im Rahmen des Möglichen beraten werden.

In diesem Zusammenhang erfolgten nachstehende Angebote zur Beteiligung und Mitwirkung

A Information zum gesamten Untersuchungsgebiet am 2. April 2014 im Rahmen des Entwicklungsforums (Veranstaltung in der Jahnhalle, Jahnstraße 6)

B Gespräche in kleineren Gruppen zu untergliederten Bereichen des Untersu- chungsgebietes am 30. April 2014 – Bereich Mitte (Brasserie Bouzar, Marktplatz 4) 07. Mai 2014 – Bereich Süd (Rathausstuben Herrmann, Bahnhofstraße 18) 14. Mai 2014 – Bereich Nord (Gasthof Metzgerwirt, Hauptstraße 31) Bei den Gesprächen wurden Informationen zum analysierten Ist-Zustand in den Teilbereichen gegeben und es wurden gemeinsam z.B. anhand von Beispielen aus anderen Orten mögliche Ziele der Sanierung erörtert (z.B. was können sich die Beteiligten vorstellen, was nicht).

C Zusätzliche Einzelgespräche mit zahlreichen Eigentümern, Mietern und Pächtern Auch in den Einzelgesprächen ging es um Informationen zum analysierten Ist-Zustand, aufgrund des bestehenden Interesses wurde auch über konkrete Verhältnisse auf einzelnen Grundstücken gesprochen.

D Mit dem „Aktiven Zentrum Regenstauf“ hat der Markt Regenstauf im Rahmen der Verwaltung eine zentrale Anlaufstelle für alle Angelegenheiten der Vor- bereitung, Koordination und Umsetzung des Bund-Länder-Städtebauförde- rungsprogramms Aktive Stadt und Ortsteilzentren, bzw. der zugehörigen pla- nungsrechtlichen Verfahren, geschaffen (Büro im Rathaus, Bahnhofstraße 15). Herr Hüttl nimmt als Koordinator für das Aktive Zentrum Regenstauf vor Ort auch die Koordination der Beteiligung wahr, um den Planungs- und Ent-   ZLFNOXQJVSUR]HVV ]X EQGHOQ XQG HI¿]LHQW XP]XVHW]HQ 'D]X HUIROJWH HLQ enge Abstimmung zwischen Herrn Hüttl und dem D I S Dürsch Institut für Stadtentwicklung. Die Beteiligung und Mitwirkung bei den vorbereitenden Un- tersuchungen erfolgte deshalb über Herrn Hüttl, der zugleich als ständiger Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar ist.44

44 Beim Aktiven Zentrum Regenstauf bzw. bei Herrn Hüttl sind die oben genannten Beteiligungen ent- sprechend dokumentiert.

33 Bei den o.g. Beteiligungen ging es auch um die Darlegung und Erörterung der Schnittstellen zu weiteren Planungen und Untersuchungen, Dies sind insbeson- dere die Planung des Bereiches Ortsdurchfahrt Regenstauf / B15 (Planung: S H L Architekten und Stadtplaner, Weiden i.d.OPf.) sowie die Untersuchungen zum ruhenden Verkehr (GEO.VER.S.UM, Planungsgemeinschaft Pressler & Geiler, Traitsching).

‡ Gemäß § 180 BauGB ist ein Sozialplan aufzustellen, wenn sich städtebauliche Sanierungsmaßnahmen voraussichtlich nachteilig auf die persönlichen Lebens- umstände der in dem Gebiet wohnenden und arbeitenden Menschen auswirken.

Letzteres ist insbesondere dann anzunehmen, wenn umfassende Veränderungen der Strukturen vorgenommen werden, welche z.B. mit der Aufgabe bestehender Wohnungen (z.B. Umzüge) bzw. Betriebe (z.B. Verlagerungen) verbunden wären.

Nach heutigem Erkenntnisstand wird es sich bei der Sanierung nicht um einen so tiefgreifenden strukturellen Prozess handeln, das umfassende Veränderungen der Strukturen erforderlich sind (z.B. steht keine konkrete Betriebsverlagerung an). Ein gebietsbezogener Sozialplan gem. § 180 BauGB ist voraussichtlich deshalb auch nicht erforderlich.

Die Sanierung soll behutsam durchgeführt und die Bewohnerstruktur erhalten werden.

Im Einzelfall können die Vorschläge und Empfehlungen dazu führen, dass z.B. aufgrund von Sanierungsmaßnahmen einzelne Gebäude bzw. Räume vorüber- gehend nicht bzw. nur eingeschränkt genutzt werden können. Ob und inwieweit hierzu z.B. kleine Ordnungsmaßnahmen im Sinne des Umzuges von Bewohnern und Betrieben gefördert werden können ist im Einzelfall zu prüfen.

34 Abbildung 10 Bilder von der Bürgerbeteiligung

4XHOOH0DUNW5HJHQVWDXI

35 1

2 4

5

5

3 5

Abbildung 11 Grünstrukturen

4XHOOH

Grundlage Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Darstellung D I S Dürsch Insitut für Stadtentwicklung

36 *UQXQG)UHLÀlFKHQ*HZlVVHU

'LH*UQXQG)UHLÀlFKHQGHV0DUNWHV5HJHQVWDXIZHUGHQGXUFKGDV7DOGHV5HJHQ VRZLHGHQ]DKOUHLFKHQ=XÀVVHQDXVGHQ6HLWHQWlOHUQJHSUlJW$XIJUXQGGHU.RP- ELQDWLRQGHV)OXVVHV5HJHQPLWVHLQHQ=XÀVVHQLVWHLQHLQGUXFNVYROOHVWRSRJUDSKL- sches Relief entstanden.

=XGHQZHVHQWOLFKHQEHUJHRUGQHWHQ(OHPHQWHQGHU*UQXQG)UHLÀlFKHQVWUXNWXU die das Gemeindegebiet gliedern, gehören unter anderem: ‡ Flüsse und Bäche z.B. Regen, Diesenbach, Karlsteiner Bach, Weihermühlbach, Süssenbach, Schergengraben, Ellenbach, Steinbach ‡ Seen und Teiche, die in Verbindung mit dem Regen oder den anderen kleinen Bächen stehen ‡ Hügelbereiche, z.B. Schlossberg, Geitenberg, Hohenstein, Hirtenberg, Buchberg ‡ Wälder, wie z.B. der Ramspauer Holz, Spindlholz, Kreuzholz

Das Untersuchungsgebiet ist durch eine ausgeprägte Topographie gekennzeichnet. Der Regen verläuft in der tiefer gelegenen Talsenke nördlich des Untersuchungsge- bietes. Der Talraum des Regens ist jedoch im Bereich des Untersuchungsgebietes wenig erlebbar. Die Grundstücke reichen in diesem Teilbereich fast bis an das Ufer heran und ermöglichen keine durchgehende Fuß- und Radwegverbindung. Durch die dichte Bebauung wird der Fluss von der Ortsmitte nicht wahrgenommen. Es fehlen Sichtbeziehungen, die den Naturraum erlebbarer gestalten (vgl. Abbildung 11 Nr. 1).

In der Abbildung 14.2 sind die Schutzgebiete dargestellt. Im westlichen Bereich des 8QWHUVXFKXQJVJHELHWHVEH¿QGHWVLFKGDV/DQGVFKDIWVVFKXW]JHELHWÄ)DONHQ- steiner Vorwald mit Donaurandspalte und Regental“ sowie das FFH-Gebiet Chamb, Regentalaue und Regen zwischen Roding und Donaumündung. Zu beachten ist, dass Landschaftsschutzgebiete rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete sind, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft vorherrscht. Entlang dieser bei- den Schutzgebiete ziehen sich verschiedenen Biotope, wie Seggen- oder bisenreiche Nasswiesen, Sümpfe; Feuchtgebüsche; Gewässer-Begleitgehölze; Feuchte und nas- VH+RFKVWDXGHQÀXUHQSODQDUELVPRQWDQVRZLHXQYHUEDXWH)OLH‰JHZlVVHU

'DV8QWHUVXFKXQJVJHELHWZHLVWLQQHURUWVZHQLJH*UQXQG)UHLÀlFKHQPLW|IIHQWOL- FKHQ&KDUDNWHUDXI'LHHLQ]LJJU|‰HUHQ*UQÀlFKHQPLW|IIHQWOLFKHQ&KDUDNWHUELO- GHQGLH*UQÀlFKHQEHLGHU.LUFKH6W-DNREXVVRZLHGLH6SLHOXQG)UHLÀlFKHQDP Masurenweg mit den Uferbereichen des Regen. Die Grünstrukturen im Uferbereich des Regen sind vor allem durch Großbäume, Sträucher sowie Gehölze und teilweise :LHVHQJHSUlJW,P%HUHLFKGHV.LQGHUVSLHOSODW]HVLVWHLQHJHSÀHJWH*UQDQODJHYRU- handen (vgl. nebenstehende Abbildung 11 Nr. 2). Der Bereich des Kirchplatzes (vgl. Abbildung 11 Nr. 3) ist durch Großbäume sowie eine grüne Platzanlage geprägt.

Einen Vorteil stellen die angrenzenden Fluss-, Wald- und Offenlandschaften dar, die von Einwohnern und Besuchern schnell zu Fuß erreicht werden können. Einen Ruhe- pol bietet z.B. auch der Schlossberg mit seiner dichten Waldstruktur, der eine natürli- che Siedlungsbegrenzung im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietes darstellt.

1HEHQGHQ|IIHQWOLFKHQ)OlFKHQJLEWHVYLHOHSULYDWH*UQXQG)UHLÀlFKHQGLHGXUFK die großen Gärten an den Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen sowie durch die

37 Abbildung 12 %HLVSLHOHYRQ*UQXQG)UHLÀlFKHQ

4XHOOH',6'UVFK,QVLWXWIU6WDGWHQWZLFNOXQJ

38 39 noch nicht bebauten Flächen. Dabei können unterschiedliche typologische Bereiche unterschieden werden. Dazu zählt zum einen der Bereich der Gärten und Hofwiesen (vgl. nebenstehende Abbildung 11 Nr. 4), der durch vereinzelte Großbäume, zahl- reiche Obstbäume sowie Sträucher, Gehölze und Wiesen geprägt ist. Zum anderen gehören die Bereiche größerer Gärten dazu, die durch vereinzelte Großbäume, Sträu- cher, Gehölze und Wiesen geprägt sind (vgl. Abbildung 11 Nr. 5).

Innerhalb des Untersuchungsgebietes und in den angrenzenden Bereichen gibt es größere Bereiche mit Großgrün (Großbäume, groß gewachsene Gehölze). Zu den Bereichen mit Großgrün gehören, wie bereits erwähnt, der Schlossberg sowie die angrenzenden Flächen entlang des Baches Weihermühlbach bis hin zu den Weihern an der Weihermühle. Darüber hinaus gibt es größere Strukturen beidseits des Flus-

b c l lll ll

a d

Abbildung 13 Grünstrukturen - Handlungsempfeh- lungen

4XHOOH

Grundlage Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Darstellung D I S Dürsch Insitut für Stadtentwicklung

40 VHV5HJHQVRZLHDOV6FKXW]EHSÀDQ]XQJHQWODQJGHU%DKQOLQLHGHU'HXWVFKHQ%DKQ Im Zuge der Beteiligung der öffentli- Diese Großgrünstrukturen sind wichtige Elemente der kleinklimatischen und ökolo- chen Aufgabenträger nach § 141 i.V. gischen Situation der Ortsmitte. Sie sollten erhalten werden, um die Durchlässigkeit mit § 139 BauGB gibt das Landrat- samt Regensburg folgende Hinwei- an Frischluft zu gewährleisten, die Lufthygiene zu verbessern sowie die kühlende se: Wirkung nicht zu beeinträchtigen. Auch die landwirtschaftlichen Flächen, die sich am 5DQGHGHV2UWVNHUQVEH¿QGHQVWHOOHQZLFKWLJH(OHPHQWHGHU|NRORJLVFKHQ6LWXDWLRQ „Der Regen ist ein Gewässer l. Ord- (z.B. Versickerung) dar und sollten nach Möglichkeit erhalten bleiben. nung und für ihn besteht ein festge- setztes Überschwemmungsgebiet. - Nach § 78 Abs. 1 Nr. 2 WHG ist es 'LH|IIHQWOLFKHQ*UQÀlFKHQE]Z*UQEHUHLFKHPLW|IIHQWOLFKHP&KDUDNWHUNRQ]HQW in solchen Gebieten verboten, bauli- rieren sich neben dem Schlossberg v.a. auf den Bereich am Regen (z.B. nordöstlich che Anlagen nach §§ 30, 33, 34 und zur Vogelstation des Landesbundes für Vogelschutz und östlich der Bahnlinie mit Kin- 35 BauGB zu errichten bzw. erwei- derspielplatz). Diese Flächen weisen bereits gute bis sehr gute frei- und grünräumliche tern. 4XDOLWlWHQDXI,QGHQPHLVWHQ)lOOHQVLQGMHGRFKNHLQHDWWUDNWLYHQ:HJHEH]LHKXQJHQ vorhanden oder die Wegebeziehungen fehlen teilweise ganz (vgl. Abbildung 13 a). Die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen kann nach § 78 Abs. 3 WHG genehmigt werden, Derzeit bildet nicht nur die innerörtliche Anbindung innerhalb des bebauten Raumes wenn das Vorhaben des Untersuchungsgebiet einen wichtigen Bereich, sondern auch die Überquerung a) die Hochwasserrückhaltung nicht des Flusses Regen, um den Fußgängern und Radfahrern bessere Anbindungsmög- oder nur unwesentlich beeinträchtigt lichkeiten an die Grün- und Freiräume sowie anderen Uferseiten zu ermöglichen. In und der Verlust von verloren gehen- diesem Zusammenhang sollte eine weitere Fußgänger- und Radfahrer-Brücke über dem Rückhalteraum zeitgleich aus- geglichen wird, den Regen in Betracht gezogen werden (vgl.nebenstehende Abbildung 13 c). b) den Wasserstand und den Ab- ÀXVVEHL+RFKZDVVHUQLFKWQDFKWHL- Neben der Barriere Fluss bildet die Bahnlinie, die in Nord-Süd-Richtung durch den lig verändert, westlichen Ortsmittenbereich von Regenstauf führt, eine weitere Barriere. Diese sollte c) den bestehenden Hochwasser- durch weitere Übergänge oder Unterführungen vermindert werden (vgl. Abb. 13 d). schutz nicht beeinträchtigt und d) hochwasserangepasst ausge- führt wird oder wenn die nachteili- Derzeit ist der Fuß- und Radweg entlang des Regen auf Höhe des Masurenweges gen Auswirkungen durch Nebenbe- sowie der Wassergasse unterbrochen. Die Fußgänger und Radfahrer müssen dann stimmungen ausgeglichen werden über den Masurenweg ausweichen, der von der öffentlichen Straßenraumsituation können.“ zwar attraktiv gestaltet ist, jedoch nicht die landschaftliche Schönheit des Regen er- setzen kann (vgl. Abbildung 13 b). Sofern für die Schaffung punktueller Zugänge zum Regen eine Bauge- nehmigung oder eine Anlagen- bzw. +DQGOXQJVVFKZHUSXQNWHEHVWHKHQGDPLWLQGHP(UKDOWXQGGHU3ÀHJHGHU8IHUEHUHL- Ausnahmegenehmigung gemäß Art. che des Regen, in der besseren Verknüpfung von Fluss zur Ortsmitte sowie bessere 20 Abs. 5 BayWG i.V.m. § 78 Abs. 9HUQHW]XQJGHU*UQXQG)UHLÀlFKHQLQVJHVDPW 3 WHG erforderlich ist, ist diese bei Umsetzung des Sanierungskonzep- Weitere Handlungsempfehlungen seitens der Unteren Naturschutzbehörde von Herrn tes einzuholen.“ Lemper sind: Im Zuge der Beteiligung der öffentli- chen Aufgabenträger nach § 141 i.V. l Renaturierung der Steinbach-Mündung mit § 139 BauGB gibt das Landrat- (Die unnatürlich erscheinende Einmündung in den Regen entspricht der Darstel- samt Regensburg folgende Hinwei- lung in der historischen Flurkarte.) se: ll Angebot Zugang zum Fluss Bei der Umgestaltung von Gebäu- (Schaffung eines breiteren Zugang zum Wasser mit einem Kies-Flachufer und/ den bzw. Schaffung von Tiefgaragen oder einer Steintreppe/-bühne/Findlinge o.ä. Beurteilung der WWA hinsichtlich in Bereichen mit hohem Grundwas- Gewässerdynamik und Schutz der Bahnbrücke (Pfeilergründung)) serstand bitten wir zu berücksichti- lll Flussnahe Wegeverbindung vom LBV-Zentrum zum Diesenbacher Steg gen, dass bei den Baumaßnahmen (Ein Übergang über den Steinbach kann ebenfalls durch Trittsteine im Bach an- neben einer evtl. Baugenehmigung auch eine wasserrechtliche Erlaub- statt einer Brücke ermöglicht werden.) nis nach Art. 70 Abs. 1 Nr. 3 BayWG lV Uferrenaturierung im Bereich LBV-Zentrum für die Bauwasserhaltung notwendig (Beurteilung durch das WWA inwieweit Uferstreifen verbessert werden können.) ist.

41 Im Zuge der Beteiligung der öffentli- chen Aufgabenträger nach § 141 i.V. mit § 139 BauGB gibt das Wasser- wirtschaftsamt Regensburg folgen- de Hinweise:

Staatlicher Hochwasserschutz ist im Markt Regenstauf derzeit weder vor- KDQGHQQRFKEH¿QGHWVLFKGDV9RU- haben in Planung. Im Rahmen einer Basisstudie vom 26.01.2009 wurde für die Wassergasse ein Hoch- wasserschutz in Form von Mauern und mobilen Elementen konzipiert. Aufgrund des für diese Maßnahme vergebenen gewichteten Kosten- Wirksamkeitsfaktors von 4,0 wurde das Projekt der Prioritätsklasse 3 zugeordnet.

Obwohl also mit einem alsbaldigen Planungsbeginn durch uns der- zeit nicht zu rechnen ist, regen wir an, den Hochwasserschutz für die Wassergasse zusammen mit der Verwirklichung des städtebaulichen Konzepts zu regeln.

Abbildung 14 Gewässerentwicklungsplan Regen

4XHOOH Wasserwirtschaftsamt Regensburg

42 43 Im Zuge der Beteiligung der öffentli- chen Aufgabenträger nach § 141 i.V. mit § 139 BauGB gibt das Landrat- samt Regensburg folgende Hinwei- se:

„Aufgrund berufsgenossenschaft- licher Vorschriften dürfen Entsor- gungsfahrzeuge (außer zu Wen- dezwecken) nur vorwärts fahren. Entsprechend dieser Regelungen müssen Sackgassen, wenn sie befahren werden sollen, eine aus- reichend große Wendemöglichkeit aufweisen. Der Mindestdurchmes- ser, den ein heute üblicherweise eingesetztes Müllfahrzeug (mit drei Achsen und einer Länge von rd. 10 m) für ein Wendemanöver benötigt, beträgt 18 m. Dabei muss der Mittel- punkt überfahrbar sein.

Beim Befahren von Straßen muss außerdem sichergestellt sein, dass IU GLH DP )DKU]HXJ EH¿QGOLFKHQ 3HUVRQHQ NHLQH 4XHWVFKJHIDKU EH- steht. Zu diesem Zweck muss bei- derseits des Entsorgungsfahrzeu- ges ein Freiraum von mindestens 0,5 m Breite vorhanden sein.

Die Bereitstellung der im Rahmen des Holsystems zu entsorgenden Abbildung 14.2 - Schutzgebiete des Marktes Regenstauf Abfall- und Wertstofffraktionen muss gem. § 14 Abfallwirtschaftssat- 4XHOOH±KWWSJLVSRUWDOXPZHOWED\HUQGHDP zung des Landkreises Regensburg (AWS) an für Entsorgungsfahrzeuge  anfahrbaren Stellen erfolgen.

Privatgrundstücke oder Straßen, die keine öffentlich gewidmeten Stra- ßen im Sinne des Straßen- und We- gerechts (Art. 3, 53 Bayer. Straßen- und Wegegesetz) sind, werden nur nach ausdrücklicher Beauftragung mit umfassender Haftungsfreistel- lung für den Landkreis Regensburg und die Entsorgungsunternehmen durch den / die Eigentümer befahren (§ 17 Abs. 7 AWS).“

Abbildung 14.1 Überschwemmungsgebiet des Mark- tes Regenstauf

4XHOOH Fachdaten: Bayerische Wasserwirt- schaftsverwaltung; Kartendienst: Bayerische Vermessungsverwaltung; Bearbeitung: D I S Dürsch Institut für Stadtentwicklung

44 1.6 Verkehrliche Situation

Straßennetz

Das Straßennetz unterteilt sich innerhalb der Ortsmitte von Regenstauf in Bundes- straßen, Staatsstraßen und Ortsstraßen:

‡ Bundesstraße: B 15 - Hauptstraße - Marktplatz - Kirchplatz - Regensburger Straße

‡ Staatsstraßen: St 2149 - Lohstraße

‡ Ortsstraßen

Eine besondere Stellung im Straßennetz nimmt zweifelsohne die Bundesautobahn A93 ein, die von der Ortsmitte bzw. dem Untersuchungsgebiet schnell zu erreichen ist. Über die Anschlussstellen Regenstauf und Ponholz ist die unmittelbare Anbindung des Marktes Regenstauf an das Autobahnnetz gegeben. Zugleich ist die B15 über die Anschlussstelle Ponholz und (direkt) über die Anschlussstelle Regenstauf (mittelbar über die R21) mit der A93 verbunden.

Innerhalb des Untersuchungsgebietes verläuft die B 15. Dabei bestehen v. a. südlich des Marktplatzes starke Engstellen, die für die Fußgänger nur zu benutzen sind, wenn GLHVHKLQWHUHLQDQGHUODXIHQ'LH%DUULHUHZLUNXQJZLUGQXUGXUFKHLQLJHZHQLJH4XH- UXQJVP|JOLFKNHLWHQ XQWHUEURFKHQ GD]X ]lKOHQ GLH 4XHUXQJVKLOIHQ LP %HUHLFK GHV Marktplatzes und auf Höhe der Hindenburgstraße jeweils in Form einer Ampel.

Neben der B 15 gibt es noch eine weitere Zahl an wichtigen Verbindungsachsen bzw. Elementen des Hauptverkehrsnetzes, die den Ortskern durchziehen.

‡ Hauptstraße (B15) ‡ Regensburger Straße (B15) ‡ Amannstraße ‡ Bahnhofstraße ‡ Hauzensteiner Straße ‡ Hindenburgstraße ‡ Klostergasse ‡ Masurenweg ‡ Mesnergasse ‡ Schneitweger Straße ‡ Suttenweg ‡ Wassergasse

45 Insgesamt ist jedoch die Durchlässigkeit des Straßennetzes innerhalb der Ortsmitte nur gering ausgeprägt. So führen die Ortsstraßen zwar östlich der Bundesstraße B 15 bis zu selbiger hin, jedoch westlich der Bundesstraße nicht weiter. Auch im Bereich der Nord-Süd-Richtung stellt nur die Bundesstraße eine durchgehende Straße dar, die durch das gesamte Gebiet des Untersuchungsgebietes führt. Zum Beispiel führt der Masurenweg zwar in Verlängerung der Bahnhofstraße weiter durch das Untersu- chungsgebiet, jedoch führt diese Nord-Süd-Achse südlich des Friedhofes wieder auf die Regensburger Straße.

Insgesamt weist das Untersuchungsgebiet einen hohen Anteil von asphaltierten Stra- ßen auf, die in sehr unterschiedlichem Zustand sind:

‡ Hauptstraße (B15) - leichte Mängel ‡ Regensburger Straße (B15) - leichte Mängel ‡ Amannstraße - guter Zustand ‡ Bahnhofstraße (südlicher Teilbereich) - leichte Mängel ‡ Hauzensteiner Straße - guter Zustannd ‡ Hindenburgstraße - guter Zustand ‡ Masurenweg - guter Zustand ‡ Mesnergasse - guter Zustand ‡ Schneitweger Straße - guter Zustand ‡ Suttenweg - guter Zustand ‡ Wassergasse - Mängel

)ROJHQGH6WUD‰HQE]Z3OlW]HZHLVHQ3ÀDVWHUDXI

‡ Bahnhofstraße (nördlicher Teilbereich) ‡ Klostergasse ‡ Marktplatz

Hinsichtlich der Geschwindigkeit, die im Untersuchungsgebiet gefahren werden darf, kann festgehalten werden, dass es am Masurenweg sowie in der Wassergasse ein Tempo 30 Limit gibt. Darüber hinaus sind die anderen Straßen laut Straßenverkehrs- ordnung mit 50 km / h befahrbar.

ÖPNV

Der Markt Regenstauf sowie das Untersuchungsgebiet ist aufgrund des Bahnhofes in Regenstauf direkt an das Fernstreckennetz der deutschen Bahn angebunden. Der Bahnhof bildet zugleich einen Punkt überragender Bedeutung. Dieser sollte für die verkehrliche Entwicklung der gesamten Gemeinde auch in Zukunft entsprechend ge- wichtet werden. Mit dem Bahnhaltepunkt Regenstauf, der die Bahnstrecke Regens- burg – Hof bedient, kann die kreisfreie Stadt Regensburg innerhalb von 15 Minuten erreicht werden. Durch die schnelle Verbindung zur kreisfreien Stadt Regensburg ist der Markt Regenstauf darüber hinaus an das nationale Netz der Deutschen Bahn angebunden, wie z.B.

46 ‡ Bahnstrecke München – Regensburg ‡ Bahnstrecke Nürnberg – Regensburg ‡ Bahnstrecke Regensburg – Hof

Die Taktung des Bahnverkehrs mittels Regionalbahn, Alex – Länder- und Vogtland- bahn sowie der agilis erfolgt stündlich.

Der Bahnhof von Regenstauf ist barrierefrei erreichbar und kann über die nachfolgend beschriebenen Buslinien erreicht werden - CityBus Regenstauf direkt am Hauptbahn- hof sowie die Linien 41, 42, 43 und 107 an der Hauptstraße.45 Darüber hinaus verfügt der Bahnhof über folgende Ausstattungsmerkmale Fahrgastinformation, Fahrkarten- automat Nahverkehr sowie einen Stadtplan.

Die Erreichbarkeit des Bahnhaltepunktes mit dem MIV (motorisierten Individualver- kehr) wird durch den Park-and-Ride-Parkplatz mit 127 Parkplätzen ermöglicht.

Neben der Anbindung des Marktes Regenstauf an das deutsche Bahnnetz, verfügt der Markt ebenfalls über eine Anbindung an den Regensburger Verkehrsverbund. Da- bei fahren folgende Buslinien das Untersuchungsgebiet an46:

‡ 41 Schwandorf – Teublitz – Burglengenfeld – Regenstauf – Zeitlarn – Regensburg Hbf ‡ 42 (Hohenwarth / Holzheim –) Kallmünz – Burglengenfeld – Regenstauf – Zeitlarn – Regensburg Hbf. ‡ 43 – Nittenau – Regenstauf – Regensburg Hbf. ‡ 107 Samberg / Hackenberg – Wulkersdorf – Pettenreuth – Karlstein – Ramspau – Regenstauf ‡ 108 Wenzenbach – Probstberg – Thanhausen – Hauzenstein – Regenstauf ‡ Linie Regenstauf – Steinsberg – Rohrbach ‡ N41 Regensburg Hbf – Zeitlarn – Regenstauf

Die zeitliche Taktung des Busverkehrs ist, je nach bedienter Haltestelle zwischen 30 und 60 Minuten als gut einzustufen. In der Nacht ist das Untersuchungsgebiet zwi- schen 1.39 Uhr und 1.44 Uhr erreichbar, darüber hinaus bestehen keine weiteren Fahrten.

Darüber hinaus gibt es eine City-Buslinie, die den Bahnhaltepunkt mit den Ortsteilen Diesenbach und Regenstauf vernetzt. Die zeitliche Taktung erfolgt alle 30 Minuten. An Schultagen gibt es an einigen Haltestellen morgens und mittags eine weitere Fahrt, um dem Schulverkehr besser zu gewährleisten.

)ROJHQGH+DOWHVWHOOHQEH¿QGHQVLFKLQQHUKDOERGHUJHQDXDQGHU*UHQ]HGHV8QWHU- suchungsgebietes Ortsmitte Regenstauf:

‡ City-Bus-Linie: - Schneitweger Straße

45 www.landkreis-regensburg.de/DynDox/B20D1FDA-FAD3-41B5-A969-ABAE3F5A6461/reg_nahver- kehrsplan_ endbericht_ anlagen-tabellen.pdf am 16.02.2012 46 http://www.rvv.de/ am 16.02.2012

47 - Zentrum / Bahnhof - Marktplatz - Kulturhaus

‡ Regensburger Verkehrsverbund: - Regenstauf Post (Linie 41, 42, 43, 107, 108 und N 41) - Regenstauf Lohstraße (Linien 43 und 141)

Die Ausgestaltung der Haltestellen im Bereich des Untersuchungsgebietes ist auf das Nötigste reduziert. Die Haltestellen bestehen aus einem Hinweisschild sowie ggf. ei- nem Mülleimer. Überdachte Haltestellenhäuschen oder Wartebänke fehlen.

Die Ausstattung der Haltestellen im Untersuchungsgebiet sollte im Zuge der vorge- sehenen Aufwertung mit verbessert werden (z.B. mehr Komfort, Barrierefreiheit, Hin- weissystem, usw.).

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der ÖPNV von der Konzentration bzw. von ei- ner gewissen Siedlungsdichte und entsprechenden Fahrgastzahlen abhängig ist, um eine Wirtschaftlichkeit darstellen zu können. Aus diesem Grund können heute wie wahrscheinlich auch in Zukunft die Angebote des ÖPNV in den konzentrierten Siedlungsgebieten besser bzw. vielgestaltiger sein als in peripheren bzw. kleineren Siedlungseinheiten. Im Umkehrschluss führ das Interesse der Stadtentwicklung an eine möglichst großen Förderung des „Umweltverbundes“ (Gruppe der umweltver- träglichen Verkehrsmittel, zu denen neben dem ÖPNV auch der Fußgänger- und Rad- YHUNHKUJHK|UHQ ]XHLQHUP|JOLFKVWÀlFKHQVSDUHQGHQXQGJXWDQJHEXQGHQHQXQG vernetzten Siedlungsstruktur.

Radwege

Der Markt Regenstauf weist ein Fuß- und Radwegenetz innerhalb des Hauptortes aus, wobei es sich bei den Radwegen nicht um straßenbegleitende bzw. von der Fahr- bahn abgesetzte Radwege handelt, sondern hauptsächlich um Radwege, die über verkehrsberuhigte Straßen sowie auf den Straßen ohne besondere Abgrenzung oder als Kombination von Fuß- und Radweg führen.

Zur Durchquerung des Untersuchungsgebietes mittels des Fahrrades führt der Rad- weg entlang der Regensburger Straße bis zur Hindenburgstraße. Von der Hindenburg- straße gelangt der Radfahrer entweder weiter über den Masurenweg nach Norden zur Schwandorfer Straße oder zur Lohstraße oder über den Stegweg nach Westen zum Ortsteil Diesenbach oder wieder zurück auf den Masurenweg. Darüber hinaus sind innerhalb des Untersuchungsgebietes Regenstauf keine weiteren Radwege ausge- wiesen.

Die nebenstehende Karte zeigt, dass ein erhöhtes Radfahreraufkommen im Bereich der Bahnhofstraße mit 115 bis 130 Radfahrern zwischen 7 und 18 Uhr vorhanden ist. Auch entlang der Hauptstraße sowie Regensburger Straße (B15) sind mit 70 Radfah- rern zwischen 7 und 18 Uhr viele unterwegs, welche direkt auf stark frequentierten Ortsdurchfahrt ohne extra gekennzeichneten Radweg fahren.

48 Parken

Bereits bei der Erstellung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes zeichnete sich ein erheblicher Klärungsbedarf zur Situation des ruhenden Verkehrs in der Ortsmitte Regenstauf ab. Zugleich wurde deutlich, dass die als notwendig erkann- te Aufwertung des Bereiches der Ortsdurchfahrt Regenstauf / B15 wesentlich auch im Kontext der zu klärenden Frage stehen muss, wie dass Thema ruhender Verkehr künftig organisiert werden soll. Aus diesem Grund erfolgte zeitgleich mit der Erar- beitung der vorbereitenden Untersuchungen eine gesonderte umfassende Analyse des ruhenden Verkehrs durch das beauftragte Büro (GEO.VER.S.UM, Planungsge- meinschaft Pressler & Geiler, Traitsching). Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in einer gesonderten Dokumentation ausführlich zusammengefasst, auf die Bezug genommen werden darf. Aus dieser Dokumentation sind nachstehend einige Karten mit folgenden Informationen entnommen:

‡ Übersicht zu den vorhandenen öffentlichen und betrieblichen Stellplätzen, dabei wurde der gerade fertig gestellt Parkplatz am Suttenweg mit einbezogen (vgl. Sei- te 51)

‡ (UIDVVWHPD[LPDOH%HOHJXQJVGLFKWHGHUYRUKDQGHQHQ6WHOOÀlFKHQ YJO6HLWH

‡ (UIDVVWH GXUFKVFKQLWWOLFKH %HOHJXQJVGLFKWH GHU YRUKDQGHQHQ 6WHOOÀlFKHQ YJO Seite53)

49 Markt Regenstauf. Parkraumkonzept 2014

1 0 1 0 5

105

0

8

7

5 5 1 1

7 0 5 1

45 80

0

3 0

1 7

40 70

40

Abbildung 15 Radfahreraufkommen 2014

4XHOOH GEO.VER.S.UM

50 Markt Regenstauf Parkraumkonzept 2014 3 3 - Bestand öffentliche und betriebliche Stellplätze 2 1 3 4 2

3

3 3 2 12 21 5

2 17

1 4 2 32 18 4 6 6

29 5 (8)

4 3 0 (4) 8 4

8

11 65 (56) 20 2 4 3

6

2 13 (10) 1 4 2 4 6 3

17 6 5 52

4 10

3 2 3 2 10 8 3

3 3 16 5 2 2 5 7 4 4 3 3 Öffentliche Stellplätze ohne Beschränkung 3 3 4 Öffentliche Stellplätze mit Beschränkung Abbildung 16 43 Betriebliche Stellplätze 86 Bestand öffentliche und Betriebliche Stellplätze ohne Nachfrageerhebung betriebliche Stellplätze N Bearbeitung: GEO.VER.S.UM Maßstab Dipl. Geogr. Univ. H. Pressler 1: 2000 Plangrundlage: DFK Markt Regenstauf Datengrundlage: Eigene Erhebungen. 05/2014 4XHOOH 0 10 20 60 m 67 86 GEO.VER.S.UM

51 Markt Regenstauf Parkraumkonzept 2014

Stellplatzauslastung - Maximale Belegungsquote

Maximale 0% < 25% Belegungsquote in% zwischen 25% < 50% 8 Uhr und 19 Uhr am 22./26.05.2014 50% < 75% Abbildung 17 Stellplatzauslastung 75% < 100% - Maximale Belegungs- 100% > quote N Bearbeitung: GEO.VER.S.UM Maßstab Dipl. Geogr. Univ. H. Pressler 1: 2000 Plangrundlage: DFK Markt Regenstauf Datengrundlage: Eigene Erhebungen. 05/2014 4XHOOH 0 10 20 60 m GEO.VER.S.UM

52 Markt Regenstauf Parkraumkonzept 2014

Stellplatzauslastung - Durchschnittliche Belegungsquote

Durchschnittliche 0% < 25% Belegungsquote in% zwischen 25% < 50% 8 Uhr und 19 Uhr am 22./26.05.2014 50% < 75% Abbildung 18 75% < 100% Stellplatzauslastung 100% > - durchschnittliche N Bearbeitung: GEO.VER.S.UM Belegungsquote Maßstab Dipl. Geogr. Univ. H. Pressler 1: 2000 Plangrundlage: DFK Markt Regenstauf Datengrundlage: Eigene Erhebungen. 05/2014 0 10 20 60 m 4XHOOH GEO.VER.S.UM

53 54 B wirtschaftsgeographische Analyse

Die wirtschaftsgeographische Analyse basiert auf der Analyse im Rahmen des inte- grierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes. Im Fokus der vorbereitenden Un- tersuchung steht die Ortsmitte von Regenstauf, deshalb darf an dieser Stelle auf die weiterführenden Informationen zum Markt Regenstauf im integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept verwiesen werden.

2.1 Einzelhandelsstruktur in der Ortsmitte Regenstaufs

‡ Die Ortsmitte von Regenstauf ist in Nord-Süd-Richtung relativ langgestreckt. Sie beginnt etwa am Friedhof / an der Dechant-Wiser-Straße im Süden und zieht sich entlang der B 15 über den Kirchplatz und den Marktplatz bis zum Regen im Nor- den. Die Abgrenzung in Ost-West-Richtung schließt ortsmittenzugeordnete Flä- chen ein. Im Hinblick auf die Weiterentwicklung könnte diesen eine Bedeutung für eine mögliche städtebauliche und funktionale47 Weiterentwicklung in „zweiter Reihe“ zukommen. Lediglich durch den Schloßberg im Nordosten und den sich GDUDXVHUJHEHQGHQWRSRJUD¿VFKHQ%HGLQJXQJHQLVWGLHDEJHJUHQ]WH2UWVPLWWHLQ diesem Bereich etwas gestaucht bzw. nach Westen verschoben.

‡ Die sehr weite Nord-Süd-Ausdehnung verhindert einen zusammenhängenden, kompakten Geschäftsbereich, der auch gut zu Fuß abzulaufen wäre (Stichwort: Bummeln) weitgehend. Statt dessen konzentriert sich der Geschäftsbesatz punk- tuell in verschiedenen Bereichen (v.a. um Marktplatz und Kirchplatz, im nördlichen Bereich der Regensburger Straße sowie etwa im Mittelbereich der Hauptstraße im Umfeld von „Mode am Markt“), während die Bereiche dazwischen überwiegend von Dienstleistungsbetrieben bzw. von Leerständen geprägt sind. Darüber hinaus schränkt die durch die Ortsmitte verlaufende und stark frequentierte Bundesstra- ße B 15 ein schnelles und sicheres Wechseln der Straßenseite oftmals ein48, was die Aufenthaltsqualität und das für eine Innenstadt bzw. eine Ortsmitte typische „Flanieren“ zudem beeinträchtigt. Ähnliches gilt für den durch den stetigen Durch- gangsverkehr erzeugten Verkehrslärm.

‡ Insgesamt sind in der Ortsmitte Regenstauf derzeit 31 Einzelhandelsbetriebe mit HLQHU *HVDPWYHUNDXIVÀlFKH YRQ FD  Pð YRUKDQGHQ 'DEHL KHUUVFKW HLQH grundsätzlich hohe Branchenvielfalt vor; ein Großteil aller Branchenbereiche ist ± ]XPLQGHVW DOV 7HLOVRUWLPHQW± YRU]X¿QGHQ 'HQ K|FKVWHQ 9HUNDXIVÀlFKHQDQ- teil weist der Nahrungs- und Genussmittelbereich (ca. 35% der innerstädtischen 9HUNDXIVÀlFKH E]Z FD  Pð  DXI49 Auch Bekleidung (ca. 24% der inner- VWlGWLVFKHQ9HUNDXIVÀlFKH XQG(OHNWUR8QWHUKDOWXQJVHOHNWURQLN&RPSXWHU   sind relativ stark im innerstädtischen Branchenmix vertreten. Nachgeordnet folgen

47 Speziell im Einzelhandels-, Dienstleistungs- und kulturellen Bereich. 48 %HDPSHOWH)X‰JlQJHUEHUZHJHGLHHLQHVLFKHUH4XHUXQJHUOHLFKWHUQJLEWHV]ZDUYHUEHVVHUQGLH Situation aber nur bedingt. 49 Nach der Eröffnung eines zum Erhebungszeitpunkt noch nicht bestehenden Rewe-Marktes wird sich dieser Anteil nochmals erhöhen.

55 Abbildung 19 Gewerbliche Hauptnutzungen im Erdgeschoss in der Ortsmitte

4XHOOH Erhebungen, Stand: 07.2011, Dr. Heider 2011

56 Die Branchenstruktur des Einzelhandels in der Ortsmitte Abbildung 20 Die Branchenstruktur des Einzelhan- dels in der Ortsmitte 0% Nahrungs- und Genussmittel 4XHOOH Erhebungen, Stand: 07.2011, Dr. Apotheke/medizin. Artikel Heider 2011 10% Drogerie/Parfümerie

32,3 35,2 Heimtextilien/Bettwaren 20% Haushaltswaren/GPK

Bekleidung 30% Schuhe/Lederwaren 6,5 1,3 3,1 Möbel/Einrichtungsgegenstände 40% 1,9 6,5 4,0 Elektro/Unterhaltungselektronik/Computer

Schreibwaren/Bürobedarf 50% Bücher/Zeitschriften 22,6 23,6 60% Blumen/Pflanzen/Zoo

Foto

70% 3,2 Optik 6,4 Uhren/Schmuck 1,7 12,9 80% Spielwaren/Freizeitartikel 10,9 3,2 Sportartikel/Fahrräder

1,9 90% 6,5 2,4 Baumarkt/Heimwerkerbedarf 3,6 6,5 1,2 Quelle: 2,5 Einzelhandelserhebung 100% Stand: 07.2011 100 % = 31 Betriebe 100 % = 4.845 m² Dr. Heider 2011

57 Exkurs: Einzelhandelsbesatz in den Nebenzentren

Neben der Ortsmitte als den traditionellen und gewachsenen Einzelhandels- und 'LHQVWOHLVWXQJVVWDQGRUW5HJHQVWDXIPLWGHUVWlGWHEDXOLFKXQGIUGLH,GHQWL¿NDWLRQGHU Bürger mit ihrem Ort höchsten Bedeutung weist der Markt Regenstauf zwei insbeson- dere im Einzelhandelsbereich vergleichsweise umfangreich besetzte Nebenzentren auf. Dabei handelt es sich um den Bereich „am Straßäcker“ nördlich der Ortsmitte im Ortsteil Diesenbach sowie um das Max Center südlich der Regenstaufer Ortsmitte.

Während das Nebenzentrum am Straßäcker überwiegend durch eine Vielzahl von teils solitär stehenden, teils zu größeren Standortverbünden zusammengeschlosse- nen Fachmärkten besteht, ist das Nebenzentrum Max Center im Wesentlichen ein klassisches Einkaufszentrum, dass als Einheit geplant, errichtet und verwaltet wird. Neben dem Einkaufszentrum werden aufgrund der räumlichen Nähe und der vor- handenen Anbindung auch die unmittelbar östlich angrenzenden Betriebe im/am Ärz- tehaus dem Nebenzentrum Max Center zugerechnet. Neben Einzelhandelsbetrieben sind im Nebenzentrum Max Center auch verschiedene Dienstleistungs- und Gastro- QRPLHEHWULHEHYRU]X¿QGHQ%HVRQGHUVDXIIDOOHQGLVWMHGRFKDXFKGLHVHKUKRKH/HHU- standsdichte; dies betrifft v.a. das Obergeschoss des EKZ Max Center.

,P 1HEHQ]HQWUXP DP 6WUD‰lFNHU EHWUlJW GLH 9HUNDXIVÀlFKH LP (LQ]HOKDQGHO FD PðZDVHLQHP$QWHLOYRQ3UR]HQWDQGHU*HVDPWYHUNDXIVÀlFKHGHV(LQ- zelhandels in Regenstauf entspricht. Im Nebenzentrum Max Center sind zusammen FDPð(LQ]HOKDQGHOVYHUNDXIVÀlFKH FD3UR]HQWGHV*HVDPWEHVWDQGHV  angesiedelt1. D.h. allein das Nebenzentrum am Straßäcker verfügt über nahezu eben- VRYLHO9HUNDXIVÀlFKHQZLHGLH2UWVPLWWH]XVDPPHQZHLVHQGLHEHLGHQ1HEHQ]HQWUHQ GHXWOLFKPHKU9HUNDXIVÀlFKHDOVGLH2UWVPLWWHDXI

Insgesamt betrachtet haben die beiden Nebenzentren somit eine weit höhere Funk- tion als die Gewährleistung der reinen Nahversorgung. Sie bieten neben dem kurz- fristigen Bedarf zur Versorgung der angrenzenden Bevölkerung auch Güter des mit- tel- und teils langfristigen Bedarfs an und sind durch die teils sehr attraktiven Betriebe und das zugeordnete und vergleichsweise umfangreiche Stellplatzangebot auch für Kunden aus den übrigen Ortsteilen Regenstaufs bzw. auch für Kunden aus dem an- grenzenden Umland wichtige und attraktive Versorgungsstandorte. Dies wirkt sich im Gegenzug auch unmittelbar auf die Bedeutung und Akzeptanz der Ortsmitte als Ver- VRUJXQJVVWDQGRUW DXV VWDWW HLQ 3UR¿WLHUHQ YRQHLQDQGHU EHUZLHJW GHU]HLW HKHU GLH Konkurrenzwirkung.

'LH$XVVWDWWXQJGHUEHLGHQ1HEHQ]HQWUHQLVWLQIROJHQGHQ$EELOGXQJHQJUD¿VFKGDU- gestellt:

1 Dabei handelt es sich nur um die im Einzelhandel besetzten Flächen, d.h. ohne die umfangreichen, JUXQGVlW]OLFKHEHQIDOOVIUGHQ(LQ]HOKDQGHOJHHLJQHWHQ/HHUVWDQGVÀlFKHQ

58 Abbildung 21 Nebenzentrum Max Center - Nutzun- gen im Erdgeschoss

4XHOOH Erhebungen, Stand: 07.2011, Dr. Heider 2011

Abbildung 22 Nebenzentrum am Straßäcker - Nut- zungen im Erdgeschoss

4XHOOH Erhebungen, Stand: 07.2011, Dr. Heider 2011

59 Abbildung 23 9HUNDXIVÀlFKHQYHUWHLOXQJGHU Verkaufsflächenverteilung der zentrenrelevanten Sortimente zentrenrelevanten Sortimente nach nach Branchen und Standortlage Branchen und Standortlage

4XHOOH 7.000 Einzelhandelserhebungen, Stand: 07.2011, Dr. Heider 2011

330 6.000 130

320 5.000 120 805 1.000 175 115 125 4.000 530 320

650 3.000 1.145

195 2.000 3.330 2.670 1.000 1.705 450

100 610 260 0 Ortsmitte Nebenzentren Streulage Ortsteile Gewerbegebiets- lagen Nahrungs- und Genussmittel Apotheke/medizin. Artikel Drogerie/Parfümerie Heimtextilien/Bettwaren Haushaltswaren/GPK Bekleidung Schuhe/Lederwaren Elektro/Unterhaltungselektronik/Computer Schreibwaren/Bürobedarf Bücher/Zeitschriften Blumen/Pflanzen/Zoo Foto Quelle: Optik Uhren/Schmuck Einzelhandelserhebung Stand: 07.2011 Spielwaren/Freizeitartikel Sportartikel/Fahrräder Dr. Heider 2011

60 Schuhe/Lederwaren (ca. 6%), Haushaltswaren/GPK und Optik (jeweils ca. 4%). 'LH6RUWLPHQWVJUXSSH8KUHQ6FKPXFNLVWLQGHU2UWVPLWWHKLQJHJHQQLFKWYRU]X¿Q- den. Gleiches gilt für Baumarkt-/Heimwerkerartikel, welche jedoch auch nicht zu den klassischen innenstadt-/ortsmittenrelevanten Sortimenten zählen.

‡ Als Ergebnis ist festzuhalten, dass in der Regenstaufer Ortsmitte ein grundsätzlich breiter Branchenmix herrscht, wichtige innerstädtische/-örtliche Sortimente – sog. Leitsortimente50±GLHQRFKHLQHQUHODWLYKRKHQ9HUNDXIVÀlFKHQDQWHLODXIZHLVHQ DEHUGLHLQQHUVWlGWLVFKH|UWOLFKH9HUNDXIVÀlFKHQDXVVWDWWXQJDXIJUXQGGHUVWDU- ken Nebenzentren bzw. der Gewerbegebietslagen und v.a. auch der räumlichen Nähe zum Oberzentrum Regensburg begrenzt ist.

‡ Für die Attraktivität und die Anziehungskraft des Einzelhandels einer Innenstadt E]ZHLQHU2UWVPLWWHVLQGQHEHQGHUUHLQHQ9HUNDXIVÀlFKHDXFKGHU8PIDQJXQG die Zusammensetzung der sog. ‚zentrenrelevanten Einzelhandelssortimente‘51 von entscheidender Bedeutung. Der Flächenanteil der Ortsmitte Regenstaufs bei den ‚zentrenrelevanten Sortimenten‘ liegt bei rund 26 Prozent des gesamtörtlichen Angebotes. Zum Vergleich: In den Nebenzentren liegt der Anteil bei zusammen ca. 35 Prozent, in den Gewerbegebietslagen bei ca. 30 Prozent. Die Ortsmitte nimmt somit keine führende Position im Gemeindegebiet bei diesen für eine Innenstadt bzw. Ortsmitte bedeutsamen Sortimenten mehr ein, sondern steht erst an dritter Stelle nach den Nebenzentren und den Gewerbegebietslagen. Dies ist zwar zu einem hohen Maße auf den auch für die Nahversorgung relevanten Nahrungs- und Genussmittelbereich zurückzuführen, aber auch die übrigen ‚zentrenrelevan- ten Sortimenten‘ sind außerhalb der Ortsmitte teils stark vertreten. Während die Nebenzentren bei nahezu allen nahversorgungsrelevanten Sortimente52 sowie in den Bereichen Uhren/Schmuck und Optik dominierend sind, weisen die Gewer- EHJHELHWVODJHQGLHK|FKVWHQJHVDPW|UWOLFKHQ9HUNDXIVÀlFKHQDQWHLOHXDLQGHQ Branchenbereichen Heimtextilien / Bettwaren und Haushaltswaren / GPK auf.

‡ Im Ergebnis wird klar ersichtlich, dass die Ortsmitte Regenstauf im Hinblick auf Positionierung und Angebotsattraktivität nicht weiter im gesamtörtlichen Standort- wettbewerb zurückfallen sollte, um die Stellung und Wahrnehmbarkeit als attrak- tives Einkaufsziel nicht weiter zu gefährden. Die Sicherung und – wenn möglich – der Ausbau speziell der zentrenrelevanten Sortimente sind wichtig für den ange- strebten Bedeutungsgewinn des Hauptzentrums Ortsmitte.

Neben der Einzelhandelsausstattung und der Branchenstruktur kennzeichnen ver- schiedene weitere Aspekte die Situation des Einzelhandelsstandortes Ortsmitte. Die- se Aspekte werden nachfolgend kurz zusammengefasst:

‡ Die (traditionelle) Hauptgeschäftslage und zentrale Einzelhandelslage in der Orts- mitte Regenstauf erstreckt sich entlang der zentralen Achse der B 15 und zwar entlang der nördlichen Regensburger Straße (etwa ab dem Friedhof) bis etwa zur Einmündung der Wassergasse im nördlichen Bereich der Hauptstraße. Der unmit- telbar angrenzende Teilbereich des Marktplatzes kommt ergänzend hinzu. Hier ist

50 V.a. Bekleidung, aber nachgeordnet auch Schuhe/Lederwaren und Sport-/Freizeitartikel. 51 Hier: Alle Hauptsortimentsbereiche ohne Möbel und Baumarkt/Heimwerkerbedarf, eine detailliertere =XRUGQXQJHUIROJWLQGHU(UPLWWOXQJGHUVRUWLPHQWVVSH]L¿VFKHQÄ=HQWUHQUHOHYDQ]³LP(LQ]HOKDQGHOV- konzept. 52 Zuordnung siehe Sortimentsliste.

61 Abbildung 24 Leerstehende Ladenlokale des Ein- zelhandels in der Ortsmitte

zentraler Versorgungsbereich

! leer stehende Ladenlokale

! ! 4XHOOH±(UKHEXQJHQ6WDQG ! 02.2014, DIS 2014

Abbildung 25 Leerstehende Ladenlokale des Ein- zelhandels in der Ortsmitte ! ! ! 4XHOOH±(UKHEXQJHQ6WDQG 07.2011, Heider 2011

!

!

!

! !

62 nahezu der gesamte innerörtliche Einzelhandel angesiedelt, ein durchgehender Geschäftsbesatz besteht – wie bereits beschrieben – jedoch nicht.

‡ Die in der Ortsmitte vorhandene Vielzahl (sehr) kleinteiliger Ladenstrukturen – mit insbesondere im Vergleich zu den modernen Flächenstrukturen etwa am Straßä- cker oftmals eher schwierigen Wettbewerbsvoraussetzungen – stellt u.U. eine Gefahr für den langfristigen Erhalt des Einzelhandelsangebotes in der Ortsmitte dar. Kommen ungeklärte Nachfolgeregelungen hinzu, ist eine Verschärfung der Standortsituation zu erwarten.

‡ In der Ortsmitte Regenstauf ist eine Vielzahl von leer stehenden Ladenlokalen YRU]X¿QGHQ'LHVHYHUWHLOHQVLFKDXIGHQJHVDPWHQ%HUHLFKGHU2UWVPLWWHZHQQ- gleich insbesondere am nördlichen Ende eine gewisse Konzentration festzu- stellen ist. Ergänzend zu den gewerblichen Leerständen ist zudem auf mehrere ungenutzte Wohngebäude (teils auch Gasthöfe) in der Ortsmitte Regenstaufs hinzuweisen. Standortprägend ist neben der Masse an leer stehenden Betrieben auch der oftmals erkennbar schlechte Zustand der Gebäude mit den leer stehen- den Flächen. Durch die vorhandenen Leerstände bzw. die ungenutzten Gebäude insbesondere entlang der innerörtlichen Hauptgeschäftslage sowie der generell nachlassenden Bedeutung der Einzelhandelsfunktion in diesem Bereich wird die JHVDPWH 2UWVPLWWH 5HJHQVWDXI ]XQHKPHQG QHJDWLY EHHLQÀXVVW ,Q 9HUELQGXQJ mit dem teils sehr attraktivem Angebot speziell im Nebenzentrum am Straßäcker in Diesenbach erhöht sich der Druck nochmals. Die innerstädtische Leerstands- problematik und die sich daraus ergebenden Folgen – v.a. Gebäudezustand, Er- scheinungsbild Ortsmitte, Ausstrahlungskraft, Kundenakzeptanz – stellen somit ein zentrales Problemfeld der Regenstaufer Ortsmitte dar.

‡ In der Ortsmitte Regenstaufs sind nur vier (sowie der neueröffnete Rewe-Markt) der insgesamt 18 Magnetbetriebe am Ort angesiedelt. Diese stellen zwar zumin- dest auch im näheren Umland bekannte Anbieter und wichtige Frequenzbringer dar, weisen aufgrund ihres Warenangebotes und ihrer Flächengröße sowie un- ter Berücksichtigung des begrenzten Parkplatzangebotes aber nur teilweise die Funktion überörtlich ausstrahlender Leitbetriebe auf.

‡ Eine Einzelhandelsverdichtung und räumliche Konzentration ist aufgrund der sehr langgestreckten Haupteinkaufslage und der begrenzten bzw. eingeschränkt geeigneten Flächen- und Immobilienreserven zwar schwierig, für die angestreb- te Aufwertung der Ortsmitte aber eigentlich nötig. Daher sollten die sich bieten- den Möglichkeiten zukünftig konsequent genutzt werden. Die anzustrebende Einzelhandelserweiterungen/-ansiedlungen sollten dabei bedarfsgerecht auf die vorhandenen Potenziale und die bestehenden Branchenlücken abgestimmt wer- den, um einen wirtschaftlichen Erfolg gewährleisten zu können.

‡ Die den Einzelhandel ergänzenden (konsumorientierten) Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe sind ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Bestandteil einer Innenstadt bzw. einer Ortsmitte. Dies gilt auch für Regenstauf. Diese sog. Komplementärangebote führen zu einem attraktiven Funktionsmix und verstärken den zentrumsbildenden Charakter. Die durch ihr (gebündeltes) Vorhandensein ausgelösten Kopplungseffekte führen üblicherweise zu einem verstärkten Kun- denaustausch zwischen den Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomie-

63 Abbildung 26 Funktionalität des Einzelhandelss- tandortes

4XHOOH Erhebungen und Bewertungen, Stand: 07.2011, Dr. Heider 2011

64 betrieben und stärken dadurch die Ortsmitte als Ganzes. Ähnliches gilt für öffent- liche Einrichtungen, wie das Rathaus o.ä.

‡ Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, dass die Ortsmitte Regenstauf durch die B 15 zwar verkehrlich sehr gut zu erreichen ist, dass die vorhandenen Park- plätze aber nur bedingt ausreichen, um den Kundenverkehr aufzunehmen. Die Lage der Parkplätze zu den Geschäften ist aus Kundensicht zudem teils nicht optimal.

2.2 Qualität der gewerblich genutzten Immobilien in der Ortsmitte

'H¿]LWlUH,PPRELOLHQ±LQIXQNWLRQDOHUJHVWDOWHULVFKHURGHUTXDOLWDWLYHU+LQVLFKW±VWHO- len Hindernisse auf dem Weg zu einer höheren Attraktivität der Regenstaufer Ortsmitte dar. Aus diesem Grund erfolgte im Rahmen der Untersuchungen eine gebäudeschar- fe Bewertung des Erscheinungsbildes der dort vorhandenen, gewerblich genutzten Immobilien. In die Bewertung wurden insbesondere die Gestaltung und der Zustand der Gebäudefassade mit einbezogen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Abhängigkeit vom Durchschnitt der gesamten Ortsmitte.

‡ Das äußere Erscheinungsbild der Immobilien in der abgegrenzten Ortsmitte ist insgesamt betrachtet als weitgehend passabel einzustufen, wenngleich einige teils deutlich renovierungsbedürftige Gebäude den Gesamteindruck (deutlich) schlechter erscheinen lassen. Ein Großteil der bewerteten Immobilien weist einen guten bzw. zumindest funktionsfähigen Zustand ohne größere Beeinträchtigun- gen auf. Die überwiegende Anzahl der Gebäude verfügt weder über besonders gravierende Mängel, noch sind sie als herausragend attraktiv zu bezeichnen.

‡ Optisch besonders ansprechend gestaltet sind insbesondere mehrere, teils direkt nebeneinander gelegene Gebäude im Mittelbereich der Hauptstraße (im Umfeld von Mode am Markt). Ähnliches gilt in abgeschwächter Form auch für den Kirch- platz. Im südlichen Teil der Ortsmitte können nur einzelne, über den gesamten Bereich verteilte Immobilien als überdurchschnittlich ansprechend eingestuft wer- den.

‡ 'HQRSWLVFKHQ*HVDPWHLQGUXFNDEZHUWHQGHJHZHUEOLFKJHQXW]WH*HElXGHEH¿Q- den sich im gesamten Bereich der Ortsmitte. Teils treten sie auch gebündelt auf (z.B. im südlichen Bereich der Hauptstraße). Hinzu kommen verschiedene Wohn- gebäude mit deutlichem Attraktivierungsbedarf, wodurch sich der Gesamteindruck nochmals verschlechtert. Zumindest in Teilen besteht somit in der Regenstaufer Ortsmitte ein deutlich erkennbarer Modernisierungs- und Erneuerungsbedarf.

‡ Insgesamt betrachtet hinterlässt die Ortsmitte trotz verschiedener Gebäude mit sichtlichen baulichen Mängeln einen dennoch akzeptablen Gesamteindruck.

65 2.3 Ladenqualität in der Ortsmitte

Zur Ermittlung der Ladenqualität des Einzelhandels in der abgegrenzten Ortsmitte wurde eine Bewertung analog zur Bewertung der gewerblich genutzten Immobilien durchgeführt. Als Kriterien hierzu dienten die Schaufenstergestaltung, Außenwerbung und Ladenauftritt sowie Innengestaltung und Warenpräsentation der Einzelhandelsbe- triebe. Bewertet wurden hierbei nur Einzelhandelsbetriebe. Bei Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben ist eine Bewertung des Innenzustandes der Betriebe von eher untergeordneter Bedeutung und zudem nur eingeschränkt möglich. Die Bewertung erfolgt wiederum jeweils in Relation zum Durchschnittswert der gesamten Ortsmitte.

‡ Bei der Ladenqualität zeigt sich hinsichtlich der Verteilung ein insgesamt ähnli- ches Bild wie bei der Bewertung des äußeren Gebäudezustandes.

‡ Ein hoher Teil der bewerteten Ladenlokale verfügt über eine durchschnittliche La- denqualität. Die Ladengestaltung sowie die Warenpräsentation hinterlassen ei- nen ordentlichen und marktgerechten Eindruck, weisen jedoch keine besonderen Highlights auf.

‡ Nahezu ebenso viele Geschäfte können als attraktiv bis teils sehr attraktiv einge- stuft werden. Besonders attraktiv ist die Ladengestaltung in Betrieben im Mittelbe- reich der Hauptstraße, im nördlichen Bereich des Kirchplatzes sowie im südlichen Teil der Ortsmitte. Die Waren der Betriebe dort werden überwiegend ansprechend präsentiert, der Gesamteindruck ist als weitgehend einladend und modern zu be- werten. Die Verteilung ähnelt demnach etwa der der gut bewerteten Immobilien.

‡ Ein eher geringer Teil der Betriebe ist demgegenüber nicht (mehr) sehr anspre- chend gestaltet, die Ladenqualität dieser Betriebe ist in der Summe eher nied- ULJ6WDQGRUWYHUGLFKWXQJHQYRQ%HWULHEHQQLHGULJHUHU4XDOLWlWVLQGGDEHLYDDP südlichen Ende der Hauptstraße festzustellen, aber auch im mittleren und nördli- chen Teil der Hauptstraße gibt es einzelne Geschäfte mit nur noch eingeschränkt zeitgemäßer Warenpräsentation. Da bei Kunden jedoch oftmals bereits einzelne XQDWWUDNWLYH/lGHQHLQHQQHJDWLYHQ*HVDPWHLQGUXFNKLQWHUODVVHQZUGHQ4XDOL- tätssteigerungen bei den betreffenden Betrieben zu einer Steigerung des positi- ven Gesamteindruckes des gesamten Standortbereiches und somit der gesamten Ortsmitte beitragen.

In der nachfolgenden Karte ist die Funktionalität des Einzelhandelsstandortes Orts- mitte Regenstauf dargestellt und verdeutlicht die oben aufgeführte Punkte noch ein- mal überblicksartig und in zusammengefasster Form. Leerstände, Ladengeschäfte XQWHUGXUFKVFKQLWWOLFKHU4XDOLWlWVRZLH%HHLQWUlFKWLJXQJHQDQGHU,PPRELOLHZHUGHQ als sogenannte Negativfaktoren bezeichnet und schmälern die Funktionalität des Einzelhandelsstandortes Innenstadt. Eine überdurchschnittliche Ladenqualität, eine 9HUNDXIVÀlFKHEHUPð±ZRGXUFKPRGHUQH)OlFKHQNRQ]HSWHPLWJHZLVVHU$XV- strahlungskraft möglich sind – sowie eine attraktive, renovierte Immobilie haben po- sitive Auswirkungen auf die Funktionalität der Innenstadt und sind in der Karte als Positivfaktoren dargestellt.

66 Um die Übersicht nicht zu überladen und so die Aussage sehr schnell begreifbar zu machen, wurden die als „marktgerechter Durchschnitt, ohne spezielle Highlights“ be- werteten Geschäfte in der Überblickskarte nicht dargestellt.

Ergänzend zu den oben dargestellten Ergebnissen fällt auf, dass Geschäfte mit ei- ner hohen Ladenqualität i.d.R. in positiv bewerteten Immobilien angesiedelt sind und umgekehrt. Auffallend ist allerdings auch, dass ein relativ hoher Anteil der in der Orts- mitte vorhandenen Leerstände in Gebäuden mit insgesamt guter Immobilienqualität ansässig ist. Es ist anzunehmen, dass die Nachfrage nach innerörtlichen Geschäfts-/ Einzelhandelsimmobilien niedriger ist als das bestehende Angebot. Der grundsätzlich hohe Einzelhandelsbesatz im Gemeindegebiet, hoher Wettbewerbsdruck von Einzel- handelslagen außerhalb der Ortsmitte aber auch Attraktivitätsschwächen der Ortsmit- te stellen hier plausible Erklärungen dar.

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