Georg Melchior Kraus (1737-1806)

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Georg Melchior Kraus (1737-1806) GEORG MELCHIOR KRAUS (1737-1806) MALER – PÄDAGOGE – UNTERNEHMER. Biographie und Werkverzeichnis. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doctor philospophiae (Dr. phil.) Vorgelegt dem Rat der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena Birgit Knorr, M.A. Geboren am 05. August 1974 in Jena Gutachter 1. ................. 2. ................. 3. ................. Tag des Kolloquiums: ......................... Band I Leben und Werk INHALT 1 EINLEITUNG.............................................................................................................. 6 1.1 Forschungsstand ................................................................................................... 7 1.1.1 Zur Biographie ................................................................................................. 7 1.1.2 Das Œuvre...................................................................................................... 10 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit................................................................................ 14 1.2.1 Katalog der Werke ......................................................................................... 14 1.2.2 Leben und Werk ............................................................................................. 16 2 HERKUNFT, KÜNSTLERISCHE ANFÄNGE UND BERUFLICHE ETABLIERUNG ....................................................................................................... 19 2.1 Stationen der Ausbildung................................................................................... 21 2.1.1 Schüler Johann Heinrich Tischbeins d.Ä. in Kassel ...................................... 22 2.1.2 Protégé bei Johann Georg Wille in Paris ....................................................... 26 Zeichnen d'après nature (28) - "Vorstellungen aus dem gemeinen Leben" (30) 2.1.3 Der Einfluß von Jean-Baptiste Greuze........................................................... 34 Bäuerliches Genre (37) - Moralisches Genre (38) 2.2 Bewährung im Beruf........................................................................................... 43 2.2.1 Rückkehr nach Frankfurt................................................................................ 43 Genremaler in Frankfurt (45) - Die geplante Malerakademie (48) Privater Zeichenlehrer (49) 2.2.2 Reisen und Unternehmungen ......................................................................... 52 Reise in die Schweiz (52) - Frankfurt - Mainz - Neunheiligen (55) 2.2.3 Kontakte nach Weimar................................................................................... 58 Illustrationen für den "Gothaischen Theaterkalender" (60) Vignetten für Bertuchs "Don Quichote" (61) - Das Bildnis Wielands (63) 2.2.4 Vom reisenden zum seßhaften Künstler......................................................... 66 3 3 KÜNSTLER, PÄDAGOGE UND UNTERNEHMER IN WEIMAR ................... 70 3.1 „Gesellschaftsfähiger“ Künstler ........................................................................ 71 3.1.1 Gesellschaftlich-künstlerische Situation Weimars......................................... 73 3.1.2 Porträts des Weimarer Kreises ....................................................................... 79 Herzogin Anna Amalia (81) - Herzog Carl August (83) - Herzogin Luise (85) Die Familie Christoph Martin Wielands (86) Johann Wolfgang Goethe (89) - Carl Bertuch (91) - "Je suis C" (92) 3.1.3 Anleiter der Liebhaber ................................................................................... 95 Rheinreise mit Anna Amalia (1778) (98) - Zeichnen mit Goethe (102) Der Dilettant Charles Gore (104) - Zeichenschülerinnen (105) Die "Tafelrunde" (108) 3.1.4 Mitarbeit am Theater.................................................................................... 111 "Iphigenie und Orest" (116) - "Adolar und Hilaria" (119) "Das Neueste von Plundersweilern" (120) 3.2 Direktor der Freyen Zeichenschule................................................................. 122 3.2.1 Intention und Organisation........................................................................... 123 3.2.2 Gestaltung des Unterrichts ........................................................................... 129 Zeichenlehrbücher (131) - Zeichnungen und Kupferstiche (134) Plastische Modelle (138) - Lebende Modelle (140) Künstlerische Techniken (141) 3.2.3 Wirkungen der Zeichenschule...................................................................... 143 Allgemeine Geschmacksbildung (143) - Künstlerausbildung (146) Beförderung des Handwerks (150) 3.3 Herausgeber des Journals des Luxus und der Moden................................... 152 3.3.1 Entstehung und Bedeutung........................................................................... 153 3.3.2 Künstlerischer Beitrag von Kraus ................................................................ 159 Die Modeillustrationen (161) - Eigene und fremde Vorlagen (163) Kraus als künstlerischer Leiter und Bildautor (166) 3.3.3 Nutzung eines neuen Vertriebsmediums...................................................... 168 Anzeigen für bildende Kunst (169) - Kraus' Kunstanzeigen (170) 4 3.4 Graphiker und Unternehmer........................................................................... 173 3.4.1 Entscheidung für die Graphik ...................................................................... 174 3.4.2 Graphische Landschaftsserien...................................................................... 181 "Landschaften nach Natur gezeichnet und geätzt" (1778) (183) "Aussichten des Landhauses und Garten zu Wörlitz" (1783) (187) "Aussichten und Parthien des Herzoglichen Parks bey Weimar" (1788-1805) (190) "Ansichten aus verschiedenen Ländern von Europa" (1794-1803) (198) 3.4.3 Landschaftliche Bildpaare............................................................................ 205 "Maynz während der Belagerung und nach der Übergabe" (1793) (206) "Ansicht und obere Parthien des Dolensteins" (1780) (207) 3.4.4 Figürliche Graphik ....................................................................................... 210 Figuren aus "Das Milchmädchen" und "Der Postzug" (1776) (210) "Das Römische Carneval" (1789) (212) "Nationaltrachten verschiedener Völker (1797) (214) 4 RESÜMEE................................................................................................................ 219 4.1 Zusammenfassung der Arbeit.......................................................................... 219 4.2 Bewertung des Künstlers.................................................................................. 225 SIGLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS........................................................ 233 ABBILDUNGEN......................................................................................................... 260 ABBILDUNGSVERZEICHNIS................................................................................ 261 5 1 EINLEITUNG Der aus Frankfurt am Main stammende Maler, Zeichner und Graphiker Georg Melchior Kraus (1737-1806) gehört zu einem wichtigen bildenden Künstler im Weimar am Ende des 18. Jahrhunderts und wurde von der kunsthistorischen Forschung bisher vornehm- lich als Maler um Goethe gewertet. Im Zuge der Fokussierung auf den Dichter im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, hauptsächlich anläßlich seines 100. Todesjahres 1932, setzte eine intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit Goethes Verhältnis zur bil- denden Kunst ein, die insbesondere zur Entdeckung der Künstler seiner Zeit führte.1 So datiert die bislang ausführlichste kunsthistorische Auseinandersetzung mit Kraus aus dem Jahr 1930.2 Die von Eberhard Freiherr Schenk zu Schweinsberg verfaßte Mono- graphie erschien als 43. Band der Schriften der Goethe-Gesellschaft und umreißt damit den historisch-kulturellen Rahmen, in dem die Beschäftigung mit dem Künstler bisher stattfand. Schenk zu Schweinsberg war noch der Auffassung, die „Beschäftigung der Goethe-Gesellschaft mit diesem Künstler [...] rechtfertigen“ zu müssen und führte dafür ausdrücklich Kraus‘ und Goethes gemeinsame Herkunft und persönliche Bekanntschaft an.3 Seine knapp vierzig Seiten umfassende Arbeit, die vor allem einen Überblick über das Schaffen von Kraus bietet und deswegen zwangsläufig oberflächlich bleibt, ist bis- lang die einzige Monographie über den Künstler und wird bis heute als zentrale biogra- phische Quelle benutzt. Die Tatsache, daß Georg Melchior Kraus erst als beinahe vierzigjähriger Künstler Aufnahme in den Weimarer Kreis fand, und zuvor als anerkannter Genremaler in Frank- furt und Paris tätig war, wurde von der Forschung kaum thematisiert. Über diese erste Lebens- und Schaffensphase von Kraus liegen bisher nur wenig gesicherte Erkenntnisse vor, und Werke aus dieser Zeit sind nur in Einzelfällen bekannt. So führte der Umstand, daß Leben und Werk des Künstlers in weiten Teilen unerforscht geblieben ist, häufig zu einer pauschalen, sich auf die Kenntnis relativ weniger Arbeiten stützenden und zumeist ungünstigen Beurteilung. Die vorliegende Arbeit setzt sich deshalb zum Ziel, sowohl das Œuvre wie auch das Leben und Wirken von Georg Melchior Kraus grundlegend zu untersuchen und syste- matisch darzustellen. Voraussetzung einer umfassenden Würdigung und kritischen Be- 1 Vgl. LANDSBERGER 1931; PINDER 1933. 2 SCHENK ZU SCHWEINSBERG 1930. 3 Ebd., S. 5. 6 urteilung des Künstlers ist die genaue Kenntnis seines vollständigen Werkes. Dabei müssen sowohl das Schaffen vor seiner Weimarer Zeit als auch das Wirken in Weimar untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt werden.
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