<<

Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz

Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen nach EG-Wasserrahmenrichtlinie Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

Impressum

Herausgeber: Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Reden Beethovenstraße 3 99096 Telefon: 0361 37-99922 Telefax: 0361 37-99950 http://www.thueringen.de/tmlfun [email protected]

Redaktion und Bearbeitung: TMLFUN, Referat 44: Wasserbau, Gewässerschutz, Flussgebietsmanagement sowie Thüringer Landgesellschaft mbH Weimarische Straße 29b 99099 Erfurt Abteilung Wasserwirtschaftliche Dienstleistungen

Titelbilder (v. l. n. r.): Rückbau eines nicht mehr genutzten Wehres an der bei Themar, Foto: ehemaliges Staatliches Umweltamt Suhl; Weidenspreitlage als Uferschutzmaßnahme an der Roda in Laasdorf, Foto: Martin Dittrich; Bau eines Umge- hungsgerinnes am Wehr Bad Salzungen/Allendorf an der Werra, Foto: ehemaliges Staatliches Umweltamt Suhl; Ufersicherung mit ingenieurbiologischen Bauweisen an der Roda in Laasdorf, Foto: Martin Dittrich

Druck: Druckhaus GmbH Jacob-A.-Morand-Str. 16 07552 Gera

Erfurt, November 2010 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen nach EG-Wasserrahmenrichtlinie Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

INHALTSVERZEICHNIS

Grußwort ...... 9

1 Einleitung ...... 11

2 Wie steht es um unsere Flüsse und Talsperren? ...... 13 2.1 Grundsätzliches ...... 13 2.2 Die Bewertung der Wasserkörper ...... 18 2.3 Der ökologische Zustand der Thüringer Gewässer – Ergebnisse ...... 20 2.3.1 Die Bewertung der Algen ...... 20 2.3.2 Die Bewertung der Wasserpfl anzen, Kieselalgen und Moose ...... 20 2.3.3 Die Bewertung der Wirbellosenfauna ...... 21 2.3.4 Die Bewertung der Fischfauna ...... 24 2.3.5 Spezifi sche Schadstoffe in Oberfl ächenwasserkörpern ...... 25 2.3.6 Die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands ...... 27 2.4 Der chemische Zustand der Thüringer Gewässer – Ergebnisse ...... 27 2.5 Zielerreichung des guten Zustands nach WRRL in den Oberfl ächengewässern ...... 29

3 Wie steht es um unser Grundwasser? ...... 30 3.1 Grundsätzliches ...... 30 3.2 Der chemische Zustand des Grundwassers – Ergebnisse ...... 31 3.3 Der mengenmäßige Zustand des Grundwassers – Ergebnisse ...... 33 3.4 Zielerreichung des guten Zustands nach WRRL im Grundwasser ...... 34

4 Was sind die Ursachen für die Gewässerdefi zite? ...... 35 4.1 Grundsätzliches ...... 35 4.2 Gewässerstruktur und Gewässerdurchgängigkeit ...... 36 4.2.1 Historie ...... 36 4.2.2 Defi zite in Thüringen ...... 37 4.3 Der Eintrag organischer Belastung ...... 40 4.3.1 Grundsätzliches ...... 40 4.3.2 Ausweisung von Wasserkörpern mit organischer Belastung ...... 41 4.4 Der Nährstoffeintrag in Grundwasser und Oberfl ächengewässer ...... 42 4.4.1 Grundsätzliches ...... 42 4.4.2 Stickstoff ...... 43 4.4.3 Phosphor ...... 44 4.5 Weitere Schadstoffeinträge ...... 46 4.5.1 Pfl anzenschutzmittel ...... 47 4.5.2 Metalle und zinnorganische Verbindungen ...... 47 4.5.3 Der Stoffeintrag in das Grundwasser ...... 48 4.6 Der Eintrag von Salzen in Grundwasser und Oberfl ächengewässer ...... 50 4.6.1 Grundsätzliches ...... 50 4.6.2 Die Salzbelastung im Werra-Gebiet ...... 50 4.6.3 Die Salzbelastung im Südharz ...... 53 4.6.4 Die Salzbelastung im Ronneburger Raum ...... 53 4.7 Belastung durch Grundwasserentnahme ...... 54 4.8 Der Einfl uss von Hege- und Besatzmaßnahmen auf die Fischgewässerlebensgemeinschaften . . . . 54 4.9 Der Einfl uss der Kormoranbestände auf die Fischpopulation ...... 54

2 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

5 Welche Maßnahmen sollen durchgeführt werden? ...... 56 5.1 Grundsätzliches ...... 56 5.2 Maßnahmenauswahl ...... 59 5.3 Maßnahmen Gewässerstruktur und Gewässerdurchgängigkeit ...... 60 5.3.1 Festlegung der Schwerpunktgewässer ...... 60 5.3.2 Ableitung der Maßnahmen ...... 62 5.3.3 Veranschlagte Kosten der gewässerbaulichen Maßnahmen ...... 70 5.4 Maßnahmen Abwasser ...... 70 5.4.1 Grundsätzliches ...... 70 5.4.2 Festlegung der Maßnahmen ...... 71 5.4.3 Veranschlagte Kosten der Abwassermaßnahmen ...... 74 5.5 Maßnahmen Landwirtschaft ...... 74 5.5.1 Grundsätzliches ...... 74 5.5.2 Ableitung der Förderkulissen für Agrarumweltmaßnahmen ...... 74 5.5.3 Angebot an Agrarumweltmaßnahmen ...... 75 5.5.4 Maßnahmenkosten ...... 78 5.5.5 Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge von Pfl anzenschutzmitteln ...... 78 5.6 Maßnahmen Altlasten ...... 78 5.7 Maßnahmen Bergbau ...... 79 5.8 Maßnahmen zur Reduzierung der mengenmäßigen Belastung ...... 79 5.9 Maßnahmen zur Reduzierung der Salzbelastungen ...... 80 5.9.1 Werra-Gebiet ...... 80 5.9.2 Südharz-Gebiet ...... 81 5.9.3 Ronneburger Raum ...... 81 5.10 Konzeptionelle Maßnahmen ...... 81 5.11 Fischereiliche Maßnahmen ...... 82

6 Was können wir erreichen? ...... 83 6.1 Grundsätzliches ...... 83 6.2 Inanspruchnahme von Ausnahmen ...... 84 6.2.1 Grundsätzliches ...... 84 6.2.2 Fristverlängerungen ...... 84 6.2.3 Weniger strenge Umweltziele ...... 86 6.3 Erheblich veränderte und künstliche Wasserkörper ...... 86 6.3.1 Grundsätzliches ...... 86 6.3.2 Ausweisung erheblich veränderter und künstlicher Wasserkörper ...... 86 6.3.3 Ableitung des ökologischen Potenzials ...... 88 6.4 Die Bewirtschaftungsziele ...... 90 6.4.1 Gewässerstruktur und Durchgängigkeit ...... 90 6.4.2 Signifi kante stoffl iche Belastungen ...... 91 6.4.3 Zusammenfassung der Bewirtschaftungsziele ...... 95

7 Wie wurden Sie während der Anhörung beteiligt? ...... 97

8 Zusammenfassung ...... 100

9 Ausblick ...... 103

3 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Flussgebietseinheiten ...... 11 Abb. 2: Ablaufschema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele – Aspekte Monitoringergebnisse und Zustandsbewertung ...... 13 Abb. 3: Schema der Bewertung der Oberfl ächengewässer ...... 13 Abb. 4: Die Katze im Schiefergebirge (Quelle: TMLFUN) ...... 14 Abb. 5: Verschiedene Algenarten (Quelle: Mischke) ...... 14 Abb. 6: Gewöhnliches Pfeilkraut (Quelle: Janßen) ...... 15 Abb. 7: Kieselalge (Quelle: PHYLIB-Team) ...... 15 Abb. 8: Köcherfl iegenlarve (Quelle: Nixdorf) ...... 15 Abb. 9: Döbel (Quelle: Wagner, IGF Jena) ...... 16 Abb. 10: Schema zur Ableitung des ökologischen Zustands ...... 17 Abb. 11: Was ist ein Oberfl ächenwasserkörper? ...... 18 Abb. 12: Die Thüringer Oberfl ächenwasserkörper ...... 18 Abb. 13: Bewertung des OWK Obere ...... 19 Abb. 14: Bewertung der Algen (Phytoplankton) ...... 20 Abb. 15: Bewertung der Wasserpfl anzen, Kieselalgen und Moose (Makrophyten/Phytobenthos) ...... 21 Abb. 16: Beber in Rengelrode (Quelle: TMLFUN) ...... 22 Abb. 17: Bewertung der Saprobie ...... 22 Abb. 18: Bewertung der Allgemeinen Degradation ...... 23 Abb. 19: Gesamtbewertung der Wirbellosenfauna (Makrozoobenthos) ...... 23 Abb. 20: Beispiele für gute und schlechte Gewässerstruktur (Quelle: TMLFUN) ...... 24 Abb. 21: Bewertung der Fischfauna ...... 25 Abb. 22: Belastungen durch spezifi sche Schadstoffe ...... 26 Abb. 23: Bewertung des ökologischen Zustands bzw. ökologischen Potenzials ...... 27 Abb. 24: Bewertung des chemischen Zustands der Oberfl ächenwasserkörper ...... 28 Abb. 25: Bewertung des chemischen Zustands unter Berücksichtigung der TRL „Umweltqualitätsnormen“ . . 29 Abb. 26: Schema Bewertung des Grundwassers ...... 30 Abb. 27: Bewertung des GWK Nordthüringer Buntsandsteinausstrich-Helme ...... 30 Abb. 28: Grundwasserbeschaffenheitsmessstelle Hummelshain (Quelle: TLUG) ...... 31 Abb. 29: Regionalisierungsmethode SIMIK+ (Stand 2008) ...... 32 Abb. 30: Chemischer Zustand der Grundwasserkörper ...... 33 Abb. 31: Unstrutquelle in Kefferhausen (Quelle: TLUG) ...... 33 Abb. 32: Bewertung des mengenmäßigen Zustands ...... 34 Abb. 33: Ablaufschema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele – Aspekt Ursachen ...... 35 Abb. 34: Historische Zeichnung der Mühle an der Schlösserbrücke (Quelle: Stadtmuseum Erfurt) ...... 36 Abb. 35: Beispiele guter Gewässerstruktur (Quelle: TMLFUN) ...... 37 Abb. 36: Eisvogel (Quelle: Janßen) ...... 37 Abb. 37: Beispiele schlechter Gewässerstruktur (Quelle: TMLFUN) ...... 38 Abb. 38: Bewertung der Gewässerstruktur nach dem LAWA-Übersichtsverfahren ...... 39 Abb. 39: Unveränderte Gewässerstruktur in der Schorte bei (Quelle: TMLFUN) ...... 40 Abb. 40: Kleinkläranlage, Tropfkörper (Quelle: TMLFUN) ...... 41 Abb. 41: Abwassereinleitungen, erkennbar an der milchigen Farbe, hervorgerufen durch Bakterien (Quelle: TMLFUN)...... 41 Abb. 42: OWK mit organischer Belastung...... 41 Abb. 43: Frisch gekrautetes Gewässer (Quelle: Janßen) ...... 42 Abb. 44: Zusammenfl uss zweier Fließgewässer mit unterschiedlicher Nährstoffbelastung (Quelle: TMLFUN)...... 43 Abb. 45: Gebiete mit Nitratbelastung (Nährstoffüberschüssen) ...... 44

4 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 46: Durch Phosphoreinträge belastete Oberfl ächenwasserkörper ...... 45 Abb. 47: Beispiel schlechter Erosionsschutzpraxis in der Landwirtschaft (Quelle: TLL) ...... 46 Abb. 48: Phosphorbelastung infolge von Bodenerosion ...... 46 Abb. 49: Belastung durch Altlasten im Grundwasser ...... 48 Abb. 50: Belastung durch bergbauliche Aktivitäten im Grundwasser ...... 49 Abb. 51: Grund- und Oberfl ächenwasserkörper mit Salzbelastung ...... 50 Abb. 52: Chloridkonzentrationen von 1998-2007 in Gerstungen/Werra ...... 51 Abb. 53: Rückstandshalde Hattorf direkt an der thüringisch-hessischen Grenze (Quelle: Janßen) ...... 51 Abb. 54: Im Werragebiet produzierende Standorte ...... 52 Abb. 55: Halde Bischofferode (Quelle: TLUG) ...... 53 Abb. 56: Kormoran (Quelle: Janßen) ...... 54 Abb. 57: Schema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele - Aspekte Zielwerte und Maßnahmen ...... 56 Abb. 58: Planungseinheiten als Bezugspunkt für Maßnahmen in den Oberfl ächengewässern ...... 56 Abb. 59: Koordinierungsräume als Bezugspunkt für Maßnahmen im Grundwasser ...... 57 Abb. 60: Maßnahmenprogramm – Auszug PE Ilm ...... 59 Abb. 61: Thüringer Linkliste der Planungseinheit Ilm ...... 59 Abb. 62: Schwerpunktgewässer Struktur und Durchgängigkeit ...... 61 Abb. 63: Auftaktveranstaltung in der Planungsregion Ostthüringen in Gera (Quelle: Schmidt) ...... 62 Abb. 64: Zweiter Workshop im OWK Roda in Tröbnitz (Quelle: Schmidt) ...... 63 Abb. 65: Gewässerrahmenpläne (Quelle: TLUG) ...... 64 Abb. 66: Gewässerstruktur der Leutra im Ist-Zustand (Ausschnitt des Wasserkörpers) ...... 65 Abb. 67: Geplante Maßnahmen an der Leutra ...... 65 Abb. 68: Eigendynamische Gewässerentwicklung (Fotomontage, Quelle: TMLFUN) ...... 66 Abb. 69: Schematische Darstellung des Entwicklungskorridors unter Berücksichtigung lokaler Nutzungen (Quelle: „Leitlinien Gewässserentwicklung“, LAWA 2006) ...... 66 Abb. 70: Neu gestaltete Mäander an der Föritz (Quelle: Kettnaker 2003) ...... 66 Abb. 71: Gewässerentwicklung am Röstegraben (Quelle: TMLFUN) ...... 67 Abb. 72: Sohlengleite oberhalb von Einhausen/Werra (Quelle: ehem. SUA Suhl) ...... 68 Abb. 73: Anlage von Flussschlingen an der Ulster (Quelle: Luftbild, Kersten Winter, LaNaServ Blankenhain) . 68 Abb. 74: Umgehungsgerinne in Vachdorf an der Werra, in Fließrichtung links (Quelle: Damrath) ...... 69 Abb. 75: Schlitzpass als Wehrumgehung an der Schleuse (Quelle: ehem. SUA Suhl) ...... 69 Abb. 76: Vorgehen bei der Ableitung von Abwassermaßnahmen ...... 71 Abb. 77: Kosteneffi zienz bei der Ammoniumreduzierung (Stand 2009) ...... 72 Abb. 78: Modellierung der Erosionsgefährdung (rot gefärbt), Luftbild und Modell (Quelle: TLUG) ...... 75 Abb. 79: Förderkulissen der Agrarumweltmaßnahmen (Stand 2008) ...... 75 Abb. 80: Pfl uglose Bodenbearbeitung (Quelle: TLL) ...... 77 Abb. 81: Blühstreifen (Quelle: TLL) ...... 77 Abb. 82: Sanierungsarbeiten am Teersee „Neue Sorge“, Rositz (Quelle: TMLFUN) ...... 78 Abb. 83: Bewirtschaftungsziele nach WRRL ...... 83 Abb. 84: Ablaufschema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele ...... 84 Abb. 85: Gesamtergebnis der Ausweisung erheblich veränderter und künstlicher OWK ...... 88 Abb. 86: Beispiel zur Ableitung des ökologischen Potenzials ...... 89 Abb. 87: Ergebnisse der Ableitung des guten ökologischen Potenzials ...... 89 Abb. 88: Bewirtschaftungsziele Gewässerstruktur ...... 90 Abb. 89: Bewirtschaftungsziele organische Belastung ...... 91 Abb. 90: Bewirtschaftungsziele Phosphor ...... 92 Abb. 91: Bewirtschaftungsziele Nitrat in den Oberfl ächengewässern ...... 93 Abb. 92: Bewirtschaftungsziele Nitrat im Grundwasser ...... 93 Abb. 93: Bewirtschaftungsziele Salze und sonstige Stoffe in den Oberfl ächengewässern ...... 94 Abb. 94: Bewirtschaftungsziele Salze und sonstige Stoffe im Grundwasser ...... 95

5 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 95: Verteilung der Defi zite pro Wasserkörper 2008 bzw. 2015 (Prognose), bezogen auf die Wasserkörper, welche die Ziele 2008 bzw. 2015 nicht erreichen ...... 96

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Thüringer Wasserkörper mit einer Überschreitung der spezifi schen Schadstoffe ...... 26 Tabelle 2: Thüringer Wasserkörper mit der Überschreitung von UQN zur Einstufung des chemischen Zustands ...... 27 Tabelle 3: Thüringer Wasserkörper potenzieller Überschreitung von Schadstoffen nach der Tochterrichtlinie „Umweltqualitätsnormen“ ...... 28 Tabelle 4: Bundesweit einheitliche Grenzwerte (Umweltqualitätsnormen bzw. Schwellenwerte) für das Grundwasser ...... 31 Tabelle 5: Planungseinheiten und Koordinierungsräume ...... 57 Tabelle 6: Ausweisung von HMWB und AWB in Thüringen ...... 87

ANHANG

Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper Anhang 2: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Grundwasserkörper Anhang 3: Begründung für die HMWB-Einstufung Anhang 4: Begründung für die Inanspruchnahme von Ausnahmeregelungen Anhang 5: Liste der Maßnahmen nach 2015 und 2021 Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer Oberfl ächenwasserkörpern

6 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS a Jahr Abb. Abbildung ABK Abwasserbeseitigungskonzept AUM Agrarumweltmaßnahme AWB artifi cial water body (künstlicher Wasserkörper) AZV Abwasserzweckverband BSB biochemischer Sauerstoffbedarf bspw. beispielsweise bzgl. bezüglich bzw. beziehungsweise CIS Common Implementation Strategy (Gemeinsame Umsetzungsstrategie)

CO2 Kohlendioxid CSB chemischer Sauerstoffbedarf d Tag DDR Deutsche Demokratische Republik DDT Dichlordiphenyltrichlorethan (Insektizid) dH deutsche Härte d. h. das heißt EG-WRRL Europäische Wasserrahmenrichtlinie ehem. ehemalig EKB Eigenkontrollbericht ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes EU Europäische Union EW Einwohnerwert FFH-RL Flora-Fauna-Habitat – Richtlinie FGE Flussgebietseinheit FGG Flussgebietsgemeinschaft FILET Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen gem. gemäß ggf. gegebenenfalls GRP Gewässerrahmenplan GW Grundwasser GWK Grundwasserkörper GWTR Grundwasser – Tochterrichtlinie H Wasserstoff ha Hektar HMWB heavily modifi ed water body (erheblich veränderter Wasserkörper) i. d. R. in der Regel IMK Integriertes Maßnahmenkonzept l Liter KA Kläranlage kg Kilogramm km Kilometer km² Quadratkilometer KR Koordinierungsraum

7 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

KULAP Kulturlandschaftsprogramm LAWA Länderarbeitsgemeinschaft Wasser m³ Kubikmeter mg Milligramm N Stickstoff

NH3 Ammoniak + NH4 /NH4-N Ammonium/Ammonium-Nitrat NIS Neue Integrierte Salzsteuerung - NO3 Nitrat Nr. Nummer

O2 Sauerstoff OW Oberfl ächenwasser OWK Oberfl ächenwasserkörper o. g. oben genannt o. Ä. oder Ähnlichem/s P Phosphor PAK Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe PVC Polyvenylchlorid PE Planungseinheit RL Richtlinie SUA/SUÄ Staatliches Umweltamt/Staatliche Umweltämter t Tonne ThürNatG Thüringer Naturschutzgesetz ThürWG Thüringer Wassergesetz ThürWRRLVO Thüringer Wasserrahmenrichtlinienverordnung TLL Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft TLUG Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie TLVwA Thüringer Landesverwaltungsamt TMLFUN Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz TOC total organic carbon (organischer Kohlenstoff) TRL Tochterrichtlinie u. a. unter anderem u. ä. (Technik) und ähnlicher (Technik) UQN Umweltqualitätsnorm vgl. vergleiche WHG Wasserhaushaltsgesetz (des Bundes) WRRL Wasserrahmenrichtlinie z. B. zum Beispiel µg Mikrogramm

8 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Grußwort

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich möchte Ihnen mit dem vorliegenden Thüringer Landesbericht die wesentlichen Inhalte der „Aktion Fluss“ in Thüringen vorstellen. Mit der „Aktion Fluss“ wollen wir viele große und kleine Maßnahmen zur Verbesse- rung unserer Gewässer leisten.

In den nachfolgenden Kapiteln werden insbesondere die Ziele und Maßnahmen, die wir uns für den Zeitraum von 2009 bis 2015 zur weiteren Verbesserung unserer Gewässer und zum Schutz unserer Ressource Wasser vorgenommen haben, erläutert und die in Thüringen gewählte Herangehensweise vorgestellt. Der Landesbe- richt ist das Ergebnis eines langjährigen und gemeinsamen Planungsprozesses.

Ziel dieses Prozesses war es, die erforderlichen Maßnahmen zur Erreichung des guten Zustands in den Thü- ringer Gewässern zu identifi zieren, sich dabei gleichzeitig den europäischen Anforderungen an unsere Gewäs- ser zu stellen und deren Umsetzung Schritt für Schritt zu realisieren.

Die Europäische Gemeinschaft hat mit der Verabschiedung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie im De- zember 2000 einen Rahmen für nachhaltiges wasserwirtschaftliches Handeln geschaffen. Es ist unser gemein- sames Anliegen, die Flüsse, Seen und das Grundwasser für die kommenden Generationen als wichtigste Le- bensvoraussetzung zu sichern und zu schützen. Dazu haben wir die ersten Bewirtschaftungspläne und Maß- nahmenprogramme aufgestellt und wollen diese gemeinsam mit Ihnen bis 2015 in die Tat umsetzen. In Thüringen erfolgt dies durch die „Aktion Fluss – Thüringer Gewässer gemeinsam entwickeln“.

Wir können mit Stolz auf erfolgreiche Jahre zur Verbesserung der Qualität unserer Gewässer zurückblicken. Wir haben zum Beispiel durch den Neubau von Kläranlagen nach dem Stand der Technik und den Anschluss vieler Ortslagen bereits wesentlich die Güte der Flüsse und Bäche verbessern können. Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Mit der Umsetzung der „Aktion Fluss“ in Thüringen gilt es jedoch, sich den weiteren Herausforderungen zur nachhaltigen Verbesserung der Gewässer zu stellen. Ziel ist es, dass unsere Oberfl ächengewässer und das Grundwasser einen guten Zustand erreichen.

9 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die Überwachung der Thüringer Gewässer nach den neuen, verstärkt ökologisch orientierten Bewertungsver- fahren zeigt, dass wir den erfolgreich eingeschlagenen Weg zur Erhöhung des Anschlussgrades an neue Klär- anlagen und deren Ausbau weiter gehen müssen. Darüber hinaus sind die Nährstoffeinträge in Oberfl ächen- und Grundwasser weiter zu reduzieren. Ebenso müssen wir unseren Gewässern mehr Raum für ein natürliche- res Erscheinungsbild geben und die Durchgängigkeit der Gewässer für Fische und andere Organismen sicherstellen. Damit leistet die „Aktion Fluss“ auch einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Hoch- wasserschutzes in Thüringen.

Wir haben in den vergangenen Jahren einen intensiven Dialog mit der Öffentlichkeit zu möglichen und geeig- neten Maßnahmen zur Erreichung des guten Zustands der Gewässer geführt. Im Ergebnis haben wir Ihnen mit der DVD „Flüsse, Seen, Grundwasser – Anhörung 2009“ die Resultate der Bewirtschaftungsplanung Ende 2008 vorgestellt und Sie gebeten, sich zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme zu äußern. Für Ihre zahlreichen Anmerkungen hierzu und Ihr Engagement möchte ich mich an dieser Stelle aus- drücklich bedanken.

Auf Basis Ihrer Anmerkungen haben wir die Entwürfe der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für die Flussgebiete Elbe, und Rhein im Rahmen der länder- und staatenübergreifenden Abstimmungen überarbeitet.

Die nunmehr vorliegenden Endfassungen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme wurden durch die Veröffentlichung im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 51/2009 mit dem darin enthaltenen Sonderdruck Nr. 5/2009 für die kommenden sechs Jahre für behördenverbindlich erklärt. Diese umfassen die Maßnahmen, die wir gemeinsam bis Ende 2015 in Thüringen zur Verbesserung unserer Gewässer umsetzen wollen. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse der Anhörung zur Strategischen Umweltprüfung der Maßnahmenprogramme in Form der Umwelterklärungen veröffentlicht.

Der Thüringer Landesbericht wurde im Ergebnis der Abstimmungen in den Flussgebieten und unter Berück- sichtigung Ihrer Anmerkungen fortgeschrieben. Er stellt damit die abschließende Dokumentation der Bewirt- schaftungsplanung für den ersten Bewirtschaftungszyklus von 2009 bis 2015 dar.

Für den nachhaltigen Schutz unserer Gewässer liegt mit der „Aktion Fluss“ für Thüringen ein ambitioniertes Maßnahmenpaket vor. Lassen Sie uns den begonnenen Weg des Dialoges für die Umsetzung der Maßnahmen gemeinsam fortführen – für sauberes Wasser, ökologisch intakte Gewässer, eine Verbesserung des Hochwas- serschutzes und eine nachhaltig gesicherte Zukunft Thüringens.

Ihr

Jürgen Reinholz Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz

10 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

1 Einleitung

Am 22. Dezember 2000 ist die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in Kraft getreten. Ihr vorrangiges Ziel ist es, Flüsse, Seen, Übergangs- und Küstengewässer sowie das Grundwasser zu verbessern und in einen guten Zustand zu überführen. Da in den Oberfl ächengewässern Flüsse mit ihren Einzugsgebieten ökologische Einheiten bilden, können sich bestehende Nutzungen und geplante Maßnahmen über Grenzen hinweg auswir- ken. Im Zuge des erforderlichen länder- und staatenübergreifenden Managements hat Thüringen Anteil an zwei internationalen Flussgebietseinheiten (Elbe und Rhein) sowie an der nationalen Flussgebietseinheit We- ser (siehe Abb. 1).

Mit der Veröffentlichung im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 51/2009 mit dem darin enthaltenen Sonderdruck Nr. 5/2009 vom 21. Dezember 2009 liegen die ersten offi ziellen Bewirtschaf- tungspläne und Maßnahmenprogramme für die Umsetzung der EG-WRRL im Freistaat Thüringen vor. Die Bewirtschaftungsplä- ne und Maßnahmenprogramme werden je Flussgebietseinheit aufgestellt und regeln jeweils für eine Periode von 6 Jahren u. a. die konkreten Ziele für einzelne Gewässer und legen die notwen- digen Maßnahmen zu deren Erreichung fest. Da diesen Bewirt- schaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen eine hohe Be- deutung für die Bewirtschaftung und den Ausgleich der ver- schiedenen Interessen am Gewässer zukommt, wurde vor deren Inkrafttreten eine 6-monatige öffentliche Anhörung der Entwürfe durchgeführt. Dazu wurden die Pläne und Programme vom 22. Dezember 2008 bis zum 22. Juni 2009 ausgelegt. Abb. 1: Flussgebietseinheiten

Jeder konnte in diesem Zeitraum Stellung beziehen und einige von Ihnen haben diese Möglichkeit auch ge- nutzt. Insgesamt gingen 179 Stellungnahmen fristgerecht ein, die auf Relevanz geprüft und bei der Überarbei- tung der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme soweit möglich berücksichtigt wurden (siehe Ka- pitel 8).

Die vorliegende DVD „Flüsse, Seen, Grundwasser – Bewirtschaftung 2009 bis 2015“ umfasst alle aktualisierten Dokumente sowie weitere Hintergrundinformationen.

Ziel des Thüringer Landesberichtes ist es, ergänzend zu den o. g. Dokumenten der Flussgebiets einheiten, eine zusammenhängende Darstellung der Inhalte der drei Bewirtschaftungspläne bzw. Maßnahmenprogramme (Elbe, Weser, Rhein) für Thüringen zu geben. Ferner sollen umfangreicher, als dies in (inter)nationalen Doku- menten möglich ist, das Vorgehen sowie die Ergebnisse in Thüringen erläutert werden. Dies umfasst auch die Ergänzung durch Beispiele, Fotos und Skizzen zum besseren Verständnis der fachlichen Inhalte.

Der Thüringer Landesbericht stellt kein eigenes rechtliches Dokument dar, sondern dient ausschließlich der Er- läuterung. Aus diesem Grund haben wir uns vom Aufbau der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenpro- gelöst. Der Landesbericht widmet sich den aus unserer Sicht vier maßgeblichen Fragen des Bewirt- schaftungsprozesses:

• Wie steht es um unsere Flüsse, Talsperren und unser Grundwasser? • Was sind die Ursachen für die Gewässerdefi zite? • Welche Maßnahmen sollen durchgeführt werden? • Was können wir erreichen?

11 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Der Bericht enthält nicht alle Bestandteile der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme, so wurden z. B. das Verzeichnis der Schutzgebiete und die wirtschaftliche Analyse als „Sonderfragen“ des Prozesses nicht aufgenommen. Für Informationen zu diesen Fragen wird auf die Originaldokumente verwiesen.

Der Thüringer Landesbericht gibt einen besseren Überblick bzw. einen tieferen Einblick in die Situation in Thü- ringen und stellt damit eine gute Grundlage für die Prüfung und das Verständnis der offi ziellen Dokumente dar. Er umfasst alle Thüringen betreffenden Angaben zu den Zuständen der Gewässer sowie den Maßnahmen und Bewirtschaftungszielen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme.

12 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

2 Wie steht es um unsere Flüsse und Talsperren?

2.1 Grundsätzliches

Als oberstes Ziel legt die WRRL den guten Zustand für Grund- und Oberfl ächengewässer fest. Für die Aufstel- lung der ersten Bewirtschaftungspläne bildeten umfangreiche Gewässeruntersuchungen (Monitoring) die Ba- sis für die Zustandsbewertung (siehe Schema Abb. 2). Entsprechend den Monitoringergebnissen und der Zu- standsbewertung wurden Ursachen für Gewässerdefi zite analysiert und Zielwerte festgelegt, die letztendlich in Maßnahmen und Bewirtschaftungszielen mündeten (siehe folgende Kapitel).

MonitoringMonitoring-- Bewirtschaftungs-- Zustand Ursachen Zielwerte Maßnahmen ergebnisse ziele

Abb. 2: Ablaufschema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele – Aspekte Monitoringergebnisse und Zustandsbewertung

Wie wurde bewertet? Die Fließgewässer Deutschlands wurden bisher vor allem mit Hilfe des Saprobiensystems, die stehenden Ge- wässer mit der Trophie bewertet. Weiterhin wurden viele chemische Parameter erhoben .

Das Saprobiensystem beruht auf der Untersuchung von tierischen Kleinlebewesen (Insekten, Kleinkrebse, Mu- scheln, Wür mer), die eine organische Verschmutzung anzeigen. Die Bewertung wurde vor allem für die großen Fließgewässer Deutschlands durchgeführt.

Unter der Trophie wird die Intensität der pfl anzlichen Produktion verstanden, die im Wesentlichen abhängig von der Nährstoffversorgung und den Lichtverhältnissen ist. Sie wird durch Messungen von Phosphat, Chloro- phyll-a und der Sichttiefe ermittelt.

Mit der WRRL werden jetzt alle Gewässer mit einem Einzugsgebiet > 10 km2 und alle stehenden Gewässer mit einer Wasserfl äche > 50 Hektar bewertet. Die Bewertung erfolgt einheitlich und fl ächendeckend für ganz Deutschland und innerhalb der Europäischen Union. Hierfür stehen neue Bewertungsverfahren zur Verfügung. Für die Bewertung der Oberfl ächengewässer wird der ökologische und chemische Zustand herangezogen (sie- he Abb. 3).

Bewertung Oberfl ächengewässer

chemischer Zustand + ökologischer Zustand gefährliche gut Biologische sehr gut Schadstoffe nicht gut Qualitäts- gut komponenten mäßig spezifische unbefriedigend Schadstoffe schlecht

Abb. 3: Schema der Bewertung der Oberfl ächengewässer

Neben der Bewertung einzelner chemischer Parameter steht die Beurteilung der im und am Gewässer leben- den Pfl anzen und Tiere im Mittelpunkt der Gewässerbewertung.

Untersuchungen an Organismen ermöglichen eine bessere Beurteilung der komplexen Gewässersituation als Einzelmessungen von chemischen Parametern. Zudem können Schadstoffeinträge in Gewässer häufi g nur ge-

13 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen nau zum Zeitpunkt des Eintrages ermittelt werden. An den im Gewässer lebenden Tieren und Pfl anzen sind Schadstoffeinträge hingegen oft noch Wochen und Monate nach dem Ereignis nachweisbar.

Bewertungsrelevante Tier- und Pfl anzenarten werden zu Organismengruppen zusammengefasst. Diese bilden die biologischen Qualitätskomponenten für die Beurteilung des ökologischen Zustands. Für diese wurden deutschlandweit eine ganze Reihe neuer Bewertungsverfahren entwickelt. Durch eine internationale Harmoni- sierung dieser Bewertungsverfahren wird sichergestellt, dass die Ergebnisse mit denen anderer Länder der Eu- ropäischen Union vergleichbar sind.

Jeder Bewertung einer biologischen Komponente liegt der gleiche Ansatz zu Grunde: Die Gewässerbesiedlung wird jeweils mit einer für das Gewässer typischen, unbeeinträchtigten Besiedlung (Referenz) verglichen. Der gute Zustand darf auf Grund der menschlichen Nutzung davon abweichen, aber nur in einem Maße, der das Gewässer als funktionsfähigen Lebensraum erhält. Bei der Bewertung geht es nicht darum, besonders seltene Arten zu schützen (wie z. B. bei der Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), sondern die ge- wässertypischen Lebensgemeinschaften als Maßstab für den jeweiligen Gewässerzustand heranzuziehen.

Ein Beispiel: Eine typische Lebensgemeinschaft der Gewässer der Mittelgebirge (siehe Abb. 4) ist eine Fischfauna, die von Forellen und Groppen dominiert wird. Diese Fischarten ernähren sich von bestimmten Kleinlebewesen wie Libellen-, Köcher- und Steinfl iegen- larven. Diese sind an starke Strömung, hohen Sauerstoffgehalt und niedrige Wassertemperaturen angepasst, die für diese Gewässer ty- pisch sind. Durch die Beschattung und die hohe Schleppkraft der Gewässer existieren in den Oberläufen kaum höhere Wasserpfl an- zen. In diesen klaren sprudelnden Gewässern dienen bestimmte Kieselalgen und Wassermoose als Indikatoren einer funktionieren- Abb. 4: Die Katze im Schiefergebirge den Gewässerfl ora. (Quelle: TMLFUN)

Jede Organismengruppe wird einzeln bewertet. Die Bewertungsskala ist fünfstufi g und reicht von „sehr gut“ bis „schlecht“. Jede Gruppe muss mindestens mit „gut“ bewertet werden, um den guten Gewässerzustand an- zuzeigen. Die schlechteste Bewertung innerhalb der vier im Folgenden vorgestellten Organismengruppen er- gibt gemäß der WRRL die Gesamtbewertung der biologischen Komponenten. Dies hat zur Folge, dass bereits die mäßige Bewertung einer Komponente zur Verfehlung des guten Zustands führt.

Welche Organ ismengruppen werden bewertet?

Algen (Phytoplankton) Die Algen, wissenschaftlich Phytoplankton genannt, gehören zu den Primärproduzenten, die mit Hilfe von Licht durch Pho- tosynthese aus Kohlendioxid und Nährstoffen Biomasse auf- bauen. Sie sind somit Bestandteil der Basis der Nahrungspyra- mide und kommen vor allem in stehenden und langsam fl ie- ßenden Gewässern vor.

Diese Organismengruppe ist nur für große Fließgewässer, wie z. B. , Werra, und Weiße Elster, bewertungsrele- Abb. 5: Verschiedene Algenarten (Quelle: Mischke) vant.

14 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Einige Algen, z. B. Blaualgen, entwickeln bei übermäßigem Nährstoffangebot Massenvorkommen, andere ge- hen hingegen zurück, da sie durch die Blaualgenmassenentwicklungen nicht mehr genügend Licht bekommen. Das bedeutet, mit dem Nährstoffangebot ändert sich die Zusammen setzung der Arten. Die Zusammenset- zung der Algenpopulation bildet daher die Bewertungsgrundlage.

Wasserpfl anzen, Moose und Kieselalgen (Makrophyten/Phytobenthos)

Abb. 6: Gewöhnliches Pfeilkraut (Quelle: Janßen) Abb. 7: Kieselalge (Quelle: PHYLIB-Team)

Die Bewertungskomponente Makrophyten/Phytobenthos vereint höhere Wasserpfl anzen (Makrophyten) so- wie niedere Wasserpfl anzen z. B. Moose und am oder im Sediment lebende Kieselalgen (Phytobenthos), also alle im Gewässer festsitzenden Pfl anzen.

Diese Organismengruppe reagiert in erster Linie auf die Nährstofffracht eines Gewässers und zeigt dabei un- terschiedliche Bedingungen an.

Die Makrophyten spiegeln auf Grund ihrer langen Lebensdauer, der Aufnahme von Nährstoffen aus dem Sedi- ment und der relativ trägen Verbreitungsmechanismen die Verhältnisse im Gewässer über einen längeren Zeit- raum wider. Phytobenthos dagegen reagieren sehr kurzfristig auf Veränderungen und können innerhalb weni- ger Wochen völlig neue, den veränderten Umständen angepasste Lebensgemeinschaften aufbauen.

Darüber hinaus können die Organismen andere stoffl iche Belastungen, wie z. B. Versauerung oder Versalzung, anzeigen.

Wirbellosenfauna (Makrozoobenthos) Als Makrozoobenthos bezeichnet man die Wirbellosenfauna der Gewässersohle, die mit bloßem Auge sichtbar ist. Es han- delt sich dabei vor allem um Larvenstadien von Insekten, um Krebse, Milben, Schnecken, Muscheln, Egel und Würmer. Je nach Gewässertyp sind bestimmte typische Arten anzutreffen.

Mit über 1000 Arten allein in Deutschland nehmen diese Klein- lebewesen wichtige ökologische Funktionen im Gewässer wahr: Sie weiden Algen ab, wirken beim Abbau abgestorbener Pfl anzen mit und bilden die Nahrungsgrundlage für viele Fisch- Abb. 8: Köcherfl iegenlarve (Quelle: Nixdorf) arten. Intakte Lebensgemeinschaften sind nicht nur auf eine gute Wasserqualität angewiesen, sie benötigen differenzierte Gewässerstrukturen im und am Gewässer, wie Pfl anzen, Totholz oder größere Steine und bestimmte Sohlsubstrate, wie z. B. Sand und Kies.

15 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die Wirbellosenfauna umfasst somit wichtige Indikatorarten für die Gewässerlebensräume. Deren Bewertung liefert zwei wesentliche Ergebnisse: Mit der Saprobie werden die Auswirkungen organischer Verschmutzung auf die Organismen sichtbar; die Allgemeine Degradation spiegelt hauptsächlich eine Beeinträchtigung der Ge- wässerstruktur wider. Für den ökologischen Zustand erfolgt eine Gesamtbewertung der Wirbellosenfauna. Das bedeutet, dass die Bewertungen der Saprobie und der Allgemeinen Degradation im OWK zu einem Gesamter- gebnis zusammengezogen werden. Hier gilt das Prinzip „one out-all out“ und die jeweils schlechtere Bewer- tungskomponente bestimmt die Gesamtbewertung (siehe Kapitel 2.3.3).

Fischfauna Das Artenspektrum der Thüringer Fischfauna umfasst derzeit 35 Arten, von denen 10 Arten gefährdet oder stark gefährdet sind (vgl. TMLFUN 12/2007 „Fischfauna-Erfassung, Bewer- tung und Maßnahmenableitung nach Wasserrahmenrichtli- nie“). Die Zusammensetzung der Fischfauna unterscheidet sich entsprechend den Strömungs-, Substrat-, Temperatur- und Sauerstoff verhältnissen im Gewässerverlauf. Dieses und ihr ausgeprägtes Wanderungsverhalten machen sie zu guten Indikatoren der Gewässerstruktur.

Abb. 9: Döbel (Quelle: Wagner, IGF Jena)

Bewertungsrelevant sind die Artenzusammensetzung, die die wandernden Arten besonders berücksichtigt, und die Altersstrukturen, die Aussagen zu Reproduktionserfolgen der einzelnen Arten ermöglichen.

Die stehenden Gewässer sollen ebenfalls mit Hilfe der o. g. Organismengruppen bewertet werden. Zu den Standgewässern, die auf Grund ihre Größe (> 50 ha) einen eigenen Wasserkörper bilden, gehören in Thüringen ausschließlich Talsperren.

Talsperren sind jedoch gestaute Fließgewässer, gelten also nicht als Standgewässer im eigentlichen Sinne. Da hier die Ableitung des Referenzzustandes als Bewertungsgrundlage nicht möglich ist, sind angepasste Bewer- tungsverfahren erforderlich. Diese lagen bei der Festlegung der Untersuchungsprogramme noch nicht bundes- einheitlich abgestimmt vor. Aus diesem Grund wurde die Bewertung wie bisher anhand der Trophie als wesent- liche Kenngröße der Phytoplanktonlebensgemeinschaft und der Zusammensetzung der Algenarten vorgenom- men.

Zur Beurteilung der gesamten Gewässersituation werden zusätzlich zu den biologischen Komponenten chemi- sche Messergebnisse analysiert. Dies erfolgt auf zwei Weisen. Einerseits werden für die Festlegung des ökolo- gischen Zustands die Oberfl ächengewässer auf das Vorkommen spezifi scher Schadstoffe (Anlage 4 ThürWRR- LVO) überprüft. In der Liste sind über 140 spezifi sche Schadstoffe bzw. Schadstoffgruppen genannt, u. a. Ar- sen, Dibutylzinn, Zink und Kupfer. Wird eine Umweltqualitätsnorm im Jahresmittel überschritten, so kann der ökologische Zustand höchstens noch als mäßig eingestuft werden (siehe Abb. 10).

16 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die Gewässerflora und –fauna ja Qualitätsnormen für ja sehr guter entspricht den spezifische Schadstoffe ökologischer Zustand Referenzbedingungen werden eingehalten. nein nein Die Gewässerflora und –fauna ja Qualitätsnormen für ja guter ökologischer weicht geringfügig von den spezifische Schadstoffe Zustand Referenzbedingungen ab. werden eingehalten. Ziel WRRL nein Die Gewässerflora und –fauna nein mäßiger ökologischer weicht mäßig von den Zustand Referenzbedingungen ab. Eine nein Überschreitung einer Umwelt- Die Gewässerflora und –fauna qualitätsnorm unbefriedigender weicht deutlich von den für spezifische ökologischer Zustand Referenzbedingungen ab. Schadstoffe nein ergibt keinen schlechteren Die Gewässerflora und –fauna Zustand. schlechter weicht sehr deutlich von den ökologischer Zustand Referenzbedingung en ab.

Abb. 10: Schema zur Ableitung des ökologischen Zustands

Darüber hinaus hat die Europäische Union (EU) 33 Stoffe bzw. Stoffgruppen festgelegt, die für die Gewässer- organismen bzw. für den Menschen auf Grund ihrer Giftigkeit, Beständigkeit im Gewässer und/oder der Anrei- cherung im Organismus ein erhebliches Risiko darstellen. Die Messergebnisse dieser Stoffe bestimmen den chemischen Zustand der Gewässer, der zusätzlich zum ökologischen Zustand die Gewässersituation beurteilt. Die Überprüfung des chemischen Zustands erfolgt anhand festgelegter Umweltqualitätsnormen (UQN) nach Anlage 5 der Thüringer Wasserrahmenrichtlinienverordnung (ThürWRRLVO). Im Gegensatz zum ökologischen Zustand ist die Bewertung nur zweistufi g, d. h. das Gewässer hat den guten chemischen Zustand erreicht (Si- gnatur – blau) oder es verfehlt diesen (Signatur – rot). Hier gilt, wird nur ein Parameter im Jahresmittel über- schritten, wird der gute chemische Zustand nicht erreicht.

Die Liste der gefährlichen Stoffe setzt sich zusammen aus:

• prioritären und prioritär gefährlichen Stoffen nach Anhang X WRRL (z. B. Cadmium, polyzyklische aroma- tische Kohlenwasserstoffe), • weiteren Schadstoffen der Tochterrichtlinie „über gefährliche Stoffe“ (76/464/EWG) gemäß Anhang IX WRRL (z. B. DDT), • Umweltqualitätsnormen, die sich aus der Tochterrichtlinie zu den prioritären Stoffen (RL 2008/1057 EG Umweltqualitätsnormen) ergeben und über die Liste nach Anhang 5 ThürWRRLVO hinausgehen, • Umweltqualitätsnormen weiterer EU-Richtlinien (z. B. Nitrat-Richtlinie).

Mit den Ergebnissen für den ökologischen und chemischen Zustand wird das Gesamtziel, der gute Zustand, überprüft. Dieser wird erreicht, wenn sowohl der ökologische als auch der chemische Zustand mindestens mit „gut“ bewertet wurden.

17 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

2.2 Die Bewertung der Wasserkörper

Für die Bewertung werden die Gewässer zu Wasserkörpern zusammengefasst. Mehrere kleine Gewässer kön- nen einen Oberfl ächenwasserkörper (OWK) bilden oder größere Gewässer in mehrere OWK unterteilt werden.

Ein Beispiel: Die Unstrut wird auf Grund ihrer Länge in die OWK Obere, Mitt- lere und Untere Un- strut unterteilt. Der OWK Gramme besteht neben dem Fließ gewässer Gram- me aus weiteren klei- nen Gewässern (sie- he Abb. 11).

Abb. 11: Was ist ein Oberfl ächenwasserkörper?

Nach dieser Methodik wurden 100 Fließgewässer-Oberfl ächenwasserkörper sowie 12 Standgewässer (Talsper- ren > 50 ha Wasserfl äche), die vollständig in Thüringen liegen, mit einer durchschnittlichen Einzugsgebietsfl ä- che von 135 km² ausgewiesen (siehe Abb. 12).

Abb. 12: Die Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

18 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Bei grenzüberschreitenden Wasserkörpern übernimmt in der Regel das Bundesland mit dem größten Anteil am Einzugsgebiet die Koordinierung der Bewirtschaftungsplanung. Der Anteil dieser Oberfl ächenwasserkörper mit Federführung bei benachbarten Bundesländern beträgt in der Summe ca. 6 % der Thüringer Landesfl äche. Dabei handelt es sich insgesamt um etwa 60 OWK.

Zur Überprüfung der Qualität der Oberfl ächengewässer dienen umfangreiche Überwachungsprogramme. An den Gewässern Thüringens sind 495 Messstellen festgelegt, die in regelmäßigen Abständen abwechselnd un- tersucht werden.

Im Ergebnis der Untersuchungen wird der derzeitige Zustand der Oberfl ächenwasserkörper beurteilt.

Neben den natürlichen Wasserkörpern gibt es Gewässer, die vom Menschen auf Grund bestimmter Nutzungen (z. B. Hochwasserschutz oder städtische Entwicklung) stark verändert oder künstlich erschaffen wurden. Bei diesen Gewässern kann der gute Gewässerzustand nicht ohne Verzicht auf diese Nutzungen erreicht werden. Man spricht in diesen Fällen von künstlichen oder erheblich veränderten Wasserkörpern (siehe Kapitel 6.3).

Ein Beispiel: Im OWK Obere Helme (siehe Abb. 13) werden der ökologische und der chemische Gewässerzustand be- urteilt. Für den ökologischen Zustand ist, da keine spezifi schen Schadstoffe im Gewässer nachgewiesen wurden, der schlechteste Einzelwert der biologischen Komponenten für die Bewertung ausschlaggebend. Im Wasserkörper waren dies die Bewertungen der Wirbellosenfauna (Makrozoobenthos) und der am Boden lebenden Pfl anzen (Makrophyten/ Phytobenthos), die beide mit „mäßig“ bewertet wurden. Der ökologische Zustand ist somit „mäßig“. Der chemische Zustand wird mit „gut“ bewertet, da keine Schadstoffe aus der Liste zur Einstufung des chemischen Zustands nach- gewiesen wurden. Der Oberfl ächenwasserkörper verfehlt somit insgesamt den guten Zustand nach WRRL auf Grund seiner ökologischen Bewertung.

Abb. 13: Bewertung des OWK Obere Helme

Die Bewertung berücksichtigt hierbei die vorhandenen Nutzungen. Die daraus resultierenden geringeren An- forderungen an den Gewässerzustand werden als ökologisches Potenzial defi niert. Das Bewirtschaftungsziel für künstliche und erheblich veränderte Wasserkörper ist somit nicht der gute ökologische Zustand, sondern das gute ökologische Potenzial (siehe Kapitel 6.3.3). Die Anforderungen an den chemischen Zustand bleiben dagegen gleich.

19 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

2.3 Der ökologische Zustand der Thüringer Gewässer – Ergebnisse

2.3.1 Die Bewertung der Algen

Abb. 14: Bewertung der Algen (Phytoplankton)

Die Bewertung der Gewässer mit Hilfe der Organismengruppe der Algen (Phytoplankton) spielt in Thüringen eine untergeordnete Rolle, da das Bewertungsverfahren nur für große langsam fl ießende Fließgewässer ange- wendet wird (siehe Abb. 14).

Es wurden 5 OWK bewertet: die Wasserkörper Mittlere Werra bis Tiefenort, Mittlere Saale und Mittlere Weiße Els- ter weisen eine „gute“ Phytoplanktonbewertung auf, bei den Wasserkörpern Untere Werra bis Heldrabach und Untere Unstrut ist diese „mäßig“.

2.3.2 Die Bewertung der Wasserpfl anzen, Kieselalgen und Moose

Die Organismengruppe der Wasserpfl anzen, Kieselalgen und Moose (Makrophythen/Phytobenthos) reagiert im besonderen Maße auf die Nährstofffracht im Gewässer.

Im Ergebnis verfehlt die überwiegende Anzahl der Wasserkörper derzeit noch den guten Zustand. Die meisten (45) Wasserkörper verfehlen mit der Einstufung „mäßig“ das gesetzte Ziel um eine Klasse. 19 Wasserkörper wurden als „unbefriedigend“ und 1 Wasserkörper als „schlecht“ bewertet. 7 Wasserkörper weisen bereits der- zeit eine mit „gut“ bewertete Gewässerfl ora auf (siehe Abb. 15).

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die Nährstofffrachten in vielen Gewässern zu hoch sind. Die hohe Anzahl „mäßiger“ Einstufungen zeigt jedoch auch, dass eine gute Bewertung in vielen Wasserkörpern nach Umset- zung geeigneter Maßnahmen durchaus möglich ist. Problematisch bezüglich einer zukünftigen Zielerreichung

20 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen sind Gewässer, wie Werra, und , bei denen die vorhandenen Nährstoffeinträge von hohen Salz- frachten überlagert werden (siehe Kapitel 4.6).

Abb. 15: Bewertung der Wasserpfl anzen, Kieselalgen und Moose (Makrophyten/Phytobenthos)

2.3.3 Die Bewertung der Wirbellosenfauna

Die Bewertung der Wirbellosenfauna (Makrozoobenthos) ist differenziert zu betrachten. Das Bewertungsver- fahren ermittelt 2 maßgebliche Parameter, die Saprobie und die Allgemeine Degradation.

Die Fließgewässer Deutschlands werden schon seit Jahrzehnten mit Hilfe des Saprobiensystems beurteilt, d. h. die Gewässer werden auf bestimmte Organismen, die eine organische Verschmutzung anzeigen, unter- sucht. Mit der Einführung der WRRL wurde dieses System weiterentwickelt.

Das Saprobiensystem ist jetzt genauer am Gewässertyp orientiert. Zur Erklärung: In den Gewässeroberläufen des Thüringer Waldes leben andere Kleinlebewesen als in den größeren, langsam fl ießenden Gewässern des Thüringer Beckens.

Zudem wurde eine Vielzahl „neuer“ Organismen in das Bewertungssystem aufgenommen, die als Indikatoren für eine intakte Gewässerstruktur dienen. Das Bewertungsmodul hierfür ist die Allgemeine Degradation. Dies sind u. a. Arten, die vom Lückensystem der Gewässersohle abhängig sind. Diese Lücken und Hohlräume im Substrat der Sohle können durch feine Ablagerungen verstopft werden, wenn das Sohlenmaterial nicht perio- disch durch unterschiedliche Wasserstände umgelagert wird. Damit geht der Lebensraum für diese Arten ver- loren. Andere Organismen, z. B. viele Insektenarten, brauchen für die Entwicklung von der im Wasser lebenden Larve zum fl iegenden Insekt bestimmte Strukturen wie Pfl anzen, Totholz oder Steinblöcke am Ufer. Fehlen sol- che, ist auch das Vorkommen der jeweiligen Arten gefährdet, obwohl die Gewässerqualität sehr anspruchsvol- len Arten genügen würde.

21 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Die Beber in Rengelrode im OWK Leine bietet auf Grund des starken Verbaus durch Betonplatten nur wenigen Organismen einen Lebensraum (siehe Abb. 16). Die Saprobie im OWK wurde zwar als „gut“ bewertet, aber das Ergebnis der Allgemeinen Degradation fi el „unbe friedigend“ aus. Das be- deutet, dass die Gesamtbewertung der Wirbel- losenfauna (Makrozoobenthos) im OWK Lei- ne als „unbefriedigend“ eingestuft wird, da immer das schlechteste Ergebnis der Einzel- komponenten übernommen wird. Abb. 16: Beber in Rengelrode (Quelle: TMLFUN)

Die Ergebnisse der Saprobie, die aus den Untersuchungen der Kleinlebewesen des Gewässerbodens resultie- ren, bestätigen die überaus positive Entwicklung der Gewässerqualität seit 1989/90. Infolge erheblicher Inves- titionen in den letzten 20 Jahren hat sich der Anschlussgrad der Thüringer Bevölkerung an kommunale Kläran- lagen von 43 % auf 70 % im Jahr 2009 erhöht. Mehr als 2/3 der Thüringer Wasserkörper sind gar nicht oder nur noch gering mit organischen Abwässern belastet, die Saprobie ist „gut“. 30 Wasserkörper erhalten eine mäßi- ge Bewertung. Dies sind insbesondere Wasserkörper im ländlichen Raum. Als einziger Wasserkörper wurde der Solgraben-Kyffhäuser Bach mit „unbefriedigend“ eingestuft (siehe Abb. 17).

Große Defi zite hingegen weist die Gewässerstruktur auf. Dies wird mit den Ergebnissen der Allgemeine Degra- dation deutlich (siehe Abb. 18). Nur der Wasserkörper Untere erhält ein „sehr gut“ und 14 Wasserkör- per werden mit „gut“ bewertet. Alle anderen Wasserkörper verfehlen das Ziel der WRRL. Mit 35 OWK ist der Anteil der Wasserkörper, die sich in schlechtem Zustand befi nden, besonders hoch.

Abb. 17: Bewertung der Saprobie

22 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 18: Bewertung der Allgemeinen Degradation

Abb. 19: Gesamtbewertung der Wirbellosenfauna (Makrozoobenthos)

23 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

In den Gewässern mit hohen Salzeinträgen ist zu beachten, dass die Wirbellosenfauna diese Belastung eben- falls mit dem Modul Allgemeine Degradation anzeigt. Diese Gewässer (u. a. die Wipper) sind daher bei der Maßnahmenplanung besonders zu betrachten.

In der Gesamtbewertung der biologischen Komponente Makrozoobenthos wird die positive Gewässergüteent- wicklung von der schlechten Bewertung der Allgemeinen Degradation überlagert. Die Gesamtbewertung ähnelt daher sehr der Karte zur Allgemeinen Degradation (siehe Abb. 19).

2.3.4 Die Bewertung der Fischfauna

Die Lebensgemeinschaft der Fische spiegelt neben der Wirbellosenfauna besonders stark die Gewässerstruk- tur und darüber hinaus die Durchgängigkeit der Gewässer wider.

Unterschiedliche Fischarten sind je nach Strömungs-, Substrat- und Temperaturverhältnissen in unterschiedli- chen Gewässern beheimatet. Viele Arten wie z. B. die Forelle brauchen tiefere Stellen, so genannte Kolke, um sich zu verstecken und zu jagen. Sie legen ihren Laich in Kiesbänken ab. Die Larven des Bachneunauges dage- gen leben eine bestimmte Zeit in feinem Sand. Andere Arten brauchen eine reiche Unterwasserpfl anzenwelt oder sind, wie der Bitterling, an Muschelvorkommen gebunden, die als Wirte für ihren Nachwuchs dienen.

Die meisten Fische der Mittelgebirgsregion sind gegenüber hohen Wassertemperaturen verbunden mit niedri- gen Sauerstoffverhältnissen empfi ndlich. Diese treten ein, wenn es keine Baumbestände an den Gewässern gibt (siehe Abb. 20).

Alle Fische legen mehr oder weniger große Wanderungen im Gewässer zurück, sie halten sich zu verschiede- nen Tages- und Jahreszeiten in verschiedenen Gewässerabschnitten oder Gewässern auf. Fehlen die zu ihrem Leben notwendigen Gewässerstrukturen oder sind die Gewässer durch Wehre o. Ä. versperrt, verarmt die Ge- meinschaft, die Fische reproduzieren sich nicht mehr, Arten sterben aus.

Das Ergebnis für die Fischfauna ist dem der Allgemeinen Degradation der Wirbellosenfauna sehr ähnlich, mehr als 3/4 der Wasserkörper weisen eine „mäßige“ bis „schlechte“ Fischfauna auf (siehe Abb. 21). Positiv zu nen- nen sind die OWK mit einer „sehr guten“ und Untere Felda, , Obere , Mittlere Schwarza, Obere Steinach, Obere Schleuse, Obere Helme und Öchse mit einer „guten“ Bewertung.

Abb. 20: Beispiele für gute und schlechte Gewässerstruktur (Quelle: TMLFUN)

24 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 21: Bewertung der Fischfauna

2.3.5 Spezifi sche Schadstoffe in Oberfl ächenwasserkörpern

Wie unter Kapitel 2.1 erläutert, werden zur Herleitung des ökologischen Zustands neben der Bewertung der im und am Gewässer lebenden Tier- und Pfl anzenwelt auch die Einhaltung der Umweltqualitätsnormen (UQN) für die spezifi schen Schadstoffe überprüft. Einzelne Überschreitungen wurden dabei in 22 Wasserkörpern iden- tifi ziert (siehe Abb. 22, Tabelle 1). Diese beschränken sich auf 6 der insgesamt über 140 Schadstoffe der Liste nach Anlage 4 ThürWRRLVO. Dabei handelt es sich bei Arsen um ein Halbmetall und bei Kupfer und Zink um Metalle. Des Weiteren wurden 2 Pfl anzenschutzmittel nachgewiesen (Bentazon, Mecoprop). Das ebenfalls identifi zierte Dibutylzinn gehört zu den zinnorganischen Verbindungen und wird u. a. als Stabilisator für PVC oder als Katalysator für die Her- stellung von Schaumstoffen und Silikonen eingesetzt.

25 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 22: Belastungen durch spezifi sche Schadstoffe

Tabelle 1: Thüringer Wasserkörper mit einer Überschreitung der spezifi schen Schadstoffe

Anzahl Jahres- Parameter Mess- kennwerte UQN Betroffene Wasserkörper stellen von–bis Arsen 4 41–44,8 40 mg/kg Sormitz, Suhl-Elte, Truse-Schweina

Obere Loquitz, Sormitz, Wipse-Gessenbach, Untere Werra bis Heldra- bach (UQN um jeweils mehr als das zweifache überschritten), Kupfer 18 170–1480 160 mg/kg sonst einfache Überschreitung von UQN: Gerstenbach, Obere Ilm, gesamt Schmalkalde, Schwarza-Untere Hasel, Truse-Schweina, Untere Hörsel, Untere Loquitz

Weiße Elster Göltzsch bis Seilersbach (UQN um mehr als das zweifa- Zink 7 859–2700 800 mg/kg che überschritten), sonst einfache Überschreitung UQN: Obere Loquitz, Sormitz, Untere Loquitz, Untere Orla 0,0102– Dibutylzinn 2 0,01 µg/l Weiße Elster Göltzsch bis Seilersbach 0,0191 , (UQN jeweils um mehr als das zweifache überschrit- 0,101– Bentazon 8 0,1 µg/l ten), sonst einfache Überschreitung von UQN: Auma, Obere 0,52 Hörsel, Obere Orla, Suthbach-Tonna, Untere Unstrut Mecoprop 1 0,105 0,1 µg/l Brahme

26 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

2.3.6 Die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands

Insgesamt sind für die Bewertung der Wasserkörper in Thüringen die Gewässerstruktur indizierenden biologi- schen Komponenten Fischfauna und Wirbellosenfauna sowie die nährstoffanzeigende Komponente Wasser- pfl anzen ausschlaggebend. Durch das gesetzlich geforderte Heranziehen des jeweils schlechtesten Teilergeb- nisses verfehlen insgesamt 95 % der Thüringer Wasserkörper das Ziel des guten ökologischen Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials (siehe Abb. 23 und Kapitel 6.3.3).

Abb. 23: Bewertung des ökologischen Zustands bzw. ökologischen Potenzials

2.4 Der chemische Zustand der Thüringer Gewässer – Ergebnisse

Die Überschreitung einer Umweltqualitätsnorm (UQN) im Jahrsmittel aus der Liste der Anlage 5 ThürWRRL- VO führt in der zweistufi gen Bewertung (gut/nicht gut) sofort zur Zielverfehlung.

Insgesamt 8 Oberfl ächenwasserkörper überschreiten die Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des chemi- schen Zustands (siehe Abb. 24, Tabelle 2).

Tabelle 2: Thüringer Wasserkörper mit der Überschreitung von UQN zur Einstufung des chemischen Zustands

Anzahl Jahreskenn werte Parameter UQN Betroffene OWK Messst. von–bis Wipse-Gessenbach, Truse-Schweina (UQN jeweils um Cadmium 4 2,55–5,22 1 µg/l mehr als das zweifache überschritten) Erlbach, Ilm, Obere Orla, Pröse, Untere Helbe-Steingra- Nitrat 10 50,3–65,6 50 mg/l ben, Untere Wipper, Wipse-Gessenbach

27 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die Cadmium-Belastungen in den Wasserkörpern Truse-Schweina und Wipse-Gessenbach resultieren aus Altlas- ten und Altbergbaugebieten (siehe Kapitel 4.5.2). Die hohen Nitratbelastungen basieren überwiegend aus Nährstoffeinträgen von landwirtschaftlichen Flächen (siehe Kapitel 4.4.2). Die Haupteintragswege in die Flüs- se sind der Zustrom stark stickstoffhaltiger Grundwässer und Dränagezufl üsse.

Die Überschreitungen der Grenzwerte für Cadmium und Nitrat führen zu einer Verfehlung des guten chemi- schen Zustandes. Folglich erreichen diese Wasserkörper nicht den guten Zustand.

Abb. 24: Bewertung des chemischen Zustands der Oberfl ächenwasserkörper

Mit der Verabschiedung der Tochterrichtlinie für prioritäre Stoffe (2008/105/EG-Umweltqualitäts norm-RL) steigt die Anzahl an Umweltqualitätsnormen, die in die Bewertung des chemischen Zustands zukünftig ein- geht. Die Umsetzung in das nationale Recht ist durch den Bund noch für das Jahr 2010 vorgesehen. In den ers- ten Bewirtschaftungsplänen erfolgt eine Einschätzung unter Berücksichtigung der RL 2008/105/EG.

Tabelle 3: Thüringer Wasserkörper potenzieller Überschreitung von Schadstoffen nach der Tochterrichtlinie „Umweltqualitätsnormen“ Parameter Betroffene OWK Nickel Sormitz Isoproturon Obere Helme Tributylzinn Weiße Elster Göltzsch bis Seilersbach Benzoapyren Gerstenbach PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) Gerstenbach Cadmium Sormitz, Pöltzschbach-Fuchsbach

28 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

In Thüringen werden im Rahmen der Überblicksüberwachung der Oberfl ächengewässer die prioritären Stoffe zur Einstufung des chemischen Zustands gemessen. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich die Bewertung des chemischen Zustands einiger Wasserkörper von derzeit „gut“ auf „nicht gut“ ändern wird.

Nach einer ersten vorläufi gen Auswertung sind 5 OWK von Schadstoffen nach der TRL „Umweltqualitätsnor- men“ betroffen (siehe Tabelle 3). Somit verfehlen insgesamt 13 Thüringer OWK den guten chemischen Zu- stand, wenn man die TRL „Umweltqualitätsnormen“ berücksichtigt (siehe Abb. 25).

Abb. 25: Bewertung des chemischen Zustands unter Berücksichtigung der TRL „Umweltqualitätsnormen“

2.5 Zielerreichung des guten Zustands nach WRRL in den Oberfl ächengewässern

Insgesamt erfüllen derzeit 7 Oberfl ächenwasserkörper vollständig die Ziele der WRRL. Dies sind die Wasser- körper Untere Schwarza, Mittlere Schwarza, Wilde Gera und die erheblich veränderten Wasserkörper Obere Stei- nach, Talsperre Schmalwasser, Talsperre und Talsperre Schönbrunn. Alle anderen Wasserkörper weisen in der Bewertung leichte bis erhebliche Abweichungen vom anzustrebenden guten ökologischen Zustand bzw. guten ökologischen Potenzial und/oder vom guten chemischen Zustand auf.

29 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

3 Wie steht es um unser Grundwasser?

3.1 Grundsätzliches

Neben den Oberfl ächengewässern fordert die WRRL auch für das Grundwasser den guten Zustand.

Die Bewertung des Grundwassers erfolgt analog den Oberfl ächengewässern in Wasserkörpern. Die Abgren- zung der Grundwasserkörper (GWK) erfolgt durch Verschneidung von hydrogeologischen Teilräumen mit hyd- rologischen Einzugsgebieten und ist deshalb mit den OWK nicht deckungsgleich.

Neben der Geologie bestimmen Morphologie und Bodenbeschaffenheit eine Reihe von hydrogeologischen Pa- rametern, darunter die Grundwasserneubildung, das Abfl ussverhalten, die Art und Ausprägung des Grundwas- serleiters sowie die hydrochemische Prägung des Grundwassers. Mit der Abgrenzung hydrogeologischer Teil- räume werden Gebiete spezifi ziert, die sich durch einen einheitlichen Bau des oberen Grundwasserraumes auszeichnen. Diese Abgrenzung liegt bundeseinheitlich vor. In Thüringen werden 25 Teilräume unterschieden. Auf deren Grundlage und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Belastungsarten wurden 78 Grundwasser- körper abgegrenzt, von denen 60 GWK vollständig in Thüringen liegen. Die Größe liegt zwischen 21,7 km2 und 2018 km2. Die mittlere Größe beträgt 375 km2.

Wie wurde bewertet? Gemäß WRRL werden der chemische und der mengenmäßige Zustand der GWK bewertet (siehe Abb. 26).

Bewertung Grundwasser chemischer Zustand + mengenmaßiger Zustand Schadstoff Grundwasserstand gem. WRRL gut bzw. Quell- gut und GWTR* schlecht schüttungsmenge schlecht *TRL Grundwasser

Abb. 26: Schema Bewertung des Grundwassers

Ein Beispiel: Der GWK Nordthüringer Buntsand- steinausstrich-Helme hat eine gute mengenmäßi- ge Bewertung, verfehlt jedoch den guten chemi- schen Zustand nach WRRL (siehe Abb. 27).

Abb. 27: Bewertung des GWK Nordthüringer Buntsandsteinausstrich- Helme

30 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

3.2 Der chemische Zustand des Grundwassers – Ergebnisse

Für den guten chemischen Zustand bestehen mit der Richtlinie 2006/118/EG zum Schutz des Grundwassers vor Verschmutzung und Verschlechterung (Tochterrichtlinie Grundwasser) verbindliche Umweltqualitätsnor- men für Nitrat (50 mg/l) und für Pfl anzenschutzmittel (0,1 µg/l für Einzelstoffe, 0,5 µg/l als Summenparame- ter), die europaweit gelten. Darüber hinaus verpfl ichtet die Richtlinie zur Festlegung nationaler Schwellenwer- te. Im Vorgriff auf die verbindliche Umsetzung durch die künftige Verordnung zum Schutz des Grundwassers, die der Bund voraussichtlich noch 2010 erlassen wird, ergeben sich die zwischen den Bundesländern abge- stimmten Werte der Tabelle 4.

Die Überwachung der Grundwasserqualität erfolgt in Thüringen an 197 Grundwasserbeschaffenheitsmessstellen (siehe Abb. 28), die sowohl die diffus in das Grundwasser eingetragenen Stoffe (z. B. aus der Landwirtschaft), als auch punktförmige Belastungen (z. B. aus Altlasten und Bergbaustandorten) erfassen.

Tabelle 4: Bundesweit einheitliche Grenzwerte (Umweltqualitätsnormen bzw. Schwellenwerte) für das Grundwasser Parameter Einheit Wert Nitrat* mg/l 50 Wirkstoffe in Pestiziden, einschließlich 0,1 relevanter Stoffwechselprodukte, Abbau µg/l 0,5 (insge- und Reaktionsprodukte* samt) Sulfat mg/l 240 Ammonium mg/l 0,5 Arsen µg/l 10 Cadmium µg/l 0,5 Blei µg/l 7 Quecksilber µg/l 0,2 Chlorid mg/l 250 Summe Tri- und Tetrachlorethylen µg/l 10 Abb. 28: Grundwasserbeschaffenheitsmess- * Umweltqualitätsnorm, festgelegt durch WRRL und GWTR stelle Hummelshain (Quelle: TLUG)

Die Ausbreitung der relevanten Schadstoffe im Grundwasser (wie Nitrat) und damit die Berechnung von Flä- chengrößen wurden mit dem Regionalisierungsverfahren SIMIK+ ermittelt (siehe Abb. 29). Die Berechnung basiert auf den gemessenen Konzentrationen im Grundwasser unter Berücksichtigung der Landnutzung und der hydrogeologischen Situation im Einzugsgebiet der Messstelle. Ist der Flächenanteil festgestellter Grenz- wertüberschreitungen von begrenzter Ausdehnung (i. d. R. < 25 km²), so ist der GWK für diesen jeweiligen Ein- zelparameter in gutem Zustand.

Die WRRL fordert für die Bewertung des chemischen Grundwasserzustands neben der Überprüfung der Grenz- werte auch eine Trendanalyse. So führt auch eine Schadstoffkonzentration, die größer als 75 % der festgelegten Umweltqualitätsnorm ist, bei steigender Tendenz zu einer schlechten Bewertung.

31 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Ergebnisse des Regionalisierungsverfahrens SIMIK+ für den GWK Buntsandstein Ostthüringens-Weiße Elster

Abb. 29: Regionalisierungsmethode SIMIK+ (Stand 2008)

Zur Überprüfung der Grundwasserrelevanz von Altlasten wurden die im Thüringer Altlasteninformationssys- tem aufgenommenen Verdachtsfl ächen herangezogen und ihr fl ächenhafter Anteil für jeden GWK beurteilt. Bei einer Betroffenheit von mehr als 33 % der Fläche wurden diese GWK unter Einbeziehung von Ergebnissen lau- fender Monitoringprogramme zur Altlastensanierung einer detaillierten Betrachtung unterzogen und durch Ex- perten in ihrer Gefährdung abgeschätzt. Des Weiteren gibt es Schadstoffeinträge, die aus Bergbaustandorten resultieren. Die Verunreinigungen werden im Kapitel 4.5.3 analysiert.

Ergebnisse: Der gute chemische Zustand wird auf Grund der Überschreitung festgelegter Umweltqualitätsnormen bzw. Schwellenwerte in 26 Grundwasserkörpern nicht erreicht.

Allein in 19 Grundwasserkörpern wurde eine signifi kante Nitratbelastung festgestellt. Nitrat ist somit die Hauptbelastungsquelle für das Grundwasser (siehe Abb. 30 und Kapitel 4.4.2).

32 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 30: Chemischer Zustand der Grundwasserkörper

3.3 Der mengenmäßige Zustand des Grundwassers – Ergebnisse

Die Höhe des Grundwasserstands ist der Bewertungsmaßstab für die Beurteilung des mengenmäßigen Zu- stands der GWK. Die Überwachung erfolgt mit Hilfe eines repräsentativen Mengenmessnetzes. An insgesamt 185 ausgewählten Messstellen werden die Grundwasserstände bzw. Quellschüttungen erfasst (siehe Abb. 31).

Bei der Überwachung wird in erster Linie ermittelt, ob der Grundwasserstand sinkt bzw. die Quellschüt- tungsmenge zurückgeht. Zur weiteren Absicherung oder bei bestehenden Zweifeln wird regelmäßig ge- prüft, ob es zu einer Übernutzung des Dargebotes kommt, d. h. ob die Bilanz zwischen genehmigter Entnahmemenge und Grundwasserneubildung nega- tiv ist.

Abb. 31: Unstrutquelle in Kefferhausen (Quelle: TLUG)

Des Weiteren wird geprüft, ob die als bedeutend eingestuften grundwasserabhängigen Landökosysteme signi- fi kant geschädigt werden. Dazu gehören z. B. Moore und Sümpfe. Liegt in diesen empfi ndlichen Gebieten eine Grundwassergewinnungsanlage, wird u. a. geprüft, ob der Absenktrichter bei möglicher maximaler Entnahme bis an die Ökosysteme heranreicht und diese dadurch schädigt.

33 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

In den Bergbaugebieten wird überprüft, wie groß die Störungen des Wasserhaushaltes durch die Tagebau- und Grubenentwässerungen sind, darüber hinaus wurde die dauerhafte Veränderung der Grundwasserleiter in den Tage- und Tiefbaubereichen bewertet.

Ergebnisse: Der GWK Helme-Unstrut-Aue, ein grenzüberschreitender GWK unter Thüringer Federführung, galt noch 2008 als mengenmäßig belastet. Im Juni 2009 wurde die mengenmäßige Situation anhand aktueller Daten länderü- bergreifend neu bewertet und festgestellt, dass keine Übernutzung des Grundwassers stattfi ndet. Auf Grund dessen wurde der mengenmäßige Zustand des GWK Helme-Unstrut-Aue als „gut“ eingestuft.

Im Ergebnis der aktualisierten Zustandsbewertung erreichen derzeit 77 der 78 Grundwasserkörper den „gu- ten“ mengenmäßigen Zustand (siehe Abb. 32).

Die mengenmäßige Belastung des Wasserkörpers Obere Werraaue resultiert aus einer über der verfügbaren Grundwasserneubildung liegenden genehmigten Entnahmemenge. Eine tatsächliche Übernutzung des Grund- wasserdargebotes wurde nicht festgestellt (siehe Kapitel 4.7).

Abb. 32: Bewertung des mengenmäßigen Zustands

Die Prüfung einer möglichen Beeinfl ussung grundwasserabhängiger Landökosysteme hat ergeben, dass nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine negativen Auswirkungen vorliegen.

3.4 Zielerreichung des guten Zustands nach WRRL im Grundwasser

Insgesamt erfüllen derzeit 52 Grundwasserkörper vollständig die Ziele der WRRL. 26 GWK verfehlen diese auf Grund der Bewertung ihres chemischen und/oder mengenmäßigen Zustands.

34 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4 Was sind die Ursachen für die Gewässerdefi zite?

4.1 Grundsätzliches

Nach Feststellung des Zustands der Grund- und Oberfl ächenwasserkörper mit Hilfe der Monitoringergebnisse wurden die Ursachen für die Gewässerdefi zite analysiert (siehe Abb. 33).

9 9

Abb. 33: Ablaufschema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele – Aspekt Ursachen

Die in Flüssen, Bächen und Seen lebenden Tiere und Pfl anzen bieten erste gute Anhaltspunkte bei der Ursa- chenanalyse. Sie zeigen durch ihr Vorkommen, ihre Anzahl und ihre Zusammensetzung den Gewässerzustand an. Sind sehr viele Tier- und Pfl anzenarten in einem Gewässer nicht nachweisbar, ist vermutlich ein eingetra- gener Schadstoff die Ursache. Fehlen vor allem nährstoffsensible Arten, könnten die Gewässer überdüngt sein. Viele Organismen sind mit ihrer Lebensweise an bestimmte Gewässerstrukturen gebunden. Ein Fernbleiben dieser Arten lässt also auf Gewässerstrukturdefi zite schließen.

Neben der Analyse der biologischen Besiedlung durch Tiere und Pfl anzen wird das Wissen über bereits be- kannte Gewässerdefi zite zur Ursachenermittlung herangezogen. Durch die Ermittlung der Gewässerstruktur- klassen ist beispielsweise bekannt, welche strukturellen Defi zite am Gewässer bestehen. Häufi g sind auch die signifi kanten Einleitungen von kommunalen, gewerblichen und industriellen Abwässern bekannt.

Im Hinblick auf die Wahl der kosteneffi zienten Maßnahmen zur Beseitigung der Gewässerdefi zite wurden auch in Deutschland abgestimmte Orientierungswerte als unterstützende Komponenten herangezogen. Dabei wird davon ausgegangen, dass ein Überschreiten dieser Werte die Zielerreichung des guten Zustands eines Wasser- körpers mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zulässt.

Ein Beispiel: Der OWK Erlbach weist eine mäßige Bewertung der Biokomponente Makrophyten/ Phytobenthos auf, die u. a. ein Anzeiger für eine Nährstoffbelastung im Gewässer ist. Als unterstützende Komponente zur Ermittlung von Ursachen wurde die Konzentration für Phosphor im OWK herangezogen. Der ermittelte Phosphorwert beträgt im OWK Erlbach 0,313 mg/l und liegt somit weit über dem Orientierungswert von 0,15 mg/l P für kleinere Fließgewässer. Die Ursache für die Verfehlung des guten Zustands der Biokomponente Makrophyten/Phytobenthos liegt mit großer Wahr- scheinlichkeit in der erhöhten Phosphorbelastung. Es galt somit geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Phosphor- belastung zu identifi zieren, um die Konzentration unterhalb des Orientierungswertes zu senken.

Häufi g auftretende Ursachen wurden mit dem Ziel, die relevante Belastungsart mit hoher Sicherheit zu identi- fi zieren und die Höhe des Defi zits als Basis für die Maßnahmenplanungen abzuleiten, in einen Ursachenkata- log aufgenommen.

In den folgenden Kapiteln werden die Hauptursachen für unzureichende Gewässerbewertungen und deren Auswirkungen auf die einzelnen Wasserkörper dargestellt.

35 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4.2 Gewässerstruktur und Gewässerdurchgängigkeit

4.2.1 Historie

Seit Jahrhunderten hat der Mensch die Umwelt seinen Bedürfnissen angepasst. Er hat das Land urbar ge- macht, besiedelt und eine Kulturlandschaft geschaffen. Die Gewässer wurden dabei seit dem Mittelalter für verschiedene Nutzungen ausgebaut, aufgestaut, begradigt und in ihrem Lauf festgelegt. Er hat sich auch die Wasserkraft zu Nutze gemacht. So entstanden an den Thüringer Gewässern viele Wassermühlen als Korn-, Säge- und Hammermühlen.

Ein Beispiel: Erfurt war Jahrhunderte lang eine Stadt der Wassermüh- len, die den Wasserlauf der Gera säumten. Die Mühle an der Schlösser- brücke (siehe Abb. 34) wurde nach einem Brand von 1735 als „Neue Mühle“ wieder aufgebaut und ist die letzte funktionsfähige Mühle der Stadt. Die Vorläuferin der „Neuen Mühle“, die Martinsmühle, ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Die Mühle war bis 1982 als Getrei- demühle in Betrieb und wurde 1992 zum Museum umgebaut.

Abb. 34: Historische Zeichnung der Mühle an der Schlösserbrücke (Quelle: Stadtmu- seum Erfurt)

Mit dem intensiven Ausbau der Gewässer seit dem 18. Jahrhundert wurden diese berechenbarer. Die fruchtba- ren Auen konnten landwirtschaftlich genutzt werden, die Siedlungen wurden durch Uferbefestigungen und Deiche vor Hochwässern geschützt.

Dem Zeitgeist entsprechend schreibt das Thüringer Wassergesetz von 1932 das Freihalten der Gewässer für den Wasserabfl uss und die Befestigung der Ufer gegen Abspülung als Hauptaufgaben der Gewässerunterhal- tung fest.

Neben den positiven, für die Bevölkerung nützlichen und fortschrittlichen Errungenschaften, die der Gewässer- ausbau mit sich brachte, führte dieser auch zu negativen Veränderungen der Fließgewässer und ihrer Auen. Um 1980 wurde erkannt, dass nicht allein die Gewässerqualität, sondern auch die Struktur der Gewässer für die Gewässerökologie und die Biotopvernetzung für ein lebendiges Gewässer von Bedeutung sind. Denn trotz großer Bemühungen bei der Beseitigung von Abwassereinleitungen, kehrten viele Fischarten nicht in die Ge- wässer zurück. Die Ursache dafür können Querbauwerke sein, die eine Fischwanderung verhindern.

Durch den Gewässerausbau kam es zum Verlust von Retentionsräumen und einer Abfl ussbeschleunigung, die eine Verschärfung der Hochwassergefahr verursachen kann.

In den 1990er Jahren wurden erstmals Verfahren für die Bewertung der Gewässerstruktur eingeführt. Bundes- weit werden demnach 80 % der Gewässer in die Klasse 4 (deutlich verändert) oder schlechter eingestuft. Lan- desprogramme zur Abhilfe wurden gestartet.

Mit dem Inkrafttreten der WRRL im Dezember 2000 wurde der gute Zustand defi niert. Dieser soll durch eine einzugsgebietsbezogene Bewirtschaftung nach abgestimmten Plänen und mit konkreten Fristen für alle Länder der Europäischen Union erreicht werden. Die Gewässerunterhaltungs- und -entwicklungsmaßnahmen umfas- sen jetzt das Erhalten und Pfl egen des natürlichen Erscheinungsbildes und der ökologischen Funktion der Ge- wässer sowie das Zurückführen der Gewässer in einen naturnahen Zustand.

36 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4.2.2 Defi zite in Thüringen

Nachdem in den letzten Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen wurden, die Gewässergüte durch den Bau von Abwasserbehandlungsanlagen zu verbessern, richtet sich der Handlungsschwerpunkt nun ver- stärkt auf die Verbesserung der Gewässerstruktur. Diese soll, soweit möglich und unter Berücksichtigung vor- handener signifi kanter Nutzungen (siehe Kapitel 6.3), wieder in einen naturnahen Zustand überführt werden (siehe Abb. 35).

Abb. 35: Beispiele guter Gewässerstruktur (Quelle: TMLFUN)

Die Gewässer Thüringens haben trotz einiger sehr bekannter positiver Beispiele, wie die im Schwarza- oder Ves- sertal, in vielen Regionen eine monotone Gestalt. Querverbaue, also Wehre, Abstürze und Sohlschwellen, von denen in Thüringen über 1.000 Stück erfasst wurden, sind Wanderhindernisse für die Fische und das Makro- zoobenthos. Diese werden in ihrer Ausbreitung und Fortpfl anzung behindert. Die Querbauwerke verändern da- rüber hinaus abschnittsweise den Fließcharakter eines Flusses. Es entstehen unnatürliche Staubereiche, die sich negativ auf die Wasserqualität und das Selbstreinigungsvermögen des Fließgewässers auswirken. Längs- verbaute, begradigte Gewässer mit Ufer- und/oder Sohlbefestigungen und fehlender Ufervegetation ermögli- chen nur noch wenigen Tier- und Pfl anzenarten das Überleben (siehe Abb. 37).

Im Resultat ergab die Gewässerstruktur anzeigende Fisch- und Wirbellosenfauna eine überwiegend schlechte Bewertung (siehe Kapitel 2.3.3 und 2.3.4). Auch Tiere, die nur sekundär auf eine gute Gewässerstruktur ange- wiesen sind, fehlen an vielen Gewässern Thüringens.

Ein Beispiel: Der Eisvogel ist ein Anzeiger der guten Gewässerstruktur, da er für seine Bruthöhlen kleine Steilufer z. B. an Prallhängen braucht oder die Höhlen in umgefallene Baumteller gräbt. Neben dem Vorhandensein einer ausreichen- den Anzahl kleiner Fische benötigt er „Ansitze“, wie zum Beispiel Gehölze, von denen er auf Beute lauert.

Abb. 36: Eisvogel (Quelle: Janßen)

37 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Längsverbau: Beton, Rasengitter, Planen, Feldsteine

Querverbau: Wehre, Abstürze

Fehlende Strukturen, Verrohrung

Abb. 37: Beispiele schlechter Gewässerstruktur (Quelle: TMLFUN)

38 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Um bei der Maßnahmenauswahl bezüglich der Gewässerstruktur notwendige und wirksame Maßnahmen ab- zuleiten, wurde zusätzlich zu den biologischen Bewertungsverfahren die Gewässerstruktur der Fließgewässer Thüringens ermittelt. Für die größeren Gewässer wurde auf die Gewässerstrukturkartierung nach dem bundes- einheitlichen Übersichtsverfahren (LAWA, 2002) zurückgegriffen. Dieses Verfahren bewertet die Gewässer an- hand von Luftbildern und topografi schen Karten. Für die kleineren Gewässer lagen derartige Bewertungen nicht vor. Um diese Lücke zu schließen und einen einheitlichen Bewertungsstand für alle Gewässer in kurzer Zeit sicherzustellen, wurden vom Land Thüringen in den Jahren 2005/06 einmalig Gewässerlaufdokumentati- onen fi nanziert und durchgeführt. Es wurden ca. 4.300 km Fließgewässer nach einem erweiterten, modifi zier- ten Übersichtsverfahren vor Ort begangen. Dabei handelte es sich vor allem um Gewässer 2. Ordnung, für die die Gemeinden zuständig sind.

Im Ergebnis ist der Anteil der stark bis vollständig veränderten Gewässer (Strukturklasse 5–7) mit 56 % sehr hoch (siehe Abb. 38).

Abb. 38: Bewertung der Gewässerstruktur nach dem LAWA-Übersichtsverfahren

Besonders in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten, wie im Thüringer Becken, wurden zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfl äche die Flüsse und Bäche ausgebaut, die Auen entwässert und zum Schutz der Flä- chen vor Hochwasser teilweise eingedeicht.

Auch an Fließgewässern in Gebieten mit hoher Besiedlungsdichte und in industriellen Ballungsräumen wur- den in den letzten Jahrzehnten Gewässerausbauten zum Hochwasser- und Erosionsschutz realisiert oder Flussverlegungen vorgenommen. Diese sind als naturfern verändert den Strukturklassen 6 bis 7 zugeordnet worden. Unverändert bis gering verändert (Strukturklasse 1 bis 2) sind hauptsächlich die Gewässer in den Oberläufen bewaldeter Gebiete mit einem Anteil von etwa 10 % (siehe Abb. 39).

39 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 39: Unveränderte Gewässerstruktur in der Schorte bei Ilmenau (Quelle: TMLFUN)

Diese Ergebnisse verdeutlichen, warum Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und Gewässer- durchgängigkeit (siehe Kapitel 5.3) eine sehr hohe Priorität für die Erreichung der Bewirtschaftungsziele in Thüringen haben.

4.3 Der Eintrag organischer Belastung

4.3.1 Grundsätzliches

Die organische Belastung eines Gewässers wird über die natürliche Grundlast (Laubeintrag etc.) hinaus vor al- lem durch Abwassereinleitungen verursacht. Organische Substanzen werden unter Sauerstoffverbrauch durch Mikroorganismen abgebaut. Je nach Belastungsgrad wird der im Wasser gelöste Sauerstoff mehr oder minder aufgebraucht und es kommt zu einem Sauerstoffmangel.

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden große Anstrengungen unternommen, um den Anschlussgrad der Thü- ringer Bevölkerung an kommunale Kläranlagen nach dem Stand der Technik an den Bundesdurchschnitt anzu- gleichen. Dies ist vor allem in ländlichen Bereichen noch nicht vollständig gelungen. Viele Bewohner entsorgen ihr Abwasser immer noch über unzureichende Kleinkläranlagen, die nicht dem gesetzlich geforderten Stand der Technik entsprechen und somit nicht als zulässige Alternative zur zentralen Abwasserentsorgung gelten. Viele dieser Anlagen sind undicht, verunreinigen das Grundwasser und führen insbesondere in innerörtlichen und kleineren Gewässern neben einer Gesundheitsgefährdung (Ortshygiene) zu einer inakzeptablen Gewäs- serqualität, die oft auch optisch und am Geruch wahrzunehmen ist (siehe Abb. 41).

Die Höhe der organischen Belastungen wird über Summenparameter bzw. Ammonium bestimmt. Mit den Summenparametern wird die Konzentration des gesamten organisch gebundenen Kohlenstoffs (TOC) bzw. der für den Abbau der organischen Verbindungen benötigte Sauerstoff ermittelt (chemischer Sauerstoffbedarf CSB, biochemischer Sauerstoffbedarf BSB).

Durch Abwasserleitungen gelangt organisch gebundener Stickstoff, also Eiweiße bzw. Aminosäuren, in die Ge- wässer. Bei seinem Abbau durch Mikroorganismen im Gewässer werden diese Verbindungen erst zu Ammoni- + um (NH4 ) und dann zu Nitrat abgebaut. Bei ungünstigen Verhältnissen wird das Ammonium in das fi schgif- tige Ammoniak (NH3) umgewandelt.

40 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 40: Kleinkläranlage, Tropfkörper Abb. 41: Abwassereinleitungen, erkennbar an der milchigen Farbe, hervorgeru- (Quelle: TMLFUN) fen durch Bakterien (Quelle: TMLFUN)

4.3.2 Ausweisung von Wasserkörpern mit organischer Belastung

Im Folgenden wurden Wasserkörper abgegrenzt, bei denen eine zu hohe organische Belastung das Nichterrei- chen des guten Zustands begründet. Als erster Indikator wurde die Bewertung für die Wirbellosenfauna, Teil- komponente Saprobie, herangezogen, die bei einer mäßigen bis schlechten Bewertung eine organische Belas- tung anzeigt. Zusätzlich wurden auffällige Ammoniumwerte bzw. Werte für den biochemischen Sauerstoffbe- darf (BSB5) beurteilt.

Im Ergebnis wurden 45 Wasserkörper mit organischer Belastung identifi ziert (siehe Abb. 42).

Abb. 42: OWK mit organischer Belastung

41 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4.4 Der Nährstoffeintrag in Grundwasser und Oberfl ächengewässer

4.4.1 Grundsätzliches

Zu hohe Nährstoffgehalte in den Gewässern sind in vielfältiger Weise verantwortlich für das Nichterreichen des guten Zustandes. Dies betrifft den chemischen Zustand der Grund- und Oberfl ächengewässer, aber auch den ökologischen Zustand der Oberfl ächen- und Küstengewässer.

Sind die Nitratbelastungen im Grundwasser zu hoch, wird die Entnahme von Trinkwasser gefährdet.

Nitrathaltiges Grundwasser, welches den Flüssen und Talsperren zufl ießt, sowie direkte Nitrat- und Phospha- teinträge in die Oberfl ächengewässer führen zu einem starken Algen- und Wasser pfl anzenwachstum. Durch das vermehrte Absterben von Pfl anzen wird bei dem anschließenden bakteriellen Abbau übermäßig Sauerstoff verbraucht. Die Sauerstoffzehrung und die Lichtlimitation verändern dann das Nahrungsgefüge innerhalb der Gewässerlebensgemeinschaft. Vor allem Niederungsgewässer und gestaute Abschnitte weisen dann oft einen starken Krautaufwuchs auf, der meistens durch die fehlende Beschattung in gehölzfreien Bereichen verstärkt wird.

Ein Beispiel: Gewässerkrautun- gen sind notwendig, weil das ver- mehrte Pfl anzenwachstum durch hohe Nährstoffeinträge nicht nur für Kanuten, sondern für die ge- samte Gewässerlebensgemein- schaft belastend ist (siehe Abb. 43).

Abb. 43: Frisch gekrautetes Gewässer (Quelle: Janßen)

In Fließgewässern und Seen ist Phosphor der limitierende Faktor für das vermehrte Pfl anzenwachstum.

Zur Erklärung: Die bei der Photosynthese erzeugte Biomasse besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff, Wasser- stoff und Sauerstoff, aber zu ihrer Entstehung sind auch die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor erforderlich. Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff sind stets ausreichend vorhanden. Sind die Nährstoffe, allen voran Phosphat, nur in geringen Konzentrationen im Gewässer vorhanden, können sich Algen nicht vermehren.

42 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Die Abbildung 44 verdeutlicht die unterschiedliche Nährstoffbelastung zweier Fließ- gewässer und deren Auswirkun- gen auf die Gewässerfl ora. Beide Fließgewässer sind bezüglich ihrer Größe und Fließgeschwin- digkeit vergleichbar. Das in Fließ- richtung rechte Gewässer weist infolge hoher Nährstoffeinträge ein deutlich verstärktes Pfl anzen- wachstum (vermutlich Fadenal- gen) auf.

Abb. 44: Zusammenfl uss zweier Fließgewässer mit unterschiedlicher Nährstoffbe- lastung (Quelle: TMLFUN)

Für die Ermittlung der Eintragspfade in die Gewässer werden die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor näher be- trachtet.

4.4.2 Stickstoff

- Stickstoff wird hauptsächlich als Nitrat (NO3 ), das aus landwirtschaftlichen Quellen stammt, in die Gewässer eingetragen.

Eine weitere Stickstoffquelle ist das als Abbauprodukt organisch gebundenen Stickstoffs entstehende Ammo- + nium (NH4 ), das vornehmlich aus Abwassereinleitungen stammt (siehe Kapitel 4.3).

Der Eintrag aus landwirtschaftlichen Quellen Thüringen ist besonders im Thüringer Becken ein durch die landwirtschaftliche Produktion geprägtes Land. Dabei kommt der Pfl anzenproduktion eine maßgebliche Rolle zu. Die Pfl anzen benötigen für die Ertragsbil- dung verschiedene Nährstoffe. Einen besonderen Stellenwert nimmt hierbei der Stickstoff ein. Stickstoff för- dert das Wachstum und die Proteinbildung der Pfl anzen. Im ertragsreichen Ackerbau kann der Boden ohne zu- sätzliche Stickstoffzufuhr diesen Nährstoff den Pfl anzen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stellen.

„Überschüssiges“ Nitrat wird, da es nur locker an das Bodengefüge gebunden ist, leicht in die Gewässer und das Grundwasser ausgewaschen. Zutage tretende Grundwässer tragen das Nitrat sekundär in die Oberfl ächen- gewässer ein und führen zu einem Verfehlen der Umweltqualitätsnorm von 50 mg/l für Nitrat.

Die hohe Nitratbelastung der Gewässer ist zudem ein überregionales Problem. Insbesondere Nord- und Ost- see leiden unter den hohen Nitratfrachten der Zufl üsse. Daher gibt es bundesweite Programme, um die Nitrat- belastungen zu reduzieren. Die durch die Bundesländer getroffenen Maßnahmen erzielen bereits seit einigen Jahren Erfolge und der Nitrattrend sinkt. Diese Maßnahmen allein sind jedoch nicht ausreichend, um den gu- ten Gewässerzustand zu erreichen.

19 GWK und darüber hinaus 7 OWK und damit fast 50 % der Fläche Thüringens verfehlen auf Grund signifi - kanter Nitratbelastungen den guten chemischen Zustand.

43 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Weitere 17 Grundwasserkörper erfüllen die Zielstellung der WRRL in Thüringen, tragen jedoch durch ihre im- mer noch deutlich erhöhte Nitratkonzentration signifi kant zur Erhöhung der Stickstofffracht in gefährdete Küs- tengewässer und zu einer dortigen Zielverfehlung nach WRRL bei (siehe Abb. 45).

Abb. 45: Gebiete mit Nitratbelastung (Nährstoffüberschüssen)

Die Kulisse der Wasserkörper, die eine Nitratbelastung aufweisen, wird entsprechend dem fachlichen Erkennt- nisgewinn fortgeschrieben.

4.4.3 Phosphor

Zu hohe Phosphorkonzentrationen sind derzeit in Thüringen ein fl ächendeckend auftretendes Problem. Der Phosphoreintrag in die Gewässer resultiert zu ca. 65 % aus Abwassereinleitungen. Die verbleibenden Einträge stehen zumeist in einem engen Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Produktion. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Bodenerosion.

Der Phosphor ist anders als Nitrat fest an Bodenpartikel gebunden und wird somit kaum direkt und in gelöster Form in die Gewässer ausgewaschen. Die Grundwässer weisen dadurch überwiegend eine geringe Phosphor- belastung auf.

Das Vorliegen einer Phosphorbelastung im Oberfl ächengewässer wurde durch 2 Belastungsanzeiger ermittelt. Als erstes wurden die Ergebnisse der Bewertung der Biokomponente Makrophyten/Phytobenthos (siehe Kapi- tel 2.3.2) herangezogen. Diese gelten durch ihre sessile (aufsitzende) Lebensweise als besonders gute Anzei- ger für hohe Phosphorkonzentrationen, da sie ihre Nährstoffe aus dem Boden und nicht wie die Algen aus der fl ießenden Welle beziehen. Des Weiteren wurde eine Umweltqualitätsnorm für Phosphor von 0,1 mg/l bei gro- ßen und 0,15 mg/l bei allen übrigen Gewässertypen als Orientierungswert festgelegt.

44 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Auch wenn die Phosphorbelastung der Oberfl ächengewässer in den letzten Jahrzehnten durch die Einführung phosphatfreier Wasch- und Reinigungsmittel und den Ausbau der Abwasserbehand lungsanlagen deutlich ge- sunken ist, reicht dies jedoch in vielen Fällen nicht aus, den heute gültigen Orientierungswert im Gewässer im Jahresmittel zu unterschreiten.

Der Phosphoreintrag aus Abwassereinleitungen Der zu hohe Phosphoreintrag durch Abwassereinleitungen ist vor allem in kleinen Gewässern ein Problem. Ne- ben den Phosphorfrachten aus Kleinkläranlagen sind auch die Phosphoreinträge aus Abläufen kommunaler und industrieller Kläranlagen bedeutsam. Vor allem die Abwässer, die nicht in kommunalen Kläranlagen > 10.000 Einwohnerwerten (EW) behandelt werden, tragen zur Belastung der Gewässer mit Phosphor bei, da diese in der Regel keiner gezielten Phosphorelimination unterworfen werden. Bundesweit gelten mit dem An- hang 1 der Abwasserverordnung keine einheitlichen Mindestanforderungen für den Parameter P, sondern erst ab einer Ausbaugröße von 10.000 EW, so dass eine P-Elimination in kleineren kommunalen Kläranlagen was- serrechtlich in der Regel nur reglementiert ist, wenn z. B. in Standgewässer eingeleitet wird.

Auf Grundlage der Belastungsanzeiger wurden 86 Oberfl ächenwasserkörper identifi ziert, die den guten Zu- stand für die Biokomponenten Makrophyten/Phytobenthos nicht erreichen bzw. den typspezifi schen Orientie- rungswert für Phosphor überschreiten. Zusätzlich ergaben sich in weiteren 8 OWK Reduzierungsanforderun- gen, die u. a. aus speziellen Anforderungen für Talsperren sowie grenzüberschreitende Wasserkörper resultier- ten (siehe Abb. 46). In diesen Wasserkörpern wurde die Notwendigkeit zur Aufnahme abwassertechnischer Maßnahmen in die Maßnahmenprogramme geprüft (siehe Kapitel 5.4).

Abb. 46: Durch Phosphoreinträge belastete Oberfl ächenwasserkörper

45 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Der Eintrag durch Bodenerosion Der zweite wesentliche Eintragspfad für Phosphor in die Oberfl ächen- gewässer ist die Bodenerosion vorwiegend aus ackerbaulich genutzten Flächen. Hierbei wird an Bodenpartikel gebundener Phosphor in die Gewässer eingetragen (siehe Abb. 47).

Bei Vorliegen eines durchschnittlichen Phosphoreintragspotenzials von mehr als 25 kgP/km²a und einem Sedimenteintrag von mehr als 4 t/km²a im Oberfl ächenwasserkörper gilt der Phosphoreintrag als hauptsächlich landwirtschaftlich bedingt, wobei in den in Abb. 48 dar- gestellten OWK nach wie vor anteilig auch der Phosphoreintrag aus Abwassereinleitungen eine Rolle spielt.

Im Ergebnis wird in 71 Oberfl ächenwasserkörpern von einem überwie- genden Phosphoreintrag infolge der Bodenerosion von landwirtschaft- Abb. 47: Beispiel schlechter Erosionsschutz- lichen Flächen ausgegangen (siehe Abb. 48). praxis in der Landwirtschaft (Quelle: TLL)

Abb. 48: Phosphorbelastung infolge von Bodenerosion

4.5 Weitere Schadstoffeinträge

Neben den häufi g zu hohen Konzentrationen der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor wurden weitere Schad- stoffe in Thüringer Grund- und Oberfl ächenwasserkörpern nachgewiesen.

46 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4.5.1 Pfl anzenschutzmittel

Ein Nachweis von Überschreitungen der Umweltqualitätsnorm für Pfl anzenschutzmittel an einer oder mehre- ren Messstellen zieht die Einordnung des gesamten Oberfl ächenwasserkörpers in einen schlechten chemi- schen Zustand oder mindestens einen mäßigen ökologischen Zustand nach sich. In 8 vorwiegend landwirt- schaftlich genutzten Oberfl ächenwasserkörpern wurden unzulässige Konzentrationen der Pfl anzenschutzmit- tel Bentazon oder Mecoprop nachgewiesen (siehe Kapitel 2.3.5). Das betrifft die OWK Untere Unstrut, Obere Orla, Auma, Suthbach-Tonna, Lossa, Obere Hörsel, Wipfra und Brahme.

Diese Oberfl ächenwasserkörper wurden als belastete Gebiete dargestellt. Hierbei ist zu beachten, dass eine Wasseranalyse immer nur eine punktuelle Momentaufnahme darstellen kann. Oft stammen die Nachweise aus Routineprobennahmen und sind nicht grundsätzlich an den Zeitpunkt des Ausbringens von Pfl anzenschutz- mitteln gebunden. Der Nachweis von Pfl anzenschutzmitteln in Gewässern ist ein Indiz dafür, dass die gute fachliche landwirtschaftliche Praxis, insbesondere die Anwendungsverordnung zum Einsatz von Pfl anzen- schutzmitteln in der landwirtschaftlichen Produktion, in Einzelfällen nicht eingehalten wird.

Eine Auswirkung der Einträge auf das Grundwasser wurde nicht nachgewiesen.

4.5.2 Metalle und zinnorganische Verbindungen

In den Oberfl ächengewässern wurden Cadmium, Kupfer, Zink, Arsen und zinnorganische Verbindungen nach- gewiesen (siehe Kapitel 2.3.5/2.4). Dies betrifft 14 Oberfl ächenwasserkörper.

In den Wasserkörpern Suhl-Elte und Truse-Schweina in Westthüringen stammen die erhöhten Arsenkonzentra- tionen vermutlich aus Kupferschieferlagerungen und sind geogen bedingt. Die Kupferschieferlagerungen sind natürlich entstandene Gesteinszusammensetzungen. Somit handelt es sich bei der erhöhten Arsenkonzentra- tion nicht um eine durch den Menschen verursachte Schadstoffbelastung. Maßnahmen zur Verringerung der Belastung sind deshalb nicht erforderlich. Im Wasserkörper Truse-Schweina wurden weiterhin Cadmium und Kupfer nachgewiesen. Die Cadmiumbelas- tung resultiert hier aus Altlasten des inzwischen sanierten ehemaligen Leuchtstoffwerkes Bad Liebenstein. Die gemessenen Cadmiumkonzentrationen sind stark rückläufi g, überschreiten aber immer noch die Qualitäts- norm von 1 µg/l, die vor allem aus der Rücklösung aus dem Sediment resultiert. Die Kupferbelastung ist ver- mutlich ebenfalls auf Altlasten der auf den Rohstoffvorkommen basierenden Industrie zurückzuführen.

Die Qualitätsnormüberschreitungen von Arsen, Kupfer und Zink im Süden des Landes in den Wasserkörpern Sormitz, Obere Loquitz und Untere Loquitz resultieren vermutlich aus Altbergbaugebieten.

Die zinnorganischen Verbindungen, die in der gesamten Weißen Elster nachgewiesen wurden, werden neben der Belastung des Sedimentes und Vorbelastungen aus dem Oberlauf auch anteilig durch Abwassereinleitun- gen der chemischen Industrie in Greiz verursacht.

Die erhöhten Nachweise von Kupfer und Cadmium im Wasserkörper Wipse-Gessenbach werden durch die ehe- malige Uranerzförderung im Ronneburger Bergbaurevier verursacht.

Bei nicht identifi zierten Schadstoffquellen müssen die Ursachen in den nächsten Jahren im Rahmen von Mo- nitoringprogrammen ermittelt werden, bevor konkrete kosteneffi ziente Maßnahmen zur Schadstoffreduzie- rung festgelegt werden können.

47 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4.5.3 Der Stoffeintrag in das Grundwasser

Neben Nitrat (siehe Kapitel 4.4.2) wurden in einzelnen Grundwasserkörpern weitere Schad stoffbelastungen nachgewiesen, die auf Altlasten oder Bergbautätigkeiten zurückgeführt werden können.

Signifi kante Altlastenstandorte Bei altlastenbedingten Emissionen (Punktquellen) sind die Verursacher i. d. R. punktscharf ausgewiesen. Eine Wirkfl ächenanalyse hatte in der Bestandsaufnahme (siehe „Flüsse, Seen, Grundwasser – Zustand 2004“) zur Identifi zierung der belasteten Grundwasserkörper geführt. Diese Ergebnisse wurden im Rahmen der operati- ven Überwachung bestätigt. Hierfür wurde an repräsentativen Messstellen gezielt untersucht und infolgedes- sen 5 GWK mit signifi kanten Altlasten identifi ziert (siehe Abb. 49).

Abb. 49: Belastung durch Altlasten im Grundwasser

Die nachgewiesenen Schadstoffe, darunter Kohlenwasserstoffe (Mineralöle, leichtfl üchtige halogenierte und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Chrom, Nickel, Arsen und Cyanid der GWK Obere Werraaue, Wuthaer Buntsandsteinscholle und Gera-Unstrut-Aue sowie von Zink und Tetrachlorethen im GWK Zechsteinrand der Saaleplatte - Weiße Elster, stammen aus unterschiedlichen ehemaligen Industriestandorten.

Das Grundwasser des Weißelsterbeckens mit Bergbaueinfl uss wird von Schadstoffen des Altlastenkomplexes Ro- sitz und anderen Deponie- und Industriestandorten kontaminiert.

In Rositz wurde auf einer Fläche von 46 Hektar seit 1917 bis zur Stilllegung Ende 1990 Teer und Rohöl aufbe- reitet und verarbeitet. Zum Komplex gehören neben dem eigentlichen Werksgelände die Teerdeponie „Neue Sorge“ sowie die „Aschehalde Fichtenhainichen“. Beim normalen Produktionsprozess wie auch durch Unfall- und Kriegseinwirkungen kam es zu großfl ächigen Verunreinigungen des Geländes und des Grundwassers, ins- besondere mit Mineralöl kohlenwasserstoffen, Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol sowie polyzyklischen aro- matischen Kohlenwasserstoffen und Phenolen.

48 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Signifi kante Bergbaustandorte In 7 Grundwasserkörpern wurden die grundwasserrelevanten Schadstoffeinträge dem aktiven und inaktiven Bergbau zugeordnet (siehe Abb. 50).

Die GWK werden hierbei sowohl durch den Sanierungsbergbau der ehemaligen Braunkohlengewinnung im Al- tenburger Land als auch durch die Uranerzgewinnung in Ostthüringen beeinträchtigt. Den Belastungen durch den noch aktiven Kalibergbau im Werra-Gebiet und der ehemaligen Kalisalzgewinnung im Südharzrevier wird ein gesondertes Kapitel gewidmet (siehe Kapitel 4.6).

Abb. 50: Belastung durch bergbauliche Aktivitäten im Grundwasser

Die mit dem Braunkohlebergbau im Altenburger Land verbundenen Eingriffe haben im GWK Weißelsterbecken mit Bergbaueinfl uss das hydrodynamische und hydrochemische Gleichgewicht der Grundwasserleiter nachhal- tig verändert. Sowohl durch vormals untertägige Grubenbaue als auch durch die großfl ächige Braunkohlege- winnung im Tagebaubetrieb kam es zu Oxidationsprozessen und Mobilisierungen geogen vorhandener Stoffe, die letztlich zur Versauerung und einer damit verbundenen erhöhten Schwermetallbelastung im Grundwasser führten. Im betroffenen GWK befi nden sich erhöhte Gehalte an bergbaulich relevanten Inhaltsstoffen insbeson- dere Sulfat, Aluminium und Schwermetalle.

Im GWK Ronneburger Horst haben sich durch die ehemalige Uranerzförderung im Tage- und Tiefbau sowie durch die Aufbereitung von Uranerz im Ronneburger Bergbaurevier der Chemismus und das hydraulische Re- gime des Grundwassers gegenüber dem ursprünglichen Zustand deutlich verändert. Die Sulfat- und Eisenge- halte sowie die Konzentration an Radionukliden und Schwermetallen sind angestiegen und der pH-Wert ist durch die Pyritoxidation gesunken. Infolge des Uranbergbaus sind im darüber liegenden OWK Wipse-Gessen- bach erhöhte Cadmium- und Kupferkonzentrationen nachgewiesen worden. Durch die Grubenfl utung wurde das Grundwasser, besonders durch die Schadstoffe Sulfat, Nickel und Kupfer nachhaltig chemisch verändert. Die als Wismutregion bezeichneten Gebiete sind durch eine mehr als 40-jährige intensive Gewinnung und Ver-

49 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen arbeitung von Uranerzen durch die Sowjetunion (später sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft) stark beein- fl usst. Bis 1991 wurden insgesamt 231.000 t Uran gefördert. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wur- den auch die sowjetischen Anteile der Wismut-AG durch die Bundesrepublik Deutschland übernommen.

4.6 Der Eintrag von Salzen in Grundwasser und Oberfl ächengewässer

4.6.1 Grundsätzliches

Die Salzeinträge in Grundwasser und Oberfl ächengewässer stellen in Thüringen einen besonderen Handlungs- schwerpunkt dar. Eine der Ursachen ist der aktive Kalibergbau im Werra-Gebiet und der ehemalige Kalibergbau im Südharz (siehe Abb. 51).

Abb. 51: Grund- und Oberfl ächenwasserkörper mit Salzbelastung

4.6.2 Die Salzbelastung im Werra-Gebiet

Historie Seit gut 100 Jahren wird an der Werra Kalisalz abgebaut. Aus dem gewonnen Kalisalz werden verschiedene Pfl anzendünger hergestellt. Bei der Aufbereitung der Rohsalze fallen hochkonzentrierte Salzabwässer an, die in großem Umfang seit 1929 in den tieferen Untergrund (Plattendolomit) versenkt und seit einem Jahrhundert in die Werra eingeleitet werden.

Bereits 1913 wurde das erste Mal die Kali-Abwasserkommission einberufen, die länderübergreifend durch Ab- schluss eines Staatsvertrages die Einleitung von Chlorid beschränkte. Hintergrund war die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der 500 km unterhalb gelegenen Stadt Bremen, die ihr Trinkwasser aus der Weser ge- wann. In der Folgezeit trat die Kommission wiederholt zusammen, wobei die Grenzwerte stetig angehoben wurden. Die Belastung von Werra und Weser hatte ihren Höhenpunkt in den 1970/80er Jahren. In dieser Zeit

50 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen stiegen die Chlorid-Konzentrationen in der Werra zeitweilig auf über 20.000 mg/l, was der Einstellung der Ver- senktätigkeit in der ehemaligen DDR geschuldet war (siehe Abb. 52).

Chloridkonzentrationen in Gerstungen/Werra Chlorid in mg/l

Abb. 52: Chloridkonzentrationen von 1998-2007 in Gerstungen/Werra

Die abwasserintensiven Aufbereitungsverfahren wurden in den 1980er Jahren teilweise auf eine trockene Vari- ante (ESTA-Verfahren) umgestellt. Dadurch konnte der Salzabwasseranfall erheblich reduziert werden. Die Ent- sorgung der festen salzhaltigen Aufbereitungsrückstände erfolgte auf drei großen Rückstandshalden (siehe Abb. 53). Nachdem am Standort Unterbreizbach seit den 1990er Jahren die festen Rückstände mit dem Spül- versatz nach Untertage zurückgeführt werden, sind heute noch die Kalirückstandshalden der hessischen Stand- orte Hattorf in Philippsthal und Wintershall in Heringen in Betrieb. Deren Haldensalzlösungen belasten eben- falls, jedoch in einem sehr viel geringeren Umfang, die Fließgewässer.

Abb. 53: Rückstandshalde Hattorf direkt an der thüringisch-hessischen Grenze (Quelle: Janßen)

Nach der Wiedervereinigung wurden zwei thüringische Standorte aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und die Produktions- und Entsorgungstechnik des verbleibenden Standortes Unterbreizbach (siehe Abb. 54) modernisiert. Betreiber der Anlagen ist heute die K+S KALI GmbH. Für das Unternehmen, das neben dem Standort in Thüringen zwei Standorte in Osthessen betreibt, arbeiten rund 4.200 Beschäftigte.

51 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 54: Im Werragebiet produzierende Standorte

Durch die Modernisierung der Anlagen und durch die Installation einer abfl ussabhängigen Salzlaststeuerung werden seit Mai 1999 am Pegel Gerstungen die Immissionswerte für Chlorid von 2.500 mg/l und für die Ge- samthärte von 90° deutscher Härte (dH) eingehalten. Diese Grenzwerte wurden der K+S KALI GmbH geneh- migt, wobei die Einleiteerlaubnis von Chlorid und die Einhaltung des Grenzwertes für die Gesamthärte nun- mehr bis zum 31.12.2012 befristet sind.

Insgesamt fallen im Werragebiet derzeit jährlich ca. 13 Mio. m³ Salzabwässer an, die zu 50 % abfl ussabhängig in die Werra geleitet und zu 50 % in den tief liegenden Grundwasserleiter im Plattendolomit versenkt werden. Allerdings ist die Versenkung am thüringischen Standort Unterbreizbach seit 2007 eingestellt.

Zu den Einträgen in die Werra gehören auch diffuse Einträge, die durch das Aufsteigen von geogenem Forma- tionswasser aus dem Plattendolomit (gespeist durch Subrosionslösungen vom Zechsteinausstrich entlang des Thüringer Waldes) mit nicht auszuschließenden Anteilen von versenktem Salzabwasser bedingt sind.

Aus heutiger Sicht kann die Salzproblematik an der Werra nur unter Einbeziehung der vormaligen Kaliproduk- tion sowie der geogenen Vorprägung betrachtet werden. Im Laufe der Jahrzehnte sind große Rückstandshalden der Kaliproduktion und diffuse Quellen entstanden, die heute und auch zukünftig zwangsläufi g zu einer Belas- tung der Gewässer beitragen.

Für die weitere Kaliproduktion im Werra-Revier hat die K+S KALI GmbH im Integrierten Maßnahmenkonzept (IMK) aus dem Jahr 2008 erhebliche Investitionen vorgesehen und mit der Neuen Integrierten Salzlaststeue- rung (NIS) aus dem Jahr 2009 weitere Maßnahmen angedacht, die zu einer deutlichen Reduzierung der Salz- fracht in Werra und Weser bis 2015 führen sollen. Daneben wird jedoch unter anderem auch eine standortfer- ne Entsorgung der Salzabwässer zu betrachten sein.

Einschätzung der Belastung Durch die hohe Konzentration an Salz-Ionen (Chlorid, Magnesium und Kalium) sowie deren Einfl usslänge wer- den Gewässerfl ora und -fauna erheblich beeinträchtigt. Obwohl sich die ökologische Situation seit der deutli- chen Verringerung und Vergleichmäßigung der Salzeinträge seit 1999 kontinuierlich verbessert hat, kann sich auch bei einer Einhaltung des Zielwertes von 2.500 mg/l keine Süßwasserlebensgemeinschaft und somit kein

52 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen guter Zustand der biologischen Komponenten einstellen. Auch der Einfl uss auf die unterliegenden Wasserkör- per ist erheblich. So kann eine Salzbelastung zeitweise bis 500 km unterhalb noch nachgewiesen werden.

In Thüringen sind durch diffuse Einträge und direkte Einleitung die 3 OWK Untere Werra bis Heldrabach, Mitt- lere Werra von Tiefenort bis Vacha und Suhl-Elte zum Teil erheblich beeinträchtigt.

Durch die Salzabwasserversenkung und die diffusen Chlorideinträge im Werragebiet sind zudem die 4 GWK Fulda-Werra-Bergland-Ulster, Fulda-Werra-Bergland-Ulster-Hörsel, Obere Werraaue und Mittlere Werraaue stark beeinträchtigt.

4.6.3 Die Salzbelastung im Südharz

Der Kalibergbau im Nordthüringer Südharzrevier wurde zu Beginn der 1990er Jahre beendet. Als Folge des Ka- libergbaus waren sechs Großhalden fester salzhaltiger Fabrikationsrückstände entstanden, bestehend vor al- lem aus Natriumchlorid sowie untergeordnet aus Magnesium- und Kalziumsulfat mit geringen Beimengungen von Magnesium- und Kaliumchlorid sowie Kaliumsulfat. Durch die Einwirkung der Niederschläge auf die Hal- denkörper fi ndet eine Auslaugung von Salzen statt, die das Grundwasser und die Oberfl ächengewässer im Um- feld der Halden teilweise beeinträchtigt. Über dem Grundwasserkörper Nordthüringer Bundsand steinausstrich- Wipper befi nden sich die 4 Großhalden Bischofferode (siehe Abb. 55), Bleicherode, Sollstedt und Sondershau- sen mit einer Fläche von insgesamt ca. 235 ha und beeinträchtigen diesen durch diffuse Einträge aus den Halden.

Direkte und diffus eingetragene Salzfrachten füh- ren auch hier in den angrenzenden OWK zu Salz- konzentrationen, die weit über den Schwellen- werten liegen. Betroffen sind die 5 OWK Bode, Obere und Untere Wipper, Untere Unstrut und Un- strut-Flutkanal.

An den Halden sind Fassungssysteme installiert, mit deren Hilfe ein Großteil der niederschlagsbe- dingt anfallenden Haldensalzlösungen gefasst und in Stapelbecken zur Salzlast steuerung ge- speichert werden. Ein weiterer Teil versinkt je- Abb. 55: Halde Bischofferode (Quelle: TLUG) doch diffus im Haldenuntergrund.

An den Standorten Sondershausen, Bleicherode, Sollstedt, Menteroda und Rossleben fi ndet im Rahmen der Wiedernutzbarmachung eine mindestens teilweise Abdeckung und Begrünung statt, welche mittel- bis lang- fristig zur Reduzierung der Salzeinträge in Grundwasser und Vorfl uter führen wird.

Die erhöhten Salzkonzentrationen in den Wasserkörpern Obere Helme und Solgraben-Kyffhäuser Bach sind geo- gen bedingt.

4.6.4 Die Salzbelastung im Ronneburger Raum

Im OWK Pöltzschbach-Fuchsbach zwischen Gera und Greiz wurde eine Überschreitung des Schwellenwertes für Sulfat festgestellt, welche aus den Folgen des Uranerzbergbaus resultiert.

53 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

4.7 Belastung durch Grundwasserentnahme

Durch einen Vergleich zwischen Grundwasserdargebot und der genehmigten Entnahmemenge in einem Grundwasserkörper kann der mengenmäßige Zustand beurteilt werden.

Im GWK Obere Werraaue wird derzeit kein guter mengenmäßiger Zustand erreicht, da der Anteil der genehmig- ten Entnahme an der verfügbaren Grundwasserressource mit 151,4 % über dem Sollwert von 100 % liegt. Die tatsächlich entnommene Menge ist jedoch deutlich geringer und entspricht einem Anteil von 53,7 % des Dar- gebotes, so dass zurzeit keine reale Übernutzung des Grundwasservorkommens erfolgt.

Grund für die erhöhte genehmigte Entnahmemenge ist die mittelfristig notwendige Sanierung der Talsperre Schönbrunn, die der Trinkwassergewinnung im Raum Südthüringen dient. Dafür muss ein entsprechendes Er- satzdargebot zur Trinkwasserversorgung bereitgestellt werden. Eine Erhöhung der aktuell genehmigten Ent- nahmen ist aber nicht vorgesehen, die rechnerische Übernutzung des Dargebotes ist zeitlich befristet. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird der gute mengenmäßige Zustand erreicht.

4.8 Der Einfl uss von Hege- und Besatzmaßnahmen auf die Fischgewässerlebensgemeinschaften

Die Untersuchung der fi schfaunistischen Lebensgemeinschaften im Rahmen des Monitorings ergab häufi g eine atypische Fischartenzusammensetzung. Die Fischfauna entspricht nur in wenigen Bereichen (meist in den unbelasteten, naturnahen Oberläufen) dem angestrebten Zustand. Dafür können verschiedene Faktoren verantwortlich sein.

Die Ausprägung bzw. Stabilisierung von natürlichen Fischlebensgemeinschaften wird durch Hege- und Besatz- maßnahmen unterstützt. Besatzmaßnahmen müssen immer dem Gewässertyp entsprechen, da sonst die Ge- fahr der Faunenverfremdung besteht, die Fischartenzusammen setzung nicht mehr mit dem natürlichen Leit- bild übereinstimmt und dies entsprechend dem Bewertungsverfahren zu einer unzureichenden Bewertung führt.

Besatzmaßnahmen, die der Entwicklung einer typspezifi schen Fischfauna entgegenwirkten, können bisher we- der bestätigt noch ausgeschlossen werden.

4.9 Der Einfl uss der Kormoranbestände auf die Fischpopulation

Bei der Bewertung der Fischfauna wurde auch dem Kormoran als möglichen Fischräuber Beachtung geschenkt (siehe Abb. 56).

Die hierzulande vorkommende Unterart des Kormorans Phalacro- corax carbo sinensis ist eine heimische Vogelart. Der fast gänsegro- ße Zug- und Kolonievogel, der sich ausschließlich von Fischen er- nährt, jagt in Verbänden und ist ein Tauchjäger. Als Nahrungsop- portunist erbeutet er die am häufi gsten vorkommenden und am leichtesten zu fangenden Fische. Er hat einen relativ hohen Nah- rungsbedarf, eine effi ziente Jagdweise und einen hohen Aktions- radius. Er bevorzugt großfl ächige Gewässer, bejagt aber alle Ge- wässerzonen und bewältigt dabei 90 % aller Fischgrößen. Abb. 56: Kormoran (Quelle: Janßen)

54 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Der tägliche Nahrungsbedarf wird nach bisherigen Erkenntnissen mit etwa 300 g/d angegeben. Während der dreimonatigen Brutzeit, wenn die Elterntiere ihre Jungen versorgen und in ausgesprochenen Kälteperioden kann der Bedarf auf 500 g/d steigen.

Der Kormoranbestand hat in Thüringen und ganz Mitteleuropa ein neues Maximum erreicht. Er galt, vom Menschen drastisch bejagt, bis in die 1970er Jahre in Deutschland als nahezu ausgerottet. Danach haben sich die Bestände langsam erholt. Seit Anfang der 1990er Jahre tritt er in Deutschland wieder verstärkt auf und hat seit Anfang 2000 bundesweit ein stabiles Maximum erreicht.

In Thüringen wurden 1995 im Werratal erstmals einige Wintergäste beobachtet. 1996 überwinterten hier be- reits mindestens 300 Kormorane. Diese Zahl wurde 1999 bei der ersten in Thüringen koordinierten Zählung be- stätigt (Görlach & Müller, 2005). Der bisher höchste mittlere Winterbestand wurde im Winter 2004/2005 mit 1504 Tieren erreicht. Der niedrigste mittlere Winterbestand wurde im extrem kalten Winter 2005/2006 mit 1069 Kormoranen registriert. Eine signifi kante Tendenz des Steigens oder Fallens der mittleren Winterbestände kann bisher nicht nachgewiesen werden. Die meisten der 27 regelmäßig ab Oktober aufgesuchten Schlafplätze lie- gen im Bereich größerer Standgewässer (überwiegend künstlich angelegte Gewässer wie Talsperren, Hochwas- serrückhaltebecken und Kiesgruben), in denen die Kormorane jagen. Frieren diese zu, weichen sie auf die an- grenzenden Fließgewässer aus. Dabei werden nicht nur begradigte, strukturarme Gewässer, sondern auch sehr gut strukturierte Bereiche geschädigt.

In Thüringen ist die Leitfi schart Äsche durch den Kormoran besonders gefährdet. Die Gewässer Thüringens lie- gen nach der Fischzonierung vielfach in der Äschenregion. Auch in den angrenzenden Fischregionen, der Fo- rellen- und Barbenregion kommt die Äsche natürlicherweise in hohen Bestandszahlen vor. Sie zählt damit zu dem natürlichen Nahrungsangebot des Kormorans und ist außerdem durch ihre Größe und ihr Fluchtverhal- ten eine optimale Beute. Nach deutlicher Erholung und Ausbreitung der Äschenbestände ab Anfang der 90er Jahre wurde 1996 erstmals ein negativer Trend verzeichnet. Nachdem in den Folgejahren die Äschenpopulati- onen an einigen Gewässerabschnitten fast vollständig zusammengebrochen waren, richtete sich die Aufmerk- samkeit auch auf die Fressfeinde der Fische, insbesondere auf den Kormoran.

Im Rahmen des Fischmonitorings wurden die so genannten „Schlafbäume“ des Kormorans erfasst. Bei einem schlechten Zustand der Fischlebensgemeinschaft, vor allem der Äschenpopulation, und bei einem dabei nach- weislich im Einzugsbiet der Kormorane liegenden Fließgewässer, wurde der Kormoranfraßdruck für den schlechten Fischbestand mit verantwortlich gemacht.

55 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

5 Welche Maßnahmen sollen durchgeführt werden?

5.1 Grundsätzliches

Die Maßnahmenprogramme sind rechtlich geforderte Instrumente zur Umsetzung der WRRL. Aufbauend auf den ermittelten Ursachen und der Höhe des Defi zits wurden geeignete Maßnahmen in die Maßnahmenpro- gramme aufgenommen, die die Zielerreichung – den guten Gewässerzustand – kurz bis mittelfristig sicherstel- len sollen. Um die Maßnahmenart bzw. den Umfang der Maßnahmen festlegen zu können, wurden in Thürin- gen für jeden Wasserkörper Zielwerte defi niert (siehe Abb. 57).

9 9 9

Abb. 57: Schema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele – Aspekte Zielwerte und Maßnahmen

Für jede Flussgebietseinheit sind separate Maßnahmenprogramme aufzustellen. Da Thüringen Anteil an den Flusseinzugsgebieten von Elbe, Weser und Rhein hat, wurden die Thüringer Maßnahmen in 3 Maßnahmenpro- gramme aufgenommen.

In den Maßnahmenprogrammen werden die Maßnahmen auf Grund der Größe der betrachteten Gebiete (z. B. deutsches Elbeeinzugsgebiet) räumlich unterteilt. Die Darstellung der Maßnahmen an Flüssen und Talsper- ren erfolgt in Planungseinheiten (PE) (siehe Abb. 58 und Tabelle 5). Da die Maßnahmen im Bereich Grundwas- ser meist großfl ächiger sind, werden diese auf der Ebene der Koordinierungsräume (KR) dargestellt (siehe Abb. 59 und Tabelle 5).

Abb. 58: Planungseinheiten als Bezugspunkt für Maßnahmen in den Oberfl ächengewässern

56 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 59: Koordinierungsräume als Bezugspunkt für Maßnahmen im Grundwasser

Tabelle 5: Planungseinheiten und Koordinierungsräume FGG Elbe FGE Weser FGE Rhein

OW GW OW OW GW GW

PE Helme PE Rhume PE Fränkische Saale

PE Bode/Wipper PE Leine/Ilme PE Oberer Main/Itz KR Leine

PE Roter und Weißer Main/Ro- KR Main PE Mittlere und Untere Unstrut PE Untere Werra dach/Steinach PE Obere Unstrut PE Hörsel KR Werra PE Gera PE Obere Werra PE Ilm KR Saale PE Schwarza PE Mittlere Saale PE Obere Saale PE Saale von Ilm bis Weiße Elster PE Untere Weiße Elster/Pleiße PE Obere Weiße Elster/Eger

Die Maßnahmenprogramme bestehen i. d. R. aus einem Textteil, einer Aufl istung der „grundlegenden Maß- nahmen“ sowie einer Maßnahmentabelle mit den „ergänzenden Maßnahmen“.

57 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die „grundlegenden Maßnahmen“ sind Maßnahmen, um die Mindestanforderungen der WRRL zu erfüllen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um nationale, also bundes- und landesrechtliche Regelungen, welche die in Anhang VI Teil A und Art. 10 WRRL genannten EG-Richtlinien umsetzen und als Instrumente zur Erreichung der Zielsetzung der Art. 7 und 9 WRRL zur Verfügung stehen.

Allerdings sind die Ziele der WRRL in vielen Fällen allein durch die „grundlegenden Maßnahmen“ nicht zu er- füllen. Deshalb müssen weitere „ergänzende Maßnahmen“ festgelegt und umgesetzt werden. Diese Maßnah- men stehen geordnet nach Planungseinheiten bzw. Koordinierungsräumen in den Maßnahmentabellen der Maßnahmenprogramme.

Bedingt durch den Anteil Thüringens an drei Flussgebietseinheiten gibt es drei formelle Maßnahmenprogram- me mit „ergänzenden Maßnahmen“. Diese sind in tabellarischer Form nach Koordinierungsräumen und für die Oberfl ächengewässer zudem nach Planungseinheiten sortiert, dargestellt.

In diesen Tabellen fi ndet man außerdem Informationen zur Maßnahmenbezeichnung, dem dazugehörigen Be- lastungstyp (z. B. Punktquellen, diffuse Quellen) und der Belastungsgruppe (z. B. Kommunen/Haushalte, Alt- lasten) sowie zu Ortsbezug und Bundesland.

Zur Harmonisierung der Maßnahmenauswahl wurde ein einheitlicher Maßnahmenkatalog erstellt, in dem auch die „ergänzenden Maßnahmen“ enthalten sind. Somit ist gewährleistet, dass die Maßnahmenauswahl der verschiedenen Bundesländer in einer Flussgebietseinheit und der Flussgebietseinheiten untereinander ver- gleichbar und auswertbar ist.

Zur Konkretisierung der Maßnahmenbezeichnung besteht die Möglichkeit, in den Maßnahmentabellen in der Spalte „Ortsbezug“ genauere Angaben zum Ort, wo die Maßnahme stattfi nden soll, einzutragen. Thüringen hat davon Gebrauch gemacht, indem über einen dort eingetragenen Link auf Maßnahmenkarten oder Maß- nahmenlisten verwiesen wird, aus denen ein konkreterer Ortsbezug der Maßnahmen zu entnehmen ist.

Für jede Planungseinheit bzw. jeden Koordinierungsraum wurden, sofern dort Maßnahmen stattfi nden, Maß- nahmenkarten und -listen erstellt. Diese sind Bestandteil der drei Maßnahmenprogramme in Thüringen.

Maßnahmenlisten wurden für die Aufzählung von punktuellen Maßnahmen (z. B. Bau einer Kläranlage) oder für konzeptionelle Maßnahmen (z. B. Erstellung einer Studie) gewählt. Für Maßnahmen, die am Gewässerlauf vorgesehen sind oder sich auf eine konkrete Fläche beziehen, wurden die Maßnahmenkarten als Informations- material gewählt.

Die Maßnahmenkarten und -listen sind Bestandteile der Maßnahmenprogramme und wurden ebenso wie die anderen formellen Dokumente der 6-monatigen Anhörung zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme unterzogen. Änderungen, die sich bezüglich der Maßnahmenplanung aus der Anhö- rung ergaben, wurden auch in die Maßnahmenkarten und -listen aufgenommen. Mit der Veröffentlichung im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 51/2009 mit dem darin enthaltenen Sonderdruck Nr. 5/2009 vom 21.12.2009 sind die Maßnahmenprogramme, die Maßnahmenkarten und -listen behördenverbindlich geworden.

58 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Der Thüringer OWK Ilm ist Bestandteil der Planungseinheit Ilm im Koordinierungsraum Saale der Flussge- bietseinheit Elbe. Somit stehen die Maßnahmen für den OWK Ilm im Maßnahmenprogramm der Flussgebietsgemein- schaft Elbe (siehe Abb. 60).

Abb. 60: Maßnahmenprogramm Elbe – Auszug PE Ilm

Abb. 61: Thüringer Linkliste der Planungseinheit Ilm Im Maßnahmenprogramm der Elbe befi ndet sich in der Spalte „Ortsbezug“ der Link zu den Thüringer Linkkarten und -listen (siehe Abb. 60, Link orange eingekreist). Klickt man diesen an, öffnet sich eine Karte bzw. Liste, die die konkreten Maßnahmen enthält, die Thüringen im ersten Bewirtschaftungszyklus umsetzt (siehe Abb. 61).

5.2 Maßnahmenauswahl

In Abhängigkeit von den festgestellten Gewässerdefi ziten wurden die Zielwerte quantifi ziert. Als Ausgangswer- te dienten entweder die rechtlich verbindlichen Umweltqualitätsnormen (z. B. 50 mg/l Nitrat) oder fachlich ab- geleitete Orien tierungswerte (z. B. für Phosphor, Ammonium, BSB5).

Ein Beispiel: Für die Konzentration von Phosphor in kleinen Gewässern wurde der Orientierungswert 0,15 mg/l festge- legt. Liegt die Konzentration darunter, wird davon ausgegangen, dass keine negativen Auswirkungen auf die nährstoff- anzeigenden Wasserorganismen auftreten, bei Werten darüber ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine negative Beein- fl ussung der Flora und Fauna zu erwarten.

59 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Aus der gemessen Konzentration im Gewässer, der Umweltqualitätsnorm bzw. dem Orientierungswert und der Abfl ussmenge des Gewässers ergibt sich die jeweils zu reduzierende Schadstofffracht.

Bei der Festlegung der Maßnahmen wurden außerdem erwartete zukünftige Entwicklungen berücksichtigt. Da- bei handelt es sich vorwiegend um die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung und bereits geplante Investi- tionen.

Ein Beispiel: Ist im Einzugsgebiet eines Wasserkörpers die Bevölkerungsentwicklung rückläufi g und war ein Klär anlagen- neubau für 2009 konkret vorgesehen, wurden diese Entwicklungen bei der Berechnung der zu reduzierenden Schadstoff- fracht und bei der Maßnahmenauswahl berücksichtigt.

Entsprechend den ermittelten Ursachen wurden jeweils die Maßnahmenarten näher betrachtet, die geeignet sind, die entsprechenden Defi zite zu beheben.

Nach der Identifi zierung der grundsätzlich möglichen Maßnahmenarten wurde in einer Vorauswahl beurteilt, welche davon für den konkreten Wasserkörper geeignet sind. Dabei wurden bereits vorhandene Planungen (z. B. Abwasserbeseitigungskonzepte oder Gewässerentwicklungspläne) und die Beurteilung von Experten einbe- zogen.

Im Ergebnis lagen konkret benannte Maßnahmen sowie eine dazugehörige Einschätzung der Wirkung auf die Belastungsparameter vor.

Da eine Maßnahme allein in den meisten Fällen nicht ausreichte, um die Belastung auf das gewünschte Maß zu reduzieren, wurden die vorausgewählten Maßnahmen zu Maßnahmen kombinationen gebündelt. Häufi g er- gab sich dabei eine optimale Maßnahmen kombination, mit der der gute Gewässerzustand erreicht werden kann. In einigen Fällen waren mehrere geeignete Kombinationen möglich.

Bei der Beurteilung der Maßnahmenkombinationen spielte die Kosteneffi zienz eine wesentliche Rolle. Unter Kosteneffi zienz wird die Relation zwischen Wirkung und Kosten einer Maßnahme verstanden.

Ein Beispiel: Die Reduzierung einer Tonne Phosphat kann über 1.000.000 € kosten, wenn dafür Ortskanäle gebaut werden müssen oder unter 50.000 € liegen, wenn an einer bestehenden Kläranlage Phosphor effektiv eliminiert werden kann, indem z. B. eine zusätzliche Phosphorfällung integriert wird.

Ferner wurde berücksichtigt, ob eine Maßnahme ein erhebliches Konfl iktpotenzial gegenüber bestehenden Nutzungen hat oder in negativen Wechselwirkungen mit anderen Maßnahmen sowie fachübergreifenden Ziel- stellungen (z. B. FFH-Entwicklungsziele) steht.

Die ausgewählten Maßnahmenkombinationen wurden nach Ablauf der Anhörung und einer daraus eventuell resultierenden Anpassung in die Maßnahmenprogramme aufgenommen.

In den folgenden Kapiteln wird dargestellt, wie die Maßnahmenauswahl entsprechend den Belastungsarten er- folgte.

5.3 Maßnahmen Gewässerstruktur und Gewässerdurchgängigkeit

5.3.1 Festlegung der Schwerpunktgewässer

Die Bewertung der biologischen Parameter Makrozoobenthos (Teilkomponente Allgemeine Degradation) und Fischfauna zeigen einen großen Handlungsbedarf im Bereich der Gewässer struktur und -durchgängigkeit. Die

60 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ergebnisse der Gewässerstrukturkartierung bestätigen dieses Ergebnis eindrucksvoll. Für etwa 90 % der Thü- ringer Gewässer müssen Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und/oder der Durchgängigkeit zur Erreichung des guten Zustands durchgeführt werden (siehe Kapitel 4.2).

Dieser Umfang an Maßnahmen ist im Zeitraum der Bewirtschaftungspläne bis 2015 nicht realistisch umsetz- bar. Zusätzlich ist keine sichere Prognose zur Erreichung des guten Zustandes für die Gewässer möglich, in de- nen mehrere Belastungsarten identifi ziert wurden. Viele Wasserkörper weisen neben den strukturellen Defi zi- ten (z. B. Begradigung, Verbau durch Betonplatten) weitere, vor allem stoffl iche Belastungen auf. Diese über- prägen jedoch die Defi zite in der Gewässerstruktur. Das heißt, in einem gut strukturierten Gewässer können sich typische Arten nicht ansiedeln, wenn die Gewässergüte durch Nähr- oder andere Schadstoffe beeinträch- tigt wird. Infolgedessen ist in biologisch verarmten Gewässern mit unzureichender Gewässergüte eine Progno- se, ob und wie viele Strukturmaßnahmen zur Aufwertung des Gewässers erforderlich sind, schwer möglich.

Auf dieser Grundlage wurden für die Umsetzung der Maßnahmen, welche die Defi zite in der Gewässerstruktur beseitigen sollen, im ersten Bewirtschaftungszyklus 41 OWK als Schwerpunkt gewässer bzw. Schwerpunktwas- serkörper festgelegt und fachübergreifend abgestimmt. Dabei handelt es sich um Wasserkörper mit einer ge- ringen stoffl ichen Belastung bzw. mit der sicheren Einstufung einer defi zitären Gewässerstruktur. Für den ers- ten Bewirtschaftungszyklus bis 2015 wurden dabei etwa ein Drittel (ca. 1.870 km) der melderelevanten Fließ- gewässer in Thüringen (ca. 5.600 km) als Schwerpunktgewässer ausgewählt.

Des Weiteren wurden bei der Auswahl der Schwerpunktgewässer die Verbindungsgewässer zur Vernetzung der Gewässersysteme für Fische und andere aquatische Organismen in besonderem Maße berücksichtigt. Die Schwerpunktgewässer wurden in 3 Typen eingeteilt (siehe Abb. 62).

Abb. 62: Schwerpunktgewässer Struktur und Durchgängigkeit

In den Schwerpunktgewässern Struktur soll eine Gewässerstruktur entwickelt werden, die der Ausprägung ei- ner natürlichen Fließgewässerlebensgemeinschaft nicht entgegensteht.

61 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Im Rahmen eines Fachgutachtens wurden Zielwerte für eine durchschnittliche Gewässerstruktur ermittelt. Die- se liegt für kleinere Gewässer bei 3,5. Bei diesem Wert wird derzeit davon ausgegangen, dass die Gewässer- struktur nicht mehr der limitierende Faktor zum Erreichen eines guten Gewässerzustands ist. Für größere Ge- wässer wurde 4,5 als durchschnittliche Gewässerstrukturklasse festgelegt. Sind in einem Wasserkörper sowohl kleine als auch große Gewässer, wird der Zielwert gewichtet über die Fließgewässerlänge ermittelt und liegt zwischen 3,5 und 4,5.

Ziel in den Schwerpunktgewässern Durchgängigkeit ist es, das benannte Hauptgewässer durchgängig zu ge- stalten. Es werden keine weitergehenden Anforderungen an die Gewässerstruktur gestellt.

Ein Beispiel: Der OWK Mittlere Saale wurde als Schwerpunktgewässer Durchgängigkeit eingestuft. Dabei soll die Saale als Hauptgewässer durchgängig gestaltet werden, da sie als Hauptverbindungsgewässer den Zugang der Wasserorga- nismen zu vielen Nebengewässern ermöglicht.

Weiterhin wurden Schwerpunktgewässer Struktur und Durchgängigkeit festgelegt, für die beide Zielstellungen gelten.

Ein Beispiel: Im OWK Sormitz muss durch die Maßnahmenumsetzung das Entwicklungsziel für die durchschnittliche Gewässerstrukturklasse von 3,5 erreicht werden. Zusätzlich werden ein Großteil der Sormitz selbst und einige geeignete Nebengewässer, wie zum Beispiel der Ilmbach, durchgängig gestaltet.

Für die nicht als Schwerpunktgewässer eingestuften Wasserkörper wurden zur Vorbereitung der Maßnahme- numsetzung ab 2015 Konzepte zur Identifi zierung der erforderlichen Maßnahmen in die Maßnahmenpro- gramme aufgenommen.

5.3.2 Ableitung der Maßnahmen

Vorgehen Ausgehend von der Gewässerstrukturkartierung und den erfassten Wanderhindernissen (Querbauwerke) wur- den die Bereiche und Bauwerke gesucht, die den vorgegebenen Zielwerten nicht entsprachen. Damit waren die Bereiche mit einem grundsätzlichen Handlungsbedarf identifi ziert. Für diese Bereiche wurden Maßnahmen vorgeschlagen, die geeignet sind, die Zielwerte zu erreichen. Damit kann sichergestellt werden, dass die Ge- wässerstruktur und/oder die Gewässerdurchgängigkeit nicht mehr die limitierenden Faktoren für das Erreichen des guten Zustandes sind.

Da die Umsetzung nur gelingen kann, wenn eine breite Ak- zeptanz erreicht wird, wurde durch das Thüringer Ministeri- um für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) die frühzeitige Einbindung der Betroffenen bei der Maßnahmenidentifi zierung sowie der Maßnahmenaus- wahl veranlasst und unterstützt.

Im Zuge der Identifi zierung geeigneter Maßnahmen fand hierzu eine zusätzliche und vorgezogene Beteiligung der be- Abb. 63: Auftaktveranstaltung in der Planungsregion troffenen Öffentlichkeit statt. In einem ersten Schritt wurde Ostthüringen in Gera (Quelle: Schmidt) durch das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Fors- ten, Umwelt und Naturschutz in den vier Thüringer Planungsregionen (Gebiete der ehemaligen Staatlichen Umweltämter – SUÄ) jeweils eine Auftaktveranstaltung durchgeführt (siehe Abb. 63).

Im Anschluss daran haben die Mitarbeiter der ehemaligen Staatlichen Umweltämter gemeinsam mit den ört- lich betroffenen Nutzergruppen insgesamt über 60 Workshops in den Schwerpunkt gewässern zur gemeinsa- men Identifi kation und Abstimmung der Maßnahmen durchgeführt. Die Teilnehmer der Workshops waren in

62 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen der Regel Vertreter der Städte und Gemeinden, der Unteren Wasser- und Naturschutzbehörden, der Landwirt- schaftsämter, der im Gebiet wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe, der Fischerei- und Angelverbände und der Umwelt- und Berufsverbände (z. B. der Bauernverband e. V.).

In den Workshops wurde den Teilnehmern das Vorgehen zur Ermittlung der Gewässerstrukturdefi zite erläutert. Auf der Grundlage von Arbeitskarten, in denen die Strukturdefi zite gekennzeichnet waren, konnten von den Teilnehmern eigene Maßnahmevorschläge unterbreitet werden.

Diese Vorschläge sowie weitere geeignete Maßnahmenvor- schläge der Mitarbeiter der ehemaligen Staatlichen Umwelt- ämter wurden fachlich in ihrer Auswirkung auf die Gewäs- serstruktur bewertet.

Die Maßnahmenvorschläge wurden in einem weiteren Schritt hinsichtlich bestehender Restriktionen sowie der Ak- zeptanz überprüft. Hierzu wurden mit Betroffenen Gesprä- che geführt und ein zweiter Workshop durchgeführt.

Zusätzlich gab es eine Vielzahl von gemeinsamen Gesprä- Abb. 64: Zweiter Workshop im OWK Roda in Tröbnitz chen und Besichtigungen der geplanten Einzelmaßnahmen (Quelle: Schmidt) vor Ort.

Im Anschluss an diesen Prozess wurden Maßnahmen zur Aufnahme in die Maßnahmenprogramme vorge- schlagen, die fachlich geeignet, wirtschaftlich verhältnismäßig, grundsätzlich FFH-verträglich sowie in den Auswirkungen auf Nutzungen nicht signifi kant negativ waren.

Die Maßnahmenauswahl wurde in den Gewässerrahmenplänen (GRP) dokumentiert, die als Hintergrunddo- kumente mit den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmen programme zur Anhörung veröffent- licht wurden.

Im Rahmen der Anhörung der Öffentlichkeit gingen die meisten Stellungnahmen zu den Maßnahmen zur Ver- besserung der Gewässerstruktur ein und nahmen in der Regel Bezug auf die Gewässerrahmenpläne. Häufi g wandten sich Flächenbewirtschafter an das TMLFUN und das Thüringer Landesverwaltungsamt (TLVwA), um ihre Besorgnis über die Maßnahmenumsetzung und den dadurch entstehenden Flächenverbrauch mitzuteilen.

Die Stellungnahmen wurden durch das TLVwA bearbeitet. Jede Stellungnahme wurde zur fachlichen Begutach- tung an die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) bzw. das TMLFUN übergeben. Hier wurden die Argumente überprüft und abgewogen.

Das Ergebnis der Abwägung war zweifach relevant. Zum einen wurde beurteilt, ob und welche Auswirkungen die Argumente auf die Maßnahmenumsetzung haben. Zum anderen wurde dann überprüft, ob die Maßnahme in der Form noch Bestandteil des GRP bleiben kann. Dabei wurde entschieden, ob die Maßnahmen noch Grundlage der Maßnahmenprogramme sind und inwiefern sich Änderungen in den Maßnahmenprogrammen ergeben. Einige Maßnahmen wurden gekürzt oder vollständig aus den Maßnahmenprogrammen herausge- nommen. Viele Einwände bezogen sich jedoch auf Fragen, die erst im Umsetzungsprozess geklärt werden kön- nen.

Neben den vorgenannten Stellungnahmen gab es verwaltungsinterne Anmerkungen. Das Prozedere der Prü- fung war analog der vorgenannten Vorgehensweise. Die TLUG hat mit den zuständigen Verwaltungen (z. B. den Landwirtschaftsämtern) die Ergebnisse der Prüfung erörtert.

63 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Im Ergebnis der Anhörung liegt die Fortschreibung der GRP vor.

Ein Beispiel: Ein häufi ger Einwand die Maßnahmenumsetzung betreffend, bezog sich auf die landwirtschaftlichen Drai- nagen. Es besteht die Befürchtung seitens der Bewirtschafter, dass z. B. bei der Initiierung der Eigendynamik die beste- henden Drainagen beschädigt oder sogar zerstört werden könnten.

Der derzeitige Planungsstand liegt allerdings nicht in der Detailtiefe vor, um diese Fragestellungen zu beantworten. Dazu muss die Detailplanung abgewartet werden. Allerdings wurde bei den betroffenen Maßnahmen vermerkt, die Drainagen bei der detaillierten Maßnahmenplanung zu berücksichtigen. Damit ist ein Planungsgrundsatz formuliert.

Die Gewässerrahmenpläne Ergebnis des Planungsprozesses waren die konkreten Maßnahmen für Gewässerstruktur und Durchgängig- keit, die in die Maßnahmenprogramme aufgenommen wurden.

Als Hintergrundmaterial für die Maßnahmenprogramme wurde für jedes Schwerpunktgewässer ein so ge- nannter Gewässerrahmenplan erstellt. Der Gewässerrahmenplan enthält neben einer erläuternden Einführung inklusive einer Begriffserläuterung für jeden der 41 bearbeiteten Oberfl ächenwasserkörper jeweils ein Deck- blatt, Maßnahmenblätter sowie eine Karte. Hier fi nden sich eine Übersicht zu den Defi ziten und Entwicklungs- zielen des Wasserkörpers, zur örtlichen Lage sowie eine kurze Beschreibung der Einzelmaßnahmen und zu- sammengefasste Hinweise zu weiterführenden Planungsrestriktionen (z. B. „Drainagen beachten“, „Protokoll der FFH-Abstimmung liegt vor“, …). In den Karten (Maßstab 1:25.000) ist die örtliche Lage der einzelnen Maß- nahmen dargestellt.

Die Gewässerrahmenpläne haben als unverbindliche Doku- mentationen des aktuellen Planungsstands keine rechtliche Wirkung, sollen jedoch als Arbeitsgrundlage für die zeitliche und inhaltliche Priorisierung der Maßnahmenumsetzung gegenüber den Gewässerunterhaltungspfl ichtigen dienen. Sie sind zudem Kommunikationsmittel für die verschiede- nen Beteiligten und Behörden, Grundlage für die in der Maßnahmenumsetzung erforderlichen Planungsschritte und Mittel zur Ermessensausübung der Wasserbehörden.

Abb. 65: Gewässerrahmenpläne (Quelle: TLUG)

Weitere Informationen zu den Gewässerrahmenplänen fi nden Sie auf der Homepage der TLUG unter http://www.tlug-jena.de/de/tlug/umweltthemen/wasserwirtschaft/management/gewaesserrahmenplaene.

Die zur Zielerreichung notwendigen Maßnahmen wurden Maßnahmentypen zugeordnet, die in einem in Deutschland vorliegenden einheitlichen Maßnahmenkatalog aufgelistet sind. Diese Maßnahmentypen gingen in die drei für Thüringen relevanten Maßnahmenprogramme ein und werden kartografi sch auf Basis von 1-km- Abschnitten im Maßstab 1:100.000 auf Ebene der Planungseinheiten in den Maßnahmenprogrammen darge- stellt. Die in den 1-km-Abschnitten dargestellten Maßnahmen fi nden aber häufi g nicht über die gesamte Länge des Abschnitts statt. Im Rahmen der Maßnahmenumsetzung ist es zudem möglich, dass einzelne Maßnah- men durch qualitativ gleichwertige Maßnahmen ersetzt werden können.

64 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Die Festlegung der Strukturmaßnahmen wird anhand der bei Jena fl ießenden Leutra erläutert. Abbildung 66 zeigt die aktuelle Bewertung der Gewässerstruktur der Leutra in 1-km-Abschnitten. Diese beträgt derzeit im Durch- schnitt 4,4. Im Abstimmungsprozess wurden realisierbare Maßnahmen festgelegt, die eine durchschnittliche Verbesse- rung der Gewässerstruktur auf den Zielwert 3,5 bewirken sollen.

Im Ergebnis wird deutlich, dass die Umsetzung der Strukturmaßnahmen im Innenstadtbereich Jenas auf Grund bereits bestehender Nutzun- gen (Gebäude und Straßen) nicht möglich ist (siehe Abb. 67). Die Maßnahmen im ländlichen Raum und in den stadtnahen Gebieten reichen jedoch aus, um die geforderte durchschnittliche Gewässerstruktur von 3,5 zu erreichen. Im In- nenstadtbereich sind vor allem Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit an der Saale vorgesehen.

Abb. 66: Gewässerstruktur der Leutra im Ist-Zustand (Ausschnitt des Wasserkörpers)

Abb. 67: Geplante Maßnahmen an der Leutra

Gewässerstrukturmaßnahmen In Thüringen wurden verschiedene Maßnahmentypen zur Verbesserung der Gewässerstruktur ausgewählt, u. a. Maßnahmen zur Verbesserung von Habitaten im Uferbereich und Maßnahmen zur Vitalisierung des Gewäs- sers innerhalb des vorhandenen Profi ls. Favorisiert werden aber die Maßnahmen zum Initiieren bzw. Zulassen einer eigendynamischen Gewässerentwicklung, denn hier schaffen sich die Gewässer die erforderlichen Struk- turen weitgehend selbst.

Die Fließgewässer transportieren Sand, Steine und Holz und lagern das Material fl ussabwärts wieder ab. Die- ser Geschiebetransport spielt eine wichtige Rolle bei der eigendynamischen Entwicklung und der damit ver- bundenen Strukturverbesserung. Die eigendynamische Entwicklung kann initiiert werden, indem vorhandener Gewässerverbau (Ufer- und Sohlbefestigungen) entfernt wird und z. B. Totholz oder Störsteine zur Initiierung einer Gewässerentwicklung eingebracht werden. Dies ist nur an Stellen möglich, an denen keine Gewässernut- zung vorliegt oder die Nutzung der anliegenden Flächen eine Gewässerentwicklung zulässt.

Dazu werden dem Gewässer zur eigendynamischen Entwicklung Entwicklungskorridore freigehalten. Ein Zu- lassen des Bewuchses von natürlichen Ufergehölzen verhindert zudem die Erosion, bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pfl anzenarten und wirkt gleichzeitig einer Gewässererwärmung entgegen.

65 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel:

Schritt 1: Verbau entfernen, Entwick- Schritt 2: Entwicklungskorridor nicht Ergebnis: naturnahes Gewässer lungskorridor frei halten bewirtschaften, Bewuchs von Uferge- hölzen zulassen, evtl. mit Mahd, Be- pfl anzung unterstützen Abb. 68: Eigendynamische Gewässerentwicklung (Fotomontage, Quelle: TMLFUN)

Für die eigendynamische Entwicklung braucht das Ge- wässer Platz. Es ist jedoch nicht gewollt, den ursprüngli- chen, historischen Gewässerzustand wieder herzustel- len. Schon kleinräumige Änderungen innerhalb des Ent- wicklungskorridors (siehe Abb. 69) haben deutlich positive Effekte auf die Gewässerbesiedlung. Damit kommt bei der Umsetzung der Maßnahmen der Flä- chensicherung eine besondere Bedeutung zu. Soweit sich die Maßnahmen auf Flächen im privaten Eigentum beziehen, ist ein umfangreiches Flächenmanagement er- forderlich, in welchem die Möglichkeiten der Flächenin- anspruchnahme mit Eigentümern und Nutzern abge- stimmt und ggf. vertraglich geregelt werden. Abb. 69: Schematische Darstellung des Entwicklungs- korridors unter Berücksichtigung lokaler Nut- Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen aus der Umsetzung zungen (Quelle: „Leitlinien Gewässserentwick- der Eingriffsregelung bieten Möglichkeiten für Synergie- lung“, LAWA 2006) effekte. Eine abgestimmte Zuordnung gewässerbezoge- ner Maßnahmen kann zur ziel gerichteten Verbesserung defi zitärer Gewässerstrukturen und der Durchgängig- keit beitragen. Die Überlagerung bzw. Ergänzung durch naturschutzrechtliche Kompensationsverpfl ichtungen reduziert zudem die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Produktionsfl ächen. Für die Umsetzung komplexer Maßnahmen bietet sich das Instrument der Flächenpools bzw. Ökokonten nach § 7 Thüringer Naturschutzge- setz (ThürNatG) an.

Ein Beispiel: Abbildung 70 zeigt eine Gewässerentwicklungsmaßnahme an der Föritz im Landkreis Sonneberg. Als Ersatzmaßnahme für das Pumpspei- cherwerk Goldisthal konnten innerhalb eines Flurneuordnungsverfahrens 1,6 Flusskilometer renaturiert werden. Die Maßnahme war Bestandteil des Arten- Abb. 70: Neu gestaltete Mäander an der Föritz (Quelle: Kettnaker 2003) und Biotopschutzprogramms „Stein- achtal/Linder Ebene“.

66 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Fließgewässer haben die Fähigkeit, sich bis zu einem gewissen Grad selbst zu reinigen. Durch Kleinlebewesen, z. B. Insektenlarven, wird das Wasser fi ltriert, Schadstoffe werden gebunden oder umgewandelt. Damit die na- türliche Selbstreinigung funktionieren kann, brauchen die Lebewesen Räume, die sie besiedeln und in denen sie sich fortpfl anzen können. Mit dem Initiieren einer eigendynamischen Entwicklung wird somit auch die Selbstreinigungskraft der Gewässer erhöht.

Je naturnaher ein Bach ist, desto reichhaltiger sind seine Flora und Fauna. Das macht ihn auch für Erholungs- suchende attraktiver und trägt zu einem positiven Landschafts- bzw. Stadtbild bei (siehe Abb. 71).

Durch die Zunahme der Gewässerkrümmungen entsteht eine vergrößerte Laufl änge, die in der Regel einen ver- besserten Hochwasserrückhalt bewirkt. Zudem hat ein naturnahes Gewässer einen geringeren Unterhaltungs- aufwand als ein Gewässer mit technischem Verbau, welcher immer wieder ausgebessert werden muss.

Technischer Wasserbau ist weiterhin dort notwendig, wo Infrastruktureinrichtungen, wie Siedlungen, Brücken oder Leitungen, dies erfordern.

Abb. 71: Gewässerentwicklung am Röstegraben (Quelle: TMLFUN)

In die Maßnahmenprogramme wurden etwa 280 Strukturmaßnahmen aufgenommen. Der Maßnahmenum- fang hat sich nach der Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen im Zuge der Anhörung um 4 Maßnah- men verringert. Insgesamt sind von der Maßnahmenumsetzung etwa 630 Gewässerabschnitte betroffen, 11 weniger als vor der Anhörung.

An etwa 380 Gewässerabschnitten soll die Eigendynamik gefördert werden. In den Wasserkörpern, in denen keine Entwicklungskorridore auf Grund der bestehenden Nutzung zur Verfügung stehen, sind Maßnahmen zur Gewässervitalisierung vorgesehen. Diese Maßnahmen werden innerhalb des vorhandenen Profi ls durchge- führt und betreffen etwa 190 Gewässerabschnitte.

Des Weiteren werden an etwa 20 Abschnitten Baumaßnahmen zur Aufwertung eines Gewässerhabitats durch Laufveränderung, Ufer- oder Sohlgestaltung sowie Habitatverbesserung innerhalb eines Gewässerentwick- lungskorridors durchgeführt. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Profi laufweitungen oder das Anlegen neu- er Flussschlingen, die technisch (und nicht durch Eigendynamik) realisiert werden (siehe Abb. 72/73).

67 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

An etwa 40 Gewässerabschnitten wird der Uferbereich durch das Anpfl anzen von Gehölzen aufgewertet (siehe Maßnahmenkarten Struktur und Durchgängigkeit).

Obwohl die Einwände bei der Anhörung zu dem Bereich Struktur und Durchgängigkeit mit nahezu 2/3 die häu- fi gsten waren, wurden diese, wie die Zahlen zeigen, zu einem vergleichsweise geringem Anteil in den Maßnah- menprogrammen berücksichtigt. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Maßnahmenprogramme nicht dem Detaillierungsgrad der Einwände entsprechen.

Der Großteil der Einwände wurde in der aktuellen Version der Gewässerrahmenpläne berücksichtigt, die auf der DVD „Flüsse, Seen, Grundwasser – Bewirtschaftung 2009 bis 2015“ vorliegt.

Abb. 72: Sohlengleite oberhalb von Einhausen/Werra Abb. 73: Anlage von Flussschlingen an der Ulster (Quelle: (Quelle: ehem. SUA Suhl) Luftbild, Kersten Winter, LaNaServ Blankenhain)

Maßnahmen Durchgängigkeit Die Fische folgen bei ihren fl ussaufwärts gerichteten Wanderungen (z. B. Laichwanderung) der Hauptströ- mung im Gewässer. Ziel der Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit ist es daher, die Schwerpunkt- gewässer Durchgängigkeit für alle Fische passierbar zu gestalten. Dafür werden Maßnahmen zum Rück- oder Umbau von Wehren und Sohlschwellen, Anlegen oder Anpassen von Umgehungsgerinnen und Fischaufstiegs- anlagen sowie zur Verbesserung des Abfl ussregimes durchgeführt.

Die Gewässerdurchgängigkeit ist somit bei alten Anlagen sukzessive herzustellen und bei neu zu realisieren- den Wasserbauwerken in jedem Fall sicherzustellen.

Im Rahmen verschiedener Projekte wurden bereits viele Bauvorhaben realisiert.

Für die Auswahl der erforderlichen Baumaßnahmen im Rahmen der Aufstellung der Bewirtschaftungspläne wurden die Querbauwerke in den Schwerpunktgewässern hinsichtlich ihrer Beeinträchtigung der Fischwande- rung bewertet.

Im Ergebnis wurden Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit an etwa 640 Bauwerken (u. a. Wehre, Abstürze, Schwellen) in die Maßnahmenprogramme und Gewässerrahmenpläne aufgenommen (siehe Maß- nahmenkarten Struktur und Durchgängigkeit).

68 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Im Pilotprojekt „Verbesserung und Vernetzung aquatischer Lebensräume“ konnte nach vierjähriger Projekt- laufzeit die Durchgängigkeit an 49 Querbauwerken in Werra, Ulster, Felda, Schleuse und Hasel wieder hergestellt werden (siehe Abb. 74/75). Die verbleibenden Anlagen in der Werra sollen im Rahmen einer länderübergreifenden Vereinbarung bis 2012 folgen.

Ein vollständiger Wehrrückbau erfolgte, sofern Wehre keiner Nutzung mehr unterlagen. War es notwendig, Höhendif- ferenzen zum Schutz von Brücken und anderen Bebauungen zu erhalten, wurde die Gewässerdurchgängigkeit durch den Bau von Rampen oder Gleiten vollständig hergestellt. Waren Wehranlagen z. B. zur Wasserkraftnutzung in Betrieb, wurden Umgehungsgerinne um das Wehr angelegt oder ein Fischpass direkt am Wehr eingebaut. Hierfür kamen situati- onsabhängig (Größe des Gewässers, zur Verfügung stehende Flächen, Höhendifferenz) verschiedene Bauausführungen zum Einsatz.

Abb. 74: Umgehungsgerinne in Vachdorf an der Werra, in Fließrichtung links (Quelle: Damrath)

Abb. 75: Schlitzpass als Wehrumgehung an der Schleuse (Quelle: ehem. SUA Suhl)

69 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Bei der Umsetzung der Struktur- und Durchgängigkeitsmaßnahmen werden auch die Belange des Wassertou- rismus berücksichtigt. Besonders in den größeren Fließgewässern Thüringens, wie Werra, Weiße Elster, Ilm, Gera, Saale und Unstrut erfreuen sich die Kanufahrer und Wasserwanderer am Erlebnis der Fortbewegung auf dem Wasser. Mit dem Bau von Anlegestellen, Wehrübergängen und Umtragestellen wurden bereits gute Bedin- gungen geschaffen. Ziel ist die Sicherung des Kanusports und die Verbesserung der Wasserwanderwege in ei- ner ökologisch intakten Umwelt.

Nicht nur der Wassertourismus, sondern auch die Wasserkraft ist eine wichtige Nutzung am Gewässer. Seit dem Mittelalter gibt es in Thüringen die Stauhaltung der Gewässer für Wassermühlen. Anfang des 20. Jahrhun- derts entstand das erste Wasserkraftwerk in Ziegenrück, dann erfolgte der Ausbau der Saalekaskaden als Groß- projekt der Stromerzeugung. Seit 1990 wurden etwa 200 Anlagen reaktiviert, modernisiert und mit Fischauf- stiegsanlagen ausgestattet. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger in Thüringen lag 2005 bei 26 %. Davon wurden 11,1 % der Energie durch Laufwasser erzeugt (Quelle: Homepage der ATW e. V. – Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke e. V.).

Für die Bewirtschaftung der oberirdischen Gewässer sind einige ökologische Anforderungen an die Wasser- kraftanlagen einzuhalten. Es ist unerlässlich, dass beim Aufstauen, Entnehmen und Ableiten von Wasser eine ausreichende Mindestwasserführung gewährleistet ist. Die Errichtung oder der Betrieb von Stauanlagen ist nur zulässig, wenn die Durchgängigkeit des Gewässers erhalten bleibt oder wiederhergestellt wird, soweit dies für die Bewirtschaftungsziele des Gewässers erforderlich ist. Es müssen geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation realisiert werden, um sicherzustellen, dass die Fische bei der Wanderung unbeschadet an der Wasserkraftanlage vorbeikommen.

Konzeptionelle Maßnahmen In Abhängigkeit vom Gewässerzustand und der Einstufung als Schwerpunktgewässer sind in einigen OWK konzeptionelle Maßnahmen geplant. Dabei handelt es sich um Untersuchungen und Kontrollen, die Erstellung von Konzeptionen, Studien und Gutachten zur Identifi zierung der erforderlichen Maßnahmen im nächsten Be- wirtschaftungszyklus und Beratungsmaßnahmen zur Bewirtschaftung der Wehre bzw. eines Feuerlöschstaus, um die Durchgängigkeit im Fließgewässer wieder herzustellen (siehe Maßnahmenlisten Konzept).

5.3.3. Veranschlagte Kosten der gewässerbaulichen Maßnahmen

Die Gesamtkosten für Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur belaufen sich auf ca. 43 Mio. € für den Zeitraum von 2010 bis 2015. Die Maßnahmenumsetzung obliegt den Gewässerunter haltungspfl ichtigen. Das sind für die Gewässer 1. Ordnung der Freistaat Thüringen und für die Gewässer 2. Ordnung die Gemein- den oder die dafür gegründeten Unterhaltungsverbände. Der Freistaat Thüringen wird sich im Rahmen von Förderprogrammen fi nanziell an der Maßnahmenumsetzung beteiligen.

Die Kosten für die Durchgängigkeitsmaßnahmen belaufen sich auf ca. 47 Mio. € für den Zeitraum 2010 bis 2015. Die Kostenaufteilung gleicht dabei grundsätzlich der der Strukturmaßnahmen, jedoch sind die Eigen- tumsverhältnisse der Einzelanlagen entsprechend zu berücksichtigen.

5.4 Maßnahmen Abwasser

5.4.1 Grundsätzliches

Die Gewässerqualität wird in der Hauptsache durch diffuse Einleitungen aus der Landwirtschaft sowie punktu- elle Einleitungen von Abwasser belastet.

70 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Neben direkten Einleitungen aus industriellen Kläranlagen, spielen fl ächendeckend die Einleitungen aus kom- munalen Abwasseranlagen eine übergeordnete Rolle.

Kommunale Abwassereinleitungen stammen aus Klär- und Kleinkläranlagenabläufen, aus Mischwasserentlas- tungen und Niederschlagswassereinleitungen. Diese belasten die Gewässer vor allem durch enthaltene orga- nische Stoffe, Ammonium und Phosphor.

Die eingetragenen Frachten und Konzentrationen werden maßgeblich durch die Reinigungsleistung der Klär- anlagen bestimmt. Die gesetzlichen Anforderungen an die Reinigungsleistung wachsen mit der Ausbaugröße der jeweiligen Kläranlage, so dass die höchsten eingetragenen Konzentrationen regelmäßig aus Kleinkläranla- genabläufen und hier vor allem aus unsanierten Altanlagen stammen.

Die Mindestanforderung der bundesweit geltenden Abwasserverordnung schreibt erst für Kläranlagen ab 10.000 Einwohnerwerten eine Phosphorelimination vor. Diese Anforderung ist in zahlreichen Gewässern für die Erreichung des guten Gewässerzustandes nach WRRL nicht ausreichend.

Die Träger der öffentlichen Abwasserentsorgung sind die Kommunen. Die Aufgabe wird entweder eigenständig von der Gemeinde selbst oder von für diesen Zweck gegründeten kommunalen Verbänden erfüllt.

Die Aufgabenträger sind gesetzlich verpfl ichtet, in einem Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) über den aktu- ellen Stand bzw. die zukünftig geplanten Strukturen der Abwasserentsorgung im Zuständigkeitsbereich zu in- formieren. Mittelfristig geplante Maßnahmen sind dabei konkret zu benennen. Diese Abwasserbeseitigungs- konzepte dienen als Planungsgrundlage für eine den rechtlichen Anforderungen (z. B. EG-Kommunalabwas- serrichtlinie) genügende Abwasserentsor gung.

5.4.2 Festlegung der Maßnahmen

Vorgehen Die Maßnahmenauswahl konzentriert sich in Thüringen auf die Oberfl ächenwasserkörper, die bei der Ursa- chenanalyse eine zu hohe organische Belastung, Ammonium- bzw. Phosphor belastung aufwiesen. Für diese Wasserkörper wurden Zielwerte für die Stoffgruppen BSB5 (biochemischer Sauerstoffbedarf), Ammonium und Phosphor defi niert, bei deren Einhaltung von einem guten Gewässerzustand ausgegangen wird.

Danach wurden die ABK der Aufgabenträger aus dem Jahr 2005 hinsichtlich der geplanten Maß- nahmen ausgewertet, um eine möglichst kosten- effi ziente Maßnahmenplanung realisieren zu können. Dabei wurden die zu erwartende Fracht- reduzierung und die Maßnahmenkosten bewer- tet. Weiterhin wurden die Eigenkontrollberichte (EKB) der Kläranlagen herangezogen, um deren Einleitungen bzgl. der eingeleiteten Fracht und Konzentration zu konkretisieren. Die Frachtredu- zierung wurde anschließend mit den Zielwerten im Gewässer abgeglichen, um zu ermitteln, in welchem Umfang Maßnahmen notwendig sind und ob mit deren Umsetzung eine Zielerreichung möglich ist (siehe Abb. 76). Abb. 76: Vorgehen bei der Ableitung von Abwassermaßnahmen

71 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Auf der Basis dieser Auswertungen berieten sich die Mitarbeiter der ehemaligen Staatlichen Umweltämter mit den Abwasserbeseitigungspfl ichtigen über die ABK-Maßnahmen und, soweit für eine weitere Frachtreduzie- rung erforderlich, darüber hinausgehende Maßnahmen. Dabei wurden vor allem für die Phosphorreduzierung zusätzliche Anforderungen an die Abwasserbeseitigung gestellt.

Die Auswahl der Maßnahmen erfolgte unter besonderer Berücksichtigung der Kosteneffi zienz.

Bei der Maßnahmenauswahl wurden Unsicherheiten der Zielbestimmung berücksichtigt, um mögliche Fehlin- vestitionen zu vermeiden und nur solche Maßnahmen durchzuführen, deren Notwendigkeit hinreichend si- cher ist. Hierzu wurden in Thüringen auf der Basis der Auswertung der ca. 6.500 ABK-Maßnahmen Kosteneffi - zienzschwellen für Maßnahmen zur P- und N-Reduzierung festgelegt. Zur Gewährleistung einer kostengünsti- gen Umsetzung für Aufgabenträger und Bürger wurden grundsätzlich solche Maßnahmen in die Maßnahmenprogramme aufgenommen, die günstige Kosteneffi zienzen aufweisen.

Im Zeitraum der Anhörung zur WRRL fand eine Fortschreibung der ABK statt. Im Vorgriff auf dadurch zu erwar- tende Stellungnahmen der Abwasserzweckverbände (AZV) wurde die Maßnahmenplanung im Bereich Abwas- ser angepasst.

Ein Beispiel: Abbildung 77 zeigt die Festlegung der Kosteneffi zienzschwellen anhand einer nach dem ABK 2009 ange- passten Grafi k. Sie zeigt am Beispiel Ammonium, dass bereits mit geringem Mitteleinsatz (z. B. 20 T€/t) hohe Redu- zierungsgrade (35 %) erreicht werden können und bei steigenden Kosten je Tonne (z. B. von 60 T€/t auf 80 T€/t) nur noch geringe Frachtverminderungen (+ 5 %) bei steigenden Kosten (+ 8 %) möglich sind. % Frachtminderung und Investition Mio EUR % Frachtminderung

2 4 6 8 10 20 30 40 50 60 80 100 120 alle Grenze Kosteneffizienz T EUR / t NH4-N

Abb. 77: Kosteneffi zienz bei der Ammoniumreduzierung (Stand 2009)

Die einzelnen ausgewählten Maßnahmen wurden dabei bzgl. der fi nanziellen Ansätze auf eine solidere Basis als 2005 gestellt, da die Maßnahmen aktuell einen höheren Planungsstand als 2005 haben. Weiterhin wurden die mit den einzelnen Maßnahmen anschließbaren Einwohner und damit eine wichtige Größe für den Faktor Kosteneffi zienz genauer ermittelt.

72 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die genaueren Planungen führten bezogen auf die Einzelmaßnahmen teilweise zu niedrigeren Kosteneffi zien- zen bspw. durch geringere anschließbare Einwohnerzahlen.

Nach der Fortschreibung der ABK im Jahr 2009 durch die Zweckverbände verbleibt die relevante Kosteneffi zi- enzschwelle je dauerhaft reduzierter Tonne Phosphor bei 150.000 €. Die Grenze der Kosteneffi zienz für Ammo- nium ist, bedingt durch die nun solideren Ermittlungsgrundlagen, von 40.000 € auf 50.000 € je dauerhaft re- duzierte Tonne Ammonium angestiegen.

Das heißt, dass die Maßnahmenkosten bei gleicher Frachtminderung für Ammonium in den ABK 2009 gegen- über denen von 2005 gestiegen sind.

Bei der Auswertung aller Maßnahmen zur Phosphorreduzierung kristallisierte sich das gute Preis-Leistungs- verhältnis der Errichtung von Phosphoreliminationsanlagen an bestehenden kommu nalen Kläranlagen im Ver- gleich zu Anschlüssen weiterer Ortsteile an Ortskanäle und Kläranlagen heraus. Diese liegen zum Teil deutlich unter 50.000 € pro reduzierter Tonne Phosphor, wohingegen der Anschluss weiterer Orte an das Kanalnetz bei bis zu 1 Mio. € pro reduzierter Tonne Phosphor liegen kann.

Durch die intensiven Abstimmungsgespräche zu den ABK in der Anhörungsphase wurden insbesondere kon- sensuale Maßnahmen aufgenommen. Damit erfolgte auch eine Harmonisierung zwischen den ABK und der Maßnahmenplanung nach WRRL.

Auf Grund der oben geschilderten Vorgehensweise bezogen sich die eingegangenen Stellungnahmen im We- sentlichen auf die im Rahmen der Fortschreibung der ABK erforderlichen Änderungen und hatten daher eher formalen Charakter.

Abwassermaßnahmen Nach der Fortschreibung der ABK durch die Abwasserbeseitigungspfl ichtigen befi nden sich 250 statt bisher 323 Abwassermaßnahmen in den Maßnahmenprogrammen. Der Rückgang ist auf eine andere Zusammenfas- sung der Maßnahmen und deren weitere Konkretisierung zurückzuführen. So wurden Einzelmaßnahmen in Ortschaften zusammengefasst, dass z. B. der Bau einer Kläranlage und der Anschluss der Ortschaft an diese Kläranlage als eine Maßnahme zählen. Insgesamt wurde eine bessere Planungstiefe erreicht.

Die Maßnahmenprogramme beinhalten den Neu- bzw. Ausbau von 24 Kläranlagen, 27 Kläranlagen sollen op- timiert werden und 65 Kläranlagen werden um eine Phosphorfällung erweitert. Darüber hinaus sind in 155 Ort- schaften Maßnahmen zum Anschluss bisher nicht angeschlossener Gebiete an Kläranlagen vorgesehen und 23 Maßnahmen beinhalten den Bau von Misch- bzw. Niederschlagswasserbehandlungsanlagen. Konzeptionelle Maßnahmen für vertiefende Untersuchungen und Kontrollen sind an Gewässern mit ungeklär- ter Belastungsursache geplant.

Insbesondere in zersiedelten ländlichen Gebieten, in denen keine zentralen Abwasserbehandlungsanlagen existieren und ein Neubau sowie der Anschluss der Einwohner über lange Kanäle sehr kosten intensiv wäre, muss der Neubau oder die Modernisierung von Kleinkläranlagen als Ergänzung oder Alternative zur zentralen Abwasserentsorgung angesehen werden.

Die Abwassermaßnahmen sind in Linklisten pro Planungseinheit zusammengestellt (siehe Maßnahmenlisten Abwasser).

73 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

5.4.3 Veranschlagte Kosten der Abwassermaßnahmen

Die notwendigen Gesamtinvestitionen für die erste Bewirtschaftungsperiode lassen sich nach der Anpassung des ABK 2009 auf insgesamt ca. 277 Mio. € beziffern. Gegenüber der vorherigen Planung ist das eine Kosten- steigerung von etwa 27 Mio. €, die auf die Jahre 2010 bis 2015 verteilt werden. Abwassermaßnahmen, die in die Maßnahmenprogramme aufgenommen werden, werden grundsätzlich durch das TMLFUN aus EU-Mitteln gefördert oder können von den Aufgabenträgern mit der von ihnen zu entrichtenden Abwasserabgabe verrech- net werden.

5.5 Maßnahmen Landwirtschaft

5.5.1 Grundsätzliches Überschüssiger Stickstoff, welcher in die Oberfl ächengewässer und das Grundwasser gelangt sowie Phosphor- und Sedimenteinträge, die durch Bodenerosion aus landwirtschaftlichen Flächen in die Gewässer eingetragen werden, sind maßgeblich an der Verfehlung des guten ökologischen Zustands der Gewässer beteiligt.

Zur Reduzierung der landwirtschaftlichen Nährstoffeinträge werden neben dem Vollzug des bestehenden EU- Rechts speziell ausgerichtete Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen des „Programms zur Förderung von um- weltgerechter Landwirtschaft, Erhalt der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspfl ege (KULAP)“ ange- boten. Hierbei handelt es sich um ein Förderprogramm, das den teilnehmenden Landwirten ihre über die Grundanforderungen hinausgehenden speziellen ökologischen Leistungen fi nanziell honoriert. Die Teilnahme ist freiwillig und basiert somit auf einem kooperativen Ansatz. Ergänzt wird dieses Förderangebot durch Bera- tungen und Schulungen zu einem am Gewässerschutz orientierten Düngungs- und Erosionsschutzmanage- ment. Eine erste Pilotkooperation „Arbeitskreis Gewässerschutz“ konnte 2009 in Nordthüringen gestartet wer- den. In enger Kooperation mit den landwirtschaftlichen Betrieben werden so über die gute fachliche Praxis hi- naus Anreize geschaffen, die Nährstoffeinträge in die Gewässer weiter zu reduzieren.

Ein Beispiel: Im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperren Weida/Zeulenroda/Lössau gibt es hierzu eine sehr gute und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Thüringer Fernwasserversorgung und den Landwirtschaftsbetrieben in der Region, die für ganz Thüringen beispielgebend sein kann.

Der kooperative Ansatz verpfl ichtet zur Ableitung von zielgerichteten und effi zienten Maßnahmen, die auf ei- ner differenzierten Ursachenanalyse aufbauen. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf die Belastungsschwer- punkte. Die detaillierte Ausgestaltung der Maßnahmen berücksichtigt sowohl die Wirksamkeit für den Gewäs- serschutz als auch eine möglichst reibungsfreie Einpassung in die landwirtschaftlichen Betriebsabläufe. Eine Effi zienzkontrolle, ob mit den abgeleiteten Maßnahmen entsprechende Nährstoffreduzierungen erreichbar sind, ist integraler Bestandteil der Maßnahmen.

5.5.2 Ableitung der Förderkulissen für Agrarumweltmaßnahmen

Als räumliches Handlungsfeld für das Angebot geeigneter Agrarumweltmaßnahmen (AUM) wurden Stickstoff- und Phosphor-Nährstoffüberschussgebiete ausgewiesen. Innerhalb dieser Gebiete wurde die zu erwartende Nährstoffreduzierung durch Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen mit der damit verbundenen Wir- kung auf die Gewässer verglichen.

Förderkulisse zur Reduzierung des Stickstoffaustrages Grund- und Oberfl ächenwasserkörper werden dann Bestandteil des Nährstoffüberschussgebietes, wenn sie den guten chemischen Zustand bezüglich der Umweltqualitätsnorm Nitrat auf Grund der diffusen Einträge landwirtschaftlichen Ursprungs verfehlen.

74 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Daneben wurden weitere Flächen als Nährstoffüberschussgebiet ausgewiesen, die einen maß geb lichen Anteil an der Stickstofffracht in gefährdete Küstengewässer haben. Hierzu zählen die Grundwasserkörper, die im Rah- men der Bestandsaufnahme der Wasserrahmenrichtlinie auf Grund von hohen Stickstoff-Bilanzüberschüssen als signifi kant diffus belastet eingestuft wurden, die Umweltqualitätsnorm für Nitrat bei der Zustandsbewer- tung jedoch einhalten (siehe Abb. 79).

Förderkulisse zur Reduzierung des Phosphoraustrages Zum Phosphor-Nährstoffüberschussgebiet gehören die Oberfl ächenwasserkörper, die den guten ökologischen Zustand vor allem bedingt durch Phosphor- und Sedimenteinträge, die ursächlich der Bodenerosion landwirt- schaftlicher Flächen zuzuordnen sind, verfehlen. (siehe Kapitel 4.4.3).

Die Förderung der Maßnahmen ist innerhalb des Phosphor-Nährstoffüberschussgebiets auf die erosionsge- fährdeten Ackerfl ächen an Gewässern begrenzt. Zur Ermittlung dieser Flächen wurden die potenzielle Erosi- onsgefährdung, die Lage am Gewässer sowie die Hangneigung herangezogen (siehe Abb. 78).

Abb. 78: Modellierung der Erosionsgefährdung (rot gefärbt), Luftbild und Modell (Quelle: TLUG)

5.5.3 Angebot an Agrarumweltmaßnahmen

Abb. 79: Förderkulissen der Agrarumweltmaßnahmen (Stand 2008)

75 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

In Abbildung 79 sind sowohl die Flächen mit der Fördermöglichkeit von Erosionsschutzmaßnahmen zur Phos- phorreduzierung, als auch die Gebietskulisse für landwirtschaftliche Maßnahmen zur Reduzierung der Stick- stoffeinträge dargestellt.

Vor dem Hintergrund erster Erfahrungen bei der Umsetzung der Gewässerschutz- Agrarumwelt maßnahmen sowie weitergehender Anforderungen der Küstenländer zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in die Küsten- gewässer ist ab 2010 eine Erweiterung der zur Förderung zur Verfügung stehenden Flächen vorgesehen.

Da in den Maßnahmenprogrammen in Oberfl ächen- und Grundwasser unterschieden wird, werden den Betrof- fenen verschiedene Kartenwerke mit detaillierten Informationen zur Verfügung gestellt (siehe Maßnahmenkar- ten Landwirtschaft Grundwasser (GW) sowie Maßnahmenkarten Landwirtschaft Oberfl ächengewässer (OW)). Die angebotenen Agrarumweltmaßnahmen (AUM) sind Bestandteil des „Thüringer Programms zur Förderung der umweltgerechten Landwirtschaft, Erhaltung der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspfl ege (KU- LAP)“. Die Maßnahmen wurden im Rahmen der Neustrukturierung der EU-Förderung für den landwirtschaft- lichen Bereich (Förderperiode 2007 - 2013) in das KULAP aufgenommen.

In den Programmteilen W-„Maßnahmen des Gewässerschutzes“ und L-„Umweltgerechte Produktionsverfah- ren der Landwirtschaft und des Gartenbaus“ werden verschiedene im Folgenden genannte Maßnahmen ange- boten.

Maßnahme W 1: Reduzierung des Stickstoffaustrages durch Senkung der betrieblichen Stickstoffsalden Gefördert wird die Erreichung oder Beibehaltung eines erklärten Stickstoffsaldos (ermittelt nach den Vorgaben der Düngeverordnung) auf der gesamten Ackerfl äche des teilnehmenden Landwirt schaftsbetriebes. Die Maß- nahme erfordert im Frühjahr und nach der Ernte eine Stickstoffanalyse der Böden. Durch die Stickstoff- bedarfsanalyse wird eine pfl anzenbedarfsgerechte Düngung aufgezeigt und so die Nitratauswaschung in das Grundwasser vermindert. Das in den Landwirtschaftsbetrieben praktizierte Düngungsmanagement soll da- durch noch effektiver und zielgerichteter für den Gewässerschutz nutzbar gemacht werden, ohne dass die Er- träge nachhaltig zurückgehen. Dem Landwirt wird somit weitestgehend freigestellt, wie er seine betrieblichen Potenziale ausschöpft, allein die Einhaltung der Zielvorgabe ist förderentscheidend. Zielsalden von 50 bzw. 30 kg N/ha und Jahr werden differenziert honoriert. Die Maßnahme kann in der gesamten Förderkulisse Stickstoff angewandt werden.

Maßnahme W 21: Anbau von Zwischenfrüchten/Untersaaten Gefördert wird der Anbau von Zwischenfrüchten oder Untersaaten im Ackerbau. Die gewässerschutzrelevanten Effekte resultieren aus einer möglichst langen Bodenbedeckung in der vegetationsfreien Zeit (Erosionsschutz) sowie der Möglichkeit, Nährstoffe in dieser Zeit vor der Verlagerung in das Grundwasser zu bewahren.

Die Maßnahme kann sowohl in der Förderkulisse Stickstoff als auch in der Förderkulisse Phosphor in An- spruch genommen werden.

Maßnahme W 22: Anwendung von Mulch- oder Direktsaat oder Mulchpfl anzverfahren im Ackerbau Die Direktsaat ist eine Aussaatmethode ohne vorherige Bodenbearbeitung und die Mulchsaat eine Saatmetho- de mit nur minimaler vorhergehender Bodenbearbeitung (d. h. Pfl ugverzicht, Einsatz von Grubber, Scheiben- egge u. ä. Technik, siehe Abb. 80). Entscheidend ist bei dieser Bodenbearbeitung, dass die Ernterückstände nicht vollständig eingearbeitet werden und die damit gegebene Bodenbedeckung eine Erosion des Ackerbo- dens wirksam verhindert. Daneben werden auch die Strukturstabilität der Böden und der Bodenwasserhaus- halt verbessert.

76 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Gefördert wird damit eine reduzierte Bodenbear- beitung mit dem Hauptziel, die Erosion zu ver- mindern und somit einen Beitrag zur Reduktion der Phosphor- und Sedimenteinträge in die Oberfl ächengewässer zu leisten. Die Förderung ist auf erosionsgefährdete Ackerfl ächen an Gewäs- sern in der Förderkulisse Phosphor begrenzt.

Abb. 80: Pfl uglose Bodenbearbeitung (Quelle: TLL)

Maßnahme L 33: Uferrandstreifen Mit dieser Agrarumweltmaßnahme wird die Anla- ge von Ufer-Blühstreifen mit vorgeschriebenen Blühmischungen gefördert (siehe Abb. 81).

Diese Maßnahme können Betriebe nutzen, deren Ackerfl ächen direkt an ein Gewässer grenzen und die innerhalb der Förderkulisse zur Reduzierung der Phosphoreinträge liegen.

Gefördert wird die Anlage von Streifen mit einer Breite von 3 bis zu 24 m entlang der Gewässer. Auf den Streifen ist eine gewässerschutzgerechte Abb. 81: Blühstreifen (Quelle: TLL) Blühmischung zu verwenden. Im Förderzeitraum ist eine einmalige bzw. eine jährliche Ansaat möglich. Weitere Aufl agen mit Gewässerschutzbezug sind einzu- halten. Durch die Anlage derartiger Pufferstreifen können die Nährstoff- und Sedimenteinträge reduziert wer- den.

Zur frühzeitigen Reduzierung der Belastung und zur Berücksichtigung der EU-Förderperioden wurden die o. g. Agrarumweltmaßnahmen in die „Förderinitiative ländliche Entwicklung in Thüringen 2007-20013 (FILET)“ auf- genommen. Mit deren Freigabe durch die EU und der Änderung der KULAP-Förderrichtlinie konnten bereits 2008 und 2009 erste Antragsdurchgänge für eine fünfjährige Verpfl ichtungsperiode erfolgen. Im Hinblick auf die Akzeptanz dieser Maßnahmen zeichnet sich ein differenziertes Bild ab: Bei der Maßnahme W 1 wurden die Erwartungen übertroffen, auf etwa einem Fünftel der Ackerfl ächen im Nährstoffüberschussgebiet erfolgt diese Maßnahme momentan. Die Erosionsschutzmaßnahme W 22 wird momentan auf etwa einem Sechstel der Ackerfl ächen in der Phosphor-Förderkulisse durchgeführt. Die beiden weiteren Maßnahmen zum Erosions- schutz W 21 und L 33 wurden bisher hingegen nur in einem sehr geringen Umfang beantragt. Insbesondere im Bereich der Erosionsminderung werden daher in den nächsten Jahren weitere Schritte zur Reduzierung der Ein- träge in die Gewässer ergriffen werden müssen. Dies umfasst insbesondere Maßnahmen zur Steigerung der Inanspruchnahme der Agrarumweltmaßnahmen sowie weitere Aktivitäten im Beratungsbereich.

Für den Bereich der Landwirtschaft gingen im Rahmen der Anhörung zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen insgesamt 45 Einwände ein. Die Stellungnahmen, welche die AUM betreffen, wur- den nicht bei der Aktualisierung der Maßnahmenprogramme berücksichtigt, denn die Maßnahmen werden freiwillig umgesetzt und unterliegen nicht der Behördenverbindlichkeit.

77 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

5.5.4 Maßnahmenkosten

Die Höhe der Kosten der AUM ist stark von dem Umfang der Inanspruchnahme im jeweiligen Förderzeitraum abhängig. Sie wird derzeit mit etwa 6,5–7 Mio. €/Jahr beziffert. Die Finanzierung erfolgt weitgehend aus den Mitteln des Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung (ELER). Zur Beibehaltung der mit den Maßnahmen verbundenen Frachtreduzierungen ist eine dauerhafte Förderung dieser oder ähnlicher Maßnahmen erforder- lich.

5.5.5 Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge von Pfl anzenschutzmitteln

In den Wasserkörpern, in denen im Rahmen des Monitorings an einer oder mehreren Messstellen eine Über- schreitung der Umweltqualitätsnorm für Pfl anzenschutzmittel vorlag (siehe Kapitel 2.3.5), sind im Bereich der belasteten Messstellen schwerpunktmäßig die Maßnahmen „Überprüfung des Fachrechts zur Einhaltung der guten landwirtschaftlichen Praxis“ und „Überprüfung der Anwendungsverordnung“ durchzuführen (siehe Maßnahmenkarten Landwirtschaft OW).

Die in der Anhörungsphase eingegangenen Stellungnahmen betrafen die Ausweisung der Gebiete mit Belas- tungen durch Pfl anzenschutzmittel. Die Einwände wurden berücksichtigt, indem in den Maßnahmenkarten und im vorliegenden Landesbericht die Formulierung für die Ausweisung der betroffenen Gebiete angepasst wurde.

5.6 Maßnahmen Altlasten

Für die 5 GWK, die den guten chemischen Zustand auf Grund punktueller Belastungen (Altlasten) verfehlen, ist die Maßnahme „Fortführung der stufenweisen Bearbeitung GW-relevanter Punktquellen gemäß Altlasten- leitfaden Thüringen“ vorgesehen. Diese konzeptionelle Maßnahme ist notwendig, um zunächst das Ausmaß der vorhandenen Belastungen durch orientierende Erkundungen und Detailunter suchungen festzustellen. Erst danach können konkrete Aussagen zum notwendigen Maßnahmenumfang sowie zu den anfallenden Kosten gemacht werden (siehe Maßnahmenlisten Konzept).

In speziellen Fällen wurden Maßnahmen zur „Reduzierung punktueller Stoffeinträge aus Altablagerungen und Altstandorten“ aufgenommen. Dabei handelt es sich um Langzeitüberwachungen und Sanierungen (siehe Maßnahmenlisten Altlasten).

Die einzelnen Maßnahmen in den GWK Obere Werraaue und Wuthaer Buntsandsteinscholle sind der Maß- nahmenliste des Koordinierungs- raums Werra zu entnehmen.

Abb. 82: Sanierungsarbeiten am Teersee „Neue Sorge“, Rositz (Quelle: TMLFUN)

Die GWK Gera-Unstrut-Aue, Zechsteinrand der Saaleplatte-Weiße Elster und Weißelsterbecken mit Bergbaueinfl uss gehören zum Koordinierungsraum Saale. Die Maßnahmen sind in der entsprechenden Maßnahmenliste ent- halten.

78 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Im Rahmen der Anhörung gingen wenige Stellungnahmen zum Themenbereich Altlasten ein. Diese wurden zur Kenntnis genommen, hatten aber keine Auswirkungen auf die Maßnahmenprogramme. Einwände, welche überregionale Aspekte der Bewirtschaftung betrafen, wurden an die zuständige Flussgebietsgemeinschaft wei- tergeleitet.

5.7 Maßnahmen Bergbau

Die Verfehlung des guten chemischen Zustandes auf Grund bergbaulicher Aktivitäten ist für die GWK zu kon- statieren, die signifi kant von den Auswirkungen des Braunkohle-, Kali- und Uranerzbergbaus betroffen sind. Dabei handelt es sich sowohl um den noch aktiven Kalibergbau im Werra-Gebiet, der Kalisolung in Bleichero- de-Kehmstedt und die Aufnahme der Steinsalzgewinnung in Sondershausen als auch um den Sanierungsberg- bau der Kalisalzgewinnung im Südharzrevier, der ehemaligen Braunkohlengewinnung im Altenburger Land und der Uranerzgewinnung in Ostthüringen. Die Maßnahmen zur Thematik „Salz“ im Werra-Kali-Revier wer- den im folgenden Kapitel 5.9 gesondert behandelt.

In den GWK Weißelsterbecken mit Bergbaueinfl uss und Ronneburger Horst sind der Wasserhaushalt und der Che- mismus der Grundwasserleiter durch die ehemals weiträumigen Absenkungen und durch den nun erfolgenden Wiederanstieg des Grundwasserspiegels in den Tage- sowie Tiefbaubereichen weitreichend gestört. Für den GWK Weißelsterbecken mit Bergbaueinfl uss sind auf thüringischem Gebiet keine Maßnahmen zur Ver- besserung der Qualität des Grundwassers aus der laufenden Flutung der Braunkohlentagebaurestlöcher vor- gesehen. Maßnahmen in diesem Wasserkörper sind aber in Sachsen-Anhalt geplant. Punktuelle Kontaminati- onsquellen aus der Braunkohle verarbeitenden Industrie wurden bzw. werden seit ihrer Stilllegung beseitigt.

Im GWK Ronneburger Horst werden seit 1991 umfangreiche Maßnahmen im Rahmen der Verwahrungs- und Sa- nierungsarbeiten des Uranerzbergbaus zur Reduzierung des Schadstoffaustrages in das Grundwasser durch- geführt. In die Maßnahmenprogramme wurde die Maßnahme „Reduzierung punktueller Stoffeinträge aus dem Bergbau (GW)“ aufgenommen (siehe Maßnahmenliste Bergbau KR Saale). Das Betreiben der Wasserauf- bereitungsanlage Ronneburg wird auch für den OWK Wipse-Gessenbach als Maßnahme zur „Reduzierung punktueller Stoffeinträge aus dem Bergbau (OW)“ beschrieben. Dabei handelt es sich um die bereits seit 2006 laufende Maßnahme zur Fassung und Reinigung der austretenden kontaminierten Grundwässer in der Was- seraufbereitungsanlage Ronneburg und deren anschließende Einleitung in die Wipse (siehe Maßnahmenliste Bergbau PE Obere Weiße Elster/Eger).

Für den Themenbereich Bergbau gingen ebenso wie für den Bereich Altlasten nur wenige Stellungnahmen ein. Diese wurden zur Kenntnis genommen, hatten aber keine Auswirkungen auf die Maßnahmenprogramme. Ein- wände mit überregionalen Aspekten wurden an die zuständige Flussgebietsgemeinschaft weitergeleitet.

5.8 Maßnahmen zur Reduzierung der mengenmäßigen Belastung

Im GWK Obere Werraaue wurde ein mengenmäßiges Defi zit festgestellt. Für den 1. Bewirtschaftungszyklus wurde keine Maßnahme aufgenommen, obwohl eine Reduzierung der genehmigten Entnahmemenge notwen- dig werden wird. Dies wird damit begründet, dass der Zeitpunkt der Maßnahmendurchführung noch unklar ist, denn bei mittelfristig notwendiger Sanierung der Trinkwassertalsperre Schönbrunn (Ausfall der Fernwasserver- sorgung für Südthüringen für ca. 4 Jahre) werden zeitlich begrenzt entsprechende Ersatzdargebote ggf. aus der Oberen Werraaue bereitgestellt werden müssen.

79 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

5.9 Maßnahmen zur Reduzierung der Salzbelastungen

5.9.1 Werra-Gebiet

Durch die jahrzehntelange Salzabwasserversenkung, die produktionsbedingten Einleitungen in die Oberfl ä- chengewässer sowie natürliche Hintergrundbelastungen besteht im Werra-Gebiet eine hohe Salzbelastung in der Werra selbst sowie in einigen Grundwasserkörpern.

Bei der Kaliproduktion fallen Produktionsrückstände in fl üssiger und fester Form an. Feste Rück stände werden an den hessischen Standorten aufgehaldet und am thüringischen Standort auf Grund eines anderen Aufberei- tungsverfahrens in vorhandene Hohlräume verbracht. Flüssige Rückstände werden zur Vergleichmäßigung und um hohe Salzkonzentrationen in der Werra zu vermeiden über Stapelbecken in die Werra eingeleitet und in den Untergrund versenkt. Eine aufwändige Steuerung der drei Standorte der K+S Kali GmbH stellt sicher, dass am Pegel Gerstungen 2.500 mg/l Chlorid und eine Gesamthärte von 90° dH eingehalten werden.

Die Einleitungserlaubnis für Salzabwässer in die Werra ist zunächst bis zum 30.12.2012 befristet.

Die hessische Erlaubnis zur Versenkung von Salzabwässern ist bis zum 30.11.2011 befristet.

Zum weiteren Vorgehen wurde der Runde Tisch „Gewässerschutz Werra, Weser und Kaliproduktion“ von den Ländern Thüringen und Hessen gemeinsam mit der K+S Kali GmbH ins Leben gerufen. Der Runde Tisch hat- te die Aufgabe, nachhaltige Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Wasserqualität in Werra und Weser zu er- arbeiten. Im Februar 2010 hat der Runde Tisch seine Empfehlungen vorgelegt. Mehrheitlich haben die Mitglie- der des Runden Tisches dafür votiert, zunächst alle möglichen technischen Maßnahmen zur Reduzierung des Anfalls von Salzabwässern bis 2015 umzusetzen. Die verbleibenden Salzabwässer sollen längstens bis 2020 in die Werra eingeleitet oder in den Untergrund versenkt werden können.

Als langfristiger Entsorgungsweg wird eine Fernleitung an einen ökologisch vertretbaren Einleitpunkt im Be- reich der Nordsee zur Entsorgung der Salzabwässer empfohlen.

Dabei sollen die wirtschaftlichen Interessen der Region und die Sicherung der dort betroffenen Arbeitsplätze berücksichtigt werden. Eine ab dem 01.01.2013 erforderliche neue wasserrechtliche Erlaubnis wird den Emp- fehlungen des Runden Tisches Rechnung tragen. Die damit einhergehenden Maßnahmen werden dann ver- bindliche Bestandteile der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme nach 2015. Damit wird den Be- schlüssen der Parlamente der betroffenen Bundesländer Rechnung getragen, welche vorbehaltlos eine Redu- zierung der Grenzwerte spätestens nach Ablauf der Erlaubnisfristen zum 31.12.2012 fordern.

Bereits heute werden darüber hinaus Anstrengungen zur Entlastung kleinerer Nebengewässer unternommen. So ist es geplant, die bisherigen Einleitungen in die Ulster bis 2012 in die Werra zu verlagern und somit den di- rekten Salzeintag in die Ulster komplett zu vermeiden.

In die Maßnahmenprogramme wurde für die Oberfl ächengewässer und das Grundwasser der Maßnahmentyp „Maßnahmen zur Reduzierung punktueller Stoffeinträge aus dem Bergbau“ aufgenommen (siehe Maßnah- menlisten Bergbau PE Untere Werra und KR Werra).

Die Stellungnahmen, die im Rahmen der Anhörung der Öffentlichkeit zum Thema Salzbelastung der Werra ein- gingen, betrafen hauptsächlich die Konkretisierung der Maßnahmenplanung. Diese erfolgt im Zuge der Ver- handlungen des Runden Tisches. Ergebnisse dieser Verhandlungen (Empfehlungen des Runden Tisches vom 9. Februar 2010) sind unter http://www.runder-tisch-werra.de/ einsehbar.

80 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

5.9.2 Südharz-Gebiet

Als Folge des 1990 beendeten Kalibergbaus im Nordthüringer Südharzrevier entstanden sechs Großhalden salzhaltiger Abprodukte, von denen vier den GWK Nordthüringer Buntsandstein ausstrich-Wipper beeinträchti- gen. Durch diffuse Salzeinträge in die Oberfl ächengewässer sind die OWK Bode und Untere Wipper besonders stark beeinträchtigt. Darüber hinaus sind Auswirkungen auf die OWK Obere Wipper, Obere Helme, Solgraben- Kyffhäuser Bach, Untere Unstrut und Unstrut-Flutkanal zu verzeichnen. Durch die weiterhin betriebene Kaliso- lung in Bleicherode-Kehmstedt werden salzhaltige Prozesswässer auch zukünftig in die Bode abgestoßen. Hier soll besonders durch die Verbesserung der Prozesssteuerung eine Reduzierung der Einleitung von salzhaltigen Rückständen erreicht werden.

In die Maßnahmenprogramme wurden für den GWK Nordthüringer Buntsandsteinausstrich-Wipper Maßnahmen zur „Reduzierung punktueller Stoffeinträge aus dem Bergbau (GW)“ und die konzeptionelle Maßnahme „Ver- tiefende Untersuchungen und Kontrollen“ aufgenommen (siehe Maßnahmenlisten Bergbau und Konzept KR Saale).

Dabei handelt es sich um Maßnahmen zur Haldenabdeckung und Begrünung sowie Grundwassermonitoring. Des Weiteren werden die Haldensickerwässer gefasst und kontrolliert über das Stapelbecken Wipperdorf in das Gewässer abgegeben. Dieses Stapelbecken hat derzeit noch eine undichte Basisabdichtung, die bis zum Jahr 2013 saniert werden soll.

Die im GWK vorgesehenen Maßnahmen entfalten auch auf die Oberfl ächengewässer unmittelbare Wirkung und beeinfl ussen die OWK Bode und Untere Wipper positiv. Die o. g. Maßnahmen zur „Reduzierung punk- tueller Stoffeinträge aus dem Bergbau (GW)“ gelten somit auch für die beeinfl ussten OWK. Weitere Maßnah- men zur Reduzierung der Salzbelastung in den Oberfl ächengewässern selbst sind zunächst nicht vorgesehen.

5.9.3 Ronneburger Raum

Für die aus den industriellen Absetzanlagen der ehemaligen Uranerzaufbereitung herrührende erhöhte Sulfat- konzentration im OWK Pöltzschbach-Fuchsbach werden im Rahmen der Verwahrungs- und Sanierungsarbeiten der Wismut GmbH derzeit Maßnahmen durchgeführt, die eine Reduzierung des Salzanfalls in den Oberfl ä- chengewässern bewirken sollen. Dazu gehören z. B. die Abdeckung der industriellen Absetzsanlagen und das Betreiben einer Wasseraufbereitung für die gefassten diffus austretenden kontaminierten Grundwässer. Weite- re Maßnahmen darüber hinaus sind derzeit nicht geplant.

5.10 Konzeptionelle Maßnahmen

Neben den in den vorangegangenen Kapiteln aufgeführten Maßnahmen wurden in einigen Oberfl ächenwas- serkörpern die konzeptionellen Maßnahmen „Erstellung von Konzeptionen/Studien/Gutachten“ und „Vertie- fende Untersuchungen und Kontrollen“ in die Maßnahmenprogramme aufgenommen. Mit Hilfe dieser Maß- nahmen sollen im 1. Bewirtschaftungszyklus die verschiedenartigen Belastungssituationen untersucht und speziell im Hinblick auf die Festlegung der Bewirtschaftungsziele und der Ableitung weiterer notwendiger Maßnahmen für den 2. Bewirtschaftungszyklus ausgewertet werden.

Dabei handelt es sich in dem durch den Uranerzbergbau beeinträchtigten OWK Wipse-Gessenbach um ein Mo- nitoring für Ermittlungszwecke für die Schadstoffe Cadmium und Kupfer (konzeptionelle Maßnahme „Vertie- fende Untersuchungen und Kontrollen“), welches in Begleitung der Wismut-Sanierungsmaßnahmen durchge- führt werden soll sowie um die Erstellung eines Gutachtens zur weitergehenden Senkung der Schwermetallbe- lastungen (siehe Maßnahmenliste Konzept PE Obere Weiße Elster/Eger).

81 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Für die OWK Sormitz, Obere Loquitz und Untere Loquitz werden als Verursacher der Umweltqualitätsnormüber- schreitungen von Arsen, Kupfer und Zink u. a. Altbergbaugebiete vermutet. Die konzeptionelle Maßnahme „Vertiefende Untersuchungen und Kontrollen“ umfasst Untersuchungen zu den genannten Schadstoffen (sie- he Maßnahmenliste Konzept PE Obere Saale).

Die gleiche Maßnahme wird im OWK Obere Ilm für die Belastung durch Kupfer angewandt. Dabei soll unter- sucht werden, ob die Belastung aus dem Erzbergbau des 17. Jahrhunderts stammt oder möglicherweise geo- gen bedingt ist (siehe Maßnahmenliste Konzept PE Ilm).

Für die geogen mit Salzen belasteten OWK Obere Helme und Solgraben-Kyffhäuser Bach ist die konzeptionelle Maßnahme „Erstellung von Konzeptionen/Studien/Gutachten“ in die Maßnahmen programme aufgenommen worden, um die natürlichen Hintergrundwerte weiter zu untersetzen (siehe Maßnahmenliste Konzept PE Mitt- lere und Untere Unstrut, PE Helme).

Beim überwiegenden Teil der genannten Maßnahmen handelt es sich um solche, die bereits laufen und in den nächsten Jahren fortgesetzt werden und deren Finanzierung abgesichert ist. Inwiefern weitere Kosten für kon- krete Maßnahmen anfallen, ist erst dann abschätzbar, wenn die Ergebnisse der konzeptionellen Maßnahmen vorliegen.

5.11 Fischereiliche Maßnahmen

Die Entwicklung der Thüringer Fischfauna in den letzten Jahren zeigt, dass Fische auf Ver besserungen des Le- bensraumes relativ schnell positiv reagieren. Fischereiliche Maßnahmen können unterstützend auf diesen Pro- zess wirken.

In allen Oberfl ächenwasserkörpern, in denen der gute Zustand der Fischfauna nicht erreicht wird, wurde die Maßnahme „Anpassung der Hegepläne prüfen“ in die Maßnahmenprogramme aufgenommen (siehe Maß- nahmenlisten Fische). Die gesetzlich verankerte Pfl icht zur Hege der Fischbestände beinhaltet den Aufbau und die Erhaltung einer gewässertypischen Fischfauna. Die erforderlichen Maßnahmen sind von den Fischereibe- rechtigten bzw. –ausübungsberechtigten in den Hegeplänen festzulegen. Mit einer Verbesserung des Lebens- raumes kann es erforderlich sein, die Festlegungen des Hegeplanes zum Besatz (z. B. Verzicht auf Stützungs- besatz bzw. Wiederansiedlung von Arten) und zur Entnahme von Fischen zu überarbeiten, um einer positiven Fischbestandsentwicklung Rechnung zu tragen. Diese Anpassung der Hegepläne wurde für die Aufnahme in die Maßnahmenprogramme für etwa 2/3 der OWK empfohlen.

Im OWK Mittlere Werra bis Tiefenort wurde zusätzlich die Maßnahme „Initialbesatz mit gewässertypischen Fischarten prüfen“ aufgenommen. Nach Erfüllung der Habitatansprüche für verschiedene Fischarten kann es erforderlich sein, gewässertypische Arten durch Initialbesatz wieder anzusiedeln. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn diese Arten derzeit im Gewässerabschnitt fehlen und eine Wiederbesiedlung aus angrenzenden Gewäs- sern oder Gewässerabschnitten in absehbarer Zeit nicht möglich ist.

Für die Belastung der Fischpopulation durch Fressfeinde, besonders den Kormoran, wurden keine Maßnah- men in die Maßnahmenprogramme aufgenommen. Grund hierfür ist, dass der Kormoran als einheimische Art gilt, der seine natürlichen Verbreitungsgebiete, aus denen er im letzten Jahrhundert vertrieben wurde, wieder besiedelt. Er ist also natürlicherweise einheimisch in Thüringen. Da die WRRL die anthropogenen (vom Men- schen verursachten) Auswirkungen auf die Gewässer minimieren soll, wurden diesbezüglich keine Maßnah- men ins Maßnahmenprogramm aufgenommen. Dennoch sind auf Grund fi schereilicher Anforderungen Maß- nahmen erforderlich, die in Abstimmung mit der Naturschutz- und Fischereiverwaltung in Thüringen durchge- führt werden.

82 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

6 Was können wir erreichen?

6.1 Grundsätzliches

Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse für Thüringen, aber auch für andere Regionen in Europa zeigen, dass der Zustand der aquatischen Ökosysteme schlechter ist als erwartet, obwohl die Belastung der Gewässer durch umfangreiche Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten mit Erfolg erheblich reduziert werden konn- te. Die Zielverfehlungen sind u. a. darauf zurückzuführen, dass die Anforderungen der WRRL anspruchsvoller als frühere Bewirtschaftungsziele sind und für viele biologische Qualitätskomponenten bei Einführung der WRRL noch keine Bewertungsverfahren vorlagen.

Angesichts des hohen Anteils der Zielverfehlungen ist es unwahrscheinlich, dass sämtliche in der aquatischen Umwelt zutage getretenen Probleme bereits im 1. Bewirt schaftungs zyklus angegangen und gelöst werden kön- nen. Dies berücksichtigt die WRRL, indem sie bei der Bewirtschaftungs planung für Wasserkörper die vorhan- denen Nutzungen beachtet und die Anwendung von Ausnahmeregelungen vorsieht. Die Ausnahmen ermögli- chen es, Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit zu planen und die Oberfl ächengewässer und das Grundwasser über mehrere Planungszyklen hinweg zu verbessern.

Die Ziele können nur unter Betrachtung der sozioökonomischen Auswirkungen erreicht werden. Diesen Um- stand berücksichtigt die WRRL, indem als integraler Bestandteil der Bewirtschaftungsplanung für jeden Was- serkörper das jeweilige Bewirtschaftungsziel festgelegt wird.

Die in Abbildung 83 genannten Zielsetzungen sind grundsätzlich bis 2015 zu erreichen. Die Bewirtschaftungs- ziele bilden damit den Kern der WRRL und sehen eine langfristige nachhaltige Gewässerbewirtschaftung mit einem hohen Schutzniveau für die aquatische Umwelt vor.

Oberflächengewässer Grundwasser Verschlechterungsverbot Verschlechterungsverbot Reduzierung der Verschmutzung mit Trendumkehr bei signifikanten pioritären Stoffen Schadstoffkonzentrationen Vermeidung des Eintrags von prioritär gefährlichen Stoffe Guter mengenmäßiger Zustand Guter chemischer Zustand Natürliche Wasserkörper Guter ökologischer Zustand Guter chemischer Zustand

Erheblich veränderte/künstliche Wasserkörper Gutes ökologisches Potenzial Guter chemischer Zustand

Abb. 83: Bewirtschaftungsziele nach WRRL

Analog zum ökologischen und chemischen Gewässerzustand ist für die Betrachtung der Bewirtschaftungszie- le ebenfalls die jeweils schlechteste Qualitätskomponente heran zuziehen. Dies führt dazu, dass, z. B. im Falle einer hinreichenden Verbesserung mehrerer Belastungen eines Wasserkörpers (z. B. Reduzierung der Stoffein- träge, Verbesserung der Gewässerstruktur, Her stellung der Durchgängigkeit), bei Verbleib nur einer Zielverfeh- lung (z. B. Überschreitung eines Grenzwerts) eine Ausnahme ebenso in Anspruch zu nehmen ist, wie in einem Wasserkörper, in dem bis 2015 keine wesentliche Verbesserung erreicht wird. Da jedoch i. d. R. mehrere Belas- tungen für die Zielverfehlung eines Wasserkörpers verantwortlich sind, die oftmals nicht alle zeitgleich bis 2015 behoben werden können, werden im ersten Planungszyklus für das Gebiet des Freistaats Thüringen Ausnah-

83 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen meregelungen (im Wesentlichen Fristverlängerungen) erheblich häufi ger ange wendet werden müssen als er- wartet (siehe Anhänge 1 und 2).

Im Rahmen der Umsetzung der WRRL sind auf der Basis der Analyse der signifi kanten Belastungen und der Monitoringergebnisse zahlreiche Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Gewässer in Thüringen vorgese- hen (siehe Kapitel. 5). Diese Maßnahmen werden einen entscheidenden Beitrag leisten, die vorgegebene Ziel- stellung der WRRL zu erreichen. 9 9 9 9 9

Abb. 84: Ablaufschema zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele

In den folgenden Kapiteln werden die Voraussetzungen und die grundsätzlichen Methoden zur Bestimmung der Bewirtschaftungsziele sowie die Ergebnisse in Thüringen erläutert. Die Methoden basieren maßgeblich auf den rechtlichen Anforderungen der WRRL bzw. auf nationalen Gesetzen (Wasserhaushaltsgesetz – WHG und Thüringer Wassergesetz – ThürWG) und orientieren sich an den auf europäischer Ebene vorhandenen CIS-Leit- linien (Common Implementation Strategy – Gemeinsame Umsetzungsstrategie).

Ein integraler Bestandteil der Bewirtschaftungsziele sind die Ausnahmen. Unter Berücksichtigung der sozio- ökonomischen Auswirkungen können bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen Fristen verlängert, weni- ger strenge Umweltziele festgelegt, vorübergehende Verschlechterungen und das Nichterreichen eines guten Zustands infolge „neuer Änderungen“ zugelassen werden. Im Freistaat Thüringen wurde allerdings nur von der Fristverlängerung Gebrauch gemacht.

Zusätzlich können künstliche (AWB – artifi cial water bodies) und erheblich veränderte Wasserkörper (HMWB – heavily modifi ed water bodies) ausgewiesen werden. Diese bilden weder ein konventionelles Ziel noch einen Ausnahmetatbestand. Sie sind besondere Oberfl ächenwasserkörperkategorien mit eigenem Einstufungssys- tem und eigenen Zielen.

6.2 Inanspruchnahme von Ausnahmen

6.2.1 Grundsätzliches

Thüringen wird im 1. Bewirtschaftungszyklus von Fristverlängerungen als Ausnahmetatbestand Gebrauch ma- chen und zwar häufi ger als dies ursprünglich erwartet wurde. Dies wird sich mit der Umsetzung der vorgese- henen Maßnahmen in den folgenden Bewirtschaftungszyklen deutlich reduzieren.

Gründe für die Inanspruchnahme von Fristverlängerungen sind, dass die technische Durchführbarkeit nur in Schritten möglich ist, die Umsetzung bis 2015 zu unverhältnismäßig hohen Kosten führen würde oder natürli- che Gegebenheiten keine rechtzeitige Verbesserung des Zustands zulassen.

Die Ausnahmeregelung der weniger strengen Umweltziele wird in Thüringen für den 1. Bewirtschaftungszyklus nicht genutzt.

6.2.2 Fristverlängerungen

Grundsätzlich ist der gute Zustand bis Ende 2015 zu erreichen. Diese Frist kann maximal zweimal um je sechs Jahre verlängert werden und endet somit 2021 oder spätestens 2027. Eine Verlängerung darüber hinaus ist nur möglich, wenn sich die Ziele bedingt durch natürliche Gegebenheiten nicht innerhalb des verlängerten Zeit- raums erreichen lassen.

84 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Im Rahmen der Fristverlängerungen erfolgt die Prüfung auf Grund folgender Begründungen:

I. Technische Durchführbarkeit Die Maßnahmenumsetzung ist technisch nicht durchführbar, wenn • nicht genügend Informationen über die Ursache der Belastung vorliegen, • die technische Lösung und Durchführung der Maßnahmen einen längeren Zeitraum bedürfen oder • keine technischen Lösungen vorhanden sind.

In Thüringen wurden die Fristverlängerungen auf Grund der technischen Durchführbarkeit mit den beiden ers- ten Fällen begründet. Es trat kein Fall auf, in dem keine technische Lösung vorhanden war. In den Fällen, in de- nen Ursachen derzeit noch nicht hinreichend bekannt sind, wurde die hierfür notwendige Durchführung der Untersuchungen in die Maßnahmenprogramme aufgenommen.

II. Unverhältnismäßig hohe Kosten Im Falle der Inanspruchnahme von unverhältnismäßig hohen Kosten erfolgte der Vergleich der entstehenden Kosten mit dem Nutzen der Maßnah men (z. B. der reduzierten Menge Nährstoffe) unter Betrachtung der Kos- tenwirksamkeit und der Kosteneffi zienz.

In den Bereichen Abwasser und Gewässerstruktur wurden hierzu auf der Basis landesweiter Daten Kosteneffi - zienzschwellen abgeleitet, die eine unter Berücksichtigung der Unsicherheiten positive Kosteneffi zienz aufwei- sen. Zur Zielerreichung notwendige Maßnahmen, die unterhalb dieser Kosteneffi zienzschwellen lagen, wurden in die Maßnahmenprogramme aufgenommen. Maßnahmen mit schlechteren Kosteneffi zienzen wurden zu- nächst zurückgestellt.

Unter dieses o. g. Kriterium fi elen auch Wasserkörper, in denen auf Grund von Unsicherheiten hinsichtlich des notwendigen Maßnahmenumfangs und hinsichtlich der Maßnahmenwirkung bestimmte Maßnahmen nicht in die Maßnahmenprogramme aufgenommen wurden und darum die Zielerreichung nicht gegeben war. Dies be- trifft insbesondere solche Gewässer, die nicht als Schwerpunktgewässer ausgewiesen wurden.

In beiden Fällen waren Fristverlängerungen auf Grund unverhältnismäßig hoher Kosten erforderlich.

Ein Beispiel: Im OWK Lauter - Obere Hasel wurde neben dem strukturellen Defi zit eine organische Belastung festgestellt. Die organische Belastung überlagert aber die Strukturprobleme, d. h. die organische Belastung muss erst behoben wer- den, bevor Strukturmaßnahmen geplant werden können. Der notwendige Umfang der erforderlichen Gewässerstruktur- maßnahmen ist deshalb noch unklar. Der OWK wird nicht als Schwerpunktgewässer ausgewählt und bekommt eine Fristverlängerung auf Grund unverhältnismäßig hoher Kosten für die Gewässerstruktur.

III. Natürliche Gegebenheiten Fristverlängerungen auf Grund natürlicher Gegebenheiten liegen vor, wenn diese den benötigten Zeitraum bis zur Zielerreichung bestimmen. Dazu zählen:

• die Sanierung des Grundwassers auf Grund der oftmals langen Sickerwege, • die Ausbildung naturnaher Strukturen in Gewässern, in denen Uferbefestigungen entnommen und ei- gendynamische Entwicklungen initiiert wurden, oder • die biologische Wiederbesiedlung der Gewässer nach Beseitigung der Belastung.

Ein Beispiel: Im OWK Obere Orla soll sich über Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur eine naturnahe Flora und Fauna einstellen. Dafür werden Initialmaßnahmen zur Entwicklung der Eigendynamik des Fließgewässers umgesetzt. Die Maßnahmen selbst werden in dem Schwerpunktgewässer Struktur bis 2015 zwar umgesetzt, das ge- wünschte Ziel einer naturnahen Gewässerbiozönose wird allerdings erst nach 2015 erreicht werden. Hier ist eine Frist- verlängerung auf Grund natürlicher Gegebenheiten erforderlich.

85 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

6.2.3 Weniger strenge Umweltziele

Als Bewirtschaftungsziel kann neben der Fristverlängerung unter bestimmten Voraussetzungen ein weniger strenges Umweltziel festgelegt werden.

Diese Möglichkeit wird in Thüringen im 1. Bewirtschaftungszyklus bewusst nicht genutzt, da bisher für eine solche Ausweisung noch keine hinreichenden Daten vorliegen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass in ein- zelnen besonders belasteten Gebieten (z. B. ehemaliger Uranbergbau) derartige Festlegungen im 2. Bewirt- schaftungszyklus getroffen werden müssen. Bis dahin sollen weitere Maßnahmen und Untersuchungen durch- geführt werden.

6.3 Erheblich veränderte und künstliche Wasserkörper

6.3.1 Grundsätzliches

Als erheblich verändert (HMWB) können Wasserkörper eingestuft werden, die aufgrund irreversibler Verände- rungen der Gewässerstruktur den geforderten guten Zustand dauerhaft nicht erreichen können, ohne dass Nutzungen durch den Menschen dadurch gefährdet wären.

Ein Beispiel: Ein Wasserkörper wird beispielsweise als erheblich verändert eingestuft, wenn der vorhandene, ökologisch ungünstige Gewässerausbau zur Sicherung des Hochwasserschutzes einer Siedlung erforderlich ist und ohne Aufgabe des Hochwasserschutzes der gute Zustand nicht erreicht werden kann.

Die WRRL benennt als Nutzungen explizit u. a. Wasserspeicherung, Trinkwassernutzung, Stromerzeugung, Hochwasserschutz und Landentwässerung. Daneben wurden in Thüringen, wie in anderen Bundesländern auch, die Landwirtschaft und Siedlung/Bebauung als signifi kante Nutzungen bei der Ausweisung mit berück- sichtigt. Eine Ausweisung der OWK als erheblich verändert ist nur möglich, wenn die genannten „signifi kan- ten“ Gewässernutzungen nicht durch andere Mittel erreicht werden können, die Alternativen technisch nur schwer durchführbar sind bzw. unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen würden.

Daneben können auch künstliche (AWB), d. h. von Menschenhand geschaffene Gewässer ausgewiesen wer- den. Ein künstliches Gewässer ist ein Gewässer, das an einer Stelle geschaffen wurde, an der zuvor kein Gewäs- ser vorhanden war. In Thüringen trifft dies nur auf den Unstrut-Flutkanal zu, der auch einen eigenen Wasserkör- per bildet.

Für künstliche und erheblich veränderte Wasserkörper sieht die WRRL ein eigenes Klassifi kationssystem in An- lehnung an die Bewertung des natürlichen Zustands und alternative Ziele vor. Hier gilt es, zumindest das gute ökologische Potenzial (siehe Kapitel 6.3.3) und den guten chemischen Zustand zu erreichen. Dazu wurden analog zu den natürlichen Gewässern Maßnahmen in die Maßnahmenprogramme aufgenommen. Für erheb- lich veränderte und künstliche Gewässer können grundsätzlich auch Ausnahmen in Anspruch genommen wer- den.

Die Einstufung der Wasserkörper in die Kategorie künstlich oder erheblich verändert ist mit jedem neuen Be- wirtschaftungszyklus, also alle 6 Jahre, erneut zu überprüfen.

6.3.2 Ausweisung erheblich veränderter und künstlicher Wasserkörper

In den ersten Bewirtschaftungsplänen erfolgte die Ausweisung für die Schwerpunktgewässer, die sonstigen Fließgewässer und die Talsperren auf Grund der unterschiedlichen Datenlage nach verschiedenen Ansätzen.

86 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Für die OWK, für die schwerpunktmäßig Strukturmaßnahmen vorgesehen sind und daher umfangreiche Daten zur Gewässerstruktur vorlagen, erfolgte die Prüfung, indem alle identifi zierten Maßnahmen bzgl. ihrer Beein- trächtigung auf signifi kante Nutzungen untersucht wurden.

Im Ergebnis wurden bei 3 der Schwerpunktgewässer Struktur nachteilige Auswirkungen auf signifi kante Ge- wässernutzungen festgestellt und andere Möglichkeiten, die Nutzungen aufrechtzuerhalten als technisch nicht durchführbar oder unverhältnismäßig teuer eingeschätzt.

Bei den Gewässern, die nicht als Schwerpunktgewässer ausgewiesen wurden, erfolgt erst im Laufe des 1. Be- wirtschaftungszyklus eine konkrete Maßnahmenplanung bzgl. der Gewässerstruktur. Folglich konnten vorhan- dene Nutzungskonfl ikte nur geschätzt werden. Hierfür wurde beurteilt, welche Gewässerabschnitte potenziell in ihrer ermittelten Strukturklasse verbessert werden könnten und in welchem Umfang abhängig von der tat- sächlichen Flächennutzung eine Verbesserung durchschnittlich erreicht werden kann. Im Ergebnis wurden 25 dieser OWK als erheblich veränderte und der Unstrut-Flutkanal als künstliches Gewässer ausgewiesen. Im 2. Bewirtschaftungszyklus werden diese Einstufungen analog der Vorgehensweise an den Schwerpunktgewäs- sern überprüft.

Die 12 für die WRRL relevanten Stauanlagen (Talsperren > 50 Hektar) wurden auf Grund der Systematik „Auf- stau eines Fließgewässers“ als HMWB ausgewiesen. Die Ausweisungsprüfung erfolgte unter Betrachtung des jeweiligen Nutzungszwecks im Rahmen eines Fachgutachtens durch die TLUG.

Im Ergebnis sind 1 OWK als künstlich und 40 OWK als erheblich verändert eingestuft worden (siehe Tabelle 6, Abb. 85). Bezogen auf die Fließgewässerlänge von etwa 1.600 km ist dies ein Anteil von ca. 30 %. Dieser Anteil liegt in vergleichbarer Höhe mit dem anderer Bundesländer, die ähnliche Ausgangsbedingungen wie Thüringen aufweisen, keine Stadtstaaten sind und keine Küstenanteile besitzen.

Tabelle 6: Ausweisung von HMWB und AWB in Thüringen Erheblich veränderte OWK (HMWB) Begründung Typ: Schwerpunktgewässer Struktur Potenziell mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Untere Helbe-Steingraben Gewässerstruktur haben signifi kante Auswirkungen auf die Nutzung Landwirtschaft.

Potenziell mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Untere Zorge Gewässerstruktur haben signifi kante Auswirkungen auf den Hochwasserschutz der Stadt Nordhausen.

Potenziell mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur haben voraussichtlich signifi kante Auswir- Untere Unstrut kungen auf die Nutzungen Hochwasserschutz, Landwirt- schaft und Siedlung/ Bebauung. Die Überprüfung erfolgt im weiteren Planungsprozess.

Typ: Sonstige Fließgewässer

Aubach-Krebsbach, Bode, Gerstenbach, Gramme, Kreck- Die Abschätzung ergab, dass der Umfang der Verbesserun- Helling, Lauter-Obere Hasel, Lossa, Mahlgera, Mittlere gen durch alle potenziell möglichen Maßnahmen für den Schnauder, Obere Hahle, Obere Steinach, Obere Unstrut, guten Gewässerzustand nicht ausreicht, ohne die bestehen- Obere Wipper, Ohne, Pröse, Roth, Schambach, Schmalkal- den Nutzungen am Gewässer erheblich zu beeinträchtigen. de, Seebach-Angerbach, Suhl-Elte, Suthbach-Tonna, Teichbach-Hachel, Untere Gera, Untere Hörsel, Weidbach

87 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Erheblich veränderte OWK (HMWB) Begründung Typ: Talsperren (TS) Hochwasserschutz, Sicherstellung des Mindestabfl usses, TS Seebach, TS Dachwig, TS Heyda, TS Hohen leuben Brauchwassernutzung TS Ohra, TS Weida, TS Zeulenroda, TS Schönbrunn, TS Hochwasserschutz, Sicherstellung des Mindestabfl usses, Schmalwasser Trinkwassernutzung Hochwasserschutz, Sicherstellung des Mindestabfl usses, TS Hohenwarte, TS Bleiloch Energiegewinnung Hochwasserrückhaltebecken Ratscher Hochwasserschutz, Sicherstellung des Mindestabfl usses Künstliche OWK (AWB) Begründung Unstrut-Flutkanal Hochwasserschutz

Abb. 85: Gesamtergebnis der Ausweisung erheblich veränderter und künstlicher OWK

6.3.3 Ableitung des ökologischen Potenzials

Gemäß WRRL sind künstliche und erheblich veränderte oberirdische Gewässer so zu bewirtschaften, dass das gute ökologische Potenzial und der gute chemische Zustand erreicht werden.

Das gute ökologische Potenzial wird nicht generell festgelegt, sondern muss für jeden Wasserkörper einzeln bestimmt werden. Im Auftrag des TMLFUN wurde hierfür eine standardisierte Vorgehensweise erarbeitet.

Als Qualitätselemente für die Ableitung des guten ökologischen Potenzials werden die Gewässerstruktur und die Bewertungen der biologischen Qualitätskomponenten Fische und Wirbellosenfauna, Teilkomponente All- gemeine Degradation herangezogen.

88 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Ein Beispiel: Für die Ableitung des Entwicklungszieles werden die im Bewertungsverfahren vorgegebenen Klas- sengrenzen unter Berücksichtigung der Nutzungen und unter Verwendung mathematischer Modelle angepasst. Das gute ökologische Potenzial wird somit bei einer re- duzierten Bewertung erreicht. Ein Wasserkörper, der vor der Festlegung als HMWB mit „unbefriedigend“ für den ökologischen Zustand bewertet wurde, erreicht in der Kategorie „erheblich verändert“ z. B. das mäßige öko- logische Potenzial (siehe Abb. 86). Für die Erreichung des guten ökologischen Potenzials sind in diesem Fall Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur notwendig. Abb. 86: Beispiel zur Ableitung des ökologischen Potenzials

Ergebnisse Im Ergebnis der Modellierung haben die Wasserkörper Obere Steinach und die Talsperren Ohra, Schmalwasser und Schönbrunn bereits heute das gute ökologische Potenzial erreicht (siehe Abb. 87). Für die übrigen 37 als HMWB eingestuften Wasserkörper wird das ökologische Potenzial schlechter als gut eingestuft. Der Unstrut- Flutkanal als künstliches Gewässer weist ein schlechtes ökologisches Potenzial auf.

Abb. 87: Ergebnisse der Ableitung des guten ökologischen Potenzials

89 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

6.4 Die Bewirtschaftungsziele

6.4.1 Gewässerstruktur und Durchgängigkeit

Im 1. Bewirtschaftungszyklus (2009 bis 2015) konzentrieren sich die Maßnahmen zur Verbesserung der Ge- wässerstruktur und Durchgängigkeit auf die Schwerpunktgewässer (siehe Kapitel 5.3.1). Dies ist erforderlich, da der nötige Umfang an Gewässerstrukturmaßnahmen in vielen Gewässern nicht klar bestimmbar war. Hier- von sind vor allem Gewässer betroffen, die neben den Strukturdefi ziten auch eine stoffl iche Belastung aufwei- sen, welche der Entwicklung einer natürlichen Gewässer lebensgemeinschaft unabhängig von der Gewässer- struktur entgegensteht.

Die Kosten für diese Gewässer sind nicht kalkulierbar. Deshalb unterliegen alle Nicht-Schwer punktgewässer ei- ner Fristverlängerung auf Grund unverhältnismäßig hoher Kosten.

Bei den Schwerpunktgewässern Struktur wurden bei der Maßnahmenwahl Initialmaßnahmen zur eigendyna- mischen Gewässerentwicklung favorisiert. Die mit der Maßnahmenumsetzung beginnende natürliche Laufver- lagerung des Gewässers und die damit verbundene natürliche Wiederbesiedlung mit Organismen wird sich je- doch nach Experteneinschätzungen bis 2015 noch nicht im vollen Umfang auf die biologischen Ergebnisse auswirken, sondern in Abhängigkeit vom Abfl ussgeschehen längere Zeiträume benötigen. Dies hat zur Folge, dass in allen Schwerpunktgewässern Struktur eine Fristver längerung bis 2021 oder in Einzelfällen auch bis 2027 notwendig wird. Die Verlängerung erfolgt auf Grund natürlicher Gegebenheiten (siehe Abb. 88).

Abb. 88: Bewirtschaftungsziele Gewässerstruktur

Bezüglich der Durchgängigkeit wird einheitlich für alle Schwerpunktgewässer Durchgängigkeit die Zielerrei- chung bis 2015 festgelegt, auch wenn nach Einschätzung der Experten ggf. Übergangszeiträume zur Etablie- rung einer gewässer typischen Fischpopulation notwendig sein können. In der Regel nehmen die Fischgesell- schaften durch ihr Wanderverhalten „neue“ Lebensräume sehr schnell an.

90 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

6.4.2 Signifi kante stoffl iche Belastungen

Die Nährstoff- und Schadstoffeinträge wirken sowohl auf die Oberfl ächengewässer als auch auf das Grundwasser.

Organische Belastung Das Problem der organischen Belastung wird in Thüringen bis 2015 weitestgehend gelöst werden können. 36 der Wasserkörper, bei denen organische Belastungen identifi ziert wurden, erreichen die Zielwerte innerhalb der nächsten Jahre. Nur die OWK, bei denen noch Unsicherheiten bzgl. der technischen Durchführbarkeit von Ab- wassermaßnahmen vorliegen oder in denen auf Grund der Überschreitung der Kosteneffi zienzschwellen Maß- nahmen zurückgestellt werden, wurden mit einer Fristverlängerung versehen. Die Fristverlängerung zur Errei- chung der defi nierten Zielwerte betrifft 10 OWK (siehe Abb. 89).

Abb. 89: Bewirtschaftungsziele organische Belastung

Phosphor Zur Reduzierung des Phosphoreintrags in die Gewässer werden Abwassermaßnahmen und Agrarumweltmaß- nahmen umgesetzt. Damit können bis 2015 in etwa der Hälfte der betroffenen OWK die Zielwerte für Phosphor erreicht werden. Für die übrigen OWK erfolgt die Fristverlängerung bis 2021, da eingeschätzt wird, dass durch weitere Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft und Abwasser die Zielwerte bis zu diesem Zeitpunkt er- reicht werden können. Die Ausnahme bilden die OWK Untere Unstrut und Mittlere Weiße Elster. Bei beiden Was- serkörpern erfolgt eine Fristverlängerung bis 2027 auf Grund technischer Durchführbarkeit und unverhältnis- mäßig hoher Kosten, da Einschätzungen zufolge bis 2021 nicht alle in den Bereichen Landwirtschaft und Ab- wasser denkbaren Maßnahmen umgesetzt werden können. Außerdem besteht Aufklärungsbedarf, da die Ursachen der Überschreitung der Zielwerte nicht hinreichend identifi zierbar sind.

Die Ergebnisse der Bewirtschaftungsziele berücksichtigen die aktuellen Akzeptanzquoten für die Agrarumwelt- maßnahmen zum Erosionsschutz (siehe Abb. 90).

91 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 90: Bewirtschaftungsziele Phosphor

Stickstoff Die Oberfl ächenwasserkörper werden unter anderem durch den Zustrom von Grundwässern mit hohen Nitrat- frachten belastet.

Da das Grundwasser durch seine lange Verweildauer relativ träge auf Veränderungen reagiert, ist eine Zielerei- chung bis 2015 für die meisten Wasserkörper, die derzeit in einem chemisch schlechten Zustand sind, unrea- listisch.

Darüber hinaus zeigt sich, dass die neu eingeführten Agrarumweltmaßnahmen mit den aktuell erreichten Akzeptanz quoten in vielen Wasserkörpern noch nicht ausreichen, um die Nitratbelastungen bis 2015 auf die Zielwerte zu reduzieren. Prognosen der künftigen Belastungen infolge landwirtschaftlich bedingter Einträge, die in den Flussgebieten gemeinsam erarbeitet wurden, weisen u. a. auf Grund der Novelle der Düngeverord- nung und der derzeitigen EU-Agrarpolitik sinkende Trends auf, die eine Zielerreichung eventuell vereinfachen werden. Zusätzliche ordnungsrechtliche Maßnahmen würden daher zu einer unverhältnismäßigen Belastung für die bestehenden Nutzungen, insbesondere der Landwirtschaft, führen. Aus diesen Gründen werden in den Oberfl ächengewässern als Begründung für die Fristverlängerung natürliche Gegebenheiten und im Grundwas- ser neben den natürlichen Gegebenheiten auch unverhältnismäßig hohe Kosten angeführt.

Derzeit wird eingeschätzt, dass 2 OWK und 2 GWK die Zielwerte für Nitrat bis 2015 erreichen können. Für alle anderen Wasserkörper sind Fristverlängerungen zur Erreichung der Ziele unumgänglich (siehe Abb. 91/92).

Die Einschätzungen beruhen auf der Annahme, dass die zur Zielerreichung erforderlichen Agrar- umweltmaßnahmen bis zum Ende der Verlängerungsfrist angeboten werden können.

92 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 91: Bewirtschaftungsziele Nitrat in den Oberfl ächengewässern

Abb. 92: Bewirtschaftungsziele Nitrat im Grundwasser

93 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Sonstige Stoffe und Salze Neben dem Eintrag der Pfl anzenschutzmittel erfolgen weitere Schadstoffeinträge in die Wasserkörper überwie- gend durch Altlasten und Bergbautätigkeiten.

Alle OWK mit indizierten Belastungen durch Pfl anzenschutzmittel erreichen voraussichtlich die Zielstellung der WRRL bis 2015.

Die Sanierungsmaßnahmen der Altlasten und Bergbaugebiete sind in der Regel sehr zeit- und kostenaufwen- dig. Vor der Maßnahmenplanung sind zudem umfangreiche Monitoringprogramme notwendig. Durch die lan- ge Verweildauer des Grundwassers und den Zustrom in die Flüsse sowie bei vorliegender Sedimentbelastung zeigen Maßnahmen in den wenigsten Fällen schon bis 2015 eine hinreichende Wirkung. Für diese Belastungs- bereiche müssen ebenfalls Fristverlängerungen in Anspruch genommen werden.

Bei den GWK, für die ursächlich Altlasten für die Schadstoffbelastung verantwortlich sind, wird die Fristverlän- gerung damit begründet, dass alle Altlastenverdachtsfl ächen zunächst weitere Arbeitsschritte gemäß Altlasten- leitfaden Thüringen, also vor allem weitere Untersuchungen, erfordern. Erst danach sind genauere Aussagen über einen ggf. nötigen Sanierungsaufwand möglich.

Für die OWK und GWK, die infolge von bergbaulichen Aktivitäten mit Salzen und anderen Schadstoffen belas- tet sind, wird die Fristverlängerung unterschiedlich begründet (siehe Abb. 93/94).

Abb. 93: Bewirtschaftungsziele Salze und sonstige Stoffe in den Oberfl ächengewässern

94 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Abb. 94: Bewirtschaftungsziele Salze und sonstige Stoffe im Grundwasser

6.4.3 Zusammenfassung der Bewirtschaftungsziele

Insgesamt müssen trotz der zwischen 2009 und 2015 vorgesehenen erheblichen Investitionen zunächst für ca. 91 % der Oberfl ächengewässer und für 39 % des Grundwassers (Prozentangaben beziehen sich auf Länge bzw. Fläche der Thüringer OWK/GWK) Fristverlängerungen in Anspruch genommen werden, da der gute Zustand bis 2015 noch nicht messbar in den Gewässern erreicht sein wird.

Zugleich wird mit den Maßnahmen des ersten Bewirtschaftungszyklus bereits für zahlreiche Wasserkörper die Vorrausetzung für eine baldige Zielerreichung geschaffen. So sind für insgesamt etwa 25 % der Gewässer nach 2015 voraussichtlich keine weiteren Maßnahmen zur Erreichung bzw. Sicherung des guten Zustands erforder- lich. Zum Teil noch erforderliche Fristverlängerungen basieren für diese Wasserkörper ausschließlich auf dem natürlich bedingt längeren Zeitraum bis zur vollständigen Maßnahmenwirkung.

Die hohe Zahl der Fristverlängerungen ist maßgeblich auf die erhöhten Anforderungen, die multiplen Ursa- chen und die in vielen Fällen längere Zeitspanne (auch auf Grund von Planungs- und Genehmigungsprozes- sen) bis zur Maßnahmenwirkung zurückzuführen. Der Grad der Fristverlängerungen wird mit dem Greifen der Maßnahmenwirkungen im nächsten Bewirtschaftungszyklus erheblich sinken.

Wie aus den Grafi ken in Abbildung 95 ersichtlich ist, können durch die Maßnahmen die relevanten Defi zite für die Zielverfehlung deutlich reduziert werden. So kann z. B. die Anzahl der mehrfach belasteten Wasserkörper (> 2 relevante Ursachen) für die Zielverfehlung von derzeit 77 % auf 48 % im Jahre 2015 reduziert werden.

95 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

3 % 19 % 23 % 45 % 52 %

1-2 Ursachen 1-2 Ursachen 3-4 Ursachen 3-4 Ursachen 5-6 Ursachen 5-6 Ursachen

58 % 2008 2015

Abb. 95: Verteilung der Defi zite pro Wasserkörper 2008 bzw. 2015 (Prognose), bezogen auf die Wasserkörper, welche die Ziele 2008 bzw. 2015 nicht erreichen

Maßnahmen, die auf Grund hoher Unsicherheiten oder schlechter Kosteneffi zienzen zunächst zurückgestellt wurden, werden, so weiterhin erforderlich, in den nächsten Bewirtschaftungsphasen realisiert.

Die derzeitige Inanspruchnahme der Ausnahmeregelungen liegt in der Größenordung vergleichbarer Bundes- länder.

96 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

7 Wie wurden Sie während der Anhörung beteiligt?

Neben der ökologischen Verbesserung unserer Gewässer durch eine möglichst kosteneffi ziente Maßnahmen- auswahl und der Zielerreichung des guten Zustands bis 2015 schreibt die WRRL eine intensive Information, Beteiligung und Anhörung der Öffentlichkeit während des gesamten Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses der WRRL vor.

Ziel der Beteiligung in Thüringen war es, die am 22.12.2009 als behördenverbindlich erklärten Bewirtschaf- tungspläne und Maßnahmenprogramme auf eine breite, abgestimmte Basis zu stellen und die Planung weiter zu optimieren.

Ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsbeteiligung im ersten Bewirtschaftungszyklus war die Anhö- rung der Öffentlichkeit, die sich in drei Anhörungsphasen gliederte. Zu jeder der drei Anhörungsphasen konn- te die Öffentlichkeit gemäß ThürWG sechs Monate Stellung nehmen und Einwände oder Anmerkungen zu den jeweiligen Anhörungsdokumenten abgeben:

• Die 1. Phase der Anhörung zu den Zeitplänen und Arbeitsprogrammen wurde vom 22.12.2006 bis 22.06.2007 durchgeführt. • In der 2. Phase der Anhörung zu den für die Flussgebietseinheiten Elbe, Weser und Rhein festgestellten wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen konnten vom 22.12.2007 bis zum 23.06.2008 Stellungnahmen abgegeben werden. • Die 3. und bisher wichtigste Phase, die Anhörung zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme, fand vom 22.12.2008 bis 22.06.2009 statt.

Bereits bevor die 3. Anhörungsphase offi ziell begann, wurden verschiedene Schritte zur Akzeptanz steigerung der Maßnahmenumsetzung in Thüringen unternommen.

Im Bereich der Abwassermaßnahmen gab es frühzeitige Absprachen mit den zuständigen Abwasserbeseiti- gungspfl ichtigen unter Nutzung der aktuellen ABK, um konsensuale, aber auch kosteneffi ziente Maßnahmen für die Maßnahmenprogramme auszuwählen.

Im Bereich der Landwirtschaft verständigte man sich bereits zu einem frühen Zeitpunkt über den kooperativen Ansatz durch die Umsetzung der Agrarumweltmaßnahmen über das KULAP. Die Maßnahmenumsetzung er- folgt somit auf freiwilliger Basis.

Auch im Bereich der Gewässerstruktur und Durchgängigkeit wurde auf eine frühzeitige Beteiligung der Unter- haltungspfl ichtigen sowie der Flächennutzer und -eigentümer gesetzt. In den Jahren 2007 und 2008 wurden durch die Mitarbeiter der ehemaligen Staatlichen Umweltämter Workshops zur Vorstellung der geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und Durchgängigkeit durchgeführt. Die Betroffenen konnten Einwände und Alternativvorschläge einbringen, welche bei der Erstellung der Gewässerrahmenpläne herangezogen wurden. Die Gewässerrahmenpläne wurden zusätzlich zu den offi ziellen Dokumenten zur Um- setzung der WRRL als Hintergrunddokumente zur Anhörung veröffentlicht.

Wie bereits beschrieben, wurden in der dritten Anhörungsphase die Entwürfe der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme der Flussgebietsgemeinschaften Elbe, Weser und Rhein zusammen mit den Umwelt- berichten in der Zeit vom 22.12.2008 bis zum 22.06.2009 einer 6-monatigen formellen Anhörung unterzogen. In dieser Zeit konnte jeder eine Stellungnahme zu den veröffentlichten Anhörungsunterlagen (Bewirtschaf- tungspläne, Maßnahmenprogramme und Umweltberichte) und den Hintergrund dokumenten (Thüringer Lan- desbericht, Gewässerrahmenpläne) abgeben.

97 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die Dokumente wurden im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN), der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), dem Thüringer Landesverwal- tungsamt (TLVwA) sowie allen Landratsämtern und kreisfreien Städten ausgelegt.

Das TLVwA hat auf seiner Homepage unter http://www.thueringen.de/de/tlvwa/fachabteilungen/umwelt/wasserwirtschaft_zwei/wrrl/content.html im Ergebnis der Anhörung eine tabellarische Übersicht der Auswertung der fristgerecht eingegangenen Stel- lungnahmen veröffentlicht und das Vorgehen bei der Auswertung der Stellungnahmen dokumentiert.

Der tabellarischen Übersicht kann entnommen werden, inwieweit die Stellungnahmen bei der Erstellung der Bewirtschaftungspläne und der Strategischen Umweltprüfung zu den Maßnahmen programmen Berücksichti- gung gefunden haben.

Jeder, der eine Stellungnahme abgegeben hat, erhielt vom TLVwA eine Eingangsbestätigung mit der jeweiligen Vorgangsnummer, die der Identifi kation innerhalb der tabellarischen Übersicht dient. Nach der Registrierung erfolgte eine Zuordnung der Stellungnahmen zu den Anhörungs dokumenten, den angesprochenen Flussge- bieten und den betroffenen Belastungsbereichen. Anschließend wurden alle Stellungnahmen durch das TMLFUN und die TLUG umfassend geprüft und ausgewertet. Die Änderungsrelevanz für die Anhörungsdoku- mente wurde ermittelt und dokumentiert. Sofern infolge einer Stellungnahme eine Änderung an einem offi ziel- len Anhörungs dokument erforderlich wurde, wurde diese Änderung an den Dokumenten im Freistaat Thürin- gen direkt durchgeführt oder an die Geschäftsstellen der Flussgebietsgemeinschaften Elbe und Weser zur Ein- arbeitung weitergeleitet.

Stellungnahmen, die sich ganz oder teilweise auf die Hintergrunddokumente Thüringer Landes bericht und Ge- wässerrahmenpläne bezogen, fi nden eine Berücksichtigung in der hier vorliegenden aktualisierten Version des Thüringer Landesberichts und den fortgeschriebenen Gewässerrahmen plänen, die sich auf der DVD „Flüsse, Seen, Grundwasser – Bewirtschaftung 2009 bis 2015“ befi nden.

Insgesamt gingen 179 Stellungnahmen fristgerecht beim TLVwA ein. Daraus wurden 227 Einwände, abgeleitet. 12 Stellungnahmen sind verfristet eingegangen.

Bei den Einwendern handelt es sich um Vertreter der Landkreisbehörden, Kommunen, Wasserver- und Abwas- serentsorger, Gewässerunterhaltungsverbände, Interessenverbände bzw. Vereine (z. B. im Bereich Naturschutz oder Angeln), aus Industrie, Gewerbe und Energiewirtschaft (z. B. Wasserkraftbetreiber), Landwirtschaftsbe- triebe sowie natürliche Personen.

Die Mehrzahl der Einwände betrifft die Gewässerrahmenpläne (112 Stück) und die Maßnahmenprogramme (79 Stück). 26 Einwände wurden zu den Bewirtschaftungsplänen und jeweils 5 zu Umweltbericht und Landes- bericht eingereicht.

172 Einwände betreffen den Bereich der Gewässerstruktur und Durchgängigkeit und hierbei besonders den Flächenbedarf. Diese Einwände wurden zu einem kleinen Anteil in den Maßnahmenprogrammen berücksich- tigt, fanden aber zum Großteil Eingang in die aktualisierten Gewässerrahmenpläne (siehe Kapitel 5.3.2).

Für den Bereich der Landwirtschaft gingen insgesamt 45 Einwände ein. Diese betreffen zum einen die Agra- rumweltmaßnahmen selbst und zum anderen die Ausweisung der Gebiete mit Belastungen durch Pfl anzen- schutzmittel. Die Einwände, welche die Maßnahmen selbst betreffen, gingen nicht in die Maßnahmenpro-

98 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen gramme ein, da die Agrarumweltmaßnahmen auf Freiwilligkeit basieren und somit für die Umsetzung der Maßnahmen kein Zwang oder keine Behördenverbindlichkeit besteht.

Im Falle der Ausweisung der Gebiete mit Belastungen durch Pfl anzenschutzmittel wurde auf den betroffenen Maßnahmenkarten (siehe Maßnahmenkarten Landwirtschaft OW) und im hier vorliegenden Landesbericht die Formulierung für die Ausweisung der betroffenen Gebiete angepasst.

Im Bereich Abwasser wurden 25 Einwände eingereicht, die teilweise bei der Aktualisierung der Maßnahmen- programme berücksichtigt wurden. Zum großen Teil handelt es sich um formelle Einwände, die keiner Berück- sichtigung in den offi ziellen Dokumenten bedürfen (siehe Kapitel 5.4.2).

Weitere Einwände gingen zu den Themenbereichen Altlasten/Bergbau, Grundwasser und Sonstiges ein.

Für den Bereich Bergbau/Altlasten wurden 8 Einwände registriert. Daraus ergaben sich aber keine Änderungen für die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme.

Die insgesamt 22 Einwände zu sonstigen Themen, wie z. B. der Fischerei, dem Klimawandel oder zu Maßnah- menkosten wurden zur Kenntnis genommen und teilweise in die offi ziellen Dokumente, aber auch in die Hin- tergrunddokumente aufgenommen.

Nach der Anhörungsphase und der intensiven Bearbeitung der Stellungnahmen und Einwände wurden am 22.12.2009 die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme sowie die dazugehörigen Umweltberichte unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Anhörung im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 51/2009 mit dem darin enthaltenen Sonderdruck Nr. 5/2009 vom 21. Dezember 2009 veröffentlicht. Die Dokumente haben jeweils für sechs Jahre Gültigkeit – also bis zum 22.12.2015.

Die Teilbereiche der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme, die den Freistaat Thüringen betref- fen, wurden gem. § 32 ThürWG durch das TMLFUN in einer Verwaltungsvorschrift für verbindlich erklärt. Dies hat keine unmittelbare rechtliche Wirkung gegenüber Dritten (z. B. Gewässernutzern), bindet die Verwaltung jedoch im weiteren wasserwirtschaftlichen Vollzug. So haben die Festlegungen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme Auswirkungen auf künftige und bestehende Genehmigungen, behördliche Anordnun- gen, aber auch staatliche Investitionen bzw. Fördermittelvergaben.

Die Hintergrunddokumente, bestehend aus dem Thüringer Landesbericht und den Gewässer rahmenplänen, liegen jetzt ebenfalls in einer nach den Anhörungsergebnissen aktualisierten Version vor. Sie sind nicht behör- denverbindlich. Der Landesbericht ist eine erweiterte Informationsquelle zur Erklärung des Thüringer Vorge- hens bei der Bewirtschaftungsplanung nach WRRL. Die offi ziellen Bewirtschaftungspläne und Maßnahmen- programme, die Thüringen betreffen, wurden auf der Ebene der Flussgebiete Elbe, Weser und Rhein aufgestellt und können somit keine detaillierten Informationen für die einzelnen betroffenen Bundesländer abbilden.

Die Gewässerrahmenpläne bieten zusätzlich zu den Maßnahmenprogrammen detaillierte Informationen zu den Maßnahmen für Gewässerstruktur und Durchgängigkeit und sollen somit die Handhabung der Maßnah- menprogramme für die Betroffenen und Interessierten erleichtern.

99 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

8 Zusammenfassung

Mit der Umsetzung der WRRL gelten neue Rahmenbedingungen für die Wasserwirtschaft. Die Gewässer wer- den in Flussgebietseinheiten bewirtschaftet, von denen Thüringen Anteile an Elbe, Weser und Rhein hat. Die Bewirtschaftungseinheiten bilden die Wasserkörper. In Thüringen wurden 112 Oberfl ächenwasser- und 60 Grundwasserkörper, die vollständig innerhalb der Landesgrenzen liegen, sowie etwa 60 OWK und 18 GWK, an denen Thüringen Anteil hat, ausgewiesen. Als grundsätzliches Ziel fordert die WRRL den guten Zustand für alle Grund- und Oberfl ächenwasserkörper bis 2015. Die Instrumente zur Umsetzung der WRRL sind die Bewirt- schaftungspläne und Maßnahmenprogramme. Die Teilbereiche der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmen- programme, die den Freistaat Thüringen betreffen, wurden am 22.12.2009 durch das TMLFUN für verbindlich erklärt wurden.

Die Bewertung der Fließgewässer erfolgte nach bundeseinheitlich geltenden Bewertungsverfahren. Die vorlie- genden Ergebnisse für Thüringen zeigen, dass der Zustand der aquatischen Ökosysteme schlechter ist als er- wartet. Die Zielverfehlungen sind u. a. darauf zurückzuführen, dass die Anforderungen der WRRL anspruchs- voller als frühere Bewirtschaftungsziele sind.

Durch das gesetzlich geforderte Heranziehen des jeweils schlechtesten Teilergebnisses verfehlen insgesamt 95 % der Thüringer OWK das Ziel des guten ökologischen Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials. Insgesamt 8 OWK überschreiten die Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des chemischen Zustands. Die größten Defi zite zeigten sich in der Gewässerstruktur und Durchgängigkeit und in der z. T. noch sehr hohen Nährstoffbelastung der Oberfl ächen gewässer. Viele kleinere Gewässer sind noch durch Abwassereinleitungen organisch belastet.

Neben den Oberfl ächengewässern fordert die WRRL auch für das Grundwasser den guten Zustand. Im Ergeb- nis der Zustandsbewertung wurde festgestellt, dass 77 der 78 Grundwasserkörper den guten mengenmäßigen Zustand derzeit bereits erreichen. Der gute chemische Zustand wird auf Grund von Überschreitungen festge- legter Umweltqualitätsnormen bzw. Orientierungswerte in 26 Grundwasserkörpern nicht erreicht. Allein in 19 Grundwasserkörpern wurden signifi kante Nitratbelastungen festgestellt. Nitrat ist somit die Hauptbelastungs- quelle für das Grundwasser.

Die in Flüssen und Seen lebenden Tiere und Pfl anzen bieten erste gute Anhaltspunkte bei der Ursachenanaly- se für die Defi zite der Oberfl ächengewässer. Neben der Analyse der biologischen Besiedlung wurden weiterhin Kenntnisse über Gewässerdefi zite und Orientierungswerte als unterstützende Komponenten herangezogen, um die relevante Belastungsart mit hoher Sicherheit zu identifi zieren und die Höhe des Defi zits als Basis für die Maßnahmenplanungen abzuleiten.

Aufbauend auf den ermittelten Ursachen und der Höhe der Defi zite wurden geeignete Maßnahmen in die Maß- nahmenprogramme aufgenommen, welche die Zielerreichung, den guten Gewässer zustand, kurz- bis mittel- fristig sicherstellen können. Da eine Maßnahme allein in den meisten Fällen nicht ausreicht, um die Belastun- gen auf das gewünschte Maß zu reduzieren, wurden die vorausgewählten Maßnahmen zu Maßnahmenkom- binationen gebündelt. Bei der Auswahl der geeigneten Maßnahmenkombination spielte die Kosteneffi zienz eine wesentliche Rolle.

Zur Aufwertung der Gewässerstruktur wurden Strukturmaßnahmen vorgeschlagen, die sich auf 630 Gewässer- abschnitte beziehen. Des Weiteren wurden an 640 Querbauwerken Maßnahmen zur Herstellung der Gewäs- serdurchgängigkeit in die Maßnahmenprogramme aufgenommen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen zur Ver- besserung der Gewässerstruktur liegt in der Förderung einer eigendynamischen Gewässerentwicklung. In Was- serkörpern, in denen die dafür notwendigen Entwicklungskorridore auf Grund der bestehenden Nutzung nicht zur Verfügung stehen, sind Maßnahmen zur Gewässervitalisierung innerhalb des vorhandenen Profi ls geplant.

100 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die Maßnahmen konzentrieren sich dabei auf die Schwerpunktgewässer. Für diese wurden neben den Maß- nahmenprogrammen weitergehende so genannte Gewässerrahmenpläne aufgestellt. Diese beinhalten pro Wasserkörper Maßnahmenblätter mit einer detaillierten Übersicht zu den geplanten Einzelmaßnahmen und ei- ner Karte zur Verortung. Sie sind Ergebnis der in den Wasserkörpern stattgefundenen vorgezogenen Öffentlich- keitsbeteiligung.

Für die Festlegung der Maßnahmen zur Reduzierung der organischen Gewässerbelastung wurden die Abwas- serbeseitigungskonzepte (ABK) der Gemeinden und Zweckverbände bezüglich ihrer Belastungsreduzierung und Kosteneffi zienz ausgewertet und Kosteneffi zienzschwellen festgelegt. Weitergehende Maßnahmen wur- den mit den Abwasserbeseitigungspfl ichtigen intensiv diskutiert und bei einem Konsens in die Maßnahmen- programme aufgenommen. Im Rahmen der Fortschreibung der ABK im Jahr 2009 wurde die Maßnahmenpla- nung angepasst. Im Ergebnis wurden 250 Abwassermaßnahmen in die Maßnahmenprogramme aufgenom- men. Sie beinhalten den Neu- und Ausbau von 24 Kläranlagen (KA), die Optimierung von 27 KA sowie die Erweiterung um Phosphorfällungen in 65 KA. Die zusätzliche Errichtung einer Phosphorfällung an schon vor- handenen Kläranlagen hatte sich als sehr kosteneffi ziente Maßnahme herausgestellt. Darüber hinaus sind über einhundert Maßnahmen zum Anschluss bisher nicht angeschlossener Gebiete an Kläranlagen vorgesehen.

Zur Reduzierung der landwirtschaftlichen Nährstoffeinträge werden für die EU-Förderperiode 2007– 2013 spe- ziell ausgerichtete Agrarumweltmaßnahmen zum Gewässerschutz im Rahmen des „Programms zur Förde- rung von umweltgerechter Landwirtschaft, Erhalt der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspfl ege (KULAP)“ angeboten. Hierbei handelt es sich um ein Förderprogramm, das den teilnehmenden Landwirten ihre über die Grundanforderungen hinausgehenden speziellen ökologischen Leistungen fi nanziell honoriert. Innerhalb ausgewiesener Gebietskulissen werden die Maßnahmen W 1 – „Reduzierung des Stickstoffaustrags durch Senkung betrieblicher Stickstoffsalden“, W 21 – „Anbau von Zwischenfrüchten/Untersaaten“, W 22 – „Mulch- oder Direktsaat oder Mulchpfl anzverfahren im Ackerbau“ sowie eine weitere Maßnahme zum Erosi- onsschutz: L 33 – „Uferrandstreifen“ zur Senkung der Nitrat- und Phosphoreinträge angeboten.

Durch die jahrzehntelange Salzabwasserversenkung, die produktionsbedingten Einleitungen in die Oberfl ä- chengewässer sowie natürliche Hintergrundbelastungen besteht eine hohe Salzbelastung in der Werra sowie in einigen Grund wasser körpern. Für das Werra-Gebiet wurde ein Runder Tisch ins Leben gerufen, der nachhal- tige Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Wasserqualität in Werra und Weser erarbeitet hat. In Abstim- mung mit dem Land Hessen und dem betroffenen Unternehmen soll die schrittweise Umsetzung der Empfeh- lungen des Runden Tisches sowie des Maßnahmenpaketes der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung erfolgen. Weitere schon laufende oder geplante Maßnahmen zur Reduzierung der Belastungen durch Altlasten und Bergbau wurden in die Maßnahmenprogramme aufgenommen und um weitere ergänzt. Hierbei handelt es sich zum großen Teil um Maßnahmen zur genauen Belastungserkundung.

Angesichts des hohen Anteils der Zielverfehlungen und dem durch die WRRL gesetzten zeitlichen Rahmen ist es unwahrscheinlich, dass sämtliche in der aquatischen Umwelt zutage getretenen Probleme bereits im ersten Bewirtschaftungszyklus angegangen und gelöst werden können. Dies berücksichtigt die WRRL, indem sie bei der Festlegung der Bewirtschaftungsziele die vorhandene Nutzung beachtet und die Anwendung von Ausnah- meregelungen vorsieht.

Es können künstliche und erheblich veränderte Wasserkörper ausgewiesen werden, wenn diese auf Grund irre- versibler Veränderungen der Gewässerstruktur den geforderten guten Zustand dauerhaft nicht erreichen kön- nen, ohne dass Nutzungen durch den Menschen dadurch gefährdet wären. Im Ergebnis sind der Unstrut-Flut- kanal als „künstlich“ und weitere 40 Oberfl ächenwasserkörper als „erheblich verändert“ eingestuft worden. Be- zogen auf die Fließgewässerlänge ist dies ein Anteil von ca. 30 %.

101 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

Die vorgesehenen Ausnahmemöglichkeiten lassen es zu, Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit zu planen und die Oberfl ächengewässer und das Grundwasser über mehrere Zyklen hinweg zu verbessern. Thüringen macht im ersten Bewirtschaftungszyklus dann von dem Ausnahmetatbestand Gebrauch, wenn eine technische Durch- führung der Maßnahmen nur in Schritten möglich ist, die Umsetzung bis 2015 unverhältnismäßig hohe Kos- ten verursacht oder natürliche Gegeben heiten keine rechtzeitige Verbesserung des Zustands zulassen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass insbesondere auf Grund der erforderlichen Zeit vom Eintritt der Maßnahmen- wirkung bis zur erneuten Feststellung des Zustands 2015 erst in 9 % der Gewässer der gute Zustand messbar nachgewiesen werden kann. Zugleich werden mit den Maßnahmen im 1. Bewirtschaftungszyklus bereits für zahlreiche Wasserkörper die Voraussetzungen für eine baldige Zielerreichung geschaffen. So sind für insge- samt ca. 25 % der Gewässer nach 2015 voraussichtlich keine weiteren Maßnahmen zur Erreichung bzw. Siche- rung des guten Zustands notwendig. Zum Teil noch erforderliche Fristverlängerungen basieren für diese Was- serkörper ausschließlich auf dem natürlich bedingt längeren Zeitraum bis zur vollständigen Maßnahmenwir- kung. Die relevanten Defi zite werden mit der Maßnahmenumsetzung deutlich reduziert. So kann z. B. die Anzahl der mehrfach belasteten Wasserkörper für die Zielverfehlung von derzeit 77 % auf 48 % im Jahre 2015 reduziert werden.

Während die Ziele für die organische Belastung bis 2015 in den meisten Fließgewässern erreicht werden kön- nen, sind Fristverlängerungen vor allem im Bereich der Gewässerstruktur und Durchgängigkeit sowie der stoff- lichen Belastung durch Phosphor und Salze notwendig. Im Bereich Grundwasser müssen im 1. Bewirtschaf- tungszyklus für 39 % der Grundwasserkörper, die vollständig in Thüringen liegen, auf Grund der hohen Verweil- zeit der Stoffe Stickstoff, Salze und sonstigen Stoffe Fristverlängerungen in Anspruch genommen werden.

Auch wenn bis 2015 noch nicht alle Ziele erreicht werden können, hat die Umsetzung der Bewirtschaftungsplä- ne und Maßnahmenprogramme eine erhebliche Verbesserung der Gewässer als Lebensraum und Erlebnis- raum und einen intensiveren Schutz der Ressource Wasser zur Folge. Überdies sind mit den Maßnahmen zahl- reiche positive Auswirkungen, z. B. auf den Hochwasser schutz, den Naturschutz sowie das Landschafts- und Stadtbild verbunden.

Auch Sie können Einfl uss auf die Entwicklung unserer Gewässer nehmen und haben es vielleicht durch Ihre Vorschläge und Anregungen bei der im letzten Jahr durchgeführten Anhörung der Öffentlichkeit zu den Ent- würfen der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme sowie den Hintergrunddokumenten (Thürin- ger Landesbericht, Gewässerrahmenpläne) bereits getan.

Ihr Engagement ist auch weiterhin notwendig, um den guten Zustand unserer Gewässer zu erreichen und zu erhalten.

102 Thüringer Landesbericht zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen

9 Ausblick

Nach der Veröffentlichung der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme wird nun an der Umset- zung der Maßnahmen zur Zielerreichung gearbeitet. Dies umfasst u. a. die Klärung der verbliebenen offenen Fragen in Abstimmung mit den betroffenen Gruppen sowie notwendige Anpassungen von Verwaltungsvor- schriften/Richtlinien oder Förderrichtlinien. Hierbei wird dem Thüringer Gewässerbeirat weiterhin eine wichti- ge Rolle zukommen.

Im Rahmen der Umsetzungsphase stehen insbesondere die konkretisierenden Detailplanungen, die Beteili- gung Betroffener sowie die Genehmigung und die Realisierung der Maßnahmen im Vordergrund. So sind z. B. im Bereich der Maßnahmen der Gewässerentwicklung für einzelne Bereiche zunächst durch die Gewässerun- terhaltungspfl ichtigen geeignete Konzepte zu erarbeiten, die die Maßnahmen auf der Basis der Gewässerrah- menpläne sowohl in ihrer Art als auch spezifi schen Lage konkretisieren. Auf der Basis dieser mit den Beteilig- ten abgestimmten Konzepte erfolgen dann die Genehmigung und die Realisierung der Maßnahmen. Flankiert wird dies durch Beratung und Begleitung der Maßnahmenträger und Förderung von Maßnahmen durch den Freistaat Thüringen.

Für die Nicht-Schwerpunktgewässer sollen die Maßnahmen zur Umsetzung im 2. Bewirtschaftungszyklus ab- geleitet werden.

Gemäß dem Zeitplan der WRRL ist bis 2012 ein erster Zwischenbericht zum aktuellen Stand der umgesetzten Maßnahmen sowie der bereits realisierten Verbesserungen in den Gewässern aufzustellen und an die Europä- ische Kommission zu übersenden. Die erneute Untersuchung und Zustandsermittlung der Gewässer 2015 bil- det in den folgenden Jahren eine wichtige Grundlage für die Aufstellung der Bewirtschaftungspläne und Maß- nahmenprogramme im 2. Bewirtschaftungszyklus.

103 ANHANG Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gründe Natürliche Natürliche Gründe Gesamtbewertung Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB Gründe Technische Technische Gründe signifikant negative Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Allgemeine Degradation Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** LK , LK nicht DETH_56426_21+36 Apfelstädt - Ohra Thüringen Elbe Gera SAL_GER Schmalkalden- gut mäßig mäßig gut unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-3-2 m33 relevant Meiningen schlechtes mäßiges schlechtes Stadt Erfurt, LK nicht m24, DETH_56428_0+12 Mahlgera Thüringen Elbe Gera SAL_GER nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m24, m25 Sömmerda, LK Gotha relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial Ilm-Kreis, LK Gotha, nicht DETH_5642_29+47 Obere Gera Thüringen Elbe Gera SAL_GER gut gut gut gut unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2015 Stadt Erfurt relevant schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, nicht m24, DETH_564266_0+12 Roth Thüringen Elbe Gera SAL_GER LK Gotha nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12 2027 X 4-2-4 m12, m24, relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial m25 mäßiges nicht e1, e6, e7, DETH_03 Talsperre Dachwig Thüringen Elbe Gera SAL_GER LK Gotha nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-2-4 m1, m2 relevant e8, e9 Potenzial mäßiges nicht e1, e3, e6, DETH_06 Talsperre Heyda Thüringen Elbe Gera SAL_GER Ilm-Kreis nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-1-1 m1, m2 relevant e7, e8, e9 Potenzial LK Gotha, LK nicht ökologische Potenzial bereits DETH_05 Talsperre Ohra Thüringen Elbe Gera SAL_GER Schmalkalden- nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut gut HMWB e4, e9 relevant ist gut und besser erreicht Meiningen

nicht ökologische Potenzial e4, e5, e8, bereits DETH_04 Talsperre Schmalwasser Thüringen Elbe Gera SAL_GER LK Gotha nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut gut HMWB relevant ist gut und besser e9 erreicht

nicht DETH_56426_0+21 Untere Apfelstädt Thüringen Elbe Gera SAL_GER Stadt Erfurt, LK Gotha gut unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m25 m25 relevant mäßiges mäßiges mäßiges Stadt Erfurt, LK nicht e9, e12, DETH_5642_0+29 Untere Gera Thüringen Elbe Gera SAL_GER nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-2-4 m25 Sömmerda relevant e13 Potenzial Potenzial Potenzial schlechtes mäßiges schlechtes nicht m24, DETH_564268_0+12 Weidbach Thüringen Elbe Gera SAL_GER Ilm-Kreis, LK Gotha nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12 2027 X 4-2-4 m24, m25 relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial Ilm-Kreis, LK Gotha, LK nicht bereits DETH_56422_0+22 Wilde Gera Thüringen Elbe Gera SAL_GER Schmalkalden- gut gut gut gut gut gut gut gut NWB relevant erreicht Meiningen m1, m2, nicht m24, DETH_56424_0+28 Wipfra Thüringen Elbe Gera SAL_GER Ilm-Kreis gut schlecht schlecht mäßig mäßig schlecht schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m12, m24, relevant m25 m25 nicht DETH_5642_47+64 Zahme Gera Thüringen Elbe Gera SAL_GER Ilm-Kreis sehr gut gut gut mäßig sehr gut gut mäßig gut NWB 2015 relevant nicht DETH_564824_0+18 Bere Thüringen Elbe Helme SAL_HEL LK Nordhausen gut mäßig mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-2-4 m24, m25 relevant Eichsfeldkreis, LK nicht m1, m2, DETH_5648_39+81 Obere Helme Thüringen Elbe Helme SAL_HEL mäßig mäßig mäßig mäßig gut gut mäßig gut NWB 2021 X 4-2-4 X 4-3-2 Nordhausen relevant m12 nicht DETH_564822_16+36 Obere Zorge Thüringen Elbe Helme SAL_HEL LK Nordhausen gut unbefriedigend unbefriedigend gut gut gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-3-2 m33 m33 relevant unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes nicht DETH_56482_0+16 Untere Zorge Thüringen Elbe Helme SAL_HEL LK Nordhausen nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e9, e13 2027 X 4-3-2 m24 m24 relevant Potenzial Potenzial Potenzial Ilm-Kreis, Kreis Weimarer Land, Stadt nicht m1, m2, DETH_5638_0+92 Ilm Thüringen Elbe Ilm SAL_ILM Weimar, LK Saalfeld- gut mäßig mäßig mäßig mäßig gut mäßig nicht gut NWB 2021 X 4-2-4 X 4-3-2 relevant m12 Rudolstadt, LK Sömmerda Ilm-Kreis, LK Saalfeld- nicht m1, m2, DETH_56382_92+114 Obere Ilm Thüringen Elbe Ilm SAL_ILM gut mäßig mäßig mäßig mäßig schlecht mäßig gut NWB 2021 X 4-2-4 Rudolstadt relevant m24, m25 nicht m24, DETH_56376_0_16 Gleise Thüringen Elbe Mittlere Saale SAL_MSA Saale-Holzland-Kreis gut schlecht schlecht schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 relevant m25

Stadt Jena, Saale- Holzland-Kreis, LK DETH_56_170+262 Mittlere Saale Thüringen Elbe Mittlere Saale SAL_MSA Saalfeld-Rudolstadt, Ilm- gut gut gut mäßig gut schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m25 m25 Kreis, Kreis-Weimarer Land

Saale-Orla-Kreis, LK nicht 4-3-2, 4- DETH_5634_11+34 Obere Orla Thüringen Elbe Mittlere Saale SAL_MSA Saalfeld-Rudolstadt, LK gut schlecht schlecht schlecht schlecht schlecht nicht gut NWB 2027 X m24 m24 relevant 3-1 Greiz Stadt Jena, Saale- nicht m1, m2, DETH_5636_0+30 Roda Thüringen Elbe Mittlere Saale SAL_MSA Holzland-Kreis, Saale- gut schlecht schlecht unbefriedigend gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-2 m24 relevant m24 Orla-Kreis Stadt Jena, Saale- Holzland-Kreis, Saale- nicht m1,m2,m1 DETH_56332+0+14 Schaalbach - Gönnabach Thüringen Elbe Mittlere Saale SAL_MSA Orla-Kreis, LK Saalfeld- gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-2 m24 relevant 2,m24 Rudolstadt, Kreis Weimarer Land Saale-Holzland-Kreis, nicht m1, m2, DETH_5634_0+11 Untere Orla Thüringen Elbe Mittlere Saale SAL_MSA gut unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend mäßig schlecht unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 X 4-3-2 m24 Saale-Orla-Kreis relevant m15, m24 Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gründe Natürliche Natürliche Gründe Gesamtbewertung Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB Gründe Technische Technische Gründe signifikant negative Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Allgemeine Degradation Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** Unstrut-Hainich-Kreis, m1, m2, nicht m24, DETH_564_104+146 Mittlere Unstrut Thüringen Elbe Obere Unstrut SAL_OUN LK Gotha, LK mäßig unbefriedigend unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m12, m24, relevant m25 Sömmerda m25 mäßiges mäßiges mäßiges Unstrut-Hainich-Kreis, nicht DETH_564_146+174 Obere Unstrut Thüringen Elbe Obere Unstrut SAL_OUN nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2021 X 4-2-4 m24, m25 Eichsfeldkreis relevant Potenzial Potenzial Potenzial schlechtes mäßiges schlechtes Unstrut-Hainich-Kreis, nicht m24, DETH_56432_0+17 Schambach Thüringen Elbe Obere Unstrut SAL_OUN nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m24, m25 LK Sömmerda relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, nicht m24, DETH_56416+0+12 Seebach - Angerbach Thüringen Elbe Obere Unstrut SAL_OUN Unstrut-Hainich-Kreis nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m12, m24, relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial m25 schlechtes mäßiges schlechtes Unstrut-Hainich-Kreis, nicht m24, DETH_56418+0+14 Suthbach - Tonna Thüringen Elbe Obere Unstrut SAL_OUN nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m24, m25 LK Gotha relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial mäßiges nicht e1, e6, e7, m1, m2, DETH_02 Talsperre Seebach Thüringen Elbe Obere Unstrut SAL_OUN Unstrut-Hainich-Kreis nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-2-4 relevant e8, e9 m12 Potenzial unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes Obere Weiße nicht m24, DETH_56632+0+11 Aubach - Krebsbach Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m24, m25 Elster / Eger relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial Obere Weiße LK Greiz, Saale-Orla- nicht m24, DETH_56648_0+30 Auma Thüringen Elbe SAL_OWE gut schlecht schlecht schlecht schlecht schlecht schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 Elster / Eger Kreis relevant m25 Obere Weiße nicht m24, DETH_566516_0_11 Brahme Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz mäßig schlecht schlecht unbefriedigend schlecht schlecht schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 Elster / Eger relevant m25 Obere Weiße LK Greiz, Saale- nicht 4-3-2, DETH_56652_0+15 Erlbach Thüringen Elbe SAL_OWE gut schlecht schlecht mäßig schlecht gut schlecht nicht gut NWB 2027 X m24 m24 Elster / Eger Holzland-Kreis relevant 4-3-1 m1, m2, Obere Weiße nicht m24, DETH_56646_3_13 Leuba Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz mäßig schlecht schlecht unbefriedigend schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m12, m24, Elster / Eger relevant m25 m25 m1, m2, m1, m2, Obere Weiße m12, DETH_566_105+120 Mittlere Weiße Elster Thüringen Elbe SAL_OWE Altenburger Land gut gut gut mäßig gut unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m12, m24, Elster / Eger m24, m25 m25 m1, m2, Obere Weiße LK Greiz, Saale-Orla- nicht m24, DETH_5664_31+38 Obere Weida Thüringen Elbe SAL_OWE mäßig unbefriedigend unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m12, m24, Elster / Eger Kreis relevant m25 m25 Obere Weiße nicht m4, m24, m24, DETH_56636+0+10 Pöltzschbach - Fuchsbach Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz gut unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-1-4 X 4-2-4 Elster / Eger relevant m25 m25 unbefriedigendes Obere Weiße nicht e3, e6, e7, m1, m2, DETH_07 Talsperre Hohenleuben Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-2-4 Elster / Eger relevant e8 m12 Potenzial mäßiges Obere Weiße nicht DETH_08 Talsperre Weida Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB e1, e4, e9 2015 Elster / Eger relevant Potenzial mäßiges Obere Weiße nicht m1, m2, DETH_09 Talsperre Zeulenroda Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB e3, e4, e9 2021 X 4-2-4 Elster / Eger relevant m12 Potenzial Obere Weiße nicht m1, m2, DETH_5664_0+17 Untere Weida - Triebes Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz gut unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-2 m24 Elster / Eger relevant m12, m24

Weiße Elster Göltzsch bis Obere Weiße nicht m15, m24, DETH_566_120+153 Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz gut mäßig mäßig mäßig schlecht schlecht schlecht gut NWB 2021 X 4-1-1 X 4-2-4 Seilersbach Elster / Eger relevant m25

m1, m2, Obere Weiße nicht m24, DETH_566512+0+8 Wipse - Gessenbach Thüringen Elbe SAL_OWE LK Greiz, Stadt Gera mäßig schlecht schlecht schlecht schlecht schlecht nicht gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 X 4-3-1 m12, m15, Elster / Eger relevant m25 m24, m25 m1, m2, Saale-Orla-Kreis, LK nicht m24, DETH_56172+0+8 Lemnitz - Lothra Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL mäßig unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m12, m24, Saalfeld-Rudolstadt relevant m25 m25 LK Saalfeld-Rudolstadt, nicht DETH_562_15+30 Obere Loquitz Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL gut mäßig mäßig mäßig schlecht schlecht schlecht gut NWB 2021 X 4-1-1 X 4-3-2 m15, m24 LK Sonneberg relevant nicht DETH_56156+0+13 Plothenbach - Dreba Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL Saale-Orla-Kreis gut mäßig mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-2-4 m24, m25 relevant Saale-Orla-Kreis, LK nicht DETH_5622_0+28 Sormitz Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL gut mäßig mäßig unbefriedigend schlecht unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-1-1 X 4-3-2 m15 Saalfeld-Rudolstadt relevant mäßiges nicht e2, e3, e5, DETH_12 Talsperre Bleiloch Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL Saale-Orla-Kreis nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-2-4 m1, m2 relevant e8, e9 Potenzial mäßiges Saale-Orla-Kreis, LK nicht e2, e3, e5, m1, m2, DETH_10 Talsperre Hohenwarte Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB 2021 X 4-2-4 Saalfeld-Rudolstadt relevant e8, e9 m12 Potenzial nicht DETH_562_0+15 Untere Loquitz Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL LK Saalfeld-Rudolstadt gut gut gut schlecht schlecht schlecht gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m15, m25 m25 relevant nicht DETH_56156+0+16 Wettera Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL Saale-Orla-Kreis gut mäßig mäßig mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-2-4 m24, m25 relevant nicht m24, DETH_5618_0+42 Wisenta Thüringen Elbe Obere Saale SAL_SAL Saale-Orla-Kreis mäßig schlecht schlecht unbefriedigend gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 relevant m25 LK Saalfeld-Rudolstadt, nicht DETH_56324_0+17 - Schlagebach Thüringen Elbe Schwarza SAL_SCH gut gut gut gut mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-2-4 m24, m25 LK Sonneberg relevant Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gründe Natürliche Natürliche Gründe Gesamtbewertung Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB Gründe Technische Technische Gründe signifikant negative Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Allgemeine Degradation Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021***

Ilm-Kreis, LK Saalfeld- Rudolstadt, LK nicht bereits DETH_5632_17+44 Mittlere Schwarza Thüringen Elbe Schwarza SAL_SCH gut gut gut gut gut gut gut NWB Sonneberg, LK relevant erreicht Hildburghausen

Obere Schwarza - nicht bereits DETH_5632_44_53 Thüringen Elbe Schwarza SAL_SCH LK Sonneberg gut gut gut mäßig gut mäßig gut NWB Goldisthal relevant erreicht

Ilm-Kreis, LK Saalfeld- nicht DETH_56328_0+20 Rinne Thüringen Elbe Schwarza SAL_SCH gut mäßig mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-3-2 m33 Rudolstadt relevant nicht DETH_5632_0+17 Untere Schwarza Thüringen Elbe Schwarza SAL_SCH LK Saalfeld-Rudolstadt gut sehr gut gut gut gut gut NWB 2015 relevant Stadt Erfurt, LK schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, Mittlere und nicht m24, DETH_56434_0+33 Gramme Thüringen Elbe SAL_UNS Sömmerda, Weimarer nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12 2027 X 4-2-4 m12, m24, Untere Unstrut relevant m25 Land, Potenzial Potenzial Potenzial m25 schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, Mittlere und LK Sömmerda, nicht m24, DETH_56436_0+39 Lossa Thüringen Elbe SAL_UNS nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m12, m24, Untere Unstrut Weimarer Land, relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial m25 Unstrut-Hainich-Kreis, Mittlere und nicht DETH_5644_36+73 Obere Helbe Thüringen Elbe SAL_UNS Kyffhäuserkreis, LK mäßig schlecht schlecht schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-3-2 m33 m33 Untere Unstrut relevant Nordhausen Kyffhäuserkreis, LK unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes m1, m2, Mittlere und nicht m24, DETH_564334_0+17 Pröse Thüringen Elbe SAL_UNS Sömmerda, Unstrut- nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches nicht gut HMWB e12 2027 X 4-2-4 X 4-3-1 m12, m24, Untere Unstrut relevant m25 Hainich-Kreis Potenzial Potenzial Potenzial m25

Solgraben - Kyffhäuser Mittlere und nicht m24, DETH_56472+0+27 Thüringen Elbe SAL_UNS Kyffhäuserkreis unbefriedigend schlecht schlecht unbefriedigend schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-3 m24, m25 Bach Untere Unstrut relevant m25

schlechtes schlechtes m1, m2, Mittlere und Kyffhäuserkreis, LK nicht DETH_56492_2+19 Unstrut-Flutkanal Thüringen Elbe SAL_UNS nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant gut ökologisches gut AWB 2027 X 4-1-4 X 4-2-4 m4, m12, m25 Untere Unstrut Sömmerda relevant Potenzial Potenzial m25 schlechtes mäßiges schlechtes Mittlere und Kyffhäuserkreis, LK nicht 4-3-2, DETH_5644+0+36 Untere Helbe - Steingraben Thüringen Elbe SAL_UNS nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches nicht gut HMWB e12 2027 X m33 m33 Untere Unstrut Sömmerda relevant 4-3-1 Potenzial Potenzial Potenzial unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes Mittlere und Kyffhäuserkreis, LK 4-1-1, m1, m2, m1, m2, DETH_564_42+104 Untere Unstrut Thüringen Elbe SAL_UNS nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant mäßig ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e12 2027 X X 4-2-4 X 4-3-2 Untere Unstrut Sömmerda 4-1-4 m4, m12 m12 Potenzial Potenzial Potenzial unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes Untere Weiße nicht m15, m24, m24, DETH_56666_0+25 Gerstenbach Thüringen Elbe SAL_UWE Altenburger Land nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 Elster / Pleiße relevant m25 m25 Potenzial Potenzial Potenzial m1, m2, Untere Weiße nicht m24, DETH_5666_40+63 Mittlere Pleiße Thüringen Elbe SAL_UWE Altenburger Land mäßig unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m12, m24, Elster / Pleiße relevant m25 m25 mäßiges mäßiges mäßiges Untere Weiße nicht m1, m2, DETH_56658_12+29 Mittlere Schnauder Thüringen Elbe SAL_UWE Altenburger Land nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2021 X 4-1-1 X 4-2-4 Elster / Pleiße relevant m24, m25 Potenzial Potenzial Potenzial Untere Weiße nicht m1, m2, m24, DETH_56654_0+18 Rauda Thüringen Elbe SAL_UWE Saale-Holzland-Kreis gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 Elster / Pleiße relevant m24, m25 m25 Untere Weiße Altenburger Land, LK nicht m24, DETH_56664_0+23 Sprotte Thüringen Elbe SAL_UWE mäßig schlecht schlecht schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 Elster / Pleiße Greiz, Stadt Gera relevant m25 schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, Eichsfeldkreis, LK nicht 4-2-4, 4-2- m24, DETH_56464_0+20 Bode Thüringen Elbe Bode / Wipper SAL_WIU nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X m4, m12, Nordhausen relevant 5 m25 Potenzial Potenzial Potenzial m24, m25 schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, Eichsfeldkreis, LK nicht m24, DETH_5646_59+88 Obere Wipper Thüringen Elbe Bode / Wipper SAL_WIU nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m2, m12, Nordhausen relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial m24, m25 schlechtes mäßiges schlechtes m1, m2, nicht m24, DETH_56462_0+15 Ohne Thüringen Elbe Bode / Wipper SAL_WIU Eichsfeldkreis nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m12, m24, relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial m25 schlechtes mäßiges schlechtes Kyffhäuserkreis, LK nicht m1, m2, m24, DETH_564652+0+6 Teichbach - Hachel Thüringen Elbe Bode / Wipper SAL_WIU nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 Nordhausen relevant m24, m25 m25 Potenzial Potenzial Potenzial Kyffhäuserkreis, LK nicht 4-2-4, 4-2- m4, m24, m24, DETH_5646_0+59 Untere Wipper Thüringen Elbe Bode / Wipper SAL_WIU Nordhausen, LK mäßig schlecht schlecht unbefriedigend unbefriedigend gut schlecht nicht gut NWB 2027 X X4-3-1 relevant 5 m25 m25 Sömmerda mäßiges mäßiges mäßiges m1, m2, Oberer Main / nicht DETH_241662_0+24 Kreck - Helling Thüringen Rhein OM_PE01 LK Hildburghausen nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2021 X 4-2-4 m12, m24, Itz relevant Potenzial Potenzial Potenzial m25 Oberer Main / LK Hildburghausen, LK nicht DETH_2416_53+66 Obere Itz Thüringen Rhein OM_PE01 gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-3-2 m24 m24 Itz Sonneberg relevant Roter und ökologisches ökologisches ökologisches Weißer Main / nicht DETH_24146_17+50 Obere Steinach Thüringen Rhein OM_PE02 LK Sonneberg nicht relevant nicht relevant Potenzial ist gut und gut Potenzial ist gut gut Potenzial ist gut und gut HMWB e13, e16 2015 Rodach / relevant besser und besser besser Steinach LK Schmalkalden- Fränkische nicht m1, m2, DETH_24412_14+34 Milz Thüringen Rhein UM_PE02 Meiningen, LK gut unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-2 m33 Saale relevant m12 Hildburghausen nicht DETH_488_222+237 Leine Thüringen Weser Leine / Ilme LEI_PE03 Eichsfeldkreis gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-3-2 m33 m33 relevant nicht DETH_488_237+257 Obere Leine Thüringen Weser Leine / Ilme LEI_PE03 Eichsfeldkreis mäßig schlecht schlecht unbefriedigend schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-3-2 m24 m24 relevant nicht m1, m2, DETH_48822_8+15 Obere Eller Thüringen Weser Rhume LEI_PE04 Eichsfeldkreis gut schlecht schlecht unbefriedigend gut schlecht gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-2 m24 relevant m12, m24 Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gründe Natürliche Natürliche Gründe Gesamtbewertung Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB Gründe Technische Technische Gründe signifikant negative Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Allgemeine Degradation Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes nicht m24, DETH_48824_16+26 Obere Hahle Thüringen Weser Rhume LEI_PE04 Eichsfeldkreis nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X 4-2-4 m24, m25 relevant m25 Potenzial Potenzial Potenzial Unstrut-Hainich-Kreis, nicht m24, DETH_4178_0+18 Frieda - Rosoppe Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 Eichsfeldkreis relevant m25

Mittlere Werra von nicht 4-1-1, DETH_41_155+170 Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Wartburgkreis gut gut gut mäßig schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X X 4-2-4 m4, m25 m25 Tiefenort bis Vacha relevant 4-1-4

LK Schmalkalden- nicht DETH_4138_20+35 Obere Felda Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Meiningen, gut mäßig mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-3-2 m24 relevant Wartburgkreis nicht m1, m2, DETH_41394_0+14 Öchse Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Wartburgkreis mäßig unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend gut gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m25 relevant m25 unbefriedigendes mäßiges unbefriedigendes m1, m2, nicht 4-1-1, m24, DETH_4154+0+21 Suhl - Elte Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Wartburgkreis nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e12, e13 2027 X X 4-2-4 m4, m15, relevant 4-1-4 m25 Potenzial Potenzial Potenzial m24, m25

nicht DETH_4138_0+20 Untere Felda Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Wartburgkreis gut gut gut mäßig gut gut mäßig gut NWB 2015 relevant

nicht DETH_414_0+49 Untere Ulster Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Wartburgkreis gut gut gut mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2015 relevant Wartburgkreis, Unstrut- m1, m2, Untere Werra bis 4-1-1, DETH_41_68+129 Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Hainich-Kreis, Stadt mäßig schlecht schlecht unbefriedigend mäßig schlecht schlecht schlecht gut NWB 2027 X X 4-2-4 m4, m12, m25 Heldrabach (TH) 4-1-4 Eisenach m15, m25 nicht DETH_4194_0_10 Walse Thüringen Weser Untere Werra WER_PE01 Eichsfeldkreis gut mäßig mäßig mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-3-2 m24 relevant nicht m24, DETH_416_41+56 Leina Thüringen Weser Hörsel WER_PE02 LK Gotha mäßig unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m24, m25 relevant m25 LK Gotha, nicht m1, m2, DETH_416_15+41 Obere Hörsel Thüringen Weser Hörsel WER_PE02 gut mäßig mäßig unbefriedigend mäßig schlecht unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-1-1 X 4-2-4 Wartburgkreis relevant m24, m25 LK Gotha, m1, m2, nicht m24, DETH_4168_17+52 Obere Thüringen Weser Hörsel WER_PE02 Wartburgkreis, Stadt mäßig unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend schlecht gut schlecht gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m12, m24, relevant m25 Erfurt m25 unbefriedigendes ökologische unbefriedigendes Wartburgkreis, Stadt nicht m1, m2, DETH_416_0+15 Untere Hörsel Thüringen Weser Hörsel WER_PE02 nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant Potenzial ist gut schlecht ökologisches gut HMWB e11 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m25 Eisenach relevant m15, m25 Potenzial und besser Potenzial m1, m2, Wartburgkreis, Stadt nicht m24, DETH_4168_0+17 Untere Nesse Thüringen Weser Hörsel WER_PE02 gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 m12, m24, Eisenach, LK Gotha relevant m25 m25 LK Schmalkalden- mäßiges mäßiges mäßiges nicht DETH_412_6+24 Lauter - Obere Hasel Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 Meiningen, Stadt Suhl, nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e12, e13 2021 X 4-2-4 m24, m25 relevant LK Hildburghausen Potenzial Potenzial Potenzial LK Schmalkalden- m1, m2, DETH_41_170+222 Mittlere Werra bis Tiefenort Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 Meiningen, gut gut gut mäßig gut mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-1-1 X 4-2-4 m25 Wartburgkreis nicht DETH_4116_13+23 Obere Schleuse Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 LK Hildburghausen gut mäßig mäßig gut gut gut mäßig gut NWB 2021 X 4-3-2 m33 relevant LK Hildburghausen, LK nicht DETH_41_222+261 Obere Werra ab Schwaba Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 Schmalkalden- gut mäßig mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-3-2 m33 relevant Meiningen LK Hildburghausen, LK nicht DETH_41_261+280 Obere Werra bis Schwaba Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 gut mäßig mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-3-2 m24 Sonneberg relevant mäßiges mäßiges mäßiges m1, m2, LK Schmalkalden- nicht DETH_4136_0+23 Schmalkalde Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e11 2021 X 4-1-1 X 4-2-4 m15, m24, Meiningen, LK Gotha relevant Potenzial Potenzial Potenzial m25 LK Schmalkalden- nicht m15, m24, DETH_412+0+34 Schwarza - Untere Hasel Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 gut mäßig mäßig mäßig unbefriedigend schlecht unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-1-1 X 4-2-4 Meiningen relevant m25 mäßiges nicht DETH_13 Talsperre Ratscher Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 LK Hildburghausen nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut ökologisches gut HMWB e3, e9 2021 X 4-2-4 m1, m2 relevant Potenzial LK Hildburghausen, Ilm- nicht ökologische Potenzial bereits DETH_11 Talsperre Schönbrunn Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant gut gut HMWB e4, e9 Kreis relevant ist gut und besser erreicht LK Schmalkalden- m1, m2, nicht m24, DETH_41374+0+18 Truse - Schweina Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 Meiningen, mäßig schlecht schlecht schlecht schlecht schlecht nicht gut NWB 2027 X 4-1-1 X 4-2-4 m15, m24, relevant m25 Wartburgkreis m25 LK Hildburghausen, Ilm- nicht DETH_4116_0+13 Untere Schleuse - Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 gut gut gut mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2015 Kreis, Stadt Suhl relevant LK Schmalkalden- nicht m1, m2, DETH_4132+0+14 Werra - linke Zuflüsse Thüringen Weser Obere Werra WER_PE03 Meiningen, gut unbefriedigend unbefriedigend mäßig mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-2-4 X 4-3-2 m24 relevant m24 Wartburgkreis Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gründe Natürliche Natürliche Gründe Gesamtbewertung Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB Gründe Technische Technische Gründe signifikant negative Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Allgemeine Degradation Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021***

Oberflächenwasserkörper mit Anteil in Thüringen unter Federführung angrenzender Bundesländer

Roter und OM023 (Dobrach, Leßbach, Weißer Main / nicht DEBY_OM023 Bayern Rhein OM_PE02 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-3-1 m33 Föritz, Wasunger Bach) Rodach / relevant Steinach Roter und OM078 (Quellbäche der Weißer Main / nicht bereits DEBY_OM078 Rodach, Kronach und Bayern Rhein OM_PE02 nicht relevant nicht relevant gut gut gut gut gut gut NWB Rodach / relevant erreicht Haßlach) Steinach

OM132 (Itz von Coburg bis Oberer Main / nicht m12, m24, DEBY_OM132 Mündung in den Main, Bayern Rhein OM_PE01 nicht relevant nicht relevant gut unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2021 x 4-1-5 X 4-2-5 X 4-3-1 Itz relevant m25 Lauterbach, Rodach zur Itz)

OM140 (Sulzbach, Oberer Main / nicht 4-1-2 m12, DEBY_OM140 Tambach und weitere Bayern Rhein OM_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2027 x m12, m25 Itz relevant 4-1-5 m25 Bäche im Coburger Land)

Oberer Main / nicht DEBY_OM169 OM169 (Alster, Merzbach) Bayern Rhein OM_PE01 nicht relevant nicht relevant gut unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-1-2 X 4-3-3 Itz relevant

OM177 (Baunach u. Oberer Main / nicht m12, m24, DEBY_OM177 Bayern Rhein OM_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2021 X 4-1-2 X 4-3-1 Seitengewässer) Itz relevant m25

nicht DEBY_SE050 SE050 (Saale) Bayern Elbe Obere Saale SAL_SAL nicht relevant nicht relevant unbefriedigend unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2015 relevant SE068 (Untere Sächsische nicht DEBY_SE068 Bayern Elbe Obere Saale SAL_SAL nicht relevant nicht relevant unbefriedigend mäßig gut gut unbefriedigend gut NWB 2015 Saale und Nebengewässer) relevant nicht DEBY_SE085 SE085 (Selbitz) Bayern Elbe Obere Saale SAL_SAL nicht relevant nicht relevant unbefriedigend mäßig gut gut unbefriedigend gut NWB 2015 relevant SE091 (Thüringische nicht DEBY_SE091 Bayern Elbe Obere Saale SAL_SAL nicht relevant nicht relevant gut gut gut gut gut gut NWB 2015 Muschwitz) relevant

UM121 (Fränkische Saale Fränkische nicht m12, DEBY_UM121 oberhalb von Bad Bayern Rhein UM_PE02 nicht relevant nicht relevant mäßig unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2027 X 4-1-2 X 4-3-1 m12, m25 Saale relevant m25 Königshofen)

UM137 (Streu und Fränkische nicht DEBY_UM137 Bayern Rhein UM_PE02 nicht relevant nicht relevant unbefriedigend mäßig mäßig gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-1-2 X 4-3-1 m24, m25 Seitengewässer) Saale relevant

UM148 (Bahra, Mahlbach, Fränkische nicht DEBY_UM148 Bayern Rhein UM_PE02 nicht relevant nicht relevant unbefriedigend unbefriedigend unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB 2021 X 4-1-2 X 4-3-1 m24, m25 Fallbach) Saale relevant

m1,m12,m DEHE_41.2 Werra/Eschwege; 41.2 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant schlecht unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut schlecht nicht gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 24,m25 nicht DEHE_414.2 Obere Ulster; 414.2 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant sehr gut mäßig mäßig gut mäßig NWB 2015 relevant nicht DEHE_4144.1 Weid; 4144.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant gut mäßig gut gut mäßig NWB 2015 relevant nicht m1, m12, DEHE_4148.1 Taft; 4148.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig gut mäßig gut NWB nach 2015 X 4 - 1 relevant m24, m25 Schwarzer Graben; nicht DEHE_41532.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant gut mäßig gut mäßig NWB nach 2015 X 4 - 1 m12 41532.1 relevant nicht m1, m12, DEHE_4156.1 Weihe+Suhl; 4156.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig unbefriedigend unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 relevant m24, m25 m1, m2, nicht DEHE_41712.1 Bach bei Archfeld; 41712.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant schlecht sehr gut schlecht schlecht nicht gut NWB nach 2015 X 4 - 1 m8, m12, relevant m24, m25 nicht DEHE_4174.1 Heldrabach; 4174.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig gut mäßig NWB nach 2015 X 4 - 1 m12 relevant

nicht DEHE_4176.1 Rambach; 4176.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig gut mäßig gut NWB 2015 relevant

nicht DEHE_41774.1 Gatterbach; 41774.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant gut sehr gut gut gut gut NWB 2015 relevant Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gesamtbewertung Gründe Natürliche Natürliche Gründe Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB signifikant negative Gründe Technische Technische Gründe Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** Allgemeine Degradation nicht DEHE_41792.1 Kellaer Bach; 41792.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant mäßig gut gut mäßig gut NWB 2015 relevant nicht DEHE_41936.1 Alte Hainsbach; 41936.1 Hessen Weser Untere Werra WER_PE01 nicht relevant nicht relevant gut unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 m12 relevant nicht DEHE_426.2 Hauna/Hünfeld; 426.2 Hessen Weser Fulda FUL_PE04 nicht relevant nicht relevant gut unbefriedigend mäßig gut unbefriedigend NWB nach 2015 X 4 - 1 m1,m12 relevant 18050_Garte (mit Nieder- nicht DENI_18050 Weser Leine / Ilme LEI_PE03 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig mäßig gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 Thüringen) sachsen relevant 18053_Wendebach (mit Nieder- nicht DENI_18053 Weser Leine / Ilme LEI_PE03 nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig mäßig gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 Thüringen) sachsen relevant Nieder- nicht DENI_19031 19031_Soolbach Weser Rhume LEI_PE04 nicht relevant nicht relevant schlecht schlecht gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 sachsen relevant Nieder- nicht DENI_19034 19034_Muse Weser Rhume LEI_PE04 nicht relevant nicht relevant unbefriedigend unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 sachsen relevant Nieder- nicht DENI_19035 19035_Nathe Weser Rhume LEI_PE04 nicht relevant nicht relevant unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 sachsen relevant Nieder- nicht DENI_19044 19044_Brehme Weser Rhume LEI_PE04 nicht relevant nicht relevant unbefriedigend unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 sachsen relevant Zwickauer DESN_54-6 Mulde - 6 Sachsen Elbe MES_ZM nicht relevant nicht relevant gut unbefriedigend gut mäßig schlecht unbefriedigend nicht gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 Mulde Untere Weiße nicht DESN_56614 Ruppertsbach Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant schlecht mäßig schlecht gut schlecht gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant nicht DESN_56616 Rosenbach Sachsen Elbe Obere Saale SAL_SAL nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig gut gut mäßig gut NWB 2015 relevant Obere Weiße nicht DESN_566196 Triebitzbach Sachsen Elbe SAL_OWE nicht relevant nicht relevant unbefriedigend unbefriedigend gut gut unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Eger relevant Obere Weiße nicht DESN_5661968 Rumpelbach Sachsen Elbe SAL_OWE nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig gut gut mäßig gut NWB 2015 Elster / Eger relevant Obere Weiße nicht DESN_566198 Tremnitzbach Sachsen Elbe SAL_OWE nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig gut gut mäßig gut NWB 2015 Elster / Eger relevant Obere Weiße nicht DESN_5662-3 Göltzsch - 3 Sachsen Elbe SAL_OWE nicht relevant nicht relevant unbefriedigend mäßig unbefriedigend schlecht unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Eger relevant Obere Weiße nicht DESN_566-5 Weiße Elster - 5 Sachsen Elbe SAL_OWE nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig unbefriedigend schlecht unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Eger relevant Untere Weiße nicht DESN_56662 Koberbach Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant schlecht unbefriedigend schlecht gut schlecht gut NWB nach 2015 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant schlechtes schlechtes schlechtes Untere Weiße nicht DESN_566628 Mühlbach Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e13 nach 2015 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant Potenzial Potenzial Potenzial schlechtes schlechtes schlechtes Untere Weiße DESN_5666-4 Pleiße - 4 Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant mäßig ökologisches schlecht ökologisches gut HMWB e15 nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße Potenzial Potenzial Potenzial schlechtes unbefriedigendes schlechtes Untere Weiße nicht DESN_56668-1 Wiera Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e13 nach 2015 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant Potenzial Potenzial Potenzial schlechtes schlechtes schlechtes Untere Weiße nicht DESN_566682 Leubabach Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches nicht gut HMWB e13 nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant Potenzial Potenzial Potenzial mäßiges Untere Weiße nicht DESN_074 Talsperre Schömbach Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant schlecht ökologisches HMWB e9, e12 nach 2015 X 4 - 1 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant Potenzial Untere Weiße nicht DESN_5666842 Mausbach Sachsen Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant schlecht mäßig schlecht gut schlecht gut NWB nach 2015 X 4 - 3 m99 m99 Elster / Pleiße relevant m1, m12, Sachsen- Saale von Ilm nicht DEST_SAL05OW13-00 SAL5OW13-00 (Wethau) Elbe SAL_SIE nicht relevant nicht relevant schlecht mäßig unbefriedigend gut schlecht gut NWB nach 2015 X 4-3-2 m24, m25, Anhalt bis Weiße Elster relevant m26 unbefriedigendes unbefriedigendes unbefriedigendes SAL10OW01-01 (Kleine Sachsen- nicht 4-1-1, DEST_SAL10OW01-01 Elbe Helme SAL_HEL nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e10 nach 2015 X X 4-3-1 m1, m12 Helme) Anhalt relevant 4-1-4 Potenzial Potenzial Potenzial m8, m12, unbefriedigendes unbefriedigendes unbefriedigendes Sachsen- nicht m15, m22, DEST_SAL11OW01-00 SAL11OW01-00 (Helme) Elbe Helme SAL_HEL nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant ökologisches gut ökologisches gut HMWB e9, e10 nach 2015 X 4-3-2 Anhalt relevant m24, m25, Potenzial Potenzial Potenzial m26 mäßiges mäßiges SAL11OW01-05 (Helme- Sachsen- nicht m15, m22, DEST_SAL11OW01-05 Elbe Helme SAL_HEL nicht relevant nicht relevant ökologisches nicht relevant gut ökologisches gut AWB nach 2015 X 4-1-1 Flutgraben) Anhalt relevant m26 Potenzial Potenzial m8, m12, Sachsen- nicht m15, m22, DEST_SAL11OW05-00 SAL11OW05-00 () Elbe Helme SAL_HEL nicht relevant nicht relevant unbefriedigend mäßig unbefriedigend gut unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4-3-2 Anhalt relevant m24, m25, m26 SAL15OW01-00 (Weiße m1, m12, Sachsen- Untere Weiße DEST_SAL15OW01-00 Elster von Forellenbach bis Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig mäßig unbefriedigend schlecht unbefriedigend gut NWB nach 2015 X 4-3-2 m24, m25, Anhalt Elster / Pleiße Schnauder) m26 Anhang 1: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Oberfl ächenwasserkörper

HMWB/AWB- Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Einstufung Landkreis Zuständigkeit Planungseinheit Status Fische Kosten Flussgebietseinheit Gründe Gründe Gesamt Kosten** Saprobie Wasserkörper - Name Natürliche Natürliche Technische Makrophyten/ Makrophyten/ Wasserkörper - Kodierung Phytobenthos Phytoplankton Gegebenheiten Auswirkungen * Auswirkungen Gegebenheiten** Durchführbarkeit Planungseinheiten-Kodierung spez. Schadstoffe Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Makrozoobenthos Gesamtbewertung Gründe Natürliche Natürliche Gründe Durchführbarkeit** NWB/ HMWB/ AWB signifikant negative Gründe Technische Technische Gründe Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Ökologischer Zustand / Zustand Ökologischer Ökologisches Potenzial Ökologisches Frist zur Erreichung des des Erreichung zur Frist Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** Allgemeine Degradation m1, m8, Sachsen- Untere Weiße nicht m15, m22, DEST_SAL15OW07-00 SAL15OW07-00 (Aga) Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant mäßig mäßig gut mäßig gut NWB nach 2015 X 4-3-2 Anhalt Elster / Pleiße relevant m24, m25, m26

m8, m12, SAL15OW09-00 (Obere Sachsen- Untere Weiße nicht m15, m22, DEST_SAL15OW09-00 Elbe SAL_UWE nicht relevant nicht relevant schlecht schlecht gut schlecht gut NWB nach 2015 X 4-3-2 Schnauder) Anhalt Elster / Pleiße relevant m24, m25, m26

Sachsen- nicht DEST_SAL17OW12 SAL17OW12 (Rappbode) Elbe SAL17 nicht relevant nicht relevant mäßig gut mäßig gut NWB nach 2015 X 4-1-1 m26 Anhalt relevant

Erläuterungen:

nicht relevant: Biokomponenten wurden nicht untersucht, da im Rahmen der Bestandsaufnahme keine Gefährdung festgestellt wurde oder eine Bewertung bzw. eine Untersuchung nicht notwendig ist.

* Begründung der HMWB-Einstufung; siehe Anhang 3 ** Erläuterung der weitergehenden Begründung der Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung; siehe Anhang 4 *** eine Legende zu den Maßnahmen liegt in Anhang 5 in Form der Maßnahmenliste "Maßnahmen nach 2015 und 2021" vor

NWB - normal water body (natürlicher Wasserkörper) HMWB - heavily modified water body (erheblich veränderter Wasserkörper AWB - artificial water body (künstlicher Wasserkörper) Anhang 2: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Grundwasserkörper

Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Zuständigkeit Flussgebietseinheit Koordinierungsraum Wasserkörper - Name Kosten Gründe Zustand Kosten** Natürliche Technische Wasserkörper - Kodierung Ursachen der Zielverfehlung Gegebenheiten Gesamtzustand mengenmäßiger Gegebenheiten** Durchführbarkeit Gründe Natürliche Durchführbarkeit** Gründe Technische Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Frist zur Erreichung des Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** bereits DETH_24_09701 Schwarzburger Sattel - Main Thüringen Rhein Main gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0001 Südthüringer Zechsteinrand Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0002 Hainich und Creuzburger Sattel Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht Keuper des südwestlichen Thüringer bereits DETH_4_0003 Beckens Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0004 Meininger Kalkplatten Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0005 Keuper-Bergland - Werra Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0006 Südthüringer Bruchschollenland - Werra Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0007 Schwarzburger Sattel - Werra Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0008 Oberhöfer Mulde - Werra Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0009 Ruhlaer Kristallin Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0010 Fulda-Werra-Bergland - Felda - Ulster Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DETH_4_0011 Kuppenrhön - Felda Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht Wasserent- nahmen, Nitrat, 4-1-2, 4- 4-3-1, 4- m4, m6, Altlasten, Salz- 2027 X 1-4, 4-1- X 4-2-5 X m4 3-3 m12, m19 abwasser- 6 DETH_4_0012 Obere Werraaue Thüringen Weser Werra schlecht schlecht versenkung schlecht

Salzabwasser- 2027 X 4-1-4 X 4-3-3 m4 m4 DETH_4_0013 Fulda-Werra-Bergland - Ulster Thüringen Weser Werra gut schlecht versenkung schlecht bereits DETH_4_0014 Kuppenrhön - Ulster Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht

Salzabwasser- 2027 X 4-1-4 X 4-3-3 m4 m4 DETH_4_0017 Mittlere Werraaue Thüringen Weser Werra gut schlecht versenkung schlecht bereits DETH_4_0019 Eisenacher Mulde Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht 4-1-2, 4- 2021 X m6 DETH_4_0020 Wuthaer Buntsandsteinscholle Thüringen Weser Werra gut schlecht Altlasten schlecht 1-4 bereits DETH_4_0021 Buntsandsteinbergland - Werra Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht Fulda-Werra-Bergland - Hasel - bereits DETH_4_0027 Schmalkalde Thüringen Weser Werra gut gut gut erreicht Anhang 2: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Grundwasserkörper

Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Zuständigkeit Flussgebietseinheit Koordinierungsraum Wasserkörper - Name Kosten Gründe Zustand Kosten** Natürliche Technische Wasserkörper - Kodierung Ursachen der Zielverfehlung Gegebenheiten Gesamtzustand mengenmäßiger Gegebenheiten** Durchführbarkeit Gründe Natürliche Durchführbarkeit** Gründe Technische Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Frist zur Erreichung des Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021*** bereits DETH_4_2011 Geisleder Muschelkalkhochfläche Thüringen Weser Leine gut gut gut erreicht bereits DETH_4_2012 Eichsfelder Buntsandsteinscholle - Leine Thüringen Weser Leine gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 002 Bergaer Sattel und Lobensteiner Horst Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 003 Südliche Ziegenrücker Mulde - Obere Saale Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 004 Schwarzburger Sattel - Schwarza - Loquitz Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 005 Zechsteinrand der Orlasenke Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 006 Saale - Roda - Buntsandsteinplatte Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 007 Östliche Oberhöfer Mulde - Obere Ilm Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 008 Muschelkalk der Ilm-Saaleplatte Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 009 Tannrodaer Sattel Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 010 Östlicher Ettersberg Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht

2015 DETH_SAL GW 011 Apoldaer Mulde Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 013 Muschelkalk - Obere Wethau Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht Oberhöfer Mulde - Unstrut - Obere bereits DETH_SAL GW 024 Apfelstädt Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 025 Buntsandstein der Heydaer Mulde Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 026_1 Östliches Thüringer Keuperbecken Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 026_2 Westliches Thüringer Keuperbecken Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 026_3 Nördliches Thüringer Keuperbecken Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 026_4 Südliches Thüringer Keuperbecken Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht Ohrdrufer Muschelkalkplatte und bereits DETH_SAL GW 027 Muschelkalk der Ilm-Saaleplatte Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht Anhang 2: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Grundwasserkörper

Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Zuständigkeit Flussgebietseinheit Koordinierungsraum Wasserkörper - Name Kosten Gründe Zustand Kosten** Natürliche Technische Wasserkörper - Kodierung Ursachen der Zielverfehlung Gegebenheiten Gesamtzustand mengenmäßiger Gegebenheiten** Durchführbarkeit Gründe Natürliche Durchführbarkeit** Gründe Technische Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Frist zur Erreichung des Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021***

2015 DETH_SAL GW 028 Westlicher Ettersberg Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 029 Hainich - Unstrut Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht 4-1-2, 4- 2021 X m6 DETH_SAL GW 030 Gera-Unstrut-Aue Thüringen Elbe Saale gut schlecht Altlasten schlecht 1-4 bereits DETH_SAL GW 031 Ohmgebirge Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht Nitrat, Nordthüringer Buntsandsteinausstrich - Stoffausträge aus 2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m4, m12 DETH_SAL GW 032 Wipper Thüringen Elbe Saale gut schlecht Kalihalden schlecht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 033 Dün - Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

Nordthüringer Buntsandsteinausstrich - 2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 034 Kleine Wipper Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

2015 DETH_SAL GW 035 Kyffhäuser Zechsteinrand Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 036 Kyffhäuser Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht

Nordthüringer Buntsandsteinausstrich - 2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 037 Helme Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 041 Helme-Unstrut-Aue Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

Vogtländisches Schiefergebirge - Weiße 2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 045 Elster - Aubach Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 046 Bergaer Sattel - Weiße Elster Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht

Nördliche Ziegenrücker Mulde - Weiße 2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 047 Elster Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht

2021 X 4-2-5 X 4-3-1 m12 DETH_SAL GW 048 Buntsandstein Ostthüringens - Weiße Elster Thüringen Elbe Saale gut schlecht Nitrat schlecht bereits DETH_SAL GW 049 Buntsandstein der Zeitz-Schmöllner Mulde Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht 4-1-2, 4- Zechsteinrand der Saaleplatte - Weiße 2021 X X 4-2-5 X 4-3-1 m6, m12 DETH_SAL GW 050 Elster Thüringen Elbe Saale gut schlecht Altlasten, Nitrat schlecht 1-4

Folgen des 2021 X 4-1-4 X 4-2-5 m4 DETH_SAL GW 054 Ronneburger Horst Thüringen Elbe Saale gut schlecht Uranabbaus schlecht Zechsteinrand der Zeitz-Schmöllner Mulde - bereits DETH_SAL GW 055 Pleiße Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DETH_SAL GW 057 Weißelsterbecken - Gerstenbach Thüringen Elbe Saale gut gut gut erreicht Anhang 2: Zustand und Zielerreichung der Thüringer Grundwasserkörper

Zustandsbewertung Gründe für die Ausnahme Fristverlängerung Zuständigkeit Flussgebietseinheit Koordinierungsraum Wasserkörper - Name Kosten Gründe Zustand Kosten** Natürliche Technische Wasserkörper - Kodierung Ursachen der Zielverfehlung Gegebenheiten Gesamtzustand mengenmäßiger Gegebenheiten** Durchführbarkeit Gründe Natürliche Durchführbarkeit** Gründe Technische Unverhältnismäßige Unverhältnismäßige chemischer Zustand Frist zur Erreichung des Umweltziels Maßnahmen ab 2015*** Maßnahmen ab 2021***

Grundwasserkörper mit Anteil in Thüringen unter Federführung angrenzender Bundesländer bereits DEST_SAL GW 012 Buntsandstein - Obere Wethau Sachsen-Anhalt Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DEST_SAL GW 038 Südharz-Zechstein Sachsen-Anhalt Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DEST_SAL GW 039 Südharz Sachsen-Anhalt Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DESN_SAL GW 043 Oberlauf der Weißen Elster Sachsen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DESN_SAL GW 056 Zwickau - Altenburger Fluss Sachsen Elbe Saale gut gut gut erreicht

andere X 4-1 X 4-3 m99 DESN_SAL GW 059 Weißelsterbecken mit Bergbaueinfluss Sachsen Elbe Saale gut schlecht Belastungen schlecht nach 2015 bereits DESN_ZM 2-1 Schiefergebirgsmantel - Zwickauer Mulde Sachsen Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DEBY_24_05201 Unterer Main III Bayern Rhein Main gut gut gut erreicht

Oberer Main IB1 (Teuschnitzer Mulde-Main - bereits DEBY_24_09704 Südthüringer Bruchschollenland-Main) Bayern Rhein Main gut gut gut erreicht 4-3-1 Oberer Main IA1 (Keuper-Bergland-Main, X m12 m12 DEBY_Ob_Main IA1 Südthüringer Bruchschollenland) Bayern Rhein Main gut schlecht Nitrat schlecht 2027 4-3-3 Vogtländisches Schiefergebirge - Saale - bereits DEBY_SAL GW 001 Wisenta Bayern Elbe Saale gut gut gut erreicht bereits DEHE_4_0015 Lange Rhön - Werra Hessen Weser Werra gut gut gut erreicht

andere X4-3m15 DEHE_4_0016 Fulda-Werra-Bergland - Ulster - Hörsel Hessen Weser Werra gut schlecht Belastungen schlecht nach 2015 bereits DEHE_4_0023 Leinetalgraben - Werra Hessen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DEHE_4_0025 Eichsfelder Buntsandsteinscholle - Werra Hessen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DEHE_4_1021 Kuppenrhön - Fulda Hessen Weser Werra gut gut gut erreicht bereits DENI_4_2010 Unteres Niedersachsen Weser Leine gut gut gut erreicht Eichsfelder Buntsandsteinscholle - Leine - bereits DENI_4_2013 Garte Niedersachsen Weser Leine gut gut gut erreicht Erläuterungen:

** Erläuterung der weitergehenden Begründung der Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung; siehe Anhang 4 *** eine Legende zu den Maßnahmen liegt in Anhang 5 in Form der Maßnahmenliste "Maßnahmen nach 2015 und 2021" vor Anhang 3: Begründung für die HMWB-Einstufung

Beschreibung Änderungen, die zum Erreichen des guten ökologi- Beschreibung gem. Art. 4 (3) a) schen Zustandes hinsichtlich der hydromorpholgi- Code schen Merkmale des jeweiligen WK erforderlich wären, hätten signifi kant negative Auswirkungen auf …

i) Umwelt im weiteren Sinne Umwelt im weiteren Sinne e1

ii) Schifffahrt, einschließlich Hafenanlagen oder Schifffahrt, inkl. Häfen e2 Freizeitnutzung ii) Schifffahrt, einschließlich Hafenanlagen oder Freizeitnutzung e3 Freizeitnutzung iii) Tätigkeiten, zu deren Zweck das Wasser Wasserspeicherung zur Trinkwassernutzung e4 gespeichert wird iii) Tätigkeiten, zu deren Zweck das Wasser Wasserspeicherung zur Stromerzeugung e5 gespeichert wird iii) Tätigkeiten, zu deren Zweck das Wasser Wasserspeicherung zur Bewässerung e6 gespeichert wird iii) Tätigkeiten, zu deren Zweck das Wasser Sonst. Wasserspeicherung e7 gespeichert wird iv) Wasserregulierung, Schutz vor Überfl utungen, Wasserregulierung e8 Landentwässerung iv) Wasserregulierung, Schutz vor Überfl utungen, Hochwasserschutz e9 Landentwässerung iv) Wasserregulierung, Schutz vor Überfl utungen, Landentwässerung e10 Landentwässerung v) Andere ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungs- wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten e11 tätigkeiten des Menschen des Menschen Andere wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten v) Andere ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungs- des Menschen: e12 tätigkeiten des Menschen Landwirtschaft

Andere wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten v) Andere ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungs- des Menschen: e13 tätigkeiten des Menschen urbane Nutzungen und Infrastruktur

Andere wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten v) Andere ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungs- des Menschen: e14 tätigkeiten des Menschen Landesverteidigung

Andere wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten v) Andere ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungs- des Menschen: e15 tätigkeiten des Menschen Erschließung von Braunkohleabbaugebieten

v) Andere ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungs- Sonstige wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten e16 tätigkeiten des Menschen des Menschen

Bundesanstalt für Gewässerkunde: Stand: 13.11.2009 Anhang 4: Begründung für die Inanspruchnahme von Ausnahmeregelungen

Description Value Article4-4 Technical feasibility 4-1 Optional: Ursache für Abweichungen unbekannt 4-1-1 Optional: Zwingende technische Abfolge von Maßnahmen 4-1-2 Optional: Unveränderbare Dauer der Verfahren 4-1-3 Optional: Forschungs- und Entwicklungsbedarf 4-1-4 Optional: Sonstige Technische Gründe 4-1-5 Optional: Erhebliche unverträgliche Auswirkungen auf die Umwelt oder 4-1-6 die menschliche Gesundheit/Unversehrtheit Optional: Entgegenstehende (EG-)rechtliche Anforderungen 4-1-7 Article4-4 Disproportionate cost 4-2 Optional: Überforderung der nichtstaatlichen Kostenträger, erforderliche zeitliche Streckung 4-2-1 der Kostenverteilung Optional: Überforderung der staatlichen Kostenträger, erforderliche zeitliche Streckung 4-2-2 der Kostenverteilung Optional: Verfassungsrechtlich festgelegte, demokratiebedingte Finanzautonomie 4-2-3 von Maßnahmenträgern Optional: Kosten-Nutzen-Betrachtung / Missverhältnis zwischen Kosten und Nutzen 4-2-4 Optional: Unsicherheit über die Effektivität der Maßnahmen zur Zielerreichung 4-2-5 Optional: Begrenzende Faktoren aus Marktmechanismen 4-2-6 Article4-4 Natural conditions 4-3 Optional: Zeitliche Wirkung schon eingeleiteter bzw. geplanter Maßnahmen 4-3-1 Optional: Dauer eigendynamische Entwicklung 4-3-2 Optional: Sonstige natürliche Gegebenheiten 4-3-3 Article4-5 Technical feasibility 5-1 Article4-5 Disproportionate cost 5-2 Article4-6 Natural causes 6-1 Article4-6 Force majeure 6-2 Article4-6 Accidents 6-3 Article4-7 New modifi cations to physical characteristics of surface water 7-1 Article4-7 New sustainable human development activities 7-2 Bundesanstalt für Gewässerkunde: Stand: 14.07.2009 Anhang 5: Liste der Maßnahmen nach 2015 und 2021

Maßnahmenbeschreibung Code Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Kommunen/Haushalte m1 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich m2 Mischwasser/Niederschlagswasser Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Industrie/Gewerbe m3 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Bergbau m4 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Wärmebelastung m5 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Altlasten/Altstandorte m6 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Abfallentsorgung m7 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich sonstige Punktquellen m8 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich Bergbau m9 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich m10 Altlasten/Altstandorte Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich bebaute Gebiete m11 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich Landwirtschaft m12 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich Bodenversauerung m13 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich m14 unfallbedingte Einträge Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge diffuse Quellen aus dem Bereich m15 sonstige diffuse Quellen Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich m16 Industrie/Gewerbe Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich Landwirtschaft m17 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich Fischereiwirtschaft m18 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich Wasserversorgung m19 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich Schifffahrt m20 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich Bergbau m21 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Wasserentnahmen aus dem Bereich m22 sonstige Wasserentnahmen Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Punktquellen aus dem Bereich Wasserhaushalt m23 Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Abfl ussregulierung und morphologische m24 Veränderungen aus dem Bereich Durchgängigkeit Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Abfl ussregulierung und morphologische m25 Veränderungen aus dem Bereich Morphologie Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Abfl ussregulierung und morphologische m26 Veränderungen aus dem Bereich sonstige hydromorphologische Belastungen Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Andere anthropogene Auswirkungen aus dem Bereich m27 Fischereiwirtschaft Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Andere anthropogene Auswirkungen aus dem Bereich m28 Landentwässerung Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Andere anthropogene Auswirkungen aus dem Bereich m29 Spezies Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Andere anthropogene Auswirkungen aus dem Bereich m30 Erholungsaktivitäten Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Andere anthropogene Auswirkungen aus dem Bereich m31 Intrusionen Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung infolge Andere anthropogene Auswirkungen aus dem Bereich m32 sonstige anthropogene Belastungen Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung sind derzeit nicht vorgesehen m99 Bundesanstalt für Gewässerkunde: Stand: 09.04.2009 Anhang 6 Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer Oberfl ächenwasserkörpern

Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Eichsfeldkreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Assbach Beber Birkenbach Geislede Leine Leine Lutter Leine / Ilme Pferdebach Rustebach Leine Steinsbach Etzelsbach Obere Leine Leine Steinbach Eller Obere Eller Geroder Eller Rhume Eiche Obere Hahle Hahle Nisse Helme Helme Obere Helme Ohe Bode Bode Hagebach Krajaer Bach Bach aus Gerterode Flutgraben Bode / Wippe Obere Wipper Saale Lache Wipper Giesgraben Ohne Haidelbach Ohne Luhne Obere Unstrut Obere Unstrut Unstrut Wüsterbach Frieda Lutter Frieda-Rosoppe Rode Werra Untere Werra Rosoppe Schloßbach Walse Walse Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Nordhausen

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Bere Brandesbach Bere Fuhrbach Tiefenbach Bach aus Steinbrücken Bliedebach Haferbach Hammaer Bach Helme Obere Helme Lohbach Helme Ohe Röstegraben Sete Urbach Sülze Saale Sachsengraben Obere Zorge Zorge Krebsbach Krumbach Untere Zorge Rossmannsbach Zorge Bode Bode Krajaer Bach Obere Wippper Wipper Bode / Wipper Teichbach Teichbach-Hachel Wernroder Bach Passberggraben Untere Wipper Wipper Mittlere und Untere Obere Helbe Feuergrund Unstrut Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Kyffhäuserkreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Feuergrund Hausholzgraben Helbe Obere Helbe Loosbach Röstegraben Rittelgraben Urbach Pröse Dreisebach Bach aus Bendeleben Flutgraben Solgraben-Kyffhäuser Bach Kyffhäuser Bach Solgraben Bach aus Wiehe Flutkanal Unstrut-Flutkanal Graben aus dem Rieth Helderbach Mühlgraben Mittlere und Untere Bach aus Unstrut Freienbessingen Bach aus Topfstedt Grollbach Saale Helbe Untere Helbe-Steingraben Mühlbach Marbach Schwarzburgsche Helbe Sächsische Helbe Spierenbach Sumpfbach Bach aus Schönewerda Graben aus dem Rieth Graben vom Mühltal Untere Unstrut Teichklinge Unstrut Unstrut-Lossa Ziegelgraben Bebra Teichbach-Hachel Hachel Wernroder Bach Hachel Bode / Wipper Molchborngraben Untere Wipper Passberggraben Wipper Wirbelbach Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Unstrut-Hainich-Kreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Alte Unstrut Bach aus Issersheilingen Dreisegraben Felchtaer Bach Mittlere Unstrut Kanal Mühlgraben Unstrut Welsbach Flachstal Luhne Mehrstedter Wasser Notter Obere Unstrut Schaftal Schildbach Steinbruchsgraben Unstrut Öde Obere Unstrut Mittelgraben Schambach Schambach Saale Singerbach Ascharaer Bach Hellerbach Hengstgraben Nordmar Suthbach-Tonna Orlbach Riedsgraben Salza Suthbach Tonna Kammerbach Talsperre Seebach Singelbach Angerbach Roter Graben Seebach-Angerbach Seebach Singelbach Helbe Mittlere und Untere Obere Helbe Urbach Unstrut Pröse Prösebach Faulunger Bach Frieda-Rosoppe Frieda Werra Untere Werra Lutter Untere Werra bis Heldra- Grundbach bach Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Wartburgkreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Bach aus Unterrohn Mittlere Werra bis Tiefen- Fischgraben ort Werra Obere Werra Farnbach Truse-Schweina Grumbach Schweina Werra-linke Zufl üsse Pfi tzbach Bach aus Kieselbach Mittlere Werra von Tiefen- Bach aus Oberzella ort bis Vacha Werra Bach aus Kaltenlengsfeld Obere Felda Felda Schmerbach Öchse Öchse Marbach Sünna Elte Suhl-Elte Erlengraben Suhl Felda Untere Felda Wiesenthalbach Apfelbach Bermbach Untere Werra Breizbach Werra Untere Ulster Bremenbach Geisa Kohlbach Ulster Augraben Grundbach Höllgraben Ifta Ihlefelder Bach Untere Werra bis Kohlbach Heldrabach Lauterbach Madel Melmenbach Steingraben Werra Emse Obere Hörsel Hörsel Bieberbach Obere Nesse Espichbach Mittagswasser Hörsel Alte Mosbach Untere Hörsel Erbstrom Hörsel Böber Untere Nesse Nesse Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Gotha

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Apfelstädt Floßgraben Hopbach Apfelstädt-Ohra Ohra Schmalwasser Spitterbach Jordan Korngraben Mahlgera Steingraben Weißbach Gera Bach aus Bittstädt Obere Gera Wilde Weiße Saale Rettbach Roth Rot Apfelstädt Untere Apfelstädt Mühlgraben Wilde Gera Lütsche Talsperre Dachwig Jordan Kernwasser Talsperre Ohra Ohra Talsperre Schmalwasser Schmalwasser Mittlere Unstrut Unstrut Ascharaer Bach Obere Unstrut Suthbach-Tonna Hengstgraben Tonna Hörsel Leina Schilfwasser Untere Nesse Nesse Asse Badewasser Obere Hörsel Emse Hörsel Laucha Hörsel Arzbach Werra Bieberbach Flachsröste Floßgraben Obere Nesse Flutgraben Leinakanal Mittagswasser Mollbach Nesse Obere Werra Schmalkalde Schmakalde Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Sömmerda

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Ilm Ilm Emsenbach Gramme Klinge Linderbach Gramme Neuer Graben Vippach Wolfsbach Flutgraben Frauenbach Gänsebach Harschbach Lossa Lossa Reißenbach Rohrbach Scherkonde Sulze Mittlere und Untere Unstrut Dreisebach Pröse Prösebach Bach aus Wiehe Unstrut-Flutkanal Helderbach Hauptgraben Untere Helbe-Stein- Helbe Saale graben Schwarzburgsche Helbe Sächsische Helbe Katergraben Langes Tal Monna Untere Unstrut Schmale Unstrut Teichklinge Unstrut Unstrut-Lossa Öde Schambach Obere Unstrut Schambach Mittlere Unstrut Unstrut Dorfgraben Jordan Mahlgera Mahlgera Ringelgraben Steingraben Gera Weißbach Bornklinger Bach Gera Untere Gera Neuer Graben Windische Lache Molchborngraben Bode / Wipper Untere Wipper Wipper Wirbelbach Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Kreisfreie Stadt Erfurt

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Erlgrund Gramme Klinge Lache Mittlere und Untere Unstrut Gramme Linderbach Peterbach Schmale Gera Vieselbach Mahlgera Mahlgera Weißbach Saale Obere Gera Gera Untere Apfelstädt Apfelstädt Bergstrom Eselsgraben Gera Gera Mühlgraben Untere Gera Rosenborn Schmale Gera Schwemmbach Wiesenbach Mollbach Werra Hörsel Obere Nesse Nesse

Kreisfreie Stadt Weimar

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Asbach Erlgraben Ilm Ilm Hengstgraben Saale Ilm Lottenbach

Mittlere und Untere Unstrut Lossa Lache Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Weimarer Land

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Asbach Ascherbach Emsenbach Erlgraben Goethetal Hengstgraben Herressener Bach Ilm Krummbach Ilm Ilm Lehnstedter Bach Lißbach Magdel Pfi ffelbach Schwarza Seenabach Tiefborntal Saale Tonndorfbach Utenbach Werrbach Gramme Peterbach Gramme Vieselbach Vippach Wolfsbach Mittlere und Untere Unstrut Gänsebach Lache Lossa Rassel Reißenbach Scherkonde Mittlere Saale Saale Mittlere Saale Leutra Schaalbach-Gönnabach Reinstädter Bach

Kreisfreie Stadt Jena

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Gemdenbach Mittlere Saale Saale Roda Roda Saale Mittlere Saale Ammerbach Gönnabach Schaalbach-Gönnabach Leutra Münchenrodaer Grund Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Saale-Holzland-Kreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Erlbach Erlbach Obere Weiße Elster / Eger Saarbach Mittlere Weiße Elster Forellenbach Gleise Gleise Gemdenbach Leubengrund Pürschützer Tal Mittlere Saale Saale Tümplingbach Tautenburger Tal Krünitzbach Roda Rotehofbach Schöngleinaer Bach Saale Mittlere Saale Roda Schüsselbach Tautendorfer Bach Weißbach Weiherbach Zeitzbach Ammerbach Dehnabach Forellenbach Schaalbach-Gönnabach Gönnabach Leutra Reinstädter Bach Untere Orla Orla Malzbach Untere Weiße Elster / Pleiße Rauda Rauda

Kreisfreie Stadt Gera

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Brahme Brahme Erlbach Erlbach Saarbach Obere Weiße Elster / Eger Mittlere Weiße Elster Weiße Elster Saale Gessenbach Wipse-Gessenbach Wipsebach

Untere Weiße Elster / Pleiße Sprotte Großensteiner Sprotte Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Greiz

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Aubach Aubach-Krebsbach Krebsbach Auma Auma Pöllnitzbach Seebach Brahme Brahme Erlbach Erlbach Görlitz Saarbach Leuba Leuba Forellenbach Mittlere Weiße Elster Obere Weiße Elster / Eger Weiße Elster Gülde Saale Obere Weida Weida Wolfersdorf Pöltzschbach-Fuchsbach Fuchsbach Pöltzschbach Leuba Untere Weida-Triebes Triebesbach Weida Weiße Elster Göltzsch bis Seilersbach Seilersbach Weiße Elster Talsperre Hohenleuben Leuba Mittlere Saale Obere Orla Orla Großensteiner Sprotte Untere Weiße Elster / Pleiße Sprotte Sprotte

Landkreis Altenburger Land

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Blaue Flut Gerstenbach Deutscher Bach Gerstenbach Meerchen Mittlere Pleiße Pleiße Saale Untere Weiße Elster / Pleiße Spannerbach Rainbach Mittlere Schnauder Schnauder Großensteiner Sprotte Sprotte Sprotte Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Saale-Orla-Kreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Auma Auma Pöllnitzbach Obere Weiße Elster / Eger Seebach Gülde Obere Weida Mödelitschbach Friesau Köselbach Kleiner Otterbach Lemnitz-Lothra Lemnitz Otterbach Retschbach Sieglitzbach Dreba Plothenbach-Dreba Plothenbach Ilmbach Oßlabach Sormitz Reifbach Sormitz Wilschnitz Friesau Obere Saale Lemnitz Pößnigsbach Talsperre Bleiloch Retschbach Saale Saale Triebigsbach Wettera Otterbach Talsperre Hohenwarte Saale Schlingengrund Pößnigsbach Wettera Triebigsbach Wettera Schlangenbach Wisenta Schwarzbach Wisenta Hüttener Grund Mittlere Saale Krebsbach Bach aus Ranis Gamse Obere Orla Kotschau Orla Mittlere Saale Siechenbach Roda Roda Rotehofbach Weißbach Floßbach Untere Orla Orla Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Ilm Sorger Bach Ilm Obere Ilm Wohlrose Kleiner Otterbach Lemnitz-Lothra Lothrabach Otterbach Kleine Sormitz Oßlabach Sormitz Sormitz Wilschnitz Lothrabach Obere Saale Otterbach Talsperre Hohenwarte Saale Schlingengrund Gölitz Untere Loquitz Loquitz Buchbach Obere Loquitz Loquitz Zopte Lichte Lichte-Schlagebach Piesau Schlagebach Hölle Saale Katze Masse Mittlere Schwarza Oelze Schwarza Schwarza Sorbitz Weiße Sorbitz Königseer Rinne Rinne Rottenbach Tellbach Schwarza Untere Schwarza Wirbach Gißrabach Hüttener Grund Krebsbach Mittlere Saale Saale Schadebach Weira Mittlere Saale Obere Orla Kotschau Altremdaer Bach Görnitzbach Haselbach Schaalbach-Gönnabach Remdaer Rinne Schaalbach Wiedabach Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Ilmkreis

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Deuba Ilm Ilm Mettbach Sorger Bach Freibach Ilm Ilm Schobse Obere Ilm Schorte Talwasser Wohlrose Breitenbach Junkerbach Mittlere Schwarza Oelze Schwarza Schwarza Königseer Rinne Rinne Rottenbach Bach aus Bittstädt Saale Gera Obere Gera Marbach Wilde Weiße Schlammgraben Weidbach Weidbach Keulegrund Wilde Gera Lütsche Gera Wilde Gera Gera Honigbach Wipfra Schafbach Tiefer Graben Wipfra Zahme Gera Zahme Gera Reichenbach Talsperre Heyda Wipfra Mittlere Saale Schaalbach-Gönnabach Altremdaer Bach Schleuse Talsperre Schönbrunn Werra Obere Werra Tannenbach Untere Schleuse-Nahe Nahe Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Schmalkalden-Meiningen

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Main Fränkische Saale Milz Hutschbach Apfelstädt-Ohra Spitterbach Lütsche Wilde Gera Saale Gera Wilde Gera Kernwasser Talsperre Ohra Ohra Bach aus Albrechts Hasel Lauter-Obere Hasel Mühlwasser Spring Fambach Helba Mittlere Werra bis Tiefenort Wallbach Werra Obere Werra ab Schwaba Werra Asbach Flohbach Schmalkalde Schmakalde Stille Christeser Wasser Hasel Schwarza-Untere Hasel Häselbach Obere Werra Lichtenau Werra Schwarza Farnbach Truse-Schweina Grumbach Truse Bach aus Oepfershausen Bibra Herpf Katz Parthe Pfi tzbach Werra-linke Zufl üsse Rensbach Rosabach Sülze Schwarzbach Solzbach Zillbach Felda Untere Werra Obere Felda Lotte Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Landkreis Hildburghausen

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Gompertshäuser Kreck Helling Kreck-Helling Kreck Oberer Main / Itz Westhäuser Kreck Main Itz Obere Itz Weihergraben Hutschbach Fränkische Saale Milz Milz Spring Saale Schwarza Mittlere Schwarza Masse Lauter-Obere Hasel Spring Biber Neubrunn Obere Schleuse Schleuse Wiedersbach Dambach Habergrund Tachbach Obere Werra ab Schwaba Weißbach Werra Zeilbach Saar Werra Obere Werra Schwaba Obere Werra bis Schwaba Weißa Werra Schleuse Talsperre Ratscher Wiedersbach Schleuse Talsperre Schönbrunn Tannenbach Breitenbach Erle Untere Schleuse-Nahe Nahe Schleuse Vesser Anhang 6: Liste der Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in Zuordnung zu den Thüringer OWK

Kreisfreie Stadt Eisenach

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Hörsel Untere Hörsel Michelsbach Hörsel Böber Werra Untere Nesse Nesse Untere Werra bis Heldra- Madel Untere Werra bach Werra

Kreisfreie Stadt Suhl

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Bach aus Albrechts Hasel Lauter-Obere Hasel Lauter Werra Obere Werra Mühlwasser Nahe Untere Schleuse-Nahe Vesser

Landkreis Sonneberg

Koordinierungsraum Planungseinheit Oberfl ächenwasserkörper Fließgewässer Effelder Grümpen Hallwasser Oberer Main / Itz Obere Itz Itz Röden Main Truckenthaler Wasser Weihergraben Engnitz Roter und Weißer Main / Göritz Obere Steinach Rodach / Steinach Rögitz Steinach Lichte Lichte-Schlagebach Piesau Hölle Schwarza Saale Mittlere Schwarza Katze Schwarza Obere Schwarza-Goldisthal Schwarza Obere Saale Obere Loquitz Buchbach Werra Obere Werra Obere Werra bis Schwaba Saar