Seite 3 Seite 4 und 5 Seite 6 Mehr Grün für mehr UmSteuern für mehr So bewegen wir was - Gerechtigkeit - Konzepte gegen Gerechtigkeit - Das grüne Kreativer Wahlkampf in der die neue Klassengesellschaft Finanz- und Steuerkonzept Region

02 2013

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN IN DER REGION HANNOVER

Ein bezahlbares Zuhause, Kinderförderung und Weltoffenheit

Ein grüner Oberbürgermeister für Hannover kann schon bald Realität werden. Im Interview erklärt Spitzenkandi- dat Lothar Schlieckau den Wahlkampf und die wichtigsten Themen.

Lothar, am 12. März 2013 bist Du Das geht von traditioneller Wie sollen diese Punkte umgesetzt auf der Mitgliederversammlung des Standwerbung über Bürgerbrunch, werden wenn du Oberbürgermeister Stadtverbandes zum Oberbürger- Fahrradrundtouren, Boulespielakti- wirst? meister-Kandidaten für die Wahl on, Frühschoppen, Fußballturnier, am 22. September aufgestellt wor- Kleingartentour, Lesung, Theater- 1.) Ein bezahlbares Zuhause für den. Wie hast Du die Zeit bisher aufführung, Kneipen- und Kiosktou- alle ist nicht nur wünschenswert, erlebt? sondern hat für mich obers- te Priorität. Um dieses Ziel Es war der richtige Schritt. zu erreichen, werde ich als Bei unzähligen Terminen, Ge- Oberbürgermeister mit allen sprächsrunden, Auftritten relevanten Akteuren, wie der und Begegnungen erlebe ich Stadtverwaltung, der Woh- wie stark grüne Politik in der nungswirtschaft, dem Mie- Stadtgesellschaft verankert ist terbund, Haus und Grund und über die Grenzen des en- und dem Land Niedersach- geren Sympathisantenkreises sen ein Bündnis schließen. anerkannt wird. Ich erfahre Wir brauchen dringend eine viel Zuspruch und Unterstüt- gemeinsame Handlungsstra- zung. Diese positive Bestäti- tegie zur Schaffung von be- gung bestärkt mich, mit vol- zahlbarem Wohnraum durch lem Einsatz das erste Wahlziel Neubau, Umnutzung, Sanie- – die Stichwahl – zu erreichen. rung und neue Wohnformen auf der Basis des vom Rat Lothar Schlieckau unser Oberbürgermeisterkandidat Wie sieht Dein Wahlkampf aus? beschlossenen Wohnkon- Foto © Sven Brauers zeptes 2025. Mit meinem hervorragend moti- ren bis hin zu Aktionen vor Werk- vierten Wahlkampfteam haben wir toren und Podiumsdiskussionen. Ein 2.) Das die Jüngsten in der Stadt eine ambitionierte Kampagne entwi- bunter, interessanter Strauß von Ak- ihre Fähigkeiten entfalten können ckelt und umgesetzt: Ein eigener Fa- tionen mit vielen Begegnungsmög- liegt mir besonders am Herzen. Des- cebook-Auftritt und eine eigene In- lichkeiten mit der Bevölkerung und halb gilt: der Rechtsanspruch auf ternetseite, ein Videospot fürs Netz, der Möglichkeit sich zu beteiligen. einen Kita-Platz ist sofort zu sichern Visitenkarte, Kurzflyer, Programmfly- und der Ausbau der Grundschulen er und nicht zuletzt ausgezeichnete Was sind deine inhaltlichen Wahl- zu Ganztagsschulen mit verlässlicher Themenplakate und ein Kopfplakat. kampfschwerpunkte? Betreuung ist vorrangig voranzutrei- Es werden die unterschiedlichsten ben. Aktionen, auch zusammen mit den Die drei zentralen Themen sind: Stadtteilgruppen und mit Silvia und 1. Ein bezahlbares Zuhause für alle! 3.) Eine weltoffene Stadt profi- Sven, den beiden DirektkandidatIn- 2. Kinder fördern! tiert von dem großen Potenzial aller nen für den Bundestag, stattfinden. 3. Weltoffen gewinnen alle! hier lebenden Menschen. Ich werde Editorial Grüne Seiten Hannover

deshalb einen Aktionsplan auflegen, stadt und ihren (kommunalen) Un- nerationendialog werden weitere mit dem gezielt Migrantinnen und ternehmen gewonnen werden sol- Themen eine ersten Jahresplanung Migranten für die Ausbildung und len. So können diese Potenziale in im Amt sein. Beschäftigung bei der Landeshaupt- allen Bereichen der Verwaltung und Unternehmen entfal- Was wünscht Du Dir für die letzten tet werden. Wochen des Wahlkampfes?

4.) Saubere, siche- Dass alle Mitglieder des Stadt- re und bezahlbare verbandes mit Begeisterung und Energie durch unsere Leidenschaft unseren Wahlkampf Stadtwerke - Das be- unterstützen und sich aktiv an den deutet 100 Prozent Wahlkampfaktionen beteiligen. erneuerbare Energie Ganz besonders bedanken will ich in Hannover. Ein loh- mich an dieser Stelle bei meinem nenswertes Ziel für Wahlkampfteam Rahel, Katrin und das ich alle gewinnen Stefan. möchte - Verbrau- cherinnen und Ver- braucher wie auch Produzentinnen und Produzenten. RAhel Missal 5.) Fachkräftege- Geschäftsführerin SV Für ein bezahlbares Zuhause Foto © Sven Brauers winnung für Han- [email protected] nover und der Ge-

GRünES WAS iSt KiOSKtOuR DuRch SOMMERFESt PARKOuR? DiE nORDStADt iM SchuLBiOLOGiE intERViEW Mit Mit cLAuDiA & ZEntRuM MAuRicE KAiSER SVEn Editorial Seite 3 Seite 6-7 Seite 13

In Hannovers Zeitungen hat sich erarbeitet haben, am Ende in den Er- Arbeit, wenn Schwarz-Gelb im Bund im Vorfeld der bevorstehenden gebnissen bemerkbar macht. mit der Merkelschen Politik des Wahlen ein bemerkenswerter Wan- Ungefähren und unzähligen leeren del eingestellt. Mit der Berichter- Wir im Regionsvorstand empfin- politischen Versprechungen am 22. GRünE SEitEn stattung über den OB-Wahlkampf den die Arbeit der Grünen in der September erneut eine Mehrheit er- MittEiLunGSBLAtt VOn BünDniS 90/DiE GRünEn in DER REGiOn hAnnOVER • SEPt 2012 in Hannover konzentrieren sich die Landeshauptstadt als Rückenwind reichen würde. Deshalb müssen wir Pressevertreter auf alle drei Kandi- für die Wahlkampfarbeit in der Regi- noch einmal alle unsere Kräfte mobi- daten gleichermaßen und stellen sie on für die Bundestagswahl. Es geht lisieren, damit weder Schwarz-Gelb, als gleichwertig dar. Wie von selbst für uns Grüne dabei um sehr viel. noch die große Koalition des Still-FinAnZAuSGLEich hat sich damit Grün medial als dritte Deshalb sind diese Grünen Seiten stands am Ende das Land regieren. Volkspartei hier in der Region etab- nur diesem einen Thema gewidmet. Alle Menschen in der Region müs- liert. Sicher ist das eine Reaktion auf sen durch unseren Wahlkampf bis die sehr guten Wahlergebnisse bei Die ganzen Hoffnungen, die un- zum 22. September klar erkennen: den vorangegangen Kommunal- und sere WählerInnen mit der neuen Einen echten Politikwechsel gibt esSOLiDAR-REGiOn 2.0 Landtagswahlen, zeigt aber auch, rot-grünen Landesregierung und nur mit GRÜN! – Auf geht’s… dass unser Kandidat als kompetent den vielen kommunalen rot-grünen wahrgenommen wird. Jetzt können Bündnissen in der Region verbinden, Doris Klawunde Die Finanzsituation der Städte und munen hat die künftige Finanzierung den Kommunen sehr unterschiedlich wir gemeinsam gespannt sein, wie lassen sich in weiten Teilen nur mit Haushaltskonsolidierung betrie- Gemeinden ist seit Jahren angespannt. der Alters-Grundsicherung durch den sich das sehr engagierte und fanta- einer gänzlich anderen Bundespoli- Das Verhältnis zwischen den Einnah- Bund gebracht. Davon profi tiert die ben worden sei und die Förderung sievolle Konzept, das Stadtverband tik umsetzen. Es wäre ein schwerer REgionsvorsitzende men und Ausgaben der niedersäch- Regionskasse als bisheriger Kosten- ausgewählter Gemeinden daher zu und Lothar Schlieckau gemeinsam Rückschlag für unsere begonnene sischen Gemeinden und Landkreise träger, auch wenn im Rahmen des Verzerrungen führe. ist seit 1990 nur sechs Mal positiv Finanzausgleichs ein Teil zu Gunsten Die Regionsverwaltung hat das Kon- zept daraufhin erneut verändert. Nun 2 Ausgabe 2 / 2013gewesen. Das Defi zit summiert sich der Städte und Gemeinden verrech- auf 5,5 Milliarden Euro. net wird. möchte sie die einzelnen Hebesätze Innerhalb der Region Hannover Der Regionspräsident hatte im Mai der Regionsumlage differenziert ab- ist die Lage im Einzelnen sehr un- einen Vorschlag zur Neugestaltung senken. In der Folge ergäbe sich eine terschiedlich. Die Steuerkraft pro der Finanzbeziehungen in der Region anteilig größere Entlastung für dieje- EinwohnerIn bei der fi nanzstärksten vorgelegt. Er beruhte auf drei Säulen. nigen, die geringere Steuereinnahmen Gemeinde ist 2,6-mal so groß wie Die Regionsumlage sollte um 25,6 haben. Gleichzeitig soll das Gesamtvo- bei der schwächsten. Zwar haben die Millionen Euro auf den Stand von 2008 lumen der Senkung auf 38,6 Millionen Gemeinden wegen unterschiedlicher sinken. Gleichzeitig sollten innerhalb Euro steigen. In der Probeberechnung Aufgaben auch einen unterschied- von vier Jahren 100 Millionen Euro ergeben sich Entlastungen zwischen lichen Finanzbedarf. Dabei schafft und damit rund ein Viertel der Liquidi- 2,6 und 10,8 Prozent. der niedersächsische Finanzausgleich tätskredite der Region getilgt werden. Dieser Vorschlag - entwickelt in den einen gewissen Ausgleich. Dennoch Eine dritte Säule sollte eine Förderung Reihen der Bürgermeister - liegt im sind die unterschiedlichen Schulden- besonders fi nanzschwacher Kommu- Wesentlichen auf der im Parteirat stände - immerhin zwischen 29 und nen sein, die allerdings sehr vage und diskutierten Linie und hat den großen 2.086 Euro je EinwohnerIn - auch ohne konkrete Summe - vornehmlich Charme, dass es keinen Streit um die strukturell bedingt und können nicht zielte sie auf Projektförderungen. Kriterien der solidarischen Förderung nur auf unterschiedliches Ausgabever- Die Auswirkungen des Vorschlags gibt. Stattdessen orientiert sich die halten zurückgeführt werden. sind in unserer Partei sehr kontrovers Entlastung ausschließlich an den Wir wollen dem Auseinanderdriften diskutiert worden, weil eine lineare realen Einnahmemöglichkeiten der in arme und reiche Kommunen in Senkung der Regionsumlage naturge- Städte und Gemeinden. der Region entgegenwirken. Die mäß den größten Zahlern die stärkste Region hat die Aufgabe, für einen Entlastung bringt und gleichzeitig die solidarischen Ausgleich der Lasten zu solidarische Förderung nur in unter- sorgen, und zur Gleichwertigkeit der geordneter Größenordnung möglich DORiS KLAWunDE Lebensverhältnisse beizutragen. Eine schien. Demgegenüber wurde einge- [email protected] erste erhebliche Entlastung der Kom- wandt, dass in der Vergangenheit in

1 Grüne Seiten Hannover Bundestagswahl

Grüne Konzepte gegen die neue Klassengesellschaft chtigkeit! Mehr Grün für mehr Gere

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) gilt nicht gerade als linkes Kampfblatt. Wenn ausgerechnet sie mit dem Titel „Die neue Klassengesellschaft“ aufmacht, dann will das etwas heißen.

Dagegen wollen wir mit besseren Zugängen für Ar- beitslose und gute Arbeit für alle angehen. Den Trend zur Prekarisierung von Arbeit werden wir mit dem Min- destlohn, weniger Leiharbeit und weniger Befristungen umkehren.

Starke Schultern kön- nen mehr tragen. Darum sollen Vermögende und Spitzenverdiener durch die befristete Vermögensabga- be und eine erhöhte Ein- kommensteuer stärker am Schuldenabbau und an der Finanzierung des Gemein- wesens beteiligt werden. Durch Subventionsabbau und den Verzicht u.a. auf Reich und Arm - Eine soziale Spaltung Betreuungsgeld und die © Artisticco, 2013, mit Genehmigung von Shutterstock.de „Mövenpick-Steuer“ schaf- fen wir weitere Spielräume Mit etlichen Studien belegt die Wandel hin zu mehr Teilhabe, Soli- für Investitionen. FAS, dass in Deutschland insbeson- darität, Zusammengehörigkeit und dere die Aufstiegschancen gesunken Gerechtigkeit müssen neben die Mit der grünen Grundsicherung, sind. Das Fazit der AutorInnen fällt „klassische“ Sozialpolitik Kurskor- der grünen Bürgerversicherung, der eindeutig aus: Die „unten“ haben rekturen in den Bereichen Bildung, grünen Garantierente und dem grü- immer weniger Chancen und die Arbeitsmarkt und Steuerpolitik tre- nen Pflegekonzept haben wir ein so- „oben“ machen aus Angst vor dem ten: lidarisches Sicherungsnetz geknüpft, Abstieg die Schotten dicht. Mit ih- auf das sich jeder im Bedarfsfall ver- rer Analyse stehen sie nicht allein Bei der Bildungs- und Betreu- lassen kann: schnell, unbürokratisch da: „Postleitzahl entscheidet über ungsinfrastruktur hat Deutschland und existenzsichernd. Bildungschancen“ – „Der Anstieg die größten Defizite. Darum setzen der Lohnungleichheit ist ungebro- wir hier einen klaren Schwerpunkt. Mit unserem Maßnahmebün- chen“ - „Selten hat die CDU so klar Der Ausbau der Infrastruktur nutzt del für mehr Gerechtigkeit bauen Politik für Wohlhabende gemacht“. allen Kindern – aber arme Kinder wir Hürden ab und schaffen Chan- Das sind nur einige Zitate aus den profitieren ganz besonders davon. cen und Zugänge. Dafür lohnt es Zeitungen der letzten Wochen. Die Denn Armut ist viel mehr als der zu kämpfen und damit können wir wachsende Ungerechtigkeit und die Mangel an Geld. Armut ist auch der auch im Wahlkampf überzeugen. zunehmende Trennung der Lebens- Mangel an Bildung und Förderung. welten in Deutschland wollen viele Nur mit Investitionen in Chancenge- Brigitte Pothmer Menschen nicht mehr hinnehmen. rechtigkeit von Anfang an lässt sich Bundestagsabgeordnete Auch in unserem grünen Wahlpro- die Vererbung von Armut stoppen. brigitte.pothmer@ gramm spielt das Thema Gerech- Der Arbeitsmarkt ist durch eine bundestag.de tigkeit eine zentrale Rolle. Für den doppelte Spaltung gekennzeichnet.

Ausgabe 2 / 2013 3 Bundestagswahl Grüne Seiten Hannover

Das Grüne Finanz- und Steuerkonzept chtigkeit! UmSTEUERN für mehr Gere

Die öffentliche Hand lebt von der Substanz. Seit zehn Jahren investiert der Staat weniger als zum Erhalt der In- frastruktur notwendig wäre. Die Folge: Schlaglöcher auf den Straßen, marode Brücken, in Klassenzimmern fällt der Putz von der Decke. Gleichzeitig wächst der öffentliche Schuldenberg. Gesamtstaatlich beläuft sich der Schul- denstand auf mehr als zwei Billionen Euro! Allein unter Merkel als Kanzlerin sind die Bundesschulden um 100 Milliarden Euro gestiegen.

2. Familienförderung neu ausrichten

Wir wollen Kinder, nicht Ehen fördern. Das teu- re Ehegattensplitting nützt aber jedem vierten Kind gar nichts, da sie in Alleiner- ziehendenhaushalten oder bei unverheirateten Paaren aufwachsen. Wir wollen das Ehegattensplitting ersetzen. Das wollen wir allerdings sozialverträglich und schritt- weise tun. Wir begrenzen in einem ersten Schritt den Steuervorteil eines Ehepaars auf maximal 1.500 Euro. Be- rührt werden durch diese Re- form nur Ehen, in denen die Einkommen sehr ungleich zwischen den PartnerInnen verteilt sind und in denen Für mehr Gerechtigkeit und eine gute Zukunft unserer Kinder und Enkel das HauptverdienerInnen- Foto Lizenz CC-BY-NC 2.0: Jakob Huber/Campact einkommen sehr hoch ist. Bei Andererseits sind die Privatvermö- Das ist grüne Finanz- und Steuer- Paaren mit nur einem Einkommen gen auf sieben Billionen Euro rasant politik - solide und solidarisch: und zwei Kindern fallen zum Bei- angestiegen, wovon zwei Drittel im spiel erst bei ca. 78.000 Euro Jahres- Besitz der obersten zehn Prozent der 1. Ausgaben streichen und Subven- haushaltseinkommen etwas höhere Bevölkerung sind. Die untere Hälf- tionen abbauen Steuerzahlungen an. te der Bevölkerung hat de facto gar kein Vermögen. Um diese Zukunftsaufgaben zu fi- Alle Einnahmen aus dieser Reform nanzieren, kürzen wir unnötige Aus- werden wir Cent für Cent in bessere Die Verschuldung auf allen öffent- gaben, bauen Subventionen ab und Kitas und Schulen und den Aufbau lichen Ebenen (Bund, Länder und heben die Steuern auf hohe Einkom- einer Kindergrundsicherung investie- Kommunen) wäre noch größer, wenn men und Vermögen an. 65 Prozent ren. Mit der Kindergrundsicherung die Zinsen momentan nicht so niedrig der zusätzlichen Spielräume schaffen sagen wir: Jedes Kind ist gleich viel wären. Die aktuellen Haushalte pro- wir durch Ausgabenkürzungen und wert. Als ersten Schritt wollen wir fitieren im Moment einzig und allein Subventionsabbau. Konkret heißt Kinder aus Gering- und Normalver- von einer Wette: dass für Staatschul- das: Wir wollen weg vom Dienstwa- dienerInnen-Familien besser fördern, den weiter historisch niedrige Zinsen genprivileg, schaffen das unsinnige der Kinderfreibetrag bleibt bei seiner bezahlt werden müssen. Gute Bildung Betreuungsgeld ab oder nehmen die jetzigen Höhe. Eine Familie mit zwei oder die Sanierung unserer Infrastruk- schwarz-gelbe Mehrwertsteuerer- Kindern und einem Einkommen von tur darf aber nicht von den Launen mäßigung für Hoteliers zurück, um 45.000 Euro erhält so zum Beispiel der Zinsentwicklung abhängen. nur einige Beispiele zu nennen. 528 Euro pro Jahr mehr als heute.

4 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Bundestagswahl

3. Wir entlasten 90 Prozent tur. Wir wollen in Bund, Ländern und Kommunen über 10 Milliarden Mit unseren steuerpolitischen Vor- Euro mehr für Hochschulen, Ganz- schlägen entlasten wir kleine und tagsschulen und Kitas investieren. mittlere Einkommen. Wir senken die Außerdem investieren wir 3,5 Milli- Steuern für alle Haushalte mit ei- arden Euro in die Energiewende und nem Jahresbruttoeinkommen unter in den Klimaschutz. So entstehen 60.000 Euro. Erst ab einem Jahres- neue Arbeitsplätze. einkommen von knapp 70.000 Euro und darüber fallen bei Ledigen hö- Die Vermögensabgabe baut jedes here Steuern an – bei 70.000 Euro Jahr 10 Milliarden Euro Schulden ab. sind das zum Beispiel rund 50 Euro Zusätzlich planen wir sieben Mil- mehr im Jahr.

Unsere Vor- schläge stärken die allermeisten Haushalte! Sie betreffen nicht die breite Mittel- schicht, sondern nur die zehn Prozent einkom- mensstärksten Haushalte. 90 Prozent würden nach unseren Plänen keine hö- heren Steuerbei- träge leisten.

Wir wenden uns mit unse- ren Vorschlägen an alle, die wis- sen, dass mehr Investitionen Auf einem Bierdeckel erklärt Sven-Christian Kindler kurz in Bildung, Be- und knapp das grüne Finanz- und Steuerkonzept treuung und Teilhabe notwendig sind. Für mehr liarden Euro in Bund, Ländern und Gerechtigkeit und eine gute Zukunft Kommunen für die Haushaltskonso- für unsere Kinder und Enkel! Das lidierung ein. Sechs Milliarden Euro geht nur mit einer soliden Finanzie- investieren wir in bessere Sozial- rung unseres Gemeinwesens. leistungen, wo es am nötigsten ist: Wir finanzieren damit den Einstieg 4. Klare Prioritäten für Zukunfts- in die Kindergrundsicherung, einen investitionen und Schuldenabbau verfassungsfesten ALG-II-Regelsatz, höhere Leistungen für arme Kinder Im Gegensatz zu dem Wünsch- und die Garantierente als Schutz vor Dir-Was-Wahlprogramm der CDU Altersarmut. und dem damit geplanten Wort- bruch mit Ansage von Angela Mer- kel, haben wir Grüne unser Pro- gramm durchgerechnet und klare Prioritäten gesetzt. Die Mehrein- Sven Christian Kindler nahmen aus Ausgabenkürzungen, Bundestagsabgeordneter Subventionsabbau und unseren sven-christian.kindler@ Steuerveränderungen investieren bundestag.de wir in Kitas, Schulen und Infrastruk-

Ausgabe 2 / 2013 5 Bundestagswahl Grüne Seiten Hannover

Sven-Christian Kindler - WK 42 ABI DOGAN - WK 47 ch KaffeeKlats Anders!

Mit Kindler Ideen für einen alternativen Wahl- auch ins Wohnzimmer oder die WG- kampf sammelten die Grünen in Bar- Der Politikwechsel ist möglich, Küche tragen und die WählerInnen singhausen bei Wolfgang Nafroth, kommt aber nicht von allein. Die im direkten Austausch von grüner Autor verschiedener Bücher zum The- Landtagswahl in Niedersachsen hat Politik überzeugen. Die Hausbesu- ma Aktionsideen. In den kommenden gezeigt: Wer bis zum letzten Tag che, zu denen ich nach Voranmel- Wochen werden Bodenzeitungen, kämpft, kann auch gewinnen. Auf dung Kaffee, Kuchen, Obst oder Schilderserien am Straßenrand und geht’s mit einem engagierten und Getränke mitbringe, werden sowohl Demonstrationen von Stofftieren in kreativen Wahlkampf. Gemeinsam von Privatpersonen als auch von Ein- Barsinghausen die Aufmerksamkeit und solidarisch können wir was be- richtungen gut angenommen. Dabei der Wählerinnen und Wähler auf sich wegen! sind die Themen genauso vielfältig ziehen. wie unser Programm. Ich plane Kiosktouren, ein Fuß- Weitere tolle Ideen findet ihr auf: ballturnier, vegetarisches Grillen, Alle Infos zu „Kaffeeklatsch mit viele Infostände und Diskussions- Kindler“ findest du hier: www. aktionsideen.com & abende zum grünen Steuerkonzept. http://www.sven-kindler.de/kaf- Da am 22. September jede Stimme feeklatsch/anmeldung https://wurzelwerk.gruene.de zählt, will ich mit meinem Angebot „Kaffeeklatsch mit Kindler“ Politik chung Wie sieht bei euch Bunte Mis Silvia Klingenburg-Pülm - WK 41 kreativer Wahlkampf aus? Seit Mitte Juli bringen die Stadt- Stadtteile am letzten Samstag vor Schickt eure schönsten teilgruppen meines Wahlbezirkes der Wahl. Dank der Vorschläge des und ich an verschiedenen Orten Bundesverbandes zu Aktionen am Fotos aus dem „Kaffeeklatsch-Karten“ unter die Stand wie zum Beispiel „Wohin mit Sommerwahlkampf 2013 Leute und führen viele Aktionen deinen Steuern“ können wir diesen durch. Dazu gehören Radtouren wie Wahlkampf mit vielen Mitmachak- an: in Vahrenwald/List (19. August), tionen gestalten und darüber mit eine Kaffeetafel in der Lister Meile den Menschen vor Ort ins Gespräch [email protected] (23. August), eine Verteilaktion der kommen. Ich freue mich auf die ge- Fahrradsattelschoner und eine Fahrt meinsamen Wahlkampfstände in mit dem Conference-Bike durch die den verschiedenen Stadtteilen!

Wolf von Nordheim - WK 43 GRüne Hühner Kreativer Wahlkampf im Umland tung, medikamentenfrei und mit von Hannover geht mitunter beson- Futter aus heimischem ökologischen dere Wege: In Burgdorf haben die Anbau aufzuziehen und zu einem Grünen die Erzeuger-Verbraucher- fairen Preis den Verbrauchern anzu- Gemeinschaft „GrüneHühner“ ini- bieten. Wolf von Nordheim suchte tiiert. Gegen das Angebotsmonopol und fand in Bauer Suderburg aus fabrikartig „erzeugter“ Hühner soll Wienhausen denjenigen, der „auf damit die Möglichkeit geschaffen Bestellung“ gesunde und „grüne“ und gefördert werden, Schlacht- Hühner liefert. hühner in artgerechter Freilandhal-

6 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Hannover Danke Hans und Brigitte Güner Wechsel im Rathaus Danke Hans! Damit bringen wir den Gästen befand sich auch Sabine die Verdienste von Hans Mönning- Tegtmeyer-Dette, die seit dem ersten hoff zur Verabschiedung in den August die Nachfolge von Hans als Ruhestand nach 24 Jahren als Um- Erste Stadträtin sowie Dezernentin weltdezernent, 16 Jahren als Erster für Wirtschaft und Umwelt antrat. Stadtrat und acht Jahren als Wirt- schaftsdezernent auf den Punkt. Danke Brigitte! Dr. Brigitte Voll- mer-Schubert seit 1998 Gleichstel- lungsbeauftragte und Leiterin des Referates für Frauen und Gleich- stellung ging Ende Juli 2013 nach 15 Jahren als Grüne in dieser wich- Foto © Grüne tigen Funktion in den Vorruhestand. v.l.n.r.: Sabine Nolte-Vogt, Lothar Zum Abschied und zur Würdigung Schlieckau, Brigitte Vollmer-Schubert, ihres Engagements gab es am 2. Juli Friederike Kämpfe, Eva Vojionovic eine Tour mit dem Conference-Bike des Referates für Frauen und Gleich- zu wichtigen Stationen ihrer Arbeit stellung.

Foto © Grüne im Stadtgebiet: Mütterzentrum / Lothar Schlieckau und Hans Mönninghof Mehrgenerationenhaus in Döhren, Gemäß dem Arbeitsprogramm vor schwimmender Insel Violetta - Fachberatungsstelle für von SPD und Grünen, das nach sexuell missbrauchte Mädchen und der letzten Kommunalwahl für die Mit einem Empfang der grünen junge Frauen im Zooviertel und Ratsperiode 2011-2016 gemeinsam Ratsfraktion am 29. Juli im Gar- das Mädchenhaus – Beratung, Be- verabredet worden war, hatten die tensaal haben wir seine engagier- treuung, Prävention e.V. in Linden- Grünen ein Vorschlagsrecht für die te und erfolgreiche Arbeit mit ei- Nord. Daran teilgenommen haben beiden Besetzungen. ner schwimmenden Insel auf dem unter anderem auch unser grüner Maschteich gewürdigt und auf sein OB-Kandidat für Hannover, Lothar Günter Wulfert Wohl angestoßen. Bärbel Höhn, Schlieckau sowie Friederike Kämp- Geschäftsführer stellvertretende Fraktionsvorsitzen- fe. Sie ist seit dem ersten August die Ratsfraktion de der Grünen Bundestagsfraktion, Nachfolgerin von Brigitte als Gleich- [email protected] grüßte per Videobotschaft. Unter stellungsbeauftragte sowie Leiterin HannoverGEN an Schulen beendet Erfolg gegen Gentechniklobby HannoverGEN ist ein von CDU sondern u.a. vom FDP-geleiteten für die physische Ausstattung zu- und FDP initiiertes Modellprojekt, Landwirtschaftsministerium. Da ständig. Sanierte Klassenräume wur- das bis zum Sommer 2013 an vier macht sich der Bock zum Gärtner. den als Köder benutzt, um Teilnah- Schulen in der Region Hannover Das MK als oberste Schulbehör- me an fragwürdigen Projekten zu lief. Vom Bündnis Gentechnikfreie de muss für Lehrkräfte und Unter- generieren. Abgeschafft haben wir Landwirtschaft, Stadtschülerrat richtsmaterial sorgen. Es ließ sich darum HannoverGEN, nicht die Bio- und GRÜNEN wurde das Projekt allerdings das Heft aus der Hand logieräume. Wir verhindern so die als tendenziös kritisiert. Zwar gab nehmen - auch der Agro-Gentech- weitere Nutzung der tendenziösen es zeitweise recht heftigen Gegen- nik-Konzern KWS war involviert. Unterrichtsmaterialien und tolerie- wind, letztendlich konnten wir aber ren auch nicht, dass Lehrerinnen zu gemeinsam mit Eltern, Schülerin- CDU und FDP hatten behauptet, Fortbildungen bei Gentechnik-Lob- nen und Lehrerinnen einen Antrag eine gute Ausstattung der Biologie- byisten geschickt werden. beschließen. Dieser garantiert das trakte könne es nur mit Hannover- Fortbestehen der Biologie-Labore GEN geben. Dass das kompletter Pat Drenske und beendet HannoverGEN. Unfug ist, beweist schon die Zustän- Umweltpolitischer Sprecher digkeit: Das Land schreibt Unter- der Ratsfraktion Hannover Bezahlt wurde HannoverGEN richtsinhalte vor und stellt Lehrkräf- [email protected] nicht vom Kultusministerium (MK), te. Die Kommune ist als Schulträgerin

Ausgabe 2 / 2013 7 Berichte Grüne Seiten Hannover

BERICHT AUS DEM LANDTAG

Nachdem wir Ende Mai die ersten schiedet: Wir fordern die Landes- lichkeit im Umgang mit Flüchtlin- 100 Tage Regierungsverantwortung regierung auf, die Einführung eines gen, nachdem wir die herabwür- geschafft haben, ist wieder einiges gesetzlichen Mindestlohns im Bun- digende Gutscheinpraxis de facto passiert und Wichtiges auf den Weg desrat zu unterstützen. Wir dürfen abgeschafft haben. Außer in drei gebracht worden. nicht ein subventionierter Billigar- Landkreisen gibt es für Asylbewer- Hin zu einem ökologischen, sozi- beits-Spitzenreiter zulasten unser berInnen nun Bargeld. alen und gerechten Niedersachsen Handelspartner in der EU bleiben. Die Novellierung des Schulgeset- sind die ersten Erfolge zu verbu- zes macht es endlich möglich, vierzü- chen. Zunächst gilt es, den durch die 150 Tage Rot-Grün in Niedersachsen gige - in Ausnahmefällen dreizügige - schwarz-gelbe Regierung geprägten IGSen zu gründen. Zudem lassen wir Haushalt für 2013 zu managen, um In Niedersachsen übernehmen das Abitur an IGSen nach 13 Jahren dann den Haushalt 2014 mit neuen wir dafür Verantwortung durch ein wieder zu. Damit haben Kinder und Akzenten zu gestalten. neues Landesvergabegesetz. Die Jugendliche mehr Zeit und Raum für Ein großes Thema der ersten Mo- Einhaltung von Tariftreue und Min- ihr eigenes Tempo beim Lernen. nate war die Wiedereinführung der destlohn soll – über die bisherige Bei der Atom-Endlagersuche ha- Stichwahlen, womit wir besonders Beschränkung auf den Baubereich ben wir unseren Grünen Forderun- in starken grünen Kommunen de- hinaus – für alle Bereiche der öf- gen – wie dem Ausschluss weite- mokratischen Spielraum zurückge- fentlichen Auftragsvergabe gelten. rer Transporte nach Gorleben oder wonnen haben. Wir freuen uns auf Davon profitieren beispielsweise anderer Zwischenlager in Nieder- die anstehende Wahl im September Beschäftigte im Wach- und Sicher- sachsen – per Antrag Nachdruck und drücken Lothar die Daumen. heitsgewerbe, LeiharbeitnehmerIn- verliehen. Jetzt müssen Merkel und Die beste Idee für Hannover! nen sowie FahrerInnen im Bus- und Altmaier liefern! Eine weitere wichtige Initiative Schülerverkehr. haben wir im Juni-Plenum verab- Mit uns gibt es mehr Mensch- Maaret Westphely, Belit Onay, Thomas Schremmer

BERICHT AUS DEM BUNDESTAG

Die Wahlperiode endete mit ei- gelbe Koalition gemacht und sie vor allem ein Bürokratiemonster und ner wahren Marathonsitzung im damit zum Jagen getragen hat. Seit statt in Arbeitslose zu investieren, Bundestag. Zwei Entscheidungen 2009 gab es sage und schreibe sechs hat sie sie abgehängt. Jüngst korri- möchte ich besonders hervorheben. Urteile des Bundesverfassungsge- gierte die Bundesagentur für Arbeit Das Endlagersuchgesetz wurde ver- richts wegen der fortgesetzten Dis- ihre Arbeitsmarkt-Prognose. Die abschiedet und hat inzwischen auch kriminierung von Schwulen und Hochzeiten am Arbeitsmarkt sind den Bundesrat passiert. Damit ist Lesben. Trotzdem ist die Bundesre- vorbei. Ministerin von der Leyen hat endlich der Weg frei für eine bun- gierung nie selbst tätig geworden. es verpasst, die gute konjunkturel- desweite Endlagersuche. Das be- Dafür verantwortlich ist die CDU/ le Phase für notwendige Reformen deutet gleichzeitig, dass nach über CSU, die lieber Homosexuelle dis- zu nutzen: kein Mindestlohn, keine 30 Jahren die Vorfestlegung auf kriminiert hat, als ihr überholtes Fa- Minijobreform, kein Equal Pay in der Gorleben als Lagerstätte für hoch- milienbild an die gesellschaftlichen Leiharbeit, keine Entgeltgleichheit radioaktiven Müll gekippt ist. Als Realitäten anzupassen. von Frauen und Männern. Gute Ar- gebürtige Wendländerin bin ich da- beit und Ursula von der Leyen pas- rüber besonders glücklich. Nun wird Das Ende der Wahlperiode ist sen nicht zusammen. Es ist Zeit für es darauf ankommen, den weiteren auch die Zeit, Bilanz zu ziehen. In einen Wechsel. Prozess genauso kritisch wie bisher meinem Fokus steht da natürlich Ar- zu begleiten. beits- und Sozialministerin von der Leyen. Ihr Zeugnis fällt - wenig über- Zweites Highlight war die steuerli- raschend - schlecht aus. Im Ankün- che Gleichstellung von Lebenspart- digen gerade bei der Rente war von nerschaften. Wieder war es das der Leyen groß, umgesetzt hat sie Bundesverfassungsgericht, das mit Nullkommanichts. Ihr so genann- Eure Bundestagsabgeordnete einem Urteil Druck auf die schwarz- tes Bildungs- und Teilhabepaket ist Brigitte Pothmer

8 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Berichte

BERICHT AUS DEM RATHAUS

Wohnkonzept 2025: Ja, aber … Neubau von sozialem Mietwohnraum Nachbarschaftskreise und Unter- stützerInnenkreis für Flüchtlinge Im Juni 2013 hat der Rat das Auf dem Wohnungsmarkt Hanno- Wohnkonzept 2025 beschlossen. ver droht ein Mangel an preisgünsti- Neben Unterkünften ist eine wei- Es war auf einen rot-grünen Antrag gen Ein- und Zweizimmer- bzw. gro- tere wichtige Aufgabe, Flüchtlinge von Ende 2010 hin erarbeitet wor- ßen familiengerechten Wohnungen. willkommen zu heißen und sie im den. Mit Wohnungsneubau, Be- Vor dem Hintergrund erarbeitet die Alltag zu unterstützen. Hierfür leis- standsentwicklung und Schaffung Verwaltung auf einen rot-grünen ten Nachbarschaftskreise in Stadt- von preiswertem Wohnraum sollen Arbeitsauftrag hin ein kommuna- teilen wichtige Beiträge, sei es durch zukünftige Anforderungen an den les Förderprogramm zur Schaffung Begleitung bei Behördengängen, Wohnungsmarkt Hannovers ab- von preiswertem Wohnraum: Mit Stadtteilspaziergängen oder einem gedeckt werden. Aus unserer Sicht 600 Wohnungen in den nächsten Fest zur Begegnung im Stadtteil. In stellt das Konzept im Großen und sechs Jahren. Hierfür sind Flächen dem Zusammenhang freuen wir uns Ganzen eine gute Handlungsgrund- zu sichern. Dafür wird aktuell be- über den neu gegründeten „Un- lage dar. Bei der konkreten Umset- reits an einzelnen Standorten über terstützerInnenkreis Flüchtlingsun- zung über die nächsten Jahre ist al- Bebauungspläne oder Grundstücks- terkünfte Hannover.“ Der Verein lerdings darauf zu achten, dass der kaufverträge die Vorgabe gesetzt, will weitere Nachbarschaftskreise Anteil an Geschosswohnungen ge- einen Teil der Geschosswohnungen in Stadtteilen mit Flüchtlingsunter- genüber Einfamilienhäusern erhöht (zum Beispiel 20 Prozent) als sozia- künften initiieren, diese durch Spen- wird. Das ermöglicht die Schaffung len Mietwohnraum zu bauen. densammlungen unterstützen sowie von mehr bezahlbarem Wohnraum Anregungen an Verwaltung und Po- bei geringerem Flächenverbrauch, litik geben. was sozial- und umweltpolitisch sinnvoll ist. Grüne Ratsfraktion auf facebook: http://gruenlink.de/eag Eure Ratsfraktion

Bericht aus der Region

Mehr Menschen sollen auf den im 1-Stunden-Takt. Im nächsten Nahverkehrs reinvestiert“ werden. Nahverkehr umsteigen! Die Voraus- Jahr sollen auch die zugehörigen Zu den Fahrplänen 2013 und 2014 setzung: Ein gutes Verkehrsnetz - Busverkehre in ein Gesamtkonzept haben wir insgesamt ca. 8,5 Millio- das bietet die Region. Zum Fahrplan eingearbeitet werden. Mit die- nen Euro in Fahrplan-Ausweitungen 2013/2014 wird das Bus- und Bahn- sen Nacht-Linern und Nacht-Ruf- gesteckt. angebot in der Region noch besser. Taxis komplettieren wir dann das Nachtangebot! Diese Investitionen sind notwen- Ab Dezember 2013 werden die dig, weil wir unsere Klimaschutzzie- Buslinien 300, 500 und 700 häufi- Mehr Busse und Bahnen für die le ernst nehmen. Im Jahr 2009 hat ger fahren. Diese Sprinterlinien ver- Region die Regionsversammlung mit dem binden Umland und Stadt Hannover Verkehrsentwicklungsplan „pro Kli- zukünftig auch samstagabends bis Darüber hinaus wird die S2 zwi- ma“ beschlossen, die CO2-Emissio- zum Betriebsende im 30-Minuten- schen Hannover und Barsinghausen nen im Personenverkehr um 40 Pro- Takt. Dies ist ein gutes Angebot für Sonntag Nachmittag im 30-Minut- zent bis zum Jahr 2020 gegenüber viele, die bisher mit dem Auto zu entakt fahren, so wie die S5 nach dem Basisjahr 1990 zu reduzieren. Feiern, Konzerten und in die Kinos Hameln seit dem Fahrplanwechsel. Das bedeutet, mehr Menschen müs- nach Hannover fahren. So kommt es Für die kommenden Jahre sind wei- sen auf den Nahverkehr umsteigen hoffentlich auch zu weniger Fahrten tere Verbesserungen geplant. Fi- und wir bieten hierfür auch in die- mit Alkohol am Steuer. nanziert werden die Ausweitungen sem Jahr neue Angebote. mit den Einsparungen durch besse- Zudem fahren die S-Bahnen re Ausschreibungskonditionen. Im nachts bald öfter. An den Wochen- Koalitionsprogramm konnten wir enden fahren ab Dezember die durchsetzen, dass diese Ausschrei- Züge zwischen 0.00 und 4.00 Uhr bungsgewinne „für den Ausbau des Eure Regionsfraktion

Ausgabe 2 / 2013 9 Mitgliederentscheid Grüne Seiten Hannover Mitglieder entscheiden!

Hier bist DU entscheidend! Die Top 9 Projekte Mitbestimmung und Basisdemo- Zum Auftakt der Veranstaltung kratie gehören schon immer zu führten Niedersachsens Justizmi- zur Bundesttagswahl 2013 in der Abstimmung den wichtigsten Prinzipien der nisterin Antje Niewisch-Lennartz, Grünen. Nach der allseits gelob- Niedersachsens Umweltminister ten Kür der SpitzenkandidatIn- und stellvertretender Ministerpräsi- nen zur Bundestagswahl war der dent und der grüne Mitgliederentscheid über grüne Oberbürgermeisterkandidat Lo- Handlungsschwerpunkte für eine thar Schlieckau in die drei Themen- Regierungsbeteiligung das zweite schwerpunkte ein. innovative Projekt der Parteispitze zur weiteren Verbesserung der in- Grüne Experten informierten nerparteilichen Diskussion und De- mokratie. Die Beteiligung von gut Antje Niewisch-Lennartz betonte: einem Viertel der Mitglieder wird „Wir müssen den Blick für die Berei- diese motivieren, sich im kommen- che schärfen, die für das alltägliche den Wahlkampf stärker einzubrin- Leben wichtig sind – die gesamte gen. öffentliche Hand: Behörden, Polizei, Justiz und Strafvollzug. Wir brau- Eine Mitgliederversammlung mit chen dort einen Zugang für alle und wenigen Formalien, aber dafür mit eine Kommunikationsstruktur, die hochkarätigen RednerInnen und den Datenschutz auf der einen Sei- Fachleuten im Sommerfestambiente te und den Zugang zu allen öffent- war das Ziel des Regionsvorstands lichen Daten auf der anderen Seite für die Veranstaltung. Gut 130 Mit- gewährleistet.“ glieder des Regionsverbands Han- nover kamen am 8. Juni in das Frei- Stefan Wenzel sagte: „Wir stehen Im Freizeitheim Ricklingen trafen sich etwa 130 Mitglieder aus der Region. Nach reichlich zeitheim Ricklingen, um darüber zu bei der Energie- und Klimapolitik Diskussion wurde über die Kernthemen des Bundestagswahlkampf abgestimmt. diskutieren und abzustimmen, wel- für die neue Welt, die auf die ewi- che neun Projekte bei einer grünen gen Energiequellen Wind, Sonne, ist unsere Aufgabe, den Übergang Regierungsbeteiligung als erstes re- Wasserkraft und Bioenergie setzt. technisch und wirtschaftlich zu or- alisiert werden sollen. Die alte Welt der Kohle- und Atom- ganisieren und dabei sozial gerecht konzerne hat keine Zukunft mehr. Es zu gestalten.“

Lothar Schlieckau erklärte: „Ein- kommensgerechtigkeit, Bildungs- gerechtigkeit und Teilhabegerech- tigkeit sollten zentraler Bestandteil im Bundestagswahlprogramm sein, weil sonst die Gesellschaft noch mehr auseinander driftet.“

Nach kontroverser inhaltlicher Diskussion mit Expertinnen und Ex- perten aus Verbänden und Initiati- ven wählten die Regions-Grünen am Ende nahezu die gleichen Projekte aus den Themenbereichen Energie- wende und Ökologie, Gerechtigkeit und moderne Gesellschaft, die auch bei der bundesweiten Abstimmung vorn lagen:

Im Bereich Ökologie und Energie- wende lagen in Bund und Region die Themen „Massentierhaltung be- Keinen Hahn im Korb: Enno, Antje, Lothar, Stefan und Doris enden“ (ein neues Tierschutzgesetz

10 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Mitgliederentscheid Mitglieder entscheiden!

Hier bist DU entscheidend! Die Top 9 Projekte Indikatoren für Wohlstand und Le- beschließen). Den dritten Platz auf zur Bundesttagswahl 2013 in der Abstimmung bensqualität) auf den ersten drei Bundesebene belegte hier „Rechts- Plätzen, wobei die Energiewende extremismus entschieden entge- und die Kritik an der Massentier- gentreten“ (Projekte gegen Rechts- haltung jeweils auch insgesamt die extremismus systematisch fördern. größte Unterstützung aller Spitzen- In der Region kam das verwandte projekte bekamen.

Im Themenbereich Gerechtigkeit lagen in Bund und Region die Kritik an der Zwei-Klassen-Medizin (eine Bürgerversicherung für alle) und Niedriglöhne abschaffen (einen all- gemeinen Mindestlohn einführen) klar an der Spitze. Darauf folgte bei der bundesweiten Abstimmung das Thema Finanzmärkte neu ordnen (eine Schuldenbremse für Banken) während in der Region das ganz ähnliche Thema Staatsverschuldung abbauen (Vermögensabgabe ein- führen) diesen dritten Platz belegte. Thema „Einbürgerung erleichtern“ Moderne Gesellschaft (Rechte von Asylbewerbern stärken) auf den dritten Rang. Im Freizeitheim Ricklingen trafen sich etwa 130 Mitglieder aus der Region. Nach reichlich Auch im Themenfeld moder- Diskussion wurde über die Kernthemen des Bundestagswahlkampf abgestimmt. ne Gesellschaft lag die Region im Auffällig war bei den Abstimmun- Bundestrend. Auf die ersten Plätze gen in Bund und Region, dass über für artgerechte Tierhaltung), „100 kamen „Abschaffung des Betreu- die beiden wichtigsten Projekte in Prozent Erneuerbare Energien“ (für ungsgeldes“ (gute Kitaplätze besser jedem der drei Themenbereiche ein eine Energiewende in BürgerInnen- ausbauen) und „Keine Rüstungs- hoher Konsens unter den Mitglie- hand) und „Wirtschaftswachstum exporte zu Lasten von Menschen- dern herrscht. Diese sechs Forderun- ist nicht das Maß aller Dinge“ (neue rechten“ (ein Rüstungsexportgesetz gen sollten daher von uns auch beim Plakatieren oder der Konzeption von Veranstaltungen zur Bundestags- wahl in den Vordergrund gestellt werden.

Der Regionsverband, der größte Kreisverband der Grünen überhaupt, stellt in seiner Vielfalt offensichtlich einen guten Schnitt der grünen Be- findlichkeit auch bundesweit dar. Wir sollten dem Bundesvorstand vorschlagen, bei zukünftigen kniff- ligen Entscheidungen einfach eine Abstimmung unter den Grünen in der Region Hannover zu organisie- ren, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten.

Enno Hagenah Vorsitzender RV

Arbeitsgruppe im Sonnenschein: Diskussionen bei kühlen Getränken [email protected]

Ausgabe 2 / 2013 11 GRünES WAS iSt KiOSKtOuR DuRch SOMMERFESt PARKOuR? DiE nORDStADt iM SchuLBiOLOGiE intERViEW Mit Mit cLAuDiA & ZEntRuM MAuRicE KAiSER SVEn Seite 3 Seite 6-7 Seite 13 GRünE SEitEn MittEiLunGSBLAtt VOn BünDniS 90/DiE GRünEn in DER REGiOn hAnnOVER • SEPt 2012

FinAnZAuSGLEich SOLiDAR-REGiOn 2.0

Die Finanzsituation der Städte und munen hat die künftige Finanzierung den Kommunen sehr unterschiedlich Gemeinden ist seit Jahren angespannt. der Alters-Grundsicherung durch den Haushaltskonsolidierung betrie- Das Verhältnis zwischen den Einnah- Bund gebracht. Davon profi tiert die ben worden sei und die Förderung men und Ausgaben der niedersäch- Regionskasse als bisheriger Kosten- ausgewählter Gemeinden daher zu sischen Gemeinden und Landkreise träger, auch wenn im Rahmen des Verzerrungen führe. ist seit 1990 nur sechs Mal positiv Finanzausgleichs ein Teil zu Gunsten Die Regionsverwaltung hat das Kon- gewesen. Das Defi zit summiert sich der Städte und Gemeinden verrech- zept daraufhin erneut verändert. Nun auf 5,5 Milliarden Euro. net wird. möchte sie die einzelnen Hebesätze Innerhalb der Region Hannover Der Regionspräsident hatte im Mai der Regionsumlage differenziert ab- ist die Lage im Einzelnen sehr un- einen Vorschlag zur Neugestaltung senken. In der Folge ergäbe sich eine terschiedlich. Die Steuerkraft pro der Finanzbeziehungen in der Region anteilig größere Entlastung für dieje- EinwohnerIn bei der fi nanzstärksten vorgelegt. Er beruhte auf drei Säulen. nigen, die geringere Steuereinnahmen Gemeinde ist 2,6-mal so groß wie Die Regionsumlage sollte um 25,6 haben. Gleichzeitig soll das Gesamtvo- bei der schwächsten. Zwar haben die Millionen Euro auf den Stand von 2008 lumen der Senkung auf 38,6 Millionen Gemeinden wegen unterschiedlicher sinken. Gleichzeitig sollten innerhalb Euro steigen. In der Probeberechnung Aufgaben auch einen unterschied- von vier Jahren 100 Millionen Euro ergeben sich Entlastungen zwischen lichen Finanzbedarf. Dabei schafft und damit rund ein Viertel der Liquidi- 2,6 und 10,8 Prozent. der niedersächsische Finanzausgleich tätskredite der Region getilgt werden. Dieser Vorschlag - entwickelt in den einen gewissen Ausgleich. Dennoch Eine dritte Säule sollte eine Förderung Reihen der Bürgermeister - liegt im sind die unterschiedlichen Schulden- besonders fi nanzschwacher Kommu- Wesentlichen auf der im Parteirat stände - immerhin zwischen 29 und nen sein, die allerdings sehr vage und diskutierten Linie und hat den großen 2.086 Euro je EinwohnerIn - auch ohne konkrete Summe - vornehmlich Charme, dass es keinen Streit um die strukturell bedingt und können nicht zielte sie auf Projektförderungen. Kriterien der solidarischen Förderung nur auf unterschiedliches Ausgabever- Die Auswirkungen des Vorschlags gibt. Stattdessen orientiert sich die halten zurückgeführt werden. sind in unserer Partei sehr kontrovers Entlastung ausschließlich an den Wir wollen dem Auseinanderdriften diskutiert worden, weil eine lineare realen Einnahmemöglichkeiten der in arme und reiche Kommunen in Senkung der Regionsumlage naturge- Städte und Gemeinden. der Region entgegenwirken. Die mäß den größten Zahlern die stärkste Region hat die Aufgabe, für einen Entlastung bringt und gleichzeitig die solidarischen Ausgleich der Lasten zu solidarische Förderung nur in unter- sorgen, und zur Gleichwertigkeit der geordneter Größenordnung möglich DORiS KLAWunDE Lebensverhältnisse beizutragen. Eine schien. Demgegenüber wurde einge- [email protected] erste erhebliche Entlastung der Kom- wandt, dass in der Vergangenheit in

1 Wohnen Grüne Seiten Hannover Neuer Energiesparbonus

Hartz-IV-Berechtigte bekommen Zuschlag für energetisch sanierten Wohnraum

Viele Menschen, die von so genannten Hartz-IV-Leistungen leben müssen, sind angewiesen auf preisgünstigen Wohnraum angewiesen. Die Krux: Preisgünstiger Wohnraum weist in der Regel keinen hohen energetischen Stan- dard auf. In der Region Hannover und auch anderen Städten und Gemeinden ist in der Vergangenheit vermehrt Kritik aufgekommen, dass Leistungsberechtigte von hohen Modernisierungsstandards vermieteten Wohnraums ausgeschlossen seien. Der Hintergrund: Die Übernahme der Miet- und Heizkosten sahen bisher keinen Zuschlag für energetisch sanierten Wohnraum vor.

tisch sanierten Wohn- ce ihren Wohnraum energetisch zu raum für Menschen, die sanieren, ohne ihren MieternInnen Leistungen nach dem kündigen zu müssen, weil die neue Sozialgesetzbuch (SGB) Nettokaltmiete die festgelegten Mi- II und XII beziehen. Die- etobergrenzen übersteigt. Und Lei- ser Energiesparbonus tungsbezieherInnen werden in die trägt dem mittlerwei- Lage versetzt, sich diesen energe- le bekannten Umstand tisch verbesserten Wohnraum auch Rechnung, dass in gut leisten zu können. Auch weiter sanierten Wohnungs- VermieterInnen können jetzt nach beständen die Heizkos- einer energetischen Sanierung an ten um 50 Cent bis hin Leistungsberechtigte mit erhöhter zu einem Euro unter Nettokaltmiete vermieten, und da- vergleichbaren nicht mit bietet das Programm die Chance energetisch saniertem einer weiteren sozialen Durchmi- Wohnraum liegen. Mit schung in den Wohnbeständen aller dem Bonus werden die Vermieter in der Region – das ist der Mietobergrenzen an ei- Fortschritt an diesem Konzept. nen Energiespareffekt gebunden. Der Zu- Über ein Controlling wird die In- schuss richtet sich dabei anspruchnahme in den kommenden nach dem Energiebe- zwei Jahren begleitet und evaluiert. darfsausweis. Wir wollen den eingeschlagen Weg Sanierungsbedürftige Wohnung weitergehen, denn über den Ener- Fotolizenz CC BY-SA 2.0: Grüne Berlin Es geht dabei nicht giesparbonus haben wir die Chan- um eine allgemeine An- ce, eine Gerechtigkeitslücke für die Seit der Neufestsetzung der Miet- hebung der Mietkostenübernahme, Menschen im Leistungsbezug zu obergrenzen durch den Beschluss sondern ausschließlich eine Anpas- schließen. So gliedert sich der Energiesparbonus:

abstrakt angemessene Bonusstufe I Bonusstufe II Bonusstufe III Wohnfläche maximaler Bonusbetrag maximaler Bonusbetrag maximaler Bonusbetrag 1 Person 50 15,00 22,50 30,00 2 Personen 60 18,00 27,00 36,00 3 Personen 75 22,50 33,75 45,00 4 Personen 85 25,50 38,75 51,00 jede weitere Person 10 3,00 4,50 6,00 der Regionsversammlung am 14. sung im Leistungsbezug des SGB Brigitte NieSSe Mai 2013 ist Schluss mit der ver- II und XII. Zwei Seiten profitieren fehlten Leistungspolitik. In einer von diesem Konzept. VermieterIn- Regionsabgeordnete Pilotphase von zwei Jahren gibt die nen, die an diesen Berechtigtenkreis [email protected] Region einen Zuschlag für energe- vermieten, haben jetzt die Chan-

12 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover ÖPNV Grüne Seiten interaktiv Sozialtarif Wir wollen mit euch diskutieren Ein Kommentar zur Monatskarte für Bus und Bahn Mehr Wind für die Region?

Unser Ziel ist bis 2050 die CO2- neutrale Region zu erreichen. Dazu sind bis 2020 mindestens 40 Pro- zent CO2 einzusparen. Ein zentraler Baustein ist für uns die Windener- gie. Rot-grün hat sich auf eine Stei- gerung der Flächen von derzeit 0,8 Prozent auf 1,2 Prozent bis zum Jahr Sozialticket demnächst auch als Monatskarte 2020 festgelegt. Aber wo sollen die neuen Anlagen entstehen? Endlich! Nach mehr als sechs Jahren Kosten waren plausibel. Diesen Vor- hat die Regionsversammlung die schlag hätten wir unterstützt. Dabei Diskutiert mit uns die folgenden Einführung einer Monatskarte für blieb es aber leider nicht. Der späte- Fragen: Menschen, die Transferleistungen re Beschlussvorschlag sah plötzlich in Anspruch nehmen müssen, be- nur eine 40-prozentige Rabattierung 1. Brauchen wir noch mehr schlossen. Die neue Monatskarte-S vor. Wir reagierten sofort und unser Windenergie oder reichen Investiti- wird am 15.12.2013 in der Region Änderungsantrag sah weiterhin eine onen in mehr Energieeinsparungen eingeführt. 50-prozentige Rabattierung vor. beziehungsweise Energieeffizienz? Sicherlich, die Region hat durch Unsere Fraktion unterstützte die- 2. Sollten wir in Zukunft vor- die neue Monatskarte-S und das sen Antrag, doch die SPD-Fraktion handene Standorte für höhere Anla- Tagesticket-S ein Angebot, dass es lehnte den Vorschlag ab. Erstaun- gen nutzen (Repowering) oder müs- deutschlandweit in dieser Form nicht lich, denn der Sozialbereich der SPD sen wir neue Standorte suchen? gibt. Darüber hinaus ist der Rabatt stand auf unserer Seite. Nur zäh- eine freiwillige Leistung der Region, neknirschend nahmen wir die Ent- 3. Wollen wir die Windener- mit der sie einen Teil der finanziellen scheidung hin. Allerdings bestanden giestandorte auf wenigen, dafür Schwierigkeiten der Menschen auf- wir darauf, dass eine 50-prozentige großen Flächen konzentrieren oder fängt, die Probleme haben einen Job Rabattierung weiterhin das Ziel ist. sollten die Standorte in der Region zu finden, oder durch andere Schick- Schließlich formulierten wir einen verteilt werden? salsschläge nicht im vollen Umfang Kompromiss: Die Monatskarte-S am gesellschaftlichen Leben teilha- wird evaluiert, um den Bedarf fest- 4. Hilft es, heute neue Wind- ben können. Ein Stück mehr Gerech- zustellen. Und für die Kostenermitt- energiestandorte auszuweisen und tigkeit ist unser Ziel. Und das ist auf lung müssen Fahrgastzuwächse ein- sie, wie bei einer Übergangstechno- kommunaler Ebene der grüne Beitrag berechnet werden. Das Thema ist logie, später zurückzubauen? dazu. noch nicht vom Tisch. Wir glauben, dass wir uns durchsetzen werden. 5. Müssen Flächen, wie zum Doch ist das Projekt „Sozialtarif“ Beispiel Vorrangflächen für Naher- damit abgeschlossen? Die Antwort holung oder Schutzgebiete, in die heißt: Nein! Denn rundum zufrie- Ausweitung von Windanlagen mit den können wir als Sozialbereich der einbezogen werden? Fraktion nicht sein. Der Hintergrund: Doris Klawunde Zunächst hatte die Verwaltung im Vorsitzende Bitte schreibt eure Antworten Verkehrs- und Sozialausschuss eine Regionsverband oder Meinung an gruene@region- fünfzigprozentige Rabattierung [email protected] hannover.de bevorzugt. Die Berechnungen der

Ausgabe 2 / 2013 13 Klimaschutz Grüne Seiten Hannover Weniger CO2 durch Ökostrom

Region Hannover mit anspruchsvollen Klimaschutz-Zielen

Die Region Hannover hat sich anspruchsvolle Klimaschutzziele gesetzt: Bei der Neuausschreibung des Strombe- zugs für die Jahre 2014 und 2015 ist die oberste Anforderung die Verringerung des CO2-Ausstoßes. Dies ist ein wichtiger Entschluss für den Klimaschutz, weil rund 43 Prozent der CO2-Emissionen der Region auf den Energie- träger Strom entfallen. Allerdings gilt es, einige Hürden zu nehmen.

CO2-Emissionen durch Ausschrei- bung senken

Einen Umweltnutzen erreicht die Region dadurch, dass sie zusätzlich zu der bisher geforderten atom- kraftfreien Erzeugung einen Maxi- malwert von 500 g/kWh an CO2- Emissionen vorgibt. Dieser Wert ist mit Kohlestrom nicht zu erreichen, wohl aber zum Beispiel mit Strom aus Gaskraftwerken. Künftig kann im Zuge der technologischen Ent- wicklung dieser Wert gesenkt wer- den. Derzeit aber bewirkt die Sen- kung des Maximalwerts auf 400g/ kWh – wie sie der Rat der Stadt Hannover fordert – allenfalls, dass der angebotene Strom teurer wird, weil er scheinbar strengeren Vorga- ben folgt.

Selbstverständlich sucht die Re- Windräder in der Region Hannover erzeugen Ökostrom Foto © Brigitte Niesse gion auch nach weiteren Wegen, klimaneutral Strom zu beschaffen – etwa mit dem Bau von Blockheiz- Vergaberecht erschwert Beschaffung sieht vor, dass nur Bedingungen kraftwerken (BHKW), wo immer gestellt werden dürfen, die einen möglich, mit dem Ausbau von So- Der Wechsel auf Ökostrom ist für Zusatznutzen für die Umwelt errei- lartechnik. Auf absehbare Zeit wird die Privathaushalte und Gewerbe- chen. Dieser Nutzen ist beim EEG die Region Hannover aufgrund der betriebe relativ leicht. Für öffentliche aber schon einmal erreicht. Hier hält benötigten Mengen jedoch weiter- Institutionen wie die Region Hanno- doppelt genäht nicht besser. hin Strom einkaufen müssen. ver ist die Beschaffung viel schwieri- ger. Nach Vergaberecht dürfen nur Ökostrom aus dem Ausland Bedingungen gestellt werden, die sich direkt auf das gelieferte Produkt Die Konsequenz aus dem Verga- beziehen. Deshalb ist es für die Re- berecht: Für die Belieferung öffent- gion ausgeschlossen, vom Anbieter licher Institutionen mit Ökostrom den Verzicht auf Verkauf von kon- kommen fast ausschließlich auslän- ventionellem oder Atomstrom an dische Anlagen infrage. Wenn diese andere Kunden zu fordern. nicht wie in Deutschland staatlich gefördert werden. Das ist in der Re- Mehr noch, eine öffentliche Ins- gel Strom aus österreichischen oder titution wie die Region muss sogar norwegischen Wasserkraftanla- bei der Ausschreibung solchen Öko- gen. Da es insgesamt ein deutliches strom ausschließen, für den bereits Überangebot an solchem Ökostrom Finanzdezernentin eine Einspeisevergütung durch das gibt, würde kein Impuls zum Neu- andrea.fischer@ EEG gewährt wurde. Das Gesetz bau von Anlagen geliefert. region-hannover.de

14 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Landwirtschaft Vielfalt von Nutzpflanzen in Gefahr

Ein Interview mit BUND-Geschäftsführerin Sibylle Maurer-Wohlatz

Jedes Frühjahr veranstaltet der BUND Hannover Pflanzenbörsen mit alten Tomaten- und Gemüsesorten. Doch in diesem Sommer graben sich tiefe Sorgenfalten in das Gesicht von Sibylle Maurer-Wohlatz, wenn sie über die Pflanzenbörsen und ihr Hobby – die Kultivierung alter Sorten – spricht. Der Grund kommt von der EU.

Frau Maurer-Wohlatz, was macht Ih- Was macht den EU- nen solche Sorgen? Gesetzentwurf aus Ihrer Sicht so be- Nachdem bereits 90 Prozent der drohlich? Sortenvielfalt von Kulturpflanzen in den letzten 100 Jahren in Euro- Der Entwurf zielt pa unwiederbringlich verloren ging, darauf, den Han- bedroht nun die EU-Kommission mit del mit seltenen einem Gesetzesentwurf auch noch oder alten Sorten die letzten zehn Prozent der samen- ohne ökonomische festen Sorten. Die EU Kommission Bedeutung plötz- will plötzlich die nicht-kommerzielle lich zu regulieren. Vermehrung von Saatgut regulieren. Sorten, die bisher Vereine, kleine Betriebe und Hobby- noch nicht auf der gärtner dürften dann einfach kein EU-Sortenliste re- samenfestes Saatgut mehr gegen gistriert sind, dürf- Kostenerstattung oder Spende ab- ten ohne aufwän- geben. Auch die Abgabe von Toma- dige amtliche, teure tenpflanzen aus altem Saatgut, so Zulassung nicht in wie wir es jedes Jahr bei den Pflan- Verkehr gebracht zenbörsen machen, wäre illegal. Un- werden. Ist das Sibylle Maurer-Wohlatz hat Mais, Bohnen und Kürbisse reguliert bliebe dann nur noch reiner nicht absurd? angepflanzt – in Mischkultur der alten indigenen Kulturen Tausch, z.B. zehn Tomaten gegen Lateinamerikas. Foto © privat zwölf Bohnensamen. Das klingt in der Tat unglaublich. verändertem Material. Hinter dem „Samenfeste“ Sorten? Entwurf stecken die wirtschaftlichen Das Schlimme daran ist, dass da- Interessen der großen Konzerne, die Bauern und Gärtner hielten in der mit ein Kulturerbe der Menschheit in Brüssel mit einem Heer von Lob- Vergangenheit immer einen Teil der bedroht ist. Seit die Menschen Land- byisten Einfluss nehmen. Deshalb Ernte als Saatgut für die nächsten bau betreiben, also seit über 10.000 haben sich verschiedene NGO, auch Saison zurück. Alte Sorten lassen Jahren, entstanden weltweit Kultur- der BUND, zusammengetan und sich immer wieder vermehren, das pflanzen mit einem breiten geneti- eine Resolution gegen den Kommis- nennt man „samenfest“. Bei den schen Spektrum, die optimal an die sionsentwurf veröffentlicht. Wichti- von der Saatgutindustrie verkauften jeweiligen lokalen Bedingungen und ge Infos sind auch auf unserer Web- sogenannten Hybridsorten ist das Bedürfnisse angepasst sind. Die In- site zu finden unter anders. Bei Wiederaussaat der Sa- dustriesorten der großen Konzerne men spalten sie sich auf in vielfältige wurden nur auf der Basis weniger www.bund-hannover.de Sorten mit unterschiedlichen Eigen- Sorten gezüchtet schaften. Deshalb muss Hybridsaat- Und ich bitte alle Leser, diese Peti- gut jedes Jahr neu gekauft werden. Warum muss Saatgut denn über- tion zu unterstützen: Dieses Geschäftsmodell lassen sich haupt zugelassen werden? die Saatgutfirmen – überwiegend http://gruenlink.de/l3n große transnationale Konzerne - Die Frage stellen sich viele. Dass nicht entgehen. Die drei größten Arzneimittel zugelassen werden Saatgutkonzerne beherrschen in- müssen, leuchtet ein, denn sie stel- Christiane Hussels zwischen 50 Prozent des Saatgut- len ein potenzielles Gesundheitsrisi- AG Land & Tier marktes. ko dar. Saatgut dagegen ist unge- christiane.hussels@ fährlich abgesehen von genetisch arcor.de

Ausgabe 2 / 2013 15 Niedersachsen Grüne Seiten Hannover Erwartungen an neue EU-Förderperiode

Förderpolitik in Niedersachsen 2014-2020 aus grüner Sicht

Sozial-ökologisches und innovatives Handeln finanziell unterstützen – so soll EU-Förderung in Zukunft aussehen. Bislang leitete das Land Fördermittel nach dem Gießkannenprinzip weiter und verschenkte dabei viel Geld oder investierte an den falschen Stellen. Bei der Veranstaltung EU-Förderung: So geht´s grün! sprachen wir am 14. Juni 2013 mit etwa 50 Interessierten über zielgerichtete Förderung.

1,7 Milliarden Euro EU-Förder- mittel stehen Niedersachsen in der kommenden Förderperiode von 2014 bis 2020 zur Verfügung. Das sind deutlich weniger Mittel als in der letzten Periode – vor allem EFRE (Strukturfond) und ESF (Sozialfond) werden drastisch gekürzt, der ELER (Landwirtschaftsfond) wird eben- falls leicht reduziert.

EU-Förderfonds werden gekürzt

Auf drei Bereichen wird der Fo- kus im EFRE liegen: Innovations- förderung, Steigerung der Wett- bewerbsfähigkeit von kleineren und mittleren Unternehmen sowie CO2-Reduzierung. Aus grüner Sicht ist erfreulich, dass die neue Lan- Foto © M-Daniel Ernst / Fotolia desregierung den Schwerpunkt der CO2-Reduzierung höher gewichten Hintergrund geringerer Fördermittel lungsprozesse. Ziel einer erfolgrei- wird, als eigentlich von der EU vor- bieten sie die Chance, Geld mehr- chen Regionalförderung durch EU- gesehen ist und zusätzlich die CO2- fach zu investieren. Im ESF stehen Fördermittel muss es daher sein, die Reduktion als Querschnittsziel in Armutsbekämpfung, lebenslanges selbstverwaltete Organisation der den beiden anderen Schwerpunkten Lernen und Gleichstellung an erster Förderung zu unterstützen, anstatt Stelle. Die Mittel aus durch eine konkurrierende Struktur dem ELER werden ei- einzuschränken. Konkret kann die nen entscheidenden Arbeit von Landesbeauftragten im Beitrag leisten, um Bereich der EU-Förderung in der die Agrarwende in Organisation zur Erarbeitung über Niedersachsen zu ge- Landkreisgrenzen hinausgehende stalten. regionaler Entwicklungskonzepte liegen. Es muss gewährleistet wer- Konzepte müssen den, dass die Landesbeauftragen in Landkreisgrenzen einem klar zu definierenden inhalt- überwinden lichen Rahmen der Fachministerien, die die Verantwortung für die EU- Gesprächsbedarf Programme tragen, handeln. gab es in Bezug auf die Landesbeauftrag- Weitere Infos unter Foto © GRüne ten. Niedersachsens www.maaret-westphely.de Regionen sind sehr setzt. Zur Umsetzung einer effizien- unterschiedlich: In einigen gibt es gut teren Wirtschaftsförderung werden funktionierende Zusammenschlüsse MAaret Westphely revolvierende Fonds ein Mittel sein; zur Entwicklung von Förderkonzep- Landtagsabgeordnete also „sich selbst wieder auffüllen- ten, in anderen ist noch Potential maaret.westphely@ de“ Fördertöpfe. Gerade vor dem für regional abgestimmte Entwick- lt.niedersachsen.de

16 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Datenschutz Kernschmelze des Rechtsstaats

Die Merkel-Regierung versucht die Überwachungsskandale zu vertuschen

Seit Wochen streitet der Grüne Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht für eine schonungslose Offenlegung bei- derseits des Atlantiks und für starke rechtliche Standards im Rahmen der EU-Datenschutzverordnung.

Die von Wist- leblower Edward Snowden ans Licht gebrachten Er- kenntnisse über die massenhafte und teils offenbar unrechtmäßige Überwachung aller Bürgerinnen und Bürger durch die Geheimdienste der Vereinigten Staa- ten und EU-Staaten zeigen deutlich, dass der freiheit- liche Rechtsstaat am Abgrund steht. Große Teile der gesamten Inter- netkommunikation wurden automa- tisch analysiert und auf Monate gespei- chert. Offensicht- lich geschah dies Jan Philipp Albrecht ist innen- und justizpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament nicht zum Zwecke Foto © Fritz Schuhmann der Terrorismusbe- kämpfung, sondern gegen Artikel 17 des Internationaler etwa durch ein Vertragsverletzungs- zur Spionage gegenüber demo- Pakts über bürgerliche und politi- verfahren gegenüber EU-Staaten kratischen Staaten und ihrer Wirt- sche Rechte. Der Zugriff auf Kom- oder eine Beschwerde vor dem In- schaft. Das Europäische Parlament munikationsinhalte diplomatischer ternationalen Gerichtshof gegen- hat noch vor der Sommerpause auf Vertretungen der EU verletzt außer- über den USA. Drängen der Grünen Europafraktion dem das Wiener Diplomatenrecht. eine umfassende Untersuchung der Jegliche Zusammenarbeit von EU- Aber Merkel, Friedrich & Co wol- Programme „Prism“ und „Tempo- Mitglieds-Behörden mit der NSA in len sich nur über die Bundestags- ra“ eingeleitet. Es bedarf dringend Bezug auf deren unverhältnismäßi- wahlen retten. Damit aber wird einer schonungslosen Offenlegung ge Generalüberwachung verstößt schwarz-gelb nicht durchkommen. und Aufklärung der dramatischen gegen Artikel 16 des Vertrags über Auch die Europäische Union wird Grenzübertretungen von Geheim- die Arbeitsweise der Europäischen umgehend handeln müssen, sonst diensten und Sicherheitsbehörden Union. verliert sie das Vertrauen der Bürge- beiderseits des Atlantiks. rinnen und Bürger. Aber... Merkel und die EU-Kommis- Zahlreiche Gesetze und Verträge sion unternehmen nichts. Das ist werden verletzt ein weiterer Skandal!

Die massenhafte Überwachung Seit Wochen kommt kein konkre- Jan Philipp Albrecht der Kommunikation von Bürgerin- ter Schritt, weder von der Bundesre- Europaabgeordneter nen und Bürgern durch die Behör- gierung, noch von der EU-Kommis- jan.albrecht@ den der USA ist ein offener Verstoß sion. Dabei gäbe es die Möglichkeit, europarl.europa.eu

Ausgabe 2 / 2013 17 Veranstaltungen Grüne Seiten Hannover Wir haben eröffnet - für eure Ideen Büro der Landtagsabgeordneten im Grünen Zentrum

des GRÜNEN – hier seid ihr genau richtig. Parteilebens in Hannover. Das Regionalbüro befindet sich im Das Regional- Grünen Zantrum, Senior-Blumen- büro unserer berg-Gang 1 in der hannoverschen drei Landtags- Innenstadt. Der Mitarbeiter im Regi- abgeordneten onalbüro, Pat Drenske, ist erreichbar Maaret West- unter: phely, Tho- mas Schrem- mer und Belit Tel: 0511/7619978 Onay, bringt Landespolitik Mail: [email protected] in die Region Hannover.

Einweihungsfeier des Regionalbüros Foto © GRÜNE Ob ihr eine Pat Drenske Frage oder ei- Mitarbeiter der Was am 1. Juni mit einem Stra- nen Vorschlag, Kritik oder Anregung drei Landtagsabgeordneten ßenfest gefeiert wurde, ist bereits zur Arbeit der grünen Landtagsfrak- [email protected] seit Ende Februar fester Bestandteil tion oder der Landesregierung habt

Rezept für ein junggrünes Treffen

25 junge und grüne Mitglieder, die mitgestalten und mit- diskutieren wollen.

5 Tassen grüne Politik, die für ein ökologisches, soziales und gerechtes Hannover stehen.

250 ml grüne kreative Ideen, die etwas verändern wollen.

2 Teelöffel des Stadtvorstands, die es sich zum Ziel gesetzt haben die Vernetzung der jungen Mitglieder zu stärken.

Füge die „mit mach cream“ hinzu und streue das Zuge- hörigkeitsgefühl oben drauf.

Vergiss nicht den Schuss gute Laune.

Das nächste junggrüne Treffen ist für Herbst 2013 ge- plant. Für Fragen und Anregungen sind Mareike und Tobias unter [email protected] und [email protected] erreichbar.

18 Ausgabe 2 / 2013 Grüne Seiten Hannover Impressum

Besuch im türkischen Generalkonsulat IMPRESSUM

Grüne Seiten sind das Mitteilungsblatt des Die migrationspolitische Sprecherin der Regionsfraktion, Arifé Akcam- Regionsverbands Hannover von Bündnis 90/Die Hytrek, traf den türkischen Generalkonsul Mehmet Günay. Grünen, Senior-Blumenberg-Gang 1, 30159 Han- nover.

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Ari- fé Akcam-Hytrek, Enno Hagenah, Carolin Jaekel, Sven-Christian Kindler, Brigitte Pothmer, Thors- ten Fiebig, Norman Seibert, Michéle Eichhorn, Ronald Schütz, Jan Philipp Albrecht, Pia Kohorst, Jan Haude, Christiane Hussels, Martin Nebendahl, Maaret Westphely, Belit Onay, Thomas Schrem- mer, Günther Wulfert, Rahel Missal, Christian Gai- lus, Urs Mansmann. Redaktionsteam: Julian Bühler, Janine Drol- invaux, Urs Mansmann, Norman Seibert, Elke Wohlfarth (V.i.S.d.P.). Druck: Lister Copy,- und Büro-Service GmbH, 30177 Hannover Gedruckt auf 100 Prozent Recycling-Papier. Grüne Seiten werden kostenlos an alle Mitglie- der von Bündnis 90/Die Grünen Regionsverband Hannover verschickt. Ausgabe 04/13 erscheint voraussichtlich im Dezember 2013. v.l.n.r: Ronald Schütz, Mehmet Günay, Arifé Akcam-Hytrek Foto© GRÜNE

Sein großzügiges Arbeitszimmer gration und Sprachausbildung. Ins- mit eigenen Bildern an der Wand besondere die Arbeitslosigkeit der gegenüber der Christuskirche bilde- jungen Türkinnen und Türken, auch te den Hintergrund für ein Kennen- wenn sie einen deutschen Pass ha- lern- und Arbeitsgespräch mit dem ben, macht dem Generalkonsul Gü- Türkischen Generalkonsul Mehmet nay Sorgen. Arifé betonte besonders Bündnis 90/Die Grünen Günay und der Regionsabgeordne- die rechtzeitige Förderung zum Er- Senior-Blumenberg-Gang 1 ten Arifé Akcam-Hytrek. werb der deutschen Sprache bereits 30159 Hannover im frühen Kindergartenalter und Tel. 0511/300 88 66, Beide erörterten die Lage der Mi- nicht erst kurz vor der Schulreife. Fax 0511/300 89 66 grantinnen und Migranten aus den Hier sagte der Generalkonsul seine [email protected] verschiedenen Generationen von Unterstützung zu. www.gruene-hannover.de türkischen Mitbürgerinnen und Mit- bürgern in der Region Hannover. BFS: 25120510 Mittlerweile wohnt bereits die dritte Kontonr.: 8418700 IBAN: DE8525120510000845110 oder gar vierte Generation hier bei Arifé akcam-hytrek uns, betonte der Generalkonsul. SWIFT/BIC: BFSWDE33HAN Regionsabgeordnete arife-akcam-hytrek@ Schnell einig waren sich beide bei t-online.de der Problembeschreibung der Inte-

Mitgliedsbeiträge und Spenden

Wir freuen uns über jede Spende und sind von der regelmäßigen Zahlung der Mitgliedsbeiträge abhängig. Der Mitgliedsbeitrag beträgt ein Prozent des Nettoeinkommens. Beitragsanpassung dringend erwünscht! Hierzu reicht ein Die Grüne Jugend trifft sich Anruf oder eine Mail. Auch Einzugsermächtigungen könnt ihr uns ganz einfach jeden Mittwoch um 18.00 Uhr telefonisch oder per Mail ([email protected]) erteilen! im Grünen Zentrum.

InteressentInnen sind Bei Fragen meldet euch in der Geschäftsstelle. herzlich Willkommen!

Ausgabe 2 / 2013 19 Grüne Seiten Hannover Schwein gehabt

Fr, 16.08. 15:00-18:00 Vegetarisch Grillen. Mit Christian Meyer, Sven-Christian Kindler und Lothar Schlieckau, Kröpcke Fr, 16.08. 19:00-21:00 Die Sau ist uns nicht Wurst. Christian Meyer Martin Häusling und Wolf v. Nordheim. Be- endigung der Massentierhaltung und neues Tierschutzgesetz, Neustadt - OT Schneeren Fr, 16.08. 16:00-18:00 Niemand soll verloren gehen. Brigitte Pothmer,Landesbischof Ralf Meister u.a.Thema Jugendarbeitslosigkeit, Festsaal der Kultur- Werkstatt Süd, Hölderlinstraße 1, Hannover Mi, 21.08. 19:00-21:00 Es geht um die Wurst?! Renate Künast und Abi Dogan sprechen über Agrarwende & Verbrau- cherinnenschutz , ASB Bahnhof Barsinghausen © BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler Sa, 24.08. 19:30-open end Jetzt schlägt‘s grün! Große Wahlkampfparty im Black Horse, Bahnhofstr. 2, Burgdorf Ich bin schon länger Vegetarier, tieren. Wir sprachen über Billig- und Mi, 28.08. 19:00-21:00 vor allem aus Zorn auf die Fleisch- Biofleisch und darüber, dass erst Spanien in der Krise? Sven-Christian Kindler, industrie, die die Tiere schlecht be- die Nachfrage nach fair hergestell- Jan Philipp Albrecht und Terry Reintke (Spre- handelt, mit Medikamenten mästet tem Fleisch, die von uns nicht mehr cherin der Federation of Young European und das Grundwasser versaut. Au- kommt, dessen Herstellung möglich Greens), Ahrberg-Viertel, Linden-Süd ßerdem hat mir die Umstellung der macht. Wir überlegten, ob unser Sa, 31.09. 11:00-16:00 Ernährung geholfen, die vielen Kilos Verzicht auf Fleisch womöglich gar Wir bewegen was! Fußballturnier mit Claudia wieder loszuwerden, die ich gesam- nicht mehr sinnvoll ist, wenn Bauern Roth, Bundestagskandidaten, Landtagsabge- melt hatte, seit die Angst um mei- traditionelle Nutztierhaltung mit viel ordneten und Lothar Schlieckau, Georgen- ne Gesundheit größer wurde als die Platz und Auslauf für die Tiere be- garten - Jägerstraße, Hannover Lust am Rauchen. treiben. Sa, 31.09. 13:00-19:00 Wir haben es satt! Demonstration und Ab und zu stellt sich aber eine Und dann kam dieser verhäng- Schlachthof-Umzingelung in Wietze unbändige Lust auf ein Stückchen nisvolle Kameraschwenk. Von den Mo, 02.09. 20:00-22:00 Fleisch ein, beispielsweise wenn ich ausgewachsenen Schweinen, die ARD-TV-Duell Trittin, Brüderle, Gysi - Public für Freunde Schnitzel oder Würst- sich gemeinsam mit Spielzeug be- Viewing im Biergarten Gretchen, Faustgelände chen auf dem Grill brutzeln muss. schäftigten, hinüber zu den kleinen Di, 03.09. 1 9 : 0 0 - 2 1 : 0 0 Wir sind ja schließlich keine grünen Ferkeln, die sich dicht an dicht drän- Herdprämie oder Kita-Platz? Lothar Schlieckau Spaßbremsen und kaufen zu solchen gelten und die Fernsehkamera neu- und Frank Bsirske, Üstra-Remise Gelegenheiten ganz bewusst die gierig beäugten. Die schauen ver- Mi, 04.09. 18:00-20:00 teuren Waren aus dem Bio-Landbau dammt süß aus. Ich verstummte und Wolf v.Nordheim im Gespräch mit Katrin der Region, um unsere Gäste zu be- ließ das Bild auf mich wirken. Meine Göring-Eckardt, Spitta-Platz in Burgdorf wirten. Frau sah mich plötzlich feindselig Do, 05.09. 20:00-22:30 an. „Die willst du essen?!“ entfuhr „ENTELKÖY EFEKÖY‘e KARSI“ - Filmmatinee Wir haben jetzt einen grünen es ihr. mit und Sven-Christian Kindler, Landwirtschaftsminister, der einen Apollo-Kino, Linden tollen Job macht. Neue Tierschutz- Wenn ich unseren Grillgästen er- Sa, 07.09. siegel weisen den Weg zu einer tier- kläre, warum sie bei uns künftig nur Bundesweiter Aktionstag UmFairteilen freundlicheren Landwirtschaft. In noch Tofu und Salat kriegen, muss Sa, 14.09. 15:00-17:00 einem Fernsehbericht erklärte der ich wohl etwas ausholen. Wahlkampfhöhepunkt des Stadverbands mit NDR kürzlich, dass zu einer natur- Katrin Göring-Eckardt am Kröpcke nahen Landwirtschaft auch Viehhal- Do, 19.09. 1 8 : 0 0 tung gehört. Eigentlich fiele damit Wahlkampfhöhepunkt des Landesverbands der Grund für meinen Verzicht weg. mit Jürgen Trittin und Lothar Schlieckau in Hannover am Kröpcke Ich begann noch während der So, 22.09. 08:00-18:00 Sendung, mit meiner Frau zu disku- Bundestagswahl, alle Stimmen für GRÜN, in deinem Wahllokal

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