Stadtarchiv Zürich

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Stadtarchiv Zürich Stadtarchiv Zürich Stadtarchiv Zürich Jahresbericht 2009 /2010 Haus zum Untern Rech, Neumarkt 4, CH-8001 Zürich Telefon +41 (0)44 266 86 46 Telefax +41 (0)44 266 86 49 /2010 E-Mail-Adresse: [email protected] Internet-Adresse: www.stadt-zuerich.ch/stadtarchiv Öffnungszeiten des Lesesaals (3. Stock): Dienstag bis Freitag von 0800 bis 1700 Uhr (über Mittag 1200 bis 1300 Uhr keine Fachauskünfte) Vorausbestellungen von Büchern und Archivalien sind er- wünscht Bücher- und Aktenbestellungen vom Archivlager am Neu- markt werden ausgeführt: 0830, 0930, 1030, 1130, 1330, 1430, 1530 Uhr Aktenbestellungen aus Aussenlagern: Vorausbestellungen Jahresbericht 2009 bis Mittwochabend auf Dienstag folgender Woche Das Stadtarchiv Zürich ist eine Abteilung des Präsidialdepartements der Stadt Zürich Stadtarchiv Zürich Stadtarchiv STADTARCHIV ZÜRICH JAHRESBERICHT 2009 /2010 1 Herausgeberin Stadt Zürich Stadtarchiv Zürich Haus zum Untern Rech Neumarkt 4 CH-8001 Zürich [email protected] Redaktion Anna Pia Maissen, Max Schultheiss Text Anna Pia Maissen, Max Schultheiss, Karin Beck, Nicola Behrens, Christian Casanova, Robert Dünki, Roger Peter, Halina Pichit, Kerstin Seidel, Caroline Senn Lektorat Andrea Linsmayer, Max Schultheiss, Anna Pia Maissen Layout Mario Florin, Zürich Druck Staffel Druck, Zürich Auflage 1000 Exemplare Preis CHF 10.–; ältere Jahresberichte gratis solange Vorrat © Stadtarchiv Zürich 2011 Bild Umschlag vorne Firmenprospekt der Mechanischen Papierfabrik an der Sihl für «Fein Post Papier» (undatiert). 2 INHALT Einleitung 5 Personal 9 Vorarchiv 13 Rückgrat eines erfolgreichen Records Managements 17 Archiv 29 Bibliothek 58 Benützung des Stadtarchivs 59 Archiv-Informatik 67 Raum und Einrichtung 69 Öffentlichkeitsarbeit 71 Aktuelle Bestände 75 Einführung 76 Das Kloster St. Martin auf dem Zürichberg. Mit Bildern 79 der letzten Überreste des Kreuzgangs von David Kölliker und Salomon Meier (1846/47) (Robert Dünki) «Das alles ist herrlich – für mich! –, und ich danke.» Max 115 Frisch in Porträts und an der Arbeit im Schauspielhaus Zürich (Halina Pichit) Das Archiv der Zürcher Papierfabrik an der Sihl. Geschichte 131 der Papiermühle auf dem Werd und der Papierfabrik an an der Sihl (Max Schultheiss) Wie das Zürcher Rösslitram aufgegleist wurde und wieder 157 unter die Räder kam (Nicola Behrens) «Es regnete Ziegel vom brennenden Dach...» Augenzeugen- 167 berichte über den Brand des Zürcher Aktientheaters an der Unteren Zäune am 1. Januar 1890 (Anna Pia Maissen) «Das Stadttheater ist tot – es lebe das Opernhaus!» (Halina Pichit) 183 3 Hansli Mühlbergs Todessturz vom Treppengeländer. 197 Beispiel einer pädagogischen Aufklärungsschrift von 1920 (Karin Beck) Das Vereinsarchiv der Internationalen Vereinigung 203 der Lyceum Clubs (IALC). Ein Archivierungsbericht (Caroline Senn) «Der Lenz ist da!» Das «Deutsche Theater», Paul Klee 215 und Karla Grosch: Ein unbekanntes Kapitel im Leben des Schauspielers, Kabarettisten und Lyrikers Max Werner Lenz (Halina Pichit) Dank 255 Anhang 261 Übersicht über die Bestände des Stadtarchivs Zürich 261 Archiv 261 Bibliothek 266 Neuere Publikationen des Stadtarchivs Zürich 270 4 EINLEITUNG «Geschichtsschreibung ist letztlich die Geschichte des Imaginären», sagte der französische Historiker Jacques Le Goff. Ohne das Ma- terielle können wir zwar nicht leben – wir brauchen etwas zu essen, wir müssen arbeiten, ein Dach über dem Kopf haben. Doch was uns wirklich zum Handeln bringt, sind die Vorstellungen, welche wir be- ziehungsweise die Gesellschaft, in der wir leben, von der Welt ha- ben. Geschichte besteht nicht nur aus empirisch nachprüfbaren Fak- ten – sonst wäre es eine sogenannte exakte Wissenschaft –, sondern ebenso sehr aus der Wahrnehmung und den daraus resultierenden Ideen, Mentalitäten und Lebensentwürfen. Dieses Imaginäre muss re- konstruiert werden, will man etwas über das Leben in anderen Zeiten und Räumen erfahren. Im Archiv findet sich beides: das Imaginäre, die Geisteshaltung, die Wertvorstellungen und die Vorstellungskraft ganzer Generationen, aber auch das Reale, das Materielle, sozusagen die Ausführung die- ser Wertvorstellungen und Haltungen. Die Kernaufgaben des Stadtarchivs sind darauf ausgerichtet, die Realität des Handelns der Stadt Zürich sinnvoll und adäquat zu überliefern. Mit einer sorgfältigen Bewertungspolitik im Kontakt mit den Zürcher Verwaltungseinheiten, einer guten Erschliessung und ei- ner professionellen Gestaltung des Zugangs zu den aufbewahrten Unterlagen wird der Rechtssicherheit, der Forschung und der Nach- prüfbarkeit Rechnung getragen. Diese Nachprüfbarkeit betrifft auch unsere eigene Arbeit. Es freut uns deshalb, Ihnen den ausführlichen Zweijahresbericht des Stadtarchivs Zürich als Nachweis unserer Tätigkeit zu überreichen. In einem ersten, sogenannt amtlichen Teil finden Sie den eigentlichen Tätigkeitsbericht des Stadtarchivs. Im zweiten Teil möchten wir Ihnen anhand von «Atelierberichten» zeigen, wie abwechslungsreich, an- spruchsvoll und spannend unsere Arbeit ist, und welche Realitäten uns im Zuge unseres Kerngeschäftes begegnen. Der erste Teil dieses Berichts ist erstmals auch mit speziell für die Verwaltung der Stadt Zürich bestimmten Fachbeiträgen angereichert, diesmal zum Thema Records Management. 5 Als eigentliche Informationsspezialist / innen sehen sich Archivarinnen und Archivare je länger je mehr als Manager und Verantwortliche des gesamten Lebenszyklus von Akten. Dieser umfasst den Umgang mit Dokumenten von der Entstehung über die Nutzung, Speicherung, Archivierung, Herausgabe bis zu eventueller Entsorgung. Immer mehr Verwaltungseinheiten wenden sich daher in erster Linie an ihre zu- ständigen Archive, wenn es sich um die Bewirtschaftung ihrer aktiven elektronischen Akten handelt. Um die Verwaltungseinheiten diesbe- züglich zu beraten, fehlen den meisten öffentlichen Archiven der kon- krete Auftrag und die dazu nötigen Ressourcen. Andererseits steigt das Bedürfnis nach professioneller Beratung zur elektronischen Ak- tenführung (Records Management) – auch innerhalb der Zürcher Stadt- verwaltung. Das Stadtarchiv trägt dieser Situation Rechnung und publiziert aus diesem Grunde im vorliegenden Bericht einen praxis- orientierten Beitrag zur Einführung von Records Management in der Verwaltung. Dieser erläutert die vom Stadtarchiv geplante neue Dienstleistung der Zurverfügungstellung eines Muster-Aktenplans für die städtischen Dienstabteilungen. Der Aktenplan bzw. das fest- gelegte Ordnungssystem der Aktenablage ist «das Rückgrat eines wirkungsvollen, effizienten und einheitlichen Records Management». Ohne ein den individuellen Kernprozessen und Arbeitsabläufen ange- passtes Ordnungssystem, mithilfe dessen die Akten und Dokumente für alle Beteiligten auffindbar und nutzbar elektronisch abgelegt wer- den können, verabschieden sich die heute viel genannten Qualitäten Effizienz und Synergie ziemlich hastig. Im Bereich der Kerngeschäfte wurden 2009 und 2010 insgesamt 356 Laufmeter Akten entgegengenommen. Die wichtigsten Akten- übernahmen zu den vielfältigen Aufgaben der Stadtverwaltung (z.B. des schulpsychologischen Dienstes) und dem regen wirtschaftlichen (Firmenarchiv der Silberschmiede Spitzbarth Zürich) und kulturellen Leben (Nachlässe der Radiolegenden Max Rüeger und Ueli Beck) in unserer Stadt können Sie im Kapitel Archiv unter Übersicht über die Ablieferungen und im Kapitel Vorarchiv nachlesen. Bei der Erschliessung tat sich auch 2009 und 2010 einiges; die- se Arbeit macht den Zugang zu den Akten erst möglich. Zahlenmäs- sig sind nun auf der Datenbank des Stadtarchivs 4 131 Bestände er- fasst, 55 020 Dossiers aufgenommen, und es stehen der Öffentlich- keit über die Online-Archivdatenbank 183 reine Schriftdokumente und 1 657 Fotografien zur Ansicht zur Verfügung. Mit der seit Herbst 6 2009 erfolgten Aufschaltung der neuen Online-Recherche im elektro- nischen Archivkatalog Query hat die im Stadtarchiv bereits seit 2003 vorhandene elektronische Suchfunktion für die Archivdatenbank in der Suchstruktur einen entscheidenden Schritt vorwärts getan. Natürlich, eine Google-Suche wird die archivische Datenbanksuche wohl nie sein, aber mit ein bisschen Geschick, Fantasie und Erfahrung – alles Eigenschaften, die Forschende auszeichnen – sind mit Query unge- zählte neue Schätze zu entdecken. Noch ein Detail für die Archivstatistik: In den zwei Berichtsjahren wurden 881 Verträge erfasst, welche die Stadt Zürich 2009 und 2010 abgeschlossen hat und deren Originale sie gemäss Archivreglement dem Stadtarchiv zur Aufbewahrung übergibt. An dieser Stelle möchte ich nur auf einige wenige ausgewählte Erschliessungen hinweisen wie den Abschluss der Archivierung der Unterlagen der Firma Escher-Wyss AG, welche zusammen mit den Aufnahmen der Fabrikation, der Gebäude und der Produkte der Fir- ma über ein Jahrhundert Wirtschaftsgeschichte spiegelt, oder die in- teressanten Unterlagen des Zürcher Waisenhauses Sonnenberg mit sehr differenzierten Zöglingsdossiers. Den ganzen riesigen Umfang der Erschliessungsarbeiten können Sie im Kapitel Archivierungen 2009 / 2010 nachprüfen. Zusammenfassend ist zu bemerken, dass auch 2009 und 2010 nicht so viele Akten übernommen werden konnten wie vorgesehen. Dies liegt einerseits an dem noch immer im Gang befindlichen, etap- pierten Ausbau der Magazinräumlichkeiten für das Stadtarchiv im Verwaltungszentrum Werd. Andererseits wird es immer schwieriger, die Aufgaben der Magazinbewirtschaftung mit einer einzigen Person zu bewältigen, welche nur durch gerade verfügbare Mitarbeiter aus den zeitlich befristeten Einsatzprogrammen für Erwerbslose unter-
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