Abriss Ohne Not: Nun Regt Sich Widerstand Zirkus Chnopf Lacht Und

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Abriss Ohne Not: Nun Regt Sich Widerstand Zirkus Chnopf Lacht Und 84. Jahrgang Donnerstag, 18. Oktober 2018 Nr. 42 GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch Abriss ohne Not: Nun regt sich Widerstand Das Gebäude des Polizei- spannende Resultate ergaben.» Ob und Justizzentrums braucht und wie der Heimatschutz gegen den «Abriss auf Vorrat» der verbleiben- weniger Platz, als allgemein den Teile des ehemaligen Güterbahn- angenommen. Trotzdem hofs aktiv werden will, lässt Barbara will der Kanton auch den Truog vorerst offen. Man werde das Thema an der nächsten Vorstandssit- Rest des Güterbahnhofs zung besprechen. Auch andere Stim- abbrechen – als men aus dem Quartier würden eine «Reservebereich». neuerliche Diskussion begrüssen, zu- mal keineswegs gesichert sei, wie Lorenz Steinmann lang die «alternative» Nutzung am anderen Ende der Hardbrücke mit Der Bau des Polizei- und Justizzent- «Helsinki»-Klub und «Frau Gerolds rum (PJZ) zwischen der Seebahn- Garten» weitergehe. strasse und der Hardbrücke schreite Im «Rest-Güterbahnhof» eingemie- Foto: Pascal Wiederkehr plangemäss voran, teilte der Kanton tet ist aktuell der Verein «Art Dock», kürzlich mit. Je höher das Gebäude ein Kunstraum mit dem Zweck, Nach- aber wächst, desto offensichtlicher lässe von Zürcher Künstlern zu retten Holzschlag am Uetliberg: Stadt erklärt sich wird, dass es lediglich zwei Drittel und der Öffentlichkeit zugänglich zu Revierförster Willy Spörri (Bild) stand am letzten halb die Stadt Zürich am Denzlerweg rund 2100 Bäu- der Fläche des ehemaligen Güter- machen. «Kunstlabor einer verrück- Montag im Fokus. Er musste den Medien an einer me fällt. Im Vorfeld hatten die Fällungen für Empö- bahnhofs einnehmen wird. Von den ten, idealistischen Organisation» Führung durch den Wald am Uetliberg erklären, wes- rung gesorgt. Kommentar Seite 3, Artikel Seite 5 insgesamt vorhandenen 63 000 Qua- nannte es der Initiant und streitbare dratmetern benötigt das PJZ bloss Architekt Ralph Baenziger 2014 ge- 40 000 Quadratmeter. Auf der übri- genüber der «NZZ». Mit dem «Kunst- gen Fläche steht noch immer ein Rest labor» war eine Lösung gefunden für Zirkus Chnopf lacht und weint des 1897 erbauten Güterbahnhofs – die Nachlässe aus der Stiftung Trudi mit den charakteristischen Sheddä- Demut und Otto Müller. Vor zwei Jah- chern aus Glas und den Backstein- ren machten die Räumlichkeiten Mit einem Crowdfunding Nach dem Nein vor einem Jahr sei er rung von jungen Artistinnen und Ar- mauern. Im Gestaltungsplan sind die Schlagzeilen, weil in den übrig geblie- hat der Zirkus Chnopf dieses Mal guten Mutes gewesen, tisten. Dazu rechnet Sieger mit gu- betreffenden 23 000 Quadratmeter benen Frachthallen rund 3000 Expo- die Saison retten können. sagt Sieger. 60 000 Franken hatte der ten Einnahmen aus der Hutkollekte. «als Reservebereich» eingetragen. nate von 144 Künstlerinnen erstmals Zirkus mit einem Dreijahresplan bei Zwischen 60 und 70 Prozent betrage ausgestellt wurden. Aber auch im nächsten Jahr der Kulturförderung beantragt. Über der Selbstfinanzierungsgrad des Zir- «Riesengrosses Ärgernis» bleibt das Geld knapp. die Gründe für die neuerliche Absage kus Chnopf, sagt Sieger. «Das ist ein Kritisch beobachtet Barbara Truog Unbekannte Altlasten kann der Produktionsleiter vorläufig extrem hoher Anteil für einen Kul- das Tun auf dem Areal. Auf Anfrage Diese Zeitung erreicht den 78-jähri- Die letzte Saison hatte für den Zirkus bloss rätseln. Natürlich gebe es viele turbetrieb.» Allerdings ist die Kol- sagt die Präsidentin des Stadtzürcher gen Baenziger am Telefon. Es geht Chnopf mit einem Erfolg geendet. Im Institutionen und Anlässe, die bei der lekte stark vom Wetter abhängig. Heimatschutzes: «Der Abriss des ein- ihm gesundheitlich nicht gut, er letzten Moment war es Zirkusleiter Stadt Geld beantragten. «Dass aber Chnopf spielt unter freiem Himmel. zigartigen Güterbahnhofs ist für uns muss sich in München einer Be- Konrad Utzinger und Produktionslei- immer wieder wir leer ausgehen, Die Stadt sei einem Antrag der nach wie vor ein riesengrosses Är- strahlung unterziehen. Trotzdem ter Dave Sieger gelungen, ein Loch in verstehe ich nicht.» unabhängigen Theaterkommission gernis. Es ist ein Armutszeugnis, will der Architekt für seine «Art der Kasse zu stopfen. Auf einer Mittellos muss der Zirkus Chnopf gefolgt und habe drei Gesuche des dass man nicht einen Architektur- Dock» kämpfen – und für den Erhalt Crowdfunding-Plattform gingen Spen- dennoch nicht in die neue Saison Zirkus Chnopf um Beiträge abge- wettbewerb gemacht hat mit der Vor- der verbleibenden Frachthallen des denzusagen von 25 000 Franken ein. starten. Vom städtischen Sozialde- lehnt, bestätigt Nat Bächtold, Spre- gabe, dass der Bahnhof erhalten wer- ehemaligen Güterbahnhofs. Baenzi- In die neue Saison starten Utzin- partement erhält er wie im letzten cher des Präsidialdepartements. Die den muss. Es gibt in Europa genü- ger hat sich einen Namen gemacht, ger und Sieger mit einem Rückschlag. Jahr 15 000 Franken aus einem Gründe für die Ablehnung würden gend gute Beispiele, wo Baudenkmä- Erneut erhält ihr Zirkus von der städ- Quartierkredit, vom Kanton weiter- den Verantwortlichen demnächst «di- ler weitergebaut wurden und dann Fortsetzung auf Seite 3 tischen Kulturförderung kein Geld. hin 40 000 Franken für die Förde- rekt und persönlich erläutert». (dh.) Zürich liest Forscher rechnen Fussballwelt feiert «Zürich liest» steht wieder vor der Tür – und wieder mit ei- Die jüngste Veröffentlichung des Intergovernmental Panel on Die Schweizer Fussball-Legende Köbi Kuhn wurde 75. Er nem reichhaltigen Angebot an Veranstaltungen. Der Start- Climate Change (IPCC) hat Wellen geworfen. Forscher haben prägte den hiesigen Fussball wie kein anderer. Dies zeigt ei- schuss zur achten Ausgabe des Literatur- und Buchfestivals errechnet, was ein halbes Grad mehr oder weniger Erwär- ne Ausstellung im FCZ-Museum. Bei der Vernissage kam fällt am 23. Oktober im Kaufleuten. Seite 4 mung für uns Erdenbewohner bedeuten könnte. Seite 9 Köbi Kuhn persönlich vorbei. Letzte Seite Neueröffnung am Bahnhof Wollishofen Sushi | Asiatische Spezialitäten | Lieferservice + Take-away Sonntagsbrunch am 21. Oktober (à discrétion zum Preis 2 für 1) Preis pro Person Fr. 42.– / Kinder bis 12 Jahre Fr. 19.90 20% Reservation erforderlich auf das ganze Angebot (bis zu 4 Personen/Gutschein) Nur gültig vom 18. bis 24. Oktober 2018 (Dieser Gutschein ist nur einlösbar im Restaurant) Seestrasse 331 | 8038 Zürich | Tel. 044 228 78 78 | www.peking-garden.ch | www.sushi-zueri.ch Z2 2 Stadt Zürich Nr. 42 18. Oktober 2018 ABSTIMMUNG Emotionale Debatte über Selbstbestimmung Im «Glockenhof» lieferten Selbstbestimmungs- sich Nationalrätin Doris Fiala (FDP) und Nationalrat initiative Hans-Ueli Vogt (SVP) einen Am 25. November entscheiden die Stimmbürgerinnen und Schlagabtausch. Thema war Stimmbürger über die Eidgenös- die Selbstbestimmungs- sische Volksinitiative «Schweizer initiative, über die am 25. Recht statt fremde Richter», die November abgestimmt wird. Selbstbestimmungsinitiative. Die Initiantinnen und Initianten wol- Pia Meier len einen generellen Vorrang des Verfassungsrechts gegenüber Die SVP Stadt Zürich und die FDP dem Völkerrecht verankern und Frauen hatten gemeinsam zum Podi- die Behörden verpflichten, völker- um im «Glockenhof» eingeladen. Un- rechtliche Verträge anzupassen ter den Anwesenden waren Vertreter und nötigenfalls zu kündigen, beider Parteien, die SVP-Vertreter Hans-Ueli Vogt: «Das Volk entscheidet.» Fotos: pm. Doris Fiala: «Eine Frustrationsinitiative der SVP.» wenn ein Widerspruch besteht waren aber in der Mehrheit. Begrüsst zur Schweizer Verfassung. Eine wurden sie von Nationalrat Mauro SVP wolle die direkte Demokratie pfle- das Völkerrecht bedeutend. «Die Initia- Wirtschaft», betonte er. Fiala bezeich- Übergangsbestimmung hält fest, Tuena, Präsident SVP Stadt Zürich. gen. «Die Bürger sollen das letzte Wort tive ist zu radikal», betonte Fiala. Bei nete die Initiative als «Frustrationsiniti- dass diese Bestimmungen auch haben.» Die Bundesverfassung soll einer Annahme würde die Rechtssi- ative». Die SVP müsse das Thema nach auf alle bereits bestehenden in- Volksentscheide umsetzen Vorrang vor dem Völkerrecht haben. cherheit abnehmen. Bei jedem der 600 der Masseneinwanderungsinitiative ternationalen Verträge angewen- Nationalrat Hans-Ueli Vogt, Gründer Die Demokratie könne nicht gegen bestehenden Wirtschaftsverträge müs- und der Ausschaffungsinitiative immer det werden müssen. der Selbstbestimmungsinitiative, stellte Menschenrechte ausgespielt werden. se man dann schauen, ob sie verfas- wieder aufgreifen. Grössere Firmen Der Bundesrat lehnt die Volks- die Frage in den Raum, wer regiert bei sungskonform seien, denn die Initiative hätten sich längstens arrangiert, so Fia- initiative ab, denn sie würde zu uns? Das Volk sei es nicht, denn des- Verlässlichkeit der Schweiz leidet sei rückwirkend. «Unter solchen Um- la, und würden ins Ausland abwan- Rechtsunsicherheit führen und sen Entscheide würden nicht umge- Nationalrätin Doris Fiala wies darauf ständen kann man sich nicht auf die dern. Es seien die KMU, die wegen der der Wirtschaft schaden. Zudem setzt. «Der Bürger ist nicht mehr der hin, dass heute ein globales Umfeld Schweiz verlassen», folgerte sie. Damit Initiative Probleme bekommen würden. hätte sie beträchtliche negative Souverän.» Als Beispiel nannte er die herrsche. «Es braucht ein internationa- werde das Vertrauen in die Schweiz Vogt betonte, dass das Volk ent- aussenpolitische Auswirkungen Masseinwanderungsinitiative.
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