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Erlebnis PEENE

ZWISCHEN MALCHINER SEE UND GREIFSWALDER BODDEN ERLEBNIS PEENE 4 auf Peene undPeenestrom Kreuzfahrtreisen Der Kummerower See Ostpeene Naturschutzgebiet Das und seineUmgebung Der Malchiner See zugleich Segen undFluch Wasser Tourismus Naturnaher im Peenetal Naturschutz die Landschaft Ein Baumeister gestaltet Biber imPeenetal im Winter Das Peenetal Bedingungen seine natürlichen Das Peenetal und

93 Kreuzfahrtreisen aufPeene undPeenestrom Kreuzfahrtreisen „Korl Restaurant “ 93 DasGutshaus Rustow 92 Verchen DasPEENEbike, Kanustation 90 Amazonascamp Loitz 89 Loitz DiePeenestadt 88 Klempenow Kanustation 86 Burg Klempenow 85 IngoMüller Kapitän Peeneschifffahrt 84 Trebeltal Hotel 83 Peene MarinaDemmin–Silver LineBootsvermietung 82 LandhofTrittelwitz 80 inDemmin FilmEck undHanseviertel 79 Demmin Hansestadt 78 &Pension Aalbude Gaststätte 76 Dargun amKlostersee Hotel 75 JoluNaturkosmetik, Pension imBahnhofDargun 74 Uns lüttMuseuminderKloster- undSchlossanlage Dargun 73 Darguner Klostervogt Hartwig 72 Kloster- undSchlossanlage Dargun 71 Dargun 70 Köppen LandpensionundFerienhäuser 68 Hotel-Pension Moll 67 Salem Hafen 66 DieTeterower Peene zwischen Teterow undNeukalen 65 Campingplatz-Kiosk DanielaMarzinke 64 Campingplatz undWasserwanderrastplatz Gravelotte 63 HofladenMeesiger Sommersdorf, Snackhütte 62 Camping- undWohnmobilpark Sommersdorf 61 Schloss Kummerow einesgroßen –Geschichte Hauses 60 Kummerow Hafen 59 DerKummerower See 58 Reutereiche Hotel Stavenhagen 56 Stavenhagen Reuterstadt 54 e.V. Malchiner Kanu-Club 52 Zweirad Hassemer, NSGOstpeene 51 Malchin 50 Basedow Schafstall Alter 49 Marens inBasedow Café-Schmiede –dasAusstellungscafé 48 Schloss Basedow 47 umdenMalchiner See Gebäuderund Historische 46 DerMalchiner SeeundseineUmgebung 44 Auf derPeene indieGeschichte 42 Wasser –Segen undFluch zugleich 40 Naturnaher Tourismus 34 Naturschutz imPeenetal 29 dieLandschaft gestaltet –EinBaumeister BiberimPeenetal 24 imWinter DasPeenetal 22 undseinenatürlichen Bedingungen DasPeenetal 20 DieQuellflüsseder Peene 10 DieMecklenburgische Seenplatte 9 Mecklenburgs indiePommersche Ostsee Aus demHerzen 8 7 Menzlin 96 Das Alte Lager 98 Gützkow 100 Erholungszentrum am Kosenowsee in Gützkow 101 Menzlin: Das Alte Lager 102 Hotel & Restaurant „Am Peenetal“ in Liepen Die Mündung 104 Das Kloster Stolpe der Peene in den 105 Genuss mit Lebensart – Ein Kleinod an der Peene Peenestrom 106 Hanse- und Lilienthal-Stadt 108 famila Warenhaus Anklam 109 Hotel Pommernland, Wasserwanderrastplatz Anklam Die Sprengung der 110 Die Mündung der Peene in den Peenestrom Peenebrücken 1945 112 Die Sprengung der Peenebrücken 1945 114 Die Stadt Ein Augenzeugenbericht 115 Traktorenwelt Usedom 116 Bio-Käse und Bio-Milch von der Haffküste Der König des 118 DDR- , Das Usedomer Wisentgehege Waldes ist zurück 120 Ausflug an die Haffküste 122 Lassan Das Usedomer 124 Naturcamping Lassan, Peenestrom Café Lassan Wisentgehege 125 Museum Lassaner Mühle Ausflug 127 Kräutergarten Pommerland 128 Das Wasserschloss – Mittelpunkt Insel Usedom an die Haffküste 130 Eine Küstenfahrt am Achterwasser 136 Gesteinsgarten und Waldkabinett Neu 137 Ventus Immobilien in 138 Der Kreis Vorpommern- und die Peene Eine Küstenfahrt 140 Spuren schwedischer Herrschaft am Achterwasser 142 144 WOWI Wolgast 146 Zwischen Wolgast und Zecherin 147 Kinderland Das nördliche Ende 148 Ostseebad des Peenestroms 150 HA-IN Fruchtservice Vertriebs GmbH in Karlshagen 152 Fischbistro & Fischhandel Marita Ehmke 152 Das nördliche Ende des Peenestroms 155 Die Heimatstube in Freest Naturerbe 156 RESORT Kröslin Peenemünde 158 Peenemünde – Das Fischerdorf und die Weltgeschichte 160 Der Hafen von Peenemünde 161 Erlebnispunkt Peenemünde 162 Yachthafen Peenemünde Hochwasserschutz 163 Usedomer-Bootsvermietung am Peenestrom 164 Naturerbe Peenemünde 166 Hochwasserschutz am Peenestrom 168 Seebad 170 Das Informationszentrum der EWN Die Mündung 171 Hotel Seebrücke und Waldpension Zum Knirk in Lubmin der Peene in den 171 „Blaumuschel“ in Lubmin Greifswalder Bodden 172 Die Mündung der Peene in den Greifswalder Bodden 174 Fotonachweis und Danksagung

5 DAS PEENETAL UND SEINE NATÜRLICHEN Bedingungen

Rotmilan 10 er Inhalt der folgenden Seiten (bis S. 33) des Mündungsdeltas der bildet. Das Peenetal Dstützt sich wesentlich auf Texte aus dem liegt innerhalb der Baltischen Hauptendmoräne im Naturpark Flusslandschaft Peenetal (www. Norddeutschen Jungmoränengebiet. Es ist aus geo- naturpark-flusslandschaft-peenetal.de). Dafür danken morphologischer Sicht den Marginaltälern zuzuord- wir dem Team um den Leiter Dr. Frank Hennicke und nen, die vor dem Rande des Inlandeises als Abfluss- Mike Stegemann, der uns außerdem zahlreiche Fotos bahn des Schmelzwassers fungierten. zur Verfügung stellte. DIE TIERWELT CHARAKTER UND ENTSTEHUNG Bereits aus den Vegetationsverhältnissen im Peene- Die Peene ist nicht durch Staue und Wehre reguliert, tal lässt sich schließen, dass die Tierwelt des aus- nur kleine Flussabschnitte sind begradigt und ledig- gedehnten Niedermoorgebietes sehr reichhaltig ist. lich in städtischen Bereichen gibt es Uferbefestigun- gen. Ruhig windet sich der Fluss ohne nennenswerte Eigenströmung durch großräumige, naturnahe Moor- landschaften – ein Paradies für Wasserwanderer. Flachwasserseen und Feuchtwiesen ergänzen das Mosaik aus Niedermooren, Quellmooren, Altarmen (abgeschnittene Flussteile), Torfstichen, ausgedehn- ten Röhrichten und Bruchwäldern. Trotz seiner geringen Fließgeschwindigkeit hat sich der Fluss seit Ende der letzten Eiszeit tief in die meist lehmigen, örtlich sandigen Grundmoränenlagen vorhergehender Eiszeiten eingegraben. Die minera- lischen Talränder mit ihren trockenen und gelegent- lich nährstoffarmen Hanglagen bilden mit ihrer ganz andersartigen Flora und Fauna einen reizvollen Kon- trast zur unmittelbar angrenzenden nassen Torfniede- Großer Feuerfalter rung.

Seeadler

Bestandsaufnahmen haben ergeben, dass die Peene- niederung hinsichtlich des Artenspektrums, der Popu- lationsgrößen und des Anteils an heute gefährdeten Arten gegenüber allen anderen nordostdeutschen Tieflandflüssen heraussticht. Auch wenn die eine oder andere typische Art in anderen Landesteilen häufiger ist, wird die Vollständigkeit des Artenspektrums heute in keiner anderen Region mehr erreicht.

SÄUGETIERE Mit etwa 40 im Peenetal anzutreffenden Säugetier- Die eher schmale Niederung des Peenetals zwischen arten erreicht das Artenspektrum eine relativ hohe Kummerower See und Peenestrom erstreckt sich Vollständigkeit; 16 davon gelten in Mecklenburg- in östlicher Richtung über etwa 85 Kilometer und Vorpommern als bestandsgefährdet, drei genießen schneidet sich relativ tief in die Grundmoränenland- europaweiten Schutz. Zu letzteren gehört die seltene schaft der Nordöstlichen Lehmplatten ein. Östlich Mopsfledermaus. Bekannt ist das Peenetal jedoch für von Anklam fließt die Peene in einem weitgeöffneten seine großen Biber- und Fischotterpopulationen. Beide Mündungstrichter in den Peenestrom, der einen Teil Arten sind flächendeckend über das gesamte Peene-

11 16 Kleiner Buntspecht

Eisvogel

Fischadler

Großer Brachvogel

17 Bahnlinie durchs Moor bei Anklam Naturschutz im Peenetal

AUFGABEN UND WIRKEN DES NATURPARKS FLUSSLANDSCHAFT PEENETAL

ereits seit mehreren Jahrzehnten stehen ein- RENATURIERUNG DES HYDROLOGISCHEN zelne kleinere Teilbereiche des Peenetals unter SYSTEMS BNaturschutz. Nach den gesellschaftlichen Ver- Im Rahmen der Projektumsetzung zeigte sich schnell, änderungen seit 1990 wurde der Naturschutz im Pee- dass die tief entwässerten Polder das Haupthindernis netal mit dem Ziel vorangetrieben, ein großes zusam- bei der Renaturierung bzw. Revitalisierung des Moo- menhängendes Schutzgebiet zu schaffen. Hauptau- res im Peenetal darstellten. Diese Gebiete waren im genmerk dabei war die Renaturierung und Wiederver- Mittel auf -0,4 bis -0,6 Meter HN abgesunken (also nässung ehemaliger, zu verschiedenen Zeiten trocken auf mehrere Dezimeter unterhalb des Mittelwasser- gelegter Moorgebiete. Den Anfang bildete das standes der Peene) und mit monotonem artenarmem Saatgrasland bestanden – also in keiner Weise das, NATURSCHUTZGROSSPROJEKT was man als NSG ausweisen würde. Leider gab es von „PEENETAL-/PEENE-HAFF-MOOR“ diesen Standorten nicht gerade wenige. Die Hauptaufgabe des zwischen 1992 und 2009 Ein Rückbau aller Polder bzw. ein umfassender Rück- erfolgreich umgesetzten Projektes bestand darin, die bau der engmaschigen Grabennetze in genutzten, naturräumlichen Voraussetzungen für die flächende- aber nicht gedeichten Bereichen hätte jedoch die ckende Ausweisung der rund 20.000 Hektar großen Mittel und Möglichkeiten des Naturschutzgroßpro- Kernzone als Naturschutzgebiet zu schaffen. Dafür jektes allein weit überschritten. Glücklicherweise wurden in den 17 Jahren der Projektlaufzeit insge- wurde gerade rechtzeitig das Moorschutzprogramm samt rund 27,2 Mio. Euro an öffentlichen Geldern Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen. Zudem zur Verfügung gestellt, die zu knapp 73 Prozent aus lenkten die Naturschutzbehörden zusätzlich Kompen- Bundes-, zu gut 19 Prozent aus Landesmitteln sowie sationsmaßnahmen ausgleichspflichtiger Investoren zu etwas mehr als sieben Prozent von Städten und ins Peenetal. Landkreisen der Peenetalregion stammten.

25 Wasser SEGEN UND FLUCH ZUGLEICH

Peenemündung in den Strom mit dem Polder Immenstädt (o.l.)

DIE PEENE ALS SCHIFFFAHRTSWEG Zur Zeit der ersten Besiedlung der Region waren die Wasserläufe die besten und oft auch die einzigen Ver- kehrswege – und damit Anlass für die Gründung von Siedlungen. Der Flusslauf der Peene bietet dafür ein besonders markantes Beispiel: die Siedlung Menzlin. Das so genannte „Alte Lager“ wird zu den bedeu- tendsten Siedlungsstätten im gesamten Ostseeraum bis zum Jahr 1000 gezählt, mit dem Wasserweg der Peene als entscheidender Voraussetzung (siehe Seite 101). In Menzlin trafen Slawen aus Ost und Germa- nen aus Nord und West auf Händler aus dem Süden.

Sowohl für den „Nahverkehr“ als auch für den Fern- verkehr, den überregionalen Warenaustausch, hatten Flüsse wie die Peene eine herausragende Bedeutung. Diese blieb auch dann bestehen, als die Wege auf dem Land sich verbesserten. Der Warentransport Hochwasser im Bootshafen Loitz (1979) besaß dabei das eindeutige Übergewicht. Nicht zufäl-

34 ERLEBNIS PEENE 40 ganz Pommern. in älteste das als gilt Es sind. sehen zu Ruinenreste noch heute dessen gegründet, Kloster ein Pommern- herzog vom wurde Jahrhunderts 12. des Mitte STOLPE ANDERPEENE ) (beiSchleswig). oderHaithabu (bei Birka vergleichbarmit Ostseeraum, gesamten im 9. Jahrhundert zu den bedeutendsten Handelsplätzen im gehörte Anklam von westlich Peene der an telbar Das heute so genannte „Alte Lager“ in Menzlin unmit- MENZLIN Auf derPeene indieGeschichte auf denentsprechenden näherbeleuchtet. Seiten ein Schnelldurchlauf, die meisten zunächst Stätten werden im Buch folgt Reihenfolge chronologischer In Bedeutung sind. besonderer von hinaus) darüber (und Deutschlands A sich mehrere Standorte, die für die Geschichte befinden Bodden Greifswalder dem und See Malchiner dem zwischen Peene der Lauf m Stolpe Menzlin Dargun Heinrich derLöwe Philipp Otto Runge inWolgast von Gedenktafel amGeburtshaus HEINRICH DER LÖWE PHILIPP OTTO RUNGE Schloss Basedow Der Gründer zahlreicher deutscher Städte zwischen Der 1777 in Wolgast geborene Künstler (gest. 1810) München und Lübeck besiegte 1164 am Kummerower gilt als der Begründer der Romantik in Deutschland. See die Elbslawen und hinterließ damit auch in der Sein Vermächtnis wird im Wolgaster Rungehaus, Peene-Region die Spuren seines Handelns. dem Geburts- und Wohnhaus des Künstlers, nach einer umfassenden Rekonstruktion 2017 würdevoll DARGUN bewahrt. Das dortige Zisterzienserkloster wurde nach Zer- störung zweimal errichtet und hatte zahlreiche Ver- FRITZ REUTER bindungen zu den Klöstern im dänischen Esrom, in Stavenhagen ist der Geburtsort dieses Schriftstel- Doberan und Eldena bei Greifswald. Es gehört zu den lers (1810 – 1874), der unter anderem seine Inhaf- größten noch gut erhaltenen Anlagen seiner Art. tierung aufgrund politischer Betätigung literarisch verarbeitete (Ut mine Festungstid). Im Fritz-Reuter- BASEDOW Literaturmuseum in Stavenhagen wird dokumentiert, In der dortigen Schlossanlage nahe des Malchiner dass seine literarische Bedeutung weit über die nie- Sees, deren Bau im 13. Jahrhundert begonnen wurde, derdeutsche Mundartdichtung hinausgeht. Er gilt als befand sich zwischen 1337 und 1945 der Stammsitz einer der ersten „Bestsellerautoren“ Deutschlands. Fritz Reuter der Adelsfamilie (von) Hahn. Sie ist beispielhaft für vergleichbare Anlagen in Mecklenburg. OTTO LILIENTHAL Der international anerkannte Flugpionier GUSTAV II. ADOLF (1848 – 1896) gilt als der größte Sohn seiner Heimat- Der damals als „Retter des evangelischen Glaubens“ stadt Anklam. Im dortigen Otto-Lilienthal-Museum glorifizierte Schwedenkönig landete mit seinen Trup- werden die Leistungen des Mannes bewahrt, der pen 1630 bei Peenemünde und begann seinen zwei- auch auf anderen Gebieten Bleibendes hinterlassen jährigen Siegeszug durch das Deutschland des Drei- hat und an den Folgen eines Absturzes bei einem ßigjährigen Krieges. Nach seinem Tod bei Lützen im Flugversuch starb. In Anklam wird derzeit ein groß Herbst 1632 blieben seine sterblichen Überreste für dimensioniertes Projekt auf den Weg gebracht: Das einige Monate in Wolgast, ehe sie im Frühjahr 1633 „Ikareum“ soll in der Nikolaikirche an die Visionen von dort in die Heimat verschifft wurden. Lilienthals erinnern.

DIE SCHWEDENZEIT RAKETEN IN PEENEMÜNDE Nach dem Westfälischen Frieden 1648 fielen große Eines der bis heute am meisten diskutierten Projekte Teile Vorpommerns unter schwedische Oberhoheit. der deutschen und internationalen Geschichte war Otto Lilienthal 1721 kam die südliche Hälfte davon an Preußen, die so genannte Heeresversuchsanstalt Peenemünde, wobei die Peene die Grenze bildete. Ein Sonderfall die zwischen 1936 und 1945 den gesamten Norden wurde Anklam, dessen nördlicher Stadtteil mit der Usedoms beherrschte. Hier erfolgte 1942 der erste noch immer so genannten „Schwedenmühle“ unter erfolgreiche Start einer Rakete in 92 Kilometer Höhe. schwedischer Herrschaft verblieb. Diese Zeit wird Diese Rakete war einerseits ein Vorläufer aller spä- heute mit dem von der Vorpommerschen Landes- teren Weltraumflugkörper, andererseits forderten ihre bühne Anklam inszenierten Freiluftspektakel „Die Entwicklung, Herstellung und ihr Einsatz als Vernich- Peene brennt“ lebendig gehalten. tungswaffe zehntausende Todesopfer.

41 ERLEBNIS PEENE

Wassermühle in Ziddorf Zwischen Schorssow und Bülow

DER MALCHINER SEE UND SEINE Umgebung

42 Kirche in Dahmen Blick von Seedorf auf den Ostberg Malchiner See bei Bülow

er Malchiner See nimmt die Westpeene als Der Malchiner See ist überwiegend von Schilfgür- DQuellfluss der Peene auf. Er besitzt eine Flä- teln, Wiesen und Wäldern umgeben, im Nordwesten che von ungefähr 13 Quadratkilometern bei befindet sich der Höhenzug der Mecklenburgischen einer Länge von etwa acht und einer Breite von mehr Schweiz, im Südosten die so genannte Basedower als zwei Kilometern. Der See erstreckt sich fast genau Höhe. in Südwest-Nordost-Richtung und ist Teil des Natur- Am Nordwestufer liegen die kleinen Orte Bülow, Bris- parks „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower tow und Wendischhagen, während auf dem gegen- See“. Über den Dahmer Kanal ist er mit dem Kum- überliegenden Ufer Seedorf und Dahmen von größerer merower See verbunden und liegt deshalb genau wie touristischer Bedeutung sind. Das Dorf Basedow liegt dieser nur weniger als einen Meter über NN. auf einer Anhöhe wenige Kilometer östlich des Sees. Bei einer Durchschnittstiefe von zwei Metern ist der Unweit des Gewässers befinden sich mehrere Guts- See für Freizeitboote gut befahrbar, die auf mehrere anlagen und Schlösser, von denen das Schloss Base- kleine Häfen, zum Teil mit Bootsverleih, zurückgreifen dow das größte und bekannteste ist. Insgesamt ist das können. Nur wenige Strandbereiche eignen sich zum Gebiet rings um den See von sehr dünn besiedelten Baden, dafür lädt der Fischreichtum zu Angeltouren Waldgebieten geprägt und damit ideal für Urlaub ein. mitten in der Natur.

Bülow am Westufer des Malchiner Sees

43 ERLEBNIS PEENE

Neukalen Malchiner Tor in Teterow

Die Teterower Peene zwischen Teterow und Neukalen

ie südwestlich von Teterow entspringende DKleine Peene durchfließt den Teterower See und verlässt ihn in Richtung Osten als Tete- rower Kanal, der nach wenigen Kilometern einen kleinen Flusslauf aufnimmt. Dieser hat seine Quelle südlich von Gnoien und wird ohne Zusätze als Peene bezeichnet. Der Burgwall im Teterower See weist auf sehr frühe Besiedlung der Region zwischen Rostock und Malchin hin, die sich heute als Mittelpunkt von Mecklenburg- Vorpommern bezeichnet. Die Stadtkirche St. Peter und Paul, die beiden Stadt- tore sowie die Burgwallinsel im Teterower See, die Stadtmühle Teterow durch eine Seilfähre erreichbar ist, sind die bekann- testen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Verlagerung wurde die Stadt neu angelegt und ist heute durch das erhöht liegende Ensemble von Kirche Der Teterower Kanal durchfließt die Stadt Neukalen, und Rathaus bekannt. wird dort schon Peene genannt und mündet in den Die Peene verläuft nördlich des Stadtkerns. Wäh- Kummerower See. rend malerische Bootshäuser den westlichen Teil des Kanals dominieren, befindet sich am östlichen Teil, Die Peenestadt Neukalen wurde im 12. Jahrhundert hinter der Straßenbrücke, ein gut ausgebauter kleiner erstmals erwähnt und lag am ursprünglichen Han- Hafen, nur wenige Kilometer vom Kummerower See delsweg zwischen Stettin und Rostock. Nach dessen entfernt.

Rathaus und Markt Neukalen Teterower See

Neukalen

64 ERLEBNIS PEENE 106 mentiert dieAnfänge desMenschenfluges. mentiert doku- und präsentiert Otto-Lilienthal-Museum Das lungen gehören zumRepertoire. ebenfalls Stadtge- Anklamer Bildersamm- sowiePommernbibliothek Eine schichte. der Artefakten an umfangreiche Sammlung eine zeigt Steintor im Museum Das Zwei dasGesicht derStadt. Museenbestimmen Tafel zuOtto Lilienthal imMuseumSteintor und Erholungpur. und Erlebnisräumen bieten barenRuhe Landschaften unverwechsel- den sowie Naturschutzgebieten figen weitläu- den Natur, ursprünglichen ihrer mit Peene die sowie Peene-Urstromtal im direkt Lage Anklams 1896 inBerlinumsLeben. dabei kam Luftfahrt, der Entwicklung spätere die für der Stadt setzte mit seinen Flugversuchen ein Zeichen Der Flugpionier Otto Lilienthal als berühmtester Sohn und dieNikolaikirche. zwei heute Marien St. Kirche die noch Backsteingebäude: gewaltigen zeugen Wohlstand diesem Von tige Lage an der Peene schnell zu Reichtum gelangte. güns- die durch die Hansestadt, blühenden zur lung Entwick- rasante eine nahm und bei Hansebund dem 1283Anklam 1243trat Jahre im erwähnt Erstmalig Anklam Hanse- undLilienthal-Stadt Baulücken verschwanden und der zentrale Platz – mit Geschäftsgebäuden, und Wohn- gehaltenen modern wichen Plattenbauten Alte gestaltet. neu vollständig fast Jahren auch vergangenen den in selbst, wurde Umfeld sein Marktplatz historische der nur Nicht in derMarienkapelle zubestaunen. wieder 1957 seit ist und erhalten blieb Marienfigur, die Hochaltars, des Hauptbild das Lediglich Opfer. fiel den Wirrenstattung des Zweiten Weltkrieges zum Aus- wertvolle einstmals Die 1296. sie ist erwähnt urkundlich erstmals Jahrhunderts, 13. spä- des Mitte der ten in erfolgte Marien St. Kirche der Bau Der als diente Torhaus. und errichtet Backsteingotik der Stil im Jahrhundert 13. im wurde Es Stadttoren. sechs mals ehe- von erhaltene einzig das Höhe Metern 32 nen sei- mit ist gelegen, Stadtzentrum im direkt Steintor, sollte sestadt sich der Betrachter nicht entziehen. Das Han- der Sehenswürdigkeiten der Charme dem Auch Ausstellung imMuseumSteintor Blick aufdasSteintor Der HoheStein Pulverturm Blick auf die Nikolaikirche

Neu bebaute Westseite des Marktes dem Rathaus an seiner Nordseite – ist zu einem wah- Die Peene-Tor-Brücke verbindet die nördlichen und südlichen ren Schmuckstück der Stadt geworden. Stadtteile

Die Nikolaikirche wurde einst dem Schutzpatron der Seefahrer, Fischer und Handelsleute gewidmet, weit über das Haff hinaus war der Turm der Kirche als ein Lotsenzeichen zu sehen. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges bis auf die Umfassungsmauern zerstört, konnte die Kirchenruine in den letzten Jahren mit viel Mühe vor dem weiteren Verfall gerettet und teilweise wiederaufgebaut werden. Hier soll in den kommen- den Jahren eines der wichtigsten kommunalen Pro- jekte umgesetzt werden. Der Umbau der Kirche zum IKAREUM wird eine Kombination aus Museum und Veranstaltungsort entstehen lassen, welche höchsten Ansprüchen gerecht wird. Das Rathaus, geschmückt zum Hansefest 1412 erstmals erwähnt war der Hohe Stein südlich vor den Toren der Hansestadt seinerzeit Teil der soge- Wer gern in die Luft geht, für den besteht die Möglich- nannten Landwehr. Ebenfalls zu den ehemals städ- keit, Rundflüge vom Flugplatz Anklam aus zu starten. tischen Wehranlagen gehört der Pulverturm in der Nähe des Stadtparks. Bei einem Besuch können Teile Zu den jährlichen kulturellen Höhepunkten zählen der alten Stadtmauer besichtigen und anschließend das Trabi-Treffen sowie das Sommerfest auf dem Flug- die Beschaulichkeit der städtischen Parkanlage, in der platz Anklam, die Sommermusikreihe in der Kirche sich auch ein Tiergehege befindet, genossen werden. St. Marien, die Wiederaufbaukonzerte in der Ruine der Nikolaikirche, der Adventsmarkt, das Hansefest Eine neuzeitliche Sehenswürdigkeit ist die Peene-Tor- an der Peenepromenade und vieles mehr (Veranstal- Brücke. Die Holzbrückenkonstruktion mit ihren zwei tungskalender unter www.anklam.de). Hansestadt Anklam Pylonen verbindet die durch die Peene getrennten Besonders attraktiv ist das im September stattfin- Anklam-Information südlichen und nördlichen Teile Anklams miteinander dende Peenespektakel „Die Peene brennt“. Die Vor- Markt 3 (Rathaus) und ist nur für Fußgänger und Radfahrer passierbar. pommersche Landesbühne erzählt auf unterhaltsame 17389 Anklam Im Ensemble mit den ebenfalls Mitte der 1990er Weise mit viel Gesang, Tanz und Pyrotechnik einen Telefon (03971) 83 51 54 Jahre restaurierten und rekonstruierten Hafenanla- Teil der Anklamer Stadtgeschichte. [email protected] gen bietet sich dem Besucher ein sehenswertes Pano- Für den Theaterliebhaber ist der Besuch der Vorpom- www.anklam.de rama. merschen Landesbühne im Theater Anklam ein Muss.

107 ERLEBNIS PEENE 110 D Die MündungderPeene indenPeenestrom mit Pferdewagen zuerreichen. der morastigen Umgebung nur in trockenen Sommern wegen war Fähre Anklamer denn unbedeutend, dom Use- Insel zur Waren Festland und vom Personen von Beförderung die für DagegenwarenEntgelte see. die Ost- die in (Stettin) Oder der aus Wasserweg einzige der hier verlief Jahrhundert 19. im Swinemünde bei Swine der Ausbau zum Bis Schiffen. vorbeifahrenden von Zoll der war Bürger der Haupteinnahmequelle eine er kleine Insel. war damals 1285, Stadt Ort gehörende zur Anklam der wurde erwähnt urkundlich Erstmals wird als„DerStrom“ bezeichnet. Norden im Peenestrom und Haff Stettiner zwischen direkt gegenüber Fähre, der Insel Usedom. Anklamer Diese Verbindung Ort der liegt reicht, Haff Stettiner angrenzendensüdlich Peenestromdem zwischen und Fahrwasser enge das in die Halbinsel, kleinen einer von Wasser, Gräben und Feuchtgebieten geprägt. Auf östlich von Anklam. Das gesamte Gebiet ist ist Gebiet gesamte Das Anklam. von östlich Kilometer wenige sich befindet Peenestrom den in Peeneflusses des Mündungsbereich er asphaltierte Straße mitAnklam verbunden. asphaltierte eine durch ist Ort der Hafen, kleinen einen dort es gibt Heute angeschlossen. Netz elektrische das an Fähre Anklamer wurde 1946 Jahr im Erst dammes. Verbindungs- eines Bau der Insel der und Festland Einwohner. Im 20. vierzig Jahrhundert erfolgte zwischen dem Fähre Anklamer zählte 1910 befestigt. und aufgebaut wieder Schweden den Dorf von danach wurde zerstörte völlig Krieg Dreißigjährigen im Das Blick von Karnin nach Kamp ERLEBNIS PEENE 112 I aber auch für die Flüchtlingstransporte nach Westen nach Flüchtlingstransporte die für auch aber land und bei Danzig kämpfenden deutschen Truppen, Kur- im noch die für Nachschubhafen wichtigen als Swinemünde um unterwegs, Übersetzversuchen vor Usedoms Sicherung zur Achterwasser dem auf Boote Vor- ihrem unsere waren Norden, und und Nordwesten nach marsch Stettin von südlich Oder die über auch April Mitte Sowjets der Durchbruch dem Nach abernicht aufhielten. kam, dieFahrten Artillerieduellen häufigen zu Fahrwasser schmalen dem in es wobei Swinemünde, nach Schwimmdocks großer Abschleppen das wir sicherten fol- Nacht genden einer In durch. Stettin nach Ostufer besetztem Verbänden sowjetischen dann polnischen, von zuerst an vorbei Oder-aufwärts Durchbrüche mehrereNacht bei wir führten April Mitte Bis Strandpromenade. der an Hotel Ahlbecker einem in Stabsquartier mit Rieve Johannes See zur Kapitän Pommern, kommandanten See- Swinemünde dem wir unterstanden Einsatzmäßig stationiert. von südlich neuen dem Kaseburg Marine in hafen Werkstattschiff einem sechs und mit Booten Artillerieträger-Flottille 8. der Chef und See zur Oberleutnant als 1945 Anfang ab war Ich damaligen Briefwieder. den wir geben Witwe seiner Genehmigung mit aber war. Sprengungbeteiligt verstorben, er ist Inzwischen zur Beschluss dem an Wehrmachtsoffizier damaliger von Gerd-Dietrich Schneider aus Bremerhaven, der als Brief einen wir erhielten Daraufhin Wehrmacht. die und der Zecheriner Brücke über den Peenestrom durch Eisenbahnbrücke Karniner der Wolgast, Peenebrücke Ein Augenzeugenbericht von Gerd-Dietrich Schneider Die Sprengung derPeenebrücken 1945 e lttn resae eflt Srnug der Sprengung erfolgte Kriegstagen letzten den unserem in in die wir Textüber einen exclusiv USEDOM Magazin veröffentlichten 2001 Mai m drei Brücken vom Festland nach Usedom sprengen zu die jetzt Gegners vorstoßenden weiter Anklam von des wegen ankündigten, Heeres des Vertreter Lage“ „Großen einer in Marine der Chefs und Heeres des Kommandeure aller Kreis im April 28. am dabei Als Pommern –A.d.Red.) teil. (Seekommandant Seeko den beim an häufig Lagebesprechungen ich nahm Dazu können. zu halten Bau derZecheriner Brücke (1930)

Karniner Brücke Gerd-Dietrich Schneider Gesprengte Brücke inWolgast zwei Booten der 5. A-Flottille aus Swinemünde und meinen vier Schiffen die hinhaltende Verteidigung der Stadt Marine-seitig zu leiten. Tatsächlich war den vier A-Trägern auf dem Achter- wasser später nicht mehr ein Ablaufen nach Norden möglich, da die Sowjets bereits mit Artillerie süd- lich von Wolgast am Ufer des dort sehr schmalen Fahrwassers standen. Bei diesem Gefecht hatte das Führer boot durch starkes Niedrigwasser auch noch Grundberührung und musste nach vergeblichen Abschleppversuchen in zwei Nächten gesprengt wer- Karniner Brücke den, nachdem hier auch noch der letzte Gefallene der Flottille zu beklagen war. Den anderen drei Booten gelang aber der Rückmarsch nach Süden durch die Zecheriner und die Karniner Brücke mit angehobenem Mittelteil ins Haff und wei- ter nach Swinemünde bzw. Kaseburg. Bei einer regulä- ren Sprengung wäre das durch das dadurch gesperrte Fahrwasser nicht möglich gewesen. Vielmehr hätten auch die anderen drei A-Träger gesprengt und ihre Besatzungen über Land nach Swine münde evakuiert werden müssen, um von dort in den Westen zu gelan- müssen, erhob ich Einspruch: „Wenn schon gesprengt gen. Auch in Wolgast ist die Brücke wie gefordert werden muss, dann nur nach Öffnen der Brücken!“ nach dem Öffnen vor meinen Augen gesprengt wor- Anderenfalls säßen meine vier Artillerieträger, die den, nachdem sich die letzten Soldaten aus der Stadt seit diesem Tage auf dem Peenestrom patrouillierten, auf die Insel zurückgezogen hatten bzw. von Marine- in der Falle, müssten aber zur Erhaltung ihrer hohen fährprähmen nach Rügen abgelandet worden waren. Kampfstärke für die weitere Entwicklung, aber auch Und bei der Karniner Hubbrücke wäre nicht das wich- ihrer 240 Mann Besatzung wegen entweder nach tige und kostbare Mittelstück erhalten geblieben! Norden vorbei an Wolgast oder nach Süden ins Stet- Bei den Brückensprengungen handelte es sich also tiner Haff und weiter nach Swinemünde gelangen können. Karniner Brücke (1990) Das leuchtete auch dem Seeko ein, und er machte mit einem entsprechenden Befehl den anwesenden Höheren Pionierführer persönlich dafür verantwort- lich, dass alle drei Brücken nur in geöffnetem Zustand gesprengt und das Passieren von Schiffen nicht behin- dert bzw. unmöglich gemacht werden dürfe. Auch der Gruppenführer meiner Boote nahm vor Ort Verbin- dung mit den Pionieren auf, als er die Rückführung von Heeresverbänden bei Zecherin und Karnin nach Usedom mit seinen A-Trägern am 28. und 29. April sicherte. Ich selbst wurde am 29. April nach Wolgast Die zerstörte Zecheriner Brücke geschickt, um dort mit schon vorher dorthin verlegten nicht nur allein um eine von der militärischen Lage her bedingte strategische Notwendigkeit, sondern darüber hinaus für mich als Verantwortlichen für meine vier Besatzungen und A-Träger auch um ein taktisches Erfordernis. Mit eine Grundlage für meine Forderung war es auch, dass wir bei unserer Verlegung von Kiel nach Swine- münde Anfang April 1945 die mir von früher her bekannte Möglichkeit der Fahrt sozusagen „hinten- rum“ durch den Strelasund, Greifswalder Bodden und Peenestrom gewählt hatten, als nämlich der übliche Weg über See rund um Rügen nach Abwurf von Luft- minen vor Sassnitz gesperrt war. So lernten wir diese Gegend und ihre Brücken schon kennen.

113 ERLEBNIS PEENE

Fischotter sind gute Schwimmer und Taucher und können bis zu acht Minu- ten unter Wasser bleiben. Sie leben an klaren und fischreichen Gewässern mit guten Versteckmöglichkeiten am Ufer.

Naturerbe Peenemünde

er größte Teil des Usedomer Nordens ist seit D2010 im Besitz der Deutschen Bundesstiftung Kormorankolonie Umwelt (DBU), die 1990 gegründet wurde. Deren Tochter DBU Naturerbe GmbH hat die Auf- gabe, vor allem ehemalige Militärliegenschaften zu renaturieren und die Natur in diesen Gebieten zielge- richtet zu entwickeln. Das ehemalige Militärgebiet bot sich dafür förmlich an, es gehört mit über 2.000 Hektar zu den größe- ren Naturerbe-Flächen in Deutschland. Dabei kann es sogar an früheren Schutzstatus anknüpfen, denn Ruthes Knabenkraut: Nur hier wächst Peenemünder Haken, Struck und Ruden gehörten seit diese seltene Orchideenart. Durch 1925 zu den ersten in Deutschland ausgewiesenen Weltkriege und die Teilung Deutsch- Naturschutzgebieten. lands war ihre Existenz viele Jahre vergessen. 1997 hat man dieses GEBIETSBESCHREIBUNG botanische Kleinod wiederentdeckt. UND ENTWICKLUNGSZIELE Die Naturerbefläche liegt im Mündungsbereich des Peenestroms. Trotz der Eingriffe in die Natur durch die militärische Nutzung blieb ein großer Teil der wertvol- len, auf alten Strandwällen und Dünentälern stocken- den Wälder erhalten: alte Eichen- und Buchenwäl- der, Kieferwälder auf Dünen sowie nasse Erlen- und Moorbirkenbrüche. In Bombenkratern und Gelände- senken sind Klein- und Moorgewässer entstanden. Brackwasser-Röhrichte, kleine Sandinseln, See- und Salzgraswiesen dienen vielen Wasservögeln als wich- tiger Rast-, Mauser- und Nahrungsplatz. Zu den auf der DBU-Naturerbefläche vorkommenden Vogelarten zählen Seeadler, Kranich, Kormoran, Blässralle, als Zugvögel auch Brandente und Alpenstrandläufer. Auf der Fläche werden Denkmal- und Naturschutz mit- Unter den Pflanzen ist besonders Ruthes Knabenkraut einander vereint – im größten Flächendenkmal Deutsch- zu nennen, das ausschließlich auf dieser Fläche vor- lands. An vielen Stellen hat sich die Natur die Ruinen der kommt. militärischen Geschichte erobert.

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