Protokoll der Einwohnergemeindeversammlung vom Mittwoch, 09. Juni 2021 in der Turnhalle

Einwohnergemeindeversammlung Hendschiken Mittwoch, 09. Juni 2021, 19.30 Uhr

Anwesende Gemeinderäte Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann Kuster Peter, Vizeammann Hofmann Susanne, Gemeinderätin Mutti Rosmarie, Gemeinderätin Marco Mathys, Gemeinderat

Vorsitz Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Protokoll Probst Erich, Gemeindeschreiber I a.i.

Stimmenzähler Steiner Marianne Amrein Philipp (als Stellvertreter für die abwesenden Stimmenzähler)

Presse/Medien Keine

Gäste Diverse Gäste

Stimmberechtigte 869

Beschlussquorum (1/5) 174

Anwesende Stimmberechtigte 104

Absolutes Mehr 53

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Begrüssung

Frau Gemeindeammann Vögtli Sabina eröffnet die Versammlung um 19.30 Uhr und dankt im Namen des Gemeinderats für das zahlreiche Erscheinen. Sie macht darauf aufmerksam, dass die Maske – coronabedingt – auch während der Gemeindeversammlung und auf dem Weg zum Mikrofon zu tragen ist.

Ausser dem Verwaltungspersonal ist eine weitere nicht stimmberechtigte Person als Gast anwesend. Zu Traktandum 4 steht Projektleiter Senn Daniel, Porta AG, zur Beantwortung allfälliger technischer Sachfragen zur Verfügung.

Es wird mit grossem Bedauern festgestellt, dass seit der letzten Gemeindeversammlung die folgenden Personen mit Wohnsitz in Hendschiken verstorben sind:

 Hofmann Antonia, gestorben am 04.12.2019, Steinacker 3  Häusler Margrit , gestorben am 03.01.2020, mit Aufenthalt Alterswohnheim an der Bünz  Koller Sylvia, gestorben am 31.01.2020, Brüggliacher 17  Frei Heinz , gestorben am 01.04.2020, Heuweg 7  Hunziker Max, gestorben am 02.04.2020, mit Aufenthalt Obere Mühle  Vogt Eugen , gestorben am 09.06.2020, mit Aufenthalt Alterswohnheim an der Bünz  Michel Gertrud, gestorben am 08.07.2020, mit Aufenthalt Obere Mühle Villmergen  Rütimann Ida, gestorben am 04.08.2020, In der Güpf 1  Schorno Werner , gestorben am 04.08.2020, Heuweg 5  Fröhli Eduard, gestorben am 24.11.2020, Brüggliacher 29  Steiner Bruno , gestorben am 12.02.2021, Mattenstrasse 1  Härtel Johannes, gestorben am 15.03.2021, mit Aufenthalt Tertianum Im Lenz  Stefani Nello, gestorben am 07.05.2021, Falenmattstrasse 6  Schneider Thomas, gestorben am 31.05.2021, Nussbaumweg 21

Frau Gemeindeammann Vögtli Sabina bittet die Anwesenden, sich für eine Schweige- minute zum Gedenken an die Verstorbenen zu erheben. Sie verdankt die Anteilnahme.

Frau Gemeindeammann Vögtli Sabina stellt fest, dass die Einladung ordnungsgemäss er- folgt ist.

Die Unterlagen zu den einzelnen Geschäften sind bei der Gemeindekanzlei seit Mittwoch, 26. Mai 2021, zur Einsichtnahme aufgelegen. Die Versammlung ist im Sinne von § 22 des Gemeindegesetzes verhandlungsfähig.

Sie macht darauf aufmerksam, dass die Versammlung auf Tonband aufgenommen wird. Zudem wird darauf hingewiesen, dass für Wortmeldungen das Mikrofon (hinter der Plexiglasscheibe) zu benützen ist, wobei jeweils Name und Vorname zu nennen sind. Beim Sprechen darf die Maske abgenommen werden.

Feststellung der Verhandlungsfähigkeit

Anzahl Stimmberechtigte 869 Beschlussquorum (1/5) 174 Anwesend 104

Damit steht fest, dass alle an der Versammlung gefassten Beschlüsse dem fakultativen Referendum unterstehen werden. Seite 3

Traktandenliste der Einwohnergemeindeversammlung

1. Protokoll der Gemeindeversammlung vom 20. November 2019

2. Rechenschaftsberichte 2019 und 2020

3. Jahresrechnung 2020

4. Verpflichtungskredit von CHF 510'000.00 inkl. MwSt. und zzgl. teuerungsbedingter Mehrkosten für die Erschliessung Bifang

5. Verpflichtungskredit von CHF 560'000.00 inkl. MwSt. und zzgl. teuerungsbedingter Mehrkosten für den Gemeindeanteil an die Sanierung der Kantonsstrasse K 123, Lenzburgerstrasse mit Neubau Radweg

6. Satzungen neuer Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün (SAM)» (Oberstufen inklusive Beitritt Kindergarten und Primarschule Hendschiken) und Auflösung Gemeindeverband «Kreisschule am Maiengrün (KSAM)» (Oberstufen)

7. Gemeindevertrag über den Bevölkerungsschutz und Zivilschutz

8. Verschiedenes und Umfrage

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Traktandum 1

Protokoll der Gemeindeversammlung vom 20. November 2019

Bericht des Gemeinderats

Die Einwohnergemeindeversammlung vom 20. November 2019 hat folgende Beschlüsse gefasst:

1. Genehmigung Protokoll der Einwohnergemeindeversammlung vom 12. Juni 2019

2. Genehmigung des Budgets 2020 mit einem Steuerfuss von 125 %

3. Einbürgerung von Gecaj Nike mit den minderjährigen Kindern Gecaj Afrodita und Gecaj Luigj

Der Gemeinderat hat das Protokoll der Einwohnergemeindeversammlung vom 20. November 2019 verabschiedet und empfiehlt der Gemeindeversammlung das Protokoll zu genehmigen.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Gemeindeversammlungen vom 10. Juni 2020 und 18. November 2020 abgesagt. Der Gemeinderat ordnete entsprechend am 20. Dezember 2020 eine direkte Urnenabstimmung an. Der Urnenabstimmung durften jedoch nur Geschäfte unterbreitet werden, welche keinen weiteren Aufschub zuliessen wie z. B. die Jahresrechnung, das Budget und Verpflichtungskredite.

Aus diesen Gründen konnte das Protokoll der Einwohnergemeindeversammlung vom 20. November 2019 den Stimmberechtigten bisher nicht unterbreitet werden.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Das Protokoll ist anhand der Tonbandaufzeichnung durch die Gemeindekanzlei verfasst worden.

Diskussion

Es wird keine Diskussion verlangt.

Antrag

Das Protokoll der Gemeindeversammlung vom 20. November 2019 sei zu genehmigen.

Abstimmung

Dafür: Grosse Mehrheit Dagegen: 0 Stimmen Enthaltungen: 2 Stimmen

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Traktandum 2

Rechenschaftsberichte 2019 und 2020

Bericht des Gemeinderats

Der Gemeinderat hat gemäss § 37 Abs. 2 lit. c Gemeindegesetz die Pflicht, alljährlich einen Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der Gemeindeverwaltung zuhanden der Gemeindeversammlung zu verfassen.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Gemeindeversammlungen vom 10. Juni 2020 und 18. November 2020 abgesagt. Der Gemeinderat ordnete entsprechend am 20. Dezember 2020 eine direkte Urnenabstimmung an. Der Urnenabstimmung durften jedoch nur Geschäfte unterbreitet werden, welche keinen weiteren Aufschub zuliessen wie z. B. die Jahresrechnung, das Budget und Verpflichtungskredite.

Aus diesen Gründen konnte der Rechenschaftsbericht 2019 den Stimmberechtigten bisher nicht unterbreitet werden.

Die Rechenschaftsberichte 2019 und 2020 konnten im Rahmen der öffentlichen Aktenauflage eingesehen werden.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Erläutert das Geschäft anhand des Traktandenberichtes zur Gemeindeversammlung sowie der PowerPoint-Präsentation.

Diskussion zum Rechenschaftsbericht 2020

Zobrist André

Im Januar 2020 ist das Grundwasser im Grundacker massiv gestiegen. Wie sieht das bis Ende 2020 und im 2021 aus? Ihn interessiert speziell der Nitratwert.

Gemeinderätin Mutti Rosmarie

Es gab einen Anstieg, aber man hat sich mehr erhofft in der jetzigen Regenphase. Der Nitratwert hat sich nicht verändert und liegt immer noch bei 39mg/l. Dieser Wert liegt knapp unterhalb des zulässigen Grenzwerts. Die Messung erfolgt alle drei Monate.

Zobrist André

Eine weitere Frage: Im Spätsommer 2020 standen zwei Container vor dem Gemeindehaus. Das Büromaterial ist noch vor Ort. Demzufolge muss im Archiv etwas gegangen sein. Gibt es dazu eine Erklärung? Wurden da nicht Bücher und wichtige Dokumente entsorgt? Braucht es dazu keinen Beschluss der Gemeindeversammlung?

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Das Archiv musste von den Mitarbeitenden entrümpelt werden. Was aufbewahrt werden muss, wurde behalten. Das liegt in der Kompetenz des Gemeinderates.

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Probst Erich, Gemeindeschreiber I

Es gibt gesetzliche Aufbewahrungsfristen. Wenn diese abgelaufen sind, darf entsorgt werden. Es gibt anderseits Dokumente und Protokolle, die ewig aufzubewahren sind. Z.B. die soeben erwähnten Protokollbände.

Antrag

Die Rechenschaftsberichte 2019 und 2020 seien zur Kenntnis zu nehmen.

Kenntnisnahme

Dafür: Grosse Mehrheit Dagegen: 1 Stimme Enthaltungen: 3 Stimmen

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Traktandum 3

Jahresrechnung 2020

Bericht des Gemeinderats

Die Jahresrechnung 2020 der Einwohnergemeinde Hendschiken schliesst mit einem Ertragsüberschuss (Gewinn) von CHF 302‘791.22 ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss (Verlust) von CHF 368‘752.49. Die Jahresrechnung 2020 schliesst somit um CHF 671‘543.71 besser ab als budgetiert.

Ausführliche Informationen finden Sie in den Erläuterungen zur Jahresrechnung 2020.

Die Jahresrechnung 2020 konnte im Rahmen der öffentlichen Aktenauflage eingesehen werden.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Dieses Traktandum wird durch Vizeammann Kuster Peter vorgestellt.

Kuster Peter, Vizeammann

Erläutert das Geschäft anhand des Traktandenberichtes zur Gemeindeversammlung sowie der PowerPoint-Präsentation.

Diskussion

Es wird keine Diskussion verlangt.

Scherrer Kaspar Silvia, Präsidentin der Finanzkommission (FiKo)

Die Finanzkommission hat die vorgestellte Rechnung 2020 der Einwohnergemeinde auf der Basis von Stichproben geprüft. Das Prüfungsurteil berücksichtigt zudem die Ergebnisse der externen Bilanzrevision (gemäss § 16 FiV), welche durch die Treuhand- und Revisions-gesellschaft Hüsser Gmür + Partner AG, Baden-Dättwil, durchgeführt wurde.

Aufgrund der Prüfung wird bestätigt, dass

1. die Buchhaltung sauber und übersichtlich geführt ist; 2. die Erfolgsrechnung und die Bilanz mit der Buchhaltung übereinstimmen; 3. die Buchführung, die Darstellung der Vermögenslage und die Jahresrechnung den gesetzlichen Vorschriften entsprechen.

Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungspersonal war angenehm und kooperativ. Die verlangten Auskünfte wurden bereitwillig erteilt und die Finanzkommission hatte Einblick in alle verlangten Unterlagen.

Die Finanzkommission empfiehlt die Jahresrechnung 2020 zu genehmigen.

Antrag

Die Jahresrechnung 2020 sei zu genehmigen. Seite 8

Abstimmung vorgenommen durch die Präsidentin der Finanzkommission

Dafür: Einstimmig

Kuster Peter, Vizeammann

Dankt der Bevölkerung für das Vertrauen und der Finanzkommission für die akribische Prüfung der Rechnung sowie die gute Zusammenarbeit. Ein weiterer Dank geht an das Team der Abteilung Finanzen für die geleistete Arbeit.

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Traktandum 4

Verpflichtungskredit von CHF 535'000.00 inkl. MwSt. und zzgl. teuerungsbedingter Mehrkosten für die Erschliessung Bifang

Bericht des Gemeinderats

1. Ausgangslage

Die Gebiete Eichhof und Bifang umfassen eine Fläche von ca. 150 ha und liegen im Nordosten des Gemeindegebietes Hendschiken. Das kleinere Gebiet Bifang grenzt südöstlich an das grössere Gebiet Eichhof.

Die Gemeinden sind verpflichtet, die Bauzonen zeitgerecht zu erschliessen oder auf Antrag erschliessungswilliger Grundeigentümer erschliessen zu lassen. Im Gebiet Bifang liegen entsprechende private Bauvorhaben vor. Aus diesem Grund wurde die Porta AG mit der Ausarbeitung eines Bauprojektes für die Erschliessung des Gebietes Bifang beauftragt.

2. Zielsetzung

Nach der Genehmigung des Erschliessungsprojekts Bifang sollen die erforderlichen Bauarbeiten für den Strassenbau und die Werkleitungen in Koordination mit der bereits bewilligten Sanierung der Eichhofstrasse realisiert werden.

Der bereits bestehende Feldweg wird zur Erschliessungsstrasse ausgebaut, jedoch auf einer Breite von 3.00 Metern belassen. Ergänzt wird die Erschliessung mit den einzelnen Werken wie Abwasser, Wasser, Strom, TV und Telefon. Diese wurden bereits in der Bauprojektphase mit der Sanierung der Eichhofstrasse koordiniert.

3. Termine und Erstellungskosten

Der Beginn der Bauarbeiten ist im Sommer/Herbst 2021 mit der Sanierung des unteren Teils der Eichhofstrasse vorgesehen.

Es wird mit Baukosten von CHF 535‘000.00 gerechnet. Gemäss den entsprechenden Reglementen der Gemeinde Hendschiken haben die von der Erschliessung betroffenen Grundeigentümer einen anteilmässigen Beitrag an die Baukosten zu leisten. Nach der Genehmigung des Bauprojekts wird der Beitragsplan finalisiert, in dem die Aufteilung der Kosten zwischen Gemeinde und Grundeigentümern festgelegt wird. Der aktuelle Kostenvoranschlag sieht einen Kostenanteil von CHF 242‘500.00 für die Gemeinde und CHF 292‘500 für die Grund- eigentümer vor.

4. Zusammenstellung der Projektkosten

Der Kostenvoranschlag basiert auf einer Preisbasis vom Sommer 2020. Die Kostengenauigkeit liegt bei ± 10% (gemäss SIA 103).

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1 Bauvorbereitung CHF 38’000.00 CHF 38’000.00

2.1 Baumeisterarbeiten Strassenbau CHF 105’000.00 2.2 Wasserleitung CHF 56’000.00 2.3 Wasserleitung, Ringschluss CHF 38’500.00 2.4 Abwasserleitung CHF 87’000.00 2.5 Beleuchtung CHF 25’000.00 2.6 Signalisation, Markierung CHF 1’500.00 2.8 Umgebungsarbeiten CHF 8’000.00 CHF 321’000.00

3.1 Baunebenkosten Erschliessung CHF 75’000.00 3.2 Wasser Ergänzung Ringschluss CHF 7’500.00 CHF 82’500.00

4 Geometer, Landerwerb CHF 12’000.00 CHF 12’000.00 5 Unvorhergesehenes 10% CHF 43’100.00

Total exkl. MwSt., exkl. Nebenkosten CHF 496’600.00 7.7% MWST (gerundet) CHF 38’400.00 Total inkl. MwSt., exkl. Nebenkosten CHF 535’000.00

Die Baukosten für Strom, TV und Telefon sind nicht enthalten, weil sie von den jeweiligen Werken getragen werden.

Die Unterlagen können im Rahmen der öffentlichen Aktenauflage eingesehen werden.

Als Papierversion können die Unterlagen per E-Mail ( [email protected] ) oder telefonisch (062 885 50 80) bei der Gemeindeverwaltung bestellt werden.

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Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Dieses Traktandum wird durch Gemeinderätin Mutti Rosmarie vorgestellt.

Mutti Rosmarie, Gemeinderätin

Erläutert das Geschäft anhand des Traktandenberichtes zur Gemeindeversammlung sowie der PowerPoint-Präsentation.

Diskussion

Es wird keine Diskussion verlangt.

Ausstand Vor der Abstimmung über Traktandum 4 müssen sich nach § 25 Abs. 1 Gemeindegesetz folgende Stimmberechtigte in den Ausstand begeben: Hat bei einem Verhandlungsgegenstand ein Stimmberechtigter ein unmittelbares und persönliches Interesse, weil er für ihn direkte und genau bestimmte, insbesondere finanzielle Folgen bewirkt, so haben er und sein Ehegatte beziehungsweise eingetragener Partner, seine Eltern sowie seine Kin- der mit ihren Ehegatten beziehungsweise eingetragenen Partnern vor der Abstimmung das Ver- sammlungslokal zu verlassen.

Es begeben sich entsprechend 4 Stimmberechtigte in den Ausstand.

Antrag

Für die Erschliessung Bifang sei ein Verpflichtungskredit von CHF 535 '000.00 inkl. Mwst. und zzgl. teuerungsbedingter Mehrkosten zu genehmigen.

Abstimmung

Dafür: Grosse Mehrheit Dagegen: 0 Stimmen Enthaltungen: 6 Stimmen

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Traktandum 5

Verpflichtungskredit von CHF 560 '000.00 inkl. MwSt. und zzgl. teuerungsbedingter Mehrkosten für den Gemeindeanteil an die Sanierung der Kantonsstrasse K 123, Lenzburgerstrasse mit Neubau Radweg

Bericht des Gemeinderats

1. Ausgangslage, Handlungsbedarf

Die Kantonsstrasse K 123 führt von Lenzburg (Zubringer A1) über Hendschiken und bis nach Wohlen und tangiert am Rand die ausgelagerte Industriezone der Gemeinde Hendschiken. Somit gilt der entsprechende Streckenabschnitt der K 123 als Innerortsstrecke. Südlich des Bahnhofs Hendschiken zweigt von der K 123 nach Osten die K 388 ab und führt über den Bahnübergang weiter durch das Dorf Hendschiken nach . Ebenfalls beim Bahnhof zweigt von der K 123 nach Norden die Industriestrasse ab.

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Die durchschnittliche Verkehrsbelastung der K 123 liegt in Hendschiken bei ca. 25'000 Fahrzeugen pro Tag mit einem hohen LKW-Anteil von 8,2 %. Der Anteil des Durchgangsverkehrs liegt somit deutlich über dem kantonalen Durchschnitt. Die Kantonsstrasse ist als Versorgungsroute Typ l für Ausnahmetransporte eingeteilt. Der Belag der K 123 ist in einem sehr schlechten Zustand und muss dringend erneuert werden. Zusammen mit der Belagssanierung und dem Ausbau eines Mehrzweckstreifens wird gleichzeitig der Radweg, welcher Bestandteil der im Richtplan festgesetzten kantonalen Radroute R 541 ist, realisiert.

Der Radweg ist Bestandteil der Fortsetzung des Radwegs, welcher von Lenzburg nach Dintikon führen soll. Mit dem Ausbau der K 123 sollen der Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit bis zum definitiven Ausbau der gesamten Bünztalachse von Lenzburg bis Wohlen in 10 bis 20 Jahren verbessert werden.

2. Zielsetzung

Mit dem vorliegenden Projekt werden im Wesentlichen die folgenden Ziele verfolgt:

 Eine kostengünstige und nachhaltige Sanierung mit gleichzeitigem moderatem Ausbau der K 123, damit der Betrieb sichergestellt werden kann.

 Eine Verbesserung der Verkehrssicherheit, insbesondere im Bereich des Bahnübergangs, durch die Organisation der verschiedenen Verkehrsbeziehungen, sowie durch die Realisie- rung eines Mehrzweckstreifens, um die Abbiegebeziehungen zur Garage und zum Areal - vormals Homer - zu ermöglichen.

3. Projekt und Ausführung

3.1. Situation

Das Sanierungs- und Ausbauprojekt erstreckt sich ab der Gemeindegrenze Lenzburg/Hendschiken über den Knotenbereich der K 123 / K 388 bis 400 m über den Homer-Parkplatz hinaus bis zum Anschluss an den bestehenden Radweg vor der Einmündung der K 376 in Richtung . Der Abschnitt weist eine Länge von ca. 1'100 m auf.

Im Nordwesten wird der neue Radweg, welcher zusammen mit dem Knoten Neuhof in Lenzburg realisiert wird, durch das vorliegende Projekt abgenommen und weiter in Richtung Süden bis zum Anschluss an den bestehenden Forst- und Radweg geführt. Ab Höhe des bestehenden Umsteigerparkplatzes wird der Radweg mit dem bestehenden Forstwirtschaftsweg zusammengelegt. Durch diese Zusammenlegung kann auf den parallel verlaufenden Forstweg verzichtet werden.

Aufgrund des sehr hohen Verkehrsaufkommens sind die Ein- und Ausfahrten zu den nördlichen Liegenschaften problematisch. Um die Ausfahrt von den nördlichen Liegenschaften zu verbessern, wird die bestehende Fahrbahn mit einem Mehrzweckstreifen ergänzt. Der Mehrzweckstreifen dient bei geschlossener Eisenbahnschranke als Stauraum für die nach links Richtung Hendschiken abbiegenden Fahrzeuge.

Der bestehende Knoten K 123 / Industriestrasse / K 388 wird neu als T-Knoten ausgebildet. Dadurch ergibt sich eine klar definierte Aufteilung der einzelnen Verkehrsbeziehungen und die Verkehrs- sicherheit wird verbessert. Für Fahrzeuge, welche von der K 388 Hendschiken kommend in Richtung Wohlen abbiegen, wird eine Einspurstrecke angeboten. Auf diese Weise können sich die Fahrzeuge direkt in den Verkehr einfädeln. Den Fahrzeugen, welche von der K 123 in Richtung Hendschiken abbiegen wollen und wegen der geschlossenen Eisenbahnschranke warten müssen, wird ein entsprechender Stauraum zur Verfügung gestellt.

Der bestehende LKW-Parkplatz wird saniert und der neuen Situation angepasst. Die Geometrie und die Aufnahmekapazität werden beibehalten. Der Parkplatz wird mit einer längs zur Fahrbahn der K 123 angeordneten Rabatte von der Fahrbahn getrennt. Die Ausfahrt wird durch die Anordnung eines Beschleunigungsstreifens verbessert. Seite 15

3.2. Längenprofil

Das Längenprofil orientiert sich an der heutigen Strassennivellette.

3.3. Normalprofil

Das geometrische Normalprofil der K 123 Lenzburgerstrasse wird im gesamten Projektperimeter ausgebaut. Die minimale Strassenbreite beträgt 7,50 m. Im Bereich des Mehrzweckstreifens be- tragen die Spurbreiten je 3,25 m. Der Rad- und Gehweg wird auf eine minimale Breite von 3,00 m ausgebaut. Im Bereich des kombinierten Rad-Gehwegs mit Forstwirtschaft beträgt die Breite 3,50 m.

3.4. Zufahrten

Die Industriestrasse mündet im Bereich der Autogarage sowie im Knotenbereich zum Bahnübergang SBB in die K 123 Lenzburgerstrasse. Das Anschlussregime der Industriestrasse bleibt unverändert. Im Bereich SBB-Bahnübergang wird der Anschluss klar definiert, was zu einer deutlichen Ver- besserung der Verkehrssicherheit führt.

Beim Bylandweg bleibt die Situation grundsätzlich bestehen. Ein Anschluss an die K 123 ist nicht vorgesehen.

3.5. Entwässerung

Heute erfolgt die Entwässerung der Strassenanlage im Innerortsbereich über das bestehende Kanalisationsnetz der Gemeinde. In Zukunft wird das Oberflächenwasser der K 123 über die Schulter in den Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Radweg zur Versickerung gebracht. Das überschüssige Wasser, welches nicht versickert, wird via Entwässerungsschächte in die neu geplante Versickerungsanlage abgeleitet.

3.6. Beleuchtung

Im Knotenbereich sowie im Bereich der Einbauten für die Querungsstellen ist eine Strassen- beleuchtung vorgesehen. Im Bereich des LKW-Parkplatzes wird zwischen dem LKW-Parkplatz und dem Radweg zusätzlich eine Beleuchtung angeordnet.

3.7. Medienrohr

Das Medienrohr der ATB wird auf der gesamten Länge des Projektperimeters entlang der K 123 verlegt. Im Bereich des Knotens Bahnübergang werden vorsorglich Medienrohre quer zur Fahrbahn verlegt, damit bei einem möglichen späteren Ausbau mit einer Lichtsignalanlage ein Strassenaufbruch vermieden werden kann.

3.8. Wald

Für die Realisierung des vorliegenden Projekts ist die Rodung von Waldflächen notwendig. Als Ersatz für die definitiv gerodete Waldfläche von 1'823 m² ist vor Ort auf der Parzelle 838 der Ortsbürgergemeinde Hendschiken eine Ersatzaufforstungsfläche vorgesehen. Diese grenzt unmittelbar nördlich an eine bestehende Waldparzelle. Die temporäre Rodung beträgt ca. 5'146 m²; diese Fläche wird nach dem Ausbau an Ort und Stelle wieder aufgeforstet.

4. Rechtsgrundlagen

Es handelt sich um ein Vorhaben an einer Kantonsstrasse beziehungsweise kantonalen Radroute. Die Zuständigkeit für den Bau liegt gemäss § 86 des Gesetzes über Raumentwicklung und Bau- wesen (Baugesetz, BauG) und § 2 Abs. 1 des Gesetzes über die National- und Kantonsstrassen und ihre Finanzierung (Strassengesetz, StrG) beim Kanton.

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Die finanziellen Verpflichtungen für das vorliegende Projekt erstrecken sich über mehrere Jahre und übersteigen die Kreditkompetenzsumme von CHF 250'000.00. Deshalb wird gemäss §§ 24 und 28 des Gesetzes über die wirkungsorientierte Steuerung von Aufgaben und Finanzen (GAF) ein Verpflichtungskredit beantragt. Der Verpflichtungskredit ist als Objektkredit ausgestaltet (§ 25 Abs. 2 GAF) und wird in der Investitionsrechnung geführt.

Der Regierungsrat beschliesst über die Anpassung bestehender Kantonsstrassen ausserorts (§ 2 Abs. 2 lit. c StrG) sowie über die Änderung bestehender Kantonsstrassen innerorts, wenn der Verpflichtungskredit nicht dem Ausgabenreferendum zu unterstellen ist und die Gemeinde zuvor ihrem Kostenbeitrag zugestimmt hat (§ 2 Abs. 2 lit. d StrG). Verpflichtungskredite unterstehen dem Ausgabenreferendum gemäss § 31 GAF, wenn sie neue einmalige Ausgaben über CHF 5 Millionen umfassen. Anpassungen bestehender Kantonsstrassen ausserorts (Teilprojekt AO) sind vom Ausgabenreferendum ausgenommen (§ 2 Abs. 4 StrG).

Der vorliegend beantragte Verpflichtungskredit enthält bezogen auf den Projektteil Änderung bestehender Kantonsstrassen innerorts (Teilprojekt IO) keine neue einmalige Nettoausgabe über CHF 5 Millionen (vergleiche nachfolgend Kapitel 5.2). Er untersteht somit nicht dem Ausgabenreferendum und ist nicht dem Grossen Rat zu unterbreiten (§ 2 Abs. 4 StrG).

Die Kostenbeteiligung der Gemeinde richtet sich nach § 2a StrG und §§ 15 ff. des Dekrets über den Bau, den Unterhalt und die Kostenverteilung bei Kantonsstrassen (Kantonsstrassendekret).

5. Finanzielles

5.1. Kostenvoranschlag

Die Kosten inklusive Landerwerb, Vermessung und Vermarkung basieren gemäss Kostenvoranschlag des Projektverfassers auf den Preisen von 2019 und sind wie folgt veranschlagt (inklusive MwSt.). Das Kreditrisiko besteht aus einem Zuschlag von 10 % für Unvorhergesehenes. In den Kosten nicht enthalten sind die auf CHF 135'000.00 veranschlagten Aufwendungen für die Beleuchtung, welche vollumfänglich durch die Gemeinde zu finanzieren ist.

Kosten Gesamtprojekt Franken Kostenvoranschlag • Baukosten 9'681'000 • Honorare 1'662'000 • Landerwerb 376'000 • Übrige Kosten 228'000 • Subtotal 11'947'000 Kreditrisiko 1'195'000 Gesamtkosten 13'142'000

Diese Kosten teilen sich wie folgt auf die einzelnen Teilprojekte auf:

Kostenvor- Kredit- Total Aufteilung Kosten auf Teilprojekte anschlag risiko Franken Franken Franken Sanierung und Ausbau K 123 IO 1'332'000 133'000 1'465'000 Sanierung und Ausbau K 123 AO 8'265'000 827'000 9'092'000 Radweg (kantonale Radroute) 2'350'000 235'000 2'585'000 Gesamtkosten 11'947'000 1'195'000 13'142'000

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Die Freigabe von Geldern aus dem Kreditrisiko erfolgt ausschliesslich auf einen entsprechend begründeten Antrag des Lenkungsausschusses und fällt in die Kompetenz des Leiters Abteilung Tiefbau.

5.2. Werkbeiträge/Kostenteilung

Die Gemeinde hat gemäss dem Kantonsstrassendekret an die Aufwendungen im Innerort einen Beitrag zu leisten, der aufgrund der vom Regierungsrat festgelegten Beitragssätze für Hendschiken 36 % (Steuerperiode 2016/17) beträgt. Der Regierungsrat hat mit Beschluss Nr. 2020-000251 vom 11. März 2020 nebst der Verkürzung der Innerortsstrecke für das vorliegende Projekt den Gemeindebeitrag unter Einbezug einer einmaligen Reduktion um 20 % (Faktor 0,8) auf 29 % festgelegt.

Er hat damit dem Umstand Rechnung getragen, dass der Anteil Durchgangsverkehr deutlich über dem kantonalen Mittelwert liegt. Grundlage bildet § 17 Abs. 2 des Kantonsstrassendekrets. Demnach kann der Regierungsrat den Beitrag ermässigen, wenn eine Gemeinde infolge besonders grosser Aufwendungen, die auf den starken Durchgangsverkehr oder besondere bauliche Schwierigkeiten zurückzuführen sind, durch den Ansatz übermässig belastet würde.

Damit ergibt sich eine Kostenteilung gemäss der nachfolgenden Tabelle. In den Kosten nicht enthalten sind die auf CHF135'00.00 veranschlagten Aufwendungen für die Beleuchtung, welche vollumfänglich durch die Gemeinde zu finanzieren ist.

Gesamt- Anteil Gemeinde Anteil Kanton Kostenteilung kosten Hendschiken Franken % Franken % Franken Anpassung AO Sanierung und Ausbau K 123 AO 9'092'000 0 % 0 100 % 9'092'000 Radweg (kantonale Radroute) 2'585'000 0 % 0 100 % 2'585'000 Total 11'677'000 0 11'677'000 Änderung IO Sanierung und Ausbau K 123 IO 1'465'000 29 % 424'850 71 % 1'040'150 Total 1'465'000 424'850 1'040'150 Total Kosten 13'142'000 424'850 12'717'150

Total Kosten Aufteilung in Prozent 100.0 % 3.2 % 96.8 %

Der Gemeindeanteil wird auf 3,2 % der Gesamtkosten festgelegt. Auf eine detaillierte Kostenausscheidung nach den obigen Teilprojekten soll verzichtet werden, um eine komplexe und aufwändige Kostenstrukturierung und Abrechnung zu vermeiden.

Anpassungen bestehender Kantonsstrassen ausserorts (Teilprojekt AO) sind vom Ausgabenreferendum ausgenommen. Der Anteil der neuen Nettoausgabe (Anteil Kanton Aargau), bezogen auf den Projektteil Änderung bestehender Kantonsstrassen innerorts (Teilprojekt 10), beträgt weniger als CHF 5 Millionen. Somit untersteht der vorliegend beantragte Verpflichtungskredit nicht dem Ausgabenreferendum.

Das Anpassen von Gemeindestrassen, soweit es nicht durch den Ausbau der Kantonsstrasse bedingt ist, geht voll zulasten der Gemeinde. Auch das Anpassen allfälliger Werkleitungen wie Wasser, Gemeindekanalisationen, Elektrisch, Gas, Telefon usw. geht aufgrund der Reversbestimmungen (§§ 104 und 106 BauG) zulasten der Werkeigentümer beziehungsweise der Gemeinde. Die Strassenbeleuchtung beziehungsweise deren Veränderungen gehen ebenfalls zulasten der Gemeinden (§ 99 BauG). Mehrkosten gegenüber sonst üblicher und den Bedürfnissen entsprechender Ausführung, die infolge besonderer Begehren einer Gemeinde entstehen, gehen ganz zu deren Lasten (§ 19 Kantonsstrassendekret). Wenn vorgenannte Bauteile oder von Dritten bestellte Bauteile gleichzeitig mit dem vorliegenden Projekt realisiert werden, sind die entsprechenden Kosten nicht Seite 18

zulasten dieses Kredits zu finanzieren. Sie werden von der Unternehmung direkt den Bestellern in Rechnung gestellt.

5.3. Folgeaufwand

Die Investitionsfolgekosten für die erweiterten Verkehrsanlagen weichen nicht massgeblich von denjenigen für andere vergleichbare Bauwerke ab. Die hierfür notwendigen Mittel werden im Rahmen des Werterhalts und Betriebs von Kantonsstrassen zulasten des Aufgabenbereichs 640 'Verkehrs- Infrastruktur' eingestellt.

5.4. Kosten-Nutzen-Beurteilung

Das vorliegende Projekt erfüllt die Anforderungen bezüglich der Verkehrssicherheit auf den Kantonsstrassen sowie auf dem Radweg. Die geplanten Massnahmen sind auf das erforderliche Minimum ausgerichtet. So wurde wo möglich auf Randabschlüsse entlang der Fahrbahn sowie auf spezielle gestalterische Elemente verzichtet.

Die Kosten für die geplante dezentrale Versickerungsanlage betragen CHF 950'000. Diese entspricht dem heutigen Standardanforderungen in Bezug auf den Umweltschutz. Eine Reduzierung der Kosten ist aufgrund der hohen Anforderungen an eine Störfallrelevante Kantonsstrasse nicht möglich.

Unter Berücksichtigung aller baulichen, geografischen und ökologischen Aspekte ist das vorliegende Projekt die wirtschaftlich günstigste Variante.

6. Eigentum, Erhaltungspflicht

Der Radweg geht gemäss § 84 Abs. 2 des Baugesetzes nach Erstellung unentgeltlich in das Eigenturn der Gemeinde über. Der bauliche und betriebliche Unterhalt, einschliesslich Winterdienst, ist von der Gemeinde auf eigene Kosten zu besorgen. Der Radweg ist für den motorisierten Verkehr zu sperren. Die Signalisation inklusive Wegweisung und Markierung ist Bestandteil des Projekts.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Dieses Traktandum wird durch Gemeinderätin Mutti Rosmarie vorgestellt.

Mutti Rosmarie, Gemeinderätin

Erläutert das Geschäft anhand des Traktandenberichtes zur Gemeindeversammlung sowie der PowerPoint-Präsentation.

Diskussion

Zobrist André

Er hat das Projekt angeschaut. Es ist mit rund 12 Mio. Franken sehr teuer. Die Strassenentwässerung ist gut und recht. Aber letztendlich gehen doch rund 25 Aren Fruchtfolgeflächen verloren, die nicht ersetzt werden. Weiter stört ihn, dass die grosse Linde beim Bahnhof weichen muss. Er ist nicht gegen das Projekt. Aber man hat etwas provoziert mit der Bewilligung des McDonalds und der Coop-Tankstelle im Gebiet Horner, die beide direkt auf die Hauptstrasse erschlossen sind und wo man Richtung Wohlen gar nicht richtig abbiegen kann. Es ist eine Art Luxusvariante mit dem Radweg, der von Hendschiken her gar nicht erreichbar ist.

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Mutti Rosmarie, Gemeinderätin

Was die Linde betrifft, gibt sie Zobrist André recht. Es ist angedacht, dort als Ersatz einen Grünbereich mit einigen Bäumen einzubauen. Auf die Hauptstrasse hinauszufahren ist von Hendschiken her wirklich kriminell. Mit dem neuen T-Knoten wird es einiges sicherer sein. Die Einfahrt beim Rotondo ist geregelt, und der geplante Mittelstreifen wird heute überall auf Kantonsstrassen angewendet.

Rüdisüli Gregor

Wann ist die Weiterführung des Radweges Richtung Dintikon geplant?

Mutti Rosmarie, Gemeinderätin

Es gibt eine mittel-/langfristige Planung, 5 – 10 Jahre. Mit dem Kanton ist man in Verhandlung, aber ohne darauf jetzt behaftet zu werden. Der jetzt geplante Radweg geht bis zur Hendschikerstrasse Richtung Ammerswil. Auch der Radweg Richtung Dottikon ist eine planerisch langfristige Angelegenheit.

Rutishauser Therese

Sie wohnt an der Industriestrasse und ist Anstösserin an die geplante neue Strasse. Sie möchte wissen, ob der ihnen seinerzeit vorgestellte Plan immer noch gültig ist. Es sei nirgendwo eingezeichnet, dass man nicht mehr direkt Richtung Wohlen fahren dürfe. Beim ersten vorgestellten Projekt hiess es, es müsse alles Richtung Lenzburg über den Kreisel und danach Richtung Dintikon fahren. Ist das abgeändert worden? Sie seien über die offenbar neue Situation nicht informiert worden.

Mutti Rosmarie, Gemeinderätin

Es darf beim McDonalds/Coop sowohl nach rechts als auch nach links auf die Hauptstrasse abgebogen werden. Sie wisse nichts davon, dass man vom Horner über den Kreisel in Lenzburg kehren müsse, um nach Wohlen fahren zu können. Es gilt einzig das vorliegende Projekt, so wie es aufgelegt worden ist.

Lendenmann Stephan

Er hat eine Frage zur Grünfläche und zur Linde. Das Projekt selber hat er nicht genau angeschaut. Was heisst Grünfläche? Kann man darauf Einfluss nehmen, was für Bäume gepflanzt werden?

Mutti Rosmarie, Gemeinderätin

Bei der Verzweigung vor dem Bahnübergang gibt es eine grössere Insel mit Bäumen. Über die anzupflanzende Baumsorte kann man mit dem Projektleiter des Kantons sicher sprechen.

Antrag

Für den Gemeindeanteil an die Sanierung der Kantonsstrasse K 123, Lenzburgerstrasse mit Neubau Radweg sei ein Verpflichtungskredit von CHF 560 '000.00 inkl. MwSt. und zzgl. teuerungsbedingter Mehrkosten zu genehmigen.

Abstimmung

Dafür: Grosse Mehrheit Dagegen: 6 Stimmen Enthaltungen: 9 Stimmen

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Traktandum 6

Satzungen neuer Gemeindeverband «Schule am Maiengrün (SAM)» (Oberstufen inklusive Beitritt Kindergarten und Primarschule Hendschiken) und Auflösung Gemeindeverband «Kreisschule am Maiengrün (KSAM) » (Oberstufen)

Bericht des Gemeinderats

1. Ausgangslage

Das Stimmvolk hat am 27. September 2020 entschieden, dass es in Zukunft eine schlankere Führungsstruktur an den Aargauer Volksschulen will und die Schulpflegen entsprechend abgeschafft werden sollen. Ab dem 01. Januar 2022 geht somit die gesamte strategische Führung an den Aargauer Volksschulen von der Schulpflege an den Gemeinderat über.

In diesem Zusammenhang haben die Gemeinden Dottikon und Hägglingen beschlossen, dass die beiden Gemeindeverbände «Kreisschule am Maiengrün» (Oberstufe Dottikon, Hägglingen und Hendschiken) und «Primarschule am Maiengrün» (Primarschulen Dottikon und Hägglingen) zu einem Verband zusammengeführt werden sollen.

Der Gemeinderat Hendschiken hat in diesem Zusammenhang die Möglichkeit erhalten, eine all- fällige Anbindung der Primarschule Hendschiken an den neuen Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün» zu prüfen und sich aktiv in diesem Prozess einzubringen.

An verschiedenen Sitzungen wurden in den Arbeitsgruppen die Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenführung der Schulen in den Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün» ausgearbeitet.

Nach der Prüfung der Grundlagen haben die Gemeinderäte der drei Gemeinden Dottikon, Hägglingen und Hendschiken entschieden, ihre Schulen per 1. Januar 2022 in den neuen Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün» zusammenzuführen. Das heisst, die Kreisschule am Maiengrün, die Primarschule am Maiengrün und die Primarschule Hendschiken bilden neu die «Schulen am Maiengrün».

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1.1. Führungsstrukturen heute

1.2. Führungsstrukturen künftig

2. Schulen am Maiengrün

2.1. Organisation

Der Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün» wird künftig von einem Vorstand geführt.

In dieser Organisation liegt das grösste Potenzial zur Umsetzung von schlanken und professionellen Führungsstrukturen. Dies wird an den Schulen wesentlich zur Vereinfachung von Abläufen beitragen (einfache und direkte Wege, keine zusätzlichen Schnittstellen).

Der Vorstand umfasst 5 bis 7 Mitglieder, wobei der Gemeinde Dottikon maximal 3 Sitze und den Gemeinden Hägglingen und Hendschiken maximal je 2 Sitze zugeteilt werden.

Die Mitglieder des Vorstandes werden vom Gemeinderat der jeweiligen Verbandsgemeinde gewählt.

Mindestens ein Mitglied je Gemeinde muss dem Gemeinderat angehören. Dadurch werden die aktive Mitwirkung und Vertretung der jeweiligen gemeindespezifischen Anliegen sichergestellt.

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Zusätzliche Person, welche über entsprechendes Wissen im Schulbereich verfügen, können ebenfalls in den Vorstand gewählt werden. Das trägt dazu bei, dass der Vorstand mit Mitgliedern besetzt werden kann, die über Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen im Schulbereich, ICT usw. verfügen.

Der Vorstand konstituiert sich selbst. Präsident/in und Vizepräsident/in dürfen nicht der gleichen Verbandsgemeinde angehören.

2.2. Aufgaben Vorstand

Der Vorstand führt den Schulverband strategisch und organisatorisch.

Ihm obliegt u.a. die Anstellung der Schulleitung, der Lehrpersonen und des weiteren Personals.

Zudem gehören die Festlegung der Schulgelder sowie die Beschlussfassung über das Budget und die Jahresrechnung inkl. der Investitionsrechnungen, des Rechenschaftsberichts und der Kreditabrechnungen in den Kompetenzbereich des Vorstandes.

Die Aufgaben der bisherigen Schulpflegen werden neu stufengerecht auf den Vorstand und die Schulleitungen verteilt.

2.3. Standorte und Zuteilungen

Für die Kindergärtner/innen, Primarschüler/innen und Oberstufenschüler/innen ändert sich durch die Neuorganisation in ihrem Schulalltag nichts.

Die Kindergärtner/innen besuchen weiterhin die Kindergärten am jeweiligen Wohnort.

Die Primarschüler/innen in Hendschiken besuchen die 1. bis 6. Klasse in Hendschiken.

In Dottikon und Hägglingen wird die 1. bis 4. Klasse der Primarschule am jeweiligen Wohnort der Schüler/innen besucht. Die 5. und 6. Klasse der Primarschule werden wie bisher von allen Schülern/innen der Gemeinden Dottikon und Hägglingen in Hägglingen besucht.

Alle Oberstufenschüler/innen der Verbandsgemeinden besuchen den Schulstandort in Dottikon.

Die Hendschiker Schüler/innen des Dorfteils Bühl können ihre schulische Laufbahn auch in Ammerswil und Lenzburg absolvieren.

Die jeweiligen Kindergärten und Primarschulschulanlagen bleiben vollumfänglich im Eigentum und in der Verantwortung der jeweiligen Standortgemeinden. Sie werden dem Verband ohne Verrechnung der Schulanlagekosten oder Mieten zur Verfügung gestellt.

Für die Beschulung der Dottiker Schüler/innen der 5. und 6. Klasse in Hägglingen schliessen die beiden Gemeinden eine separate Entschädigungsvereinbarung für die Benützung der Schulanlagen in Hägglingen ab.

In der Oberstufenanlage Risi mietet der Schulverband die für die schulischen Zwecke notwendigen Räume bei der Gemeinde Dottikon.

2.4. Finanzierung

Die Rechnungsführung des Gemeindeverbandes wird von der Sitzgemeinde Dottikon übernommen.

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Der Nettoaufwand des Verbandes wird abzüglich der Schulgelder der Nichtverbandsgemeinden aufgrund der Schülerzahlen auf die Verbandsgemeinden aufgeteilt und diesen in Rechnung gestellt.

3. Zusammenfassung

3.1. Wie bisher

 Schulstandorte für die Schüler/innen  Schulleitungen und Schulverwaltung vor Ort  Möglichkeit, dass Schulstandorte eigene Ideen und Vorschläge einbringen und umset- zen können  Schulanlagen bleiben im Eigentum der Standortgemeinden

3.2. Neu

 Nur noch ein strategisches und organisatorisches Führungsorgan  stufengerechte Verteilung der Aufgaben der wegfallenden Schulpflegen auf Vorstand und Schulleitungen  Nur noch eine Verbandsrechnung (unterteilt nach Schultypen)  Vereinfachung Schulgeldabrechnung  Nutzung von Synergien  Stärkung Schulstandorte

4. Fazit

Der Gemeinderat Hendschiken sieht in der Übertragung der strategischen und organisatorischen Führung an den Vorstand «Schulen am Maiengrün» das grösste Potenzial zur Umsetzung von schlanken und professionellen Führungsstrukturen. Dies würde an den Schulen wesentlich zur Vereinfachung von Abläufen beitragen.

Synergien können genutzt werden, d.h. nicht jeder Schulstandort muss immer wieder eigene Lösungen finden. Allenfalls können gewisse Aufgaben/Anschaffungen auch gemeinsam erfolgen oder Angebote können bei Bedarf gemeinsam genutzt werden.

Es ist das Ziel, die Primarschule Hendschiken mit der Anbindung an den neuen Verband langfristig zu stärken. Die Zusammenführung der drei Schulen stärkt jedoch auch die Schulstandorte insgesamt.

Im Bereich der Oberstufe sind die Gemeinden Dottikon, Hägglingen und Hendschiken bereits seit 2014 in dem gemeinsamen Verband «Kreisschule am Maiengrün» zusammengeschlossen. Die Zusammenarbeit in diesem Verband funktioniert sehr gut und wird sehr geschätzt.

5. Weiteres Vorgehen

Die Gemeinderäte Dottikon, Hägglingen und Hendschiken unterbreiten den Sommergemeindeversammlungen diese Vorlage und empfehlen den Stimmberechtigten die Annahme.

Der Beitritt zum Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün» erfolgt mit der Annahme seiner Satzungen durch die Gemeindeversammlungen der jeweiligen Gemeinden. Der bisherige Gemeindeverband «Kreisschule am Maiengrün (KSAM)» (Oberstufen) muss aus diesem Grund aufgelöst werden.

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Die Gemeinderäte der Verbandsgemeinden werden ihre Vorstandsmitglieder wählen, womit der Verbandsvorstand seine Arbeit formell per 1. Januar 2022 aufnehmen kann.

Damit ein möglichst reibungsloser Übergang zu den neuen Organisations- und Führungsstrukturen gewährleistet werden kann, ist vorgesehen, dass der designierte neue Vorstand bereits direkt nach der Annahme der neuen Satzungen sich soweit möglich konstituiert und die notwendigen Vorbereitungsarbeiten in Angriff nimmt.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Dieses Traktandum wird durch Gemeinderätin Hofmann Susanne vorgestellt.

Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Erläutert das Geschäft anhand des Traktandenberichtes zur Gemeindeversammlung sowie der PowerPoint-Präsentation.

Diskussion

Kesselring Mario

Er sei an der Informationsveranstaltung gewesen. Man habe dort Fragen stellen können. Er sei nach der Veranstaltung der Meinung gewesen, das sei ein gutes Projekt, das man unterstützen könne. Er habe eine Frage zu den Satzungen gehabt, die man jedoch nicht habe diskutieren können. So wie die Satzungen heute lauten, kann er nicht dahinterstehen. Wenn wir § 23 anschauen: „Satzungsän- derungen mit erheblichen finanziellen Auswirkungen…“ Was passiert, wenn es Satzungsänderun- gen gibt, die keine finanziellen Auswirkungen haben? Das kommt vielleicht nicht morgen oder über- morgen vor. Vielleicht aber in 10 oder 15 Jahren. Es kann sein, dass Dottikon dann sagt, wir haben Schulgebäude gebaut und wären froh um eure Kinder. Das kostet euch nichts oder nur wenig. Das heisst, das müsste nicht vor die Gemeindeversammlung, weil es für Hendschiken keine finanziellen Auswirkungen hätte. Es gibt aber noch Hauswarte, die in Hendschiken angestellt sind. § 14 Initiativ- und Referendumsrecht, Abs. 4: „Die erforderliche Unterschriftenzahl für Initiative und Referendum beträgt 10 % der Stimmberechtigten der Verbandsgemeinden.“ Das bedeutet 10 % der rund 5‘000 Stimmberechtigten der Gemeinden Dottikon, Hägglingen und Hendschiken. Das ist selbst mit allen Stimmberechtigten von Hendschiken gar nicht erreichbar. Er sieht alle Vorteile dieses Verbands und es ist sicher ein guter Kompromiss. Erhebliche finanzielle Auswirkungen heisst für den einen viel- leicht 2 Mio. Franken, für den anderen 100‘000 Franken. Noch etwas anderes hat ihn gestört: § 11 Ausgaben: Beschlüsse über Satzungsänderungen ohne erhebliche finanzielle und strukturelle Auswirkungen auf die Verbandsgemeinden bedürfen einer Zu- stimmung von mind. zwei Dritteln der anwesenden Vorstandsmitglieder. Das heisst, wenn Dottikon und Hägglingen sich zusammentun, können sie Hendschiken durchs Band weg ausschliessen. Er will damit nicht sagen, dass sie das wollen. Heute und morgen vielleicht nicht. Aber in 10 Jahren könnte das durchaus sein. Es ist sicher sehr viel Wohlwollen in das Projekt gesteckt worden, aber es überzeugt ihn so nicht.

Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Es ist ein Mittelmass nötig, was alles geregelt werden kann und was alles geregelt werden muss. Es ist richtig, dass der Begriff «erheblich» unterschiedlich ausgelegt werden kann. Sie kann auch keinen Betrag nennen. Falls aber wie im Beispiel erwähnt in Hendschiken ein Schulhaus leer stehen sollte, das man anderweitig nützen könnte, und Dottikon seine Schulanlagen bestimmt finanziert haben möchte, müsste das vor die Gemeindeversammlung. Das kann der Vorstand nicht einfach so durchwinken.

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Kesselring Mario

Er versteht diese Ausführungen. Aber für ihn ist diese Definition zu wenig sicher. Wenn er gegen das Beispiel mit den Schulanlagen in Dottikon Unterschriften sammeln möchte, würde er das nicht einmal zustande bringen. Wenn wenigstens stehen würde, jede Verbandsgemeinde habe das Recht, mit 10 % ihrer Stimmberechtigten das Referendum zu ergreifen.

Huber Roland

Er ist ehemaliger Schulpfleger und Schulpflegepräsident von Hendschiken. Die Lehrerschaft ist gegen diesen Verbund, das Schulsekretariat ist dagegen und auch die gesamte Schulpflege, die dazu nichts hat sagen dürfen. Die gesamte Schulpflege habe vom Gemeinderat ein Sprech- und Aussageverbot erhalten. Das ist eine Katastrophe in einer demokratischen Zeit. Solche Sachen kennt man von Diktaturen und nicht in einer Demokratie. Er kennt das aus der Privatwirtschaft. Er hat den Wechsel von einem Kleinbetrieb mit 150 Leuten in einen Grosskonzern mit 230‘000 Leuten mitgemacht. Am Anfang wurde versprochen, es gehe alles so weiter wie es ist. Und nach zwei Jahren hatte man überhaupt nichts mehr zu sagen. Man durfte bloss noch liefern, entschieden wurde woanders. Die Entscheidungswege wurden einem völlig weggenommen. Vorliegend geht es zwar nicht um die Wirtschaft, sondern um die Schule. Er glaubt, wenn man die Schule Hendschiken an den Verbund anbindet, dann haben wir von Hendschiken her nichts mehr zu sagen. Er bittet alle, die Schule Hendschiken so zu lassen wie sie ist. In einem kleinen Rahmen, wo wir noch bestimmen können, was wir wollen und was wir nicht wollen.

Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Huber Roland hat ein Sprech- und Aussageverbot erwähnt, das der Gemeinderat der Schulpflege auferlegt haben soll. Das ist nicht korrekt. Die Schulpflege hat über den Kanal der Elternadressen ein Mail verschickt mit einer politischen Aussage. Das ist per Gesetz nicht erlaubt. Es wurde der Schulpflege mitgeteilt, dass dies nicht mehr vorkommen darf. Die Schulpflege war frei darin, andere Kanäle zu wählen. Das hat der Gemeinderat nicht verboten. Im Gegenteil, der Gemeinderat hat die Schulpflege eingeladen, an der Infoveranstaltung vom 11. Mai aktiv teilzunehmen. Die Schulpflege teilte mit, dass sie nicht aktiv an der Infoveranstaltung teilnehmen, aber präsent sein werde. Die Schulpflege war denn auch vollständig anwesend. Auf gestellte Fragen wollte sie aber keine Antwort geben und erklärte, dass sie sich auf einem anderen Weg an die Bevölkerung wenden werde.

Huber Roland

Darauf möchte er antworten, dass die gesamte Schulpflege in den Entwicklungsprozess, der mit Dottikon und Hägglingen stattgefunden hat, überhaupt nicht eingebunden war. Die vom Stimmbürger gewählte Schulpflege hatte keine Möglichkeit, sich daran auf irgendeine Art zu beteiligen. Das ist nicht der richtige Weg. Eigentlich müsste jemand von der Schulpflege oben beim Gemeinderat sitzen und mithelfen, das Thema zu besprechen sowie Vor- und Nachteile erläutern. Von der Schulpflege ist niemand an diesem Prozess beteiligt und er als ehemaliger Schulpfleger findet das nicht gut.

Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Der Gemeinderat hätte sich gefreut, wenn sich die Schulpflege aktiv in den Prozess eingebracht hätte. Die Lage war anders. Deshalb steht der Gemeinderat heute alleine da.

Bally Maya

Sie war Jahre lang Schulpflegepräsidentin und hat die ganze Entwicklung mitbekommen. Jahre lang hat sie auch mit den beiden Schulen Hägglingen und Dottikon zusammengearbeitet. Sie hätten 7 Jahre lang sehr gute Erfahrungen gemacht. Es gibt keinen Grund, jetzt irgendwelche worst case Szenarien an die Wand zu malen. Man kann ja auch sagen, Hendschiken und Dottikon könnten sich gegen Hägglingen oder die beiden kleinen Gemeinden gegen Dottikon verbünden. Das Beispiel mit der Zweidrittelmehrheit ist das schwärzeste aller denkbaren Szenarien. Das hätte bereits heute Seite 26

passieren können, aber es ist nichts passiert. Dann gibt es Ängste wegen der Schulleitung vor Ort. Allein von den Pensen her ist es ausgeschlossen zu glauben, Hendschiken brauche danach keine Schulleitung mehr. Das wäre völliger Blödsinn. Sie habe von Seiten Dottikon und Hägglingen Aussagen gehört, sie hätten mitbekommen, dass sich die Schulpflege Hendschiken von Anfang an geweigert habe, überhaupt mitzuarbeiten. Man kann lange darüber streiten, wer was gemacht hat. Es ist einfach schlecht gelaufen. Eine Mitarbeit wäre sehr erwünscht gewesen. Sie weiss, dass Dottikon und Hägglingen sehr konsterniert darüber waren, dass die Schulpflege und die Schulleitung das derart ausgeschlachtet haben. Was die Gegnerschaft der Lehrer betrifft: Auch hier sind ihre Informationen so, dass der Gemeinderat mit der Lehrerschaft versuchte ins Gespräch zu kommen. Das ist ihnen untersagt worden. Und wenn die Schulpflege und die Schulleitung dermassen dagegen sind, dann wird sicher niemand von der Lehrerschaft sich dafür stark machen. Sie ist der Meinung, das ist eine gute Sache, man kann von der Schulsozialarbeit profitieren. Es gibt keine langen Wege. Es gibt ein einziges Gremium, das sich nur für diese Schule einsetzt. Diesem Gremium wird es wichtig sein, dass es allen Schulstandorten gut geht. Alles andere wäre Blödsinn. Und wenn man ganz viele Schüler nach Dottikon schicken möchte wie im Beispiel erwähnt, dann hat das einen finanziellen Impact und müsste ganz einfach der Gemeindeversammlung unterbreitet werden. So einfach geht das nicht. Wir stimmen hier über den Gesamtantrag ab. Mit der Oberstufe haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Niemand von uns will, dass wir aus dem Oberstufenverband auch austreten. Falls der vorliegende Antrag heute abgelehnt wird stellt sie den Antrag, dass nachher darüber abgestimmt wird, dass die Oberstufe im Verband bleibt. Denn andernfalls müsste man neue Lösungen suchen. Es gibt zu jeder Fusion oder Zusammenarbeit irgendein brandschwarzes Szenario. Damit müsse man sich aber hier nicht auseinandersetzen. Sie empfiehlt, dem Geschäft zuzustimmen.

Held Georg

Das hatte natürlich mal eine Vorgeschichte, weshalb die Schulpflege den Entscheid traf, per E-Mail ihre politische Arbeit der Gemeinde gegenüber zu vertreten. Sie hätten in der Dorfpost versucht, ihre Ansicht darzulegen. Sie hätten keine Reaktionen erhalten. Sie hätten schliesslich eine Mail von Gemeindeschreiber Probst im Auftrag des Gemeinderates erhalten mit dem Hinweis, dass dieser Versand via E-Mail-Elternadressen der Schule nicht zulässig sei. Der Schulpflege seien Konsequenzen angedroht worden. Der Gemeinderat ist nicht vorgesetzte Behörde der Schulpflege und hat keine Weisungsbefugnis. Sie ist eine unabhängige und selbständige Behörde. (Das Votum ist schlecht verständlich. Es folgt ein Zuruf aus dem Saal, das Mikrofon zu benützen). Die Frage der Mitbestimmung kann zu Diskussionen führen. Was bedeutet das gemäss Arbeitsgesetz? Gemäss dem Gemeindeanteil von Hendschiken kann sie je nach Besetzung des Vorstands gar nicht mitbestimmen. Wenn das Gremium mit 7 Personen komplett besetzt ist, hat Dottikon einen Stimmanteil von 43 %. Die Schulleitung vor Ort war überhaupt kein Thema. Dennoch spricht man von einem Mehrwert und mehr Qualität vor Ort. Es kommen aber explizit Mehrkosten auf Hendschiken zu. Man spricht von vier Stellen bzw. vier Schulleitungen, die mitfinanziert werden müssen. Er würde aus rein finanziellen Gründen reorganisieren und die Schulleitungen wegrationalisieren. Wie bereits erwähnt worden ist sind Satzungsänderungen nur möglich, wenn sie von erheblichen finanziellen Auswirkungen sind. Es kann z.B. auch nach § 4 Standort, Zuteilung ein Standort wegfallen und reorganisiert werden. Wir hätten keine Garantie, weil die Satzungen jederzeit mit Zweidrittelmehr vom Vorstand geändert werden können. Der Vorstand kann seine Aufgaben auch delegieren. Aufgaben und Geschäftsbefugnisse können an einen Ausschuss delegiert werden. Ein Ausschuss ist ein anderes Wort für eine Kommission. Warum ist das in Hendschiken nicht möglich? Und noch etwas zur Kontrollstelle: die Kontrollstelle setzt sich aus Mitgliedern der Finanzkommission der Verbandsgemeinden zusammen. Die Finanzkommission kann den Gemeinderäten Vorschläge machen. Was ist, wenn der Vorschlag nicht genehm ist und die vorgeschlagene Person vom Gemeinderat nicht gewählt wird? Er sieht die Unabhängigkeit der Kontrollstelle zumindest in Frage gestellt.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Hält fest, dass kein Antrag gestellt worden ist, sondern dass es sich um Feststellungen handelt.

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Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Es ist richtig, dass ein Ausschuss für Spezialfunktionen gebildet werden kann. Der Ausschuss hätte aber keine Entscheidbefugnis. Dieselbe Situation wäre es, wenn Hendschiken mit der Primarschule autonom bleiben würde. Auch wenn vom Gemeinderat eine Kommission eingesetzt würde, hätte diese nur beratende Funktion, aber keine Entscheidbefugnis. Die Entscheide fällt der Gemeinderat. Ein Ausschuss würde die Geschäfte vorbereiten, die Entscheide liegen beim Vorstand. Zur Besetzung der Kontrollstelle: Die Finanzkommissionsmitglieder werden von den Stimmbürgern der einzelnen Gemeinden gewählt. Der Gemeinderat bestimmt in Absprache mit der Fiko ein Mitglied, welches die Kontrollstelle bildet. Es gibt keine Interessenkonflikte oder Mauscheleien.

Sprenger Otto

Er ist zwar pensioniert und hat keine Kinder, die noch in die Schule gehen. Trotzdem muss er heute vor der Gemeindeversammlung etwas sagen. Er war 13 Jahre Schulpräsident vom KV und BBZ. Sie haben mit einem Schulvorstand gearbeitet, der mit Leuten aus zwei Bezirken von Gemeinden, die Lehrlinge stellten, bestellt worden ist. Ein Schulvorstand basiert auf Vertrauen. Heute werde super dargestellt, was man will, und in der Gegendarstellung wird einfach alles zusammengekratzt, was in die Hose gehen könnte. Das ist kein Vertrauen. Man könnte meinen, Hendschiken sei eine derart grosse Gemeinde, dass sie überhaupt nicht darauf angewiesen sei, mit jemanden zusammenzuarbeiten, der auch noch was zu sagen hat. Er glaubt, eine Fusion auf der gesamten Ebene ist in weiterer Zukunft ebenfalls angesagt. Dies wäre ein erster kleiner Schritt dazu. Vertrauen muss man einfach haben. Wenn man etwas Neues angeht, muss man reingehen und sagen, dass kommt genau so. Er kann sich nicht vorstellen, dass Hägglingen und Dottikon versuchen werden, Hendschiken wegzudrücken, um mehr Schüler zu haben. Dies als Grundsatz. Was ihm fehlt: Niemand hat über die Schüler gesprochen. Wir reden heute über die Schüler. Denen soll es doch gut gehen. Über diese stimmen wir doch heute ab. Dass diese in einen Verband kommen, wo man miteinander zusammenarbeiten kann. Hier wurde ein Haufen Geschirr zerschlagen. Dies aber auf dem Buckel der Schüler an dieser Gemeindeversammlung auszutragen, ist überhaupt nicht fair. Wenn sich die Gremien nicht verstanden gefühlt haben, dann finde er es auch fair, dass man sagt, dieses Projekt müssen wir auch aus unserer Sicht anschauen, wir wollen da mitreden. Aber immer mit dem Blick auf die Schüler. Nicht mit dem Blick darauf, wir sind jetzt abgewählt worden, jetzt haben wir nichts mehr zu sagen; denen wollen wir jetzt noch zeigen, was letztlich gilt.

Kesselring Mario

Den letzten beiden Befürwortern dankt er für ihre Voten. Er will nicht alles schwarz malen, überhaupt nicht. Er war früher auch im Gemeinderat und für die Schule zuständig. Er weiss, dass die Leute in den anderen Gemeinden auch nur das Beste für ihre jeweilige Gemeinde wollen. Es war eine gute Zusammenarbeit. Immer dann, wenn man das konnte. Einige, die schon länger in Hendschiken sind, mögen sich vielleicht noch daran erinnern, wie es war, als Hendschiken die Sekundarschüler nach geschickt hat. Dann hiess es plötzlich, in Othmarsingen ist es etwas knapp. Dann geht der Kampf los. Und dann will er Mittel haben um etwas zu sagen. Auch wenn es mehr kostet, will er weiterhin, dass die Schüler in Hendschiken bleiben. Er sagt damit nicht, dass Hägglingen und Dottikon gegen Hendschiken vorgehen wollen. Wenn alles gut ist, dann kann man einstimmig entscheiden. Dann braucht es nicht zwei Drittel. Er sagt auch nicht, dass das Projekt schlecht ist. Es kann durchaus gut sein. Aber über die Satzungen kann man diskutieren und sagen, was nicht gefällt. Man muss miteinander reden. Vielleicht sind sie auch vernünftig und man kann sagen, die Satzungen muss man nochmals anschauen. Hier an der Gemeindeversammlung geht das schlecht. Das hätte man vorher machen müssen. Er will überhaupt nicht schwarzmalen. Aber er hat es erlebt im Zusammenhang mit der Sekundarschule. Vorher vernünftige nette Leute versuchen dann genau das, was sie machen können, um ihren Schulstandort halten zu können. Er stellt keinen Antrag, da er nicht will, dass die Oberstufe nachher in einen luftleeren Raum fällt. Das ist eine gute Lösung mit der Oberstufe, dass muss sicher weiterhin so bestehen bleiben. Aber über die Satzungen muss man nochmals beraten und vielleicht in einem oder zwei Jahren damit kommen. Das fände er vernünftig. Er ist nicht grundsätzlich dagegen. Die aufgezählten Vorteile sind gegeben. Seiner Meinung nach hat er nicht genug Hebel. Wenn es gut geht, ist immer alles wunderbar.

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Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Zur Bestätigung hält sie fest, dass Mario Kesselring keinen Antrag gestellt hat.

Bally Maya

Das war damals ein Oberstufenzentrum. Im dem Oberstufenzentren haben wir tatsächlich das Problem, dass es so und so viele Klassenzüge braucht. Die Gefahr, dass plötzlich ein Hendschiker Primarschüler nach Dottikon oder Hägglingen gehen muss, weil die zu wenige Schüler haben, die liegt im Nanobereich. Auch wenn die Zahl der Primarschüler zurückgehen sollte, muss Hendschiken die Primarschule deswegen noch lange nicht aufgeben. Hägglingen und Dottikon werden nie so wenige Primarschüler haben, dass das erwähnte Szenario auch nur im Ansatz ein Thema wäre. Falls das aber trotz allem einmal zur Diskussion stehen sollte, haben wir einen finanziellen Impact, der vor die Gemeindeversammlung muss.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Sie fragt betreffend dem Antrag von Maya Bally nach: Ist es richtig, dass zuerst über den Antrag abzustimmen ist, und wenn dieser abgelehnt wird, wolle sie eine Zusatzabstimmung, ob man den Satzungen ohne Primarschule zustimmt?

Bally Maya

Ja.

Kesselring Mario

Fragt nach: Wenn man jetzt zu dem Geschäft nein sagt, ist dann die Kreisschule gestorben?

Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Wenn man dem vorliegenden Antrag heute nicht zustimmt, ist der Beitritt auch der Oberstufe zum neuen Verband gescheitert. Die beiden heute noch bestehenden Verbände werden aufgelöst. Mit der Genehmigung der Satzungen des neuen Verbands ist auch die Mitgliedschaft der Oberstufe Hendschiken geregelt. Wenn Hendschiken nicht zustimmt, bleiben die beiden alten Verbände (vorbehältlich der GV-Entscheide von Hägglingen und Dottikon Ende Juni) bestehen. Die Zugehörigkeit der Oberstufe Hendschiken wäre nicht mehr gewährleistet. Die Verhandlungen müssten neu geführt werden. Wo sieht Hendschiken seine Zukunft, und wo ist ihr Platz im neuen Verband.

Kesselring Mario

Aber die Oberstufe, die Kreisschule, ist deswegen doch nicht per se aufgelöst? Daran zweifelt er sehr.

Hofmann Susanne, Gemeinderätin

Doch. Wenn wir heute nicht zustimmen, dann bleibt der Status quo, wie er heute ist. Der neue Verband kann nicht gegründet werden. Wenn aber Dottikon und Hägglingen an ihren Gemeindeversammlungen entscheiden, auf diesem Weg zu bleiben, muss sich Hendschiken positionieren. Wenn die Gemeindeversammlung heute nein sagt zum Antrag des Gemeinderates, ist eine Verbandsmitgliedschaft nicht mehr möglich. Es muss dann mit Dottikon und Hägglingen eine neue Lösung auf Vertragsbasis gefunden werden.

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Röthlisberger Karl

Er war früher auch im Gemeinderat, seine Frau in der Schulpflege. Es gibt heute Voten, die ihn überraschen, insbesondere dass bei einer Ablehnung des Antrags der Verband mit der Oberstufe nicht mehr gültig sein soll. Er stellt den Antrag, das Traktandum zurückzustellen mit dem Auftrag, an einer nächsten Gemeindeversammlung über alle Konsequenzen zu informieren. Die Satzungen sollen überdacht werden. Es ist das einzufügen, was noch gewünscht wird.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Stellt fest, dass ein Rückweisungsantrag (Rückstellung mit Auftrag) vorliegt. Karl Röthlisberger will eine Rückweisung mit dem Auftrag, die Konsequenzen eines allfälligen Neins zu Traktandum 6 klar aufgezeigt zu erhalten. Sobald das geschehen ist, kann das Geschäft an der a.o. Gemeindeversammlung vom 1.9.2021 erneut traktandiert werden.

Held Georg

Er ist etwas schockiert über die Aussage, dass Hendschiken bei einer Ablehnung aus dem Oberstufenverband fliegt. Status quo heisst, dass die Oberstufe im Verband bleibt. Er geht davon aus, dass die jetzt geltenden Satzungen für die Oberstufe weiterhin Rechtsgültigkeit haben und dass sich mit dem Status quo in nächster Zeit sicher nichts ändern wird. Das ist reine Angstmacherei.

Abstimmung über den Rückweisungsantrag Röthlisberger Karl, auf die nächste Gemeindeversammlung den Sachverhalt bei einer Ablehnung noch deutlicher aufzuzeigen und die Satzungen bezüglich der von Kesselring Marion kritisierten Satzungs-Paragrafen nochmals anzuschauen.

Der Rückweisungsantrag wird mit 79 : 19 Stimmen angenommen.

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Traktandum 7

Gemeindevertrag über den Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Lenzburg Seetal

Bericht des Gemeinderats

Der Regierungsrat hat am 10. September 2014 der «Konzeption Zivilschutz Kanton Aargau 2013» zugestimmt. Diese wurde auf den 1. Januar 2015 in Kraft gesetzt. Damit wurden die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz (AMB) des Kantons Aargau sowie die Gemeinden mit der entsprechenden Umsetzung beauftragt. Die Konzeption beinhaltet nicht nur die Reduktion der Anzahl Zivilschutz- und Bevölkerungsschutzregionen von heute 22 auf 12 Regionen, sondern sie regelt auch verschie- dene Schwerpunkte wie beispielsweise:  die künftigen Grundleistungsaufträge des Zivilschutzes;  die Aufgaben des Zivilschutzes gemäss Szenarien aus der Gefährdungsanalyse;  die Zusammenarbeit mit den übrigen Partnern des Bevölkerungsschutzes;  die Umsetzung der Leistungsnormen und der Leistungsaufträge;  die Strukturen und Bestände, angepasst auf die Leistungsaufträge sowie  die Festlegung von Material, Schutzinfrastrukturen und Telematik auf der Basis der Konzeption.

Hauptgründe für die Neukonzeption sind die sinkenden Bestände, die tiefen Rekrutierungsquoten, die Professionalisierung der Führung sowie die Strategie des Bundes (Bev S/ZS 2015+).

Vorgehen

Aufgrund der vom Regierungsrat beschlossenen Konzeption besteht in den Organisationen «See- tal» und «Lenzburg» Handlungsbedarf. Als Hauptziel wird angestrebt, dass sich beide Organisatio- nen innerhalb der vorgegebenen Frist zu einer Organisation, nämlich zur Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal zusammenschliessen. Zu diesem Zweck wurde ein Projekt unter dem Arbeitstitel "Fusion Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal" lanciert.

Beide regionalen Bevölkerungsschutzkommissionen und alle Gemeinderäte haben der hier vorliegenden Vorlage zugestimmt.

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Eckpunkte der Neuorganisation

Nachfolgend die künftigen Grundstrukturen Führungsorgane und Zivilschutz im Kanton Aargau mit der Reduktion der Anzahl Zivilschutz- und Bevölkerungsschutzregionen von heute 22 auf 12 Regi- onen:

(Stand der Fusionsarbeiten 2020)

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Die Vertragsparteien lösen die ihnen obliegenden Aufgaben des Bevölkerungsschutzes mit der fol- genden gemeinsamen Organisation (Anhang I des Gemeindevertrags):

Das Organigramm der ZSO Lenzburg Seetal ist am 7. Oktober 2020 vom Departement Gesundheit und Soziales, Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz (AMB), freigegeben worden:

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Weitere Eckpunkte

 Vertragsparteien sind die Einwohnergemeinden Ammerswil, Auenstein, Bettwil, , Bru- negg, Dürrenäsch, , , , Hendschiken, Holderbank, , Lenzburg, , , Möriken-Wildegg, , Othmarsingen, , Sarmenstorf, , , Seon und Staufen.  Lenzburg als Leitgemeinde übernimmt die organisatorischen und administrativen Aufgaben der Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal.  Jede Vertragsgemeinde ist mit dem Ressortvorsteher/der Ressortvorsteherin Bevölkerungs- schutz in der Regionalen Bevölkerungsschutzkommission (RBK) vertreten. Das Präsidium der Kommission steht der Leitgemeinde zu. Die Kommission konstituiert sich im Übrigen selbst.  Als Verwaltungs- und Vollzugsorgan der RBK wird ein aus 7 - 9 Mitgliedern bestehender Len- kungsausschuss unter dem Präsidium der Leitgemeinde gebildet. Dem Lenkungsausschuss ge- hören mit beratender Stimme der Chef des Regionalen Führungsorgans, der Zivilschutzkomman- dant und der Zivilschutzstellenleiter/die Zivilschutzstellenleiterin an.  Die neue Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal umfasst ein gemeinsames Regionales Füh- rungsorgan (RFO) und eine gemeinsame Zivilschutzorganisation (ZSO).  Die kantonale Konzeption gibt ab 60'000 Einwohnern eine Bataillonsstruktur für die ZSO vor, bei der ZSO Lenzburg Seetal umgesetzt mit einer Stabs- und zwei Einsatzkompanien. Der Sollbe- stand beträgt 436 Zivilschützer. Mit 280 Stellenprozenten wird eine sehr schlanke Führungsstruk- tur geschaffen.  Die gemeinsam genutzten Anlagen der ZSO Lenzburg Seetal Lenzburg KP I / BSA II Hunzenschwil KP II / BSA II Schafisheim BSA II Fahrwangen BSA II Dürrenäsch BSA II Egliswil BSA II Seon KP II / GSS Lenzburg GSS (bewaffneter Konflikt) stehen im Eigentum der jeweiligen Standortgemeinde. Gemeinsames Material wird im Rahmen des Budgets der Organisation beschafft. Die Federführung für die Erstellung und Erneuerung von gemeinsam genutzten Anlagen obliegt dem Gemeinderat der jeweiligen Standortgemeinde. Der Betrieb und der Unterhalt der gemeinsamen Anlagen ist Sache der Bevölkerungsschutzregion Lenzburg Seetal.  Der gemeinsame Aufwand und Ertrag wird im Verhältnis zur Bevölkerungszahl auf die Vertrags- gemeinden verteilt. Die Leitgemeinde führt die Rechnung und erstellt jährlich, in der Regel bis Mitte Februar, die Endabrechnung des Vorjahrs. Die Finanzkommission der Leitgemeinde prüft die Rechnungen der Zivilschutzorganisation und des Regionalen Führungsorgans.  Der Gemeindevertrag über den regionalen Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Region Lenzburg vom 6. Dezember 2012 und der Gemeindevertrag über den regionalen Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Seetal vom 28. August 2006 werden auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Vertrags aufgehoben.  Der neue Vertrag tritt per 1. Januar 2022 in Kraft. Ein Austritt aus dem Vertrag ist unter Beachtung einer zweijährigen Kündigungsfrist erstmals per 31. Dezember 2026 möglich.

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Kosten

Die Kosten pro Einwohner/in werden wie folgt geschätzt (in CHF):

Vor Fusion Nach Fusion

Budget 2020 Budget 2021 Allgemein- budget 2022*

ZSO Lenzburg 13.49 15.55 13.46

RFO Lenzburg 0.97 0.70 1.11

Total BSR Lenzburg 14.46 16.25 14.57

ZSO Seetal 13.86 14.18 13.46

RFO Seetal 1.19 1.17 1.11

Total BSR Seetal 15.05 15.35 14.57

Ø ZSO 13.68 14.87 13.46

Ø RFO 1.08 0.93 1.11

Ø Gesamtregion 14.76 15.80 14.57 * Kosten Grundbetrieb ohne Anschaffungen

Die angestrebten Gesamtkosten von CHF 14.57/Einwohner/in liegen weit unter dem kantonalen Durchschnitt von CHF 21.00 - 25.00. Ermöglicht wird dies durch eine konsequente Kostenkontrolle und durch die bewusst sehr schlank gehaltene Führungsstruktur.

Vorbehalt

Im Hinblick auf den eher unwahrscheinlichen Fall, dass eine oder mehrere Vertragsgemeinden dem Vertrag nicht zustimmen würden, so würde der Vertrag mit den zustimmenden Gemeinden abge- schlossen. Der Regierungsrat hätte die Möglichkeit, die ablehnende/n Gemeinde/n im Sinne einer Ersatzvornahme zu einem Beitritt zu verpflichten.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Dieses Traktandum wird durch Vizeammann Kuster Peter vorgestellt.

Kuster Peter, Vizeammann

Erläutert das Geschäft anhand des Traktandenberichtes zur Gemeindeversammlung sowie der PowerPoint-Präsentation.

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Diskussion

Es wird keine Diskussion verlangt.

Antrag

Dem Gemeindevertrag über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz Lenzburg Seetal per 1. Januar 2022 sei zuzustimmen.

Abstimmung

Dafür: Grosse Mehrheit Dagegen: 0 Stimmen Enthaltung: 5 Stimmen

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Traktandum 8

Verschiedenes und Umfrage

Wortmeldungen aus der Versammlung

Lendenmann Stephan

Er hat einige Fragen zur K388 mit den Einfahrten, die es in Zukunft geben soll. Die Hauptstrasse K388 wird saniert und infolgedessen werden die Einfahrten in den Ballyweg, die Seckackerweg, die Rigistrasse usw. neu gestaltet.

Mathys Marco, Gemeinderat

Die Startsitzung mit dem Kanton und dem beauftragten Planungsbüro fand bereits statt. Nächste Woche findet die 2. Sitzung statt. Dort erhalten wir die neuen Pläne. Der Kanton bereitet das Projekt vor, die Gemeinde begutachtet es. Es sind Fussgängerinseln geplant, damit die Schüler die Strasse gut überqueren können.

Lendenmann Stephan

Die Gemeinde erhalte die Pläne nun zum ersten Mal. Die Pläne, die er bereits letztes Jahr in ausgefalteten Dimensionen gesehen habe, könnten einem Angst machen. Er versteht nicht ganz, wieso die Gemeinde diese Pläne erst jetzt erhält.

Mathys Marco, Gemeinderat

Die 1. Sitzung fand vor 4 Wochen statt. Es gibt Unterlagen dazu. Nächste Woche folgt wie erwähnt die nächste Sitzung mit dem Kanton und dem Planer. Gewisse Vorgaben fliessen neu in die Pläne ein, z.B. auch der Flurweg. Die Pläne werden bis zur Sitzung nächste Woche aufgearbeitet. Danach kann man sicher weiter informieren.

Lendenmann Stephan

Der Baubeginn war 2022 vorgesehen. Das wäre nächstes Jahr. Kann man konkret sagen, um welche Einfahrten es geht? Er weiss vom Seckackerweg und Ballyweg. Gibt es noch weitere Einfahrten?

Mathys Marco, Gemeinderat

Er geht davon aus, dass dies erst im Jahre 2023/24 der Fall sein wird. Das Schmittengässli ist so ein Punkt, vor allem wegen der geplanten Mittelinseln, auch beim Ballyweg muss man sicher über die Strasse gehen können. Wir sind am Ausarbeiten, wie man das am besten gestalten kann.

Lendenmann Stephan

Kann man über die Kosten schon etwas sagen? Wie werden diese aufgeteilt, 79 zu 21 wie eingangs der Gemeindeversammlung beim Traktandum Bifangstrasse gehört? Was kommt da auf die Anstösser zu? Kann man ein genaueres Datum nennen?

Mathys Marco, Gemeinderat

Darüber werden wir sicher noch genauer informieren, vor allem was die hinteren Parzellen betrifft. Im Moment sind wir mit dem Kanton am Erarbeiten der Grundlagen. Ein genaues Datum kann noch nicht genannt werden.

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Lendenmann Stephan

Wenn es jetzt zu diesen Bauarbeiten kommt und die Einfahrten gemacht werden müssen. Bestimmt das der Kanton? Braucht es dafür eine Abstimmung, einen Kredit?

Mathys Marco, Gemeinderat

Wir haben definitiv ein Mitspracherecht. Es braucht einen Kredit.

Lendenmann Stephan

Ein letzter Punkt betrifft die Ausschreibung der Arbeiten. Wie werden diese vergeben? Und wann werden wir informiert? Es sind viele Anwohner beteiligt und betroffen. Es geht um die Kostenbeteiligungen.

Mathys Marco, Gemeinderat

Es wird sicher eine Ausschreibung geben. Üblicherweise werden 3 bis 4 Offerten eingeholt, je nach Grösse des Auftrags und mit wem man zusammenarbeiten will. Die Informationen erfolgen schnellstmöglich. Die Anwohner wollen wir wenn möglich ins Boot nehmen. Aber wir können nicht etwas kommunizieren, das wir noch nicht wissen.

Vögtli Marius

Seit 6 bis 7 Jahren haben wir eine wunderbare Entsorgungsstelle gerade neben dem Volg. Es hat dort neuerdings angeschriebene Öffnungszeiten. In letzter Zeit kam es vermehrt vor, dass Leute am Morgen um halb Zwei ihre Privatfeste entsorgten oder am Montagmorgen um 5 Uhr auf dem Weg zur Arbeit. Eine unterirdische Entsorgungsstelle bedeutet nicht, dass es leiser ist. Er möchte einfach darauf hinweisen, dass es dort manchmal sehr laut ist.

Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

Vögtli Sabina, Frau Gemeindeammann

Macht abschliessend noch auf die folgenden Termine aufmerksam:

13.06.2021 Abstimmungen 19./20.06.2021 Feldschiessen 26.06.2021 Schnellster Hendschiker/schnellste Hendschikerin 01.08.2021 1. August, Bundesfeier auf Schulhausplatz 21.08.2021 Workshop Zukunft Hendschiken 01.09.2021 ausserordentliche Gemeindeversammlung

An dieser Stelle bedankt sie sich beim Gemeindeschreiberi-Team, der Leiterin Finanzen und ihren Gemeinderatskollegen/innen im Corona-Jahr und für die Vorbereitung der heutigen Versammlung. Ein Dank geht auch an Emanuel Horat und Thomas Liechti, welche die Turnhalle gemeindeversammlungsmässig und coronakonform eingerichtet haben.

Zum Schluss dankt die Frau Gemeindeammann allen für die Teilnahme an der Gemeinde- versammlung sowie die interessante und kontroverse Diskussion. Der Gemeinderat nimmt den Ball auf und arbeitet weiter, denn er ist überzeugt, dass es ein gutes Projekt ist. Sie macht darauf aufmerksam, dass gleich im Anschluss noch die Ortsbürgergemeindeversammlung stattfindet und bittet die anwesenden Ortsbürgerinnen und Ortsbürger noch im Versammlungslokal zu bleiben. Allen anderen Teilnehmenden wünscht sie einen schönen Abend. Seite 38

Ende der Versammlung: 21.50 Uhr

Eine getreue Protokollführung bescheinigen:

Die Frau Gemeindeammann Der Gemeindeschreiber I

Sabina Vögtli Erich Probst

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Rechtskraftbescheinigung

Nach unbenütztem Ablauf der Referendumsfrist sind die Beschlüsse am 19. Juli 2021 in Rechtskraft erwachsen.

Hendschiken, 19. Juli 2021 Der Gemeindeschreiber I

Erich Probst

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