Frauensattling Stadt Vilsbiburg 1000 Jahre

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Frauensattling Stadt Vilsbiburg 1000 Jahre Peter Käser Frauensattling Stadt Vilsbiburg 1000 Jahre 1011 - 2011 Eine geschichtliche Dokumentation zum Dorf Frauensattling Bistum Regensburg - Landkreis Landshut - Stadt Vilsbiburg Frauensattling 2011 1. Auflage 2011, Autor: Peter Käser, Binabiburg ISBN 978-3-9811826-5-1 Redaktionelle Mitarbeit: † Dr. med. Albert Stieß Korrekturlesen: Rosemarie Hable, Frauensattling; Josef Braunstein, Binabiburg Layout: Fritz Söldner, Frauensattling Druck: Druckerei Lanzinger GbR, Oberbergkirchen Bilder- und Fotonachweis: Dorfchronik † Simon Häglsperger, Frauensattling Archiv des Heimatverein Vilsbiburg (AHV) † Wilhelm Grässle, Vilsbiburg Peter Käser, Binabiburg Bilder der verschiedenen Vereine Internetsuche: www.vilsbiburg.de (Ortsteile) www.frauensattling.de www.dorf-binabiburg.de 1 Grußwort des Landrats Liebe Bürgerinnen und Bürger von Frauensattling, 1000 Jahre sind ins Land gegangen, seit Ihr schöner Heimatort erstmals schriftliche Erwähnung in einer Urkunde eines der großen deutschen Kaiser des Mittelalters gefunden hat. Es ist ein großes Verdienst Peter Käsers, ein Jahrtausend Heimatgeschichte, aber auch Epochen davor, allgemeinverständlich und spannend zugleich dargestellt zu haben: In seinem umfangreichen „Heimatbuch Frauensattling“ erschließt uns dieser ebenso sachkundige wie von Liebe zu seiner niederbayerischen Heimat erfüllte Forscher die Vergangenheit. Das Leben unserer Vorfahren gewinnt Gestalt, wir erkennen staunend, wie die Geschichte von Ort und Kirche Frauensattling im Kleinen die großen Entwicklungslinien Bayerns und Deutschlands widerspiegelt. Wir erfahren, wie die Generationen vor uns das Land kultiviert und rund um ihre Kirche aufgebaut haben. Und wir sehen, wie unsere Vorfahren viele Kriege, vom Menschen hervorgerufenes Unheil ebenso wie die Unbilden der Natur bewältigt haben – und wie sie, tief verwurzelt im christlichen Glauben, stets von neuem den Mut und die Kraft fanden, anzupacken und die Existenz ihrer Familie zu sichern. Diese von einem Kenner geführte Zeitreise durch die Geschichte flößt Respekt vor den Leistungen unserer Vorfahren ein und schenkt uns Erkenntnisse für die Welt von heute und morgen. Ich wünsche diesem Buch viele Leserinnen und Leser, gerade auch unter der jungen Generation. Josef Eppeneder Landrat 2 3 Grußwort Das Buch „Heimatbuch Frauensattling – 1000 Jahre Frauensattling“ erscheint zur Festlichkeit im Jubiläumsjahr des Dorfes. Damit leistet der Autor Peter Käser einen außergewöhnlichen Beitrag zu diesem 1000-jährigen Jubiläum. Er erinnert an die Geschichte in unserer Heimat, von der Frühzeit übers Mittelalter in die Jetztzeit, geht auf die Geschichte der Frauensattlinger Kirche ein, beleuchtet das Leben der Priester und Bürgermeister ebenso wie Besitz, Höfe, Wege, Straßen, Kreuze und Marterl. Abschließend wird die 1000-jährige Geschichte in einer Zeittafel zusammengestellt. Viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger werden sich an beschriebene Personen, an Begebenheiten und Dinge erinnern. Für sie ist dieses Buch ein wertvolles Nachschlagewerk und Sammlerstück. Für die Jüngeren ist es eine interessante Gelegenheit genaue Informationen über die Geschichte des eigenen Dorfes zu erfahren. Ich danke Herrn Käser für die aufwändige Arbeit zum 1000-jährigen Jubiläum von Frauensattling. Helmut Haider Erster Bürgermeister Vilsbiburg 4 Eine Reise durch 6000 Jahre niederbayerische Kulturgeschichte. Auf einem Bergsattel zwischen den Flüssen Vils und Bina, im niederbayerischen Hügel- und Holzland, liegt das Dorf Frauensattling. Die Nennung des Bergsattels hat dem Dorf seinen Namen gegeben - Sodling und Sattling sind die Gebrauchsnamen. Der Ortsname ist eine althochdeutsche Ableitung von „satal“ (Schmeller II, Sp. 334). Es ist eine Geländebezeichnung „bei den Leuten, die am Sattel wohnen“ oder als Berufsbezeichnung „bei den Sattlern“. Das Erste wäre zutreffend. Eine Besiedelung findet schon vor etwa 6000 Jahren statt. Den Nachweis bringen Steinaxt, Steinbeil und Scherbenfunde aus frühgeschichtlicher Zeit. Die frühesten schriftlichen Zeugnisse finden sich zu Anfang des 11. Jahrhunderts. Für Frauensattling selbst ist die Nennung des Ortsnamens in einer königlich/kaiserlichen Stiftungsurkunde ein Glücksfall. Die Zuordnung ist relativ einfach, da noch andere Ortsnamen wie Binabiburg, Pfistersham, Frauenhaselbach, Bach oder Litzelkirchen hier genannt werden. Der „Heilige“ Kaiser Heinrich II. und seine Gattin Kunigunde schenken im Jahr 1011/12 königliche Güter zwischen Vils und Rott an das neu gestiftete Bistum Bamberg. So ergibt sich ein Güterverband von der Vils bis zur Rott, welcher nun beim Hochstift Bamberg war. Neben der Geschichte zur Entstehung des Dorfes sind auch die Überlieferungen zur Frauensattlinger Kirche sehr interessant. Die Sage erzählt von einer Kirchenstiftung durch Kaiser Ludwig dem Bayer im Jahr 1322. Die Eigenheit liegt in der langen Zugehörigkeit zur weit entfernten Pfarrei Gaindorf. Erst 1871 entsteht eine Expositur mit eigenem Priester und Expositurhaus; 1956 wird die Expositur der Pfarrei Binabiburg kanonisch zugeteilt. Erwähnen möchte ich den Binabiburger Benefiziaten Anton Beslmeisl, der 1962 eine umfangreiche Untersuchung zur Pfarrei Binabiburg und auch zu Frauensattling machte. Der Binabiburger Lehrer Rupert Lechner hat einiges zur Geschichte geschrieben, besonders aber war die von Simon Häglsperger erstellte Dorfchronik sehr wertvoll. Das von mir verfasste Heimatbuch hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Peter Käser 5 Memorandum für Simon Häglsperger Maurer- und Baumeister von Frauensattling Es ist mir ein persönliches Anliegen, hier in dieser Schrift an einen Mann zu denken, dem Frauensattling gar viel zu verdanken hat. War er doch ein geachteter Herr, ein Arbeitgeber für Viele, ein guter Freund, an den man sich gerne erinnert, ein immerwährender Stifter und Geber, ein Sammler. Letztendlich hat er mit seiner Sammelleidenschaft zu seiner Heimat Frauensattling, besonders in den letzten Jahren seines Erdendaseins vieles zur Ausstattung dieses Frauensattlinger Heimatbuches, mit einer eigenen Dorfchronik beigetragen. Simon Häglsperger wurde am 14. Oktober 1925 in Frauensattling im Haus seiner Eltern, beim „Premtner“ geboren. In die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters trat er nach Krieg und Gefangenschaft; er erlernte das Maurerhandwerk. Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm er 1958 die Baufirma. Zwei Jahre früher, am 25. Oktober 1956 heiratete er Johanna Maria Riemhofer und hatte mit ihr fünf Kinder. Er vergaß nie die Not in unserer Welt, für viele Probleme hatte er immer ein offenes Ohr und eine offene Hand. Nach erfülltem Leben hat er im Kreise seiner großen Familie in Frauensattling am 17. Oktober 2006 Abschied von uns genommen. Begraben ist er auf dem Expositurfriedhof in Frauensattling. Als geschichtsinteressierter Mäzen, hat er dem Heimatverein Vilsbiburg mit Rat und Tat immer zur Seite gestanden und sich als Kenner der Materie viele Freunde geschaffen. O Herr schenke ihm das ewige Leben! – Steht auf seinem Sterbebild. Ein herzliches Dankeschön geht an seine Gattin und den Sohn Thomas für die nette Aufnahme im Hause Häglsperger und der Über- lassung der Dorf-Chronik von Frauensattling. 6 Abkürzungen NHB Niederbayerische Heimatblätter, eine Beilage zum Vilsbiburger Anzeiger AHV Archiv des Heimatverein Vilsbiburg OAfvG Oberbayerisches Archiv für vaterländische Anm. Anmerkung Geschichte Biburg Vilsbiburg Piburg Vilsbiburg bisch. bischöflich, bischöfliche Pfa Pfarrakten, im BZAR. Bist. Bistum PfAV Pfarrarchiv in Vilsbiburg BZAR Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg QE Quellen und Erörterungen BGBR Beiträge zur Geschichte des Bistums zur Bayerischen und Deutschen Regensburg Geschichte. BayHStAM Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Rgbg. Regensburg BSB Bayerische Staatsbibliothek - München ß Schilling Clm Codex latinus monacensis S. Seite (Handschrift in Latein) St. Sankt, Sanct Cgm Codex germanicus monacensis Sign. Signatur (Handschrift in Deutsch) StAL Staatsarchiv Landshut d Pfennig (denarius) SUB Salzburger Urkundenbuch f. folgende Seite t Taler ff. folgende Seiten U.L.F. Unsere Liebe Frau fl Gulden (florinus) U, Uk, Urk. Urkunde fol. folio, Blatt, Seite vakant nicht besetzt Fasz. Faszikel, Aktenbündel VA Vilsbiburger Anzeiger Fa. Firma VN Vilsbiburger Nachrichten gest. gestorben VZ Vilsbiburger Zeitung GL Gerichtsliteralien ZBLG Zeitschrift f. Bayer. Landesgeschichte GU Gerichturkunden Ztr. Zentner HAB Historischer Atlas von Bayern h Heller Hl., hl. Heilige, heilig H(rs)g., hg. Herausgeber, herausgegeben HVN Historischer Verein von Niederbayern Jh(dt). Jahrhundert Jh.s. Jahrhunderts Jg. Jahrgang kr Kreuzer KD Kunstdenkmäler von Bayern KR Kirchenrechnung LG. ä. O. Landgericht, ältere Ordnung (StAL) lb libra, Pfund LK Landkreis LUB Landshuter Urkundenbuch MB Monumenta Boica, hg. von der bayer. Akademie der Wissenschaft, München 1763 ff. Mchn. München Msgr. Monsignore NF Neue Folge 7 Frauensattling selbst - und drum herum und Wimpassing steht die mächtige Sendeanlage der Telekom. Von hier aus werden tausende Telefonge- Mit 497 Metern über dem Meeresspiegel (NN = Nor- spräche in die weite Welt zeitgleich übermittelt – aber malnull) liegt Frauensattling etwa 50 Meter höher als auch viele Handytelefonierer mit Frequenzen des Vilsbiburg auf einem Bergrücken (Sattel), der sich im Mobilfunks versorgt. Waldstadion von Frauensattling bis auf seinen höchs- ten Punkt mit 511 Metern erhebt. Berg und Tal wechseln Erholung sich in steter Reihenfolge ab. Besonders hügelig ist es Im Sommer ist das Baden im Frauensattlinger zur Vils hin. Feuerlösch- und Badeweiher angesagt,
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