Anlage 1

Der Deutsche hat sich in seiner Sitzung yom 6. Dezember 1951 gemaB Artikel 40 des Grundgesetzes fiir die Bundesrepublik Deutschland die folgende Geschaftsordnung gegeben:

Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages

in der Fassung der Bekanntmachung yom 19. Oktober 1972 (Bundesgesetzblatt 1 5.2065)

I. Wahl des Prasidenten, der Stellvertreter und Schriftfiihrer

§ 1 Konstituierung (1) Der Bundestag wird zu seiner ersten Sitzung von dem bisher amtierenden Prasidenten des Bun• destages spates tens zum dreiBigsten Tage nach der Wahl, jedoch nicht vor dem Ende der Wahlperiode des vorhergehenden Bundestages einberufen. (2) Beim ersten Zusammentreten des Bundestages nach einer Neuwahl fiihrt das an Jahren alteste oder, wenn es ablehnt, das nachstalteste Mitglied des Bundestages den Vorsitz, bis der neugewahlte Prasident oder einer seiner Stellvertreter das Amt iibernimmt. (3) Der Altersprasident ernennt vier Mitglieder des Bundestages zu vorlaufigen Schriftfiihrern. Hierauf erfolgt der Namensaufruf der Mitglieder des Bundestages. (4) Nach Feststellung der BeschluBfahigkeit wird die Wahl des Prasidenten, der Stellvertreter und der Schriftfiihrer vorgenommen.

Artikel 39 Absatz 1 und 2 GG (1) Der Bundestag wird auf vier Jahre gewahlt. Seine Wahlperiode endet vier Jahre nach dem ersten Zusammentritt oder mit seiner Auflosung. Die N euwahl findet im letzten Vierteljahr der Wahlperiode statt, im Faile der Auflosung spatestens nach sechzig Tagen. (2) Der Bundestag tritt spatestens am dreiBigsten Tage nach der Wahl, jedoch nicht vor dem Ende der Wahlperiode des letzten Bundestages zusammen.

§ 2 Wahl des Prasidenten und der Stellvertreter (1) Der Bundestag wahlt mit verdeckten Stimmzetteln in besonderen Wahlhandlungen den Prasi• denten und seine Stellvertreter fur die Dauer der Wahlperiode. (2) Gewahlt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages erhalt. Ergibt sich im ersten Wahlgang keine Mehrheit, so konnen fiir einen zweiten Wahlgang neue Bewerber vorge• schlagen werden. Ergibt sich auch dann keine Mehrheit der Stimmen der Mitglieder des Bundestages, so kommen die beiden Anwarter mit den hochsten Stimmenzahlen in die engere Wahl. Bei Stimmen• gleichheit entscheidet das Los durch die Hand des amtierenden Prasidenten.

Artikel 40 Absatz 1 GG (1) Der Bundestag wahlt seinen Prasidenten, dessen Stellvertreter und die Schriftfiihrer. Er gibt sich eine Geschaftsordnung. Artikel121 GG 288 Anlage 1

Mehrheit der Mitglieder des Bundestages und der Bundesversammlung im Sinne dieses Grundgesetzes ist die Mehrheit ihrer gesetzliehen Mitgliederzahl.

§ 3 Wahl der Schriftfiihrer Der Bundestag beschlieBt die Zahl der Schriftfuhrer. Sie kiinnen gemeinsam auf Grund eines Vor• sehlags der Fraktionen gewahlt werden. Bei der Festlegung der Zahl der Sehriftfuhrer und ihrer Ver• teilung auf die Fraktionen ist § 12 zu beaehten.

II. Wahl des Bundeskanzlers

§ 4 Wahl des Bundeskanzlers

(1) Der Bundeskanzler wird auf Vorsehlag des Bundesprasidenten yom Bundestag ohne Ausspraehe gewahlt. (2) Die Wahl erfolgt mit verdeekten Stimmzetteln. Der Vorgesehlagene ist gewahlt, wenn er die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sieh vereinigt. (3) Wird der Vorgesehlagene nieht gewahlt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen naeh dem Wahlgang mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Bundeskanzler wahlen. (4) Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nieht zustande, so findet unverzuglieh ein neuer Wahl• gang statt, in dem gewahlt ist, wer die meisten Stimmen erhait. (5) Die Wahlvorschlage aus der Mitte des Bundestages gemaB den Absatzen 3 und 4 bedurfen der Unterstutzung eines Viertels der Mitglieder des Bundestages.

Artikel 63 GG (1) Der Bundeskanzler wird auf Vorsehlag des Bundesprasidenten yom Bundestage ohne Ausspraehe gewahlt. (2) Gewahlt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sieh vereinigt. Der Gewahlte ist yom Bundesprasidenten zu emennen. (3) Wird der Vorgesehlagene nieht gewiihlt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen naeh dem Wahlgang mit mehr als der Halfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler wahlen. (4) Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nieht zustande, so findet unverziiglieh ein neuer Wahlgang statt, in dem gewahlt ist, wer die meisten Stimmen erhiilt. Vereinigt der Gewahlte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sieh, so mul> der Bundesprasident ihn binnen sieben Tagen naeh der Wahl emennen. Erreicht der Gewahlte diese Mehrheit nieht, so hat der Bundesprasident binnen sieben Tagen entweder ihn zu emennen oder den Bundestag aufzuliisen. Eidesleistung siebe Artikel 64 Absatz 2 GG »Mehrbeit der Mitglieder«: Artikel121 GG, abgedruckt bei § 2

III. Prasident, Prasidium und Altestenrat

§ 5 Prasidium Der Prasident und die stellvertretenden Prasidenten bilden das Prasidium.

§ 6 A'ltestenrat (1) Der Altestenrat besteht aus dem Prasidenten, seinen Stellvertreter und dreiundzwanzig weiteren von den Fraktionen gemaB § 12 zu benennenden Mitgliedern. Die Einberufung und Leitung obliegt dem Prasidenten. Er muB ihn einberufen, wenn eine Fraktion es verlangt. (2) Der Altestenrat unterstutzt den Prasidenten bei der Fuhrung der Geschafte. Er fuhrt eine Ver• standigung zwischen den Fraktionen uber die Besetzung der Stellen der AusschuBvorsitzenden und ihrer Stellvertreter sowie uber den Arbeitsplan des Bundestages herbei. Dabei soli er fur eine langere Zeit im voraus die Termine der Plenarwochen fur die Fachbereiche festlegen. Die vorrangige Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 289

Behandlung aktueller und eilbedurftiger Gegenstande bleibt unberiihrt. Bei der Wahrnehmung der in dies em Absatz genannten Aufgaben ist der Altestenrat kein BeschluBorgan. (3) Der Altestenrat beschlieBt uber die inneren Angelegenheiten des Bundestages, soweit sie nicht dem Prasidenten oder dem Prasidium vorbehalten sind. Er stellt den Vorschlag fur den Haushalts• einzelplan des Bundestages auf. Er verfugt uber die Verwendung der dem Bundestag vorbehaltenen Raume. (4) Fur die Angelegenheiten der Bibliothek, des Archivs und anderer Dokumentationen setzt der Altestenrat einen standigen UnterausschuB ein, dem auch Mitglieder des Bundestages, die nicht Mit• glied des Altestenrates sind, angehoren konnen.

§ 7 Aufgaben des Prasidenten (1) Der Prasident vertritt den Bundestag und regelt seine Geschafte. Er wahrt die Wiirde und die Rechte des Bundestages, fordert seine Arbeiten, leitet die Verhandlungen gerecht und unparteiisch und wahrt die Ordnung im Hause. Er hat beratende Stimme in allen Ausschiissen. (2) Dem Prasidenten steht das Hausrecht und die Polizeigewalt in allen der Verwaltung des Bundes• tages unterstehenden Gebauden, Gebaudeteilen und Grundstiicken zu. Der Prasident eriaBt im Ein• vernehmen mit dem AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung eine Hausord• nung. (3) Der Prasident schlieBt die Vertrage, die fiir die Bundestagsverwaltung von erheblicher Bedeutung sind, im Benehmen mit seinen Stellvertretern abo Ausgaben im Rahmen des Haushaltsplanes weist der Prasident an. (4) Der Prasident ist die oberste Dienstbehorde der Bundestagsbeamten. Er ernennt und stellt die Bundestagsbeamten nach den gesetzlichen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften ein und ver• setzt sie in den Ruhestand. Auch die nichtbeamteten Bediensteten des Bundestages werden von dem Prasidenten eingestellt und entlassen. MaBnahmen nach Satz 2 und 3 trifft der Prasident, soweit Beamte des hoheren Dienstes oder entsprechend eingestufte Angestellte betroffen sind, im Beneh• men mit den stellvertretenden Prasidenten, soweit leitende Beamte (A 16 und hoher) oder entspre• chend eingestufte Angestellte eingestellt, befordert bzw. hohergestuft werden, mit Zustimmung des Prasidiums. (5) 1st der Prasident verhindert, vertritt ihn einer seiner Stellvertreter aus der zweitstarksten Frak• tion.

Artikel 40 Absatz 2 GG (2) Der Pdisident ubt das Hausrecht und die Polizeigewalt im Gebaude des Bundestages aus. Ohne seine Geneh• migung dad in den Raumen des Bundestages keine Durchsuchung oder Beschlagnahme stattfinden.

§ 8 Sitzungsvorstand (1) In den Sitzungen des Bundestages bilden der amtierende Prasident und zwei Schriftfiihrer den Sitzungsvorstand. (2) Der Prasident bestimmt im Einvernehmen mit seinen Stellvertretern die Reihenfolge der Vertre• tung. Sind Prasident und Stellvertreter gleichzeitig verhindert, so iibernimmt der Altersprasident die Leitung. (3) Stehen die gewahlten Schriftfiihrer fiir eine Sitzung des Bundestages nicht in ausreichender Zahl zur Verfligung, so bestellt der amtierende Prasident andere Mitglieder des Bundestages als Stellver• treter.

§ 9 Aufgaben der Schriftfuhrer Die Schriftfiihrer unterstiitzen den Prasidenten. Sie haben die Schriftstlicke vorzulesen, die Verhand• lungeD zu beurkunden, die Rednerlisten zu flihren, die Namen aufzurufen, die Stimmen zu sammeln und zu zahlen, die Berichtigungen der stenographischen Sitzungsberichte zu liberwachen und andere Angelegenheiten des Bundestages nach den Weisungen des Prasidenten zu besorgen. Der Prasident verteilt die Geschafte. 290 Anlage 1

IV. Fraktionen

§ 10 Bildung der Fraktionen (1) Die Fraktionen sind Vereinigungen von mindestens flinf vom Hundert der Mitglieder des Bun• destages, die derselben Partei oder solchen Parteien angehoren, die auf Grund gleichgerichteter poli• Tischer Ziele in keinem Land miteinander im Wettbewerb stehen. SchlieBen sich Mitglieder des Bun• de stages abweichend von Satz 1 zusammen, bedarf die Anerkennung als Fraktion der Zustimmung des Bundestages. (2) Die Bildung einer Fraktion, ihre Bezeichnung, die Namen der Vorsitzenden, Mitglieder und Giste sind dem Prasidenten schriftlich mitzuteilen. (3) Fraktionen konnen Gaste aufnehmen, die bei der Feststellung der Fraktionsstarke nicht mitzah• len, jedoch bei der Bemessung der Stellenanteile (§ 12) zu berlicksichtigen sind. (4) Mitglieder des Bundestages, die sich zusammenschlieBen wollen, ohne Fraktionsstarke zu errei• chen, konnen als Gruppe anerkannt werden. Flir sie gelten die Absatze 2 und 3 entsprechend. (5) Technische Arbeitsgemeinschaften zwischen Fraktionen konnen nicht zu einer Anderung der Stellenanteile flihren, die den einzelnen Fraktionen nach ihrer Starke zustehen.

§ 11 Reihenfolge der Fraktionen Nach der Starke der Fraktionen bestimmt sich ihre Reihenfolge. Bei gleicher Fraktionsstarke ent• scheidet das Los, das vom Prasidenten in einer Sitzung des Bundestages gezogen wird. Erledigte Mit• gliedersitze werden bis zur Neubesetzung bei der Fraktion mitgezahlt, die sie bisher innehatte.

§ 12 Stellenanteile der Fraktionen Die Zusammensetzung des Altestenrates und der Ausschlisse sowie die Regelung des Vorsitzes in den Ausschlissen ist im Verhaltnis der Starke der einzelnen Fraktionen vorzunehmen. Derselbe Grundsatz wird bei Wahlen, die der Bundestag vorzunehmen hat, angewandt.

Abschnitt V (§§ 13 bis 15) entJallt

VI. Pflichten und Rechte der Mitglieder des Bundestages

§ 16 Pflichten der Mitglieder des Bundestages (1) Die Mitglieder des Bundestages sind verpflichtet, an den Arbeiten des Bundestages teilzuneh• men. (2) An jedem Sitzungstag wird eine Anwesenheitsliste ausgelegt, in die sich die Mitglieder des Bun• destages einzutragen haben. Die Folgen der Nichteintragung und der Nichtbeteiligung an einer na• mentlichen Abstimmung ergeben sich aus dem Gesetz liber die Entschadigung der Mitglieder des Bundestages1.

§ 17 entfallt

§ 18 Urlaub Urlaub erteilt der Prasident, bei Antragen auf Urlaub flir langer als eine Woche grundsatzlich im Benehmen mit dem Altestenrat. Urlaub auf unbestimmte Zeit wird nicht erteilt.

1 Diatengesetz 1968 vom 3. Mai 1968 (Bundesgesetzbl. I S. 334). geandert durch Gesetz vom 22. Juni 1972 (Bundesgemzbl. I S. 993) Geschii/tsordnung des Deutschen Bundestages 291

§ 19 Beanstandung und Erloschen der Mitgliedschaft Die Ausiibung eines beanstandeten Mandats eines Mitgliedes des Bundestages regelt sich nach den Bestimmungen des Wahlpriifungsgesetzes 1.

§ 20 Ausweise und Drucksachen (1) Jedes Mitglied des Bundestages erhaIt yom Bundestagfiir die Dauer der Wahlperiode einen Aus• weis iiber seine Eigenschaft als Mitglied des Bundestages, eine Fahrkarte fiir alle staatlichen Ver• kehrsmittel und das Amtliche Handbuch des Deutschen Bundestages. (2) Die Drucksachen gelten als verteilt, wenn sie dem Mitglied des Bundestages in sein Fach eingelegt sind.

§ 21 Akteneinsicht und -abgabe (1) Die Mitglieder des Bundestages sind berechtigt, aile Akten einzusehen, die sich in der Verwah• rung des Bundestages oder eines Ausschusses befinden, die Arbeiten des Bundestages oder seiner Ausschiisse, ihrer Vorsitzenden oder Berichterstatter diirfen dadurch nicht behindert werden. Die Einsichtnahme in personliche Akten und Abrechnungen, die beim Bundestag iiber seine Mitglieder gefiihrt werden, ist nur dem betreffenden Mitglied des Bundestages moglich. Wiinschen andere Mit• glieder des Bundestages etwa als Berichterstatter oder AusschuBvorsitzende oder Personlichkeiten auBerhalb des Hauses Einsicht in diese Akten, dann kann dies nur mit Genehmigung des Prasidenten und des betreffenden Mitglieds des Bundestages geschehen. Akten des Bundestages, die ein Mitglied des Bundestages personlich betreffen, kann es jederzeit einsehen. (2) Zum Gebrauch auBerhalb des Bundeshauses werden Akten nur an die Vorsitzendenoder Bericht• erstatter der Ausschiisse fiir ihre Arbeiten abgegeben. (3) Ausnahmen kann der Prasident genehmigen. (4) Fiir VerschiuBsachen gelten die Bestimmungen der Geheimschutzordnung des Deutschen Bun• destages (§ 21 a).

§ 21 a Geheimschutzordnung Der Bundestag beschlieBt eine Geheimschutzordnung, die Bestandteil dieser Geschaftsordnung ist (Anlage 2). Sie regelt die Behandlung aller Ange1egenheiten, die durch besondere SicherungsmaBnah• men gegen die Kenntnisnahme durch Unbefugte geschiitzt werden miissen.

§ 22 Ehrenordnung Der Bundestag kann sich eine Ehrenordnung geben.

VII. Tagesordnung, Einberufung, Leitung der Sitzung und OrdnungsmaBnahmen

§ 23 Sitzungen Der Bundestag verhandelt offentlich. Auf Antrag eines Zehntels seiner Mitglieder oder auf Antrag der Bundesregierung kann mit Zweidrittelmehrheit die Offentlichkeit ausgeschlossen werden. Ober den Antrag wird in nichtoffentlicher Sitzung entschieden (Artikel42 Absatz 1 des Grundgesetzes).

§ 24 Tagesordnung (1) Termin und Tagesordnung jeder Sitzung des Bundestages werden im Altestenrat vereinbart, es sei denn, daB der Bundestag vorher dariiber beschlieBt oder der Pr1isident sie nach § 25 Absatz 1 selbstandig festsetzt.

1 Wahlpriifung.ge.etz yom 12. Matz 1951 (Bunde.ge.etzblatt I S. 166). geanden duTCh Ge ...z yom 24. August 1965 (Bunde.ge.etzbl. 15.977) 292 Anlage 1

(2) Die Tagesordnung wird den Mitgliedern des Bundestages, dem Bundesrat und der Bundesregie• rung mitgeteilt. Sie gilt, wenn kein Widerspruch erfolgt, mit Aufruf des Punktes 1 als festgestellt. Nach Eroffnung jeder Plenarsitzung kann vor Eintritt in die jeweilige Tagesordnung jedes Mitglied des Bundestages eine Anderung der Tagesordnung beantragen, wenn es diesen Antrag bis spatestens 18 Uhr des Vortages dem Prasidenten vorgelegt hat. Soweit diese Geschaftsordnung nichts anderes bestimmt, kann der Bundestag einen Gegenstand von der Tagesordnung absetzen. (3) Nach Feststellung der Tagesordnung durfen andere Gegenstande beraten werden, sofern nicht fiinf anwesende Mitglieder widersprechen oder diese Geschaftsordnung die Beratung auBerhalb der Tagesordnung zulaBt. (4) Selbstandige Antrage nach § 97 mussen auf Verlangen der Antragsteller auf die Tagesordnung der nachsten Sitzung gesetzt und beraten werden, in der der entsprechende Fachbereich behandelt wird. (5) 1st eine Sitzung wegen BeschluBunfahigkeit aufgehoben worden, kann der Prasident fur densel• ben Tag eine neue Sitzung mit derselben Tagesordnung einberufen. Innerhalb dieser Tagesordnung kann er den Zeitpunkt fur die Wiederholung der erfolglosen Abstimmung oder Wahl festlegen oder sie mit Zustimmung des Bundestages von der Tagesordnung absetzen.

§ 25 Einberufung durch den Prasidenten (1) Selbstandig setzt der Prasident Termin und Tagesordnung fest, wenn der Bundestag ihn dazu ermachtigt oder aus einem anderen Grunde als dem der BeschluBunfahigkeit nicht entscheiden kann. (2) Der Prasident ist zur Einberufung des Bundestages verpflichtet, wenn ein Drittel der Mitglieder des Bundestages, der Bundesprasident oder der Bundeskanzler es verlangen (Artikel39 Absatz 3 des Grundgesetzes ). (3) Hat der Prasident in anderen Fallen selbstandig eine Sitzung anberaumt oder Nachtrage zur Tagesordnung festgesetzt, so muB er bei Beginn der Sitzung die Genehmigung des Bundestages ein• holen. Artikel 39 Absatz 3 GG (3) Der Bundestag bestimmt den Schlull und den Wiederbeginn seiner Sitzungen. Der Prasident des Bundestages kann ihn fruher einberufen. Er ist hierzu verpfJichtet, wenn ein Drittel der Mitglieder, der Bundesprasident oder der Bundeskanzler es verlangen.

§ 26 Leitung der Sitzungen Der Prasident eroffnet, leitet und schlieBt die Sitzungen. Vor SchluB jeder Sitzung gibt der Prasident nach den Vereinbarungen im Altestenrat oder nach BeschluB des Bundestages den Termin der nach• sten Sitzung bekannt.

§ 27 Eroffnung der Beratung Der Prasident hat uber jeden Gegenstand, der auf der Tagesordnung steht, die Beratung zu eroffnen, wenn sie nicht unzulassig oder an besondere Bedingungen geknupft ist.

§ 28 Verbindung der Beratung Die gemeinsame Beratung gleichartiger oder im Sachzusammenhang stehender Gegenstande kann jederzeit beschlossen werden.

§ 29 Obergang zur Tagesordnung (1) Der Antrag auf Ubergang zur Tagesordnung kann jederzeit bis zur Abstimmung gestellt werden und bedarf keiner Unterstutzung. Wird ihm widersprochen, so ist vor der Abstimmung ein Redner fur und ein Redner gegen den Antrag zu horen. Wird der Antrag abgelehnt, so darf er im Laufe der• selben Beratung nicht wiederholt werden. Uber Antrage auf Dbergang zur Tagesordnung ist vor an• deren Antragen abzustimmen. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 293

(2) Uber Vorlagen und Antrage der Bundesregierung oder des Bundesrates darf, auch wenn sie einen Gesetzentwurf nicht enthalten, nicht zur Tagesordnung iibergegangen werden.

§ 30 Vertagung oder Schlup der Beratung (1) 1st die Rednerliste erschiipft oder meldet sich niemand zum Wort, so erkHirt der Prasident die Aussprache fiir geschlossen. (2) Der Bundestag kann die Beratung vertagen oder schlieBen. Der Antrag auf Vertagung oder SchluB der Beratung bedarf der Unterstiitzung von soviel anwesenden Mitgliedern des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Der SchluBantrag geht bei der Abstimmung dem Vertagungs• antrag vor, ist aber, wenn es sich urn die Beratung von Gesetzesvorlagen handelt, erst zulassig, nach• dem mindestens ein Mitglied des Bundestages nach dem Antragsteller oder Berichterstatter das Wort hatte.

§ 31 Vertagung der Sitzung Vor Erledigung der Tagesordnung kann die Sitzung nur vertagt werden, wenn es der Bundestag auf Vorschlag des Prasidenten oder auf Antrag von mindestens soviel anwesenden Mitgliedern des Bun• destages beschlieBt, wie einer Fraktionsstarke entspricht.

§ 32 Worterteilung und Wortmeldung (1) Kein Mitglied des Bundestages darf sprechen, wenn ihm der Prasident nicht das Wort erteilt hat. Will der Prasident selbst sich als Redner an der Beratung beteiligen, so hat er wahrend dieser Zeit den Vorsitz abzugeben. Mitglieder des Bundestages, die zur Sache sprechen wollen, haben sich in der Regel schriftlich bei dem Schriftfiihrer, der die Rednerliste fiihrt, zum Wort zu melden. Zur Geschaftsordnung und zur persiinlichen Bemerkung kiinnen Wortmeldungen durch Zuruf erfol• gen. (2) In Immunitatsangelegenheiten soll das betroffene Mitglied des Bundestages das Wort zur Sache im Bundestag nicht erhalten.

Handhabung der Zwischenfragen siehe Anhang 5, S. 320

§ 33 Reihenfolge der Redner (1) Der Prasident bestimmt die Reihenfolge der Redner. Dabei soil ihn die Sorge fiir sachgema/le Erledigung und zweckmaBige Gestaltung der Beratung, die Riicksicht auf die verschiedenen Partei• richtungen, auf Rede und Gegenrede und auf die Starke der Fraktionen leiten; insbesondere soil nach der Rede eines Mitgliedes oder Beauftragten der Bundesregierung eine abweichende Meinung zu Wort kommen. (2) Der Prasident kann zu bestimmten Tagesordnungspunkten den Redner bitten, seine Redezeit anzugeben. (3) Der erste Redner in der Beratung von Antragen soli nicht der Fraktion des Antragstellers ent• nommen werden. Antragsteller und Berichterstatter kiinnen sowohl zu Beginn wie nach SchluB der Beratung das Wort verlangen. Der Berichterstatter hat das Recht, jederzeit das Wort zu ergreifen. (4) In den Ausschiissen erfolgt die Worterteilung in der Reihenfolge der Wortmeldungen.

§ 34 Zur Geschiiftsordnung Zur Geschaftsordnung wird das Wort nur nach freiem Ermessen des Prasidenten erteilt. Die Bemer• kungen diirfen sich nur auf den zur Verhandlung stehenden oder unmittelbar vorher verhandelten Gegenstand oder den Geschaftsplan des Hauses beziehen. Sie diirfen die Dauer von fiinf Minuten nicht iiberschreiten.

§ 35 Personiiche Bemerkungen Zur persiinlichen Bemerkung wird das Wort erst nach SchluB oder Vertagung der Beratung erteilt. 294 Anlage 1

Der Redner darf nicht zur Sache sprechen, sondern nur AuBerungen, die in der Aussprache in bezug auf seine Person vorgekommen sind, zuriickweisen oder eigene Ausfiihrungen richtigstellen.

§ 36 Abgabe von Erklarungen Zu einer tatsachlichen oder personlichen Erklarung kann der Prasident auBerhalb der Tagesordnung das Wort erteilen. Die Erklarung ist ihm auf Verlangen vorher schriftlich mitzuteilen.

§ 37 Die Rede (1) Die Redner sprechen grundsatzlich in freiem Vortrag. Sie konnen hierbei Aufzeichnungen be• nutzen. 1m Wortlaut vorbereitete Reden sollen eine Ausnahme sein; sie diirfen nur verlesen werden, wenn sie beim Prasidenten mit Angabe von Grunden angemeldet worden sind und der Prasident in die Verlesung einwilligt. (2) Der Prasident hat den Redner zu mahnen, wenn dieser ohne seine Einwilligung eine im Wortlaut vorbereitete Rede vorliest. Nach einer weiteren Mahnung soli er ihm das Wort entziehen.

§ 38 Platz des Redners Die Redner sprechen von den dafur bestimmten Saalmikrofonen oder yom Rednerpult aus.

Handhabung der Zwischenfragen siehe Anhang 5, S. 320

§ 39 Rededauer (1) Die Zeitdauer fur die Aussprache uber einen Gegenstand wird - in der Regel nach Vorschlag des Altestenrates - yom Bundestag festgesetzt. Sie kann wahrend der Beratung eines Gegenstandes geandert werden. (2) Der einzelne Redner soli nicht langer als funfzehn Minuten sprechen. Jede Fraktion kann fiir einen ihrer Redner funfundvierzig Minuten Redezeit beanspruchen. Der Prasident kann die Redezeit auf Antrag verlangern. Er soli sie verlangern, wenn dieser Antrag von einer Fraktion gestellt wird oder wenn der Gegenstand oder Verlauf der Aussprache dies nahelegt. Dabei soli er die Grundsatze des § 33 Absatz 1 Satz 2 beachten. (3) Spricht ein Mitglied des Bundestages uber die Redezeit hinaus, so kann ihm der Prasident nach einmaliger Mahnung das Wort entziehen. 1st einem Redner das Wort entzogen, so darf er es in der• selben Aussprache zum selben Gegenstand nicht wieder erhalten.

§ 40 Sach- und Ordnungsruf Der Prasident kann Redner, die yom Verhandlungsgegenstand abschweifen, zur Sache verweisen. Er kann Mitglieder des Bundestages, wenn sie die Ordnung verletzen, mit Nennung des Namens zur Ordnung rufen. Der Ordnungsruf und der AnlaB hierzu durfen von den nachfolgenden Rednern nicht behandelt werden.

§ 41 Wortentziehung 1st ein Redner wahrend einer Rede dreimal zur Sache oder dreimal zur Ordnung gerufen und beim zweiten Male auf die Folgen eines dritten Rufes zur Sache oder zur Ordnung hingewiesen worden, so muB ihm der Prasident das Wort entziehen und darf es ihm in derselben Aussprache zum selben Gegenstand nicht wieder erteilen.

§ 42 Ausschlufl von Mitgliedern des Bundestages (1) Wegen groblicher Verletzung der Ordnung kann der Prasident ein Mitglied des Bundestages, auch ohne daB ein Ordnungsruf ergangen ist, fur die Dauer der Sitzung aus dem Saal verweisen. Bis zum SchluB der Sitzung muB der Prasident bekanntgeben, fur wieviel Sitzungstage der Betroffene ausgeschlossen wird. Ein Mitglied des Bundestages kann bis zu dreiBig Sitzungstagen ausgeschlossen werden. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 295

(2) Der Betroffene hat den Sitzungssaal unverzuglich zu verlassen. Kommt er der Aufforderung nicht nach, wird er yom Prasidenten darauf hingewiesen, daB er sich durch sein Verhalten eine Ver• langerung des Ausschlusses zuzieht. (3) Der Betroffene darf wahrend der Dauer seines Ausschlusses auch nicht an Ausschtillsitzungen teilnehmen. (4) Versucht der Betroffene, widerrechtlich an den Sitzungen des Bundestages oder seiner Aus• schusse teilzunehmen, findet Absatz 2 Satz 2 entsprechend Anwendung. (5) Der Betroffene gilt als nicht beurlaubt. Er darf sich nicht in die Anwesenheitsliste eintragen.

§ 43 Einspruch gegen den Ordnungsruf oder Ausschluft Gegen den Ordnungsruf oder den AusschluB kann der Betroffene bis zum nachsten Plenarsitzungs• tag schriftlich begriindeten Einspruch einlegen. Der Einspruch ist auf die Tagesordnung dieser Sit• zung zu setzen. Der Bundestag entscheidet ohne Aussprache. Der Einspruch hat keine aufschiebende Wirkung.

§ 44 Unterbrechung der Sitzung Wenn im Bundestag storende Unruhe entsteht, die den Fortgang der Verhandlungen in Frage stellt, kann der Prasident die Sitzung auf bestimmte Zeit unterbrechen oder aufheben. Kann er sich kein Gehor verschaffen, so verlaBt er den Prasidentenstuhl; die Sitzung wird dadurch unterbrochen. Zur Fortsetzung der Sitzung beruft der Prasident ein.

§ 45 Weitere Ordnungsmaftnahmen (1) Sitzungsteilnehmer, die nicht Mitglieder des Bundestages sind, und Zuhorer unterstehen der Ordnungsgewalt des Prasidenten. (2) Wer auf den Tribunen Beifall oder MiBbilligung auBert oder Ordnung und Anstand verletzt, kann auf Anordnung des Prasidenten sofort entfernt werden. Der Prasident kann die Tribune wegen storender Unruhe raumen lassen.

§ 46 Herbeirufung eines Bundesministers Jedes Mitglied des Bundestages kann die Herbeirufung eines Mitgliedes der Bundesregierung bean• tragen. Der Antrag bedarf der Unterstiitzung von soviel anwesenden Mitgliedern des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Ober den Antrag entscheidet der Bundestag.

Anikel43 Absatz 1 GG (1) Der Bundestag und seine Ausschusse konnen die Anwesenheit jedes Mitgliedes der Bundesregierung verlangen.

§ 47 Recht auf jederzeitiges Gehor Die Mitglieder der Bundesregierung und des Bundesrates sowie ihre Beauftragten mussen auf ihr Verlangen jederzeit gehort werden.

Anikel43 Absatz 2 GG (2) Die Mitglieder des Bundesrates und der Bundesregierung sowie ihre Beauftragten haben zu allen Sitzungen des Bundestages und seiner Ausschusse Zutritt. Sie mussen jederzeit gehon werden.

§ 48 Wiedereroffnung der Aussprache (1) Ergreift nach SchluB der Aussprache oder nach Ablauf der beschlossenen Redezeit ein Mitglied oder Beauftragter der Bundesregierung oder des Bundesrates zu dem Gegenstand das Wort, so ist die Aussprache wieder eroffnet. (2) Erhalt wahrend der Aussprache ein Mitglied oder Beauftragter der Bundesregierung oder des 296 Anlage 1

Bundesrates zu dem Gegenstand das Wort, so haben die Fraktionen, deren Redezeit zu dies em Tagesordnungspunkt bereits erschopft ist, das Recht, noch einmal ein Viertel ihrer Redezeit in Anspruch zu nehmen. (3) Ergreift ein Mitglied oder Beauftragter der Bundesregierung oder des Bundesrates das Wort auBerhalb der Tagesordnung, so wird auf Verlangen von soviel anwesenden Mitgliedern des Bundes• tages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, die Aussprache iiber seine Ausfiihrungen eroffnet. Antrage zur Sache diirfen hierbei nicht gestellt werden.

§ 49 Feststellung der Beschlufl/ahigkeit, Folgen der Beschluftun/ahigkeit (1) Der Bundestag ist beschlu/Uahig, wenn mehr als die Halfte seiner Mitglieder im Sitzungssaal an• wesend sind. (2) Wird vor Beginn einer Abstimmung die BeschluBfahigkeit von mindestens fiinf anwesenden Mitgliedern des Bundestages bezweifelt und auch yom Sitzungsvorstand nicht einmiitig bejaht, so ist in Verbindung mit der Abstimmung die BeschluBfahigkeit durch Zahlung der Stimmen (§ 56) fest• zustellen. Der Prasident kann die Abstimmung auf kurze Zeit aussetzen. (3) Nach Feststellung der BeschluBunfahigkeit hebt der Prasident die Sitzung sofort auf, § 24 Absatz 5 findet Anwendung. Ein Verlangen auf namentliche Abstimmung bleibt dabei in Kraft. Stimment• haltungen und ungiiltige Stimmen zahlen bei der Feststellung der BeschiuBfahigkeit mit.

§ 50 ent/allt

§ 51 ent/allt

§ 52 Fragestellung Der Prasident stellt die Fragen so, daB sie sich mit»Ja« oder »Nein« beantworten lassen. Sie sind in der Regel so zu fassen, daB gefragt wird, ob die Zustimmung erteilt wird oder nicht. Uber die Fassung kann das Wort zur Geschaftsordnung verlangt werden. Bei Widerspruch gegen die vorge• schlagene Fassung entscheidet der Bundestag.

§ 53 Teilung der Frage Jedes Mitglied des Bundestages kann die Teilung der Frage beantragen. 1st die Zulassigkeit der Tei• lung zweifelhaft, so entscheidet bei Antragen der Antragsteller, sonst der Bundestag. Unmittelbar vor der Abstimmung ist die Frage auf Verlangen vorzulesen.

§ 54 Abstimmungsregeln (1) Abgestimmtwird durch Handzeichen oder durch Aufstehen oder Sitzenbleiben. Bei der SchluB• abstimmung iiber Gesetzentwiirfe (§ 88) erfolgt die Abstimmung durch Aufstehen oder Sitzenblei• ben. (2) Soweitnichtdas Grundgesetz, ein Bundesgesetz oder diese Geschaftsordnung andere Vorschrif• ten enthalten, entscheidet die einfache Mehrheit. Stimmengleichheit verneint die Frage. (3) Wird durch das Grundgesetz, ein Bundesgesetz oder diese Geschaftsordnung fiir einen BeschiuB oder eine Wahl eine bestimmte Mehrheit vorgeschrieben, stellt der Prasident ausdriicklich fest, daB die Zustimmung der erforderlichen Mehrheit vorliegt. (4) Jedes Mitglied des Bundestages kann vor der Abstimmung erkiaren, daB es nicht an der Abstim• mung teilnehme.

Beschlup des Deutschen Bundestages

b) wenn die Zahlung der Stimmen erforderlich ist, c) wenn namentliche Abstimmung verlangt wird, d) wenn es vom Altestenrat fiir andere faile vorgeschlagen wird, e) wenn der Bundestag es beschlieBt. 3. Wird das Ergebnis einer mit der Anlage durchgefiihrten Abstimmung von einem anwesenden Mitglied des Bun• destages sofort nach Bekanntgabe des Ergebnisses bezweifelt, so wird auf Verlangen von sovie1 Mitgliedern des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, die Abstimmung nach den in der Geschaftsordnung vorgese• henen Abstimmungsrege1n unmittelbar wiederholt.

Artikel 42 Absatz 2 GG (2) Zu einem Beschlusse des Bundestages ist die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich, soweit dieses Grundgesetz nichts anderes bestimmt. Fiir die vom Bundestage vorzunehmenden Wahlen kann die Geschaftsord• nung Ausnahmen zulassen.

»Mehrheit der Mitglieder«: Artikel121 GG, abgedruckt bei § 2 Andere Bestimmungen des Grundgesetzes: Gebietsanderung der Lander: Artikel 29 Absatz 7 AusschluJ5 der Offentlichkeit: Artikel 42 Absatz 1 - siehe auch § 23 GO Anklage des Bundesprasidenten: Artikel61 Absatz 1 - siehe Anlage 10, S. 112 Wahl des Bundeskanzlers: Artikel 63 Absatz 2 bis 4 - siehe auch § 4 Absatz 2 und 3 GO MiJ5trauensvotum: Artikel 67 Absatz 1 - siehe auch § 98 GO Wahl eines neuen Bundeskanzlers: Artikel68 Absatz 1 - siehe auch § 103 Absatz 2 GO Zuruckweisung des Bundesratseinspruches: Artikel 77 Absatz 4 Grundgesetzanderung: Artikel 79 Absatz 2 Anwendung von Rechtsvorschri/ten im Spannungs/all: Artikel 80 a Absatz 1 und 3 Errichtung bundeseigener Mittel- und Unterbehorden: Artikel 87 Absatz 3 Feststellung des Verteidigungs/alles: Artikel 115 a Absatz 1 Andere Bestimmungen der Geschiiftsordnung: Wahl des Bundestagsprasidenten: § 2 Absatz 2 Kurzung der Frist bei Beratungen: § 77 Absatz 2 Wahl des Wehrbeau/tragten: § 116 a Abweichungen von der Geschiiftsordnung allgemein: § 127 §§ 13 und 15 Absatz 4 des Gesetzes uber den Wehrbeau/tragten des Bundestages vom 26. funi 1957 (Bundesgesetz• blatt IS. 652) - siehe Anhang 9, S. 326

§ 54 a Wahlen mit verdeckten Stimmzetteln (1) Soweit in einem Bundesgesetz oder in dieser Geschaftsordnung Wahlen durch den Bundestag mit verdeckten (amtlichen) Stimmzetteln vorgeschrieben sind, findet die Wahl geheim statt. Die Stimmzettel durfen erst vor Betreten der Wahlzelle (bei Namensaufruf) ausgehandigt werden. Die zur Gewahrleistung einer geheimen Wahl aufzustellenden Wahlzellen sind bei der Stimmabgabe zu benutzen. Die gekennzeichneten Stimmzettel sind in einem Wahlumschlag in die dafur vorgesehenen Wahlurnen zu legen. (2) § 52 Absatz 6 Buchstabe a der Bundeswahlordnung gilt entsprechend.

§ 52 Absatz 6 Buchstabe a der Bundeswahlordnung: (6) Der Wahlvorstand hat einen Wahler zUrUckzuweisen, der a) seinen Stimmzettel auJ5erhalb dey Wahlzelle gekennzeichnet oder in den Wahlumschlag gelegt hat oder b) . ..

§ 55 Verfahyen bei der Auswahl des Sitzes einer Bundesbehiirde (1) 1st in einem Gesetzentwurf iiber den Sitz einer Bundesbehiirde zu entscheiden, so erfolgt die Auswahl, wenn mehr als zwei VorschHige fiir den Sitz der Behiirde gemacht werden, vor der Schlu6- abstimmung iiber das Gesetz. (2) Der Bundestag wahlt mit Namensstimmzetteln, auf die der jeweils gewiinschte Ort zu schreiben ist. Gewahlt ist der Ort, der die Mehrheit der Stimmen erhalt. Ergibt sich keine solche Mehrheit, werden in einem zweiten Wahlgang die beiden Orte zur Wahl gestellt, die im ersten Wahlgang die 298 Anlage 1 hochste Stimmenzahl erhalten haben. Gewahlt ist dann der Ort, der die Mehrheit der Stimmen er• halt. (3) Diese Bestimmung ist entsprechend anzuwenden, wenn die Auswahl des Sitzes einer Bundesbe• horde bei der Beratung eines Antrages, der keinen Gesetzenrwurf enthalt, vorgenommen wird. (4) In gleicher Weise ist zu verfahren, wenn es sich urn die Bestimmung von Zustandigkeiten und ahnlichen Entscheidungen handelt und wenn mehr als zwei voneinander abweichende Antrage ge• steHt werden.

§ 56 Zahlung der Stimmen (1) 1st der Sitzungsvorstand iiber das Ergebnis der Abstimmung nicht einig, so wird die Gegenprobe gemacht. Bleibt er auch nach ihr uneinig, so werden die Stimmen gezahlt. Auf Anordnung des Sit• zungsvorstandes erfolgt die Zahlung gemaB Absatz 2. (2) Nachdem die Mitglieder des Bundestages auf Aufforderung des Prasidenten den Sitzungssaal verlassen haben, werden die Tiiren bis auf drei Abstimmungstiiren geschlossen. An jeder dieser Tiiren steHen sich zwei Schriftfiihrer auf. Auf ein Zeichen des Prasidenten betreten die Mitglieder des Bundestages durch die mit »Ja«, »Nein« oder »Enthaltung« bezeichnete Tiir wieder den Sit• zungssaal und werden von den Schriftfiihrern laut gezahlt. Zur Beendigung der Zahlung gibt der Prasident ein Zeichen. Mitglieder des Bundestages, die spater eintreten, werden nicht mitgezahlt. Der Prasident und die diensttuenden Schriftfiihrer geben ihre Stimmen offentlich abo Der Prasident ver• kiindet das Ergebnis.

§ 57 Namentliche Abstimmung Namentliche Abstimmung kann bis zur Eroffnung der Abstimmung verlangt werden. Sie findet statt, wenn das Verlangen von mindestens soviel Mitgliedern des Bundestages unterstiitzt wird, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Schriftfiihrer sammeln in Urnen die Abstimmungskarten, die den Namen des Abstimmenden und die Erklarung» Ja« oder »Nein« oder »Enthalte mich« tragen. Nach beende• ter Einsammlung erklart der Prasident die Abstimmung fiir geschlossen. Die Schriftfiihrer zahlen die Stimmen. Der Prasident verkiindet das Ergebnis.

§ 58 Unzulassigkeit der namentlichen Abstimmung Namentliche Abstimmung ist unzulassig iiber a) Starke eines Ausschusses, b) Abkiirzung der Fristen, c) Sitzungszeit und Tagesordnung, d) Vertagung der Sitzung, e) Vertagung oder SchluB der Beratung, f) Teilung der Frage, g) Oberweisung an einen AusschuB.

§ 59 Erklarungen zur Abstimmung Nach SchluB der Aussprache kann jedes Mitglied des Bundestages zu allen Abstimmungen, die die Beratung eines Gegenstandes abschlieBen, eine kurze miindliche oder schriftliche Erklarung abgeben. Schriftliche Erklarungen sind in den Stenographischen Bericht aufzunehmen.

VIII. Ausschiisse

§ 60 Aufgaben deT Ausschusse Die Ausschiisse sind Organe des Bundestages. Ihre Zusammensetzung regelt sich nach dem Starke• verhaltnis der Fraktionen. Die Zahl der Mitglieder der einzelnen Ausschiisse bestimmt der Bundes• tag. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 299

(2) Die Ausschiisse sind zu baldiger Erledigung der ihnen iiberwiesenen Aufgaben verpflichtet. Als vorbereitende BeschluBorgane des Bundestages haben die Ausschiisse die Pfiicht, dem Bundestag be• stimmte Beschliisse zu empfehlen, die sich nur auf die ihnen iiberwiesenen Vorlagen und Antrage oder mit diesen in unmittelbarem Sachzusammenhang stehenden Fragen beziehen diirfen. Sie kiin• nen jedoch andere Fragen aus ihrem Geschaftsbereich beraten. Weitergehende Rechte, die einzelnen Ausschiissen in dieser Geschaftsordnung oder durch BeschluB des Bundestages iibertragen sind, blei• ben unberiihrt. (3) Antragsteller aus der Mitte des Hauses kiinnen sechs Monate nach Dberweisung des von ihnen eingebrachten Antrages verlangen, daB der AusschuB durch den Vorsitzenden oder Berichterstatter dem Bundestag einen Bericht iiber den Stand der Beratungen erstattet. Der Bericht ist auf Verlangen der Antragsteller auf die Tagesordnung des Bundestages zu setzen. (4) Werden Vorlagen oder Antrage vom Bundestag an mehrere Ausschiisse iiberwiesen, so ist ein AusschuB als federfiihrend zu bestimmen. Mitberatende Ausschiisse haben dem federfiihrenden AusschuB ihre Stellungnahme innerhalb einer angemessenen Frist zu iibermitteln. Kommt zwischen dem federfiihrenden und einem mitberatenden AusschuB keine Vereinbarung iiber die Frist zu• stande, kann der federfiihrende AusschuB dem Bundestag Bericht erstatten, auch wenn ihm keine Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses vorliegt, jedoch friihestens in der vierten, auf die Dberweisung folgenden Sitzungswoche. (5) Fiir die Berichterstattung durch den federfiihrenden AusschuB an den Bundestag gilt § 74.

§ 61 Standige Ausschusse und Sonderausschusse Zur Vorbereitung der Verhandlungen setzt der Bundestag standige Ausschiisse ein. Fiir einzelne Angelegenheiten kann er Sonderausschiisse einsetzen.

Artikel 45 a Absatz 1 GG (1) Der Bundestag bestellt einen AusschuB fur auswartige Angelegenheiten und einen AusschuB fur Verteidigung. Die beiden Ausschusse werden auch zwischen zwei Wahlperioden tatig. Absatz 2 und 3 abgedruckt bei § 63 GO

§ 62 entfallt

§ 63 Untersuchungsausschusse (1) Der Bundestag muB auf Verlangen eines Viertels seiner Mitglieder ohne vorherige Dberweisung des Antrages an einen anderen AusschuB einen UntersuchungsausschuB einsetzen. Der Antrag muB das Beweisthema bezeichnen. (2) Fiir die Verhandlungen sowie fiir die Befugnisse des Vorsitzenden des Untersuchungsausschus• ses gelten Artikel44 des Grundgesetzes, die Bestimmungen dieser Geschaftsordnung sowie erwaige besondere Bestimmungen fiir das Verfahren von Untersuchungsausschiissen.

Artikel 44 Absatz 1 bis 3 GG (1) Der Bundestag hat das Recht und auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder die Pfiicht, einen Untersuchungs• ausschuB einzusetzen, der in offentlicher Verhandlung die erforderlichen Beweise erhebt. Die Offentlichkeit kann ausgeschlossen werden. (2) Auf Beweiserhebungen finden die Vorschriften uber den StrafprozeB sinngemaB Anwendung. Das Brief-, Post• und Fernmeldegeheimnis bleibt unberuhrt. (3) Gerichte und VerwaltungsbehOrden sind zur Rechts- und Amtshilfe verpfiichtet. :Artikel 45 a Absatz 2 und 3 GG (2) Der AusschuB fiir Verteidigung hat auch die Rechte eines Untersuchungsausschusses. Auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder hat er die Pfiicht, eine Angelegenheit zum Gegenstand seiner U ntersuchung zu machen. (3) Artikel 44 Absatz 1 findet auf dem Gebiet der Verteidigung keine Anwendung. vgl. § 104 300 Anlage 1

§ 64 Wahlpriifungsausschuft (1) Der Bundestag setzt einen WahlpriifungsausschuB zur Vorbereitung der Entscheidung uber Wahleinspriiche ein. (2) Die Rechte und das Verfahren regelt das Wahlprufungsgesetz1• Artikel 41 GG (1) Die Wahlpriifung ist Sache des Bundestages. Er entscheidet auch, ob ein Abgeordneter des Bundestages die Mitgliedschaft verloren hat. (2) Gegen die Entscheidung des Bundestages ist die Beschwerde an das Bundesverfassungsgericht zulassig. (3) Das Niihere regelt ein Bundesgesetz.

§ 65 Wahl der Mitg/ieder fur den Richterwahlausschuft Die Wahl der durch den Bundestag zu bestelIenden Mitglieder und deren StelIvertreter im Richter• wahlausschuB (Artikel95 Absatz 2 des Grundgesetzes) erfolgt gemaB § 5 des Richterwahlgesetzes.

Artikel 95 Absatz 2 GG (2) Ober die Berufung der Richter dieser Gerichte entscheidet der fur das jeweilige Sachgebiet zustandige Bundes• minister gemeinsam mit einem RichterwahlausschuB, der aus den fur das jeweilige Sachgebiet zustandigen Mini• stem der Lander und einer gleichen Anzahl von Mitgliedem besteht, die yom Bundestage gewiihlt werden. Ricbterwablgesetz (Auszug) siehe Anhang 12, S. 328

§ 66 Wahlmannerausschuft (1) Fur die Wahl der Yom Bundestag zu wahlenden Mitglieder des Bundesverfassungsgerichts nach Artikel94 Absatz 1 des Grundgesetzes in Verbindung mit § 6 des Gesetzes uber das Bundesverfas• sungsgericht sind yom Bundestag Wahlmanner fur den WahlmannerausschuB zu wahlen. (2) Der WahlmannerausschuB wahlt die Bundesverfassungsrichter nach MaBgabe des § 6 des Geset• zes uber das Bundesverfassungsgericht.

Artikel 94 Absatz 1 Satz 2 GG Die Mitglieder des Bundesverfassungsgerichtes werden je zur Hiilfte yom Bundestage und yom Bundesrate ge• wiihlt. Gesetz jiber das Bundesverfassungsgericht (Auszug) siebe Anhang 13, S. 328

§ 67 Vermittlungsausschuft (1) Zur Ausfuhrung des Artikels 77 des Grundgesetzes ist ein VermittlungsausschuB einzusetzen, der aus Mitgliedem des Bundestages und Mitgliedem des Bundesrates besteht. Die Mitglieder des Bundestages sind yom Bundestag zu wahlen. (2) Das Verfahren dieses Ausschusses regelt eine Geschaftsordnung, die yom Bundestag beschlossen wird und der Zustimmung des Bundesrates bedarf.

S§ 1, 3 und 4 Geschiiftsordnung des Vermittlungsausschusses § 1 Stiindige Mitglieder Bundestag und Bundesrat entsenden je 11 ihrer Mitglieder, die den standigen VermittlungsausschuB bilden. §3 Vertretung Fur jedes Mitglied ist sein Vertreter zu bestellen. Auch die Vertreter mussen Mitglied der entsendenden Korper• schaft sein. Sie durfen an den Sitzungen nur teilnehmen, soweit eine Vertretung norwendig ist. §4 Wechsel der Mitglieder und Stellvertreter Die Mitglieder und ihre Stellvertreter konnen abberufen werden, jedoch ist der Wechsel eines Mitgliedes oder seines Stellvertreters im Wege der Abberufung nur viermal innerhalb der gleichen Wahlperiode des Bundestages zulassig.

1 Wahlpriifungsgesetz vom 12. Marz 1951 (Bundesgesetzbl. I S. 166), geandert durch Gesetz vom 24. August 1965 (Bundesgesetzbl. IS. 977) Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 301

§ 68 Mitgliederzahl der Ausschusse (1) Das System fiir eine dem § 12 entsprechende Zusammensetzung der Ausschiisse und die Zahl der Mitglieder bestimmt der Bundestag. (2) Die Fraktionen benennen die AusschuBmitglieder und deren Stellvertreter. (3) Der Prasident gibt die erstmalig benannten Mitglieder und die spateren Anderungen dem Bun• destag bekannt.

§ 69 Vorsitzender und Stellvertreter (1) Die Ausschiisse bestimmen ihre Vorsitzenden und deren Stellvertreter nach den Vereinbarungen im Altestenrat. Dem Bundestag ist hiervon Kenntnis zu geben. (2) Dem Vorsitzenden obliegt die Vorbereitung und Leitung der AusschuBsitzungen nach MaBgabe der im § 60 bestimmten Aufgaben der Ausschiisse.

§ 70 Berichterstatter Die Ausschiisse kiinnen fiir bestimmte Beratungsgegenstande einen oder mehrere Berichterstatter wahlen. In den standigen Ausschiissen benennt der Vorsitzende, vorbehaltlich der Entscheidung des Ausschusses, die Berichterstatter fiir die einzelnen Beratungsgegenstande.

§ 71 Beschlufl/ahigkeit und Geschiiftsordnung Fiir die Beratung und BeschluBfassung in den Ausschiissen gelten die Grundsatze dieser Geschafts• ordnung, soweit nichts anderes bestimmt ist.

§ 72 Bekanntgabe der Ausschuj1sitzungen Ort, Zeit und Tagesordnung jeder AusschuBsitzung sind den beteiligten Ministerien und dem Bun• des rat mitzuteilen.

§ 73 Durchfuhrung der Ausschuj1sitzungen (1) Die Ausschiisse kiinnen jederzeit die Anwesenheit jedes Mitgliedes der Bundesregierung verlan• gen, auch zum Zwecke ihrer Anhiirung in einer iiffentlichen Sitzung. (2) Die Beratungen der Ausschiisse sind grundsatzlich nicht offentlich. Der AusschuB kann beschlie• Ben, daB die Offentlichkeit zugelassen wird. Die Offentlichkeit einer Sitzung ist hergestellt, wenn der Presse und sonstigen Zuhiirern im Rahmen der Raumverhaltnisse der Zutritt gestattet wird. (3) Zur Information iiber einen Gegenstand seiner Beratung kann ein AusschuB iiffentliche Anhii• rungen von Sachverstandigen, Interessenvertretern und anderen Auskunftspersonen vornehmen. Bei iiberwiesenen Vorlagen oder Antragen ist der federfiihrende AusschuB auf Verlangen eines Viertels seiner Mitglieder dazu verpflichtet; bei nicht iiberwiesenen Gegenstanden im Rahmen des § 60 Absatz 2 Satz 3 erfolgt eine Anhiirung auf BeschluB des Ausschusses. Die BeschluBfassung ist nur zulassig, wenn ein entsprechender Antrag auf der Tagesordnung des Ausschusses steht. (4) Der AusschuB kann in eine allgemeine Aussprache mit den Auskunftspersonen eintreten, soweit dies zur Klarung des Sachverhalts erforderlich ist. Hierbei ist die Redezeit zu begrenzen. Der Aus• schuB kann einzelne seiner Mitglieder beauftragen, die Anhorung durchzufiihren; dabei ist jede im AusschuB vertretene Fraktion zu beriicksichtigen. (5) Zur Vorbereitung einer offentlichen Anhorung iibermittelt der AusschuB den geladenen Aus• kunftspersonen die jeweilige Fragestellung und fordert sie zur Einreichung einer schriftlichen Stel• lungnahme auf. (6) Ersatz von Auslagen an Sachverstandige und Auskunftspersonen erfolgt nur auf Grund von Ladungen durch BeschluB des Ausschusses mit vorheriger Zustimmung des Prasidenten. (7) An den nichtoffentlichen AusschuBsitzungen kiinnen Mitglieder des Bundestages, die dem Aus• schuB nicht angehoren, als Zuhorer teilnehmen. Ausnahmen kann der Bundestag beschlieBen. (8) Berat ein AusschuB, dessen Verhandlungen nicht vertraulich sind, iiber Antrage von Mitgliedern des Bundestages, so kann ein Antragsteller, der nicht Mitglied des Ausschusses ist, mit beratender 302 Anlage 1

Stimme teilnehmen. In besonderen Fallen kann der AusschuB auch andere Mitglieder des Bundesta• ges zu seinen Verhandlungen mit beratender Stimme hinzuziehen oder zulassen. (9) Die Ausschiisse konnen fiir einen Beratungsgegenstand oder fiir Teile desselben die Geheimhal• tung oder die Vertraulichkeit beschlieBen. Wird iiber ein geheimes oder vertrauliches Schriftstiick, eine sonstige geheime oder vertrauliche U nterlage oder miindliche Mitteilung beraten, fiihrt der Vor• sitzende die entsprechende BeschluBfassung unverziiglich in derselben Sitzung herbei. (10) Bei AusschuBsitzungen, in denen die Teilnahme auf die ordentlichen Mitglieder und deren Stellvertreter beschrankt ist, kann einer der Antragsteller, wenn er nicht Mitglied des Ausschusses ist, ausschlieBlich zum Zweck der Begriindung des Antrages an der Sitzung teilnehmen.

§ 73 a Ausschufiprotokolle (1) Uber jede AusschuBsitzung ist ein Protokoll anzufertigen, das der Schriftform bedarf; wird ein Kurzprotokoll gefertigt, muB es mindestens aIle Antrage und die Beschliisse des Ausschusses enthal• ten. (2) Protokolle iiber nichtoffentliche Sitzungen der Ausschiisse (§ 73 Abs. 2 Satz 1) sind grundsatzlich keine VerschluBsachen im Sinne der Geheimschutzordnung (vgl. § 2 Abs. 5 GSO). Soweit sie der Offentlichkeit nicht ohne weiteres zuganglich sein sollen, sind sie yom AusschuB mit einem entspre• chenden Vermerk zu versehen; die Einzelheiten werden in den nach Absatz 3 zu erlassenden Richtli• nien geregelt. Protokolle von offentlichen Sitzungen (§ 73 Abs. 3) diirfen dies en Vermerk nicht tra• gen. (3) Fiir die Behandlung der Protokolle erlaBt der Prasident im Benehmen mit dem Prasidium beson• dere Richtlinien.

§ 74 Berichterstattung (1) AusschuBberichte an den Bundestag iiber Gesetzentwiirfe und Grundsatzfragen erheblichen Umfangs sind in der Regel schriftlich zu erstatten. 1m iibrigen erfolgt miindliche Berichterstattung. (2) Die Berichte miissen die Ansichten und den Antrag des federfiihrenden Ausschusses sowie die Stellungnahme der Minderheit und der beteiligten Ausschiisse enthalten; sofern Informationssitzun• gen stattgefunden haben, sollen sie die wesentlichen Ansichten der angehorten Interessen- und Fach• verbande wiedergeben. (3) Beteiligte Ausschiisse konnen keine Antrage an den Bundestag stellen. (4) Der Bundestag kann neben miindlicher Berichterstattung einen schriftlichen Bericht eines Aus• schusses verlangen und hierzu den Gegenstand zurUckverweisen.

§ 74 a Enquete-Kommission (1) Zur Vorbereitung von Entscheidungen iiber umfangreiche und bedeutsame Sachkomplexe kann der Bundestag eine Enquete-Kommission einsetzen. Auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder ist er dazu verpflichtet. Der Antrag muB den Auftrag der Kommission bezeichnen. (2) Die Mitglieder der Kommission werden im Einvernehmen der Fraktionen benannt und yom Prasidenten berufen. Kann ein Einvernehmen nicht hergestellt werden, so benennen die Fraktionen die Mitglieder im Verhaltnis ihrer Starke. Die Mitgliederzahl der Kommission soIl, mit Ausnahme der in Absatz 3 genannten Vertreter der Fraktionen, neun nicht iiberschreiten. (3) Jede Fraktion kann einen Vertreter, auf BeschluB des Bundestages auch mehrere in die Kommis• sion entsenden.

IX. Vorlagen, Antrage, GroBe, Kleine und Miindliche Anfragen, Ersuchen, Petition en und AusschuBberichte

§ 75 Einbringung (1) Vorlagen erfolgen in schriftlicher Form an den Bundestag durch die Bundesregierung und den Bundesrat (§ 76 ff.). Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 303

(2) Antrage kennen, mit Ausnahme des Antrages nach § 103, nur von Mitgliedern des Bundestages eingebracht werden (§ 76 ff.). (3) GroBe Anfragen an die Bundesregierung sind von mindestens soviel Mitgliedern des Bundesta• ges zu unterzeichnen, wie einer Fraktionsstarke entspricht (§§ 105 bis 109). (4) Kleine Anfragen an die Bundesregierung sind von mindestens soviel Mitgliedern des Bundesta• ges zu unterzeichnen, wie einer Fraktionsstarke entspricht (§ 11 0). (5) Miindliche Anfragen kennen von jedem Abgeordneten in der Fragestunde vorgebracht werden (§ 111). (6) Ersuchen in Immunitatsangelegenheiten sind von dem Prasidenten unmittelbar an den zustandi• gen AusschuB weiterzuleiten (§ 114). (7) Petitionen gemaB Artikel 17 des Grundgesetzes kennen von jedem Staatsbiirger eingebracht werden (§§ 112 und 113).

Zu Absatz 1 und 2: Artikel 76 GG (1) Gesetzesvorlagen werden beim Bundestage durch die Bundesregierung, aus der Mitte des Bundestages oder durch den Bundesrat eingebracht. (2) Vorlagen der Bundesregierung sind zunachst dem Bundesrate zuzuleiten. Der Bundesrat ist berechtigt, inner• halb von sechs Wochen zu diesen Vorlagen Stellung zu nehmen. Die Bundesregierung kann eine Vorlage, die sie bei der Zuleitung an den Bundesrat ausnahmsweise als besonders eilbediirftig bezeichnet hat, nach drei Wochen dem Bundestage zuleiten, auch wenn die Stellungnahme des Bundesrates noch nicht bei ihr eingegangen ist; sie hat die Stellungnahme des Bundesrates unverziiglich nach Eingang dem Bundestage nachzureichen. (3) Vorlagen des Bundesrates sind dem Bundestage durch die Bundesregierung innerhalb von drei Monaten zuzu• leiten. Sie hat hierbei ihre Auffassung darzulegen.

§ 76 Behandlung

(1) Aile Vorlagen der Bundesregierung und des Bundesrates, die Antrage von Mitgliedern des Bun• destages sowie GroBe und Kleine Anfragen und AusschuBberichte werden gedruckt und an die Mit• glieder des Bundestages, des Bundesrates und an die Bundesministerien verteilt. (2) Regierungsvorlagen, die keiner BeschluBfassung bediirfen (Denkschriften, Nachweisungen und anderes), kann der Prasident, ohne sie auf die Tagesordnung zu setzen, mit Zustimmung des Bundes• tages einem AusschuB iiberweisen.

§ 77 Beratungen (1) Gesetzentwiirfe sowie der Entwurf des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans werden in drei Beratungen, Vertrage mit auswartigen Staaten und ahnliche Vertrage, welche die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstande der Bundesgesetzgebung beziehen (Arti• kel 59 Absatz 2 des Grundgesetzes), grundsatzlich in zwei Beratungen und nur auf BeschluB des Bundestages in drei Beratungen, aile anderen Vorlagen und Antrage in der Regel in einer Beratung erledigt. (2) Die Beratungen beginnen im allgemeinen friihestens am dritten Tage nach Verteilung der Druck• sache. Abweichungen hiervon bedurfen, wenn Einspruch erhoben wird, einer Zweidrittelmehrheit. (3) Werden Vorlagen oder Antrage gemaB Absatz 1 in zwei Beratungen behandelt, so finden fur die SchiuBberatung neben den Bestimmungen fur die zweite Beratung (§§ 80 bis 83 und 84 Absatz 3) die Bestimmungen iiber Wiederholung der Abstimmung und SchluBabstimmung (§§ 87 und 88) entsprechende Anwendung.

Artikel 59 Absatz 2 GG (2) Vertrage, welche die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstande der Bundesgesetz• gebung beziehen, bediirfen der Zustimrnung oder der Mitwirkung der jeweils fiir die Bundesgesetzgebung zustan• digen Korperschaften in der Form eines Bundesgesetzes. Fiir Verwaltungsabkommen gelten die Vorschriften iiber die Bundesverwaltung entsprechend. 304 Anlage 1

§ 78 Erste Beratung von Gesetzentwiirfen In der ersten Beratung findet eine allgemeine Aussprache nur statt, wenn sie yom Altestenrat emp• fohlen oder bis zum Aufruf des betreffenden Punktes der Tagesordnung von mindestens soviel Mit• gliedern des Bundestages verlangt wird, wie einer Fraktionsstarke entspricht. In der Aussprache wer• den nur die Grundsatze der Vorlagen besprochen. Anderungsantrage sind in der ersten Beratung unzulassig. § 79 Vberweisung an einen Ausschufi (1) Am SchluB der ersten Beratung kann der Gesetzentwurf einem AusschuB iiberwiesen werden. Er kann nur in besonderen Fallen gleichzeitig mehreren Ausschiissen iiberwiesen werden, wobei der federfiihrende AusschuB zu bestimmen ist. (2) In der ersten Beratung findet keine andere Abstimmung statt.

§ 80 Zweite Beratung von Gesetzentwiirfen (1) Die zweite Beratung beginnt im allgemeinen am zweiten Tage nach SchluB der ersten und, wenn AusschuBberatungen vorausgegangen sind, friihestens am zweiten Tage nach Verteilung des Aus• schuBberichts. Sie wird mit einer allgemeinen Aussprache eroffnet, wenn diese von soviel Mitgliedern des Bundestages verlangt wird, wie einer Fraktionsstarke entspricht. (2) Die Einzelberatung wird der Reihenfolge nach iiber jede selbstandige Bestimmung und zuletzt iiber Einleitung und Dberschrift eroffnet und geschlossen. Nach SchluB jeder Einzelberatung wird abgestimmt. (3) Auf BeschluB des Bundestages kann die Reihenfolge geandert, die Beratung iiber mehrere Ein• zelbestimmungen verbunden oder iiber Teile einer Einzelbestimmung oder iiber verschiedene Ande• rungsantrage zu demselben Gegenstand getrennt werden.

§ 81 Anderungsantrage zur zweiten Beratung (1) Anderungen zu Gesetzentwiirfen konnen beantragt werden, solange die Beratung des Gegen• standes, auf den sie sich beziehen, noch nicht abgeschlossen ist. Die Antrage miissen schriftlich abge• faBt und sollen mit einer kurzen Erlauterung des Inhalts versehen sein, soweit sich dieser nicht ohne weiteres aus dem Antrag selbst ergibt. (2) Anderungsantrage bediirfen keiner U nterstiitzung; sie werden verlesen, wenn sie noch nicht ver• teilt sind. (3) Zu Vertragen mit auswartigen Staaten und ahnlichen Vertragen, welche die politischen Bezie• hungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstande der Bundesgesetzgebung beziehen (Artikel 59 Absatz 2 des Grundgesetzes), sind Anderungsantrage nicht zulassig. Artikel 59 Absatz 2 GG abgedruckt bei § 77

§ 82 Zuriickverweisung an einen Ausschufi Solange nicht die letzte Einzelabstimmung erledigt ist, kann die ganze oder teilweise Zuriickverwei• sung an einen AusschuB erfolgen. Die Zuriickverweisung kann auch an einen anderen AusschuB er• folgen. Ebenso konnen bereits erledigte Teile iiberwiesen werden.

§ 83 Abstimmung in der zweiten Beratung Dber mehrere oder aile Teile eines Gesetzentwurfs kann gemeinsam abgestimmt werden. Dber Ver• trage mit auswartigen Staaten und ahnliche Vertrage gemaB Artikel 59 Absatz 2 des Grundgesetzes wird im ganzen abgestimmt. Artikel 59 Absatz 2 GG abgedruckt bei § 77

§ 84 Zusammenstellung der lfnderungen (1) Wurden in der zweiten Beratung Anderungen beschlossen, so laBt sie der Prasident neben dem Gesetzentwurf zusammenstellen. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 305

(2) Die Beschliisse der zweiten bilden die Grundlage der dritten Beratung. (3) Sind in der zweiten Beratung aIle Teile eines Gesetzentwurfs abgelehnt worden, so unterbleibt jede weitere Beratung und Abstimmung.

§ 85 Dritte Beratung von Gesetzentwur/en Die dritte Beratung erfolgt, a) wenn in zweiter Beratung Anderungen beschlossen sind, am zweiten Tage nach Verteilung der Drucksache mit den beschlossenen Anderungen, friiher nur, wenn nicht zehn anwesende Mitglie• der des Bundestages widersprechen (§ 93 Absatz 1), oder b)wenn keine Anderungen besch10ssen sind, nach Abschlufi der zweiten Beratung. Sie beginnt mit einer allgemeinen Aussprache nur dann, wenn diese von soviel anwesenden Mitglie• dern des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, verlangt wird. Eine Einzelberatung fin• det nur iiber diejenigen Bestimmungen statt, zu denen in ~ritter Beratung Anderungsantrage gestellt werden.

§ 86 Anderungsantriige zur dritten Beratung Anderungsantrage bediirfen der Unterstiitzung von soviel Mitgliedern des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht.

§ 87 Wiederholung der Abstimmung Sind in der abschlieBenden Beratung Anderungsantrage angenommen worden, ehe sie verteilt waren, so mufi, wenn es von soviel Mitgliedern des Bundestages verlangt wird, wie einer Fraktionsstarke entspricht, vor der Schlufiabstimmung nochmaIs iiber die nun vorliegende Drucksache abgestimmt werden. Eine Aussprache findet nicht statt.

§ 88 Schluftabstimmung Am Schlufi der dritten Beratung wird iiber die Annahme oder Ablehnung des Gesetzentwurfs abge• stimmt. Sind die Beschliisse der zweiten Beratung unverandert geblieben, so folgt die SchluBabstim• mung unmittelbar. W urden Anderungen vorgenommen, so mufi die Schlufiabstimmung auf Verlan• gen von soviel Mitgliedern des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, ausgesetzt werden, bis die Beschliisse zusammengestellt und verteilt sind. Ober Vertrage mit auswartigen Staaten und ahnliche Vertrage findet keine besondere Sch1uBabstimmung statt.

Artikel 59 Absatz 2 GG abgedruckt bei § 77

§ 88 a Ver/ahren zu Artikel 113 des Grundgesetzes (1) Macht die Bundesregierung von Artikel 113 Absatz 1 Satz 3 des Grundgesetzes Gebrauch, so ist die BeschluBfassung auszusetzen. Der Gesetzentwurf darf friihestens nach Eingang der Stellung• nahme der Bundesregierung oder sechs Wochen nach Zugang des Verlangens der Bundesregierung beim Bundestagsprasidenten auf die Tagesordnung gesetzt werden. (2) Verlangt die Bundesregierung nach Artikel113 Absatz 2 des Grundgesetzes, dafi der Bundestag erneut BeschluB fafit, gilt der Gesetzentwurf als an den federfiihrenden AusschuB und an den Haus• haltsausschuB zuriickverwiesen. (3) 1st das besch10ssene Gesetz dem Bundesrat gemaB § 123 bereits zugeleitet worden, hat der Prasi• dent den Bundesrat vor dem Verlangen der Bundesregierung in Kenntnis zu setzen. In diesem FaIle gilt die Zuleitung aIs nicht erfolgt.

Artikel113 Absatz 1 und 2 GG (1) Gesetze, welche die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Ausgaben des Haushaltsplanes erhiihen oder neue Ausgaben in sich schlieBen oder fUr die Zukunft mit sich bringen, bedurfen der Zustimmung der Bundesregie• rung. Das gleiche gilt fur Gesetze, die Einnahmeminderungen in sich schlieBen oder fur die Zukunft mit sich brin• gen. Die Bundesregierung kann verlangen, daB der Bundestag die BeschluBfassung uber solche Gesetze aussetzt. 306 Anlage 1

In diesem Fall hat die Bundesregierung innerhalb von sechs Wochen dem Bundestage eine Stellungnahme zuzulei• ten. (2) Die Bundesregierung kann innerhalb von vier Wochen, nachdem der Bundestag das Gesetz beschlossen hat, verlangen, daB der Bundestag erneut BeschluB faBt.

§ 89 Entschlieflungsantrage EntschlieBungsantrage miissen von mindestens soviel Mitgliedern des Bundestages unterstiitzt wer• den, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Uber EntschlieBungsantrage zu Gesetzentwiirfen und Gesetzen, mit denen die Zustimmung zu Vertragen gemaB Artikel59 Absatz 2 des Grundgesetzes erteilt werden soli, wird in der Regel nach der SchluBabstimmung abgestimmt. Uber EntschlieBungen zu Teilen des Haushaltsplans kann die Abstimmung wahrend der dritten Beratung erfolgen.

Artikel 59 Absatz 2 GG abgedruckt bei § 77

§ 90 Einberufung des Vermittlungsausschusses (1) 1st zu einem yom Bundestag verabschiedeten Gesetz die Zustimmung des Bundestages erforder• lich, so kann der Bundestag die Einberufung des Vermittlungsausschusses verlangen, wenn ihn die Haltung des Bundesrates dazu veranlaBt (Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes). (2) Der Antrag bedarf einer Unterstiitzung von soviel Mitgliedern des Bundestages, wie einer Frak• tionsstarke entspricht.

Artikel 77 Absatz 2 Satz 4 GG 1st zu einem Gesetze die Zustimmung des Bundesrates erforderlich, so konnen auch der Bundestag und die Bundes• regierung die Einberufung verlangen.

§ 91 Beratung von Vorschlagen des Vermittlungsausschusses In Fallen des Artikels 77 des Grundgesetzes (VermittlungsausschuB) regelt sich das Verfahren nach der Geschaftsordnung des Vermittlungsausschusses.

§ 10 Geschaftsordnung des Vermitdungsausschusses § 10 Verfahren im Bundestag (1) Ein Einigungsvorschlag auf Xnderung oder Aufhebung des Yom Bundestag beschlossenen Gesetzes ist a1sbald auf die Tagesordnung des Bundestages zu setzen. Ein yom AusschuB bestimmtes Mitglied berichtet im Bundestag und im Bundesrat. (2) Der Bundestag stimmt nur tiber den Einigungsvorschlag abo Zu dem Vorschlag konnen vor der Abstimmung Erklarungen abgegeben werden. Ein anderer Antrag zur Sache ist nicht zulassig. (3) Sieht der Einigungsvorschlag mehrere Xnderungen des Gesetzesbeschlusses vor, so ist in ihm zu bestimmen, ob und inwieweit im Bundestag tiber Xnderungen gemeinsam abzustimmen ist. Erfolgt eine Einzelabstimmung tiber mehrere Xnderungen, so ist eine SchluBabstimmung tiber den Einigungsvorschlag im ganzen erforderlich.

§ 92 Einspruch des Bundesrates Uber den Einspruch des Bundesrates stimmt der Bundestag nach Artikel 77 Absatz 4 des Grundge• setzes ohne Aussprache abo Vor der Abstimmung konnen lediglich Erklarungen abgegeben werden. Die Abstimmung erfolgt durch Zahlung der Stimmen gemaB § 56, wenn nicht namentliche Abstim• mung verlangt wird (§ 57).

Artikel 77 Absatz 4 GG (4) Wird der Einspruch mit der Mehrheit der Stimmen des Bundesrates beschlossen, so kann er durch BeschluB der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages zuruckgewiesen werden. Hat der Bundesrat den Einspruch mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln seiner Stimmen beschlossen, so bedarf die Zuruckweisung durch den Bun• destag einer Mehrheit von zwei Dritteln, mindestens der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages. Gescba/tsordnung des Deutscben Bundestages 307

§ 93 Kiirzung der Fristen (1) Die Fristen zwischen der ersten und zweiten Beratung konnen bei Feststellung der Tagesord• nung verkiirzt oder aufgehoben werden, andere Fristen nur, wenn nicht zehn anwesende Mitglieder des Bundestages widersprechen. (2) Drei Beratungen eines Gesetzentwurfs konnen nur dann am selben Tag auf die Tagesordnung gesetzt werden, wenn nicht fiinf anwesende Mitglieder des Bundestages widersprechen.

§ 94 Hausbalts'Vorlagen (1) Haushaltsvorlagen sind der Entwurf des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans, Ande• rungsvorlagen zu diesen Entwiirfen (Erganzungsvorlagen), Vorlagen zur Anderung des Haushalts• gesetzes und des Haushaltsplans (Nachtragshaushaltsvorlagen) sowie sonstige den Haushalt betref• fende Vorlagen. Eine Abstimmung iiber Haushaltsvorlagen erfolgt erst nach Vorberatung in einem AusschuB. Haushaltsvorlagen werden grundsatzlich dem HaushaltsausschuB iiberwiesen; soweit es sich nicht urn den Entwurf des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans handelt, erfolgt die Ober• weisung in der Regel unmittelbar durch den Prasidenten. (2) Die zweite Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans darf friihestens sechs Wochen, die abschlieBende Beratung von Nachtragshaushaltsvorlagen oder Erganzungsvorla• gen friihestens drei Wochen nach Zuleitung erfolgen, es sei denn, die Stellungnahme des Bundesrates geht vor Ablauf der in Artikel110 Absatz 3 des Grundgesetzes vorgesehenen Frist ein. (3) Nachtragshaushaltsvorlagen hat der HaushaltsausschuB spatestens innerhalb der auf den Ein• gang der Stellungnahme des Bundesrates folgenden Sitzungswoche zu beraten. Der Bericht des Aus• schusses ist auf die Tagesordnung der nachsten Sitzung des Bundestages zu setzen. Hat der AusschuB seine Beratungen nicht innerhalb der Frist abgeschlossen, ist die Vorlage ohne AusschuBbericht auf die Tagesordnung der nachsten Sitzung des Bundestages zu setzen.

Artikel 11 0 Absatz 3 GG (3) Die Gesetzesvorlage nach Ahsatz 2 Satz 1 sowie Vorlagen zur Xnderung des Haushaltsgesetzes und des Haus• haltsplanes werden gleichzeitig mit der Zuleitung an den Bundesrat beim Bundestage eingebracht; der Bundesrat ist berechtigt, innerhalb von sechs Wochen, bei Xnderungsvorlagen innerhalb von drei W ochen, zu den Vorlagen Stellung zu nhemen.

§ 95 ent/allt

§ 96 Finanz'Vorlagen (1) Finanzvorlagen sind aile Vorlagen, Gesetzentwiirfe und sonstige Antrage sowie EntschlieBungs• antrage und Antrage zu GroBen Anfragen, die wegen ihrer grundsatzlichen Bedeutung oder ihres finanziellen Umfangs geeignet sind, auf die offentlichen Finanzen des Bundes oder der Lander er• heblich einzuwirken, und die nicht Haushaltsvorlagen im Sinne des § 94 sind. Bei Zweifeln iiber den Charakter der Vorlagen entscheidet der Bundestag nach Anhorung des Haushaltsausschusses. (2) Finanzvorlagen werden, soweit sie einen Gesetzentwurf enthalten, nach der ersten Beratung, im iibrigen yom Prasidenten unmittelbar dem HaushaltsausschuB und dem FachausschuB uberwiesen. Werden Gesetzentwiirfe durch die Annahme eines Anderungsantrags im AusschuB zu Finanzvorla• gen, hat der AusschuB den Prasidenten hiervon in Kenntnis zu setzen. Dieser uberweist die yom AusschuB beschlossene Fassung dem HaushaitsausschuB; die Oberweisung kann mit einer Fristset• zung verbunden sein. (3) Finanzvorlagen aus der Mitte des Hauses, die einen Gesetzentwurf enthalten, mussen in der Begriindung (§ 97) die finanziellen Auswirkungen darlegen. Der Prlisident gibt der Bundesregierung Gelegenheit, innerhalb von vier Wochen zu den finanziellen Auswirkungen Stellung zu nehmen. Der Bericht des Haushaltsausschusses darf erst nach Eingang der Stellungnahme der Bundesregierung oder nach vier Wochen auf die Tagesordnung gesetzt werden. (4) Finanzvorlagen aus der Mitte des Hauses, die keinen Gesetzentwurf enthalten, sollen neben einer Begriindung eine schriftliche Darlegung uber die finanziellen Auswirkungen enthalten. (5) Der HaushaltsausschuB pruft jede Finanzvorlage auf ihre Vereinbarkeit mit dem laufenden 308 Anlage 1

Haushah und kiinftigen Haushahen. Ergibt die Priifung des Haushahsausschusses, daB die Vorlage Auswirkungen auf den laufenden Haushalt hat, legt er zugleich mit dem Bericht an den Bundestag einen Vorschlag zur Deckung der Mindereinnahmen oder Mehrausgaben vor; hat sie Auswirkungen auf die kiinftigen Haushahe, auBert sich der AusschuB in seinem Bericht zu den Moglichkeiten kiinf• tiger Deckung. Soweit die Bundesregierung zu der Vorlage Stellung genommen hat, auBert sich der HaushaitsausschuB in seinem Bericht zu dieser Stellungnahme. Kann der HaushahsausschuB einen Deckungsvorschlag nicht machen, wird die Vorlage dem Bundestag vorgelegt, der nach Begriindung durch einen Antragsteller lediglich iiber die Moglichkeit einer Deckung berat und beschlieBt. Ein Deckungsvorschlag aus der Mitte des Hauses, der vom Bundestag angenommen wird, gih zugleich als an den HaushaltsausschuB verwiesen, der zu ihm Stellung nimmt und die Finanzvorlage sodann dem Bundestag zu abschlieBender Behandlung vorlegt. Wird bei der Beratung der Deckungsmog• lichkeit ein Deckungsvorschlag vom Bundestag nicht angenommen, gilt die Finanzvorlage als erle• digt. (6) Ergibt der Bericht des Haushaltsausschusses, daB Mitglieder oder Beauftragte der Bundesregie• rung Bedenken gegen die finanziellen Auswirkungen der Vorlage, der Beschliisse des federfiihrenden Ausschusses oder des Deckungsvorschlages erheben, gibt der Prasident der Bundesregierung Gele• genheit zur Stellungnahme, soweit diese nicht bereits vorliegt. In diesem Fall kann der Bericht erst nach Eingang der Stellungnahme oder nach vier Wochen auf die Tagesordnung gesetzt werden. Hat die Bundesregierung Stellung genommen, soli der HaushaitsausschuB sich zu dieser Stellungnahme dem Bundestag gegeniiber auBern. (7) Werden in der zweiten Beratung Anderungen mit finanziellen Auswirkungen von grundsatzli• cher Bedeutung oder erheblichen finanziellen Umfanges beschlossen, erfolgt die dritte Beratung• nach vorheriger Beratung im HaushaltsausschuB - erst in der zweiten Woche nach der BeschluBfas• sung.

Artikel 113 Absatz 1 und 2 abgedruckt bei § 88 a

§ 96 a Zollvorlagen Vorlagen der Bundesregierung auf Anderung des Zolltarifs gemaB § 77 Absatz 1 des Zollgesetzes vom 14. Juni 1961 (Bundesgesetzbl. IS. 737) werden, wennsie von der Bundesregierung als dringlich bezeichnet sind, vom Prasidenten des Bundestages unmittelbar dem zustandigen AusschuB iiberwie• sen. Der zustandige AusschuB hat sie innerhalb von zwei Wochen nach Eingang beim AusschuB zu beraten. Der Bericht des Ausschusses ist auf die Tagesordnung der nachsten Sitzung des Bundestages zu setzen. Wenn der AusschuB seine Beratungen nicht innerhalb der Frist von zwei Wochen ab• schlieBt, ist die Vorlage ohne AusschuBbericht zur BeschluBfassung auf die Tagesordnung der nach• sten Sitzung des Bundestages zu setzen. siehe Anhang 7, S. 321

§ 97 Selbstandige Antrage von Mitgliedern des Bundestages (1) Selbstandige Antrage von Mitgliedern des Bundestages miissen von mindestens soviel Mitglie• dern des Bundestages unterschrieben sein, wie einer Fraktionsstarke entspricht, und die Eingangs• formel tragen »Der Bundesag wolle beschlieBen.; soweit sie einen Gesetzentwurf enthahen, miissen sie, im iibrigen konnen sie mit einer kurzen Begriindung versehen werden. (2) Berat ein AusschuB, dessen Verhandlungen nicht vertraulich sind, Antrage von Mitgliedern des Bundestages, so ist den Erstunterzeichnern zur Wahrnehmung ihrer Rechte nach § 73 Absatz 8 oder 10 die Tagesordnung zu iibermitteln.

§ 98 Antrage nach Artikel 67 des Grundgesetzes (1) Der Bundestag kann dem Bundeskanzler das MiBtrauen nur dadurch aussprechen, daB er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wahlt und den Bundesprasidenten ersucht, den Bundeskanzler zu entlassen. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 309

(2) Der Antrag hierzu bedarf der Unterstiitzung von einem Viertel der Mitglieder des Bundestages und kann nur in der Weise gestellt werden, daB dem Bundestag ein namentlich benannter Kandidat als Nachfolger zur Wahl vorgeschlagen wird. Antdige, die dies en Voraussetzungen nicht entspre• chen, diirfen nicht auf die Tagesordnung gesetzt werden. (3) Ein Nachfolger ist, auch wenn mehrere WahlvorschHige gemacht sind, in einem Wahlgang mit verdeckten Stimmzetteln (§ 54 a) zu wahlen. Er ist nur dann gewahlt, wenn er die Stimmen der Mehr• heit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt. (4) Zwischen dem Antrag und der Wahl miissen achtundvierzig Stunden liegen.

Anikel67 GG (1) Der Bundestag kann dem Bundeskanzler das Milltrauen nur dadurch aussprechen, daB er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wahlt und den Bundesprasidenten ersucht, den Bundeskanzler zu entlassen. Der Bundesprasident muB dem Ersuchen entsprechen und den Gewahlten emennen. (2) Zwischen dem Antrage und der Wahl miissen achtundvierzig Stunden liegen . • Mehrheit der Mitglieder«: Artikel121 GG, abgedruckt bei § 2

§ 99 Beratung von Antriigen (1) Antrage, die keinen Gesetzentwurf enthalten, werden sofort beraten oder ohne Beratung an einen AusschuB iiberwiesen. (2) Auch wenn Antrage nicht verteilt sind oder nicht auf der Tagesordnung stehen, kann dariiber abgestimmt werden, wenn nicht fiinf Mitglieder des Bundestages widersprechen.

§ 100 Anderungsantriige Anderungsantrage zu Antragen, die keinen Gesetzentwurf enthalten, miissen von soviel Mitgliedem des Bundestages unterstiitzt werden, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Ein zuriickgezogener Antrag kann unter gleichen Voraussetzungen wiederaufgenommen werden. 1m iibrigen gelten fUr Antrage sinngemaB die Vorschriften fUr Gesetzesvorlagen.

§ 101 Vorlagen der Bundesregierung und des Bundesrates Vorlagen der Bundesregierung und des Bundesrates, die keinen Gesetzentwurf enthalten, sind grundsatzlich wie Antrage zu behandeln.

§ 102 Dringliche Gesetzesvorlagen der Bundesregierung nach Artikel 81 des Grundgesetzes (1) Gesetzesvorlagen der Bundesregierung, die im Rahmen des Artikels 81 des Grundgesetzes von der Bundesregierung als dringlich bezeichnet oder nach Erklarung des Gesetzgebungsnotstandes dem Bundestag emeut vorgelegt sind, miissen auf Verlangen der Bundesregierung auf die Tagesord• nung der nachsten Sitzung gesetzt werden. Absetzen von der Tagesordnung ist nur einmal moglich. (2) Die Gesetzesvorlage gilt auch dann als abgelehnt, wenn zweimal in der zweiten und dritten Bera• tung bei einer Einzel- oder SchluBabstimmung wegen BeschluBunfahigkeit ergebnislos abgestimmt worden ist.

Artikel81 GG siehe Anhang 11, S.327

§ 103 Vertrauensantrag des Bundeskanzlers (1) Uber den Antrag des Bundeskanzlers nach Artikel68 des Grundgesetzes, ihm das Vertrauen aus• zusprechen, kann erst nach achtundvierzig Stunden abgestimmt werden. (2) Findet der Antrag nicht die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages, dann kann der Bundestag binnen einundzwanzig Tagen auf Antrag von einem Viertel der Mitglieder des Bundestages gemaB § 98 Absatz 3 einen anderen Bundeskanzler wahlen.

Anikel68 GG (1) Findet ein Antrag des Bundeskanzlers, ihm das Venrauen auszusprechen, nicht die Zustimmung der Mehrheit 310 Anlage 1 der Mitglieder des Bundestages, so kann der Bundesprasident auf Vorschlag des Bundeskanzlers binnen einund• zwanzig Tagen den Bundestag auflosen. Das Recht zur Auflosung erlischt, sobald der Bundestag mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen anderen Bundeskanzler wahlt. (2) Zwischen dem Antrage und der Abstimmung miissen achtundvierzig Stunden liegen . • Mehrheit der Mitglieder«: Artikel121 GG, abgedruckt bei § 2

§ 104 AntTage auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses Antrage auf Einsetzung eines U ntersuchungsausschusses nach Artikel44 des Grundgesetzes konnen nur beraten werden, wenn sie auf die Tagesordnung gesetzt sind. vgl. § 63

§ 105 Grope An/ragen GroBe Anfragen an die Bundesregierung sind dem Prasidenten schriftlich einzureichen. Sie miissen kurz und bestimmt gefaBt und von soviel Mitgliedern des Bundestages unterzeichnet sein, wie einer Fraktionsstarke entspricht; sie sind schrifdich zu begriinden.

§ 106 Beantwortung und Beratung von Gropen An/ragen Der Prasident teilt der Bundesregierung die GroBe Anfrage mit und fordert schriftlich zur Erklarung auf, ob und wann sie antworten werde. N ach Eingang der schriftlichen Beantwortung wird die GroBe Anfrage auf die Tagesordnung gesetzt. Die Beratung muB erfolgen, wenn mindestens soviel Mitglie• der des Bundestages es verlangen, wie einer Fraktionsstarke entspricht.

§ 107 AntTage zu Gropen An/ragen Wird bei der Beratung ein Antrag gestellt, so muB er von soviel anwesenden Mitgliedern des Bundes• tages unterstiitzt werden, wie einer Fraktionsstarke entspricht; eine kurze schriftliche Begriindung ist zulassig. Zu seiner Priifung kann dieser Antrag einem AusschuB iiberwiesen oder die Ahstimmung auf den nachsten Sitzungstag verschoben werden.

§ 108 Ablehnung der Beantwortung Lehnt die Bundesregierung iiberhaupt oder fiir die nachsten drei Wochen die Beantwortung der GroBen Anfrage ab, so kann der Bundestag die GroBe Anfrage zur Beratung auf die Tagesordnung setzen. Die Beratung muB erfolgen, wenn mindestens soviel Mitglieder des Bundestages es verlangen, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Vor der Beratung kann einer der Anfragenden das Wort zu einer zusatzlichen miindlichen Begriindung erhalten.

§ 109 Beschrankung der Beratung uber Grope An/ragen Gehen GroBe Anfragen so zahlreich ein, daB sie die ordnungsmaBige Erledigung der Geschafte ge• fahrden, so kann der Bundestag zeitweilig die Beratungen dariiber auf einen hestimmten wochentli• chen Sitzungstag beschranken. Auch in diesem Falle kann der Bundestag die Beratung iiber einzelne GroBe Anfragen an einem anderen Sitzungstag heschlieBen.

§ 110 Kleine An/ragen (1) Soviel Mitglieder des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, konnen von der Bun• desregierung Auskunft iiber bestimmt bezeichnete Bereiche in Kleinen Anfragen verlangen. Die Fra• gen sind dem Prasidenten schriftlich einzureichen; sie konnen kurz begriindet werden. (2) Der Prasident teilt der Bundesregierung die Fragen mit und fordert sie auf, die Fragen schriftlich zu heantworten. Sind die Fragesteller mit der Beantwortung nicht zufrieden oder erfolgt keine Beantwortung innerhalb von vierzehn Tagen, so konnen die Fragesteller ihre Fragen als Miindliche Anfragen nach den Richdinien fiir die Fragestunde (§ 111) oder als GroBe Anfragen (§ 106) an die Bundesregierung richten. Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages 311

§ 111 Fragestunde Jedes Mitglied des Bundestages ist berechtigt, kurze Miindliche Anfragen an die Bundesregierung zu richten. Das Verfahren wird in den Richtlinien fiir die Fragestunde geregelt (Anhang 3).

§ 112 Petitionen (1) Die Registrierung aller Petitionen erfolgt durch das zustandige Biiro des Bundestages. Der Prasi• dent iiberweist die Petitionen dem PetitionsausschuB oder den zustandigen Fachausschiissen. Der PetitionsausschuB unterrichtet sich laufend iiber die Erledigung der den Fachausschiissen iiberwiese• nen Petitionen. Petitionen konnen nachtraglich an einen anderen AusschuB iiberwiesen werden. (2) Mitglieder des Bundestages, die eine Petition iiberreichen, sind auf ihr Verlangen zur AusschuB• verhandlung mit beratender Stimme zuzuziehen.

§ 113 Ausschupberichte uber Petitionen (1) AusschuBberichte iiber Petitionen werden dem Bundestag mindestens einmal im Monat in einer Sammeliibersicht vorgelegt. Dariiber hinaus erstattet der PetitionsausschuB dem Plenum vierteljahr• lich einen miindlichen Bericht iiber seine Tatigkeit. (2) Die Berichte der Ausschiisse iiber Petitionen miissen mit einem Antrag schlieBen, der in der Regel lautet: a) die Petitionen der Bundesregierung zur Beriicksichtigung, zur Erwagung, als Material oder zur Kenntnisnahme zu iiberweisen, b) sie durch BeschluB iiber einen anderen Gegenstand fiir erledigt zu erklaren, c) die Petition durch die Erklarung der Bundesregierung als erledigt anzusehen, d) iiber sie zur Tagesordnung iiberzugehen, e) sie als ungeeignet zur Beratung im Bundestag zu erklaren. (3) Die Vbersichten werden gedruckt verteilt und auf die Tagesordnung gesetzt, beraten aber nur, wenn es beschlossen wird. (4) Den Einsendern wird die Art der Erledigung ihrer Petition durch den Prasidenten oder einen Beauftragten mitgeteilt. Diese Mitteilung soli moglichst mit Griinden versehen sein.

§ 114 Immunitatsangelegenheiten (1) Ersuchen in Immunitatsangelegenheiten sind yom Prasidenten unmittelbar an den AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung weiterzuleiten. (2) Dieser hat Grundsatze iiber die Behandlung von Ersuchen auf Aufhebung der Immunitat von Mitgliedern des Bundestages aufzustellen und diese Grundsatze zum Ausgangspunkt seiner in Ein• zelfallen zu erarbeitenden Antrage an den Bundestag zu machen.

Artikel46 GG (1) Ein Abgeordneter darf zu keiner Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen einer AuBerung, die er im Bun• destage oder in einem seiner Ausschiisse getan hat, gerichtlich oder dienstlich verfolgt oder sonst auBerhalb des Bundestages zur Verantwortung gezogen werden. Dies gilt nieht fiir verleumderische Beleidigungen. (2) Wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung darf ein Abgeordneter nur mit Genehmigung des Bundestages zur Verantwortung gezogen oder verhaftet werden, es sei denn, daB er bei Begehung der Tat oder im Laufe des folgenden Tages festgenommen wird. (3) Die Genehmigung des Bundestages ist ferner bei jeder anderen Beschrankung der persiinlichen Freiheit eines Abgeordneten oder zur Einleitung eines Verfahrens gegen einen Abgeordneten gemiiB Artikel 18 erforderlich. (4) Jedes Strafverfahren und jedes Verfahren gemiiB Artikel 18 gegen einen Abgeordneten, jede Haft und jede soo• stige Beschrankung seiner persiinlichen Freiheit sind auf Verlangen des Bundestages auszusetzen. Grundsatze in lmmunitatsangelegenheiten und Beschlufi des Deutschen Bundestages vom 10. Dezember 1969 siehe Anhang 8, S. 322 312 Anlage 1

X. Auskunft der Bundesregierung iiber die Ausfiihrung von Bundestagsbeschliissen

§ 115 Auskun/tserteilung durch die Bundesregierung (1) Die Bundesregierung gibt dem Bundestag iiber die Ausfiihrung seiner Besch1iisse schriftlich Auskunft. 1st die Ausfiihrung der Beschliisse in angemessener Frist nicht moglich, dann erstattet die Bundesregierung einen Zwischenbericht. (2) Der Bundestag kann die Auskunft binnen einer von ihm zu bestimmenden Frist verlangen.

§ 116 Bemerkungen zur Auskunft der Bundesregierung (1) Binnen zwei Wochen nach der Verteilung der Drucksachen kann beanstandet werden, daB die Auskunft unvollstandig ist oder bestimmt bezeichnete Besch1iisse nicht erledigt seien. (2) Die Bemerkungen teilt der Prasident zur schriftlichen Beantwortung der Bundesregierung mit. (3) Die Antworten werden den Unterzeichnern der Bemerkungen bekanntgegeben. Sie werden auf die Tagesordnung gesetzt, wenn es soviel Mitglieder des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke ent• spricht, binnen einer Woche, nachdem die Antwort bekanntgegeben ist, schriftlich verlangen. Ant• wortet die Bundesregierung nicht binnen vier Wochen, so konnen soviel Mitglieder des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, innerhalb einer weiteren Woche schriftlich verlangen, daB die Bemerkungen auf die Tagesordnung kommen. Bei ihrer Beratung konnen Antrage zur Sache gestellt werden.

X a. Der Wehrbeauftragte des Bundestages

§ 116 a Wahl des Wehrbeau/tragten Die Wahl des Wehrbeauftragten erfolgt mit verdeckten Stimmzetteln. Artikel45 b GG Zum Schutz der Grundrechte und a1s Hilfsorgan des Bundestages bei der Ausiibung der parlamentarischen Kon• trolle wird ein Wehrbeauftragter des Bundestages berufen. Das Nahere regelt ein Bundesgesetz. Gesetz uber den Webrbeau/tragten des Bundestages (AUS2Ug) siebe Anbang 9, S. 326

§ 116 b Berichte des Wehrbeau/tragten (1) Berichte des Wehrbeauftragten kann der Prasident, ohne sie auf die Tagesordnung zu setzen, mit Zustimmung des Bundestages dem VerteidigungsausschuB iiberweisen. (2) Der VerteidigungsausschuB hat dem Bundestag Bericht zu erstatten.

§ 116 c Beratung von Berichten des Wehrbeau/tragten (1) Der Wehrbeauftragte hat bei der Beratung der von ihm vorgelegten Berichte das Wort zu ergrei• fen, wenn ein Mitglied des Bundestages es verlangt und das Verlangen die Zustimmung von soviel anwesenden Mitgliedern des Bundestages findet, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Dasselbe gilt, wenn er zur Beratung eines sonstigen Punktes der Tagesordnung gemaB Absatz 2 herbeigerufen wird. (2) Jedes Mitglied des Bundestages kann die Herbeirufung des Wehrbeauftragten zu den Sitzungen des Bundestages verlangen. Dem Verlangen ist zu entsprechen, wenn soviel anwesende Mitglieder des Bundestages zustimmen, wie einer Fraktionsstarke entspricht.

XI. Beurkundung und Vollzug der Beschliisse des Bundestages

§ 117 Sitzungsbericht (1) Uber jede Sitzung wird ein stenographischer Bericht angefertigt. Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages 313

(2) Die Sitzungsberichte werden an die Abgeordneten verteilt. (3) Alie anderen Aufnahmen der Verhandlungen des Bundestages, zum Beispiel Tonbandaufnah• men, sind nach Weisung des Prasidiums in einem Archiv niederzulegen.

§ 118 Priifung der Niederschrift durch den Redner J eder Redner erhalt eine Niederschrift seiner Rede, die nach Priifung innerhalb der festgesetzten Frist zuriickzugeben ist. Erfolgt keine fristgerechte Riickgabe, dann wird die Niederschrift in Druck gege• ben. Niederschriften von Reden diirfen vor ihrer Priifung durch den Redner einem anderen als dem Prasidenten nur mit Zustimmung des Redners zur Einsicht iiberlassen werden.

§ 119 Berichtigung der Niederschrift (1) Die Berichtigung darf den Sinn der Rede oder ihrer einzelnen Teile nicht 3'ndern. Wird die Berichtigung beanstandet und keine Verstandigung mit dem Redner erzielt, so ist die Entscheidung des amtierenden Prasidenten einzuholen. (2) Der Prasident kann aile Beweismittel heranziehen.

§ 120 Niederschrift von Zwischenrufen (1) Ein Zwischenruf, der im stenographischen Bericht festgestellt worden ist, bleibt Bestandteil des stenographischen Berichts, es sei denn, daB mit Zustimmung des Prasidenten und der Beteiligten eine Streichung erfolgt. (2) 1st der Zwischenruf dem Prasidenten entgangen, dann kann der Prasident ihn auch noch in der nachsten Sitzung erwahnen und gegebenenfalls riigen.

§ 121 Beurkundung der Beschliisse Der Prasident vollzieht die Protokollierung der Beschliisse mit den diensttuenden Schriftfiihrern. Das Protokoll wird an die Mitglieder des Bundestages verteilt und gilt als genehmigt, wenn bis zu dem auf die Verteilung folgenden Sitzungstag kein Widerspruch erhoben wird.

§ 122 Einspruch gegen das Protokoll Wird das Protokoll beanstandet und der Einspruch nicht durch die Erklarung der Schriftfiihrer beho• ben, so befragt der Prasident den Bundestag. Wird der Einspruch fUr begriindet erachtet, so ist die neue Fassung der beanstandeten Stelle dem nachsten Sitzungsprotokoll beizufiigen.

§ 123 Ubersendung beschlossener Gesetze (1) Der Prasident des Bundestages iibersendet das beschlossene Gesetz unverziiglich dem Bundesrat (Artikel 77 Absatz 1 Satz 2 des Grundgesetzes). (2) Je einen Abdruck des Gesetzesbeschlusses iibersendet der Prasident an den Bundeskanzler und an den federfiihrenden Minister und teilt dabei mit, wann die Zuleitung des beschlossenen Gesetzes an den Bundesrat nach Artikel 77 Absatz 1 Satz 2 des Grundgesetzes erfolgt ist. (3) Werden vor Ubersendung nach Absatz 1 in der yom Bundestag in der SchluBabstimmung ange• nommenen Fassung des Gesetzes Druckfehler oder andere offenbare Unrichtigkeiten festgestellt, kann der Prasident im Einvernehmen mit dem federfiihrenden AusschuB eine Berichtigung veranlas• sen. 1st das Gesetz gemaB Absatz 1 bereits iibersandt, macht der Prasident nach Einwilligung des federfiihrenden Ausschusses den Prasidenten des Bundesrates auf die Druckfehler oder anderen of• fenbaren Unrichtigkeiten mit der Bitte aufmerksam, sie im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu be• richtigen. Von dieser Bitte ist dem Bundeskanzler und dem federfiihrenden Minister Mitteilung zu machen. 314 Anlage 1

§ 124 Fristenberechnung (1) Bei Fristen wird der Tag der Verteilung der Drucksache nicht eingerechnet. (2) Die Fristen gelten auch dann als gewahrt, wenn infolge technischer Schwierigkeiten oder aus zu• falligen Griinden einzelne Mitglieder des Bundestages eine Drucksache erst nach der allgemeinen Verteilung erhalten.

§ 125 Wahrung der Frist Bei Berechnung einer Frist, innerhalb der eine Erklarung gegeniiber dem Bundestag abzugeben oder eine Leistung zu bewirken ist, wird der Tag, an dem die ErkHirung oder Leistung erfolgt, nicht mitge• rechnet. 1st danach die Erklarung oder Leistung an einem Sonntag oder einem am Sitz des Bundesta• ges gesetzlich anerkannten Feiertag zu bewirken, so Tritt an dessen Stelle der nachstfolgende Werktag. Die ErkJarung oder Leistung ist wahrend der iiblichen Dienststunden, spatestens aber urn 18 Uhr zu bewirken.

§ 126 Unerledigte Gegenstande Am Ende der Wahlperiode oder im Faile der Auflosung des Bundestages gelten aile Vorlagen, Antrage und Anfragen als erledigt. Dies gilt nicht fiir Petitionen und fiir Vorlagen, die keiner BeschluBfassung bediirfen. vg/. den bei § 1 abgedruckten Artikel 39 Absatz 1 GG

XII. Abweichungen und Auslegung dieser Geschaftsordnung

§ 127 Abweichungen von dieser Geschii/tsordnung Abweichungen von den Vorschriften dieser Geschaftsordnung konnen im einzelnen Fall mit Zwei• drittelmehrheit der anwesenden Mitglieder des Bundestages beschlossen werden, wenn die Bestim• mungen des Grundgesetzes dem nicht entgegenstehen.

§ 128 Auslegung dieser Geschii/tsordnung im Einzelfall Wahrend einer Sitzung auftauchende Zweifel iiber die Auslegung dieser Geschaftsordnung entschei• det der Prasident.

§ 129 Grundsatzliche Auslegung dieser Geschii/tsordnung Eine grundsatzliche, iiber den Einzelfall hinausgehende Auslegung einer Vorschrift dieser Geschaftsordnung kann nur der Bundestag nach Priifung durch den AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung beschlieBen.

§ 130 Rechte des Ausschusses fur Wahlprufung, Immunitat und Geschii/tsordnung Der AusschuB fiir Wahlpriifung, Imrnunitat und Geschaftsordnung kann Fragen, die sich auf die Geschaftsfiihrung des Bundestages und der Ausschiisse sowie auf die Wiirde des Hauses beziehen, erortern und dem Bundestag oder dem Prasidenten dariiber Vorschlage machen.

XIII. Bundestagsvertretung zwischen zwei Wahlperioden

§ 131 Fortfuhrung der Geschafte des Bundestages (1) Das Prasidium fiihrt bis zum Zusammentreten eines neuen Bundestages seine Geschafte fort. (2) Die Rechte des Standigen Ausschusses sowie des Ausschusses fiir auswartige Angelegenheiten und des Ausschusses fiir Verteidigung zwischen zwei Wahlperioden richten sich nach den Bestim• mungen der Artikel 45 und 45 a des Grundgesetzes. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 315

Artikel 49 GG Fiir die Mitglieder des Prasidiums, des Standigen Ausschusses, des Ausschusses fiir auswartige Angelegenheiten und des Ausschusses fiir Verteidigung sowie fiir deren erste Stellvertreter gelten die Artikel46, 47 und die Absatze 2 und 3 des Artikels 48 auch fiir die Zeit zwischen zwei Wahlperioden. Artikel 45 GG (1) Der Bundestag bestellt einen Standigen AusschuB, der die Rechte des Bundestages gegeniiber der Bundesregie• rung zwischen zwei Wahlperioden zu wahren hat. Der Standige AusschuB hat auch die Rechte eines Untersu• chungsausschusses. (2) Weitergehende Befugnisse, insbesondere das Recht der Gesetzgebung, der Wahl des Bundeskanzlers und der Anklage des Bundesprasidenten stehen dem Standigen AusschuB nicht zu. Artikel 45 a Absatz 1 GG (1) Der Bundestag bestellt einen AusschuB fiir auswartige Angelegenheiten und einen AusschuB fiir Verteidigung. Die beiden Ausschiisse werden auch zwischen zwei Wahlperioden tatig.

Anhang 1

Verhaltensregeln fur Mitglieder des Deutschen Bundestages

1. 1. Jedes Mitglied des Bundestages hat seinen Beruf einschlieBlich der Personen, Finnen, Institutio• nen oder Vereinigungen, fur die es beruflich tatig ist, genau anzugeben. Das gleiche gilt fur eine entgeltliche Tatigkeit als Mitglied eines Vorstandes, Aufsichtsrates, Ver• waltungsrates oder sonstigen Organs einer Gesellschaft, Genossenschaft oder eines in einer an• deren Rechtsform betriebenen Unternehmens oder als Treuhander. Angehorige beratender Berufe haben die Art der Beratung anzugeben. Diese Angaben werden im Amtlichen Handbuch des Deutschen Bundestages veroffentlicht. 2. Dem Prasidium ist jede vergutete Nebentatigkeit anzuzeigen. 3. Anzeigepflichtig sind auch Vertrage mit Verbanden, Firmen, Organisationen oder Einzelperso• nen und Personenvereinigungen uber die Beratung, Vertretung oder ahnliche Tatigkeiten. Dies gilt nicht fur Mitglieder des Bundestages, die tu Nummer 1 einen beratenden Beruf angege• ben haben, im Rahmen der ublichen Tatigkeit dieses beratenden Berufes. Entgeltliche Tatigkeiten fur Verbande und Organisationen, die gegenuber dem Bundestag oder der Bundesregierung tatig sind, werden veroffentlicht. 4. Einnahmen aus Gutachten, aus publizistischer und Vortragstatigkeit sind anzeigepflichtig, wenn sie die nach N ummer 9 festgesetzten Betrage ubersteigen. 5. Jedes Mitglied des Bundestages hat uber aile Spenden, die ihm als Kandidat fur eine Bundestags• wahl oder als Mitglied des Bundestages fur seine politische Tatigkeit zur Verfugung gestellt wer• den, gesondert Rechnung zu fuhren. Spenden, die im Einzelfall die nach Nummer 9 festgesetzten Hochstbetrage ubersteigen, hat es dem Prasidium anzuzeigen. 6. Fur Mitglieder des Bundestages, die in Rechtsstreitigkeiten fur oder gegen die Bundesrepublik auftreten wollen, werden besondere Richtlinien erlassen. 7. Hinweise auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag in beruflichen oder geschaftlichen Angelegenheiten sind zu unterlassen. 8. Jedes Mitglied des Bundestages, das beruflich oder auf Honorarbasis mit einem Gegenstand be• schaftigt ist, der in einem AusschuB des Bundestages zur Beratung ansteht, hat als Mitglied dieses Ausschusses vor der Beratung seine Interessenverknupfung offenzulegen, soweit sie nicht aus den Angaben nach Nummer 1 ersichtlich ist. 9. Umfang und Grenzen der Anmeldepflicht gemaB Nummern 2 bis 5 werden jahrlich YOm Alte• stenrat auf Vorschlag des Prasidiums festgelegt. 10. In Zweifelsfragen ist das Mitglied des Bundestages verpflichtet, durch Ruckfragen beim Prasi• denten bzw. beim Prasidium sich uber die Auslegung der Bestimmungen zu vergewissern. 316 Anhang 1

II. Bei Beanstandungen in bezug auf diese Verhaltensregeln hat das Prasidium das betroffene Mitglied des Bundestages anzuhoren. Halt das Prasidium einen Vorwurf moglicherweise fur berechtigt, so benachrichtigt es die Fraktion, der das betroffene Mitglied des Bundestages angehort, mit der Bitte urn Stellungnahme. Einstimmig getroffene Feststellungen des Prasidiums konnen veroffentlicht werden. (Vom Bundestag beschlossen am 21. September 1972, Bekanntmachung vom 19. Oktober 1972 Bundesgesetzblatt IS. 2065)

Anhang 1 a

Registrierung von Verbanden und deren Vertreter

Der Prasident des Bundestages fuhrt eine offentliche Liste, in der aIle Verbande, die Interessen ge• genuber dem Bundestag oder der Bundesregierung vertreten, eingetragen werden. Eine Anhorung ihrer Vertreter findet nur statt, wenn sie sich in diese Liste eingetragen haben und dabei folgende Angaben gemacht haben: Name und Sitz des Verbandes Zusammenset.zung von Vorstand und Geschaftsfuhrung Interessenbereich des Verbandes Mitgliederzahl Namen der Verbandsvertreter sowie Anschrift der GeschaftsstelIe am Sitz von Bundestag und Bundesregierung. Hausausweise fur Interessenvertreter werden nur ausgesteIlt, wenn die Angaben nach Absatz 2 ge• macht wurden. Die Eintragung in die Liste begrundet keinen Anspruch auf Anhorung oder Ausstellung eines Haus• auswelses. Die Liste ist yom Prasidenten jahrlich im Bundesanzeiger zu veroffentlichen.

(Vom Bundestag beschlossen am 21. September 1972, Bekanntmachung vom 19. Oktober 1972 Bundesgesetzblatt IS. 2065)

Anhang 2

Geheimschutzordnung des Deutschen Bundestages" § 1 Anwendungsbereich (1) Diese Geheimschutzordnung gilt fur VerschluBsachen (VS), die innerhalb des Bundestages ent• stehen oder dem Bundestag, seinen Ausschussen oder Mitgliedern des Bundestages zugeleitet wur• den. Die fur die Ausschusse geltenden Vorschriften finden Anwendung auf andere Gremien, die yom Bundestag bzw. den Ausschussen eingesetzt sind oder auf gesetzlicher Grundlage beruhen. (2) VS sind Angelegenheiten alIer Art, die durch besondere SicherheitsmaBnahmen gegen die Kennt• nis durch Unbefugte geschutzt werden mussen. (3) VS konnen aIle Formen der DarstelIung von Kenntnissen und Erkenntnissen sein. Zwischenma• terial (z. B. Vorentwurfe, Aufzeichnungen auf Tontrager, Stenogramme, Kohlepapier, Schablonen, Fehldrucke, u. U. auch Loschpapier) ist wie eine VS zu behandeln.

* Yom Bundestag verabschiedet am 14. April 1975, veroffentlicht im Bundesgesetzblatt Teil I, S. 992ff. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 317

§2 Geheimhaltungsgrade (1) VS werden je nach dem Schutz, dessen sie bediirfen, in folgende Geheimhaltungsgrade eingestuft: STRENG GEHEIM Abkiirzung: str. geh. GEHEIM Abkiirzung: geh. VS-VERTRAULICH Abkiirzung: VS-Vertr. VS-NUR FOR DEN DIENSTGEBRAUCH Abkiirzung: VS-NfD

(2) Als STRENG GEHEIM eingestuft werden VS, deren Kenntnis durch Unbefugte den Bestand der Bundesrepublik oder eines ihrer Lander gefahrden wiirde. (3) Als GEHEIM eingestuft werden VS, deren Kenntnis durch Unbefugte die Sicherheit der Bun• desrepublik oder eines ihrer Lander gefahrden, ihren Interessen oder ihrem Ansehen schweren Scha• den zufiigen oder fUr einen fremden Staat von groBem Vorteil sein wiirde. (4) Als VS-VERTRAULICH eingestuft werden VS, deren Kenntnis durch Unbefugte den Interes• sen oder dem Ansehen der Bundesrepublik oder eines ihrer Lander abtraglich oder fiir einen fremden Staat von Vorteil sein kiinnte. (5) VS, die nicht unter die Geheimhaltungsgrade STRENG GEHEIM, GEHEIM oder VS-VER• TRAULICH fallen, aber nicht fiir die Offentlichkeit bestimmt sind, erhalten den Geheimhaltungs• grad VS-NUR FOR DEN DIENSTGEBRAUCH. Protokolle iiber nichtiiffentliche Sitzungen der Ausschiisse (§ 73 Abs. 2 Satz 1 GO-BT) sind grundsatzlich keine VerschluBsachen im Sinne der Geheimschutzordnung des Bundestages (§ 73 a GO-BT). (6) Die Kennzeichnung von VS erfolgt unter entsprechender Anwendung der VerschluBsachen• anweisung fiir die Bundesbehiirden.

§ 3 Wahl und A'nderung der Geheimhaltungsgrade (1) Von Geheimeinstufungen ist nur der unbedingt notwendige Gebrauch zu machen. VS sind nicht hiiher einzustufen, als es ihr Inhalt erfordert. (2) Den Geheimhaltungsgrad der VS bestimmt die herausgebende Stelle. Sie teilt die Anderung oder Aufhebung des Geheimhaltungsgrades einer VS dem Empfanger schriftlich mit. (3) Herausgebende Stelle im Sinne des Absatzes 2 sind bei VS, die innerhalb des Bundestages entste• hen, a) der Prasident, b) die Vorsitzenden der Ausschiisse, c) weitere vom Prasidenten ermachtigte Stellen.

§4 Kenntnis und Weitergabe einer VS (1) Ober den Inhalt einer VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH und hiiher darf nicht umfassender und friiher unterrichtet werden, als dies aus Grunden der parlamentarischen Arbeit un• eriaBlich ist. (2) 1m Rahmen des Absatzes 1 darf ein Mitglied des Bundestages, dem eine VS des Geheimhaltungs• grades VS-VERTRA ULICH und hiiher zuganglich gemacht worden ist, andere Mitglieder des Bun• destages davon in Kenntnis setzen. (3) Fraktionsangestellten und Mitarbeitern von Mitgliedern des Bundestages diirfen VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRA ULI CH und hiiher in diesem Rahmen nur zuganglich gemacht werden, wenn sie vom Prasidenten zum Umgang mit VS ermachtigt und zur Geheimhaltung fiirmlich verpflichtet sind. (4) Anderen Personen diirfen VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH und hiiher nur mit Zustimmung der herausgebenden Stelle zuganglich gemacht werden, wenn sie zum Umgang mit VS ermachtigt und zur Geheimhaltung fiirmlich verpflichtet sind. 318 Anbang 2

§5 Ferngespriicbe aber VS Dber Angelegenheiten des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH oder hoher diirfen Fernge• sprache nur in auBergewohnlichen und dringenden Fallen gefiihrt werden. In diesen Fallen sind die Gesprache so vorsichtig zu fiihren, daB der Sachverhalt Dritten nicht verstandlich wird. 1st der Gesprachspartner nicht mit Sicherheit festzustellen, so ist ein Kontrollanruf erforderlich.

§6 Herstellung von Duplikaten Der Empfanger von VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH und hoher darf weitere Exemplare (Abschriften, Abdrucke, Ablichtungen und dergleichen) sowie Ausziige nur von der Geheimregistratur herstellen lassen; fiir VS des Geheimhaltungsgrades STRENG GEHEIM ist auBerdem die Zustimmung der herausgebenden Stelle erforderlich. Sie sind wie die Original-VS zu behandeln.

§7 Bebandlung von VS in Ausscbiissen (1) Die Ausschiisse konnen fiir einen Beratungsgegenstand oder fiir Teile desselben einen Geheim• haltungsgrad beschlieBen (§ 73 Abs. 9 GO-BT). Wird iiber VS der Geheimhaltungsgrade VS-VER• TRAULICH und hoher beraten, fiihrt der Vorsitzende die entsprechende BeschluBfassung unver• ziiglich in derselben Sitzung herbei und stellt vor Beginn der Beratungen fest, daB sich keine unbefugten Personen im Sitzungssaal aufhalten. (2) Bei Beratungen iiber STRENG GEHEIM- oder GEHEIM-Angelegenheiten diirfen nur die Beschliisse protokolliert werden. Der AusschuB kann beschlieBen, daB die Beratungen dem Inhalt nach festgehalten werden; in diesem Fall hat er iiber Auflage und Verteilung der Protokolle zu be• schlieBen. (3) Bei Beratungen iiber VS-VERTRAULICH-Angelegenheiten kann ein Protokoll angefertigt werden; Absatz 2 Satz 2 zweiter Halbsatz gilt entsprechend. Der AusschuB kann jedoch beschlieBen, daB nur die Beschliisse festgehalten werden. (4) Werden VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH oder hoher einem AusschuB zu• geleitet, diirfen sie nur in der Sitzung und langstens fiir deren Dauer ausgegeben werden. Bei Unterbrechung der Sitzung kann die Riickgabe unterbleiben, wenn die Dberwachung des Sitzungs• raumes durch die Hausinspektion sichergestellt ist. Der AusschuBvorsitzende kann bestimmen, daB VS der Geheimhaltungsgrade GEHEIM und VS-VERTRAULICH an die Berichterstatter des Ausschusses und in besonderen Fallen anderen Mitgliedern des Ausschusses bis zum AbschluB der AusschuBberatungen iiber den Beratungsgegenstand, auf den sich die VS bezieht, ausgegeben und in den dafiir zulassigen VS-Behaltnissen aufbewahrt werden. (5) Fiir VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH kann der AusschuB in Fallen des Absatzes 4 anders beschlieBen. (6) VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH und GEHEIM konnen, sofern sie im Aus• schuB entstanden sind, mit Genehmigung des AusschuBvorsitzenden nach Registrierung in der Geheimregistratur in den dafiir vorgesehenen VS-Behaltnissen des Ausschusses zeitweilig aufbe• wahrt werden. Sie sind an die Geheimregistratur zuriickzugeben, sobald sie im AusschuB nicht mehr benotigt werden. (7) Stellt sich erst im Laufe oder am SchiuB der Beratungen heraus, daB die Beratungen a1s VS-VER• TRAULICH oder hoher zu bewerten sind, kann der AusschuB die erforderlichen SicherheitsmaB• nahmen nachtraglich beschlieBen.

§8 Registrierung und Verwaltung von VS (1) Werden VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH oder hoher dem Bundestag, seinen Ausschiissen oder Mitgliedern des Bundestages zugeleitet, sind sie, soweit sie nicht iiber die Geheim• registratur geleitet worden sind, grundsatzlich dieser zur Registrierung und Verwaltung zuzuleiten. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 319

(2) 1m Bundestag entstehende VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH und hoher sind grundsatzlich ebenfalls der Geheimregistratur zur Registrierung und Verwaltung zuzuleiten. (3) Der Empfang von VS des Geheimhaltungsgrades VS-VER TRAULICH oder hoher ist schriftlich zu bestatigen. (4) VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH und hoher sind in der Geheimregistratur oder den hierfiir vom Prasidenten bestimmten Raumen aufzubewahren. (5) VS des Geheimhaltungsgrades VS-NUR POR DEN DIENSTGEBRAUCH sind unter Ver• schluB aufzubewahren; dieses ist nicht notwendig, wenn sie in Raumen aufbewahrt werden, zu denen AuBenstehende keinen Zugang haben. §9 Vernichtung 'Von VS VS einschlieBlich des im Bundestag entstehenden Zwischenmaterials sind, wenn sie nicht mehr beno• tigt werden, der Geheimregistratur zuzuleiten. Soweit die VS nicht aufzubewahren sind, werden sie durch die Geheimregistratur vernichtet.

§ 10 Weiterleitung 'Von VS (1) VS der Geheimhaltungsgrade STRENG GEHEIM und GEHEIM sind bei Beforderung inner• halb des Hauses grundsatzlich iiber die Geheimregistratur zu leiten. Sie diirfen nur durch entspre• chend ermachtigte Personen weitergeleitet werden. !st aus dringendem Grund eine Von-Hand-zu• Hand-Obergabe erfolgt, ist die Geheimregistratur nachtraglich in Kenntnis zu setzen. (2) VS des Geheimhaltungsgrades VS-VERTRAULICH konnen unter Benachrichtigung der Geheimregistratur von Hand zu Hand an zum Empfang berechtigte Personen weitergegeben wer• den. (3) Die Versendung von VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH und hoher wird von der Geheimregistratur nach den Bestimmungen der VerschluBsachenanweisung fiir die Bundesbe• horden vorgenommen.

§11 Mitnahme'Von VS (1) Die Mitnahme von VS der Geheimhaltungsgrade STRENG GEHEIM und GEHEIM aus den der Verwaltung des Bundestages unterstehenden Raumen ist unzulassig. Der Prasident kann die Mitnahme zulassen, wenn unabweisbare Gtiinde dies erfordern. Er legt gleichzeitig fest, wie die VS zu befordern sind. (2) Bei der Mitnahme von VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH oder hoher ist fiir die ununterbrochene sichere Aufbewahrung zu sorgen. Steht fUr VS der Geheimhaltungsgrade STRENG GEHEIM und GEHEIM kein Stahlschrank mit Kombinations- und SicherheitsschioB zur Verfiigung, muB der Inhaber die VS standig bei sich fiihren. Die Zuriicklassung in Kraftwagen, die Verwahrung in Hotelsafes oder auf Bahnhofen und dergleichen ist unzulassig. Bei Aufenthalten im Ausland ist die VS nach Moglichkeit bei den deutschen Vertretungen aufzubewahren. (3) In der Offentlichkeit diirfen VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH oder hoher nicht gelesen und erortert werden. .

§ 12 Mitteilungspflicht Jeder Verdacht, jede Wahrnehmung oder jeder Vorfall, der auf Anbahnungsversuche fremder N ach• richtendienste oder darauf schlieBen laBt, daB Unbefugte Kenntnis vom Inhalt von VS erhalten ha• ben, sowie der Verlust von VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH oder hoher oder der Verlust von Sicherheitsschliisseln ist unverziiglich dem Prasidenten oder dem Geheimschutzbeauf• tragten der Verwaltung des Deutschen Bundestages mitzuteilen. § 13 Ausfiihrungsbestimmungen Der Prasident ist ermachtigt, Ausfiihrungsbestimmungen zu erlassen. Anhang 3

Richtlinien fur die Fragestunde I. Das Fragerecht 1. Jedes Mitglied des Bundestages ist berechtigt, in den Fragestunden einer Sitzungswoche bis zu zwei miindliche Fragen an die Bundesregierung zu richten. Die Fragen miissen kurz gefaBt sein und eine kurze Beantwortung ermiiglichen. Sie diirfen keine Feststellungen oder Wertungen enthalten. Jede Frage darf in zwei Unterfragen unterteilt sein. 2. Zulassig sind Einzelfragen aus den Bereichen, fiir die die Bundesregierung unmittelbar oder mit• telbar verantwortlich ist. Fragen, die einen Tagesordnungspunkt der laufenden Sitzungswoche betreffen, sind in dieser Woche unzulassig. Das gilt nicht, wenn fiir den Tagesordnungspunkt auf Begriindung und Aus• sprache verzichtet wird. 3. Der Fragesteller ist berechtigt, wenn die Frage miindlich beantwortet wird, bis zu zwei Zusatz• fragen zu stellen. Auch Zusatzfragen miissen kurz gefaBt sein, eine kurze Beantwortung ermiigli• chen und diirfen keine Feststellungen oder Wertungen enthalten. 4. Der Prasident 5011 weitere Zusatzfragen durch andere Mitglieder des Bundestages zulassen, so• weit dadurch die ordnungsgemaBe Abwicklung der Fragestunde nicht gefahrdet wird. 5. Zusatzfragen, die nicht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Hauptfrage stehen, sind unzulassig.

II. Die Einreichung der Fragen 6. Die Fragen sind dem Prasidenten (Parlamentssekretariat) in dreifacher Ausfertigung einzurei• chen. 7. Fragen, die den Nummern 1 und 2 nicht entsprechen, gibt der Prasident zuriick. Sie werden in die Liste der Fragen zur Fragestunde erst aufgenommen, wenn der Prasident sie fiir zulassig er• klart hat. 8. 1st der zustandige Bundesminister oder sein Vertreter nicht anwesend, so kann der Fragesteller verlangen, daB seine Fragen zu Beginn der Fragestunde aufgerufen werden, in der der Bundesmi• nister oder sein Vertreter anwesend ist; sein Fragerecht darf hierdurch nicht eingeschrankt wer• den. 9. Fragen miissen so rechtzeitig eingereicht werden, daB sie der Bundesregierung drei Tage vor der Fragestunde, in der sie beantwortet werden sollen, zugestellt werden kiinnen, spatestens jedoch bis Freitag 11 Uhr". 1O. Der Prasident kann ausnahmsweise Fragen von offensichtlich dringendem iiffentlichen Interesse (dringliche Anfragen) fUr die Fragestunde zulassen, wenn sie spatestens am vorhergehenden Tage bis 12 Uhr mittags eingereicht werden. Nummer 1 bleibt unberiihrt. Dringliche Fragen werden zu Beginn der Fragestunde aufgerufen. Liegen zum selben Fragenkreis bereits Fragen vor, werden sie ebenfalls vorgezogen und haben Vorrang vor der dringlichen Frage.

III. Die Durchfuhrung der Fragestunde 11. In jeder Sitzungswoche werden bis zu drei Fragestunden durchgefiihrt; die Fragestunde darf sechzig Minuten nicht iiberschreiten. 12. Die Fragen werden nach den Geschaftsbereichen der Bundesregierung zusammengestellt. Der Prasident bestimmt, in welcher Reihenfolge die Geschaftsbereiche aufgerufen werden. 13. Der Prasident ruft die Nummer der Frage und den Namen des anfragenden Mitglieds des Bun• destages auf. Fragen diirfen nur beantwortet werden, wenn das anfragende Mitglied des Bundestages anwe-

* Beschlufl vom 4. November 1970, Bekannnnachung vom 1. Dezember 1970 (Bundesgesetzbl. I S. 1623) GeschaJtsordnung des Deutschen Bundestages 321

send ist. 1st der Fragesteller nicht anwesend, wird die Frage von der Bundesregierung schriftlich beantwortet. 14. Fragen, die in den Fragestunden einer Woche aus Zeitmangel nicht beantwortet werden, beant• wortet die Bundesregierung schriftlich, sofern der Fragesteller nicht vor SchluB der letzten Frage• stunde einer Woche gegeniiber dem Sitzungsvorstand seine Fragen zuriickzieht. Die schriftlichen Antworten sind in den Sitzungsbericht aufzunehmen. 15. Fragen von offenbar lokaler Bedeutung kann der Prasident auf den Weg der schriftlichen Beant• wortung verweisen. Nummern 19 und 20 finden Anwendung.

IV. Schriftliche hagen 16. Jeder Fragesteller kann fiir jede Sitzungswoche bis zu zwei Fragen an die Bundesregierung rich• ten, die schriftlich beantwortet werden. 17. Fragen, die der Nummer 1 Absatz 2 und Nummer 2 nicht entsprechen, gibt der Prasident zu• riick. 18. Die Fragen miissen spates tens am Freitag vor der Sitzungswoche his 11 Uhr':' eingereicht wer• den. 19. Geht die schriftliche Antwort der Bundesregierung nicht bis spatestens Donnerstag der Sitzungs• woche, 15 Uhr, beim Prasidenten ein, so kann der Fragesteller verlangen, daB seine Frage in der nachsten Fragestunde miindlich beantwortet wird. Die N ummern 1 und 14 finden insoweit keine Anwendung. 20. Die eingegangenen Antworten einer Woche werden zusammengefaBt in einer Drucksache verOf• fentlicht.

(Vom Bundestag besch/ossen am 18. funi 1969)

Anhang 4

Vorlaufige Bestimmungen iiber Aussprachen zu hagen von allgemeinem aktuellen Interesse 1. Aussprache auf Antrag (1) Uber eine bestimmt bezeichnete Frage von allgemeinem aktuellen Interesse kiinnen soviel Mit• glieder des Bundestages, wie einer Fraktionsstarke entspricht, eine Aussprache beantragen. Der Antrag ist schriftlich beim Prasidenten einzureichen. (2) Der Prasident setzt die Aussprache auf die Tagesordnung, wenn im Altestenrat Einvernehmen dariiber erzielt wird; ist dies nicht der Fall, unterbreitet er den Antrag dem Bundestag zu Beginn der nachsten Sitzung. § 76 Absatz 1 und § 77 Absatz 2 der Geschaftsordnung des Deutschen Bundes• tages finden keine Anwendung.

2. Aussprache auf Verlangen Zu der Antwort der Bundesregierung auf eine miindliche Anfrage von allgemeinem aktuellen Inter• esse findet eine Aussprache statt, wenn unmittelbar nach SchluB der Fragestunde mindestens so viele Mitglieder des Bundestages es verlangen, wie einer Fraktionsstarke entspricht.

3. Dauer und Redeordnung der Aussprache (1) Die Dauer der Aussprache ist auf eine Stunde beschrankt. Die von Mitgliedern oder Beauftragten der Bundesregierung oder des Bundesrates in Anspruch genommene Redezeit bleibt unberiicksich• tigt. Uberschreitet die von Mitgliedern und Beauftragten der Bundesregierung sowie des Bundesrates

" Beschlufl vom 11. November 1970, Bekanntmachung vom 1. Dezember 1970 (Bundesgesetzbl. I S. 1623) 322 Anhang 4

in Anspruch genommene Redezeit dreiBig Minuten, so verHingert sich die Dauer der Aussprache ebenfalls urn dreiBig Minuten. (2) Der einzelne Redner darf nicht Hinger als fiinf Minuten sprechen. (3) Fiir die Reihenfolge der Worterteilung gilt § 33 Absatz 1 der Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages mit der MaBgabe, daB als erster Redner eines der Mitglieder des Bundestages das Wort erhalt, die die Aussprache beantragt oder verlangt haben. (4) Antrage zur Sache konnen nicht gestellt werden.

4. Beschrankung der Aussprache (1) In einer Sitzung des Bundestages wird nur eine Aussprache durchgefiihrt. (2) 1st eine Aussprache nach Nummer 1 auf die Tagesordnung gesetzt worden, kann eine Aussprache nach Nummer 2 flir diese Sitzung nicht verlangt werden. (3) 1st in einer Sitzung ein Verlangen nach Nummer 2 gestellt worden, sind weitere Verlangen unzu- lassig.

(Vom Bundestag besch/ossen am 27. Januar 1965. NummeT 2 und NummeT 3 Absatz 2 dUTch Besch/up vom 27. MaTz 1968, NummeT 3 Absatz 1 dUTch Besch/up vom 18. Juni 1969 sowie NummeT 1 Absatz 1 dUTch Besch/up vom 6. Mai 1970 geandeTt.)

Anhang 5

Handhabung der Zwischen/ragen in den Plenarsitzungen

1. Wenn ein Mitglied des Bundestages iiber das Mikrofon eine Zwischenfrage an den Redner zu stellen wiinscht, tritt er an das nachstgelegene Mikrofon und hebt, gegen den Prasidenten ge• wandt, eine Hand. 2. Der Prasident unterbricht - unter Umstanden aufmerksam gemacht durch einen der Schriftflih• rer, wenn er die Meldung iibersehen sollte - den Redner, sobald dieser den Satz beendet hat. 3. Der Prasident unterbricht den Redner mit den Worten: »Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Frage?« 4. Der Redner antwortet, falls er die Frage zulassen will: "Bitte, Herr Prasident«, falls er ablehnen will: »Herr Prasident, ich bedauere«. 5. Die Formel.lch bedauere« schlieBt die Stellung von Fragen aus. Der Fragesteller hat sich ohne Bemerkung wieder auf seinen Platz zu begeben. 6. Die Antwort: »Bitte, Herr Prasident« ist zugleich die Worterteilung an den Fragesteller am Mikrofon, der seine Frage mit der Formel einleiten muB: .Herr Abgeordneter, ich erlaube mir folgende Frage«. 7. Die Frage istmoglichst kurz und prazis zu formulieren. Der Redner antwortet ohne weitere Auf• forderung des Prasidenten und fahrt auch ohne weitere Zwischenbemerkung des Prasidenten in seiner Rede fort. Der Redner hat das Recht, die Beantwortung der gestellten Frage abzulehnen. 8. Bleibt der Fragesteller nach der Antwort am Mikrofon stehen und hebt erneut die Hand, so be• deutetdas, daB er eine Zusatzfrage zu stellen wiinscht. Er tut dies mit den Worten: .Herr Abge• ordneter, gestatten Sie eine Zusatzfrage?« Der Redner antwortet entweder: .Bitte« oder: »lch bedauere«. Falls der Redner die Zusatzfrage gestattet, kann in derselben Form und im gleichen Zusammen• hang noch eine zweite und letzte Zusatzfrage gestellt werden. Der Prasident darf im gleichen Zusammenhang nicht mehr als zwei Zusatzfragen zulassen, selbst dann nicht, wenn der Redner bereit ware, seinerseits weitere Fragen zu beantworten. Diese Regelung schlieBt nicht aus, daB der Fragesteller an den Redner im Verlauf seiner weiteren Aus• fiihrungen erneut Fragen stellt. Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 323

9. Die Stellung einer Frage ist erst gestattet, nachdem der Prasident die Aussprache zu einem Gegenstand der Tagesordnung eroffnet hat. Vorher und nachdem der Prasident die Aussprache formell fiir geschlossen erklan hat, sind Fragen nicht zulassig. 10. Diese Regelung gilt auch fUr Mitglieder der Bundesregierung oder deren Stellvertreter, wenn sie im Rahmen der Aussprache sprechen.

(Nacb einer Vereinbarung im A·ltestenrat 'Vom 26. fanuar 1955)

Anhang 6

Behandlung von Vorlagen gemiijJ Artikel2 und 3 des Gesetzes zu den Vertriigen zur Grundung der EWG und EURATOM

In Abweichung von der Geschaftsordnung wird folgendes Verfahren festgelegt: 1. Vorlagen der Bundesregierung zur U nterrichtung des Bundestages gemaB Artikel2 des Gesetzes zu den Vertragen vom 25. Marz 1957 zur Griindung der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europaischen Atomgemeinschaft vom 27. Juli 1957 (BGBI. II S. 753) werden, a) soweit es sich urn Vorlagen gemaB Artikel2 Satz 1 (laufende Unterrichtung) handelt, unmittel• bar durch den Prasidenten im Benehmen mit dem Altestenrat an die zustandigen Ausschiisse iiberwiesen. Der federfiihrende AusschuB kann dem Bundestag Bericht erstatten. Das gleiche gilt, wenn miindliche Unterrichtung durch die Bundesregierung im AusschuB erfolgt ist. Auf Verlangen des Bundestages muB der federfiihrende AusschuB Bericht erstatten; b)soweit es sich urn Vorlagen gemaB Artikel2 Satz 2 (Unterrichtung vor BeschluBfassung des Rates) handelt, unmittelbar durch den Prasidenten im Benehmen mit dem Altestenrat an die zustandigen Ausschiisse iiberwiesen. Der federfiihrende AusschuB hat dem Bundestag einen Bericht zu erstatten. Der Prasident wird ermachtigt, die Frist fiir die Vorlage des Berichts zu bestimmen. la. Erfahrt eine Ratsvorlage nach ihrer Behandlung im Bundestag eine wesencliche Anderung, so konnen der federfiihrende AusschuB und die mitbeteiligten Ausschiisse sich erneut mit der Vor• lage befassen. Der federfiihrende AusschuB kann dem Bundestag einen erneuten Bericht (zweiter Bericht) erstatten. 2. Dringende Zollvorlagen der Bundesregierung nach Artikel3 des Gesetzes zu den Vertragen vom 25. Marz 1957 zur Griindung der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europaischen Atomgemeinschaft werden nach § 96 a der Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages behan• delt. Der Prasident wird ermachtigt, die in § 96 a der Geschaftsordnung des Deutschen Bundesta• ges gesetzten Fristen zu verkiirzen.

(Vom Bundestag beschlossen am 25. funi 1959; Nummer 1 a einge/itgt dUTCh Beschlup 'Vom 30. funi 1965)

Anhang 7

Behandlung von Rechtsverordnungen gemiijJ § 21 Absatz 6 und § 77 Absatz 5 des Zollgesetzes 1 sowie gemiijJ § 27 Absatz 2 des AujJenwirtscha/tsgesetzes

Fiir die Behandlung von Rechtsverordnungen gemaB § 21 Absatz 6 und § 77 Absatz 5 des Zollgeset• zes sowie gemaB § 27 Absatz 2 des AuBenwirtschaftsgesetzes wird folgendes Verfahren festgelegt: Rechtsverordnungen der Bundesregierung auf Grund von § 21 Absatz 2 Nr. 4 und Absatz 5 sowie 324 Anhang 7

§ 77 Absatz 3 des Zollgesetzes yom 14. Juni 1961 (Bundesgesetzblatt I S. 737)1 und auf Grund des AuBenwirtschaftsgesetzes yom 28. April 1961 (Bundesgesetzblatt I S. 481)2 uberweist der Prasident im Benehmen mit dem Altestenrat dem Au6enhandeisausschuB3 und soweit erforderlich weiteren Ausschussen. Der Au6enhandeisausschuB3 hat dem Bundestag rechtzeitig vor Ablauf der Dreimo• natsfrist4 Bericht zu erstatten. Eine Abstimmung findet nur statt, wenn der AusschuB empfiehlt, von dem Recht des Bundestages gemaB § 27 Absatz 2 Satz 3 des Au6enwirtschaftsgesetzes oder gemaB § 77 Absatz 5 Satz 3 des Zollgesetzes Gebrauch zu machen. Das gleiche gilt, wenn bei Aufruf des Tagesordnungspunktes ein entsprechender Antrag aus der Mitte des Hauses vorliegt. Er bedarf der Unterschrift von mindestens soviel Mitgliedern, wie einer Fraktionsstarke entspricht. Fur Ande• rungsantrage gilt § 100 der Geschaftsordnung.

(Vom Bundestag beschlossen am 23. Februar 1962)

Anhang 8

Grundsatze in Immunitatsangelegenheiten und in Fallen der Genehmigung gemiip § 50 Absatz 3 StPO sowie bei Ermiichtigungen gemiip § 197 StGB

A. Grundsatze in Immunitatsangelegenheiten 1. Antragsberechtigung Berechtigt zur Stellung eines Antrages auf Aufhebung der Immunitat sind a) die Staatsanwaltschaften, Gerichte, Ehrengerichte offentlich-rechtlichen Charakters sowie berufs• standische Einrichtungen, die kraft Gesetzes Standesaufsicht ausuben, b) der Privatklager unter BeifUgung einer Abschrift der eingereichten Privatklage und der Glaubiger in Vollstreckungsverfahren, soweit die Gerichte nicht auch ohne seinen Antrag tatig werden kon• nen, c) der AusschuB fur Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung.

2. Einreichen der Antrage Hat der Deutsche Bundestag fur die Dauer einer Wahlperiode die Durchfiihrung von Ermittlungs• verfahren gegen Mitglieder des Bundestages wegen Straftaten genehmigt, so ist vor der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens dem Prasidenten des Deutschen Bundestages und, soweit nicht Griinde der Wahrheitsfindung entgegenstehen, dem betroffenen Mitglied des Bundestages Mitteilung zu ma• chen; unterbleibt eine Mitteilung an das Mitglied des Bundestages, so ist der Prlisident auch hiervon unter Angabe der Griinde zu unterrichten. Das Recht des Deutschen Bundestages, die Aussetzung des Verfahrens zu verlangen (Artikel46 Absatz 4 des Grundgesetzes), bleibt unberiihrt. 1m ubrigen sind die Antrage der Staatsanwal~schaften oder Gerichte auf dem Dienstwege uber den Bundesminister der Justiz einzureichen (Nr. 200 Absatz 3 der Richtlinien fUr das Strafverfahren), der sie mit der Bitte vorlegt, eine Entscheidung herbeizufUhren, ob die Genehmigung zur Strafver• folgung oder Beschrankung der personlichen Freiheit eines Mitglieds des Bundestages oder der sonst beabsichtigten Ma6nahme erteilt wird. Die unter Nr. 1 Buchstabe b genannten Personen konnen ihren Antrag unmittelbar an den Deutschen Bundestag rich ten.

1 GemiiJl der Neufossung des Zollgesetzes yom IS. Moi 1970 (Bundesgesetzbl. I S. 529) sind dos Zitot .§ 21 Abs. 6. durch dos Zitat .§ 21 Abs. 7., das Zitat .§ 21 Ab •. 2 Nr. 4 und Abs. 5. durch das Zitat .§ 21 Abs. 2 Nr. 4 bis 7 und Abs. 6. und do. Zitat .§ 77 Abs. 5. durch dos Zitat .§ 77 Abs. 7. zu ersetzen. 2 zuletzt geiindert durch Gesetz yom 23. Dezember 1971 (Bundesgesetzblatt I S. 2141) 3 jetzt Ausschull liir Win.cholt • jetzt Viertelmonotsfrist Geschajtsordnung des Deutschen Bundestages 325

3. Stellung der betrofJenen Mitglieder des Bundestages In Immunitatsangelegenheiten soli das betroffene Mitglied des Bundestages im Bundestag das Wort zur Sache nicht erhalten; von ihm gestellte Antrage auf Aufhebung seiner Immunitat bleiben unbe• rucksichtigt.

4. Beweiswurdigung Der Bundestag darf nicht in eine Beweiswurdigung eintreten. Das Immunitatsrecht bezweckt, die Funktionsfahigkeit und das Ansehen des Bundestages sicherzu• stellen. Die Entscheidung uber die Aufrechterhaltung oder Aufhebung der Immunitat ist eine poli• tische Entscheidung und darf ihrem Wesen nach kein Eingriff in ein schwebendes Verfahren sein, bei dem es urn die Feststellung von Recht oder Unrecht, Schuld oder Nichtschuld geht. Der Kern der erwahnten politischen Entscheidung beruht auf einer Interessenabwagung zwischen den Belan• gen des Parlaments und den Belangen der anderen hoheitlichen Gewalten. Es darf somit nicht in eine Beweiswurdigung hinsichtlich der Erfullung eines Unrechttatbestandes eingetreten werden.

5. Beleidigungen politischen Charakters Beleidigungen politis chen Charakters sollen in der Regel nicht zur Aufhebung der Immunitat fuh• reno Die Staatsanwaltschaft darf zur Vorbereitung einer Entscheidung daruber, ob ein Antrag auf Ent• scheidung uber die Genehmigung zur Durchfuhrung eines Strafverfahrens gestellt werden soli, dem Mitglied des Bundestages die Anschuldigung mitteilen und ihm anheimstellen, hierzu Stellung zu nehmen. Feststellungen der Staatsanwaltschaft uber die Personlichkeit des Anzeigeerstatters sowie uber andere fur die Beurteilung der Ernsthaftigkeit einer Anzeige wichtige Umstande bedeuten kein »zur Verantwortung ziehen« im Sinne des Artikels 46 Absatz 2 des Grundgesetzes. Artikel 46 Absatz 1 des Grundgesetzes bestimmt, daB ein Mitglied des Bundestages wegen einer Abstimmung oder einer AuBerung, die er im Bundestag oder in einem seiner Ausschusse getan hat, gerichtlich oder dienstlich nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, mit Ausnahme bei ver• leumderischen Beleidigungen (Indemnitat). Das bedeutet aber, daB er zum Beispiel wegen einfacher Beleidigung, die im Parlament erfolgt ist, nicht strafrechtlich verfolgt werden kann. Hieraus wird der Grundsatz hergeleitet, daB bei einfachen Beleidigungen, die auBerhalb des Bundestages vorge• kommen sind, auch die Immunitat nicht aufgehoben werden soli, soweit die Beleidigung politischen Charakters ist und keine Verleumdung darstellt. Als »auBerhalb des Bundestages« gilt auch eine be• leidigende AuBerung, die ein Mitglied des Bundestages als Zeuge vor einem UntersuchungsausschuB getan hat, da das Mitglied des Bundestages hier jedem anderen Staatsburger, der als Zeuge vernom• men wird, gleichgestellt ist.

6. Festnahme eines Mitglieds des Bundestages bei Begehung der Tat Bei Festnahme eines Mitglieds des Bundestages bei Begehung der Tat oder im Laufe des folgenden Tages bedarf die Durchfiihrung des Strafverfahrens oder eine Verhaftung, soweit sie bis spatestens »im Laufe des folgenden Tages« erfolgt, keiner Genehmigung (Artikel46 Absatz 2 des Grundgeset• zes). Eine erneute Vorfuhrung oder Verhaftung nach vorheriger Freilassung und Verstreichen des der Tat folgenden Tages bedarf dann wieder der Genehmigung des Bundestages; denn hierin liegt eine Beschrankung der personlichen Freiheit (Artikel 46 Absatz 2 des Grundgesetzes), die in keinem Zusammenhang mit der Festnahme »auf frischer Tat« steht.

7. Verha/tung eines Mitglieds des Bundestages a) Die Genehmigung zur Durchfuhrung eines Strafverfahrens gegen ein Mitglied des Bundestages umschlieBt nicht zugleich auch die Genehmigung zur Verhaftung (Artikel46 Absatz 2 des Grund• gesetzes) oder zwangsweisen Vorfuhrung. 326 Anhang8 b) Unter Verhaftung (Artikel46 Absatz 2 des Grundgesetzes) ist nur die Untersuchungshaft gemeint; die Verhaftung zur Strafvollstreckung bedarf wieder einer besonderen Genehmigung. c) Die Genehmigung zur Verhaftung umschlieBt die Genehmigung zur zwangsweisen Vorfiihrung. d) Die Genehmigung zur zwangsweisen Vorfiihrung umschlieBt nicht die Genehmigung zur Verhaf• tung.

8. Vollstreckung von FreiheitsstraJen oder von ErzwingungshaJt (§ 96 OWiG) Die Genehmigung zur Durchfiihrung eines Strafverfahrens berechtigt nicht zur Vollstreckung einer Freiheitsstrafe. ' Die Vollstreckung einer Freiheitsstrafe oder einer Erzwingungshaft (§§ 96, 97 OWiG) bediirfen der Genehmigung des Deutschen Bundestages. Zur Vereinfachung des Geschaftsganges ist der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung beauftragt, eine Vorentscheidung iiber die Genehmigung der Vollstreckung zu treffen, bei F reiheitsstrafen jedoch nur, soweit nicht auf eine ho• here Freiheitsstrafe als drei Monate erkannt ist oder bei einer Gesamtstrafenbildung (§§ 74, 79 StGB, § 460 StPO) keine der erkannten Einzelstrafen drei Monate iibersteigt.

9. Disziplinarverfahren Die Aufhebung der Immunitat zur Durchfiihrung eines Disziplinarverfahrens gilt nicht zur Durch• fiihrung eines Strafverfahrens durch die Staatsanwaltschaft wegen des gleichen Sachverhalts. Umge• kehn gilt die Aufhebung der Immunitat zur Durchfiihrung eines Strafverfahrens nicht fiir die Durch• fiihrung eines Disziplinarverfahrens. Die Vollstreckung der Disziplinarstrafen bedarf keiner erneuten Genehmigung des Bundestages.

10. Ehrengerichtsverfahren Verfahren vor Ehrengerichten, die iiffentlich-rechtlichen Charakter haben, kiinnen nur nach Aufhe• bung der Immunitat durchgefiihrt werden.

11. Verfahren bei Verkehrsdelikten

Bei Verkehrsdelikten 5011 die Genehmigung grundsatzlich erteilt werden. Zur Vereinfachung des Geschaftsganges ist der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung beauftragt, bei allen Fallen von Verkehrsdelikten eine Vorentscheidung zu treffen.

12. Verfahren bei Bagatellsachen Bei Antragen, die nach Auffassung des Ausschusses fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsord• nung eine Bagatellsache zum Gegenstand haben, ist der AusschuB beauftragt, eine Vorentscheidung (Nr. 13) zu treffen.

13. Vereinfachtes Verfahren (Vorentscheidungen) Hat der AusschuB auf Grund der ihm erteilten Ertnachtigung (Nr. 8, 11, 12 und B.) eine Vorentschei• dung getroffen, wird sein BeschluB dem Bundestag durch den Prasidenten schrifdich mitgeteilt, ohne auf die Tagesordnung gesetzt zu werden. Er gilt als Entscheidung des Bundestages, wenn nicht inner• halb von sieben Tagen nach Mitteilung Widerspruch erhoben wird.

14. GenehmigungspJlicht in besonderen Fallen Die Genehmigung des Bundestages ist erforderlich: a) Zur Zwangsvollstreckung auf eine Unterlassung oder Duldung im Verfahren nach § 890 ZPO. Wird in einem Urteil oder einer einstweiligen Verfiigung, gerichtet auf eine Unterlassung oder Duldung, fiir den Fall der Zuwiderhandlung eine Strafe angedroht, so stellt die Androhung die Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 327

Festsetzung einer Strafnorm dar. Die Priifung, ob diese Norm, die den Schuldner zur kiinftigen Erfiillung der Unterlassungspflicht anhalten soil, verletzt ist, bedeutet daher ein »zur Verantwor• tung ziehen« im Sinne des Artikels 46 Absatz 2 des Grundgesetzes wegen Verletzung »einer mit Strafe bedrohten Handlung«. Dabei ist es unerheblich, ob in dem Verfahren eine Haft- oder Geld• strafe angestrebt wird. b) Zur Vollstreckung des erwirkten Haftbefehls im Offenbarungseidverfahren (§ 901 ZPO). Da lediglich die Vollstreckung des Haftbefehls eine Beschrankung der personlichen Freiheit im Sinne des Artikels 46 Absatz 2 des Grundgesetzes ist und daher der Genehmigung des Bundestages bedarf, steht der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung auf dem Stand• punkt, daB die Durchfiihrung des Offenbarungseidverfahrens eines Mitglieds des Bundestages als Schuldner und auch die Anordnung der Haft durch das Gericht zur Erzwingung der Leistung des Offenbarungseides noch kein »zur Verantwortung ziehen« bedeuten und daher keiner Genehmi• gung des Bundestages bediirfen. c) Zur Vollstreckung der Haft oder zwangsweisen Vorfiihrung wegen Ausbleibens als Zeuge (§ 51 StPO und § 380 ZPO). d) Zur Vollstreckung der Haft wegen grundloser Zeugnisverweigerung (§ 70 StPO und § 390 ZPO). e) Zur Vollstreckung der Haft zur Erwirkung unvertretbarer Handlungen (§ 888 ZPO). f) Zur Vollstreckung der Haft oder sonstigen Freiheitsbeschrankungen zur Vollziehung des person• lichen Sicherheitsarrestes (§ 933 ZPO). g) Zur Vollstreckung der Haft als Ordnungsstrafe (§ 178 GVG). h)Zur zwangsweisen Vorfiihrung und zur Vollstreckung der Haft des Gemeinschuldners im Kon• kursverfahren (§§ 101 und 106 KO). i) Zur einstweiligen Unterbringung in einer Heil- oder Pflegeanstalt (§ 126 a StPO). j) Zu mit Freiheitsentziehung verbundenen MaBregein der Sicherung und Besserung (Abschnitt 1 a StGB). k)Zur zwangsweisen Vorfiihrung (§§ 134,230,236,329 und 387 StPO). I) Zur Verhaftung (§§ 114, 125,230 und 236 StPO).

15. Schutzmapnahmen nach dem Bundesseuchengesetz SchutzmaBnahmen nach dem Bundesseuchengesetz haben notstandsahnlichen Charakter. MaBnah• men nach §§ 34ff. des Bundesseuchengesetzes bediirfen daher, gleichgiiltig, ob sie zum Schutz gegen das Mitglied des Bundestages oder zum Schutz des Mitglieds des Bundestages gegen andere notwen• dig werden, picht der Aufhebung der Immunitat. Die zustandigen Behorden sind jedoch verpflichtet, dem Bundestagsprasidenten unverziiglich iiber die gegen ein Mitglied des Bundestages angeordneten MaBnahmen zu unterrichten. Der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung ist berechtigt zu priifen oder priifen zu lassen, ob es sich urn nach dem Bundesseuchengesetz gerechtfertigte MaBnahmen handelt. Halt er sie nicht oder nicht mehr fiir erforderlich, so kann der AusschuB im Wege der Vorentscheidung die Ausset• zung der angeordneten MaBnahmen verlangen. Kann der AusschuB innerhalb von zwei Tagen nach Eingang einer Mitteilung der zustandigen Behorden nicht zusammentreten, so hat der Bundestagsprasident insoweit die Rechte des Ausschus• ses fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung. Er hat den AusschuB unverziiglich iiber seine Entscheidung in Kenntnis zu setzen.

16. Anhangige Strafverfahren Bei Dbernahme des Abgeordnetenmandats anhangige Strafverfahren sowie jede angeordnete Haft, Vollstreckung einer Freiheitsstrafe oder sonstige Beschrankung der personlichen Freiheit (vgl. Nr. 14) sind von Amts wegen auszusetzen. Soil ein Verfahren fortgesetzt werden, so ist vorher eine Entscheidung des Bundestages einzuholen, soweit nicht bereits die Genehmigung zur Durchfiihrung von Ermittlungsverfahren wegen einer Straftat erteilt ist. 328 Anhang8

17. Behandlung von Amnestiefiillen Der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung ist ermachtigt, in allen Fallen, in denen eine gerichtliche Strafverfolgung gegen ein Mitglied des Bundestages infolge einer bereits ausgesprochenen Amnestie nicht zur Durchfiihrung kommen wiirde, die gerichtliche Einstellung des Verfahrens auf Grund der Amnestie dadurch zu ermoglichen, daB er in solchen Fallen erklart, der Deutsche Bundestag werde gegen die Anwendung des Straffreiheitsgesetzes keine Einwendungen erheben. Solche faile bediirfen nicht der Vorlage an das Plenum des Bundestages.

B. Grundsiitze bei Genehmigungen gemiip § 50 Absatz 3 StPO und bei Ermiichtigungen gemiifJ § 197 StGB

Die Genehmigung zu einer Abweichung von § 50 Absatz 1 StPO, wonach die Mitglieder des Bundes• tages am Sitz der Versammlung zu vernehmen sind, und die Ermachtigung zur Strafverfolgung ge• maB § 197 Satz 2 StGB, Beleidigungen des Bundestages, konnen im Wege der Vorentscheidung ge• maB Nr. 13 der Grundsatze in Immunitatsangelegenheiten erteilt werden. Die Antrage sind von den Staatsanwaltschaften bzw. Gerichten auf dem Dienstwege dem Bundesminister der Justiz einzurei• chen (s. Nr. 223 der Richtlinien fiir das Strafverfahren), der sie mit der Bitte vorlegt, eine Entschei• dung dariiber herbeizufiihren, ob die Genehmigung gemaB § 50 Absatz 3 StPO bzw. die Ermachti• gung gemaB § 197 StGB erteilt wird.

(Beschlossen in der 2. Sitzung des Ausschusses fur Wahlprufung, Immunitiit und Geschiiftsordnung vom 14. Februar 1973)

Beschlup des Deutschen Bundestages vom 16. Miirz 1973 betr. Aufhebung der Immunitiit von Mit• gliedern des Bundestages 1. Der Deutsche Bundestag genehmigt bis zum Ablauf der 7. Wahlperiode die Durchfiihrung von Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder des Bundestages wegen Straftaten, es sei denn, daB es sich urn Beleidigungen (§§ 185, 186, 187 a Absatz 1 StGB) politischen Charakters handelt. [V or Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ist dem Prasidenten des Deutschen Bundestages und, soweit nicht Griinde der Wahrheitsfindung entgegenstehen, dem betroffenen Mitglied des Bun• destages Mitteilung zu machen; unterbleibt eine Mitteilung an das Mitglied des Bundestages, so ist der Prasident auch hiervon unter Angabe der Griinde zu unterrichten. Das Recht des Deutschen Bundestages, die Aussetzung des Verfahrens zu verlangen (Artikel46 Absatz 4 GG), bleibt unbe• riihrt.] 2. Diese Genehmigung umfaBt nicht a) die Erhebung der offentlichen Klage wegen einer Straftat und den Antrag auf ErlaB eines Straf• befehls oder einer Strafverfiigung, b) im Verfahren nach dem Gesetz iiber Ordnungswidrigkeiten den Hinweis des Gerichts, daB iiber die Tat auch auf Grund eines Strafgesetzes entschieden werden kann (§ 81 Absatz 1 Satz 2 OWiG), c) freiheitsentziehende und freiheitsbeschrankende MaBnahmen im Ennittlungsverfahren. 3. Zur Vereinfachung des Geschaftsganges wird der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung beauftragt, bei Verkehrsdelikten eine Vorentscheidung iiber die Genehmigung in den Fallen der Nummer 2 zu treffen. Dasselbe gilt fiir Straftaten, die nach Auffassung des Ausschusses fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung als Bagatellangelegenheiten zu betrachten sind. Die Ermachtigung zur Strafverfolgung gemaB § 197 Satz 2 StGB bei Beleidigungen des Deutschen Bundestages kann im Wege der Vorentscheidung erteilt werden. 4. Die Vollstreckung einer Freiheitsstrafe oder einer Erzwingungshaft (§§ 96, 97 OWiG) bediirfen der Genehmigung des Deutschen Bundestages. Zur Vereinfachung des Geschaftsganges wird der AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung beauftragt, eine Vorentscheidung iiber die Genehmigung der Vollstreckung zu treffen, bei Freiheitsstrafen nur, soweit nicht auf eine Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 329

hohere Freiheitsstrafe als drei Monate erkannt ist oder bei einer Gesamtstrafenbildung (§§ 74, 79 StGB, § 460 StPO) keine der erkannten Einzelstrafen drei Monate ubersteigt. 5. Bei Vorentscheidungen werden die Beschlusse des Ausschusses dem Bundestag durch den Prasi• denten schriftlich mitgeteilt, ohne auf die Tagesordnung gesetzt zu werden. Sie gelten als Entschei• dung des Deutschen Bundestages, wenn nicht innerhalb von sieben Tagen nach Mitteilung schrift• lich beim Prasidenten Widerspruch erhoben wird. 6. Der BeschluB des Deutschen Bundestages vom 27. Januar 1966 wird aufgehoben.

Anhang 9

Gesetz uber den Wehrbeau/tragten des Bundestages vom 26. Juni 1957 (Bundesgesetzblatt I S. 652) (Auszug)

§6 Der Bundestag und der BundestagsausschuB fur Verteidigung konnen jederzeit die Anwesenheit des Wehrbeauftragten verlangen.

§13 Der Bundestag wahit in geheimer Wahl mit der Mehrheit seiner Mitglieder den Wehrbeauftragten. Vorschlagsberechtigt sind der BundestagsausschuB flir Verteidigung, die Fraktionen und so viele Abgeordnete, wie nach der Geschaftsordnung der Starke einer Fraktion entsprechen. Eine Ausspra• che findet nicht statt.

§ 14 Absatz 4 (4) Der Wehrbeauftragte leistet bei der Amtsubernahme vor dem Bundestag den in Artikel56 des Grundgesetzes vorgesehenen Eid.

§ 15 Absatz 4 (4) Der Bundestag kann auf Antrag des Bundestagsausschusses fur Verteidigung seinen Prasidenten beauftragen, den Wehrbeauftragten abzuberufen. Dieser BeschluB bedarf der Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages.

Anhang 10

Artikel 61 des Grundgesetzes (1) Der Bundestag oder der Bundesrat konnen den Bundesprasidenten wegen vorsatzlicher Verlet• zung des Grundgesetzes oder eines anderen Bundesgesetzes vor dem Bundesverfassungsgericht an• klagen. Der Antrag auf Erhebung der Anklage muB von mindestens einem Viertel der Mitglieder des Bundestages oder einem Viertel der Stimmen des Bundesrates gestellt werden. Der BeschluB auf Erhebung der Anklage bedarf der Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages oder von zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates. Die Anklage wird von einem Beauftragten der an• klagenden Korperschaft vertreten. (2) Stellt das Bundesverfassungsgericht fest, daB der Bundesprasident einer vorsatzlichen Verletzung des Grundgesetzes oder eines anderen Bundesgesetzes schuldig ist, so kann es ihn des Amtes fur ver• lustig erklaren. Durch einstweilige Anordnung kann es nach der Erhebung der Anklage bestimmen, daB er an der Ausubung seines Amtes verhindert ist. Anhang 11

Artikel81 des Grundgesetzes (Gesetzgebungsnotstand) (1) Wird im Falle des Artikels 68 der Bundestag nicht aufgelost, so kann der Bundesprasident auf Antrag der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates fur eine Gesetzesvorlage den Gesetz• gebungsnotstand erkiaren, wenn der Bundestag sie ablehnt, obwohl die Bundesregierung sie als dringlich bezeichnet hat. Das gleiche gilt, wenn eine Gesetzesvorlage abgelehnt worden ist, obwohl der Bundeskanzler mit ihr den Antrag des Artikels 68 verbunden hatte. (2) Lehnt der Bundestag die Gesetzesvorlage nach Erkiarung des Gesetzgebungsnotstandes erneut ab oder nimmt er sie in einer fur die Bundesregierung als unannehmbar bezeichneten Fassung an, so gilt das Gesetz als zustande gekommen, soweit der Bundesrat ihm zustimmt. Das gleiche gilt, wenn die Vorlage vom Bundestage nicht innerhalb von vier W ochen nach der erneuten Einbringung verabschiedet wird. (3) Wahrend der Amtszeit eines Bundeskanzlers kann auch jede andere vom Bundestage abgelehnte Gesetzesvorlage innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach der ersten Erkiarung des Gesetzge• bungsnotstandes gem:ill Absatz 1 und 2 verabschiedet werden. Nach Ablauf der Frist ist wahrend der Amtszeit des gleichen Bundeskanzlers eine weitere Erklarung des Gesetzgebungsnotstandes un• zulassig. (4) Das Grundgesetz darf dutch ein Gesetz, das nach Absatz 2 zustande kommt, weder geandert noch ganz odet teilweise auaer Kraft oder auaer Anwendung gesetzt werden.

Anhang 12

Richterwahlgesetz vom 25. August 1950 (Bundesgesetzblatt S. 368) (Auszug)

§5 (1) Die Mitglieder kraft Wahl und ihre Stellvertreter beruft der Bundestag nach den Regeln der Ver• haltniswahl. (2) Jede Fraktion kann einen Vorschlag einbringen. Aus den Summen der fur jeden Vorschlag abge• gebenen Stimmen wird nach dem Hochstzahlverfahren (d'Hondt) die Zahl der auf jeden Vorschlag gewahlten Mitglieder errechnet. Gewahlt sind die Mitglieder und ihre Stellvertreter in der Reihen• folge, in der ihr Name auf dem Vorschlag erscheint. (3) Scheidet ein Mitglied aus, so wird sein Stellvertreter Mitglied. Scheidet ein Stellvertreter aus, so wird er durch den nachsten aus der Reihe der nicht mehr Gewahlten ersetzt. (4) Mitgliedschaft und Stellvertretung enden durch Neuwahl oder durch Verzicht, der schriftlich dem Bundesminister der Justiz zu erkiaren ist. (5) Jeder neu gewahlte Bundestag nimmt eine Neuwahl vor.

Anhang 13

Gesetz iiber das Bundesverfassungsgericht vom 12. Marz 1951 (Bundesgesetzblatt I S. 243) in der Fassung des Gesetzes vom 21. Juli 1956 (Bundesgesetzblatt I S.662) (Auszug) Geschiiftsordnung des Deutschen Bundestages 331

§ 6 (1) Die Yom Bundestag zu berufenden Richter werden in indirekter Wahl gewahlt. (2) Der Bundestag wahlt zwoif seiner Mitglieder als Wahlmanner nach den Regeln der VerhaItnis• wahl. Jede Fraktion kann einen Vorschlag einbringen. Aus den Summen der fiir jeden Vorschlag ab• gegebenen Stimmen wird nach dem Hochstzahlverfahren (d'Hondt) die Zahl der auf jeden Vorschlag gewahlten Mitglieder errechnet. Gewahlt sind die Mitglieder in der Reihenfolge, in der ihr Name auf dem Vorschlag erscheint. Scheidet ein Mitglied aus, so wird es durch den nachsten aus der Reihe der nicht mehr Gewahlten ersetzt. (3) Der Alteste der Wahlmanner beruft die Wahlmanner unverziiglich unter Einhaltung einer Ladungsfrist von einer Woche zur Durchfiihrung der Wahl und leitet die Sitzung, die fortgesetzt wird, bis aile Richter gewahlt sind. (4) Die Mitglieder des Wahlmannerausschusses sind zur Verschwiegenheit iiber die ihnen durch ihre Tatigkeit im WahlmannerausschuB bekanntgewordenen personlichen Verhaltnisse der Bewerber so• wie iiber die hierzu im WahlmannerausschuB gepflogenen Erorterungen und iiber die Abstimmung verpflichtet. (5) Zum Richter ist gewahlt, wer mindestens acht Simmen auf sich vereinigt. Anlage 2 Gemeinsame Geschaftsordnung des Bundestages und des Bundesrates fur den AusschuB nach Artikel 77 des Grundgesetzes (VermittlungsausschuB) yom 19. April 1951 (Bundesgesetzblatt II S. 103)

Zur Ausfuhrung des Artikels 77 des Grundgesetzes hat der Bundestag mit Zustimmung des Bundes• rates fur den VermittlungsausschuB die folgende Geschaftsordnung beschlossen:

§ 1 Standige Mitglieder Bundestag und Bundesrat entsenden je 111 ihrer Mitglieder, die den standigen VermittlungsausschuB bilden.

§2 Vorsitz Der AusschuB wahlt je ein Mitglied des Bundestages und des Bundesrates, die im Vorsitz vierteljahr• lich sich abwechseln und einander vertreten.

§3 Vertretung Fur jedes Mitglied ist sein Vertreter zu bestellen. Auch die Vertreter mussen Mitglied der entsenden• den Korperschaft sein. Sie durfen an den Sitzungen nur teilnehmen, soweit eine Vertretung notwen• dig ist.

§4 Wechsel der Mitglieder und Stellvertreter Die Mitglieder und ihre Stellvertreter konnen abberufen werden, jedoch ist der Wechsel eines Mit• gliedes oder seines Stellvertreters im Wege der Abberufung nur viermal innerhalb der gleichen Wahl• periode des Bundestages zulassig.

§ 5 Bundesregierung Die Mitglieder der Bundesregierung haben das Recht und auf BeschluB des Ausschusses die Pflicht, an den Sitzungen teilzunehmen.

§6 Teilnahme anderer Personen Anderen Personen kann die Teilnahme an den Sitzungen nur durch BeschluB des Ausschusses gestat• tet werden.

1 geandert laut Bekanntmachung vom 19. Juni 1952 (Bundesgesetzbl. lIS. 608) von .12. in »10. und laut Bekanntmachung vom 11. Februar 1957 (Bundesgesetzbl. II S. 31) von .10. in .11. Gemeinsame Geschaftsordnung des Bundestages und des Bundesrates 333

§7 BeschlulHiihigkeit (1) Der AusschuB ist beschluBfahig, wenn die Mitglieder unter Mitteilung der Tagesordnung mit einer Frist von mindestens fiinf Tagen geladen und mindestens acht Mitglieder anwesend sind. (2) Die Ladungsfrist beginnt mit der Abgabe der Ladung bei der zustandigen Geschaftsstelle im Bundeshaus. (3) Ein Einigungsvorschlag kann nur beschlossen werden, wenn mindestens je fiinf Mitglieder des Bundestages und des Bundesrates anwesend sind.

§ 8 Mehrheit Der AusschuB faBt seine Beschliisse mit der Mehrheit der Stimmen seiner anwesenden Mitglieder.

§9 U ntera ussch iisse Der AusschuB kann Unterausschiisse einsetzen.

§ 10 Verfahren im Bundestag (1) Ein Einigungsvorschlag auf Anderung oder Aufhebung des yom Bundestag beschlossenen Gesetzes ist alsbald auf die Tagesordnung des Bundestages zu setzen. Ein yom AusschuB bestimmtes Mitglied berichtet im Bundestag und im Bundesrat. (2) Der Bundestag stimmt nur iiber den Einigungsvorschlag abo Zu dem Vorschlag konnen vor der Abstimmung Erklarungen abgegeben werden. Ein anderer Antrag zur Sache ist nicht zulassig. (3) Sieht der Einigungsvorschlag mehrere Anderungen des Gesetzesbeschlusses vor, so ist in ihm zu bestimmen, ob und inwieweit im Bundestag iiber Anderungen gemeinsam abzustimmen ist. Erfolgt eine Einzelabstimmung iiber mehrere Anderungen, so ist eine SchluBabstimmung iiber den Einigungsvorschlag im ganzen erforderlich.

§ Itl Verfahren im Falle eines Einigungsvorschlages auf Bestatigung des Gesetzesbeschlusses Sieht der Einigungsvorschlag eine Bestatigung des yom Bundestag beschlossenen Gesetzes vor, so bedarf es keiner erneuten BeschluBfassung durch den Bundestag. Der Vorsitzende des Ausschusses hat den Vorschlag unverziiglich dem Prasidenten des Bundestages und des Bundesrates mitzuteilen.

§ 12 AbschluB des Verfahrens (1) Wird in der zweiten wegen der gleichen Sache einberufenen Sitzung ein Einigungsvorschlag nicht beschlossen, so kann jedes Mitglied den AbschluB des Verfahrens beantragen. (2) Das Verfahren ist abgeschlossen, wenn in der folgenden Sitzung sich keine Mehrheit fiir einen Einigungsvorschlag findet. (3) Auf andere Weise kann das Verfahren ohne Einigungsvorschlag nicht abgeschlossen werden. (4) Der Vorsitzende hat den AbschluB des Verfahrens festzustellen und unverziiglich dem Prasiden• ten des Bundestages und des Bundesrates mitzuteilen 1.

§13 AuBerkrafttreten Diese Geschaftsordnung tritt, wenn Bundestag oder Bundesrat ihre Aufhebung beschlieBen, sechs Monate nach der BeschluBfassung auBer Kraft, es sei denn, daB der Bundestag vorher mit Zustim• mung des Bundesrates eine Anderung beschlieBt.

1 geiindert laut Bekanntmachung vom 11. Februar 1970 (Bundesgesetzbl. IS. 184) Anlage 3

Geschaftsordnung fur den Gemeinsamen AusschuB

Bekanntmachung yom 23. Juli 1969 (Bundesgesetzblatt I S. 11 02)

Zur Ausfiihrung des Artikels 53 a des Grundgesetzes hat der Bundestag mit Zustimmung des Bun• desrates fiir den Gemeinsamen AusschuB die folgende Geschaftsordnung beschlossen:

I. Abschnitt Zusammensetzung und Einberufung

§ 1 Zusammensetzung (1) Der Gemeinsame AusschuB besteht aus 22 yom Bundestag aus seiner Mitte bestimmten Abge• ordneten und 11 Mitgliedern des Bundesrates. (2) Fiir die Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses sind in gleicher Anzahl Stellvertreter aus den Reihen der Mitglieder des Bundestages und des Bundesrates zu bestimmen. (3) Kann der Gemeinsame AusschuB auch unter Einbeziehung der Stellvertreter nicht mehr vollzah• lig zusammentreten, so wird die Zahl der Abgeordneten des Bundestages entsprechend dem Starke• verhaItnis der Fraktionen nach deren Vorschlagen aus den anwesenden oder erreichbaren Abgeord• neten erganzt. Der Vorsitzende ersucht fiir dies en FaIl die betroffenen Landesregierungen, weitere Mitglieder zu bestimmen.

§2 Bestimmung der Mitglieder des Bundestages (1) Die dem Gemeinsamen AusschuB angehorenden Abgeordneten und ihre SteIlvertreter werden zu Beginn jeder Wahlperiode yom Bundestag durch BeschluB entsprechend dem Starkeverhaltnis der Fraktionen bis zu einer emeuten Bestellung bestimmt. Jede Fraktion schlagt aus ihren Reihen eine entsprechende Anzahl von Mitgliedem und Stellvertretem vor. (2) Der Prasident des Bundestages ist von Amts wegen Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses. Er ist der Fraktion, der er angehort, anzurechnen.

§3 Ausscheiden von Abgeordneten Ein dem Gemeinsamen AusschuB angehorender Abgeordneter scheidet aus dies em zu dem Zeit• punkt aus, zu dem er den Verzicht auf seine Mitgliedschaft im Gemeinsamen AusschuB dem Prasi• denten des Bundestages gegeniiber erkiart, die Mitgliedschaft im Bundestag verliert oder aus der Fraktion ausscheidet, die ihn vorgeschlagen hat. GeschaJtsordnung fur den Gemeinsamen Ausschuft 335

§4 Bestimmung der Mitglieder des Bundesrates (1) Jede Landesregierung bestimmt aus ihren Mitgliedern und stellvertretenden Mitgliedern des Bundesrates eines zum Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses und weitere Mitglieder zu Stellver• tretern. Sie teilt diese und jeden Wechsel dem Prasidenten des Bundesrates mit. (2) Der Prasident des Bundesrates teilt dem Prasidenten des Bundestages die vom Bundesrat ent• sandten Mitglieder, deren Stellvertreter und jeden Wechsel mit.

§ 5 Rechte der Vertreter (1) Die Stellvertreter haben die gleichen Rechte und Pflichten wie die Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses; Stimm- und Antragsrecht haben sie nur im Faile der Vertretung. (2) Die vom Bundestag bestimmten Stellvertreter konnen nur Mitglieder ihrer Fraktion vertreten. Die Stellvertreter treten in der Reihenfolge ein, in der sie von der Fraktion vorgeschlagen worden sind.

§6 Prasenzpflicht (1) Die Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses und die Stellvertreter haben sicherzustellen, daB sie jederzeit durch den Prasidenten des Bundestages erreichbar sind und auch an kurzfristig einberu• fenen Sitzungen des Gemeinsamen Ausschusses teilnehmen konnen. (2) Das Nahere regeln die Prasidenten des Bundestages und des Bundesrates jeweils fiir ihren Bereich.

§7 Vorsitz des Gemeinsamen AUBschusses (1) Der Prasident des Bundestages ist Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses. (2) Der Gemeinsame AusschuB wahlt ein Mitglied, das dem Bundesrat angehort, zum ersten stell• vertretenden Vorsitzenden. Der Gemeinsame AusschuB kann weitere stellvertretende Vorsitzende wahlen. (3) Die Stellvertreter vertreten den Vorsitzenden nach MaBgabe ihrer Reihenfolge.

§ 8 Einberufung (1) Der Gemeinsame AusschuB wird vom Vorsitzenden einberufen. (2) Der Gemeinsame AusschuB ist mindestens zweimal jahrlich zu Informationssitzungen (Artikel 53 a Absatz 2 des Grundgesetzes) einzuberufen. (3) Der Gemeinsame AusschuB ist einzuberufen, wenn der Bundesprasident, der Bundeskanzler oder sechs Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses es verlangen oder wenn die Voraussetzungen des Artikels 115 a Absatz 2 des Grundgesetzes vorliegen. (4) Der Vorsitzende des Gemeinsamen Ausschusses unterrichtet die Bundesregierung unverziiglich iiber die Einberufung.

§9 Feststellung nach Artikel115 a Absatz 2 und 115 e Absatz 1 des Grundgesetzes Der Gemeinsame AusschuB soli eine Feststellung nach Artikel 115 a Absatz 2 oder Artikel 115 e Absatz 1 des Grundgesetzes erst treffen, nachdem der amtierende Prasident des Bundestages mitge• teilt hat, daB einem rechtzeitigen Zusammentritt des Bundestages uniiberwindliche Hindernisse ent• gegenstehen oder daB dieser nicht beschluBfahig ist. 336 AnlageJ

II. Abschnitt Verfahrensbestimmungen

§ 10 Nichtoffentlichkeit Die Beratungen des Gemeinsamen Ausschusses sind nicht offentlich. § 73 Absatz 4 und 6 der Geschaftsordnung des Bundestages, die Geheimschutzordnung des Bundestages und die Ausfiih• rungsbestimmungen dazu finden entsprechende Anwendung.

§11 Teilnahme an den Sitzungen (1) Der Bundesprasident hat das Recht, an allen Sitzungen des Gemeinsamen Ausschusses teilzu• nehmen. (2) Die Mitglieder der Bundesregierung haben das Recht und auf BeschluB des Ausschusses die Pflicht, an allen Sitzungen des Gemeinsamen Ausschusses teilzunehmen. Sie miissen jederzeit gehort werden. (3) Hat der Gemeinsame AusschuB nach § 10 geheime Beratung beschlossen, konnen nur die Mit• glieder und die Stellvertreter an der Sitzung teilnehmen. Dasselbe gilt fiir Infortnationssitzungen (Artikel53 a Absatz 2 des Grundgesetzes). (4) Der Gemeinsame AusschuB kann anderen Personen die Teilnahme an seinen Sitzungen gestat• ten.

§ 12 BeschluBfahigkeit Der Gemeinsame AusschuB ist beschluBfiihig, wenn mehr als die Halfte der Mitglieder oder der Stell• vertreter anwesend ist.

§13 BeschluBmehrheiten (1) Der Gemeinsame AusschuB faBt seine Beschliisse mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Grundgesetz etwas anderes bestimmt. (2) Bei SchluBabstimmungen iiber Gesetze ist das Ergebnis der Abstimmung durch Zahlen der Stim• men festzustellen.

§ 14 Beratung von Gesetzentwiirfen Gesetzentwiirfe werden in einer Beratung verabschiedet. Mindestens sechs Mitglieder konnen ver• langen, daB die Beratung urn mindestens zwolf Stunden ausgesetzt wird, es sei denn, daB die Mehr• heit der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses die sofortige Beratung beschlieBt. Beschlossene Gesetze leitet der Vorsitzende unverziiglich dem Bundeskanzler zu.

§ 15 Wahlen Wahlen werden mit verdeckten Stimmzetteln durchgefiihrt.

§ 16 Antrage nach Artikel 115 h Absatz 2 des Grundgesetzes (Milltrauensvoturn) Ein Antrag nach Artikel115 h Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes muB von mindestens neun Mitglie• dern des Gemeinsamen Ausschusses gestellt werden. GeschaJtsordnHng fur den Gemeinsamen AusschufJ 337

§ 17 Sitzungsprotokolle (1) Dber jede Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses wird ein Protokoll angefertigt, das mindestens die Antrage und die Beschliisse enthalten und den wesentlichen Verlauf der Beratung wiedergeben muft Das Protokoll wird vom Vorsitzenden unterzeichnet. Es liegt wahrend der der Unterzeichnung folgenden Sitzung zur Einsicht auf und gilt als genehmigt, wenn bis zum SchluE dieser Sitzung kein Einspruch erhoben wird. Die Geheimschutzordnung des Bundestages findet entsprechende Anwen• dung. (2) Dber Einspriiche gegen das Protokoll entscheidet der Gemeinsame AusschuE.

§ 18 Anwendbarkeit der Geschaftsordnung des Bundestages (1) 1m iibrigen finden auf das Verfahren des Ausschusses die Vorschriften der Geschaftsordnung des Bundestages iiber das Verfahren im Bundestag entsprechende Anwendung. (2) Kiinnen nach den nach Absatz 1 anwe'ndbaren Vorschriften der Geschaftsordnung des Bundesta• ges bestimmte Rechte nur von einer Mehrzahl von Mitgliedern ausgeiibt werden, so kiinnen diese Rechte im Gemeinsamen AusschuE von zwei Mitgliedern ausgeiibt werden.

§ 19 Anderung der Geschaftsordnung und Abweichungen von der Geschaftsordnung 1st die Feststellung nach Artikel115 e Absatz 1 des Grundgesetzes getroffen, kann der Gemeinsame AusschuE diese Geschaftsordnung andern und im Einzelfall mit einer Mehrheit von zwei Dritteln seiner Mitglieder von den Bestimmungen dieser Geschaftsordnung abweichen. Anlage 4

Geschaftsordnung der Fraktion der SPD im Bundestag1

Die Fraktion

§ 1 (Beschluftfiihigkeit) (1) Die Fraktion ist beschlufifahig, wenn mehr als die HaIfte der Mitglieder anwesend ist. (2) Die Beschlufifahigkeit ist festzustellen, wenn sie vor einer Abstimmung angezweifelt wird.

§ 2 (Sprecher der Fraktion im Plenum) Die Fraktion bestimmtdie Redner, die im Plenum die Auffassung der Fraktion zu vertreten haben.

§ 3 (Betei/igung an Plenar-Debatten) will ein Mitglied der Fraktion in eine Plenar-Debatte eingreifen, so verstandigt es sieh dariiber mit dem zustandigen Aussehufiobmann und dem Parlamentarischen Gesehaftsfiihrer.

§ 4 (Besetzung von Ausschiissen, Gremien, Delegationen u. ii.) Die Fraktion entscheidet iiber die Besetzung von Aussehiissen, Gremien und Delegationen und wahlt fiir Amter und Funktionen die von der Bundestagsfraktion zu benennenden Kandidaten auf Grund von Vorschlagen des Fraktionsvorstandes. Werden aus der Mitte der Fraktion weitere Vor• schlage gemaeht, wird der Fraktion eine Liste aller Vorgeschlagenen in alphabetiseher Reihenfolge vorgelegt. Die Wahl erfolgt § 11 entsprechend.

§ 5 (Einbringung von Anfragen, Antriigen und Gesetzentwiir/en) (1) Die Fraktion besehliefit iiber die Einbringung von Gesetzentwiirfen und sonstigen Antragen so• wie von GroBen und Kleinen Anfragen. (2) Entspreehende Initiativen einzelner Fraktionsmitglieder, die nieht von der Fraktion eingebracht werden sollen, sind vor Einbringung dem Fraktionsvorstand iiber den zustandigen Arbeitskreis vor• zulegen. Diese haben den Initiatoren Gelegenheit zur Teilnahme an der Beratung zu geben. Lehnt der Fraktionsvorstand eine Vorlage ab, mufi der Fraktion auf Verlangen des Einbringers hiervon Mitteilung gemacht werden. (3) Fragen fUr die Fragestunde werden iiber. den Parlamentarisehen Geschaftsfiihrer eingereicht.

§ 6 (Inter/raktionelle Antriige) Fiir die Mitunterzeiehnung von Gesetzentwiirfen und sonstigen Antragen sowie von Grofien und Kleinen Anfragen, die von Mitgliedern verschiedener Fraktionen oder von anderen Fraktionen aus• gehen, gilt § 5 Absatz 2 sinngemaB.

§ 7 (Allgemeine Pflichten der Fraktionsmitglieder) (1) Die Fraktionsmitglieder sind zur Teilnahme an den Sitzungen und Arbeiten der Fraktion und des Bundestages und seiner Ausschiisse verpfliehtet. Zur Sieherung der Teilnahme und fiir die Beur• laubung beschliefit die Fraktion nabere Regelungen.

1 beschlossen am 29. November 1972. Geschiiftsordnung der SPD-Fraktion 339

(2) AuBer aus Krankheitsgriinden darf ein Fraktionsmitglied einer Plenarsitzung nur mit ausdriick• licher Zustimmung des Parlamentarischen Geschaftsfiihrers fernbleiben. 1m Krankheitsfalle ist der Parlamentarische Geschaftsfiihrer iiber die voraussichtliche Dauer der Abwesenheit zu unterrichten. (3) Absatz 1 gilt fiir das Fehlen bei AusschuBsitzungen mit der MaBgabe, daB der Obmann zustimmt oder zu unterrichten ist. Wenn nicht die Anwesenheit eines bestimmten AusschuBmitgliedes aus be• sonderen Griinden erforderlich ist, hat der Obmann beim Eintreten eines Stellvertreters die Zustim• mung zu erteilen. (4) Beurlaubte oder zeitweilig von einer Sitzung Abwesende miissen jederzeit kurzfristig erreichbar sein. Sie haben vorher dem Parlamentarischen Geschaftsfiihrer (bei Plenarsitzungen) oder dem Obmann (bei AusschuBsitzungen) ihren Aufenthalt und ihre telefonische Erreichbarkeit mitzuteilen. Andernfalls haben sie selbst ihre rechtzeitige Anwesenheit zu Abstimmungen sicherzustellen. (5) Urlaubsgesuche an den Prasidenten des Bundestages miissen vor ihrer Einreichung dem Parla• mentarischen Geschaftsfiihrer zur Gegenzeichnung vorgelegt werden. Fiir langere Abwesenheit von den Arbeiten aus anderen als Gesundheitsgriinden bedarf es dariiber hinaus der Zustimmung des Fraktionsvorstandes. (6) Auch in allen sitzungsfreien Wochen und Parlamentsferien miissen die Fraktionsmitglieder er• reich bar sein. Von der Heimatanschrift abweichende Anschriften miissen dem Fraktionsgeschaftsfiihrer mitgeteilt werden. 1 Der Fraktionsvorstand

§ 8 (Zusammensetzung) (1) Der Fraktionsvorstand setzt sich zusammen aus dem Fraktionsvorsitzenden, seinen Stellvertre• tern, den iibrigen aus der Fraktion gewahlten Mitgliedern und den Parlamentarischen Geschaftsfiih• rern. (2) Der Prasident und die Vizeprasidenten des Bundestages gehoren, wenn sie Mitglieder der Frak• tion sind, kraft Amtes dem Fraktionsvorstand mit beratender Stimme an. (3) Soweit die Vorsitzenden der Arbeitskreise dem Fraktionsvorstand nicht angehoren, nehmen sie oder ihre Stellvertreter an den Sitzungen des Fraktionsvorstandes mit beratender Stimme tei!. Das gleiche gilt fiir die sozialdemokratischen Mitglieder der Bundesregierung und die Parlamentarischen Staatssekretare.

§ 9 (Wahl des Fraktionsvorstandes) (1) Die Fraktion wahlt in geheimer Wahl in getrennten Wahlgangen den Fraktionsvorsitzenden, seine Stellvertreter, die Parlamentarischen Geschaftsfiihrer und die weiteren Mitglieder des Frak• tionsvorstandes. (2) Die erste Wahl erfolgt fiir die Dauer von 12 Monaten. Neuwahlen erfolgen in Abstanden von 18 Monaten. Die Parlamentarischen Geschaftsfiihrer werden fiir die Dauer der Legislaturperiode ge• wahlt.

§ 10 (Weiterfiihrung der Geschiifte) Bei Neuwahl des Bundestages fiihrt der bisherige Fraktionsvorstand die Geschafte bis zur Wahl eines neuen Fraktionsvorstandes weiter. Er setzt sich nach dem Wahltag aus den wiedergewahlten bisherigen Mitgliedern des Fraktionsvor• standes zusammen. § 11 (Wahlverfahren) Der bisherige Fraktionsvorstand unterbreitet spates tens drei Tage vor der Wahl einen Wahlvorschlag fiir die Wahl des neuen Fraktionsvorstandes. Die Vorgeschlagenen sind in alphabetischer Reihen• folge aufzufiihren. Werden aus der Mitte der Fraktion zusatzliche Vorschlage gemacht, so ist der Wahlvorschlag in alphabetischer Reihenfolge neu zu fassen. Die Wahl erfolgt friihestens einen Tag nach Vorliegen des neuen Vorschlages.

1 Erganzung durch FraktionsbeschluS yom 14. Mai 1974 340 Anlage 4

§ 12 (Geschaftsfuhrung) (1) Der Fraktionsvorstand fuhrt die Geschafte der Fraktion und plant ihre Arbeit in Ubereinstim• mung mit den Richtlinien der Partei. (2) Der Vorsitzende, seine Stellvenreter und die Parlamentarischen Geschaftsfuhrer bilden den Geschaftsfuhrenden Fraktionsvorstand, der den Fraktionsvorstand regeimaBig uber die Regelung laufender Angelegenheiten der Geschaftsfuhrung zwischen den Zusammenkunften des Fraktions• vorstandes unterrichtet.

§ 13 (Fraktionssitzungen) Der Fraktionsvorstand bereitet die Fraktionssitzungen vor und berichtet der Fraktion uber seine Beratungen. In dem Bericht sollen auch von der Mehrheit abweichende Auffassungen im Fraktions• vorstand zum Ausdruck kommen. Er unterrichtet die Fraktion uber wesentliche politische Vorgange und Besprechungen.

§ 14 (Einberufung der Fraktionssitzungen) (1) Der Fraktionsvorstand beruft die Fraktionssitzungen ein und setzt sie zeitlich so an, daB eine grundliche Behandlung der Vorlagen moglich ist. (2) Auf Verlangen von mindestens einem Viertel der Fraktionsmitglieder beruft der Fraktionsvor• stand eine auBerordentliche Fraktionssitzung ein. Angestellte der Fraktion § 15 (Einstellung von Angestellten) Der Fraktionsvorstand entscheidet uber Einstellung, Hohergruppierung und Entlassung der Ange• stellten der Fraktion.

§ 16 (Personalvertretung der Angestellten) Fiir die Wahrnehmung der Interessen der Angestellten der Fraktion ist zwischen dem Fraktionsvor• stand und dem Personalrat, der nach den Bestimmungen des Personalvenretungsgesetzes gewahlt wird, eine Betriebsvereinbarung zu treffen.

Die Parlamentarischen Geschaftsfuhrer § 17 Die Parlamentarischen Geschaftsfuhrer erledigen die parlamentarischen, juristischen und organisa• torischen Aufgaben der Fraktion. Der Fraktionsvorstand verteilt die Aufgabengebiete.

Ausschuflarbeit § 18 (Arbeitsgruppen und Wahl der Obleute) Die Mitglieder eines Ausschusses bilden eine Arbeitsgruppe. Die Fraktion wahlt fur jede dieser Arbeitsgruppen einen Obmann. Fur das Wahlverfahren gilt § 11 sinngemaB.

§ 19 (Verantwortlichkeit der Obleute) Der Obmann ist der Fraktion und dem Fraktionsvorstand fur die Arbeit im AusschuB verantwon• lich.

§ 20 (Vorbesprechungen der Arbeitsgruppen) Soweit erforderlich, beruft der Obmann zur Besprechung der Tagesordnung eine Sitzung der Mit• glieder und Stellvertreter des Ausschusses vor der AusschuBsitzung ein.

§ 21 (Zusammenarbeit mehrerer Ausschusse) Die Obleute stellen die Zusammenarbeit in den verschiedenen Ausschiissen sicher, insbesondere wenn mehrere Ausschiisse an der Beratung einer Vorlage beteiligt sind.

§ 22 (Zusammenarbeit mit Parteivorstand) Der Obmann sorgt fur die Zusammenarbeit mit den Referenten des Paneivorstandes. GeschaJtsordnung der SPD-Fraktion 341

Arbeitskreise § 23 (Bildung von Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen zur Behandlung bestimmter Fragen) (1) Zur Vorbereitung ihrer Arbeit im Bundestag bildet die Fraktion fiir verschiedene Sachgebiete Arbeitskreise. Neben den Arbeitsgruppen gemaB § 18 konnen Arbeitsgruppen zur Behandlung be• stimmter Fragen gebildet werden. Die Arbeitsgruppen legen ihre Beratungsergebnisse den Arbeits• kreisen zur BeschluBfassung vor. (2) Die Vorsitzenden der Arbeitskreise und ihre Stellvertreter sowie die Vorsitzenden der Arbeits• gruppen zur Behandlung bestimmter Fragen werden auf Vorschlag des Fraktionsvorstandes von der Fraktion gewahlt. § 11 findet entsprechende Anwendung.

§ 24 (Sitzungen der Arbeitskreise und Arbeitsgruppen) Die Fraktionsmitglieder sind berechtigt, an den Sitzungen jedes Arbeitskreises und jeder Arbeits• gruppe teilzunehmen.

Haushalts- und Rechnungswesen

§ 25 (Fraktionsbeitrag) Die Fraktionsmitglieder entrichten einen Fraktionsbeitrag, der von der Fraktion zu Beginn der Legislaturperiode festgesetzt wird. Der Betrag wird mit Marken quittiert.

§ 26 (Verwendung der Fraktionsbeitrage) Der Fraktionsbeitrag dient der Finanzierung der Arbeit der Fraktion und ihrer Offentlichkeitsarbeit durch den Parteivorstand.

§ 27 (Rechnungspriifung) (1) Die Fraktion bestellt eine Rechnungspriifungskommission aus drei Mitgliedern, die mindestens einmal im Kalenderjahr zu berichten hat. (2) In dies em Bericht ist die Anzahl der Fraktionsangestellten mitzuteilen.

Pressestelle § 28 (Sprecher der Fraktion) Bei der Fraktion besteht eine Pressestelle, die yom Sprecher der Fraktion geleitet wird.

§ 29 (Teilnahme des Sprechers der Fraktion an Sitzungen) Der Sprecher der Fraktion hat das Recht, an den Sitzungen des Fraktionsvorstandes, er und seine Mitarbeiter haben das Recht, an den Sitzungen der Fraktion, der Arbeitskreise und Arbeitsgruppen teilzunehmen.

Auslegung und JfndeTungen deT FTaktionsgeschaJtsoTdnung § 30 (Auslegung deT FTaktionsgeschaJtsordnung) (1) Die Auslegung der Fraktionsgeschaftsordnung obliegt im Einzelfall dem Fraktionsvorsitzen• den. (2) Bei Zweifelsfragen von grundsatzlicher Bedeutung entscheidet die Fraktion auf Vorschlag des Fraktionsvorstandes.

§ 31 (A"ndeTungen der FTaktionsgeschaJtsoTdnung) Anderungen der Fraktionsgeschaftsordnung miissen schriftlich beantragt und von der Mehrheit der Mitglieder der Fraktion beschlossen werden. Anlage 5

Arbeitsordnung der CDU/CSU -Bundestagsfraktion yom 4.5. 1971'"

Inhaltsverzeichnis:

§ 1 Mitgliedschaft § 2 Gremien und Gruppen § 3 Fraktionsversammlung § 4 Aufgaben der Fraktionsversammlung § 5 Vorstand § 6 Vorsitz § 7 Arbeitskreise § 8 Arbeitsgruppen § 9 Altestenrat § 10 Beschliisse § 11 Wahlen § 12 Abstimmungen im Bundestag § 13 Pflichten der Mitglieder § 14 Verbindung zu den Landesverbanden und Landesparlamenten § 15 Geschaftsgang fiir Vorlagen § 16 Haushaltsplan und Rechnungslegung § 17 Fraktionsbeitrag

§ 1 Mitgliedscha/t 1. Die Fraktion besteht aus den Abgeordneten der CDUlCSU und ihren Hospitanten (Mitglieder). Vber den Antrag auf Aufnahme von Hospitanten entscheidet die Fraktionsversammlung. Zwi• schen dem Antrag und der Abstimmung dariiber miissen drei Tage liegen. 2. Die Mitglieder haben die gleichen Rechte und Pflichten.

§ 2 Gremien und Gruppen 1. Gremien der Fraktion sind: a) die Fraktionsversammlung b) der Vorstand c) die Arbeitskreise der Fraktion und deren Arbeitsgruppen. 2. Sonstige Gruppen in der Fraktion (zum Beispiel Frauen, Arbeitnehmer, Landwirte, Mittelstand und Vertriebene) kiinnen auf BeschluB der Fraktionsversammlung gebildet werden. 3. Die Bildung von Projektgruppen bedarf der Zustimmung des Vorstandes. Die Arbeitsergebnisse sind der Fraktion bekanntzugeben .

• mit veranderten SS 12 und 13 It. BeschluB der Fraktion vom 12. 10. 1971 Arbeitsordnung der CDUICSU-Bundestagfraktion 343

§ 3 Fraktionsversammlung 1. Die Fraktionsversammlung entscheidet in Beratungen, Abstimmungen und Wahlen iiber die Poli• tik der CDUlCSU-Bundestagsfraktion. 2. Sie tritt - nach Einberufung durch den Vorsitzenden - in jeder Sitzungswoche mindestens einmal, im iibrigen zur Beratung aller politischen Vorgange vor BeschluBfassung im Bundestag zusam• men. Auf Wunsch eines Drittels der Mitglieder oder wahrend der Sitzungswochen auf BeschluB eines Arbeitskreises beruft der Vorsitzende die Fraktionsversammlung auBer der Reihe ein. 3. An der Sitzung der Fraktionsversammlung (Fraktionssitzung) kiinnen Gaste teilnehmen. Als ge• ladene Gaste gelten aile der CDU/CSU angehiirenden Bundesminister, Staatssekretare, Mitglieder des Bundesrates und Fraktionsvorsitzende der Landesparlamente sowie die Parteivorsitzenden und Generalsekretare der CDU und CSU. Sonstige Gaste sind yom amtierenden Vorsitzenden vorzustellen. Fraktionsassistenten sind zur Fraktionssitzung zugelassen, soweit sie Mitglieder der CDU oder CSU sind. 4. Die Tagesordnung der Fraktionssitzung und die BeschluBvorschlage des Vorstandes und der Arbeitskreise sollen zu Beginn der Sitzung schriftlich vorliegen. Mit Zustimmung von mehr als der HaUte der anwesenden Mitglieder kann die Tagesordnung urn neue Punkte erweitert werden, soweit nicht in dieser Arbeitsordnung etwas anderes bestimmt ist. 5. Vber jede Fraktionssitzung ist ein Kurzprotokoll zu fiihren, das innerhalb von zwei Tagen erstellt wird und von den Mitgliedern jederzeit eingesehen werden kann.

§ 4 Aufgaben der Fraktionsversammlung 1. Die Fraktionsversammlung a) beschlieBt die Richtlinien der Politik der Fraktion und legt dazu die Fraktionsstellungnahmen fest, b) berat die Tagesordnungspunkte der Bundestagssitzungen, c) beschlieBt iiber die Zahl der Arbeitskreise und der Parlamentarischen Geschaftsfiihrer, d) beschlieBt iiber die Entlastung der fiir Finanzfragen zeichnungsberechtigten Vorstandsmitglie• der, e) wahlt 1. den Vorstand, 2. die Mitglieder des Altestenrates der Fraktion, 3. die Fraktionsmitglieder in den Altestenrat des Bundestages, 4. auf Vorschlag der Arbeitsgruppen die Obleute, 5. die Finanzkommission (§ 16), f)benennt 1. die auf die Fraktion entfallenden Vorsitzenden, stellvertretenden Vorsitzenden und die iibri• gen Mitglieder der Bundestagsausschiisse, 2. die Delegierten der Fraktion fiir Aufgaben auBerhalb des Bundestages, soweit sie yom Plenum des Bundestages bestimmt werden. 2. In jeder Fraktionssitzung werden Berichte iiber die Tatigkeit des Vorstandes durch den Vorsitzen• den oder einen Stellvertretenden Vorsitzenden sowie iiber die Arbeit der Arbeitskreise durch de• ren Vorsitzende oder beauftragte Mitglieder gegeben, in denen auch von der Mehrheit abwei• chende Auffassungen zum Ausdruck kommen. Die Berichte kiinnen schriftlich gegeben werden.

§ 5 Vorstand 1. Der Vorstand fiihrt die politischen Geschafte der Fraktion im Rahmen der von der Fraktionsver• sammlung beschlossenen Richtlinien. Vorlagen an die Fraktion gehen grundsatzlich iiber den Vor• stand. Er berat und beschlieBt iiber aile Aufgaben, die ihm von der Fraktionsversammlung iibertragen werden. 2. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, sechs Stellvertretenden Vorsitzenden, den Vorsit- 344 Anlage 5

zenden der Arbeitskreise oder deren stellvertretenden Vorsitzenden, den Parlamentarischen Geschaftsfuhrern und 23 weiteren Mitgliedern (Beisitzer). 3. Er wird yom Vorsitzenden - in jeder Sitzungswoche mindestens einmal- einberufen bzw. tritt auf Verlangen von mindestens sechs Mitgliedern zusammen. 4. Bei den Vorstandssitzungen sind die Parteivorsitzenden und Generalsekretiire von CDU und CSU und, soweit sie der CDUlCSU angehoren, die Mitglieder des Bundestagsprasidiums, der Bundesregierung und die fruheren Bundeskanzler mitberatungsberechtigt. Der Vorsitzende kann andere Personlichkeiten zur Beratung hinzuziehen. Die Arbeitskreise konnen empfehlen, zur Beratung einzelnerTagesordnungspunkte einMitglied des Arbeitskreises im Vorstand zu horen.

§ 6 Vorsitz 1. Der Vorsitzende fuhrt die Fraktion und vertritt sie nach innen und auBen. Er beruft und leitet die Fraktions- und Vorstandssitzungen; er setzt ihre Tagesordnung fest und leitet die Fraktion im Plenum des Bundestages. 2. Der Vorsitzende kann Fraktionsmitglieder mit besonderen Aufgaben betrauen. Dies ist der Frak• tionsversammlung bekanntzugeben. 3. Dem Vorsitzenden obliegt die Anstellung und Entlassung der Fraktionsangestellten. Er kann mit dieser Aufgabe und mit der federfuhrenden Wahrnehmung aller Finanzgeschafte der Fraktion einen Parlamentarischen Geschaftsfuhrer beauftragen. 4. Bei langerer Verhinderung des Vorsitzenden bzw. des 1. Stellvertretenden Vorsitzenden beauf• tragt der Vorstand mit Zustimmung der Fraktionsversammlung einen Stellvertretenden Vorsit• zenden mit der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Der Vorstand kann mit Zustimmung der Fraktionsversammlung beschlieBen, daB bei Verhinde• rung des Vorsitzenden seine Aufgaben von mehreren Stellvertretenden Vorsitzenden wahrge• nommen werden.

§ 7 Arbeitskreise 1. Die Fraktionsversammlung kann Arbeitskreise fur die Arbeitsgebiete eines oder mehrerer Bun• destagsausschusse einsetzen. 2. Mitglieder der Arbeitskreise sind die Mitglieder und Stellvertretenden Mitglieder der Bundestags• ausschusse, fur die der Arbeitskreis zustandig ist. Jedes Fraktionsmitglied kann an jeder Arbeits• kreissitzung mit beratender Stimme teilnehmen. 3. Der Vorstand des Arbeitskreises besteht aus dem Arbeitskreisvorsitzenden, yom Arbeitskreis zu wahlenden Stellvertretenden Vorsitzenden, den Vorsitzenden bzw. Stellvertretenden Vorsitzen• den und Obleuten der beteiligten Bundestagsausschusse und gegebenenfalls weiteren Mitgliedern, die Yom Arbeitskreis gewahlt worden sind. 4. Die Arbeitskreise beraten eigene Initiativen und die Vorlagen, die ihnen yom Fraktionsvorstand uberwiesen worden sind. Der Arbeitskreis schlagt der Fraktionsversammlung die Redner vor, die in den Bundestagssitzungen fur die Fraktion sprechen. 5. Die Tagesordnungen der Arbeitskreise werden allen Fraktionsmitgliedern mitgeteilt. Dber jede Sitzung ist ein Kurzprotokoll anzufertigen und allen Fraktionsmitgliedern zuzustellen.

§ 8 Arbeitsgruppen 1. Die der Fraktion angehorenden Mitglieder eines Bundestagsausschusses bilden eine Arbeits• gruppe. 2. Der Obmann ist fur die Arbeit der Arbeitsgruppe und die Berichterstattung an den Arbeitskreis verantwortlich. 3. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind verpflichtet, bei Verhinderung dem zustandigen Obmann schriftlich Mitteilung zu machen und rechtzeitig fur Stellvertretung zu sorgen.

§ 9 A"ltestenrat Die Fraktionsversammlung wahlt einen Altestenrat. Er besteht aus drei Mitgliedern, die nicht dem Vorstand angehoren durfen. Dber seine Aufgaben beschlieBt der Vorstand. Fur seine Wahl gilt § 11 sinngemaB. Ein Mitglied soli die Befahigung zum Richteramt haben. Arbeitsordnung der CDUlCSU-Bundestag/raktion 345

§ 10 Beschlusse 1. Die Fraktionsversammlung ist in jedem Faile beschlufWihig. 2. Sie beschlieBt mit einfacher Mehrheit. Bei Stimmengleichheit gelten Antrage als abgelehnt. Stimmenthaltungen werden bei der Ermittlung der Mehrheit nicht gewertet.

§ 11 Wahlen 1. Wahlen sind mindestens drei Tage vorher anzukiindigen. Die Wahl zum Vorstand erfolgt zu Beginn der Wahlperiode des Bundestages fiir ein Jahr, dann fiir den Rest der Wahlperiode. Die iibrigen Wahlen erfolgen fiir die Dauer der Wahlperiode. 2. Die Parlamentarischen Geschaftsfiihrer werden aufVorschlag des Vorsitzenden gewahlt, acht Bei• sitzer werden auf Vorschlag des gewahlten Vorstandes nach einer Liste hinzugewahlt, die min de• stens sechzehn Kandidaten umfassen muB. Fiir die Wahl der iibrigen Vorstandsmitglieder kann jedes Fraktionsmitglied Kandidaten vorschlagen. Die Wahlen sind geheim. Bei Stimmengleichheit wird durch Stichwahl entschieden. 3. Der Vorsitzende und die Vorsitzenden der Arbeitskreise werden jeweils in einem besonderen Wahlgangmit absoluter Mehrheit gewahlt. Wird die Mehrheit der abgegebenen Stimmen nicht erreicht, so findet eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den hochsten Stimmenzah• len statt. Die Stellvertretenden Vorsitzenden und die Parlamentarischen Geschaftsfiihrer werden jeweils in einem Wahlgang gewahlt. Das Wahlverfahren nach Nr. 4, Absatz 2 und 3 wird sinngemaB ange• wandt. 4. Die 23 Beisitzer werden ohne Aussprache in Gruppen von fiinfzehn bzw. acht Beisitzern in der Weise gewahlt, daB auf einem Stimmzettel, der die Namen aller vorgeschlagenen Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge enthalt, mindestens zehn bzw. fiinf Namen anzukreuzen sind. Stimm• zettel, auf denen mehr als fiinfzehn bzw. acht oder weniger als zehn bzw. fiinf N amen angekreuzt sind, sind ungiiltig. Gewahlt sind im ersten Wahlgang diejenigen, welche die Mehrheit der abgegebenen Stimmen er• halten haben. Werden im ersten Wahlgang weniger Kandidaten mit der erforderlichen Mehrheit gewahlt, als Sitze zu vergeben sind, findet ein zweiter Wahlgang statt. Gewahlt ist, wer die Mehr• heit der abgegebenen Stimmen erreicht. 1m dritten Wahlgang konnen die nach Nr. 2 berechtigten Fraktionsmitglieder neue Kandidaten vorschlagen. Gewahlt ist, wer die hochste Stimmenzahl erzielt. 5. Die Fraktionsversammlung kann in geheimer Abstimmung die Abberufung von Vorstandsmit• gliedern beschlieEen. Der Antrag auf Abberufung muE allen Fraktionsmitgliedern schriftlich be• kanntgegeben werden. Zwischen der Bekanntgabe und der Abstimmung miissen drei Tage liegen. Der BeschluB bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Halfte der Fraktionsmitglieder.

§ 12 Abstimmungen im Bundestag 1. Die Abstimmung im Bundestag ist frei; es gibt keinen Fraktionszwang. Der Vorsitzende hat das Recht, in wichtigen Fragen die Mitglieder aufzufordern, ihre von der Fraktionsmehrheit abweichende Abstimmungsabsicht im Plenum des Bundestages ihm oder der Fraktionsversammlung mitzuteilen. 2. BeschlieBt die Fraktionsvollversammlung eine Kampfabstimmung im Plenum des Bundestages, so muB diese Abstimmung grundsatzlich in namendicher Abstimmung durchgefiihrt werden. Die Mitglieder der Fraktion sind hieriiber rechtzeitig zu unterrichten. 3. Das Recht der Fraktionsfiihrung, jederzeit im Plenum des Bundestages namentliche Abstimmun• gen zu beantragen, bleibt davon unberiihrt. 4. In der auf eine namendiche Abstimmung folgenden Fraktionssitzung werden die N amen der Mit• gliederder Fraktion unter Angabe der Entschuldigungsgriinde mitgeteilt, die an der Abstimmung gefehlt haben. Diese Mitteilung ergeht durch die Fraktionsfiihrung bzw. durch die Landesgruppe der CSU auch an die Landes- bzw. Kreisverbande. 346 Anlage 5

5. Fehlt ein Mitglied der Fraktion bei einer von der Fraktion beschlossenen Kampfabstimmung un• entsehuldigt, so ist es gehalten, eine Spende von DM 50,- an die Fraktionskasse zu entriehten.

§ 13 p/lichten der Mitglieder 1. Die Fraktionsmitglieder sind verpfliehtet, an den Sitzungen und Arbeiten des Bundestages, seiner Ausschiisse und der Gremien der Fraktion teilzunehmen. Zur Einhaltung dieser Pfliehten be• sehlieBt die Fraktion nahere Regelungen. 2. Die Mitglieder verpflichten sieh a) zur Eintragung in die Anwesenheitslisten bei Sitzungen von Gremien und Gruppen der Frak• tion b) zu rechtzeitiger Entschuldigung bei Niehtteilnahme an diesen Sitzungen, wobei anzugeben ist, unter welcher Ansehrift sie erreiehbar sind. e) zu reehtzeitiger Entsehuldigung beim Fraktionsvorsitzenden im Faile der Nichtteilnahme an Plenarsitzungen des Bundestages. d) ihre von der Fraktionsmehrheit abweiehende Abstimmungsabsicht im Plenum des Bundestages, dem Vorsitzenden oder der Fraktionsversammlung mitzuteilen, wenn der Vorsitzende dazu auffordert. 3. 1m Plenum des Bundestages ist jeweils der Vorsitzende oder einer der Stellvertretenden Vorsit• zenden fiir die Gesehafte verantwortlieh. Will ein Fraktionsmitglied vor SehluB einer Plenarsitzung des Bundestages diese verlassen, so ist es verpfliehtet, die Zustimmung des amtierenden Fraktionsvorsitzenden einzuholen und sich bei diesem in die Liste der beurlaubten Fraktionsmitglieder einzutragen.

§ 14 Verbindung zu den Landesverbiinden und Landesparlamenten 1. Die Fraktionsmitglieder jedes Bundeslandes sind verpfliehtet, fiir die laufenden Verbindungen zu ihrem Landesverband und zu der Fraktion ihres Landesparlaments zu sorgen. Sie sollen zu diesem Zweek Beauftragte aus ihrer Mitte bestellen. 2. Ziel dieser laufenden Verbindung ist die gegenseitige Orientierung und Abstimmung der Aufga• ben.

§ 15 Geschiiftsgang fur Vorlagen 1. Gesetzesvorlagen, Antrage, Kleine und GroBe Anfragen aus den Reihen der Fraktion werden beim Fraktionssekretariat eingereieht. Das Fraktionssekretariat ist im Benehmen mit dem Antrag• steller fiir den nachstehenden Geschaftsgang verantwortlieh: a) Einreiehen der betreffenden Vorlagen beim Vorstand, der sie unverziiglieh an den zustandigen Arbeitskreis weiterleitet, b) naeh Beratung in den Arbeitskreisen unverziigliche Vorlage an die Fraktionsversammlung, falls der Vorsitzende sieh nicht eine nochmalige Beratung der Vorlage im Vorstand vorbehalten hat, e) bei Ablehnung durch den Vorstand nur auf Wunsch des Antragstellers Vorlage in der Fraktions• versammlung, d) Abgabe an das Prasidialbiiro bzw. bei Ablehnung Riiekgabe an den Antragsteller. 2. Abgeordnete, die bestimmte, von der Fraktionsversammlung genehmigte Antrage mit unter• sehreiben wollen, teilen dies dem Fraktionssekretariat mit.

§ 16 Haushaltsplan und Rechnungslegung 1. Die Finanzkommission besteht aus fiinf von der Fraktion zu wahlenden Mitgliedem einschlieBlich dem Beriehterstatter der Fraktion zum Haushaltsplan des Bundestages; die Mehrheit der Mitglie• der dieser Kommission darf nicht dem Fraktionsvorstand angehoren.

§ 12 ergiinzt durch die Ziffern 2. 3. 4 und 5 durch FraktionsbeschlWl yom 12. 10. 1971 § 13 ergiinzt in Ziffer 2b durch FraktionsbeschlWl yom 12. 10. 1971. Arbeitsordnung der CDUlCSU-Bundestagfraktion 347

Die Kommission stellt jahrlich bis zum 15. Februar einen vorlaufigen, spatestens sechs Wochen nach Verabschiedung des Bundestagshaushalts einen endgultigen Haushalts- und Stellenplan (Fraktionsetat) auf und legt ihn der Fraktionsversammlung zur BeschluBfassung vor. 2. In Finanzfragen sind der Vorsitzende und die von der Finanzkommission fur diese Aufgabe ge• wahlten Vorstandsmitglieder zeichnungsberechtigt. Das Zeichnungsrecht kann nur von zwei Vor• standsmitgliedern gemeinsam wahrgenommen werden. 3. Die Finanzkommission wahlt eine dreikiipfige Kassenkontrollkommission, deren Mitglieder nicht dem Vorstand oder der Finanzkommission angehiiren durfen. Diese Kommission gibt vor der BeschluBfassung uber den Fraktionsetat des nachsten Jahres der Fraktionsversammlung einen Bericht uber die Abwicklung des abgeschlossenen Fraktionsetats und tiber die Ergebnisse der Kas• senkontrolle. Sie schlagt die Entlastung gemaB § 4 Nr. 1 d vor. 4. Jedem Fraktionsmitglied ist auf Wunsch Einblick bis in die einzelnen Positionen des vergangenen und des laufenden Haushalts zu geben.

§ 17 Fraktionsbeitrag Die Fraktion beschlieBt mit einfacher Mehrheit einen Fraktionsbeitrag. Der Vorsitzende ist berech• tigt, in Einzelfallen den Beitrag zu kurzen oder zu streichen. Anlage 6 Geschaftsordnung der Bundestagsfraktion der F.D.P.

Stand: 12. 10. 1971

§ 1 (1) Der Fraktion der Freien Demokratischen Partei im Bundestag gehoren an: a) als Mitglieder die auf WahlvorschHigen der FDP gewahlten Abgeordneten des Bundestages b) Hospitanten. (2) Die Aufnahme von Abgeordneten, die nicht auf Wahlvorschlag der FDP gewahlt sind, und von Hospitanten bedarf der Zustimmung der Mehrheit aller Fraktionsmitglieder.

§2 (1) Die Mitgliedschaft endet: a) durch Ablauf der Wahlperiode b)durch Tod c) durch Mandatsverlust d) durch Austrittserklarung e) durch Ausschlufi. (2) Austritt und AusschluB entbinden von finanziellen Verpflichtungen erst mit Ablauf des dem Ausscheiden folgenden Monats.

§3 Der AusschluB eines Mitgliedes oder eines Hospitanten ist nur aus wichtigem Grunde auf Antrag von mindestens fiinf Mitgliedern moglich. Der den AusschluB aussprechende BeschluB bedarf der Mehrheit von zwei Dritteln der Fraktionsmitglieder. Dem Betroffenen muE vorher Gehor gewahrt werden.

§4 Zur Deckung der Unkosten der Fraktion kann ein monatlich im voraus zu entrichtender Beitrag er• hoben werden, dessen Hohe von der Fraktion festgesetzt wird.

§5 (1) Der Vorstand der Fraktion besteht aus: 1. dem Vorsitzenden 2. den drei stellvertretenden Vorsitzenden 3. den auf Vorschlag des Fraktionsvorsitzenden zu wahlenden zwei parlamentarischen Geschafts- fiihrern 4. dem Vizeprasidenten des Deutschen Bundestages. (2) Der Vorstand wird auf ein Jahr gewahlt; Wiederwahl ist zulassig. Erfolgt die Wahl weniger als zwei Jahre vor Ablaufder Legislaturperiode, so gilt sie rur den Rest der Legislaturperiode. Zur Neu• wahl des Fraktionsvorstandes ist mit einer Frist von mindestens zwei Wochen einzuladen. Geschiiftsordnung der F.D.P.-Bundestagfraktion 349

(3) Der Bundesvorsitzende, die Ehrenprasidenten der FDP, die Bundesminister, die der Bundes• tagsfraktion der FDP angehoren, sowie der Fraktionsgeschaftsfiihrer (§ 6 Absatz 1 Satz 2) nehmen an den Sitzungen des Fraktionsvorstandes tei!. Eine Stellvertretung ist ausgeschlossen.

§6 (1) Dem Vorstand obliegt die Geschaftsfiihrung, insbesondere der Abschhill von Vertragen mit Angestellten der Fraktion. Der Vorstand kann einen GeschaftsfUhrer bestellen, der dem Fraktions• vorsitzenden gegeniiber verantwortlich ist. (2) Der Vorstand beschlieBt iiber Zeit, Ort und Tagesordnung der Fraktionssitzung. Der Vorstand beruft sie ein. Eine Fraktionssitzung muB einberufen werden, wenn mindestens sechs Mitglieder un• ter Angabe einer Tagesordnung dies verlangen.

§7 (1) Die Fraktion ist besch1uBfahig, wenn mehr als die Halfte aller Mitglieder anwesend sind. (2) Die Beschliisse werden mit einfacher Stimmenmehrheit der Anwesenden gefaBt, soweit diese Geschaftsordnung nichts anderes bestimmt. Anderungen der Geschaftsordnung bediirfen der Mehr• heit aller Mitglieder der Fraktion. Bei Wahlen gilt als gewahlt, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht hat. Wird die Mehrheit der abgegebenen Stimmen nicht erreicht oder entsteht Stim• mengleichheit, folgt ein zweiter Wahlgang bzw. eine Stichwahl, wobei die relative Mehrheit bzw. die hochste Stimmenzahl entscheidet. Wahlen sind geheim, soweit die Fraktion nichts anderes be• schlieBt. (3) Ober Fraktionssitzungen werden BeschluBprotokolle gefiihrt; Wortprotokolle bediirfen einer besonderen BeschluBfassung. Eine Durchschrift des BeschluBprotokolls liegt im Fraktionsgeschafts• zimmer zur Einsichmahme fiir die Mitglieder der FDP-Bundestagsfraktion aus.

§8 Hospitanten haben Stimmrecht wie die Mitglieder der Fraktion. Jedoch nehmen sie nicht an Bera• tungen teil, die Belange der Partei betreffen und als solche yom Fraktionsvorsitzenden bezeichnet werden.

§9 (1) Die Fraktion kann Arbeitskreise zur Forderung der Fraktionsarbeit bilden. (2) Mitglieder der Arbeitskreise sind in der Regel die Mitglieder der Fraktion, die fiir die betreffen• den Bundestagsausschiisse als ordentliche und stellvertretende Mitglieder benannt sind. (3) Die Fraktionsmitglieder in den Arbeitskreisen wahlen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden und bis zu drei stellvertretende Vorsitzende; dabei findet § 7 Absatz 1 entsprechende Anwendung. (4) Die Fraktion kann innerhalb der Arbeitskreise fUr besondere Bereiche die Bildung von Arbeits• gruppen zulassen und fiir Fragen, die mehrere Arbeitskreise beriihren, Arbeitsgruppen einsetzen, denen Mitglieder aus allen zustandigen Arbeitskreisen angehoren. (5) Sachverstandige Parteifreunde konnen den Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen angehoren. Die Arbeitskreise und Arbeitsgruppen konnen Sachverstandige anhoren. (6) Der Fraktionsvorsitzende kann bei wichtigen Fragen in begriindeten Einzelfallen die Teilnahme von Mitarbeitern der Fraktionsmitglieder an Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen zulassen. Bei be• griindeter Verhinderung eines Fraktionsmitgliedes kann sein Mitarbeiter als Beobachter an den Sit• zungen des Arbeitskreises bzw. der Arbeitsgruppen teilnehmen. (7) Die BeschluBfassung und Veroffentlichung der Beschliisse der Arbeitskreise obliegen in jedem Falle der Gesamtfraktion.

§ 10 . (1) Zur Teilnahme an den Sitzungen der Fraktion sind aile Fraktionsmitglieder verpflichtet. Teil• nahmeberechtigt sind: 1. der Parteivorsitzende 2. die Ehrenprasidenten der Partei 350 Anlage 6

3. die der FDP angehorenden Bundesminister 4. der Fraktionsgeschaftsfuhrer (§ 6 Absatz 1 Satz 2) 5. der Generalsekretar der Partei 7. der Protokollfuhrer 8. die Geschaftsfuhrer und Assistenten der Fraktion (2) Fur Fraktionssitzungen oder fur Teile von Fraktionssitzungen, die fur vertraulich erklart wer• den, beschrankt sich die Teilnahmeberechtigung auf die unter 1 bis 7 Genannten. (3) Die Teilnahmeberechtigung gilt nur fur die Person. Eine Stellvertretung ist ausgeschlossen. Durch BeschluB kann fur den Einzelfall der Kreis der Teilnahmeberechtigten erweitert oder einge• schrankt werden.

§11 1m Plenarsaal des Bundestages werden die vorderen Platze yom Fraktionsvorstand eingenommen. Ober die Verteilung der weiteren Platze entscheidet das Los.

§ 12 (1) Antrage und Anfragen, die von der Fraktion eingebracht werden sollen, mussen in einer Frak• tionssitzung beraten und beschlossen werden. In unaufschiebbaren Fallen kann der Fraktionsvor• stand entscheiden. (2) Antrage auf Anderung der Geschaftsordnung der Fraktion mussen mindestens zwei Wochen vor der Beratung den Fraktionsmitgliedern bekanntgegeben werden. (3) Vor Einbringung von Anfragen und Antragen einzelner Mitglieder ist der Vorstand zu unter• richten. Dies gilt nicht fur Abanderungsantrage, die in den Ausschussen gestellt werden. (4) Offentliche Erklarungen namens der Fraktion erfolgen durch den Fraktionsvorsitzenden bzw. durch ein Mitglied des Fraktionsvorstandes oder der Fraktion, welches hierzu beauftragt wird. (5) Veroffentlichungen von Fraktionsmitgliedern im fdk-Tagesdienst sind dem zustandigen Parla• mentarischen Geschaftsfuhrer vorzulegen.

§13 Soweit diese Geschaftsordnung nichts Abweichendes bestimmt, ist die Geschaftsordnung des Deut• schen Bundestages entsprechend anzuwenden. Anlage 7 Fraktion der SPD

Fraktionsyorsi tzender: Stelly. Vorsitzende: Dr. Giinther Metzger Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Alex Moller Dr. Friedrich Schafer (Wattenscheid) Parlamentarische Geschaftsfiihrer Helmut Lenders Konrad Porzner Dr. Press estelle : Knud Terjung Pressesprecher 6 Referenten 2 Mitarbeiter Biiroleitung: Thea Kox 6 Mitarbeiter Archiy und Registratur: 3 Mitarbeiter Vervielfaltigung: 4 Mitarbeiter Materialausgabe: 2 Mitarbeiter 3 Fahrer Postverteilung: 11 Mitarbeiter

Arbeitskreis I - Auften- una Sicherheitspolitik Inneraeutsche Beziehungen Europa- und Entwicklungspolitik

Vorsitzender: Kurt Mattick Stelly. Vorsitzende: Werner Buchstaller Ludwig Fellertnaier Der Arbeitskreis ist zustandig fiir die Sachgebiete der folgenden Bundestagsausschiisse, die Europai• schen Gremien und die IPU: a) Auswartiger AusschuB Stelly. Vors.: Kurt Mattick Obmann: Bruno Friedrich b) AusschuB fiir innderdeutsche Beziehungen Stelly. Vors. und Obmann: Egon Hohmann c) VerteidigungsausschuB Vorsitzender: Werner Buchstaller Obmann: Paul Neumann 352 Anlage 7 d) AusschuB fur wirtschaftliche Zusammenarheit Vorsitzender: Dr. Uwe Holtz Ohmann: Erwin Stahl e) Europarat und WEU Ohmann: Klaus Richter f) Verhindungsstelle fur Europafragen Ohmann: 8 Referenten des Arheitskreises

Arbeitskreis II - Inneres, Bildung, Forschung und Technologie, Sport

Vorsitzender: Karl Liedtke Stelly. Vorsitzende: Karl-Hans Kern Dr. Rolf Meinecke Der Arheitskreis ist zustandig fur die Sachgehiete der folgenden Bundestagsausschusse: a) InnenausschuB Vorsitzender: Dr. Friedrich Schafer Ohmann: Hermann Spillecke h) AusschuB fur Bildung und Wissenschaft Stelly. Vorsitzender und Obmann: Dr. Rolf Meinecke c) AusschuB fUr Forschung und Technologie Vorsitzender: Dr. Ulrich Lohmar Ohmann: Karl-Hans Kern d) SportausschuB Obmann: Manfred Wende Arbeitsgruppen: AG Umweltfragen Obmann: Klaus Konrad AG Heimatvertriebene und Fluchtlinge Ohmann: Karl Hofmann AG Presse- und Massenmedien Obmann: Hellmut Sieglerschmidt 8 Referenten des Arbeitskreises

Arbeitskreis III - Wirtschaftspolitik

Vorsitzender: Hans-Jurgen Junghans Stelly. Vorsitzende: Dr. H.-G. Schachtschahel Dr. Martin Schmidt (Gellersen) Der Arbeitskreis ist zustandig fUr die Sachgebiete der folgenden Bundestagsausschusse: a) AusschuB fur Wirtschaft Stelly. Vorsitzender und Ohmann: Dr. Herhert Ehrenberg b) AusschuB fur Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten Vorsitzender: Dr. Martin Schmidt (Gellersen) Obmann: Karl-Heinz Saxowski Fraktion der SPD 353 c) AusschuB fur Verkehr und fur das Post- und Fernmeldewesen Vorsitzender: Holger Borner Obmann: Lothar Wrede d) AusschuB fur Raumordnung, Bauwesen und Stadtebau Stelly. Vors.: Rolf Schwedler Obmann: Erich Henke Arbeitsgruppe: AG Selbstandige Obmann: Dr. H.-G. Schachtschabel AG Verbraucherpolitik Obmann: Dr. Anke Riedel-Martiny 10 Referenten des Arbeitskreises

Arbeitskreis IV - Sozialpolitik

Vorsitzender: Eugen Glombig Stelly. Vorsitzende: Dr. Hans Bardens Olaf Sund Der Arbeitskreis ist zustandig fur die Sachgebiete der folgenden Bundestagsausschusse: a) AusschuB fur Arbeit und Sozialordnung Vorsitzender: Dr. Ernst Schellenberg Obmann: Olaf Sund b) AusschuB fur Jugend, Familie und Gesundheit Vorsitzender: Rudolf Hauck Obmann: Dr. Hans Bardens c) PetitionsausschuB Obmann: Karl-Heinz Hansen d) Arbeitsgruppe Frauenpolitik Vorsitzende: Elfriede Eilers 8 Referenten des Arbeitskreises

Arbeitskreis V - offentliche FinanzwirtschaJt

Vorsitzender: Dr. Alex Moller Stelly. Vorsitzende: Dr. Andreas Yon Bulow Der Arbeitskreis ist zustandig fur die Sachgebiete der folgenden Bundestagsausschusse: a) HaushaltsausschuB Stelly. Vors. und Obmann: Dr. Andreas yon Bulow b) RechnungsprufungsausschuB (als standiger UnterausschuB des Haushaltsausschusses) Obmann: Alwin Kulawig c) FinanzausschuB Stelly. Vors. und Obmann: Antje Huber 4 Referenten des Arbeitskreises 354 Anlage 7

Arbeitskreis VI - Rechtswesen

Vorsitzender: Hermann Diirr Stelly. Vorsitzende: Dr. Adolf Miiller-Emmert Dr. Claus Arndt Der Arbeitskreis ist zustandig fiir die Sachgebiete der folgenden Bundestagsausschiisse: a) RechtsausschuB Stellv. Vors. und Obmann: Fritz-Joachim Gnadinger b) SonderausschuB fiir die Strafrechtsreform Vorsitzender: Dr. Adolf Muller-Emmert Obmann: Dr. Willfried Penner c) AusschuB fiir Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung Vorsitzender: Gerhard Jahn Obmann: Hugo Collet 5 Referenten des Arbeitskreises Anlage 8 Fraktion der CDU/CSU

Fraktionsvorsitzender: Dr. (Fehmarn) Stellv. Vorsitzende: Richard Stiicklen Hans Katzer Dr. Burkhard Ritz Dr. Richard Freiherr von Weizsacker Dr. Helga Wex Parlamentarische Dr. Geschaftsfiihrer: Wilhelm Rawe Gerhard Reddemann Dr. Leo Wagner (Giinzburg)

Arbeitskreis I - Innen- und Rechtspolitik

Vorsitzender: Friedrich Vogel (Ennepetal) Stellv. Vorsitzende: Ulrich Berger Dr. Heinz Eyrich Dr. (Miinchen) AG AusschuB ,Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung< Vorsitzenden Dr. Anton Stark (Niirtingen) AG ,PetitionsausschuB< Vorsitzender: Otto Freiherr von Fircks AG ,InnenausschuB< Vorsitzender: Dr. Karl Miltner dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) ,Umweltvorsorge< Vorsitz: Dr. Karl Gruhl b) ,Gesetzgebung fiir Vertriebene Vorsitz: Otto Freiherr von Fircks ad hoc-AG ,Deutsche Nationalstiftung< Vorsitzender: Otto Freiherr von Fircks AG ,SportausschuB< Vorsitzender: Dr. Wolfgang Schauble AG ,Recht< Vorsitzender: Benno Erhard (Bad Schwalbach) AG ,2. UntersuchungsausschuB< Vorsitzender: Johannes Gerster AG ,Medienpolitik< Vorsitzender: Dr. Hans Hugo Klein (Giittingen) 10 Referenten 356 Anlage 8

Arbeitskreis II - Wirtschaft und Ernahrung

Vorsitzender: Dr. Ernst Miiller-Hermann Stellv. Vorsitzende: Dr. Dr. Hermann Josef Russe AG ,WirtschaftsausschuB< Vorsitzender: Dr. Manfred Luda dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) ,Energiepolitik< Vorsitz: Hermann Josef Russe b) ,Regionale Strukturpolitik< ,Zonenrand< Vorsitz: Dr. Jiirgen Warnke c) ,yerbraucherpolitik< Vorsitz: Walter Picard AG ,AusschuB fiir Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten< Vorsitzender: Egon Susset AG ,AusschuB fiir Verkehr und fiir das Post- und Fernmeldewesen< Vorsitzender: Dieter Schulte (Schwab. Gmiind) dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) ad hoc-AG ,Postverfassungsgesetz< Vorsitz: Karl Weber (Heidelberg) AG ,AusschuB fiir Raumordnung, Bauwesen und Stiidtebau< Vorsitzender: Josef Mick dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) ,Raumordnung< Vorsitz: Dr. Friedrich-Adolf Jahn (Miinster) AG ,Kommunalpolitik< Vorsitzender: Dr. Horst Waffenschmidt 11 Referenten

Arbeitskreis III - Hausrat, Steuern, Geld und Kredit

Vorsitzender: Hermann Hocherl Stellv. Vorsitzende: Dr. Hansjorg Hafele Albert Leicht Weitere Vorstandsmitglieder: Helmut von Bockelberg Dr. Dr. AG ,FinanzausschuB< Vorsitzender: Dr. Hansjorg Hafele AG ,UnterausschuB Abgabenordnung< Vorsitzender: Helmut von Bockelberg AG ,HaushaltsausschuB< Vorsitzender: Dr. Walter Althammer AG ,UnterausschuB RechnungspriifungsausschuB< Vorsitzender: Paul Rohner AG ,UnterausschuB EG-Finanzierung< Vorsitzender: Manfred Carstens (Emstek) Fraktion der CDUlCSU 357

AG >Geld und Kredit< Vorsitzender: Dr. Rudolf Sprung 6 Referenten

Arbeitskreis IV - Sozial- und Gesellschaftspolitik

Vorsitzender: Dr. Hermann Giitz Stelly. Vorsitzende: Adolf Muller (Remscheid) Dr. Hugo Hammans AG >AusschuB fur Arbeit und Sozialordnung< Vorsitzender: Heinrich Franke (Osnabrock) dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) ad hoc-AG >betriebliche Altersyersorgung< Vorsitz: Otto Zink AG >AusschuB fur Jugend> Familie und Gesundheit< Vorsitzender: Albert Burger dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) >Familie< (einschlieBlich Familienlastenausgleich) Vorsitz: Maria Stommel b»Jugend< Vorsitz: Dietrich-Wilhelm Rollmann c) >Gesundheit< Vorsitz: Botho Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein AG >UnterausschuB Lebensmittelrechtsreform< Vorsitzender: Dr. Hugo Hammans AG >auslandische Arbeitnehmer< Vorsitzender: Paul Liiher AG >Eigentum< Ehrenyorsitzender: Dr. Fritz Burgbacher Vorsitzender: Kommission >Mitbestimmung< Vorsitzender: Heinrich Franke (Osnabruck)

Arbeitskreis V - Aufien-> Deutschland-, Verteidigungs-, Europa- und Entwicklungspolitik

Vorsitzender: Dr. Werner Marx Stelly. Vorsitzende: Dr. Dr. Georg Kliesing AG >Auswartiger AusschuB< Vorsitzender: Dr. Georg Kliesing dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: ad hoc-AG >Ostkredite und Kooperationsyertrage< Vorsitz: Dr. Karl-Heinz Narjes 358 Anlage 8

AG >Verteidigungsausschul!< Vorsitzender: Dr. Manfred Womer dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) ad hoc-AG >Kriegsdienstverweigerungl Wehrgerechtigkeit< Vorsitz: Irma Tubler AG >Deutschland- und Berlin-Politik< Vorsitzender: Dr. Manfred Abelein AG >AusschuB fur wirtschaftliche Zusammenarbeit< Vorsitzender: Dr. Jurgen Gerhard Todenhofer AG >Europapolitik< Vorsitzender: Franz Amrehn 9 Referenten

Arbeitskreis VI - Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie

Vorsitzender: Stelly. Vorsitzender: Dr. Theodor Waigel AG >Ausschul! fur Forschung und Technologie< Vorsitzender: Christian Lenzer AG >Ausschul! fur Bildung und Wissenschaft< Vorsitzender: Dr. Georg Goiter dieser Arbeitsgruppe zugeordnet: a) >Ausbildungsforderung< Vorsitz: Dr. Karl Fuchs b) >Bildungsurlaub< Vorsitz: Dr. Karl-Heinz Hornhues c) Hochschulen Vorsitz: Anton Pfeifer AG >berufliche Bildung< Vorsitzender: Dr. Georg GoIter AG >auswartige Kulturpolitik< Vorsitzender: Anton Pfeifer AG >kunstlerische Berufe< Vorsitzender: Anton Pfeifer 4 Referenten

Sonstige Gruppen (It. Arbeitsordnung der Fraktion § 2 Abs. 2) Arbeitsgemeinschaft fur Emahrung und Landwirtschaft Vorsitzender: Karl Bewerunge Stelly. Vorsitzende: Diskussionskreis Mittelstand Vorsitzender: Stelly. Vorsitzende: Dr. Philipp yon Bismarck Hansheinz Hauser (Krefeld) Egon Lampersbach Fraktion der CDU/CSU 359

Arbeitnehmergruppe: Vorsitzender: Adolf Muller (Remscheid) Stellv. Vorsitzende: Heinrich Franke (Osnabrock) Kurt Harzschel Beisitzer: Albert Burger Josef Mick Gerhard OrgaB Christa Schroeder (Detmold) Erich Ziegler Frauengruppe: Vorsitzende: Dr. Helga Wex Lieselotte Pieser Arbeitsgruppe fur Heimatvertriebene und Fliichtlinge Vorsitzender: Dr. Stellv. Vorsitzende: Dr. Walter Becher (Pullach) Otto Freiherr von Fircks Anlage 9 Fraktion cler F.D.P.

Vorsitzender: Wolfgang Mischnick Stelly. Vorsitzende: Victor Kirst Kurt Spitzmuller Parlamentarische Werner Mertes GeschaftsfUhrer: Alfred Ollesch Press estelle: Eberhard Hofmann Pressereferent Reinhard Munkes Pressereferent Buroleiter: Heinz Heidemann

Arbeitskreis I - Aufien-, Deutschland- und Sicherheitspolitik

Vorsitzender: Dr. Stelly. Vorsitzende: Hans-Gunter Hoppe Lothar Krall 2 Referenten, zustandig fur die Ausschusse Auswartiger AusschuB VerteidigungsausschuB AusschuB fUr innerdeutsche Beziehungen AusschuB fUr wirtschaftliche Zusammenarbeit

Arbeitskreis II - Wirtschafts-, Finanzpolitik und Landwirtschaft

Vorsitzender: Dr. Stelly. Vorsitzende: Richard W urbs Werner Zywietz 4 Referenten, zustandig fur die Ausschusse FinanzausschuB HaushaltsausschuB AusschuB fur Wirtschaft AusschuB fur Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten AusschuB fur Verkehr und fur das Post- und Fernmeldewesen AusschuB fUr Raumordnung, Bauwesen und Stadtebau Fraktion der F.D.P. 361

Arbeitskreis IV - Innen- und Rechtspolitik Vorsitzender: Detlef Kleinert Stellv. Vorsitzende: Dr. Friedrich Wendig Dr. 3 Referenten, zustandig fur die Ausschusse AusschuB fur Wahlpriifung, Immunitat und Geschaftsordnung PetitionsausschuB InnenausschuB RechtsausschuB SonderausschuB fur die Strafrechtsreform

Arbeitskreis V - Bildung und Technologie

Vorsitzende: Helga Schuchardt Stelly. Vorsitzender: Jurgen M6llemann 2 Referenten, zustandig fur die Ausschusse SportausschuB AusschuB fur Forschung und Technologie AusschuB fur Bildung und Wissenschaft Anlage 10

Deutscher Bundestag Drucksache 7/2568 7. Wahlperiode 25.09.74 GroBe Anfrage der Fraktionen der SPD, F.D.P. betr. Deutschlandpolitik

Wir fragen die Bundesregierung: 1. Welche Faktoren bestimmen die Entwicklung und den Erfolg der Deutschlandpolitik? 2. Welche Vertrage, Abkommen und Vereinbarungen hat die Bundesregierung seit 1969 mit der DDR geschlossen, und welche Verhandlungen werden zur Zeit gefuhrt? 3. Welches sind die Auswirkungen der bisher mit der DDR geschlossenen Vertrage, Abkommen und Verdnbarungen a) unter politischem Aspekt, b) unter dem Aspekt der Erleichterung und Verbesserung der Kommunikation und Zusammenar• beit zwischen Burgern, Verbanden und Institutionen beider deutscher Staaten, c) unter dem Aspekt der Starkung der Lebensfahigkeit Berlins? 4. Haben der Grundlagenvertrag und die Aufnahme beider deutscher Staaten in die Vereinten Natio• nen nach Auffassung der Bundesregierung den politischen Auftrag eingeschrankt oder modifiziert, auf einen Zustand des Friedens in Europa hinzuwirken, in dem das deutsche Yolk in freier Selbst• bestimmung seine Einheit wiedererlangt? 5. Worin sieht die Bundesregierung die Grenzen und die Moglichkeiten bei der Verwirklichung von mehr menschlichen Kontakten fur aile Deutschen? 6. Worin sieht die Bundesregierung den Zusammenhang zwischen der Entspannungs- und Friedens• politik, der Politik des Gewaltverzichts und der Politik der westeuropaischen Integration mit der deutschen Frage? 7. In welchen Formen und in welchem Umfang tragt die Bundesrepublik dazu bei, die allgemeine Kenntnis uber die Lage der Nation zu vertiefen? 8. Wie versteht die Bundesregierung in diesem Zusammenhang die Materialien zum Bericht zur Lage der Nation?

Bonn, den 25. September 1974

Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion

Folgt Begrundung Anlage 11

Deutscher Bundestag Drucksache 712933 7. Wahlperiode 06.12.74 Antwort cler Bunclesregierung auf die GroBe Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP - Drucksache 7/2568 - betr. Deutschlandpolitik

Der Bundesminister fur innerdeutsche Beziehungen hat mit Schreiben yom 5. Dezember 1974 - 1/4 - 3230 - 11.142/74 - fur die Bundesregierung die GroBe Anfrage wie folgt beantwortet:

Vorbemerkung Die Deutschlandpolitik der Bundesregierung tragt der Tatsache Rechnung, daB das deutsche Yolk heute in zwei voneinander unabhangigen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung lebt. Sie folgt der Einsicht, daB Veranderungen der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten zum Nutzen der Menschen vor allem auf dem Verhandlungswege angestrebt werden mussen. Der EntschluB, Verhandlungen und Vertrage mit der DDR anzustreben, war bereits von der Bun• desregierung der GroBen Koalition gefaBt worden. Diese hatte zwischen 1966 und 1969 mehrfach ihre Bereitschaft erklart, mit der Regierung der DDR uber »alle praktischen Fragen des Zusammen• lebens der Deutschen« zu verhandeln. Die damalige Bundesregierung war auch bereit, mit der DDR uber das Thema Gewaltverzicht zu sprechen und gegebenenfalls ein entsprechendes Abkommen zu schlieBen. Diese Absichten blieben jedoch vergeblich, da vorausgesetzt wurde, daB - als Vorbedin• gung solcher Vereinbarungen - die DDR ihre erklarten Positionen zu den Legitimationsverhaltnis• sen in Deutschland verlieBe. Die Bereitschaft der Bundesregierung der sozial-liberalen Koalition, vertragliche Voraussetzungen fUr die Entwicklung geregelter Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten zu schaffen, lei• tete einen mehrjahrigen VerhandlungsprozeB ein, der schlieBlich zum AbschluB des Vertrages uber die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik Yom 21. Dezember 1972 fuhrte. Ausgehend von den historischen Gegebenheiten und die Prinzipien des Gewaltsverzichts und der Gleichberechtigung voraussetzend, schafft der Vertrag - unbeschadet der unterschiedlichen Auffas• sungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zu grund• satzlichen Fragen, darunter zur nationalen Frage - Grundlagen fur die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten, ohne daB die von der Bundesrepublik Deutschland und der DDR fruher abgeschlossenen oder sie betreffenden zweiseitigen und mehrseitigen internationalen Vertrage und Vereinbarungen beruhrt werden. Die Regelung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten hat also die besondere Lage in Deutschland nicht beruhrt, insbesondere insoweit, ... Anlage 12

Deutscher Bundestag Drucksache 712679 7. Wahlperiode 18.10.74 GroBe Anfrage cler Fraktion cler CDU/CSU betr. Deutschlandpolitik

Wir fragen die Bundesregierung: 1. Betrachtet die Bundesregierung die Entwicklung des VerhaItnisses zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR seit Inkrafttreten des Grundvertrages als einen Fortschritt in der Ent• wicklung »normaler gut nachbarlicher Beziehungen«, wozu sich die Vertragspartner in Artikel 1 des Grundvertrages verpflichtet haben? 2. Betrachtet die Bundesregierung die gegen die Bundesrepublik Deutschland gerichtete Indoktri• nierung der Bevolkerung in der DDR - besonders ihrer Jugend - und die Militarisierung des gesamten offentlichen Lebens nicht als einen schwerwiegenden VerstoB gegen die vereinbarten »normalen gut nachbarlichen Beziehungen« und die Verpflichtung, »sich der Drohung mit Gewalt« zu enthalten? 3. Wie weit sieht die Bundesregierung die Forderung der »Kasseler Punkte« yom 21. Mai 1970, ins• besondere die Punkte 1 und 10 beziiglich der Einheit der Nation durch den Grundvertrag und die politische Entwicklung nach AbschluB des Vertrages verwirklicht? 4. Wie beurteilt die Bundesregierung die jiingste Verfassungsanderung der DDR und die einschla• gigen Erklarungen der DDR-Regierung anlaBlich des 25. Jahrestages der Griindung der DDR im Lichte des von der Bundesregierung angestrebten Zieles, durch ihre Politik die Einheit der deutschen Nation zu fordern? 5. Welche MaBnahmen hat die DDR seit Inkrafttreten des Grundvertrages im einzelnen zur Fort• setzung ihrer Politik der »Abgrenzung« gegeniiber der Bundesrepublik Deutschland ergriffen? 6. W elche M~nahmen hat die DDR seit Inkrafttreten des Grundvertrages im einzelnen zur weite• ren Abriegelung der innerdeutschen Grenze getroffen? 7. Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts yom 31. Juli 1973 zum Grundvertrag gezogen, nach dem die gegenwartige Praxis an der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, also Mauer, Stacheldraht, Todesstrei• fen und SchieBbefehl, mit dem Vertrag schlechthin unvereinbar sei, und der Vertrag insoweit eine Rechtsgrundlage dafiir abgebe, daB die Bundesregierung in Wahrnehmung ihrer grundgesetzli• chen Pflicht alles ihr Mogliche tue, um diese unmenschlichen VerhaItnisse zu andern und abzu• bauen? 8. Welche Erfahrungen hat die Bundesregierung seit Ratifizierung des Grundvertrages iiber die propagandistische Tatigkeit von offiziellen und offiziosen DDR-Missionen und -Dienststellen im internationalen Bereich sammeln konnen, und welche SchluBfolgerung wird sie daraus fUr die Tatigkeit und insbesondere die Informationsaufgaben der Auslandsmissionen der Bundesrepu• blik Deutschland ziehen? 9. Welche Erkenntnisse kann die Bundesregierung iiber die Zahl der Verurteilten, die Untersu• chungshaft, das StrafmaB und die Haftbedingungen von sogenannten Fluchthelfern und Repu• blikfliichtlingen - iiber ihre Antworten auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion, Druck• sache 712436, hinaus - mitteilen? 10. Hat die Bundesregierung in gleicher oder ahnlicher Weise wie der britische Premierminister Grope Anfrage der CDUICSU-Fraktion 365

Harold Wilson bei den verantwortlichen Behorden der DDR gegen die unmenschliche Justiz in der DDR protestiert und die Oberstellung der Verurteilten verlangt? 11. Welches ist der Stand der Verhandlungen der in Artikel 7 des Grundvertrages angekiindigten »Folgevertrage« iiber Kulturaustausch und Rechtshilfeverkehr? 12. Inwieweit ist durch die Praxis, insbesondere im Zonengrenzbereich, die Aussage von Punkt 14 der Kasseler Punkte des damaligen Bundeskanzlers Brandt erfiillt, der MaBnahmen vorsieht, »die den gegenseitigen Reiseverkehr erweitern und das Ziel der Freiziigigkeit anstreben«? 13. Inwieweit widersprechen die Beobachtungen der Bundesregierung iiber Menschenrechtsverlet• zungen in der DDR jenen Erklarungen, welche das SED-Regime in einem amtlichen Schriftstiick iiber die Behandlung der Menschenrechte in der DDR in den Vereinten Nationen in Umlauf ge• setzt hat? 14. Welche zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland bestehenden Vertrage und Vereinbarungen sind von der DDR bisher »nach Buchstabe und Geist« verletzt worden, und was hat die Bundesregierung dagegen unternommen, oder was wird sie noch unternehmen? 15. In welchen Fragen beiderseitigen Interesses seit Inkrafttreten des Grundvertrages ist die Bundes• regierung von der DDR den Vereinbarungen entsprechend konsultiert worden, und in welchen nicht? 16. Bedeutet die Erklarung von Bundesminister Bahr in der Sendung des SFB yom 12. April 1974, die am 15. November 1973 eingefiihrte Verdoppelung des Zwangsumtauschs und die Einbezie• hung der Rentner in den Zwangsumtausch habe die langste Zeit gedauert, daB die Zuriicknahme dieser vertragswidrigen Anordnung der DDR nun unmittelbar bevorsteht? 17. Welche MaBnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, urn gemaB der Forderung des Vier• machteabkommens iiber Berlin die Bindungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin weiter zu entwickeln? 18. Soll die XuBerung von Bundeskanzler Schmidt, »man wolle keinen weiteren Streitfall in die Welt setzen« (Bulletin der Bundesregierungvom 15. August 1974, Nr. 95, S. 982), anlaBlich der Dis• kussion urn das Umweltbundesamt bedeuten, daB die Bundesregierung mit der Errichtung des Umweltbundesamtes einen Streit yom Zaun gebrochen habe? 19. Wie beurteilt die Bundesregierung Versuche von Ostblockstaaten, Berlin bei wirtschaftlichen, kulturellen und sonstigen internationalen Veranstaltungen von der Bundesrepublik Deutschland abzusondern, und was unternimmt die Bundesregierung dagegen? 20. Welche Schritte gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, urn die Aushohlung des Vier• machteabkommens iiber Berlin durch einseitige Interpretationen und entsprechende MaBnah• men des Ostens zu verhindern?

Bonn, den 18. Oktober 1974

Carstens, Stucklen und Fraktion

Folgt Begriindung Anlage 13

Deutscher Bundestag Drucksache 712934 7. Wahlperiode 06.12.74 Antwort der Bundesregierung

auf die GroBe Anfrage der Fraktion der CDU/CSU - Drucksache 7/2679 - betr. Deutschlandpolitik

Der Bundesminister fur innerdeutsche Beziehungen hat mit Schreiben yom 5. Dezember 1974 - I 4 - 3230 - 11.161/74 - fur die Bundesregierung die GroBe Anfrage wie folgt beantwortet:

Vorbemerkung In dem Vertrag uber die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, der am 21. Juni 1973 in Kraft getreten ist, haben sich beide Staaten verpflichtet, normale gutnachbarliche Beziehungen zueinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung zu entwickeln. Angesichts der langdauernden Konfrontation der Vergangenheit ist dieses Vertragsziel nicht in kurzem Zeitraum zu verwirklichen. Es ist darum eine Illusion, von der Annahme auszugehen, der Grundlagenvertrag selbst sei mit der Normalisierung der Beziehun• gen zwischen den beiden deutschen Staaten identisch. Die gegenwartige Deutschlandpolitik, die in dem Grundlagenvertrag ihren Ausdruck findet, ent• spricht der Lage, so wie sie sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Welt, in Europa und besonders in Deutschland entwickelt hat. Dazu gehort auch das Entstehen von zwei Staaten mit un• terschiedlicher Gesellschaftsordnung auf deutschem Boden. 1m Hinblick darauf ist die Vertragspoli• tik gegenuber der DDR entwickelt worden. Die Trennung in zwei Staaten und gegensatzliche Gesellschaftsordnungen geht der Vertragspolitik voraus und wird durch diese nicht aufgehoben. Anderslautende Erwartungen verkennen das Wesen der Vertragspolitik und werden ihrer Zielset• zung nicht gerecht. Wesentliches Zie! der Vertragspolitik der Bundesregierung ist es, zwischen den beiden Staaten auf deutschem Boden zum W ohle der Menschen zu praktischen Verbesserungen zu gelangen. Tatsachlich hat sich die Gesamtsituatioll durch die Vertragspolitik der sozial-liberalen Koalition in relativ kurzer Zeit verandert und verbessert. Dies laBt sich konkret nachweisen. Von den Tatsachen her kann von einer »negativen Entwicklung«, wie sie in der Begriindung zur Gro• Ben Anfrage behauptet wird, keine Rede sein. Die Beweise, welche die Fragesteller zur Stutzung ihrer Behauptung vorbringen, sind nicht stichhaltig. Es werden MaBnahmen angefuhrt - wie zum Beispiel der Ausbau der Grenzanlagen durch die DDR -, deren Ursachen der Vertragspolitik vorausgehen und in der inneren Situation der DDR begriindet sind (vgl. Antwort der Bundesregierung auf die Frage 5 der GroBen Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP zur Deutschlandpolitik - Drucksache 7/2933). Die Bundesregierung wird die Vertragspolitik mit AugenmaB und Geduld unbeirrt fortsetzen. Sie warnt davor, daB die gemeinsamen Hoffnungen und Erwartungen dazu miBbraucht werden, dem Durchsetzbaren den Weg zu verlegen und das heute Erreichte zu verdecken.

1. Betrachtet die Bundesregierung die Entwicklung des Verhiiltnisses zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR seit Inkrafttreten des Grundvertrages als einen Fortscbritt in der Entwicklung .normaler gut nach• harlicher Beziehungen., wozu sich die Vertragspartner in Artikel 1 des Grundvertrages verpflichtet hahen? Antwort der Bundesregierung 367

Die Bundesregierung stellt fest. daB die Entwicklung seit dem Inkrafttreten des Grundlagenvertrages ein Fortschritt in Richtung auf die angestrebten normalen gutnachbarlichen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten ist. Als unmittelbare Auswirkungen des Grundlagenvertrages folgten vor allem - die Eroffnung des grenznahen Verkehrs (324000 Reisende im ersten Jahr) mit Eroffnung von vier neuen StraBenubergangen fur den Gesamtverkehr - die Errichtung der Standigen Vertretungen (u. a. mit der Aufgabe. Hilfe und Beistand fUr Personen zu leisten) Anlage 14

Deutscher Bundestag Drucksache 712782 7. Wahlperiode 12. 11. 74 Antwort der Bundesregierung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Diirr, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Kirst und Genossen - Drucksache 7/2554 betr. Entwicklungshilfe und Umweltpolitik

Der Parlamentarische Staatssekretar beim Bundesminister fiir wirtschaftliche Zusammenarbeit hat mit Schreiben vom 8. November 1974 die Kleine Anfrage namens der Bundesregierung wie folgt beantwortet:

Vorbemerkung Die Ergebnisse der Stockholmer Umweltkonferenz und die bisherige Arbeit des Umweltsekretariats der Vereinten N ationen in Nairobi machen deutlich, daB die U mweltpolitik der Industrielander nicht automatisch auf die Belange der Entwicklungslander iibertragen werden darf. Erforderlich ist eine Umweltpolitik, die auch der besonderen Situation der Entwicklungslander Rechnung tragt und ihnen nicht die Moglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung und weiteren Industrialisierung verwehrt. Die den Schutz ihrer Umwelt betreffenden MaBnahmen der Entwicklungslander unterliegen ihrer vollen Autonomie. Dies wird u. a. durch die Resolution 2894 (XXVI) der VN-Vollversammlung ge• stiitzt: »Die Entwicklungslander bestehen darauf, auf nationaler Ebene selbst zu entscheiden, welche UmweltschutzmaBnahmen fiir sie erforderlich sind.«

1. Was wird im einzelnen getan, urn bereits bei der Planung von bilateralen und multilateralen Entwicklungspro• jekten im Iangfristigen Interesse der EntwickiungsHinder schiidliche Auswirkungen auf die Umwelt, wie sie bereits in erheblichem Umfang aufgetreten sind, von vornherein durch geeignete Technologien, Abiinderun• gen oder Wahl eilles anderen Standorts zu vermeiden oder wenigstens zu mildern?

Die Frage der Auswirkungen eines Projektes auf die Umwelt wird entsprechend der entwicklungs• politischen Konzeption der Bundesrepublik Deutschland regelmaBig in die Durchfiihrbarkeitsstudie und damit in die Planung aufgenommen. Eine Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der Kreditanstalt fiir Wiederaufbau aus dem Jahre 1972 sieht vor, daB die Auswirkungen auf die Umwelt Bestandteil der Priifung von Kapitalhil• feprojekten sind. LaBt diese Priifung die Gefahr umweltschadigender Einfliisse eines Projektes er• kennen, so wird untersucht, ob die Planung des Vorhabens hinsichtlich Produktionsverfahren, Standort, umweltschiitzender BegleitmaBnahmen u. a. so verandert oder erganzt werden kann, daB negative Auswirkungen auf die Umwelt vermieden oder abgeschwacht werden.

2. a) Welchen Einflull auf die Entscheidung des zustandigen Bundesministeriums bzw. des Entwicklungspro• gramms der Vereinten Nationen iiber ein Projekt haben seine miiglichen Auswirkungen auf die Umwelt des beantragenden Landes und dessen Nachbarn? Antwort der Bundesregierung 369

Erscheinen im Rahmen einer Priifung fiir ein bilaterales oder multilaterales Entwicklungshilfeprojekt die negativen Auswirkungen eines Projektes auf seine Umwelt nicht tolerierbar, aber im Gesamtzu• sammenhang der Projektziele nicht vermeidbar, so behalt sich die Bundesregierung das Recht vor, auf eine Beteiligung an der Verwirklichung des Projektes zu verzichten.

2. b) Kann davon ausgegangen werden, dall die Durchfiihrung einer entsprechenden Umweltvertraglichkeitsprii• fung in enger Zusammenarbeit mit den zustandigen Stellen des betreffenden Landes nicht als unzulassiger Eingriff in die inneren Angelegenheiten angesehen wird?

Nach den bisherigen Erfahrungen begriiBen die betroffenen Linder die Einbeziehung von MaBnah• men des Umweltschutzes in die Projektplanung und sehen dies nicht als unzulassigen Eingriff in die inneren Angelegenheiten an. Dber die Frage der zusatzlichen Kosten, die sich durch eine Beriicksich• tigung der Umweltbelange im konkreten Projekt ergeben konnen, muB von Fall zu Fall Einigung mit dem Entwicklungsland erzielt werden.

2. c) Konnen die Erfahrungen der Weltbank, die bei der Vergabe von Krediten fiir Entwicklungsprojekte deren Umweltvertraglichkeit beriicksichtigt und ggf. ablehnt, wenn das vorgeschlagene Projekt die Umwelt in er• heblichem Malle beeintrachtigt, fiir die nationale und internationale Entwicklungshilfe iibernommen werden?

Eine weitgehende Dbernahme der Erfahrungen der Weltbank bei der Beurteilung der Umweltbela• stung durch Entwicklungsprojekte der Bundesrepublik Deutschland ist bereits erfolgt. Der Priifung von Kapitalhilfe-Projekten durch die Kreditanstalt fiir Wiederaufbau liegen in Subsektoren und Branchen gegliederte Kriterienlisten zugrunde, die auf entsprechenden Listen der Weltbank auf• bauen.

3. a) Wird der geplante Gesetzentwurf iiber die Priifung der Umweltvertraglichkeit offentlicher Mallnahmen auch die Entwicklungsprojekte einbeziehen?

Die Bundesregierung beabsichtigt gegenwartig nicht, einen Gesetzentwurf iiber die Priifung der Umweltvertraglichkeit offentlicher MaBnahmen des Bundes vorzulegen, sondern strebt eine allge• meine verwaltungsinterne Verfahrensregelung (Richtlinien) an, da es bereits weitgehende gesetzliche Regelungen gibt, die zur Beachtung von Umweltbelangen verpflichten. Ferner ist die Priifung der Umweltvertraglichkeit bei der Vorbereitung von Rechtsvorschriften und Verwaltungsvorschriften durch die gemeinsame Geschaftsordnung der Bundesminister - besonderer Teil- (GGO II, § 22 Absatz 2 d) sichergestellt. Ob Entwicklungsvorhaben als offentliche MaBnahmen im Sinne dieser Richtlinien anzusehen sind, wird zur Zeit noch gepriift. Bei dieser Priifung wird vor allem zu beriick• sichtigen sein, daB die Entscheidungstrager bei dies en Vorhaben Institutionen der Entwicklungslan• der sind, daB diese Entwicklungsvorhaben im Ausland realisiert werden und daB die okologischen Bedingungen der jeweiligen Standorte haufig von den Umweltbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland erheblich abweichen.

3. b) Wird die diesbeziigliche Entscheidung aus dem Wortlaut des Gesetzentwurfs eindeutig ersichtlich sein, damit die gesetzgebenden Korperschaften eine klare Entscheidung fallen konnen und Auslegungsschwierigkeiten, wie sie gegenwartig in den USA beziiglich des National Environmental Policy Act zur gerichtlichen Entschei• dung anstehen, vermieden werden?

Auslegungsschwierigkeiten, wie sie gegenwartig in den USA beziiglich des National Environmental Policy Act auftreten, sollen durch Aufnahme einer Bestimmung in den Richtlinienentwurf vermieden werden, welche die Anwendbarkeit auf Entwicklungsvorhaben regelt. Anlage 15

Deutscher Bundestag Drucksache 712963 7. Wahlperiode 11.12.74 EntschlieB ungsantrag cler Fraktion cler CDU/CSU zur Beratung der GroBen Anfrage der Abgeordneten Burger, Frau Hiirland, Geisenhofer, Maucher, Dr. Gotz, Miiller (Remscheid), Dr. von Bismarck, Katzer, Franke (Osnabrock), Prinz zu Sayn-Witt• genstein-Hohenstein, Picard und der Fraktion der CDU/CSU betr. Wiedereingliederung korperlich, geistig und seelisch Behinderter in Gesellschaft, Arbeit und Beruf - Drucksachen 7/1457, 7/2842 -

Der Bundestag wolle beschlieBen: Die Wiedereingliederung korperlich, geistig und seelisch Behinderter in Gesellschaft, Arbeit und Beruf ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, die der standigen Dberpriifung und Anpassung an die gesellschaftliche Entwicklung bedarf. Die Bundesregierung wird daher ersucht, zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit fiir Behinderte bei ihren zukiinftigen MaBnahmen folgende Gesichtspunkte zu berocksichtigen: 1. Unverziiglicher ErlaB der Rechtsverordnung nach § 55 Schwerbehindertengesetz betreffend Vor• aussetzung iiber die Anerkennung von Werkstatten. 2. Einbeziehung des allgemeinen Behindertensports entsprechend dem Schwerbehindertengesetz und Rehabilitationsangleichungsgesetz in die Forderung des § 11 a Bundesversorgungsgesetz. 3. Verbesserung der begleitenden Fiirsorge (Nachsorge) im Hinblick auf die Tatsache, daB oftmals Behinderte in den ersten Wochen nach einer vollzogenen ForderungsmaBnahme zur Wiederein• gliederung am Arbeitsplatz sich selbst iiberlassen sind. 4. Beseitigung von Schwierigkeiten, die infolge tarifvertraglicher oder gesetzlicher Vorschriften der Vermittlung eines Dauerarbeitsplatzes fUr Behinderte, die einen Arbeitsplatz nicht voll ausfiillen konnen, entgegenstehen. S. Verstarkung von MaBnahmen zur Aufklarung und Beratung iiber die bislang nur ungeniigende Inanspruchnahme von FriiherkennungsmaBnahmen fiir Kinder bis zum 4. Lebensjahr sowie von Vorsorgeuntersuchungen bei Schwan geren, insbesondere im Hinblick auf mogliche Risiken einer spateren Behinderung. Hier kommt der Forderung der perinatalen Medizin eine besondere Bedeutung zu.

Bonn, den 11. Dezember 1974

Carstens, Stucklen und Fraktion Anlage 16

Deutscher Bundestag Bonn, den 14. Sept. 1973 7. Wahlperiode HaushaltsausschuP - WF IV A1 - 2456 - Aufgabenkatalog des Haushaltsausschusses

I. Aufgaben des Deutschen Bundestages, die dem HaushaltsausschuP uberwiesen werden:

1. Grundgesetz a) Artikel 110 Abs. 3 Haushaltsplan b) Artikel 114 Rechnungslegung 2. Haushaltsgrundsatzegesetz Unterrichtung des Bundestages durch den Rechnungshof bei Angelegenheiten von besonde• rer Bedeutung (§ 46 Absatz 3 HGrg). 3. Bundeshaushaltsordnung a) Aufgaben bei Aufstellung des Haushaltsplanes: Unterrichtung des Deutschen Bundestages nach § 10, Einwilligung des Deutschen Bundestages bei Sperrvertnerken nach § 22, Einbringung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes nach § 30. b) Aufgaben bei Ausfuhrung des Haushaltsplanes: Einwilligung des Deutschen Bundestages bei Aufhebung von Sperren nach § 36, Mitteilung der tiber- und auBerplanmaBigen Ausgaben nach § 37 Absatz 4, konjunkturpolitisch bedingte zusatzliche Ausgaben nach § 42, Einwilligungdes Deutschen Bundestages bei VerauBerung von Grundstticken mit erhebli• chern Wert oder besonderer Bedeutung nach § 64, Einwilligung des Deutschen Bundestages bei VerauBerung von Unternehmensanteilen von besonderer Bedeutung nach § 65 Absatz 7 c) Aufgaben bei der RechnungsprU/ung: Prtifung der Bemerkungen des Bundesrechnungshofes nach § 97, Beratung des Bundestages durch den Bundesrechnungshof nach § 88 Absatz 2, Entgegennahme eines Berichts des Bundesrechnungshofes bei Angelegenheiten von beson• derer Bedeutung nach § 99, Prtifung der Rechnung des Bundesrechnungshofes nach § 101. d) Vorbereitung des Entlastungsbeschlusses nach § 114. 4. Gesetz zur Forderung der Stabilitat und des Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967 a) § 8 Absatz 1: Zustimmung zu zusatzlichen Ausgaben bei Abschwachung der all• gemeinen Wirtschaftstatigkeit im Faile der Gefiihrdung des gesamt• wirtschaftlichen Gleichgewichts b)§ 9 Absatz 2: Jahrliche Unterrichtung tiber den von der Bundesregierung be• schlossenen Finanzplan (siehe auch § 50 Absatz 3 HGrG) c) § 12 Absatz 2-4: Zweijahrliche U nterrichtung tiber Finanzhilfen, tiber Steuervergtin• stigungen zusammen mit den geschatzten Mindereinnahmen, tiber die sie begrtindenden Rechte oder sonstigen Verpflichtungen, tiber ihre Dauer und tiber Vorschlage hinsichtlich der gesetzlichen oder sonstigen Voraussetzungen ftir eine frtihere Beendigung oder einen stufenweisen Abbau der Verpflichtungen (Zeitplan) d) § 20 Absatz 5: Unterrichtung tiber Rechtsverordnungen, die die Kreditaufnahme im Rahmen der in den Haushaltsgesetzen oder Haushaltssatzungen 372 Anlage 16

ausgewiesenen Kreditermachtigungen durch den Bund, die Lander, die Gemeinden und Gemeindeverbmde sowie die offentlichen Son• dervermogen und Zweckverbande beschranken und das Recht auf Aufhebung der Rechtsverordnungen.

II. Beteiligung des Haushaltsausschusses nach dem Haushaltsgesetz 1973 bzw. bei bestimmten Titeln des Haushaltsplanes 1973:

1. Erforderliche Einwilligung nach dem Haushaltsgesetz a) § 5 Absatz 4 Einwilligung fiir gegenseitige Deckungsfahigkeit bei Titeln der Gruppen 551, 553 bis 559, der Kapitel 14 08 und 14 11 bis 14 20 b) § 5 Absatz 5 Einwilligung fiir Einsparungen bei Titeln des Kapitels 10 04 zur Verstarkung der Ausgaben bei Titeln der Kap. 1002 und 1003 c) § 6 Einwilligung zur Aufhebung der Sperre von Mitteln fiir Haushalts- oder Wirtschaftsplane, wenn die Zuwendung 200000 DM im Haushaltsjahr iiberschreitet d) § 14 Absatz 3 Einwilligung, die Ermachtigungsrahmen der §§ 9 bis 12 auch fiir Zwecke der jeweils ande• ren Vorschriften zu verwenden. e) § 16 Absatz 1 Einwilligung bei der Schaffung zusatzlicher Planstellen f) § 17 Absatz 2 Einwilligung bei Riickkehr von Beamten, die zu zwischenstaatlichen oder iiberstaatlichen Einrichtungen abgestellt waren, gegebenenfalls nur jede 2. freiwerdende Planstelle in Anspruch zu nehmen g) § 19 Entgegennahme eines Berichts des BMF iiber Anderungen der Anlage E zu den Kapiteln 1004 und 60 06 2. Erforderliche Einwilligung zur Freigabe von Ausgaben oder Verpflichtungsermachtigungen nach Haushaltsvermerken in der Zweckbestimmung (Aufhebung von sogenannten qualifizierten Sperren im Sinne von § 36 Satz 2 in Verbindung mit § 22 Satz 3 BHO)

III. Beteiligung von Fachausschiissen neben dem HaushaltsausschuP

1. Einwilligung von HaushaltsausschuB und Auswartigem AusschuB Kap. 0502 Tit. 68622 u. NATO-Verteidigungshilfe und 68623 Ausriistungshilfe 2. Unterrichtung von HaushaltsausschuB und AusschuB fiir wirtschaftliche Zusammenarbeit Kap. 2302 Tit. 86601 Forderung von Entwicldungslandern durch Gewahrung Bi- lateraler Kapitalhilfen.

IV. 1m Rahmen der allgemeinen Arbeit des Deutschen Bundestages

1. Federfiihrende Behandlung von a) Gesetzentwiirfen (auBer Haushaltsgesetz) b) Vorlagen der Europaischen Gemeinschaften c) Antragen, soweit sie keinen Gesetzentwurf enthalten (auBer Bundeshaushaltsrechnung) Aufgabenkatalog des Haushaltsausschusses 373

2. Mitberatende Behandlung von a) Gesetzentwurfen (in Einzelfallen auch Verordnungen) b) Vorlagen der Europaischen Gemeinschaft c) sonstigen Antragen, soweit sie keinen Gesetzentwurf enthalten 3. Beratungen nach § 96 GO von a) Gesetzentwurfen b) Antragen, soweit sie keinen Gesetzentwurf enthalten 4. Gutachtliche Beratungen nach § 60 Absatz 2 GO a) Gesetzentwurfen b)Antrage, soweit sie keinen Gesetzentwurf enthalten 5. Behandlung von Petitionen (nach Registrierung beim Petitionsausschufi a) wenn Petitum unmittelbar an HaushaltsausschuB gerichtet ist, b) nach Dberweisung durch PetitionsausschuB 6. Dem Haushaltsausschufi durch allgemeine Ubung obliegende Aufgaben: a) Kenntnisnahme von Vorlagen des Bundesministers der Finanzen betr. uber- und auBer• planmaBige Haushaltsausgaben (auBerhalb § 37 Absatz 4 BHO) b) Anforderung gutachtlicher Stellungnahmen von Fachausschussen zu Beratungsgegenstan• den des Haushaltsausschusses.

Aufgabenkatalog des Haushaltsausschusses Zu II. Beteiligung des Haushaltsausschusses nach dem Haushaltsgesetz 1972 und 1973 bzw. bei be• stimmten Titeln des Haushaltsplanes 1972 und 1973: 1. Erforderliche Einwilligung nach dem Haushaltsgesetz a) § 5 Absatz 4 Der Bundesminister der Finanzen wird ermachtigt, mit Einwilligung des Haushaltsaus• schusses des Deutschen Bundestages innerhalb des Einzelplans 14 (Bundesminister der Verteidigung) die Deckungsfahigkeit der Ausgaben bei Titeln der Gruppen 551, 553 bis 559 der Kapitel14 08 und 14 11 bis 14 20 anzuordnen, falls dies aufgrund spater eingetre• tener Umstande wirtschaftlich zweckmaBig erscheint. Diese Regelung gilt auch fur uber• tragbare Ausgaben. § 37 der Bundeshaushaltsordnung bleibt unberiihrt. b) § 5 Absatz 5 Der Bundesminister der Finanzen wird ermachtigt, mit Einwilligung des Haushaltsaus• schusses des Deutschen Bundestages anzuordnen, daB Einsparungen bei Titeln des Kapi• tels 1004 zur Verstarkung der Ausgaben bei Titeln der Kapitel1 0 02 und 10 03 verwendet werden. c) § 6 Ausgaben und Verpflichtungsermachtigungen fur Zuwendungen im Sinne des § 23 der Bundeshaushaltsordnung zur Deckung der gesamten Ausgaben oder eines nicht abge• grenzten Teils der Ausgaben einer Stelle auBerhalb der Bundesverwaltung (institutionelle Forderung) sind gesperrt, solange ein Haushalts- oder Wirtschaftsplan nicht von dem zu• standigen Bundesminister und dem Bundesminister der Finanzen gebilligt ist. Der Bun• desminister der Finanzen hat vor der Aufhebung der Sperre die Einwilligung des Haus• haltsausschusses des Deutschen Bundestages einzuholen, wenn die Zuwendungen den Betrag von 200000 Deutsche Mark im Haushaltsjahr uberschreiten. d) § 14 Absatz 3 Die Ermachtigungsrahmen der §§ 9 bis 12 konnen mit Einwilligung des Haushaltsaus• schusses des Deutschen Bundestages auch fur Zwecke der jeweils anderen Vorschriften verwendet werden. e) § 15 Absatz 1 (1973: § 16 Absatz 1) Der Bundesminister der Finanzen wird ermachtigt, mit Einwilligung des Haushaltsaus• schusses des Deutschen Bundestages Planstellen zusatzlich auszubringen, wenn ein un• vorhergesehenes und unabweisbares, auf andere Weise nicht zu befriedigendes Bedurfnis 374 Anlage 16

fiir die Personalvermehrung vorliegt, das ein Hinausschieben der Entscheidung bis zur Verkiindung eines Nachtragshaushalts oder des Haushaltsgesetzes fiir das Haushaltsjahr 1973 ausschlieBt. Die zustandigen Planstellen sind mit dem Vermerk »kiinftig wegfal• lend« zu versehen. Uber den weiteren Verbleib ist in dem nachsten Haushaltsplan zu ent• scheiden. Bis zu dieser Entscheidung findet § 47 Absatz 2 Bundeshaushaltsordnung in derartigen Fallen keine Anwendung. f) § 16 Absatz 2 (1973: § 17 Absatz 2) Wird der Beamte wieder im Dienst des Bundes verwendet, ist er in eine freie oder in die nachste freiwerdende Planstelle seiner Besoldungsgruppe bei seiner Verwaltung einzu• weisen. Der Bundesminister der Finanzen kann mit Einwilligung des Haushaltsausschus• ses des Deutschen Bundestages bei gleichzeitiger Riickkehr mehrerer Beamter in beson• deren Fallen zulassen, daB nur jede zweite freiwerdende Planstelle fiir die zuriickkehrenden Beamten in Anspruch zu nehmen ist. Mit der Einweisung fallt die Leer• stelle weg. Bis zur Einweisung in eine freie Planstelle ist der Beamte auf der Leerstelle zu fiihren; solange er auf der Leerstelle gefiihrt wird, diirfen, soweit notwendig, die hier• durch entstehenden Mehrausgaben abweichend von § 37 Absatz 1 der Bundeshaushalts• ordnung ohne besondere Zustimmung des Bundesministers der Finanzen iiber die Ansatze des Haushaltsplans hinaus geleistet werden. g) § 18 (1973: § 19) Die Vorschriften des Haushaltsgrundsatzegesetzes, der Bundeshaushaltsordnung sowie die zu ihrer Anderung, Erganzung und Durchfiihrung erlassenen Bestimmungen sind auf die Anlagen E zu den Kapiteln 1004 und 60 06 des Bundeshaushaltsplans entsprechend anzuwenden. Der Bundesminister der Finanzen kann Anderungen der Anlagen E, die auf Grund der endgiiltigen Feststellungen von Haushalts-, Nachtrags- oder Berichti• gungshaushaltsplanen der Europaischen Gemeinschaften erforderlich werden, vorneh• men und bekanntgeben. Der HaushaltsausschuB des Deutschen Bundestages ist unver• ziiglich zu unterrichten. 2. Erforderliche Einwilligung zur Freigabevon Ausgaben oder Verpflichtungsermachtigungen nach Haushaltsvermerken in der Zweckbestimmung (Aufhebung von sogenannten qualifizierten Sperren im Sinne von § 36 Satz 2 in Verbindung mit § 22 Satz 3 BHO) Sachregister 375

Sachregister Die halbfett gedruckten ZifJern verweisen auf die Seitenzahlen, die gewohnlich gedruckten ZifJern verweisen auf die Paragraphen der Geschiiftsordnung des Bundestages

Abanderungsantrage no SchluBabstimmung 54 Abs. 1, 88 Abberufung .148 Stimmengleichheit 2, 54 Abs. 2 Ablehnung von Gesetzentwiirfen 84 Abs. 3, Stimmenthaltung 49 Abs. 3, 54 Abs. 4 102 Abs. 2 ungiiltige Stimmen 49 Abs. 4 Absetzung von der Tagesordnung 24 Abs. 2 Unzulassigkeit der namentlichen - 58 u. 5, 102 Abs. 1 Verschiebung der - bei Antragen zu Gro- Abstimmung 49 bis 59 Ben Anfragen 107 - in I. Beratung 79 Wiederholung der - bei BeschluBunfahig• - in II. Beratung 80 Abs. 2, 83 keit 24 Abs. 5, 49 Abs. 3 - in III. Beratung 87, 88 Wiederholung der - bei handschriftlichen - ohne Aussprache 4 Abs. 1,43, 87,92 Anderungsantragen 87 - iiber Antrage auf Dbergang zur TO vor Worterteilung vor der - 29 Abs. 1 anderen Anderungsantragen 29 Abs. 1 Zahlung der Stimmen 56 - iiber Antrage, wenn nicht gedruckt oder Zeitpunkt der - 80 Abs. 2, 88, 89, 95, 103 nicht auf der TO 99 Abs. 2 Abs.l - iiber Einspruch des Bundesrates 92 Zweifel iiber Ergebnisse der - 56 - iiber EntschlieBungen 89 Abstimmungskarten 57 - iiber Haushaltsvorlagen 94 Abwahl des Bundeskanzlers n - iiber MiBtrauensantrage 98 Abs. 3 u. 4 Abweichungen von der GO 127 - iiber SchluBantrag vor Vertagungsantrag Adressat 1.17 30 Abs. 2 Altestenrat 69. 96 - iiber Staatsvertrage 83, 88 Aufgaben 6 Abs. 2 - iiber Vertrauensantrag des BK 103 Abs. Einberufung 6 Abs. 1 1, 104 Abs. 1 Empfehlung von Beratungen 78 - iiber Vorschlage des VermA. 91 Mitwirkung bei Urlaubserteilung 18 Abstimmungsregeln 54 Vereinbarung von Sitzungstermin und Anhiirung vor der - 29 Abs. 1 Tagesordnung 24 Abs .. 1 Aussetzung der - 49 Abs. 2, 88, 107 Verteilung der Stellen der AusschuBvorsit• Ergebnis der -, Zweifel 54, 56 zenden und Stellvertreter 6 Abs. 4, 69 ergebnislose - 26 Abs. 2, 102 Abs. 2 Abs.l ErkHirung zur - 59 Vorschlag zur Rededauer 39 Abs. 1 Feststellung der qualifizierten Mehrheit 54 Zusammensetzung 6 Abs. 1, 12 Abs.3 Anderungsantrage zu Anderungsantragen no Formen der - 54 bis 56 Anderungen in II. und III. Beratung Fragestellung 52 Zusammenstellung 84 Abs. 1, 88 Frageteilung 53, 58 (f) ErHiuterung des Inhalts von 81 Abs. 1 Frageverlesung 53 schriftliche Form der 81 Abs. 1 Gegenprobe 56 Abs. 1 Unterstiitzung von - gemeinsame - in II. Beratung 83 zur II. Beratung 81 Mehrheit 54 Abs. 2 und 3 zur III. Beratung 86 namentliche - 49 Abs. 3, 57, 58 zur Beratung von selbstandigen Antragen, Nichtteilnahmeannamentlicher- 16 Abs.3 die kein Gesetzentwurf sind 100 376 Sachregister

UnzuHissigkeit von - zur Begriindung und SchluBwort des - 33 Abs. 1. Beratung von Gesetzentwiirfen 78 2,96 Abs. 5 UnzuHissigkeit von - zu Staatsvertragen 81 Teilname des - an AusschuBsitzungen 73 Abs.3 Abs. 8 und 10, 97 Abs. 2 Verbindung und Trennung der Beratung Verlangen auf Bericht iiber Beratungsstand von - 80 Abs. 3 60 Abs. 3 Verlesung ungedruckter - 81 Abs. 2 Anwesenheit, Feststellung der Wiederaufnahme eines - 100 - einer qualifizierten Mehrheit 54 Abs. 3 Wiederholung der Abstimmung bei An- Anwesenheitsliste 16 Abs. 2, 42 Abs. 5 nahme ungedruckter - 87 Anwesenheitspflicht 227 Zeitpunkt fiir - 81 Abs. 1 Arbeitsgruppen 142 Zusammenstellung der - 84 Abs. 1, 88 Arbeitskreis UI, 142 Akte-n Arbeitsmethode des Haushaltsausschusses 26S Behandlung geheimer und vertraulicher - Arbeitsplan des Bundestages 6 Abs. 2 21 a, 73 Abs. 6 Archiv 141, IBI Einsicht in - 21 Abs. 1 Benutzung des - durch Abgeordnete 21 Gebrauch von - auBerhalb des Hauses 21 Artikel 113 27 Abs.2 Artikel 32 40 vertrauliche - 21 Abs. 1, 21 a Artikel24 40 Aktuelle Stunde 234,. Anhang 4 Artikel 59 40 Allgemeine Beratung Assistentenbesprechungen - 177 - in I. Beratung 78 Besprechungen der AusschuBsekretare in II. Beratung 80 Abs. 1 Aufgaben in III. Beratung 85 - des Abgeordneten I SI Altersprasident 69, 208 - des Altestenrates 6 Abs. 2 Amtsiibernahme 1 Abs. 2 und 3 - der Ausschiisse 60 Vertretung des Pras. im Verhinderungsfalle - des Bundestages 13 8 Abs. 2 - des Prasidenten 7 Amt des Bundestagsprasidenten 69 - der Schriftfiihrer 9 Amtseid 1I - des Sitzungsvorstandes 8 Angestellte des Bundestages, Einstellung und Aufhebung der Sitzung Entlassung 7 Abs. 4 bei BeschluBunfahigkeit 49 Abs. 3 Antrage bei storender U nruhe 44 - auf Annahme einer EntschlieBung 89 Auflosung des Bundestages 23,37,47 - auf AusschluB der Offentlichkeit 23 Aufwandsentschadigung 167 - auf Einberufung des VermA 90 Ausgaben des Bundestages 7 Abs. 3 - auf Einsetzung eines Untersuchungsaus- Ausgabeermachtigung 2S9 schusses 63, 104 Auskunft der Bundesregierung iiber die Aus• - auf Herbeirufung eines Bundesministers fiihrung von BT-Beschliissen 115, 116 46 Auskunftspersonen 282 - auf namentliche Abstimmung 49 Abs. 3, Ersatz von Auslagen an - 73 Abs. 6 57 Teilnahme von - an offentlichen Anhorun• - auf SchluB der Beratung 30 Abs. 2, 58 (e) gen 73 Abs. 3 bis 6 - auf Obergang zur TO 29 Auslandsdienstreisen 168 -, die keinen Gesetzentwurf enthalten 55 Auslegung der GO 61 Abs. 3, 99 Abs. 1, 101 - im Einzelfall 128 nachArtike167desGrundgesetzes 98 Abs. 2 grundsatzliche - 129 - zu GroBen Anfragen 107 AusschluB der Offentlichkeit 23 Beratung von - 99 AusschluB von Abgeordneten 42,43 Einbringung von - 75 Abs. 2 Ausschiisse lOS, 60 bis 74 Erstunterzeichner von - 97 Abs. 3 Anhorung von Auskunftspersonen 73 Abs. Redeordnung bei - 33 3 bis 6 Antragsannahmestelle 184 Anhorung von Mitgliedern der BReg. 73 Antragsteller 97 Abs.l Sachregister 377

Anhorung von Sachverstandigen 73 Abs. 3 Druck und Verteilung von - 76 Abs. 1 -assistent/sekretar 116 des federfiihrenden - 60 Abs. 5, 74 Abs. 2 Aufgaben der Vors. von - 69 Abs. 2 iibe'r Informationssitzungen 74 Abs. 2 -dienst 176 miindliche Berichte 74 Abs. 1 und 4 - fiir auswartige Angelegenheiten 15 iiber Berichte des Wehrbeauftragten 116b - federfiihrende I.Z4, 60 Abs. 4 u.S, 74 Abs.l Abs. 2, 79 Abs. 1 von Denkschriften usw. 76 Abs. 2 - mitberatender I.Z3, I.Z7 von dringlichen Zollvorlagen 96 a - offene und geschlossene 116 von Finanzvorlagen 96 Abs. 2 -sitzungen I27ff. von Gesetzentwiirfen 79, 82 AusschuBiiberweisung 58 (g) von Haushaltsvorlagen 94 Berichterstatter, Wahl 70 von Petitionen 112 Abs. 1 Berichterstattung 60 Abs. 5, 74 von selbstandigen Antragen 60 Abs. 4, 99 BeschluB der Geheimhaltung 73 Abs.l BeschluB der Vertraulichkeit 73 Abs. 9 UnzuHissigkeit der namentlichen Abst. iiber BeschluBfahigkeit der - 71,49 Abs. 1 58 (g) Beteiligung mehrerer - 60 Abs. 4, 74 Abs. Zuriickverweisung 74 Abs. 4, 82 3,79 Abs. 1 AuBerhalb des Bundestages 156 Fachausschiisse 96 Abs. 2, 112 Abs. 1 AuBerhalb der Tagesordnung HaushaltsausschuB 94, 96 Abstimmung iiber selbstandige Antrage 99 Informationssitzungen 73 Abs. 3 bis 6 Abs.2 Mitglieder von -, Benennung durch die Beratung der Ausfiihrungen eines Vertreters Fraktionen 68 Abs. 2 der BReg oder des BRats 48 Abs. 3 Mitgliederwechsel, Mitteilung 68 Abs. 3 Erklarungen 36 Mitgliederzahl, Festsetzung und Stellenan• auBerordentliche Fraktionssitzung 147 teil der Fraktionen 12, 60 Abs. 1,68 auBerparlamentarische Krafte 33 Abs.l auBerparlamentarischer Raum 18 PetitionsausschuB 112, 113 Aussetzung RichterwahlausschuB 65 - der Abstimmung 49 Abs. 3, 107 Sonderausschiisse 61 - der BeschluBfassung bei Verfahren zu Art. standige - 61 113 des Grundgesetzes 88 a Abs. 1 Teilnahme mit beratender Stimme an - 73 - der SchluBabstimmung 88 Abs.8 - der Sitzung 44 Untersuchungsausschiisse 63, 104 Aussprache UnzuHissigkeit der nam. Abst. iiber Starke Eroffnung der - auBerhalb der Tagesord- eines Ausschusses 58 (a) nung 48 Abs. 3 iiber AusschuBiiberweisung 58 (g) SchluB der - 30 Abs. 1 Verlangen auf Anwesenheit eines Mitgliedes Wiedereroffnung der - 48 der BReg. 73 Abs. 1 Zeitdauer der - 39 Abs. 1 Verlangen auf Bericht iiber den Stand der Auswahl des Sitzes einer Bundesbehorde 55 Beratungen 60 Abs. 3 Ausweis fiir Abgeordnete 20 Abs. 1 VermittlungsausschuB 67 Auszahlung 49 Abs. 2, 56, 92 Vorsitzende und Stellvertreter von -, Ver- teilung der Stellen 6 Abs. 2,12,69 Abs. 1 Bagehot, Walter 15 Vorsitzende der -, Aufgaben 69 Abs. 2 Beamte des Bundestages 7 Abs. 4 WahlmannerausschuB 66 Beantwortung WahlpriifungsausschuB 64 - von Bemerkungen 116 Worterteilung in - 33 Abs. 4 - VOn GroBen Anfragen 106, 108 Zuriickweisung an -, nur schriftliche Be- - von Kleinen Anfragen 110 richterstattung 74, Abs. 4 - von M iindlichen Anfragen 111, Anhang 3 Zusammensetzung der Ausschiisse 12, 60 - von Zwischenfragen Anhang 5 Nr. 7 Abs. 1, 68 Abs. 1 und 2 Beauftragte 106 AusschuBberichte und -antrage Beauftragte der BReg und des BRats Beratung, Frist 80 Abs. 1 Anwesenheit in Ausschiissen 73 Abs. 1 378 Sachregister

Recht auf jederzeitiges Gehor 47 Unzulassigkeit der nam. Abst. iiber Verta- Wiedereroffnung der Beratung bei Worter- gung oder SchluB der - 58 (e) teilung an 48 Beratung des Haushaltsplans u8 Bedienstete des Bundestages 7 Abs. 4 Beratungsfahigkeit 21 3 Beifall auf den Tribiinen 45 Abs. 2 Berichte 32, 124, 236 Begriindung 214 Berichterstatter no Bekanntgabe Aktenbenutzung durch - 21 Abs. 1 und 2 - der AusschuBmitglieder 68 Abs. 3 Recht der -, jederzeit das Wort zu ergrei• - der AusschuBsitzungen 72 fen 33 Abs. 3 - der AusschuBvorsitzenden 69 Abs. 1 Berichterstattung 60 Abs. 5, 74 - des Ergebnisses der namentI. Abstim- Bericht iiber den Stand der Beratungen 60 mung 57 Abs.3 - des Ergebnisses der Auszahlung 56 Berichtigung der stenogr. Niederschrift 9, 119 Abs.2 Berlin, Land 165 Bemerkungen . Berufsausiibungsverbot 37 - zur Auskunft der BReg 116 Beschliisse personliche 35 - des Vorstands iiber innere Angelegenhei• Benennung der AusschuBmitglieder 108 ten des BT 6 Abs. 3 Benennungsrecht 110 - iiber die zur Bildung einer Fraktion not• Beratende Versammlung 54 wendige Mitgliederzahl 10 Abs. 1 Beratung - iiber Mitgliederzahl und Zusammenset• I. Beratung 78 zung der Ausschiisse 60 Abs.l,68 Abs.l II. Beratung 123,217,80 bis 84, 96 Abs. 7 - Beurkundung der - 121, 122 III. Beratung 217,85 bis 89 - Geheimhaltung von AusschuBberatungen - von Antragen 33, 85, 89, 101 73 Abs. 9 - von Berichtendes Wehrbeauftragten 116c Zusammenstellung der Anderungen 84, - von Finanzvorlagen 96 88 - von Gegenstanden, die nicht auf der TO BeschluBfahigkeit 2Il, 49 Abs. 1 stehen 24 Abs. 3, 101 - der Ausschiisse 71 - von GroBen Anfragen 106, 108 Bezweiflung der - 49 Abs. 3 - von Haushaltsvorlagen 94 Abs. 2 Feststellung der - 49 Abs. 3 - von Petitionen 113 Feststellung der - in der ersten Sitzung - von Staatsvertragen 77 Abs. 1 und 3 1 Abs. 4 - von Vorschlagen des VermA 91 Feststellung der - bei Verfassungsanderun• Abbrechen der - 30 Abs. 2 gen usw. 54 Abs. 3 allgemeine - 78, 80 Abs. 1, 85 BeschluBunfahigkeit Beginn der - 77 Abs. 2, 80 Abs. 1, 85, 93 Aufhebung der Sitzung bei - 49 Abs. 3 drei - bei Gesetzentwiirfen usw. 77 Abs. 1 Einberufung einer neuen Sitzung wegen - zwei - bei Staatsvertragen 77 Abs. 1 und 3 24 Abs. 5 eine - bei anderen Vorlagen und Antragen Besondere Ausschiisse 61 77 Abs. 1 Betreuungsstelle + besser': Einzel- 80, 85 Besucherbetreuung 187 Eroffnung der - 27, Beurkundung der Verhandlungen 9,117 bis auBerhalb der TO 48 Abs. 3 122 gemeinsame - von Bundestag und Bundes- Beschliisse des BT 121 rat 44,28 Bibliothek 179 Reihenfolge der 80 Abs. 2 und 3 UnterausschuB des Altestenrates 6 Abs. 4 Reihenfolge der Redner 33 Budgetrecht 13,254,255 SchluB der - 30, 58 (e) Biiro fiir interparlamentarische Angelegenhei- SchluBberatung 77 Abs. 3 ten 185 Storung der - 44, 45 Abs. 2 Biiro fiir Petitionen 237, 112 Abs. 1 Verbindung gleichartiger oder verwandter Bundesbehorde, Auswahl des Sitzes 55 Gegenstande 28 Bundeskanzler Vertagung der - 30 Abs. 2, 58 (e) MiBtrauensvotum 98 Sachregister 379

Nachfolgerwahl 98, 103 Abs. 2 Bundestagsbeamte 7 Abs. 4 Verlangen auf Einberufung des BT 25 Bundestagsgebaude Abs.2 Hausrecht und Polizeigewalt des Pras. im- Vertrauensantrag des 103 7 Abs. 2 Bundesminister 165 Verfiigungsrecht des Altestenrates iiber die Bundesprasident 16 Raume des - 6 Abs. 3 Verlangen aufEinberufung des BT 25 Bundestagshandbuch 20 Abs. 1 Abs.2 Bundestagsvertretung zwischen zwei Wahlpe• Wahl des BK auf Vorschlag des - 4 Abs. 1 rioden 131 Bundesrat 135, 164, 100f. Bundestagsverwaltung, Leitung durch den Beauftragte des - 47 Prasidenten 7 Einspruch des - 92 Bundesverfassungsgericht 50, 65 Mitglieder des - im VermA 67 Bundesverfassungsrichter, Wahl 66 Mitteilung der TO an - 24 Abs. 2, 72 Bundesversammlung 48f., 108 Recht der Mitglieder des - auf jederzeitiges Bundeswahlordnung 54 a Abs. 2 Gehor 47 Obersendung beschlossener Gesetze an - CDU 31 123 Vorlagen des - 29 Abs. 2, 75 Abs. 1, 76 Dauer der Beratung 39 Abs. 1 Abs. 1, 101 Dauer der F ragestunde 111, Anhang 3 W ortergreifung 48 Dauer der Rede 39 Zusendung der BT-Drs., Drucksachen an- Deckungsvorschlag 96 Abs. 5 76 Abs. 1 Denkschriften 3l Zustimmung des - zur GO des VermA 67 Deutsche Delegation 54 Abs.2 Deutscher Gewerkschaftsbund 34 Bundesrechnungshof 160 Dienstbehorde, oberste - der BT-Beamten 7 Bundesregierung Abs.4 Abweichende Meinung nach der Rede eines Dienstreisen 170 Regierungsmitgliedes 33 Abs. 1 Direktor beim Deutschen Bundestag 174 Anhorung und Anwesenheit von Mitglie• Diskontinuitat, Grundsatz der - 64, 85, Il6 dem der - in Ausschiissen 73 Abs. 1 Dokumentationsdienst 181 Antrag der - auf AusschluB der Offentlich• doppelte Wirkung 118 keit 23 sechs Wochen 101 Auskunft der - iiber Ausfiihrung der BT• Dringliche Gesetzesvorlage 102 Beschliisse 115, 116 Dringliche Zollvorlagen 96 a Beantwortung von Anfragen durch die - Dringlichkeitsfragen 133 106, 108, 110, 111 Dritte Beratung 1I7, 115, 85 bis 89 Beauftragte der - 47, 48 Abstimmung iiber EntschlieBungen 89 Herbeirufung eines BMin 46 Anderungsantrage zur - 86 Mitteilung der TO an die Bundesministe• Beginn der - 85, 93 rien 24 Abs. 2, 72 Grundlage der - 85 Recht der - auf jederzeitiges Gehor 47 Kiirzung der Fristen 93 Abs. 1 Stellungnahme der - fiir Finanzvorlagen 96 SchluBabstimmung 88 Abs. 3 und 6 UnzuHissigkeit - 84 Abs. 3 Obersendung beschlossener Gesetze an - Wiederholung der Abstimmung in der 87 123 Drucksachen Vorlagen im Verfahren zu Art. 113 des Druck und Verteilung 20 Abs. 2, 76 Abs. 1 Grundgesetzes 88 a 117 Abs. 1 Vorlagen und Antrage der - 29 Abs. 2, 75, Fristenberechnung 20 Abs. 2, 124 76, 101, 102 Sitzungsberichte 117 W ortergreifung 48 Tagesordnung 24 Zwischenfragen an Mitglieder der - An• hang 5 Nr. 10 Ehrenordnung 22 Bundesschuldenverwaltung 56 Eidesleistung 1I 380 Sachregister

Einberufung EWG- und EURATOM-VorIagen - des Altestenrates 6 Abs. 1 Behandlung von - Anhang 6 - des BT 1 Abs. 1,23 Exekutive 14 - des VermA 90 Einbringung 75 Fachausschiisse 96 Abs. 2, 112 Abs. 1 einfaches Gesetz 203 Fachbereiche 6 Abs. 2, 24 Abs. 4 Eingangsformel fiir selbstandige Antrage 97 F achkreise 215 Abs.1 Fall John 280 Einladungen 121 Fall 0 berIander 281 Einspruch Federfiihrende Ausschiisse 124, 60 Abs. 4 und - des Bundesrats, Abstimmung 92 5, 74 Abs. 2, 79 Abs. 1 - gegen vorfristigen Beratungsbeginn 77 Federfiihrendes Ministerium 120 Abs.2 Federfiihrung 123 - gegen Ordnungsruf oder AusschluB 43 Fernsehen 34 - gegen das Protokoll 122 Fibag-Affare 281 Einstimmigkeit 74 Finanzkontrolle 254f. Einzelberatung 80 Abs. 2 und 3, 85 Finanzreform 194 einzelne Abgeordnete 67 FinanzvorIagen 96 Enquete-Kommission 74 a AusschuBiiberweisung 96 Abs. 2 Enqueterecht 277 Begriff 96 Abs. 1 Entlassung eines Ministers 20 Deckungsvorschlag 96 Abs. 5 Entlastung 254 Stellungnahme der BReg zu - 96 Abs. 5 Entlastungsverfahren 259 und 6 Entschadigung 169 Formulierungshilfe 122 EntschlieBungsantrage 220, 229 Forum 16 Einbringung von - 89 Fragestellung 213,52 EntschlieBungsantrage als Finanzvorlage 96 Fragestunde 232, 75 Abs. 5, 111 Abs.1 Anzahl der Fragen Anhang 3 Nr. 1 - zu Gesetzentwiirfen und zu Zustim• dringliche Fragen Anhang 3 Nr. 10 mungsgesetzen zu Staatsvertragen 89 Einreichung der Fragen Anhang 3 Nr. 6 - zum Haushaltsplan 89 und 9 Zeitpunkt der Abstimmung iiber - 89 erneutes Vorbringen von Kleinen Anfragen Erloschen der Mitgliedschaft 19 in der - 110 Abs. 2 Erklarungen 221 Fragen von lokaler Bedeutung Anhang 3 - vor der Abstimmung 91,92 Nr.15 - zur Abstimmung 59 Richtlinien fiir die - Anhang 3 - von Mitgliedern auBerhalb der TO 36 Frageteilung 53, 58 f. - von Mitgliedern der BReg oder des F rageverIesung 53 BRats 48 Fraktionen 18,62, 67, 131, 1j2, 10 bis 12 - im Vermittlungsverfahren 92 Arbeitsgemeinschaften zwischen Fraktionen Eroffnung 10 Abs. 5 - der Beratung 27 Benennung der AusschuBmitglieder durch - der Sitzung 26 die - 68 Abs. 2 Erste Beratung Benennung von Mitgliedern des Altestenra• Beginn der - 77 Abs. 2 tes durch die - 6 Abs. 1 allgemeine Aussprache 78 Benennung der Mitglieder von Enquete- AusschuBiiberweisung 79 Kommissionen durch die - 74 a Abs. 2 Erste Sitzung des Bundestages 1 bis 3 Bildung der - 10 Erster Durchgang 202 Mitgliederzahl der - 10 Ersuchen in Immunitatsangelegenheiten 75 Mitwirkung der - bei der Feststellung des Abs. 6,114 Arbeitsplans 6 Abs. 2 Europaisches Parlament 53 Reihenfolge der - 11 Europarat 53 Starke der -, Beriicksichtigung bei Redeord• Eventualantrag 220 nung 33 Abs. 1 Sachregister 381

Stellenanteil der - im Vorstand, in den Abweichung von der - 127 Ausschussen und bei den Wahlen durch Auslegung der - 128, 129 den BT 3, 12, 60 Abs. 1 Geltung der - fur Ausschusse 71 Vorschlag der - fur Schriftfuhrer 3 Inkrafttreten - 132 Fraktionsgaste 10 Abs. 2 und 3 - des VermA 67 Abs. 2 Fraktionssitzung, auBerordentliche 147 Wort zur - 32 Abs. 1, 34, 52 Fraktionssolidaritat 148 Geschaftsordnung des Bundestages 60 Fraktionsversammlung 137, 144 GeschaftsordnungsausschuB Fraktionsvorsitzende 138 Auslegung der GO, Prufung durch - 129 Fraktionsvorstande 137, 140 Mitwirkung bei EriaB einer Hausordnung 7 Freier Vortrag 37 Abs.2 Fristen Rechte des - 130 - Ablauf 125 Geschaftsordnungen der Fraktionen 136 - Berechnung 124, 20 Abs. 2 Geschaftsordnung fur das Verfahren nach Art. - Kurzung 85,93,58 (b) 115 d 44 I. Beratung 77 Abs. 2 Geschaftsordnung fUr den gemeins. A. 47 - II. Beratung 80 Abs. 1,93 Geschaftsordnung, Rechtsnatur der 63 - III. Beratung 85, 93 Geschaftsplan des BT 34 Anderungsantrage zu Gesetzentwurfen, Ein• Gesetz 18 bringung 81 Abs. 1 Gesetzentwurfe Antrage auf Anderung der TO, Einbringung Ablehnung in II. Beratung 84 Abs. 2 24, Abs. 2 Anderungsantrage zu - 81,86 AusschluB von Abg., Einspruch 43 Beratung 77 Bemerkungen zur Auskunft der BReg uber I. Beratung 78, 79 die Ausfuhrung von BT-Beschlussen 116 II. Beratung 80 bis 84 GroBe Anfragen, Beantwortung 108 III. Beratung 85 bis 88, 89 Kleine Anfragen, Beantwortung 110 Abs. 2 drei Beratungen am gleichen Tag 93 Abs. 2 Milltrauensvotum, Nachfolgerwahl 98 Abs. 4 EntschlieBungen zu - 89 Mundliche Anfragen Anhang 3 Nr. 9 Finanzvorlagen 96 Ordnungsrufe, Einspruch 43 Gesetzesinitiativrecht 18 Unzulassigkeit der namentlichen Abstimmung Gesetzesdokumentation 181 uber Kurzung der Fristen 58 (b) Gesetzgebende Kiirperschaften 101 Vertagung der Beratung, Dauer 77 Abs. 3 Gesetzgebung 17 Vertrauensantrag, Abstimmung 103 Gesetzgebungsdienst 188 Wahl des BK, 2. Wahlgang 4 Abs. 3 Gesetzgebungskompetenz, erweiterte 48 Zuruckverweisung 82 Gesetzgebungsnotstand 102 Abs. 1 Gewaltenteilung 36 Gaste der Fraktion 10 Abs. 2 und 3 GroBe Anfragen 119, 105 bis 109 Gegenprobe 56 Abs. 1 Ablehnung der Beantwortung von - 108 Gegenstande Antrage zu - 107 -, die nicht auf der TO stehen 24 Abs. 3, Antrage zu - als Finanzvorlagen 96 Abs. 1 99 Abs. 2 Beantwortung von - 106 unerledigte - 126 Begrundung von - 105, 106, 108 Geheimhaltung Beratung - 106, 108, 109 - von Akten 21 a, 73 Abs. 9 Einbringung von - 75 Abs. 2, 105 - von AusschuBberatungen 73 Abs. 9 Frist fur die Beantwortung von - 108 Geheimschutzordnung 21 a, Anhang 2 Mitteilung der - an die Bundesregie- Geltungsdauer 46 rung 106 Gemeinsame Abstimmung 83 Unterzeichnung von - 75 Abs. 3, 105 Gemeinsamer AusschuB 45 Gruner Bericht 195 Gemeinsame Beratung mehrerer Gegen- Gruner Plan 195 stande 30 Gruppe von Abgeordneten 10 Abs. 4 Generalaussprache u8 Geschaftsordnung Hammelsprung, Zahlung der Stimmen 56 382 Sachregister

Handbuch des Bundestages 20 Abs. 1 KontrollausschuB beim Bundesausgleichs- Hauptstadtfrage 280 amt 57 Haushaltsausgaben, iiberplanmaBige 258 Kontrollpflicht 13 HaushaltsausschuB 107, Il8, 88 a Abs. 2, 94, Kontrollrecht 13. 226 96 Konventionsregeln 63 Haushaltsgesetz, Entwurf 77 Abs. 1,94 Konzentrische Kreise 144 Haushaltskontrolle 254f., 257 Haushaltsplan, EntschlieBungen 89 Ladung zu AusschuBsitzungen 73 Abs. 6 Haushaltseinzelplan des Bundestages 6 Abs. 3 Land Berlin 165 Haushaltsvorlagen 94 Landesminister 164 Hausordnung, ErlaB durch den Prasidenten 7 Landtagsfraktionen 135 Abs.2 laufende Uberwachung 254 Hausrecht des Prasidenten 65,72, 2Il, 7 Legislative 14 Abs.2 Leitungs- und Ordnungsgewalt 2Il Herbeirufung Los, Entscheidung durch das - eines Bundesministers 46 bei Stimmengleichheit bei Prasidentenwahl - des Wehrbeauftragten 116 cAbs. 2 2 Abs. 2 Herrschaftsbestellung 15 iiber Reihenfolge von Fraktionen gleicher Hilfsmittel 172 Starke 11 Hilfsorgan Machtbalance 35 Immunitat 168 Mehrheit Immunitatsangelegenheiten 75 Abs. 6, 114, einfache - 46, 54 Abs. 2 Anhang 8 Feststellung der - 54 Abs. 3 Amnestiefalle Anhang 8 Nr. 17 - bei Auswahl des Sitzes einer Bundesbe• Antragstellung in - Anhang 8 Nr. 1,2 horde 55 Abs. 2 Indemnitat r68 - der Mitglieder des BT 2 Abs. 2, 4 Abs. 2 Informationspflicht 16 und 3, 98, 105 Informationssitzungen Ill, 73, 74 Abs. 2 Zweidrittel- 23, 77 Abs. 2, 92, 127 Integrationsiiltestenrat 104 Mehrheitswille 74 Interessentenverbande 3 I Minderheiten 73 Interessenvertreter, Teilnahme an Informa- Minderheitenrechte 79,286 tionssitzungen Ill. 73 Abs. 3 Minderheitenregierung 22 Registrierung Anhang 1 a Mindestredezeit 39 Abs. 1 Internationale Integration 39 Minister, Vertretung des 35 Ministerialbeamte Il2 Juristische Dokumentation 178 Ministerium, federfiihrendes IlO Ministerkomitee 53 Kabinettsliste 20 Ministerrat 37. 53 Kabinettssitzungen 36 MiBtrauensvotum 47. 226 Kandidatur 166 Mitberatender AusschuB Il3 Kanzler 16 Mitberichterstatter IlO Kirche, evangelische 34 Mitbeteiligter AusschuB 60 Abs. 4, 74 Abs. 2. Kirche. katholische 34 79 Abs. 1 Kleine Anfragen 230.75 Abs. 4,110 Mitglieder des Bundestages Aufnahme in das Protokoll 121 Abs. 2 Antrage von - 97 bis 100 Einbringung 75 Abs. 4 AusschluB von - 42. 43 Koalitionsabkommen 20 Mehrheit der - 2 Abs. 2, 4 Koalitionspartner 20 Pflichten der - 16 Kompetenzverteilung 13 Teilnahme der - an AusschuBsitzungen bei Konstituierende Sitzung I I I Petitionen 112 Abs. 2 Konstituierung 33 Teilnahme der - an AusschuBsitzungen als Konstituierung der Ausschiisse 108 Zuhorer 73 Abs. 7, mit beratender Konstruktives MiBtrauensvotum 19.47.223 Stimme 73 Abs. 8 Sachregister 383

Verhaltensregeln - Anhang 1 Unterbrechung der Sitzung durch Verlassen Wahlpriifung 19,64 des Prasidentenstuhls 44 Mitgliederzahl Wahrung der Ordnung im Hause 7 Abs. 1 - der Ausschiisse 60 Abs. 1, 68 Abs. 1 Wortentziehung 71,41 - notwendige - der Fraktionen 10 Abs. 1 Ordnungs- und Sachrufe 71,212 mitschreitende Haushaltskontrolle 257 Miindliche Anfragen 75 Abs. 5, 111 § 96 123 Abwesenheit des Anfragenden Anhang 3 Parlamentarische Geschaftsfiihrer 142 Nr.13 Parlamentarische Kontrolle 36 Abwesenheit des Bundesministers Anhang Parlamentarischer Staatssekretar 35 3 Nr. 8 Parlamentsvergleichende Auseinandersetzung Durchfiihrung der Fragestunde Anhang 3 15 8 III. Partei, Fraktionsbildung durch Mitglieder ei- Miindliche Verhandlung 67 ner - 10 Abs. 1 Parteien 16, 123 Nachpriifbarkeit der Geschaftsordnung 65 Parteidelegierten -Konferenz 166 Nachtragshaushalt 94 Parteiengesetz 62 Namensaufruf 1 Abs. 3, 9, 54 a Parteitage 18, 133 Namensstimmzettel 55 Abs. 2 Parteivorstande 134 Namentliche Abstimmung 57 Periodizitat der Wahl 34 Mitwirkung der Schriftfiihrer bei der - 9, Personalpolitik Aus. Amt 280 57 Personliche Bemerkungen 32, 35 - iiber Einspruch des Bundesrates 92 Personliche Erklarung auBerhalb der TO 36 Nichtbeteiligung an - 16 Abs. 3 Petitionen 87,75 Abs. 7, 112, 113 UnzuHissigkeit der - nach BeschluBunfahig- PetitionsausschuB 108,235£.,112 Abs. 1,113 keit 49 Abs. 3 Abs.l NATO 41 Petitionsrecht 235 Nichteintragung in die Anwesenheitsliste 16 Petitionsstelle/Zentralstelle fiir Petitionen und Abs.2 Eingaben 136 Nichtoffentliche AusschuBsitzungen 12773 Pflichten und Rechte der Abgeordneten 16, Abs.2 67 N otstandsverfassung 43 Plenarsitl'.ungen 106£., 211 Podiumsdiskussion 158 Obmann 120 Politische Fiihrung 14 OEeD 197 Politische Gewaltenteilung 33 Offentliche Anhorung 73 Abs. 3 Polizeigewalt des Prasidenten 7 Abs. 2 Offentlichkeit 71, 210 Prasident - der Sitzungen des BT 23 Abstimmung, Aussetzung 49 Abs. 2 Beschrankung der Offentlichkeit der Aus- Verkiindung des Ergebnisses 56 Abs. 2, 57 schuBsitzungen 73 Abs. 2 Xltestenrat, Einberufung und Leitung durch offentliche miindliche Verhandlung 163 - 6 Abs. 1 Ombudsman 243 Aktenbenutzung, Genehmigung durch - 21 Opposition 18, 31 Abs. 1 und 3 Oppositionsfiihrer 138 Amtsdauer des - 2 Abs. 1, 131 Ordnungsbestimmungen 40 bis 45 Aufgaben des - 7 Aufhebung, Aussetzung der Sitzung bei AusschluB von Abg. durch - 42 storender Unruhe 44,45 AusschuBiiberweisung durch 75 Abs. 6, 76 AusschuB von Abg. 71,42,43 Abs. 2, 96 Abs. 2, 96 a, 112 Abs. 1, 114 Einspruch gegen Ordnungsruf oder Aus• Abs.l schluB 43 Aussprache, SchlieBung 30 Abs. 1 Entfernung von Zuhorern 45 Abs. 2 beratende Stimme des - Ordnungsgewalt gegeniiber Nichtmitglie• in den Ausschiissen 7 Abs. 1 dern 45 Abs. 1 Berufung der Mitglieder einer Enquete• Raumung der Tribiine 45 Abs. 2 Kommission 74 a Abs. 2 384 Sachregister

Beteiligung des - an der Beratung 32 Abs.2 Abs.1 Rechtsnatur der Geschaftsordnung 58 Einberufung des BT durch - 1 Abs. 1,25 Rede (freier Vortrag) 37 Feststellung der BeschluBfahigkeit und der Redeordnung Mehrheit durch - 49 Abs. 3, 54 Abs. 3 Antragsteller, Begriindung, SchluBwort 33 Hausrecht des - 7 Abs. 2 Abs.3 Ordnungsruf 40 Berichterstatter, Anfangs- und SchluBwort Polizeigewalt des - 7 Abs. 2 33 Abs. 3 Protokoll, Vollziehung personliche Bemerkungen 35 durch - 121, 122 Platz des Redners 38 Redner, Bestimmung der Reihenfolge durch Rededauer 39 - 33 Abs. 1 Reihenfolge der Redner 212, 33 Sitzungen, Aufhebung durch Ruf zur Sache 40 - bei BeschluBunfahigkeit 51 Wehrbeauftragter 116 c und bei Storung 44 Wort zur GO 34 Sitzungen, Aufhebung durch 49 Abs. 4, Wortentziehung 39 Abs. 3,41 Einberufung durch - 24 Abs. 6, 25 W ortmeldung 32 Eroffnung, Leitung und SchluB durch - 26 Wortmeldung von Vertretern der BReg und Vertagung der Sitzung auf Vorschlag des - des BRats 48 31 Rederecht, redeberechtigt 112 Stellvertreter, Reihenfolge im Sitzungsvor• Redezeit stand 8 Abs. 2 Angabe der - 33 Abs. 2 Stimmabgabe des - bei Zahlung 56 Abs. 2 Begrenzung der - fiir Auskunftspersonen TO, Festsetzung durch den - 25 Abs. 1 73 Abs. 4 und 3 Beschrankung der 39 Abs. 2 Vertretung des BT durch den - 7 Abs. 1 - bei Wiedereroffnung der Beratung 48 Vertretung des - Abs.2 durch den Stellvertreter 7 Abs. 5 - beim Wort zur' GO 34 Verwaltungsrechtliche Redner Stellung des - 7 Abs. 3 und 4 Genehmigung zum Vorlesen der Rede 37 Wahl deiPrasidenten 1 Abs. 4, 2 Abs.1 W ortentziehung durch - 39 Abs. 3, 41 Reihenfolge der - 33 Worterteilung durch den - 32 bis 36 Rednerliste Zusammenstellung der Xnderungen in II. Eintragung in die - 32 Abs. 1 Beratung durch - 84 Abs. 1 Erschopfung der - 30 Abs. 1 Zwischenfragen, Handhabung durch - An• Fiihrung der - durch Schriftfiihrer no, 9 hang 5 Nr. 2, 3 Rednerpult 38 Zwischenruf, Streichung, Riige durch - 120 Regierungserklarung 26, 31 Prasidium Regierungsorganisation 37 Fortfiihrung der Geschafte 34, 131 Abs. 1 Reichskanzler 19 Presse Registrierung von Verbanden Anhang 1a Presse, Zulassung zu AusschuBsitzungen 73 Reisekostenpauschale 167 Abs.2 Reprasentationsaufgaben 3 S Presseauswertung 181 Richter an den obersten Gerichtshofen S2 Pressestellen 141 RichterwahlausschuB 108, 65 Projektgruppe Regierungs- und Verwaltungs• Richtlinien der Politik 26 reform 39 Riickverweisung an Ausschiisse 74 Abs. 3, 82 Protokollfiihrer 2 I 0 Riige 71 Ruf zur Sache 40, 41 RechnungspriifungsausschuB z68 Riige eines Zwischenrufs 120 Abs. 2 Recht auf jederzeitiges Gehor 47 Rundfunk 34 Rechte des Bundestages, Wahrung der - durch Rundfunkrat S8 Priis. 7 Abs. 1 durch AusschuB nach Art. 45 GG 131 Saalmikrofon 38 Sachregister 385

Sachberatung 21 3 AusschluB der Offentlichkeit 23 Sach- und Sprechregister 182 Einberufung zu Sitzungen 24 Abs. 5, 25 Sachruf 71,212 Einberufung zur ersten - 1 Abs. 1 Sachverstandige Eriiffnung und Leitung der - 26 Ersatz von Auslagen 73 Abs. 6 Offentlichkeit der - 23 Teilnahme an Informationssitzungen 73 Ordnungsgewalt des Pras. 40 bis 45 Abs.3 bis 6 SchlieBung der - 26 Sachverstandigenrat 193 Termin und TO der - 24, 25, 26 Schattenkabinett 138 Vertagung der - vor Erledigung der TO 31 SchluB der Beratung 30 Abs. 2 Sitzungsvorstand 21 0, 8 SchluB der Sitzung 26 Entscheidung des - iiber das Abstimmungs• SchluBabstimmung 88 ergebnis 56 Abs. 1 Aussetzung der - 88 Entscheidung des - iiber die BeschluBfahig• Form der - 54 keit 49 Abs. 2 - iiber Staatsvertrage 77 Abs. 3, 88 Zusammensetzung des - 8 Abs. 1 Wiederholung der - 27 Sonderausschiisse 106, 61 SchluBantrage 30 Abs. 2, 58 (e) Standige Ausschiisse 281 SchluBberatung 77 Abs. 3 Benennung von Berichterstattern SchluBwort 33 Abs. 3, 99 Abs. 2 in den- 70 Schriftform 32 Abs. 1, 36, 43, 59, 74 Abs. 1, Einsetzung von - 61 77 Abs. 3, 81 Abs. 1, 105, 110 Abs. 1 Staatsminister 37 Schriftfiihrer 211 Staatsoberhaupt 48 Aufgaben der - 9 Stenographischer Dienst 185 Beurkundung der Beschliisse usw. durch Stichwahl 2 Abs. 2, 55 Abs. 2 -121 Stimmengleichheit Erklarung der - iiber Einspruch gegen Pro- - bei Abstimmung 54 Abs. 2 tokoll 122 - bei Wahl des Pras. 2 Abs. 2 Geschaftsverteilung 9 Stimmenthaltung Namensaufruf durch die - 1 Abs. 3, 9 Erklarung iiber - 54 Abs. 4 Stimmenzahlung durch - 9, 56 Abs. 2, 57 Mitzahlung der - bei Feststellung der Be• vorHiufige - 1 Abs. 3 schluBfiihigkeit 49 Abs. 3 Wahl der - 1 Abs. 4, 3, 12 Stimmzettel, verdeckte Zahl der - 3, 12 - bei geheimer Wahl 54 a Schriftliche Berichterstattung 74 - bei Wahl des BK 4 Abs. 2 Schumacher, Kurt J2 - bei Wahl des Nachfolgers des BK 98 Selbstorganisation 68 Abs.3 Selbstandige Antrage - bei Wahl des Prasidenten 2 Abs. 1 Abstimmung iiber nicht gedruckte oder Stiirungen der Verhandlungen 44,45 Abs. 2 nicht auf der TO stehende 99 Abs. 2 Souveran 39 Anderungsantrage zu -, Unterstiitzung 100 Sonderausschiisse 106 AusschuBberatung von - 97 Abs. 2 Sozialenquete-Kommission 195 AusschuBiiberweisung von - ohne Bera- tung 99 Abs. 1 Tagegeldpauschale 167 Begriindung und SchluBwort zu - 33 T agesordnung 208 Abs.3 Absetzung von Gegenstanden von der - Beratung - 77, 99 durch den BT 24 Abs. 2 Druck und Verteilung von - 76 Abs. 1 durch den Prasidenten 24 Abs. 5 Finanzvorlagen 96 Anderung der - 24 Abs. 2 Selbstversammlung 68 Aufsetzung neuer Gegenstande auf die - 24 Selbstversammlungsrecht 70 Abs. 2, 3 Sitzungen des Bundestages Aufsetzung selbstandiger Antrage auf die - Anberaumung einer neuen - am gleichen 24 Abs. 4 Tage 24 Abs. 5 Aufsetzung von drei Beratungen auf die - Anberaumung von - 24 Abs. 1,25,26 93 Abs. 2 386 Sachregister

Druck und Verteilung der - 24 Abs. 2 GroBe Anfragen 105 Erganzung der - durch den BT 24 Abs. 2 Kleine Anfragen 110 und 3, 25 Abs. 1 und 3, durch den Prasi• MiBtrauensvotum 98 Abs. 2 denten 25 Abs. 3 selbstandige Antrage 97 Abs. 1 Festsetzung der - durch den Prasidenten 25 Verlangen auf Herbeirufung des Wehr be- Abs. 1 und 3 auftragten 116 cAbs. 2 fiir neue Sitzung am gleichen Tag 24 Abs. 5 Verlangen auf nam. Abst. 57 nach BeschluBunfahigkeit 49 Abs. 3 Verlangen auf W ortergreifung des Wehr be• Feststellung der - 24 Abs. 2 und 3 a uftragten 116 c Mitteilung iiber TO von AusschuBsitzun- Wahlvorschlage zur Wahl des BK 4 Abs. 5 gen 72 Wiederaufnahme von zuriickgezogenen An• Dbergang zur - 29 tragen 100 Unzulassigkeit der nam. Abst. iiber - 58 (c) Wiederholung der Abstimmung 87 Tatsachliche Erklarung auBerhalb der Tages• Unterstiitzung, notwendige Zahl ordnung 36 5 Mitglieder 24 Abs. 3, 49 Abs. 2, 93 Abs. Telefonabhor-AHare 181 2,99 Abs. 2 Transformierung 133 10 Mitglieder 85,93 Abs. 1 Fraktionsstarke 30 Abs. 2, 31, 46, 48 Abs. Dbergang zur Tagesordnung 29 3, 57, 75 Abs. 3 und 4, 78, 80 Abs. 1, 85, DberplanmaBige Haushaltsausgaben 158 86, 88, 89, 90 Abs. 2, 97 Abs. 1, 100, 105, Dbersendung beschlossener Gesetze 123 106, 107, 108, 110, 116, Abs. 3, 116 c, An• Umdruck 110 hang 4 Nr. 1 und 2 Unerledigte Gegenstande 126 ein Zehntel der Mitglieder 23 Ungiiltige Stimmen, Mitzahlung der - bei ein Viertel der Mitglieder 4 Abs. 5, 63 Abs. Feststellung der BeschluBfahigkeit 49 1, 74 a Abs. 1, 98 Abs. 2 Abs.3 ein Drittel der Mitglieder 25 Abs. 2 Unkostenpauschale 167 Untersuchungsausschiisse 106,177 Unruhe, storende 44 Untersuchungsausschiisse, Antrage auf Einset• Unterbrechung der Sitzung 44 zung von - 63, 104 Unterrichtung durch die Bundesregierung 4S Untersuchungsrecht 177 Unterstiitzung von Antragen usw. Urlaub der Abgeordneten 18 Anderungsantrage zu Gesetzentwiirfen 81 Abs. 2, 86, 87 Verbande, Anderungsantrage zu selbstandigen Antra• Registrierung - Anhang 1 a gen 100 Verbindung der Beratung 28, 80 Abs. 3 Antrag auf Aussetzung der SchluBabstim• Verdeckte Stimmzettel 2 Abs. 1,4 Abs. 2, mung 88 54 a, 98 Abs. 3 Antrag auf Einberufung des VermA Vereidigungspflicht 18 S 90 Abs. 2 Verfahren zu Artikel 113 des Grundgesetzes Antrag auf Einsetzung eines Untersu- 88 a chungsausschusses 63 Verhandlungsleitung 69 Antrag zu GroBen Anfragen 107 Verkehrsdelikte 171 Antrag auf Herbeirufung eines BMin 46 Verkehrsverhaltnisse der Gemeinden 19S Antrag auf namentliche Abstimmung 57 Verlesungen vorbereiteter Reden 108,37 Antrag auf SchluB der Beratung 30 Abs. 2 VermittlungsausschuB 44, IH, 103, 67 Antrag auf Dbergang zur TO 29 Abs. 1 Abstimmung iiber Antrag auf Vertagung der Beratung 30 Vorschlage des - 92 Abs.2 Einberufung des - 90 Beratung von Bemerkungen zu Auskiinften GO des - 67 Abs. 2 der BReg 116 Abs. 3 Vertagung nach EroHnung der Beratung Beratung der Erklarungen von BMin. usw. 30 Abs. 2 auBerhalb der TO 48 Abs. 3 Versammlungen IS7 Beratung von GroBen Anfragen 106, 108 Versorgungsregelung 37 EntschlieBungsantrage 89 VerteidigungsausschuB IS, 178 Sachregister 387

Behandlung der Berichte des Wehrbeauf• - der Mitglieder des Richterwahlausschus• tragten 116 b ses 65 Verteidigungsfall 43 - der Mitglieder des Wahlmannerausschus- Vertrage mit auswartigen Staaten ses 66 Abstimmungen iiber - 83, 88 - des Prasidenten 2 Beratung von - 77 - der Schriftfiihrer 3 EntschlieBungen zu - 89 - des Sitzes einer Bundesbehorde 55 SchluBabstimmung iiber - 77 Abs. 3, 88 - der Mitglieder des VermA 67 Abs. 1 SchluBberatung von - 77 Abs. 3 - der Vizeprasidenten 2 Unzulassigkeit von Anderungsantragen zu - des Wehrbeauftragten 116 a - 81 Abs. 3 - mit verdeckten Stimmzetteln 2 Abs. 1,4 Vertrauen des Parlaments 13, 123 Abs. 2, 54 a, 98 Abs. 3, 103 Abs. 2, 116 a Vertrauensantrag des BK 103 Feststellung der BeschluBfahigkeit 54 Vertraulichkeit von AusschuBberatungen 73 Abs.3 Abs.9 Stellenanteil der Fraktionen 12 Vertretung des Bundestages Wiederholung einer - 24 Abs. 5, 49 Abs. 3 - durch den Pras. 7 Abs. 1 Zeitpunkt der - des Pras., der Vizepras. - zwischen zwei Wahlperioden 131 und Schriftfiihrer 1 Abs. 4 Vertretung des Ministers 35 Wahlgebiet 165 Verwaltungsrat der Deutschen Bundespost 58 Wahlgremium 39 Verwaltungsrat der Lastenausgleichsbank 52 Wahlkreis 149 Verwaltungstatigkeit 174 Wahlkreiskommission 196 Veto 201 Wahlpriifung 162, 19 Vetorecht 27 WahlpriifungsausschuB 108,64 Vizeprasident 69,137,7 Abs. 3 Wahlpriifungsgesetz 64 Abs. 2 Vorentscheidung in Immunitatsangelegenhei- Wahlvorschlag ten Anhang 8 Nr. 12, 13 fiir BK 4, 98 Abs. 2, 103 Abs. 2 Vorlagen der BReg und des BRats fiir Prasidenten 2 Abs. 2 Ablehnung von - in der II. Beratung 84 fiir Schriftfiihrer 3 Abs.3 Wahrung AusschuBiiberweisung von - 60 Abs. 4, 76 der Frist 125 Abs. 2, 79 Abs. 1 der Rechte des BT 7 Abs. 1, 131 Abs. 2 Behandlung von -, die keinen Gesetzent- Wehrbeauftragter des BT 187,212,245,116 a wurf enthalten 101 bis 116 c Beratung von - 77 Berichte des - 116 b Druck und Verteilung von - 76 Abs. 1 Herbeirufung des - 116 cAbs. 2 Einbringung von - 75 Wahl des - 116 a Finanzvorlagen 96 Worterteilung an 116 cAbs. 1 Gesetzesvorlagen, dringliche 102 Westeuropaische Union 41 Haushaltsvorlagen 94 Widerspruch UnzuHissigkeit des Dbergangs zur TO bei - gegen Antrage auf Dbergang zur TO 29 - 29 Abs. 2 Abs.l Vorpriifung 162 - gegen Beratung von Gegenstanden auBer• Vorschlagsrecht 68 halb der TO 24 Abs. 3 Vorsitzende III - gegen drei Beratungen einer Vorlage am Abgabe des Vorsitzes 32 Abs. 1 gleichen Tage 93 Abs. 2 Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses - gegen Fragestellung 52 47 - gegen Kiirzung der Fristen Vortrag, freier 37 Wiedereroffnung der Beratung 48 Wiederholung der Abstimmung oder Wahl 24 Wahl Abs. 5, 87 - des BK 19,4 Wirtschaftliche Sicherung 167 - des BK-Nachfolgers 98 Abs. 2 und 3, Wissenschaft 35 103 Abs. 2 Wissenschaftliche Abteilung 38 388 Sachregister

Wissenschaftlicher Dienst 176 chung von Zwischenrufen 120 Abs. 1 Wissenschaftlicher Hilfsdienst der Fraktionen Zweidrittelmehrheit 23, 77 Abs. 2, 127 141 Zweite Beratung 123,214, 80 bis 84 Wissenschaftsrat 197 Ablehnung aller Teile eines Gesetzentwurfs Wortentziehung 71,212 in - 84 Abs. 3 - nach drei Sach- oder Ordnungsrufen 41 Abstimmung in - 83 - bei Dberschreitung der Redezeit 39 Anderungen in - 81 Abs. 1, 84 Abs. 1 Abs.2 Anderungsantrage zur - 81 - bei unzuHissigem Verlesen von Reden 37 Beginn der - 80 Abs. 1,93 Abs.2 Einzelberatung in - 80 Abs. 2 Worterteilung 112, 32 Zwischenfragen - im AusschuB 33 Abs. 3 - an Mitglieder der BReg Anhang 5 Nr. 10 - zu ErkHirungen auBerhalb der TO 36 Ablehnung von - Anhang 5 Nr. 4 und 5 - zur GO 32 Abs. 1, 34 Beantwortung von - Anhang 5 Nr. 7 - zu persiinlichen Bemerkungen 32 Abs. 1, Zwischenruf 120 35 nachtragliche Ruge 120 Abs. 2 - zu Zwischenfragen Anhang 5 Nr. 1,6 Streichung 120 Abs. 1 - an Wehrbeauftragten 116 cAbs. 1 zwischenstaatliche Organisation 39 Reihenfolge bei - 33 Abs. 1 Wortmeldung 32 - von Antragstellern und Berichterstattern 33 Abs. 1 und 3 - zur GO 32 Abs. 1,52 - von Vertretern der BReg. und des BRats 48

Zahlung der Stimmen - bei Abstimmung uber Einspruch des BRats 92 - bei Zweifel uber das Ergebnis der Ab• stimmung 56 - zur Feststellung der BeschluBfahigkeit 49 Abs.3 - durch die Schriftfuhrer 9, 56, Abs. 2, 57 Zentralstelle f. Petitionen und Eingaben 171, 236 Zollvorlagen, dringliche 96 a Zuhiirer - in AusschuBsitzungen 73 Abs. 2 und 7 - Ordnung auf Tribune 45 ZUrUckverweisung an Ausschusse 74 Abs. 4, 82, 88 a Abs. 2 Zusammenstellung der Anderungen in II. und III. Beratung 84 Abs. 1, 88 Zusatzfragen - zu mundlichen Fragen Anhang 3 Nr. 3 bis 5 - zu Zwischenfragen Anhang 5 Nr. 8 Zustimmung - des BRats zur GO des VermA 67 Abs. 2 - des BT zur Fraktionsbildung 10 Abs. 1 - des Redners zur Einsicht in ungeprufte Niederschrift der Rede 118 - des Pras. und der Beteiligten zur Strei-