Kantonaler Gestaltungsplan «Seilbahn Mythenqual-Zürlhorn» (Züribahn) - Festsetzung
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Kanton Zürich Nr. 0456 / 19 Baudirektion Li Verfügung Amt für Raumentwicklung vom 26. April 2019 Raumplanung Referenz-Nr.: ARES-BATK3D / ARE 19-0456 Kontakt: Julia Wienecke, Gebietsbetreuerin Richt-/Nutzungsplanung, Stampfenbachstrasse 12, 8090 Zürich Telefon +41 43 259 43 11, Www.are.zh.ch 1/5 Kantonaler Gestaltungsplan «Seilbahn Mythenqual-Zürlhorn» (ZüriBahn) - Festsetzung Gemeinde Zürich Lage Kat.-Nrn. R14672, R14671, R14449, EN2569, W05560, EN2567 und R15126 Massgebende Situationsplan und Längenprofil im Mst. 1:2500 vom 25. März 2019 Unterlagen - Detailplan im Mst. 1:500 vom 25. März 2019 Gestaltungsplanvorschriften (GPV) vom 25. März 2019 - Bericht im Sinne von Art. 47 RPV vom 25. März 2019 - Bericht zu den nicht berücksichtigen Einwendungen vom 25. März 2019 Zuständigkeit Mit der am 21. Juni 2017 vom Regierungsrat festgesetzten Gesamtrevision des regiona- len Richtplans der Stadt Zürich (RRB Nr. 576/2017) wurde der Eintrag Nr. 61 «Seilbahn / Gondelbahn Bereich Landiwiese / Belvoirpark bis Zürichhorn» als eine auf maximal fünf Jahre befristete Seilbahnverbindung über den See eingetragen. Damit ist die Baudirektion gemäss § 2 lit. b des Planungs- und Baugesetzes (PBG) für die Festsetzung eines Ge- staltungsplanes nach § 84 Abs. 2 PBG zuständig. Sachverhalt Ausgangslage Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) feiert 2020 ihr 150-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass plant sie eine temporäre Seilbahn zwischen den Gebieten Mythenquai und Zürichhorn über den Zürichsee. Die Seilbahn soll für eine Dauer von längstens fünf Jahren betrieben werden. Sie wird anschliessend rückgebaut. Die durch die Bahn beanspruchten Flächen werden wiederhergestellt. Die Seilbahn dient als Freizeitverbindung und touristische Attraktion und soll der Zürcher Bevölkerung sowie Touristen ein einmaliges Erlebnis vermitteln. Die Seilbahn soll ferner als Impulsgeber für ein neues Verkehrssystem im urbanen Raum dienen und im Sinne einer verkehrstechnischen Vision in die Zukunft weisen. Das Projekt knüpft an die beliebten Seilbahnen der Vergangenheit (der Landesausstellung 1939 und der Gartenbauausstellung 1959) an. Die Seilbahn wird von der ZüriBahn AG erstellt, be- trieben und rückgebaut. Projekt Das Projekt umfasst zwei Seilbahnstationen, eine davon im südlichen Teil des Strand- Baudirektion 2/5 bads Mythenquai und eine im südöstlichen Teil der Blatterwiese. Die beiden Stützen mit einer Höhe von je 78 bis 88 m werden etwa 50 bis 80 m vom Seeufer entfernt errichtet und im Seegrund fundiert. Neben Stationsgebäuden und Stützen sind im Umfeld der Sta- tionen weitere Anlagen wie Erschliessungs- und Aufenthaltsflächen für die Fahrgäste, Veloabstellanlagen sowie Manövrier- und Umschlagsplätze für die Anlieferung und den Unterhalt vorgesehen. Anlass und Zielsetzung Mit dem kantonalen Gestaltungsplan sollen die grundeigentümerverbindlichen Grundla- der Planung gen für das Seilbahnprojekt ZüriBahn geschaffen werden. Erwägungen A. Formelle Prüfung Die massgeblichen Unterlagen sind vollständig. Die Pläne und Vorschriften in elektroni- scher Form liegen vor. B. Materielle Prüfung Zusammenfassung der Mit dem kantonalen Gestaltungsplan «Seilbahn Mythenquai — Zürichhorn» (ZüriBahn) Vorlage nach § 84 Abs. 2 PBG wird das im regionalen Richtplan eingetragene Vorhaben einer temporären Seilbahn über den Zürichsee grundeigentümerverbindlich gesichert. Kantonaler Richtplan Da das Vorhaben auf eine Betriebsdauer von längstens fünf Jahren befristet ist und die beanspruchten Flächen anschliessend wiederhergestellt werden, sind die Auswirkungen auf Raum und Umwelt weniger erheblich als bei einer dauerhaften Anlage. Ein Eintrag im kantonalen Richtplan ist aus diesem Grund nicht notwendig. Stattdessen erfolgt der Ein- trag im regionalen Richtplan der Stadt Zürich. Der kantonale Richtplan weist das Zürich- seeufer als allgemeines Erholungsgebiet aus. Regionaler Richtplan Der Regierungsrat setzte mit Beschluss vom 21. Juni 2017 den regionalen Richtplan der Stadt Zürich fest (RRB Nr. 576/2017). Der Regierungsrat änderte die Vorlage des Ge- meinderats der Stadt Zürich in einzelnen Punkten. Gegen den Beschluss des Regie- rungsrats erhob der Gemeinderat der Stadt Zürich am 4. September 2017 beim Verwal- tungsgericht des Kantons Zürich Beschwerde. Der festgesetzte Richtplan enthält den Eintrag Nr. 61 «Seilbahn / Gondelbahn Bereich Landiwiese / Belvoirpark bis Zürichhorn», welcher die richtplanerische Grundlage für die Seilbahn bildet. Der Eintrag ist mit Ablauf der Beschwerdefrist unangefochten in Rechtskraft getreten. Im Übrigen wies das Verwal- tungsgericht mit Urteil VB.2017.00562 vom 7. März 2019 die Beschwerde des Gemeinde- rats vollumfänglich ab. Die Beschwerde des Gemeinderats richtete sich nicht gegen den Eintrag Nr. 61 respektive die Änderung des entsprechenden Eintrags durch den Regie- rungsrat. Nach § 39 PBG werden kantonale Freihaltezonen nach Bedarf für Flächen eingesetzt, die nach den entsprechenden Richtplänen überwiegend der Erholung dienen oder ein Objekt des Natur- und Heimatschutzes bewahren sollen. Die für eine Seilbahn notwendigen Bau- ten und Anlagen sind in den beidseits des Sees bestehenden kantonalen Freihaltezonen nicht zonenkonform. Der regionale Richtplan bezeichnet die Seeanlagen als Erholungs- gebiet. Dauerhafte Bauten und Anlagen sind daher im Rahmen eines Gestaltungsplanes nur dann zulässig, wenn sie Erholungsnutzungen mit einem engen Bezug zum See bein- halten. Als Anlage, die der Erholung dient, ist der kantonale Gestaltungsplan mit dem Baudirektion 3/5 grundsätzlichen Zweck der kantonalen Freihaltezone vereinbar. ISOS, Ortsbild Die Baubereiche der Seilbahnstationen liegen im ISOS-Perimeter des schützenswerten Ortsbilds der Stadt Zürich, in der Umgebungszone II. Die bestehenden Anlagen sind ein unerlässlicher Teil des Ortsbilds und sollen in ihrer Beschaffenheit als Freiflächen erhal- ten werden. Die ZüriBahn tritt aufgrund ihrer Dimensionen im Landschafts- und Ortsbild prominent in Erscheinung und wird während ihrer Betriebsphase das Bild des Zürcher Seebeckens mitprägen. Da die Betriebsdauer auf fünf Jahre beschränkt wird und die An- lage anschliessend rückgebaut wird, sind die Auswirkungen auf das schützenswerte Ortsbild nicht als erhebliche Beeinträchtigung einzustufen. Das Inventarobjekt bleibt nach dem Rückbau ungeschmälert erhalten. Wesentliche Im Abschnitt A der Vorschriften werden Zweck und Bestandteile des Gestaltungsplans Festlegungen und geregelt, wonach die Seilbahn anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der ZKB für eine befris- Vorschriften tete Dauer von fünf Jahren erstellt wird und als Freizeitverbindung und touristische Attrak- tion dient. Die zulässige Ausdehnung der zwei Stationen (Mythenquai und Zürichhorn), der zwei Stützen (West und Ost) und des Kabeltrassees wird durch die im Situationsplan festgelegten Baubereiche und die festgelegten maximalen Höhenkoten bestimmt. Der Detailplan stellt die Baubereiche grossmassstäblich dar. Abschnitt B definiert die pro Baubereich jeweils zulässige Nutzweise sowie die ausserhalb der Baubereiche zulässigen Anlagen. Ferner werden für Bauten und Anlagen Gestal- tungsvorgaben gemacht, um einen sorgfältigen Umgang mit den Inventaren der schüt- zenwerten Gärten und Anlagen zu gewährleisten. Zudem ist geregelt, dass der Baumbe- stand zu erhalten ist. Der Detailplan bildet die zu fällenden Bäume ab und legt die vorzu- nehmenden Ersatzpflanzungen fest. Abschnitt C regelt Gestaltungsvorgaben, wonach im Zusammenhang mit der baulichen und landschaftlichen Umgebung eine besonders gute Gesamtwirkung der Seilbahnanlage zu sichern ist. Ferner sind nur geringfügige, einen harmonischen Geländeverlauf sicher- stellende Terrainveränderungen zulässig. Abschnitt D legt umfassende verkehrliche Vorgaben fest. Diese umfassen, neben den Bestimmungen zum Fuss- und Veloverkehr, auch Parkierungsvorgaben sowie insbeson- dere detaillierte Massnahmen zur Verhinderung unerwünschter verkehrlicher Auswirkun- gen. So sind die Seilbahnstationen durch direkte und behindertengerechte Wege an das bestehende Fuss- und Veloverkehrsnetz anzubinden und an den Stationen je mindestens 160 Veloabstellplätze zu erstellen. Es dürfen keine Motorfahrzeugabstellplätze für Fahr- gäste oder Angestellte erstellt oder zur Verfügung gestellt werden. Zudem ist geregelt, dass die Betreiberin in einem Monitoring die verkehrlichen Auswirkungen durch Fahrgäste in den an die Seilbahnstationen angrenzenden Quartieren dokumentiert. Abschnitt F regelt den befristeten Betrieb sowie den Rückbau mit Ausnahme der Stützen- fundationen sämtlicher Bauten und Anlagen der Seilbahn auf Kosten der Eigentümerin. Öffentliche Auflage und Der Gestaltungsplan «Seilbahn Mythenquai — Zürihorn» lag zusammen mit dem Bericht Anhörung nach Art. 47 RPV gestützt auf § 7 Abs. 2 PBG vom 9. November 2018 bis zum 24. Januar Baudirektion 4/5 2019 während insgesamt 60 Tagen öffentlich auf. Die Anhörung der Stadt Zürich sowie der Region Stadt Zürich (nach § 7 Abs. 1 PBG) erfolgte parallel zur öffentlichen Auflage. Verfahrenskoordination: Die Gesuchsunterlagen einschliesslich Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) der ZüriBahn Plangenehmigung und AG im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens (PGV) und das Gesuch zur Erteilung wasserrechtliche einer wasserrechtlichen Konzession wurden parallel während 30 Tagen vom 9. November Konzession 2018 bis zum 10. Dezember 2018 öffentlich aufgelegt. Einwendungen Im Rahmen der öffentlichen Auflage gingen insgesamt 32 Einwendungen ein, davon zehn von Verbänden oder Vereinen sowie 22 von Privatpersonen. Einige der vorgebrachten Einwendungen konnten ganz oder zumindest