Zeitung zur Bürgerinformation der Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG / 2021 Windenergie für Nordhessen

SICHER: Mit der Windpark GEWINN: Anrainerge­ GESCHÜTZT: Umfangreiche Reinhardswald GmbH meinden und ihre Bürger Gutachten und Untersu­ & Co. KG bleibt das Geld sind über die Energiege­ chungen haben die Verträg­ aus dem Betrieb der nossenschaft direkt am lichkeit für die Menschen, Windkraftanlagen in der wirtschaftlichen Erfolg der das Trinkwasser, die Tiere Region. Windräder beteiligt. und Pflanzen nachgewiesen.

Die Windkraft

Wenn auf den windreichen leistet einen enormen Beitrag ­Kuppen des Reinhardswaldes ein Windpark entsteht, profitiert die ganze Region – von sauberer zum Klimaschutz Energie aus der Heimat. Aber ­genauso gewinnen der Wald und seine Bäume. Denn getragen wird die Investition in den Wind von kommunalen Energiegenossen­ schaftlern in Kooperation mit den Stadtwerken und dem regio­ nalen Energieversorger vor Ort. Ebenso wie Anwohner, Besucher und Touristen haben diese das Interesse an einer gesunden und vielfältigen Natur. Über natur­ schonende Planung und geplante Aufforstungen im Reinhardswald sprechen die drei Geschäfts­ führer der Windparkgesellschaft. → Seite 2 + 3

Visualisierung: Aussichtspunkt Lippoldsberg Grüne Energie aus dem Reinhardswald

100 Prozent Stromerzeugung aus erneuer­ toren zur Verpachtung anbieten würde, wie Haustür gewonnen. Um einen Windpark im wurden dauerhaft windstarke und bereits baren Energien im Jahr 2050 sind das Ziel, am Gahrenberg geschehen. Vorausschau­ Reinhardswald gemeinsam zu entwickeln geschädigte Waldflächen. Infolge der um­ für Deutschland, für Hessen, für Nordhes­ end hat die EGR also ihre Chance ergriffen: und zu betreiben, wurde im Oktober 2015 sichtigen Planung der Windparkgesell­ sen – demokratisch beschlossen und im Als einzigartiges Projekt in Hessen wurde die Kooperation mit der EAM Natur und den schaft benötigt die Windkraft nur einen Energiezukunftsgesetz in Hessen gesetz­ der Pachtvertrag über Stadtwerken aus Kassel Bruchteil der im Teilregionalplan errechne­ lich verankert. Die Entscheidung des Lan­ die Windvorrangflächen und Eschwege auf den ten Flächen. Ausgleichsmaßnahmen für des, zwei Prozent der Landesfläche für die Farrenplatz und Lan­ Windkraft gewinnt Weg gebracht. dauerhaft überbaute Flächen wie Funda­ Nutzung der Windenergie freizugeben, ist genberg von Hessen Inzwischen ist die Pro­ mente werden dem Naturpark Reinhards­ das Ergebnis des hessischen Energiegip­ Forst direkt mit den mit Kommunen und jektierung des Wind­ wald zugutekommen. fels, der nach der Nuklearkatastrophe in kommunalen Energie­ parks Reinhardswald Dass die Kommunen Hofgeismar, Rein­ Fukushima von der damaligen CDU/FDP- genossenschaftlern ge­ ­Bürgern an Bord abgeschlossen. Auf dem hardshagen, Oberweser, Wahlsburg und Landesregierung initiiert wurde und mit schlossen. Sie haben Farrenplatz und Lan­ Bad Karlshafen durch ihr selbst herbeige­ vielen Beteiligten aus Politik, Verbänden damit ein wertvolles – und einträgliches – genberg sollen zunächst 18 von 20 Wind­ führtes Austreten aus der EGR nur noch zu­ und relevanten gesellschaftlichen Gruppen Mitbestimmungsrecht über die umwelt­ kraftanlagen der 5-Megawatt-Klasse er­ sehen, ist zwar bedauerlich, aber von Sei­ im großen Konsens stattfand. Fast einstim­ schonende Energieversorgung vor ihrer richtet werden. Untersucht und ausgewählt ten der EGR nicht zu ändern. mig haben 2016 alle in der Regionalver­ sammlung vertretenen Parteien die Aus­ weisung dementsprechender Flächen in Hessen verabschiedet. Für eine gemeinsame Sache Auch im Reinhardswald wurden landesseits In der Windparkgesellschaft WPRW (kurz für Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG) Vorrangflächen für die Windkraft bestimmt ziehen vier Anliegerkommunen im Reinhardswald, zwei nordhessische Stadtwerke, – was 2012 zur Geburtsstunde der Energie­ ein regionaler Energieversorger und ein Privatunternehmer an einem Strang. Die genossenschaft Reinhardswald eG (EGR) Stadtwerke aus Kassel und Eschwege sowie die EAM Natur bringen vor allem ihr durch die Kommunen Reinhardshagen, Know-how aus bereits realisierten Projekten in die Partnerschaft ein. Das Ingenieur­ Oberweser, Wahlsburg, Bad Karlshafen, büro Regenerative Energie (IRE) sowie die Gemeinden Fuldatal, Grebenstein, Immen­ Trendelburg, Hofgeismar, Grebenstein, Im­ hausen und Trendelburg sind über die Energiegenossenschaft Reinhardswald (EGR) menhausen, Fuldatal und einen Privatun­ an dem Vor­haben beteiligt. Allen Partnern gemeinsam ist ein starker lokaler Bezug ternehmer führte. Das Motiv: Mitreden bei und der ­ausdrückliche Wille, die Windkraft zum Wohl der Bürger und Kommunen vor der Gestaltung der Windkraft! Denn schnell Ort zu gestalten. → www.wp-reinhardswald.de war absehbar, dass Hessen Forst die ausge­ Visualisierung: Blick von der Krukenburg bei wiesenen Windflächen potenziellen Inves­ Helmarshausen auf den Windpark Verteilung an alle Haushalte

Zeitung zur Bürgerinformation der Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG / 2021 Wertvolles Trinkwasser Gesunde Wälder brauchen die Windkraft Mit seinen teils Jahrhunder­ te alten Tiefbrunnen und Windkraftanlagen verändern das Aussehen des Waldes und der umgebenden Landschaft. Angesichts immenser Baumschäden in den nord- Quellen ist der Reinhards­ hessischen Wäldern durch Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer zeigen sich aber auch die Folgen von Erderwärmung und Wetterkatastro- wald ein riesiger Wasser­ speicher. Tausende Men­ phen mit unverblümter Wucht. So sind weite Teile der für die Windkraft im Reinhardswald vorgesehenen Standorte bereits baumlos. Ralf schen beziehen daraus ihr Paschold, Lars Rotzsche und Martin Severin, Geschäftsführer der Windparkgesellschaft Reinhardswald, ­kennen den nordhessischen Mittel- Trinkwasser. Daher wurden bereits mit Beginn der Pla­ gebirgszug inzwischen bis in die Untiefen seiner geologischen Schichten. Statt Rodungen für eine Windkraftanlage zu befürchten, sind sie nungen eingehende Trink­ besorgt über fortschreitende Zerstörung des Waldes, der sie bei jedem Besuch vor Ort gewahr werden. Im Gespräch betonen sie die Not- wasseruntersuchungen vor Ort beauftragt. Das hydro­ wendigkeit der Windkraft, um die CO2-Emissionen, die für den massiven Klimawandel verantwortlich sind, zu reduzieren. geologische Gutachten der Trendelburger Geologen um Sie sagen, es sieht schlimm aus im Reinhardswald. Was ist da passiert und welche Dr. Claus Schubert, BBU, ­Auswirkungen hat das auf die Windparkstandorte? kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass weder durch die Bauarbeiten noch den Betrieb der geplanten Windräder nachteilige Auswirkungen auf das Grundwasser und die Trinkwas­ SEVERIN: Als wir 2015 mit den Planungen für den Windpark begannen, haben wir bei der sergewinnungslagen zu erwarten sind. Weitere Untersuchungen von Dr. Lenz und seinem Standortauswahl unser Augenmerk weitestgehend auf mit Fichte bestockte Flächen Büro für Hydrogeologie HG Gießen untermauern diese Aussage. Dr. Lenz bestätigt: „Auswir- ­gerichtet. Damals ahnten wir noch nicht, wie rasant sich die Folgen des Klimawandels kungen durch den Bau auf die Trinkwassergewinnungsanlagen, die dem Stand der Technik auch bei uns in Deutschland manifestieren werden. Jetzt fehlen auch im Reinhardswald entsprechen, und auf die tieferen Grundwasserstockwerke Gottsbüren und Gieselwerder nach wie vor die Niederschläge, um den unter Trockenheitsstress stehenden Bäumen die sind zweifelsfrei ausgeschlossen.“ Vitalität zurückzugeben, die sie bräuchten, um gegen den massiven Borkenkäferbefall ­anzugehen. Selbst wenn es mal – wie in den letzten Monaten – mehr Niederschläge gibt, reicht das nicht.

ROTZSCHE: Dass Fichtenmonokulturen anfällig sind für Borkenkäferschäden in unseren Vorrang für Klima- und Naturschutz, Breiten, war auch unter Förstern kein Geheimnis. Doch mit drei aufeinanderfolgenden ­Dürrejahren seit 2018, den Stürmen Friederike 2018 und Eberhard 2019 und den dadurch Grenzen für die Windkraft verursachten Windwurfschäden sowie dem massiven Borkenkäferbefall von mittelalten und alten Fichten hatte in diesem Umfang niemand gerechnet. Von den 20.000 Hektar Um den Ausbau der Windenergie vor Wildwuchs zu bewahren, setzt der Landesent­ Reinhardswald waren einmal ca. 7.000 Hektar mit Fichte bestockt. Heute wissen wir: wicklungsplan Hessen klare Grenzen: Zwei Prozent der Gesamtfläche des Landes dür­ Die Fichte verabschiedet sich aus dem Reinhardswald. Allein bis Ende letzten Jahres hat fen für die Errichtung von Windenergieanlagen genutzt werden – heißt: Die übrigen Hessen Forst über 3.000 Hektar abgestorbene Fichte geräumt. Viele bleiben 98 Prozent sind definitiv ausgeschlossen. tot auf dem Stamm stehen. Die Kosten zur Räumung sind zu immens. Da Waldgebiete historisch auf den windreichen Bergen und Kuppen stehen, hat Hes­ sen entschieden, den Wald behutsam zur Windenergienutzung freizugeben. In dem PASCHOLD: 15 der 18 Windparkstandorte liegen in Bereichen, wo einmal 2016 verbindlich verabschiedeten nordhessischen Regionalplan sind die Vorrangflä­ ­Nadelwald, also Fichten waren. Sie sind jetzt baumlos, an drei Standorten chen ausgewiesen, die für die Errichtung von Windenergieanlagen in Frage kommen, stehen aktuell lichte Buchen. darunter auch Bereiche des Reinhardswaldes. Diese müssen selbstverständlich alle Mit etwas Übung kann man dort leicht die bereits geschädigten Kriterien zum Natur- und Artenschutz einhalten. Baumkronen ausmachen. Damit wird deutlich, dass wir den Rein- hardswald nicht großflächig abholzen oder zu­betonieren, wie das Ausgeschlossen oft von Kritikern behauptet wird.

Naturschutzgebiete, Nationalparks, Naturdenkmäler, Eine „dauerhafte Rodungsfläche“ heißt nicht zwingend, dass dort Schutzwälder und Bannwälder, Altholz-Wälder, Biosphä- Bäume gefällt werden müssen. Erklären Sie uns das bitte einmal renreservate sind grundsätzlich tabu für die Errichtung genauer. von Windparks. Das Gleiche gilt für Trinkwasserschutzge- biete der Zonen I und II (im Nahbereich von Wassergewin- ROTZSCHE: Die Bezeichnung „dauerhafte Rodungsfläche“ ist im Sin- nungsanlagen sowie ihren engeren Schutzzonen). ne des Waldgesetzes zu verstehen. Auch für baumfreie Flächen müs- sen wir eine sogenannte „Rodungs­geneh­migung nach dem Waldge- setz“ beantragen. Auch wenn es sich um Kahlflächen handelt wie an der überwiegenden Mehrzahl der vorgesehenen Standorte. Weniger Fläche, mehr Power WEA 05 Planungsgrundlage für die WPRW waren eigene Windmessungen mittels LIDAR Messsyste­ men. Gemessen wurde während eines Jahres in Nabenhöhe auf dem Langenberg, parallel Mehr detaillierte Luftaufnahmen zu den einzelnen Standorten dazu sechs Monate am Farrenplatz. Ergänzt durch sehr gute Ortskenntnisse erlaubt das auf www.wp-reinhardswald.de finale Park-Layout einen Fokus auf windstarke, ertragreiche Standorte – dazu kommt eine optimale Dimensionierung der Windräder. So werden die geplanten 18 Windkraftanlagen im Reinhardswald am Ende gerade mal ca. 14 Hektar Waldfläche dauerhaft benötigen, das Windkraftanlage sind maximal 0,07 Prozent der Gesamtausdehnung des Reinhardswaldes – und nur ein Zuwegung winziger Bruchteil der Fläche, die der Teilregional­ temporäre Flächen (während der Errichtung) plan für die Vorranggebiete Farrenplatz (227 Hekt­ dauerhafte Flächen (während des Betriebs) ar) und Langenberg Klimaschutz zum (572 Hektar) ausge­ wiesen hat. Im Übri­ Nachrechnen gen ist keine derzeit Eine Windkraftanlage der 5-MW- verfügbare Techno­ Klasse, wie sie im Reinhardswald logie zur umwelt­ errichtet wird, benötigt ca. einen freundlichen Ener­ Hektar Fläche und erzeugt jähr- gieerzeugung so lich ca. 17,1 Mio. kWh sauberen platzsparend zu in­ Strom – sie vermeidet damit rund 10.000 Tonnen CO pro Jahr. stallieren wie die 2 Abgesehen davon hat der Wald ei- Windkraft. Borkenkäferbefall der Fichten Der gesamte Flächenbedarf ne Vielzahl von Eigenschaften, die wird in der Rinde sichtbar eine Windkraftanlage nicht erset- der 18 Windkraftan­lagen in zen kann. Doch die Windkraftan- Relation zur Ausdehnung des lage tritt der Klimaerwärmung Reinhardswaldes entgegen und schützt so den Wald! Flächenbedarf des Windparks

Flächenbedarf für 18 Windkraftanlagen Typ Vestas V150 ­ 0.000 t CO₂ahr Dauerhafte Beanspruchung: 8,3 ha Temporär während der Bauphase: + 12,2 ha ­ 2 t CO₂ahr Flächenbedarf für Zuwegung Dauerhaft: 5,0 ha ← ha Aufnahmen aus dem Reinhardswald Temporär während der Bauphase: + 3,5 ha im März 2019

Zeitung zur Bürgerinformation der Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG / 2021 Gesunde Wälder brauchen die Windkraft Schall und Schatten Moderne Windkraftanlagen sind wesentlich leiser geworden. Das lässt sich im Kaufunger Windkraftanlagen verändern das Aussehen des Waldes und der umgebenden Landschaft. Angesichts immenser Baumschäden in den nord- Wald, im Söhrewald und in Niestetal, wo sich seit einigen Jahren große Windräder drehen, hessischen Wäldern durch Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer zeigen sich aber auch die Folgen von Erderwärmung und Wetterkatastro- bei einem Spaziergang jederzeit selbst überprüfen. In Bezug auf den Schattenwurf der ­Flügel gibt es klare Vorschriften: Windräder müssen mindestens 1.000 Meter von der Wohn­ phen mit unverblümter Wucht. So sind weite Teile der für die Windkraft im Reinhardswald vorgesehenen Standorte bereits baumlos. Ralf bebauung entfernt sein, von Einzelgehöften 600 Meter – Distanzen, die bei allen Paschold, Lars Rotzsche und Martin Severin, Geschäftsführer der Windparkgesellschaft Reinhardswald, ­kennen den nordhessischen Mittel- geplanten Standorten im Reinhardswald bei weitem gegeben sind. Ohnehin ist nur bei sehr niedrigem Sonnenstand im Winter, also kurz nach Sonnenauf­ gebirgszug inzwischen bis in die Untiefen seiner geologischen Schichten. Statt Rodungen für eine Windkraftanlage zu befürchten, sind sie gang und kurz vor Sonnenuntergang, sowie bei wolkenlosem Himmel ein besorgt über fortschreitende Zerstörung des Waldes, der sie bei jedem Besuch vor Ort gewahr werden. Im Gespräch betonen sie die Not- Schatten der sich drehenden Flügel möglich. wendigkeit der Windkraft, um die CO2-Emissionen, die für den massiven Klimawandel verantwortlich sind, zu reduzieren.

Der Erhalt und die Revitalisierung des Reinhardswaldes sind nicht zum Nulltarif zu haben. Wie hilft die Windkraft dem Wald? 600 m 1000 m PASCHOLD: Uns treiben die verheerenden Folgen des Klimawandels, die in unserer ­nordhessischen Heimat in den Wäldern sichtbar werden, genauso um wie viele Menschen, die den geplanten Windpark Reinhardswald kritisch sehen. Mit unserem Windpark wollen

wir sauberen, CO2-neutralen Strom erzeugen, um dadurch die CO2-Emissionen, die für den Große Mühlen mahlen langsam massiven Klimawandel verantwortlich sind, zu reduzieren. Mit rund 241 Metern Gesamthöhe werden die Wind­räder im Rein­ SEVERIN: Wenn wir keinen Klimaschutz betreiben, ist das gesamte Ökosystem in Gefahr. hardswald die Baumwipfel weit überragen. Die gewählten Höhen­ Windenergie ist eine Lösung von vielen. Mit den Erträgen aus der Windenergie, die von uns lagen sind starke Windstandorte und ideal für eine gleichmäßige als lokal verankerten Betreibern an die Kommunen gehen, sowie den Pachtzahlungen an Stromproduktion. Bereits ein laues Lüftchen von drei Metern pro die Forstbesitzer sind wichtige finanzielle Mittel zur Wiederaufforstung des Reinhards­ Sekunde bringt das Windrad in Schwung. Durch die geringe Dreh­ waldes vorhanden. frequenz der großen Anlagen bleiben die Bewegungen langsam und ruhig. PASCHOLD: Wir werden nach Kräften helfen, einen zukunftsfähigen Mischwald im Rein­ hardswald aufzubauen. Steineiche, Traubeneiche, Weißtanne, Douglasie, Rotbuche sind ­einige der Arten, aus denen sich der künftige Wald zusammensetzen wird. Und mit der Windkraft stemmen wir uns gegen die Klimaerwärmung, damit der junge Wald dann wieder eine Chance hat, alt zu werden. Ein fester Stand muss sein Buntsandstein ist die geologische Einheit, die im Reinhardswald eine Mächtigkeit von bis zu 1.250 Metern erreicht. Da es sich jedoch um ein Gebirge handelt, das in unterschiedlichsten Richtungen von Störungs- und Grabenstrukturen durchzogen wird, wurden die Standorte in der Planungsphase im Hinblick auf ihre Eignung begutachtet. Baggerschürfe, Rammsondie­ Blick über den rungen und an einigen Standorten auch Tiefbohrungen brachten den Beweis: Hier können Langenberg, 2019 die Anlagen mit ihrer Nabenhöhe von 166 Metern sicher aufgestellt werden, gegründet auf stabilem Fels.

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WEA 08 Windkraftanlage Zuwegung temporäre Flächen (während der Errichtung) dauerhafte Flächen (während des Betriebs) Luftaufnahme 2020, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation Die Natur schonen Geschützte Flora und Fauna dürfen weder durch Bauarbeiten noch Anlagenbetrieb Schaden nehmen und auch sonst werden alle Möglichkeiten genutzt, die Eingriffe zu minimieren. So konnten die 18 Blattlagerflächen, wie sie der Anlagenhersteller für jede der 18 Windkraftanlagen gefordert hatte, auf NUR vier für alle Anlagen reduziert wer­ den. Den höheren logistischen Aufwand ist diese Maßnahme auf jeden Fall wert: Allein 30.000 Quadratmeter Fläche bleiben auf diese Weise von den Bauarbeiten unberührt. Sowieso wird durch Aufforstungen mit Mischwald, wie er ursprünglich im Reinhards­ wald vorkommt, an anderer Stelle gesunder und vielfältiger Ausgleich für die von der Windkraft genutzten Flächen geschaffen.

Alles zurück auf Anfang Auch wenn sie sicher und fest auf ihren Fundamenten stehen: Kein Windrad ist für die Ewigkeit bestimmt. Auf technischer Sei­ Dem Bau des Windparks te beträgt die durchschnittliche Einsatzdauer 20 Jahre. Dann ist im Reinhardswald geht es Zeit für einen Ersatz, ein Repowerment oder sogar für andere eine sorgfältige Planung voraus. Die Geschäfts- oder verbesserte Techniken zur umweltfreundlichen Stromer­ führer der Windparkge- zeugung. Deswegen hinterlegt die WPRW die Geldsumme für sellschaft erkunden im den Rückbau der Anlagen bereits vor ihrer Errichtung beim Herbst 2019 gemeinsam ­Regierungspräsidium in Kassel. Darin enthalten sind der voll­ die Bedingungen vor Ort. v. l. n. r.: Windpark-Geschäftsführer Ralf Paschold, Martin Severin und ständige Abbau inklusive Fundament und die Rückverwandlung Lars Rotzsche, 2019 im Reinhardswald in ein reines Waldgelände.

Zeitung zur Bürgerinformation der Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG / 2021 So profitieren Bürger und Zahlen und Fakten zum Projekt

Der Windpark Reinhardswald wird auf den beiden im Teilregionalplan Energie Nord­ Kommunen hessen ausgewiesenen Windvorranggebieten Farrenplatz und Langenberg er­richtet. Die Gewinne aus der erneuerbaren Ener- sehnliche Summe zusammen, die anteilig Planung und Bau erfolgen durch die Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG. gieerzeugung vor Ort zu verteilen, ist ein den kommunalen Haushalten der an der Der Genehmigungsantrag wurde Grundgedanke der Energiewende. Dank Energiegenossenschaft beteiligten Ge­ im Juli 2019 beim Regierungs­ des Engagements der Energiegenossen- meinden zufließt, sprich Fuldatal, Greben­ präsidium Kassel eingereicht. 2012 Gründung der EGR Energiegenossenschaft schaft Reinhardswald kann diese Idee bei- stein, Immenhausen und Trendelburg. Die BImSch-Genehmigung für die Reinhardswald eG spielgebend verwirklicht werden – und die Gleichzeitig gehen 30 Prozent der Gewerbe­ 18 Windkraftanlagen wird für 2015 Beginn der avifaunistischen Untersuchungen Kommunen links und rechts des geplanten steuer an den Sitz der Windparkgesell­ Sommer 2021 erwartet. 10/2015 Unterzeichnung der Kooperation mit den Windparks mitsamt ihrer Bürger profitie- schaft in Grebenstein. Hier besteht eine Geplante Gesamtleistung: Stadtwerken in Kassel und Eschwege und ren gleich mehrfach. Übereinkunft, die das Steuer­ 100,8 MW der EAM Natur sowie Gründung der Wind­ Bei einem erwarteten Ertrag von aufkommen auf die vier EGR- park Reinhardswald GmbH & Co. KG (WPRW) Geplante Investitionssumme: über 309.000 MWh sauberen Kommunen verteilt. 121 Mio. Euro 07/2017 Nutzungsvertrag zwischen EGR und Hessen Stroms jährlich kommt eine an­ Forst Dauerhafter Flächenbedarf: rund 13 Hektar für 18 Anlagen 01/2018 Sturm Friederike wütet über dem Reinhards­ und Zuwegung wald, es folgt ein Dürresommer. Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG Die Borkenkäfer vermehren sich massen­ weise und erste Schäden durch Borken­käfer Windkraftanlagen und Wassermangel werden sichtbar. prozentuale Beteiligung anteilige Ausschüttung Nach einer europaweiten 01/2019 Sturm Eberhard und zweiter Dürresommer Energiegenossenschaft Städtische Werke EAM atur Stadtwerke Ausschreibung wurde im Mai 2019 mit weiterer explosionsartiger Vermehrung Eschwege Reinhardswald Aktiengesellschaft GmbH mit dem dänischen Windkraftan­ der Borkenkäfer z. B. lagenhersteller und Weltmarkt­ 05/2019 Unterzeichnung des Liefervertrags mit Energie-Sparbrief Mitgliedschaft Ausschüttung führer Vestas ein Vertrag über Vestas für 20 Anlagen Fuldatal, Trendelburg, die Lieferung von 20 Vestas V150 Bürger Grebenstein, mmenhausen 07/2019 Einreichung der Genehmigungsunterlagen 1 rivatunternehmer mit einer Nabenhöhe von 166 Metern und einem Rotordurch­ 09/2019 Hessen Forst räumt weite Teile der abge­ storbenen Fichtenkulturen – ca. 2.000 messer von 150 Metern unter­ Hektar, fast ein Drittel des gesamten zeichnet. Die Nennleistung der Fichtenbestands im Reinhardswald Windparknachbarschaft zahlt sich aus Windräder beträgt 5,6 MW. In 11/2019 Anpassung Genehmigungsunterlagen Eine weitere, attraktive Verbesserung der 2,5 Kilometern rings um den Windpark, was diesem Jahr wird Vestas allein in (die meisten der geplanten Aufstellflächen Gemeindefinanzen offeriert die aktuelle in diesem Fall auf Bodenfelde, Hofgeismar, Deutschland 20 bis 25 Anlagen sind inzwischen frei von Baumbestand) Novelle des Erneuerbare-Energie-Geset­ Wesertal und Trendelburg zutrifft. Errech­ dieses neuen, leistungsoptimier­ 09/2020 zes: Betreiber von Windenergieanlagen an net wird der „Nähebonus“ anteilig aus der ten Typs errichten. – 1/2021 Offenlage, Behörden- und Bürgerbetei­ligung Land dürfen seit 1. Januar 2021 den von der Größe des Gemeindegebietes in diesem 06/2021 Erwartete Baugenehmigung Errichtung betroffenen Kommunen eine Umkreis. Hochgerechnet auf eine Betriebs­ 2022 Beginn der Bauphase Zuwendung von bis zu 0,2 Cent pro Kilo­ zeit von 20 Jahren ergeben sich Millionen­ wattstunde des ins Netz eingespeisten beträge, für Trendelburg ca. 3,7 Mio. Euro, Übersichtskarte des geplanten Stroms anbieten. Bedingung ist die Veror­ für Wesertal sage und schreibe rund 6 Mio. Bodenfelde Windparks Reinhardswald tung der Kommunen in einem Radius von Euro. Wahmbeck

Angenommener Windparkertrag ca. 309.000 MWh sauberer Strom ca. Euro/pro Jahr ca. Euro/20 Jahre€ Lippoldsberg Bodenfelde 67.000 € 1.340.000 € WDORRAG- FH Hofgeismar 67.000 € 1.340.000 €

Trendelburg 186.000 € 3.720.000 € Gieselwerder

Wesertal 297.000 € 5.970.000 € Wesertal

Die Gesellschafter der Windparkgesell­ einer Vereinbarung zwischen uns als Be­ schaft Reinhardswald sind sich einig, dass treiber und der jeweiligen Kommune und Gottsbüren sie diese Option nutzen möchten, auch um das Geld fließt“, erläutert Danny Sutor, Gottstreu die Akzeptanz für die Windkraft in den Ge­ Vorstand der Energiegenossenschaft Rein­

meinden zu stärken: „Es bedarf lediglich hardswald. e i n Bürgerbeteiligung – na klar! a r d Nicht zu guter Letzt, sondern bereits im ne Beteiligungsoption vorgestellt. Dafür w a Vorfeld zur Gründung der Windparkgesell­ gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit de­ d schaft WPRW vereinbarten die Akteure, nen in der Region bislang gute Erfahrungen WDORRAG- auch Privatpersonen die Möglichkeit einer gemacht wurden. Eine der Möglichkeiten FH Beteiligung am Windpark Reinhardswald zu kann auch ein Energie-Sparbrief mit attrak­ geben. Sobald die Baugenehmigung für den tiver Verzinsung und fester Laufzeit sein, Sababurg Windpark widerspruchsfrei vorliegt, wird ei­ den interessierte Bürger zeichnen können.

Beberbeck

500 m

Visualisierung: Bodenfelde, Ufer Mehr zur erneuerbaren Energie aus dem Reinhardswald Nordhessen im Aufwind Die Webseite der WPRW informiert Sie über das Projekt und die 100 Prozent erneuerbare Ener­ liefern. Bei einem Durch­ geplanten Standorte. → www.wp-reinhardswald.de gien bis 2050 in Nordhessen schnittsverbrauch von 3.000 sind das Ziel – der Wind­ kWh Strom pro Haushalt Erneuerbare Impressum park Reinhardswald ist und Jahr können damit ­dazu ein wesentlicher Energie schon rein rechnerisch ca. Zeitung zur Bürgerinformation V.i.S.d.P. Gestaltung und Grafiken: der Windpark Reinhardswald Ralf Paschold Steffen Härtel-­Klopprogge, Baustein. Die 18 geplanten für ca. 100.000 100.000 Haushalte des GmbH & Co. KG, Grebenstein Über dem Maibach 2 atelier capra, Kassel Windkraft­ anlagen­ werden Landkreises Kassel mit re­ Herausgeber 34393 Grebenstein Fotos: AdobeStock, KVV, Haushalte [email protected] ca. 309.000 MWh umwelt­ generativem Strom aus der Windpark Reinhardswald ­Steffen Härtel-Klopprogge, GmbH & Co. KG Redaktion: Vestas, Wikipedia (ThKraft) freundliche Energie pro Jahr Region versorgt werden. Über dem Maibach 2 Brigitte Rathmann, Kassel Visualisierungen: Ramboll 34393 Grebenstein Druck: Boxan Verbreitete Auflage: 29.100

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