Visionen Zum Seeufer 250304.Indd
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort 3 2 Ausgangslage 4 3 Fragestellungen und Zielsetzung 11 4 Vorgehen und AdressatInnen 12 5 Projektablauf 12 6 Beteiligte 13 7 Teambeiträge Gesamtvision 7.1 Team Bosshard + Luchsinger 14 7.2 Team Bolles + Wilson 24 7.3 Team West 8 32 8 Teambeiträge Bereich Kongresshaus 8.1 Team Bosshard + Luchsinger 50 8.2 Team Bolles + Wilson 52 8.3 Team West 8 54 9 Erkenntnisse, Folgerungen und mögliche nächste Schritte 58 10 Anhang (diverse Übersichten) 67 Herausgeberin: Stadt Zürich Hochbaudepartement Amt für Städtebau (Stadtplanung) Konzeptstudien, Pläne und Fotos: Bosshard + Luchsinger Architekten ETH, Luzern Bolles + Wilson Architekten, Münster, Deutschland West 8 urban design & landscape architecture, Rotterdam, the Netherlands Moderation Workshops: Franz Eberhard, Direktor Amt für Städtebau Regula Lüscher Gmür, Bereichsleiterin Stadtplanung, stv. Dir. Amt für Städtebau Projektleitungsteam Amt für Städtebau: Frank Argast (Projektleitung) Peter Noser Cornelia Taiana-Schweizer Jean-Daniel Gross (Denkmalpflege) Auswertung und Schlussfolgerungen: Regula Lüscher Gmür, Bereichsleiterin Stadtplanung, stv. Dir. Amt für Städtebau Frank Argast, Amt für Städtebau Peter Noser, Amt für Städtebau Paul Bauer, Leiter Planung und Bau, Grün Stadt Zürich Cordula Weber, Leiterin Freiraumplanung, Grün Stadt Zürich Ueli Baumgartner, Verkehrsplanung, Tiefbauamt der Stadt Zürich Matthias Grieder, Chef Wasserschutzpolizei der Stadt Zürich Fritz Schaad, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich Felix Blindenbacher, Amt für Raumordnung und Vermessung des Kantons Zürich Fotos: DesAir Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich Amt für Städtebau Postkarte (Titelbild) Druck: GeoPrintShop Gestaltung: David Janczak, Amt für Städtebau Bezugsquelle: Amt Für Städtebau Lindenhofstrasse 19 Postfach 8021 Zürich Telefon: 01 216 26 83 [email protected] 1 Vorwort Drei Visionen zum Seeufer liegen vor. Ich freue mich sehr darüber. Vordenken ist eines der Hauptziele des Amtes für Städtebau. Es ermöglicht, dass auf private und öffentliche Vorhaben adäquat reagiert werden kann. Beim Seeufer handelt es sich um ein sehr sensibles Gebiet. Der Druck auf Zürichs Visitenkarte ist in den letzten Jahre enorm gewachsen und die Stadt wurde von allen Seiten mit kleinen und grösseren Veränderungswünschen konfrontiert. Ein Massstabswechsel, eine Vision wurde nötig, die die grossen Linien vorgibt und gleichzeitig auf die aktuellen baulichen Begehren eine Antwort gibt. Mit Unterstützung von drei hochkarätigen Teams ist es gelungen, die Typologi- en der Stadt am See zu beschreiben, den Handlungsbedarf auf und am Wasser aufzuzeigen sowie grundsätzliche städtebauliche Verhaltensmöglichkeiten zu de- finieren. Drei Teams präsentierten drei verschiedene Vorstellungen und Ansätze, wie sich dieser für Zürich enorm wichtige Raum in Zukunft entwickeln könnte. Die Synthese, welche zusammen mit anderen Verwaltungsstellen erstellt wurde, ist die Grundlage für das weitere Vorgehen. Es gilt die verschiedensten Ansprü- che mit den vorliegenden Visionen abzugleichen und ein Leitbild zu erstellen, welches die verschiedenen Ebenen inhaltlich und zeitlich aufeinander abstimmt. Die Visionen sind für die zukünftigen Planungen Orientierungspunkte, sollen aber pragmatisch angewendet werden. Die vorliegende Dokumentation ist ein wichtiger Meilenstein, der stark mitgehol- fen hat, die verschiedenen Bilder aller Beteiligten zur Entwicklung des Seeufers zu ergänzen und abzugleichen. Ich danke allen ganz herzlich für das Engage- ment und spüre, dass der Aufbruch zu neuen Ufern stattgefunden hat. Franz Eberhard Direktor Amt für Städtebau Visionen zum Seeufer Stadt Zürich 3 2 Ausgangslage Anlass und Auftrag Das Verhältnis zwischen Stadt und See Der Seeuferbereich wurde 1999 von der Ar- Die Lage der Stadt Zürich am Zürichsee gehört beitsgruppe Entwicklung der Stadtverwaltung zu den bedeutendsten Standortfaktoren der (B. Wehrli, F. Eberhard, R. Ott, P. Bauer) ne- Stadt. Die Grünanlagen, die Bade- und Wasser- ben anderen als eines für die Stadtentwicklung sportmöglichkeiten, die Schifffahrt und der bedeutenden Gebiete bezeichnet, bei dem die Alpenblick mitten in der Metropole machen Koordination verschiedenster Vorhaben und Zürich zu einer der lebenswertesten Städte der Projekte sowie die Erarbeitung einer Entwick- Welt. lungsstrategie als wichtig erachtet worden sind. Die Präsenz der Stadt ist am See wenig spürbar. Zwar verweisen die Kirchtürme und Das Amt für Städtebau hat im Februar 2002 Hochhäuser auf den Stadtkern aber wer vom von Elmar Ledergerber, dem damaligen Vor- See oder den Uferpromenaden auf die Stadt steher des Hochbaudepartements, den Auftrag blickt, vermag kaum zu erkennen, wo sich das erhalten, Visionen für die künftige städte- eigentliche Zentrum befindet. Die Stadtkulisse bauliche Entwicklung der Stadt am See zu er- versteckt sich weit gehend hinter Bäumen und arbeiten. Dieser Auftrag wurde anlässlich der bildet keine klare Stadtfront zum Wasser. Zü- Sitzung des Stadtrates vom 6. März bestätigt. rich hat mit dem Bürkliplatz, dem Arboretum, der Quaibrücke und den Quaianlagen eine öf- fentliche Promenade erhalten, die sich in ab- wechslungsreiche Abschnitte aufteilt und eher den landschaftlichen Aspekt als die städtische Kante betont. Nur in Teilen ist eine städtische Front entstanden: mit den ehemaligen gross- bürgerlichen Wohnpalästen am General Guisan- Quai sowie den Wohn- und Hotelbauten am Utoquai. Bürkliplatz Visionen zum Seeufer Stadt Zürich 4 Rote Fabrik und KIBAG in Wollishofen Am Übergang vom See zur Limmat wird die Ausrichtung der Stadt zum Wasser deutlich und erst das Limmatquai verweist auf die ehemali- ge Flussstadt mit ihrer deutlichen Verzahnung von Architektur und Wasser. Die Areale beim Kongresshaus, Hotel Baur au Lac, Bürkliplatz, Sechseläutenplatz und Bernhardtheater sind in den letzten zwei Jahrhunderten als Aufschüt- Arboretum, General tungen entstanden. Dieser Ring von Strassen, Guisan-Quai, Kongresshaus Plätzen und Promenaden schafft Distanz und Tonhalle zwischen der Stadtfront und dem Wasser. Die Bahnhofstrasse als wichtige Achse vom Bahn- hof zum See findet ihr Ende am Bürkliplatz. Ihr Auftakt am See ist wenig spürbar. Die halbrunde Aussichtsterrasse in der Achse des Bürkliplatzes bietet einen prächtigen Pano- ramablick auf See und Alpen, die grossartige Szenerie wird jedoch beeinträchtigt durch die wenig attraktiven Stegbauten der Schiffanle- gestelle. Werft, Landiwiese mit Saffainsel Eine einheitliche Fassung des unteren Seebe- ckens war im letzten Jahrhundert immer wie- der Thema in Wettbewerben und Planungen, doch davon wurde nur wenig umgesetzt. We- sentliche Nutzungs- und Gestaltungspotenziale in der Bebauung und im Freiraum sind hier noch ungenutzt. Weiter See aufwärts prägen Visionen zum Seeufer Stadt Zürich 5 die grossen öffentlichen Grünanlagen, am Geschichte und Ostufer Seefeldquai, Blatterwiese, Chinagar- bauliche Entwicklung ten, Zürichhorn und Strandbad Tiefenbrunnen sowie am Westufer Strandbad Mythenquai und Die Stadt Zürich ist als Stadt am Fluss ent- Landiwiese mit der Saffa-Insel, die landschaft- standen. Seit die Römer über den noch un- liche Erscheinung des Seebeckens. Die Grösse gebändigten Fluss eine Brücke geschlagen dieser Anlagen ist einmalig am Zürichsee und hatten, bildete die Limmat die Hauptader der sie sind wesentlich für Freizeit, Erholung und Siedlung. Im Mittelalter zu Bedeutung ge- Events am See. Die hohe Frequentierung des langt, blieb doch die Anbindung an den See Seeufers als zentraler und attraktiver Freiraum von sekundärem Stellenwert. Hafenanlagen für führt zu immer spürbareren Überbeanspru- Fischerei oder Handel und einige Landhäuser chungen durch Erholungssuchende und Veran- prägten die weithin natürliche Uferlandschaft. staltungen. Mit ihren Befestigungsanlagen zeigte die Stadt dem See eine wehrhafte Ansicht. Durch Beidseits folgen Gebiete, wo im Bereich der die Schleifung der barocken Schanzenanlagen Bahnhofsareale von Wollishofen und Tiefen- verlor Zürich zwar sein enges Korsett, die ge- brunnen die Bebauung wieder bis an den See radezu explosionsartige bauliche Entwicklung reicht. Charakter und Stadtstruktur werden setzte aber erst in der zweiten Hälfte des 19. hier von ehemaligen Industriearealen, Ge- Jahrhunderts ein. Mit dem Aufstieg Zürichs werbe, Werft und Umladeanlagen bestimmt. zum bedeutenden Industriezentrum waren die Die Lage am See und die gute Erschliessung finanziellen und technischen Voraussetzungen könnten besser genutzt werden. Wirtschaftli- für eine städtebauliche Neuorientierung gege- che Umstrukturierungen eröffnen auch neue ben. Trotz grosser Schwierigkeiten und gegen Perspektiven (s. Waschanstalt). viele Widerstände konnte nun die wahrhaft grosstädtische Uferpromenade realisiert wer- Die Hafenanlagen, Ruder- und Yachtklubs, Bo- den. Zürich wandelte sich von der Stadt am jenfelder, Stützpunkte der Seepolizei, Boots- Fluss zur Stadt am See. vermietungen und Schifflandestege, bilden ihrerseits eine Nutzungsschicht innerhalb des unteren Seebeckens, die wesentlich von ihrer Verknüpfung mit dem Ufer, den privaten und öffentlichen Verkehrsträgern und den dahin- terliegenden Quartierstrukturen lebt. Die See- anlagen sind mit Skulpturen und Installatio- nen unterschiedlicher Qualität bestückt. Deren Platzierung wirkt in der Gesamtschau eher zu- fällig. Kunst im öffentlichen Raum, in Verbin- dung mit Ausstellungen in den bestehenden Museen, stellt ein für das Publikum und das Kratzquartier, Stadtmarketing wichtiges Anliegen dar. hist. Ansicht vom See her In all diesen Situationen und Brennpunkten