UID 1980 Nr. 10, Union in Deutschland

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UID 1980 Nr. 10, Union in Deutschland Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 12. März 1980 • BUNDESPARTEI Staatsquote Bundesgeschäftsführer Ulf Fink informiert über die Zielgruppen- kampagnen Seite 3 abbauen • STEUERN Programm der Union ist familien- Zu den erschreckendsten Entwicklungen von und leistungsgerechter Seite 5 lehn Jahren SPD/FDP-Politik gehört die hemmungslose Ausweitung der Staatsquote, • BEVÖLKERUNG die zu einer dramatischen Verschuldung SPD/FDP leben auf Kosten des Bundes geführt hat. Hier sind die Fakten: unserer Zukunft Seite 7 ^ 1969 hatten wir in Bonn einen Schuldenstand • LÄRMSCHUTZ von 14 Mrd. DM, jetzt übersteigt er die 200-Milliar- Gemeinden wehren sich gegen neue Belastungen durch den den-Grenze deutlich; Bund Seite 11 ^ in den 60er Jahren lag die Staatsquote bei 36 bis 38 v. H., in der zweiten Hälfte der 70er Jahre • FACHTAGUNG hat sie sich um rd. 10 Prozentpunkte höher bei Internationale Politik ist auch globale Gesellschaftspolitik etwa 47 v. H. eingependelt. Das bedeutet: Fast Seite 13 jede zweite Mark, die in unserer Volkswirtschaft an Wertschöpfung erwirtschaftet wird, wird heute • CDU SCHLESWIG- über die Kassen des Staates umverteilt. HOLSTEIN Höherer Staatsanteil, stellt Hansjörg Häfele fest, Mit Franz Josef Strauß für die Wende in Bonn kämpfen das bedeutet ein immer weiteres Eindringen des Seite 15 Staates in immer mehr Bereiche des privaten Lebens, weniger Raum für private Initiativen und • ÖFFENTLICH- Entfaltungsmöglichkeiten und damit letztlich ein KEITSARBEIT Weniger an Freiheit. Diese von der SPD/FDP-Koa- Neue Thema-Broschüren 'ition betriebene Politik des „mehr Staat" ist Aus- gelber Teil druck ihres Glaubens an die staatliche Machbarkeit • DOKUMENTATION aller Dinge und ihrer falschen Überzeugung von der Zivilverteidigung heute und Überlegenheit staatlicher Bürokratien über Phan- morgen / Referat des Präsiden- tasie, Ideenreichtum und Gestaltungskraft des ein- ten des Bundesamtes für Zivil- *elnen. Die Folgen sind immer häufigere Staats- schutz, Paul-Wilhelm Kolb, auf dem Sicherheitspolitischen (Weiter auf Seite 2) Kongreß grüner Teil UiD 10 • 12. März 1980 • Seite 2 Fortsetzung von Seite 1 Die Folgen der sowjetischen Aggres- sion in Afghanistan werden neue Be- eingriffe, ausufernde Behördenapparate lastungen bringen. Die Konsequenz, und eine zunehmend verkümmernde stellt Ministerpräsident Gerhard Stolten- Selbstverantwortlichkeit, also das ge- berg fest, kann nur ein drastisch verlang- naue Gegenteil von Sozialer Marktwirt- samtes Wachstum der öffentlichen Haus- schaft. halte sein. Wir werden uns auf eine vier 1979 hätte die Bundesregierung, bei or- vor dem Komma in der jährlichen Zu- dentlichem volkswirtschaftlichem Wachs- wachsrate einzustellen haben, statt der tum, die Möglichkeit gehabt, diese un- in der Vergangenheit üblichen sieben, gute Entwicklung umzukehren und eine acht oder neun Prozent. Politik der Konsolidierung der Staats- Außerdem muß der Bund aufhören, stän- finanzen, des Abbaus des Staatsanteils dig neue große Programme auf Kosten und einer Senkung der Abgabenlast ein- der Länder und Gemeinden zu ver- zuleiten. Diese Chance wurde vertan. künden. gramm und das Bauvolumen zu redu- INFORMATION zieren, die Nutzung der historischen Altbauten und deren weitere parlamen- tarische Verwendung vorzusehen, die Gemeinsame Erklärung zum Planung weiterhin so zu bearbeiten, Parlaments-Neubau daß mit einem ersten Bauabschnitt so bald wie möglich begonnen werden Im Zusammenhang mit den Planungen kann. für Parlamentsneubauten am Rhein hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fol- gender interfraktioneller Erklärung zu- RCDS wählte neuen Vorstand gestimmt: Stefan Dingerkus ist neuer Vorsitzender 1. Die Fraktionen bekräftigen ihre Ab- des Ringes Christlich-Demokratischer sicht, die Arbeitsbedingungen des Par- Studenten (RCDS). Der 22jährige Ma- laments und seiner Mitarbeiter durch schinenbaustudent an der Technischen geeignete Baumaßnahmen zu verbes- Hochschule Aachen konnte sich bei der sern. Bundesdelegiertenversammlung seiner Organisation in Frankfurt mit 49 Stim- 2. Die Fraktionen begrüßen die Absicht men gegen seinen Konkurrenten Mi- der Stadt Bonn, einen Bebauungsplan chael Rembeck durchsetzen, der sechs für die Neubauten des Parlaments zu Stimmen erhielt. Acht Delegierte ent- beschließen. hielten sich. Zu stellvertretenden Vorsit- 3. Die Fraktionen unterstützen unter zenden wählte die Versammlung den Würdigung der Anregungen und Beden- 23jährigen Medizinstudenten an der ken aus der Bürgerbeteiligung beim Be- Universität Ulm, Volkhard Schreiner, bauungsplan mit Nachdruck die Absicht und den 22jährigen Jurastudenten an der Unterkommission des Ältestenrates, der Universität Münster, Andreas Thom- im Fraktions- und Plenarbereich unter sen. Wahrung der Funktionalität und der städtebaulichen Belange das Raumpro- UiD 10 • 12. März 1980 • Seite 3 Liebe Freunde, die CDU-Bundespartei wird nach der Serie der Landtagswahlen ab Ende Mai in enger Zusammenarbeit mit ihren Vereinigungen eine umfassende Zielgruppen- kampagne starten. Der Schwerpunkt der Kampagne liegt in der Zeit der Sommer- ferien. Angesprochen werden sollen vor allem — die 6 Millionen wahlberechtigten Jungwähler im Alter von 18 bis 24 Jahren — die 23 Millionen wahlberechtigten Frauen sowie — die 20 Millionen wahlberechtigten Arbeitnehmer, besonders die über 8 Millionen gewerkschaftlich Organisierten. Weitere Sonderaktionen sind im Bereich des Mittelstandes, der städtischen und 'endlichen Bevölkerung vorgesehen. Mit dieser umfassend angelegten, methodisch und demoskopisch sorgfältig vorberei- teten Zielgruppenkampagne schlägt die CDU ein neues Kapitel in der Geschichte der Bundestagswahlkämpfe auf. Die Zielgruppenkampagne ergänzt die Basis- kampagne. Ihnen liegt dasselbe Programm zugrunde. Die Zielgruppenkampagne gibt aber im Unterschied zur Basiskampagne die Möglichkeit, detaillierter auf die jeweils besonders interessierenden Probleme einzugehen. Darüber hinaus kann Jem unterschiedlichen Kommunikationsverhalten der Bevölkerung besser Rechnung 9etragen werden. Der Zeitraum der Kampagne ist schwerpunktmäßig in die Zeit der Sommermonate 9elegt worden, um die Präsenz der CDU in der für eine Oppositionspartei schwie- rigen Zeit der Parlamentsferien sicherzustellen. Die Zielgruppenkampagne gibt den über 700 000 Mitgliedern der CDU und ihren Vereinigungen die Möglichkeit, sich in besonderer Weise für die Ziele der Union Zu engagieren. Neben Großveranstaltungen, neuen mobilen Veranstaltungsformen, Texten für Zielgruppenbriefe, Erkennungszeichen, Servicepaketen, Aktionshand- büchern, Flugblättern usw. stellt die CDU-Bundespartei den Vereinigungen kosten- lose Grundausstattungen von gezieltem Informationsmaterial zur Verfügung. Er- gänzt wird die Kampagne durch eine bundesweite Anzeigenaktion in zielgruppen- sPezifischen Medien. •eh teile Ihnen diese Sommeraktion schon jetzt mit, damit Sie sich darauf vorberei- fen können, denn erfahrungsgemäß bedarf es gerade für die Opposition des be- sonderen Einsatzes ihrer Mitglieder, um der Regierungskoalition auch in der Zeit der Sommerferien Paroli bieten zu können. Es ist im übrigen mein Bestreben, Sie von jetzt ab regelmäßig im UiD sehr frühzeitig über die geplanten Aktionen der Bundespartei zu unterrichten. Ihr \JJLL 4^ (Ulf Fink) UiD 10 • 12. März 1980 • Seite 4 Fortsetzung von Seite 2 jetzt, daß es von der Regierung ein Trugschluß war, im letzten Jahr den Die Bundesdelegiertenversammlung Eindruck zu verbreiten, die Vollbeschäf- verabschiedete mit großer Mehrheit tigung sei fast erreicht. einen Leitantrag des Bundesvorstandes Angesichts der Tatsache, daß das Er- mit dem Titel „Wege aus der Orientie- werbspotential 1980 aufgrund der rungskrise", in dem die Gründe für demographischen Entwicklung um Werteverlust und Staatsverdrossenheit 134 000 (darunter 22 000 Ausländer) auf bei der heutigen Jugend analysiert und 24,9 Millionen ansteigen wird, muß man Möglichkeiten der Neuorientierung auf- bei dem erwarteten Wirtschaftswachs- gezeigt werden. Weitere Beschlüsse tum von 2,5 % davon ausgehen, daß wir des RCDS betrafen Maßnahmen der in diesem Jahr rund eine Million Ar- Studienreform, des Bundesausbildungs- beitslose haben werden. Erreichen wir förderungsgesetzes und der Sicherung nur ein Wirtschaftswachstum von 1,5%. von Frieden und Freiheit in der Welt. wird die Zahl der Erwerbspersonen um ca. 200 000 sinken und die Zahl der Ar- Helmut Kohl gratuliert beitslosen sogar auf 1,1 Millionen im Oswald von Nell-Breuning Jahresdurchschnitt ansteigen. Um die Arbeitslosigkeit abzubauen, brauchen Helmut Kohl hat Professor Dr. Oswald wir ein Wirtschaftswachstum von über von Nell-Breuning SJ zur Vollendung 4%, wenn nicht zusätzlich arbeits- des 90. Lebensjahres in einem Schrei- marktpolitische Maßnahmen ergriffen ben herzlich gratuliert. In seinem Brief werden. heißt es u. a.: „Sie haben wesentlich zur verstärkten Ausformung des sozia- len Gedankens in der Marktwirtschaft Besuch aus Marokko beigetragen und deutlich gemacht, daß Auf Einladung von Helmut Kohl hielt die katholische Soziallehre auch unter sich eine Delegation der größten ma- veränderten gesellschaftlichen Bedin- rokkanischen Regierungspartei, des gungen ihre volle Gültigkeit behält. Sie Rassemblement National des Indepen- haben damit vielen ein Beispiel gege- dants, unter Leitung ihres Vorsitzenden, ben, aus der rein pragmatischen Be- Ministerpräsident a. D. Ahmed Osman, handlung der Probleme weiter zu stär- in Bonn auf. Bei den außen- und sicher-. keren geistigen Grundlagen zurückzu- heitspolitischen Erörterungen
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