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MIGOEK Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen Die Ausgangslage im Landkreis

Julia Yildiz

November 2018

MIGOEK ist ein Projekt der HAWK . Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Kooperation mit den Landkreisen Cloppenburg und Holzminden und dem Werra-Meißner-Kreis

MIGOEK | Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

Inhalt

1 Raum- und Siedlungsstruktur 3

2 Bevölkerungsentwicklung 6

2.1 Ausländische Bevölkerung 9

2.2 Bevölkerung mit Migrationshintergrund 13

2.3 Einbürgerungen 14

3 Bildung 15

3.1 Bildungseinrichtungen 15

3.2 Schulabschlüsse 16

4 Wirtschaft 18

4.1 Erwerbslosigkeit 23

4.2 Pendler_innen 23

4.3 Neugründungen und Geschäftsaufgaben 25

4.4 Neugründungen durch Ausländer_innen 27

4.5 Gewerbeflächen und Leerstand 28

5 Integrationsförderung 30

6 Quellen 32

MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Abbildungen

Abbildung 1: Siedlungsstruktur des Landkreises Holzminden 3 Abbildung 2:Flächennutzung im Jahr 2015 im Landkreis Holzminden 5 Abbildung 3: Anteile der Altersgruppen in den Landkreisen in % 6 Abbildung 4: Bevölkerungspyramide 2030 mit Bezugsjahr 2012 Landkreis Holzminden 7 Abbildung 5: Wanderungsbilanz von 2006 bis 2015 im Landkreis Holzminden 8 Abbildung 6: Natürliche Bevölkerungsentwicklung von 2006 bis 2015 im Landkreis Holzminden. 9 Abbildung 7: Ausländer_innen in den Samtgemeinden des Landkreises Holzminden in %. 2015 11 Abbildung 8: Die größten Gruppen der ausländische Bevölkerung im Landkreis Holzminden, 2017 13 Abbildung 9: Einbürgerungen am Wohnort in den Landkreisen von 2012 bis 2016 14 Abbildung 10: Schulabgänger_innenquoten nach Schulformen in den Landkreisen 2015 17 Abbildung 11: Bruttowertschöpfung im Landkreis Holzminden im Vergleich zu Niedersachsen nach Wirtschaftsbereichen 2011 in % 18 Abbildung 12: Beschäftigtenanteile in den Sektoren in den Landkreisen in % 19 Abbildung 13: Anteile der Betreibe und der Beschäftigten nach Betriebsgrößenklassen im Landkreis Holzminden 2015 21 Abbildung 14: Arbeitslosenanteil an den SvB in % im Vergleich, 2006 bis 2015. 23 Abbildung 15: Pendler_innendaten der SvB in Stadt und Landkreis Holzminden 2015 24 Abbildung 16: Pendler_innenquoten der Landkreise im Vergleich im Jahr 2015 in % 24 Abbildung 17: Neugründungen und Betriebsaufgaben im Landkreis Holzminden von 2006 bis 2015 25 Abbildung 18: Neugründungen nach Branchen im Landkreis Holzminden 2015. 26 Abbildung 19: Anzahlen und Anteile der Neugründungen von Einzelunternehmen nach Staatsangehörigkeit im Landkreis Holzminden von 2006 und 2015 27 Abbildung 20: Leerstände in der Kernstadt Holzminden, Stand Januar 2017. 28

Tabellen

Tabelle 1: Bevölkerung in den Samt- und Einheitsgemeinden des Landkreises Holzminden zum 31.12.2015. 4 Tabelle 2: Absolute Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Holzminden 2006 bis 2030 7 Tabelle 3: Ausländer_innenanteil an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Holzminden 2006 bis 2015. 10 Tabelle 4: Ausländer_innenanteile mit Altersgruppen im Vergleich für 2015 11 Tabelle 5: Ausländer_innen nach Altersgruppen im Landkreis Holzminden 12 Tabelle 6: Die größten und umsatzstärksten Unternehmen im Landkreis Holzminden 22

2 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

1 Raum- und Siedlungsstruktur

Der Landkreis Holzminden liegt zentral in Deutschland und hat eine Fläche von 693 km², auf der Ende des Jahres 2015 71.659 Einwohner_innen lebten. Daraus resultiert eine geringe Be- völkerungsdichte von 103 EW/km². Es handelt sich um einen der kleinsten Landkreise Nie- dersachsens, der inmitten des - und Leineberglandes im südlichen Teil des Bundeslan- des liegt.1 Von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen über rund 40 km nach Osten bis an das Leinetal und vom Ith über etwa 47 km nach Süden bis in den Solling erstreckt sich der Landkreis und berührt dort das Bundesland Hessen. Umgeben wird er von den niedersächsi- schen Landkreisen Northeim, Hildesheim, Hameln-Pyrmont sowie von den nordrhein-west- fälischen Landkreisen Höxter und Lippe. Der Landkreis gehört zu den peripheren ländlichen Räumen.

Abbildung 1: Siedlungsstruktur des Landkreises Holzminden

Das Kreisgebiet umfasst die Samtgemeinden Bevern, -, , Eschers- hausen- sowie und die Kreisstadt Holzminden, die Mittelzentrum im Bereich der Oberzentren Hannover und Göttingen ist.2 Insgesamt gehören 30 Mitgliedsge- meinden zum Landkreis Holzminden.

1 Vgl. Landesamt für Statistik Niedersachsen, (o.J.):132. 2 Vgl. Kretschmer (1981): 589.

3 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Samtgemeinden/Einheitsgemeinden Bevölkerung (31.12.2015) SG Bevern 3864 SG Bodenwerder-Polle 14953 SG Boffzen 6889 Delligsen 8048 SG -Stadtoldendorf 15791 Holzminden 20099 Landkreis Holzminden insgesamt 71659

Tabelle 1: Bevölkerung in den Samt- und Einheitsgemeinden des Landkreises Holzminden zum 31.12.2015. Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen

Die Gliederung der Gemeinden entstand durch die vielen geschlossenen Wälder und die Hö- henzüge Solling und Vogler, Ith, Hils und die Ottensteiner Hochebene. Der Landkreis Holz- minden ist Teil der Mittelgebirgslandschaft und hat einen auffällig hohen Waldanteil von knapp 46% der Gesamtfläche (692,6 km²). Dieser liegt somit weit über dem Bundesdurch- schnitt von 30%, aber unter dem Landesdurchschnitt von 58,3%. Somit gehört der Landkreis Holzminden zu den waldreichsten Teilen Niedersachsens. Betrachtet man den Anteil der Waldflächen im Werra-Meißner-Kreis mit 43,2% und im Landkreis Cloppenburg mit 14% fällt auf, dass der Landkreis Holzminden auch über den größten Waldanteil der drei Landkreise verfügt und im Landkreis Cloppenburg deutlich weniger Waldflächen vorhanden sind. Die Nutzung des Bodens für die Landwirtschaft liegt im Landkreis Holzminden bei knapp 42%3 und hat somit in etwa den selben Anteil wie der Werra-Meißner-Kreis. Somit liegen sie unter dem Bundesdurchschnitt von 51,2% und dem niedersächsischen Landesdurchschnitt von 58,3%. Der Landkreis Cloppenburg hingegen verfügt über einen sehr großen Anteil an land- wirtschaftlicher Nutzfläche. Mit einem Anteil von 67,4% liegt dieser über dem Bundes- und dem Landesdurchschnitt.

Im Wesertal ist der Untergrund Schotter, Lehm und Sand vorherrschend und in den höher gelegenen Gebieten das Buntsandsteingewölbe des Sollings.4 Die höchste Stelle der Region ist der Große Ahrensberg mit 525 m ü. NN. Nördlich liegt der Vogler und das Ith-Hils-Berg- land. Der tiefste Punkt liegt bei an der Weser, welche der Grenzfluss zu Nordrhein- Westfalen ist und in Süd- Nord-Richtung verläuft. Große Flächen des Landkreises sind ge- schützt als Nationalpark, Naturschutz-, FFH5- oder Landschaftsschutzgebiet.6

3 Vgl. Karwasz/Winzmann (2015): 29. 4 Vgl. Kretschmer (1981): 28. 5 FFH-Richtlinie/Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU. 6 Vgl. Landesamt für Statistik Niedersachsen, (o.J.): 132.

4 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

Abbildung 2:Flächennutzung im Jahr 2015 im Landkreis Holzminden Quelle: Karwasz/Winzmann (2015): 29.

Das Wesertal ist mit seinen vielen Windungen ein touristischer Anziehungspunkt, vor allem für Fahrrad- und Motorradtouristen. Doch wirkt sich die landschaftliche Beschaffenheit ne- gativ auf die überregionale Verkehrsanbindung aus. Denn hierdurch und durch eine Vielzahl an historischen Grenzen ist eine direkte Anbindung an die Oberzentren Hannover, Hildes- heim, Göttingen und Paderborn nicht gegeben. Die Entfernung von Holzminden nach Hanno- ver beträgt beispielsweise 78 km. Demnach hat der Landkreis Holzminden, verstärkt der westliche Teil, mit einem Defizit zu kämpfen und kann zu der „inneren Peripherie“7 Deutsch- lands gezählt werden. Ein weiterer Autobahnanschluss ist in abgelegener Lage, in Warburg, mit der A44 in Richtung Kassel/Dortmund gegeben. Die Verkehrsanbindung erfolgt überwie- gend über Bundesstraßen. Hauptverkehrsstraßen sind die B 64 und die B 240, die nach Nor- den in Richtung Hannover führen und nach Westen in Richtung Paderborn.

Die Kreisstadt Holzminden liegt an der Regionalzugverkehrsstrecke von Paderborn nach Kre- iensen. Im Landkreis Holzminden gibt es neben der Stadt Holzminden noch einen Haltepunkt in Stadtoldendorf. In Kreiensen besteht ein Anschluss an den Regional- und Fernverkehr in Richtung Hannover und Göttingen. In Altenbeken ist ein weiterer Haltepunkt, der über einen schnellen Verkehrsanschluss verfügt.8 Im öffentlichen Nahverkehr gibt es 28 Buslinien, wel- che die Orte des Landkreises bedienen und Verbindungen zu den benachbarten Kreisen her- stellen.

7 Schametat (2016): 18. 8 Vgl. Schametat, Jan (2016): 18.

5 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

2 Bevölkerungsentwicklung

Bereits seit Jahrzehnten gehen bundesweit die Geburtenzahlen zurück und die Bevölkerung wird immer älter. Es gibt folglich immer weniger Kinder und die Zahl der berufstätigen Men- schen nimmt immer weiter ab. Dieses Bild spiegelt sich auch im Landkreis Holzminden wie- der. Im Jahr 2015 waren rund 25% der Menschen im Kreisgebiet älter als 65 Jahre. Der Anteil der unter 18-Jährigen lag bei rund 15% und die Gruppe der Menschen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren lag bei 28%. Menschen mit einem Alter zwischen 45 und 65 Jahren machten einen Anteil von 31,5% der Bevölkerung aus.9 Im Jahr 2015 lag die durchschnittliche Alters- struktur im Landkreis Holzminden demnach bei 46,9 Jahren. Im Werra-Meißner-Kreis sieht es ähnlich aus, hier liegt der Wert sogar noch etwas höher, bei 47,1 Jahren. Auffällig ist das jüngere Durchschnittsalter im Landkreis Cloppenburg, das mit 40,5 Jahren viel geringer ist.

45% 40% LK CLP 35% LK HOL 30% WMK 25% 20% 15% 10% 5% 0% unter 15-Jährige 15- bis 39- 40- bis 64- ab 65-Jährige Jährige Jährige

Abbildung 3: Anteile der Altersgruppen in den Landkreisen in % Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen

Schaut man sich die Prognose von Wegweiser Kommune für die Bevölkerung des Landkreises Holzminden im Jahr 2030 im Vergleich zum Jahr 2012 an, wird insgesamt ein negativer Trend erkennbar. Trotzdem steigt die relative Entwicklung der 65 bis 79-jährigen um 7,5% und die der über 80-jährigen Menschen sogar um 24,9%. Deutliche Rückgänge sind bei den jüngeren Jahrgängen zu verzeichnen; am gravierendsten ist der Rückgang mit 31,6% bei den 16- bis 18-Jährigen. Im Jahr 2012 ist eine deutliche Lücke bei der Generation der 20 bis 40- Jährigenzu sehen. Diese ist im Jahr 2030 nicht mehr ausgeprägt, sondern es zeigt sich ein höherer Anstieg der über 65-jährigen Menschen und ein immer stärkerer Rücklauf der Kin- derzahl. Das Durchschnittsalter im Landkreis Holzminden wird im Jahr 2030 voraussichtlich

9 Vgl. Switala/Hobelsberg/Winzmann (2017): 33.

6 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden bei 49,8 Jahren liegen. Der Rückgang der Bevölkerung von 2012 bis 2030 wird mit -13,5% prognostiziert.

Abbildung 4: Bevölkerungspyramide 2030 mit Bezugsjahr 2012 Landkreis Holzminden Quelle: www.wegweiser-kommune.de

Der Landkreis Holzminden ist folglich sehr stark negativ vom demographischen Wandel be- troffen. Dies wird auch anhand der folgenden Tabelle 2 deutlich.

Jahr 2006 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2020 2025 2030 76.888 74.097 73.240 73.155 72.459 71.877 71.438 71.659 67.750 65.090 62.700 Einwohner _innen

Tabelle 2: Absolute Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Holzminden 2006 bis 2030 Quelle: www.wegweiser-kommune.de

Im Jahr 2006 lebten 76.888 Einwohner_innen im Kreisgebiet. Jedes Jahr schrumpft die Bevöl- kerung weiter, sodass im Jahr 2014 nur noch 71.438 Einwohner_innen zu verzeichnen sind. Erstmals seit 20 Jahren ist die Bevölkerung jedoch wieder gewachsen. Im Jahr 2015 ist ein Zuwachs um 221 Menschen zu verzeichnen. Auch im Werra-Meißner-Kreis ist trotz der ne- gativen Prognosen im Jahr 2015 ein Zuwachs der Bevölkerung um 509 Einwohner_innen ver- zeichnet. Der Grund hierfür liegt in der Zuwanderung von Migrant_innen. Diese bewirkt den

7 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Anstieg und wirkt sich zumindest kurzfristig positiv auf die Bevölkerungsentwicklung der beiden Landkreise aus.

Die Gründe für den negativen Trend in der Bevölkerungsentwicklung sind der negative Wan- derungssaldo und der natürliche Saldo. Der Wanderungssaldo wurde zwar bereits seit dem Jahr 2010 positiver, doch verhinderte der natürliche Saldo einen Anstieg der Bevölkerungs- zahl. Schon 2013, als der Zuzug von Geflüchteten noch nicht so hoch war, zeigte sich ein positiver Wanderungssaldo. Erst im Jahr 2015 konnten die Verluste, die durch den natürli- chen Saldo entstanden sind, durch den Wanderungssaldo ausgeglichen werden. Dieser posi- tive Trend beruht auf allgemein hohen Zuwanderungsquoten von Migrant_innen. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich dieser Trend fortsetzt. Eher wird die Entwicklung der Jahre da- vor sich fortsetzen.

6000 Zugezogene 5000 Fortgezogene

4000

3000

2000

1000

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abbildung 5: Wanderungsbilanz von 2006 bis 2015 im Landkreis Holzminden Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, eigene Darstellung

Eine Differenzierung der Wanderungsbewegung in Nationalitäten liegt für den Landkreis Holzminden nicht vor. Jedoch ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern sehr aussage- kräftig, denn vor allem junge Frauen verlassen das Kreisgebiet. Laut der Fachkräftestudie von Engel et al. ist die Abwanderung junger Frauen in der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren darin begründet, dass sie schlechte Ausbildungs- und Berufsaussichten haben und keine Möglichkeit darin sehen, Familie und Beruf zu vereinbaren. Auch die Lohnunterschiede zwi- schen Frauen und Männern, die gerade im ländlichen Raum vorherrschen, sind Grund für die Abwanderung der Frauen.10

10 Vgl. Schametat (2017): 13.

8 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

Beim natürlichen Saldo bleibt der Trend durchgehend negativ. Aus Abbildung 6 wird ersicht- lich, dass den vielen Sterbefällen viel zu wenig Geburten gegenüberstehen. Durch die Zu- wanderung von jungen Menschen und solchen, die durchschnittlich mehr Kinder kriegen, sind zukünftig jedoch wieder mehr Geburten zu erwarten.

1200

1000

800

600

400

200

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Geborene Gestorbene

Abbildung 6: Natürliche Bevölkerungsentwicklung von 2006 bis 2015 im Landkreis Holz- minden. Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, eigene Darstellung

Im Jahr 2006 standen 996 Sterbefälle 537 Geburten gegenüber und im Jahr 2015 waren es 1.021 Sterbefälle, auf die 496 Geburten kamen. Pro Jahr liegt die Differenz der Geburten und der Sterbefälle im Landkreis Holzminden bei ungefähr 500 Menschen.

Betrachtet man die Prognose für den Werra-Meißner-Kreis wird deutlich, dass auch dort mit einem starken Rückgang der Bevölkerung um 10% in dem Zeitraum von 2012 bis 2030 ge- rechnet wird. Im Landkreis Cloppenburg sieht es anders aus, dort zeichnet sich eine positive Entwicklung des natürlichen Saldos ab, wodurch mit einem Zuwachs der Bevölkerung um 3,8% im Jahr 2030 gerechnet wird.

2.1 Ausländische Bevölkerung

Der Landkreis Holzminden hat keine lange Zuwanderungsgeschichte. „Man lebte […] jahr- hundertelang weitgehend unter sich im Kreise der Bürger, die hier geboren waren.“11 Es gab

11 Vgl. Kretschmer (1981): 7.

9 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen eine geringe Zuwanderung, die historisch verzeichnet ist, doch erst mit der Zuwanderung von Flüchtlingen in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nach- kriegszeit sowie im Rahmen der Arbeitskräfteanwerbung ist der Landkreis Holzminden mit einem nennenswerten Zuzug konfrontiert worden.12

Bei einer Gesamtbevölkerung von 76.888 Menschen im Jahr 2006 lag der Ausländer_innen- anteil im Landkreis Holzminden bei 5012 und somit bei 6,5%. Im Jahr 2011 ging der Anteil um 2,3% zurück und lag bei 4,2%. Von 2011 bis 2015 ist ein stetiger Anstieg der Zahlen auf 5,9% von der Gesamtbevölkerung in Höhe von 71.659 Menschen zu verzeichnen.

Jahr Bevölkerung Ausländer_innen Ausländer_innenanteil in % 2006 76.888 5.012 6,5 2007 76.103 4.972 6,5 2008 75.092 4.837 6,4 2009 74.097 4.779 6,4 2010 73.240 4.828 6,6 2011 73.155 3.067 4,2 2012 72.459 3.040 4,2 2013 71.877 3.142 4,4 2014 71.438 3.299 4,6 2015 71.659 4.255 5,9

Tabelle 3: Ausländer_innenanteil an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Holzminden 2006 bis 2015. Quelle: www.wegweiser-kommune.de

Betrachtet man den Anteil der Ausländer_innen in den Samtgemeinden des Landkreises Holzminden gemessen an den Einwohner_innen insgesamt, wird in Abb. 8 ersichtlich, dass die Stadt Holzminden mit 8,3% den höchsten Ausländer_innenanteil hat. Von 20.099 Men- schen haben dort 1675 Menschen einen ausländischen Pass. Die Samtgemeinden Boffzen mit 6,3% und Eschershausen-Stadtoldendorf mit einem Anteil von 6,2% liegen in etwa gleich auf. In Boffzen leben 6889 Menschen und 434 davon haben eine ausländische Staatsangehö- rigkeit. In der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf leben hingegen 15.791 Men- schen und darunter 971 Ausländer_innen. Delligsen hat einen Ausländer_innenanteil von 5,3%. Dort leben 8048 Menschen, wovon 430 eine ausländische Staatsangehörigkeit haben und in Bodenwerder-Polle beträgt der Anteil 4,5%. Von 14.953 Menschen haben 674 einen ausländischen Pass. In der Samtgemeinde Bevern leben die wenigsten Ausländer_innen des Landkreises Holzminden. Der Anteil beträgt dort 4,1%. Unter den 3864 Menschen leben 161 Menschen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit.

12 Vgl. Wagner (2015).

10 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

Holzminden

Eschershausen-Stadtoldendorf

Delligsen

Boffzen

Bodenwerder-Polle

Bevern

0 2 4 6 8 10

Abbildung 7: Ausländer_innen in den Samtgemeinden des Landkreises Holzminden in %. 2015 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, eigene Darstellung

Im Vergleich der Ausländer_innenanteile der drei Landkreise im Jahr 2015 fällt auf, dass im Unterschied zum Landkreis Holzminden (5,9 %) und dem Werra-Meißner-Kreis (5,4%) der Landkreis Cloppenburg einen erhöhten Ausländer_innenanteil in Höhe von 8,5% aufweist. Die Altersstruktur ist ähnlich verteilt. In allen drei Landkreisen ist die Gruppe der 25-64-Jährigen am größten und die der über 65-Jährigen am geringsten.

Indikatoren LK HOL WMK LK CLP Bevölkerung (Anzahl) 71.659 100.715 164.734 Ausländer_innen 4.255 5.419 13.992 Ausländer_innenanteil (%) 5,9 5,4 8,5 Ausländer_innen 15-24-jährige (%) 5,5 5,6 8,0 Ausländer_innen 25-64-jährige (%) 6,9 5,9 10,2 Ausländer_innen ab 65-jährige (%) 2,5 1,9 1,6 Eingebürgerte Personen im Jahr (%) 1,7 1,2 0,9 Geduldete Personen (%) 1,4 2,2 1,6

Tabelle 4: Ausländer_innenanteile mit Altersgruppen im Vergleich für 2015 Quelle: www.wegweiser-kommune.de

Zum 30.06.2017 sind im Ausländerzentralregister für den Landkreis Holzminden 4.322 Aus- länder_innen erfasst. Hiervon sind 2.344 männlichen und 1.977 weiblichen Geschlechts. Der größte Teil von 802 gehört der Altersgruppe der 25 bis 35-jährigen an. 715 Personen sind zwischen 35 und 45 Jahre alt und das Alter von 664 Ausländer_innen liegt zwischen 16 und 25 Jahren. An vierter Stelle steht die Gruppe der 45 bis 55-Jährigen mit 645 Menschen. Auch

11 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen die unter 16-jährigen Ausländer_innen sind mit einer Anzahl von 623 stark vertreten. Der Anteil der über 65-jährigen Ausländer_innen liegt bei 495 und jener, der 55 bis 65-jährigen bei 378. Bei den im Kreisgebiet lebenden Ausländer_innen handelt es sich folglich überwie- gend um erwerbsfähige Menschen im jungen und mittleren Alter.13

Altersgruppe in Jahren Ausländer_innen unter 16 623 16-25 664 25-35 802 35-45 715 45-55 645 55-65 378 über 65 495

Tabelle 5: Ausländer_innen nach Altersgruppen im Landkreis Holzminden Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2017)

Die Herkunft der heute im Landkreis Holzminden lebenden Ausländer_innen ist sehr vielfäl- tig. Der größte Teil stammt aus Europa, insgesamt sind das 2.418 Menschen. Wie in Abbil- dung 8 zu sehen ist, kommen 1000 Menschen aus der Türkei und somit macht diese Gruppe den mit Abstand größten Anteil der Ausländer_innen im Landkreis Holzminden aus. Die zweitgrößte Gruppe der im Landkreis Holzminden lebender Ausländer_innen stammt aus Asien, hiervon 712 Menschen aus Syrien. Dies ist begründet durch den Flüchtlingszuzug und so werden sich voraussichtlich die Anteile der Gruppen in den kommenden Jahren noch stär- ker verändern. Weitere Gruppen sind Menschen aus Afghanistan, dem Irak, Polen, der Russi- schen Föderation, Italien und dem Iran.

Zieht man einen Vergleich zu den Landkreisen Cloppenburg und Werra-Meißner, wird er- sichtlich, dass es sich dort bei der größten Gruppe der im jeweiligen Kreisgebiet lebender Ausländer_innen um Menschen aus Rumänien und Polen handelt. Doch auch die Menschen aus Syrien nehmen in den Vergleichskreisen einen immer größeren Anteil der Ausländer_in- nen an der Gesamtbevölkerung ein.

13 Vgl. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2017)

12 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

117 139 Türkei 148 Syrien 148 1000 Afghanistan

155 Irak Polen 199 Russische Föderation Italien Iran 712

Abbildung 8: Die größten Gruppen der ausländische Bevölkerung im Landkreis Holzminden, 2017 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, eigene Darstellung

2.2 Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Im Jahr 2014 lebten in Deutschland 1,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Hierbei handelt es sich um allenach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten sowie alle in Deutschland geborenen Ausländerinnen und Aus- länder und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländerin oder Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. In Niedersachsen lag der Anteil von Menschen mit einem Migrationshintergrund bei 17,4% von 7,8 Millionen Einwohner_innen. Demnach liegt das Bundesland 2,9 Prozentpunkte unter dem Bundes- durchschnitt. Der Landkreis Holzminden hat eine Sonderstellung, denn es handelt sich um einen der Landkreise in Niedersachsen, die mit nur 7% den geringsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Niedersachsen aufweisen. Zieht man an dieser Stelle einen Ver- gleich zum Landkreis Cloppenburg, wird ein großer Unterschied deutlich. Der Landkreis Cloppenburg hat einen Anteil von 30,8% Menschen mit Migrationshintergrund und gehört somit zu den Kreisen in Niedersachsen mit dem höchsten Anteil an Menschen mit Migrati- onshintergrund.14

14 Vgl. Landesamt für Statistik Niedersachsen (2016)

13 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

2.3 Einbürgerungen

Die Zahl der Einbürgerungen am Wohnort lag im Jahr 2014 in Niedersachsen bei 7.722. Den größten Anteil mit 24,8% machten die Einbürgerungen von Menschen aus Europa aus, ge- folgt von 22,6% aus Asien und 21,5% aus der Türkei. Im Landkreis Holzminden gab es im Jahr 2012 62 Einbürgerungen, dann sank die Zahl auf 33 und stieg 2014 und 2015 wieder etwas an auf 44 und 55 Einbürgerungen.15 Im Jahr 2016 gab es insgesamt nur noch 26 Ein- bürgerungen. 17 der eingebürgerten Menschen stammten 2016 aus Europa und 9 aus Asien.16

140 LK CLP 120 LK HOL WMK 100

80

60

40

20

0 2012 2013 2014 2015 2016

Abbildung 9: Einbürgerungen am Wohnort in den Landkreisen von 2012 bis 2016 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, eigene Darstellung

15 Landesamt für Statistik Niedersachsen 16 Landesamt für Statistik Niedersachsen

14 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

3 Bildung

3.1 Bildungseinrichtungen

Der Landkreis Holzminden ist in seinem Gebiet Träger für alle Schulformen, bis auf die Grundschulen, deren Träger die Gemeinden und Samtgemeinden sind. Neben Grundschulen werden folgende Schulformen angeboten:

• Hauptschule • Realschule • Oberschule • Gymnasium • Förderschule mit Schwerpunkten • Lernen • Geistige Entwicklung • Sprache (Sprachheilklassen) • Emotionale und soziale Entwicklung • Berufsschule und Berufsfachschule mit den Schwerpunkten: • Naturwissenschaft und Technik • Wirtschaft und Verwaltung • Ernährung und Hauswirtschaft • Elektro- und Informationstechnik • Metalltechnik • Gestaltung • Gesundheit und Soziales • Fachoberschule • Berufliches Gymnasium

Holzminden ist zudem Hochschulstandort. An der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen waren im Sommersemester 2017 am Standort Holzminden 1.218 Studierende eingeschrieben. Es werden Bachelor- und Masterstudien- gänge in den Bereichen Soziale Arbeit, Immobilienwirtschaft und -management, Wirtschaft- singenieurwesen, Baumanagement, Green Building und Energieeffizientes, Nachhaltiges Bauen angeboten. Diese Studiengänge sind teilweise im Teilzeitstudium möglich. Darüber hinaus gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten an der Kreisvolkshochschule, der Deutschen Angestellten Akademie, der FAA-Bildungsgesellschaft mbH und dem Agaplesion Ev. Krankenhaus.

15 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

3.2 Schulabschlüsse

Insgesamt 5.187 Schüler_innen besuchten im Jahr 2017 Schulen des Landkreises Holzmin- den. Hiervon sind 2.315 Grundschüler_innen. Eine Besonderheit im Kreisgebiet ist die hohe Zahl der Schüler_innen, die zum Schulbesuch in andere Landkreise auspendeln. Denn 1.544 Schüler_innen gehen in weiterführende Schulen außerhalb des Landkreises Holzminden. Gründe hierfür liegen in der geographischen Nähe zum Wohnort und in dem Bildungsange- bot, das die Eltern der Schüler_innen dazu bewegt ihre Kinder an Schulen außerhalb des Landkreises anzumelden. Bevorzugte Landkreise sind Hameln-Pyrmont, Hannover, Hildes- heim, Höxter, Northeim und Paderborn.17

Im Bereich der Schulabschlüsse muss also berücksichtigt werden, dass ein erheblicher Teil der Schüler_innen ihren Abschluss nicht im Landkreis Holzminden erreicht und dieser Teil in den Statistiken für den Landkreis nicht auftaucht. So kann vermutet werden, dass die Abitu- rient_innenquote sehr viel höher liegt, denn alleine 488 Schüler_innen gingen im Jahr 2017 auf das Evangelische Gymnasium der Paul-Gerhard-Schule in Dassel (Landkreis Northeim) und 364 Schüler_innen auf weiterführende Schulen im Landkreis Höxter, 173 besuchen das Gymnasium in Alfeld und 20 jenes in Elze. Stark gestiegen ist der Anteil der Schüler_innen, die Gymnasien im Landkreis-Hameln-Pyrmont besuchen. Mit einer Anzahl von 149 Schü- ler_innen ist auch dieser Anteil sehr hoch.18

Betrachtet man die Abschlüsse von Schulabgänger_innen nur für den Landkreis Holzminden, um ihn mit den Kreisen Cloppenburg und Werra-Meißner vergleichen zu können, lässt sich für das Jahr 2015 sagen, dass der größte Anteil aller Schulabgänger_innen im Landkreis Holzminden (44%) einen Realschulabschluss hat. Den zweitgrößten Anteil (33,6%) machen die Schulabgänger_innen mit Fachhochschul- bzw. Hochschulreife aus. Darauf folgen jene mit Hauptschulabschluss, die einen Anteil von 16% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Kei- nen Abschluss haben 2,9% der Schulabgänger_innen. Diese Zahl liegt noch unter jener, die über einen Förderabschluss verfügen (3,4%).

Im direkten Vergleich zum Werra-Meißner-Kreis und zum Landkreis Cloppenburg fällt auf, dass im Landkreis Holzminden mehr Schulabgänger_innen ohne Hauptschulabschluss zu verzeichnen sind. 2,9% im Landkreis Holzminden, 1,1% im Landkreis Cloppenburg und nur 0,3% im Werra-Meißner-Kreis. Außerdem fällt die Anzahl der Schulabgänger_innen mit För- derschulabschluss im Landkreis Holzminden, mit einem Anteil von 3,4% am höchsten aus. Im Landkreis Cloppenburg sind es 1,3% und im Werra-Meißner-Kreis 1,6%. Der Werra-Meißner Kreis weist den höchsten Anteil an Schulabgänger_innen mit Fachhochschul-/Hochschulab-

17 Vgl. Täglicher Anzeiger Holzminden vom 29.11.2017. 18 Vgl. Täglicher Anzeiger Holzminden vom 29.11.2017.

16 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden schluss, mit 41,8% insgesamt auf. Der Anteil der Schulabgänger_innen mit Realschulab- schluss liegt nur dort unter dem der Abgänger_innen mit Fachhochschul- bzw. Hochschul- reife (36,4%).

Unter den ausländischen Schulabgänger_innen ist der Anteil derer mit Realschulabschluss im Landkreis Holzminden ebenfalls am größten (39,7%). An zweiter Stelle findet man auch hier die Schulabgänger_innen mit Fachhochschul- bzw. Hochschulreife mit einem Anteil von 30,2%. Darauf folgen die Absolvent_innen mit einem Hauptschulabschluss (20,6%). Schulab- gänger_innen ohne Abschluss und solche, die einen Förderabschluss haben, sind im Kreis- gebiet zu 4,8% vertreten und in Cloppenburg zu 6,6%.

60 LK CLP 50 LK HOL 40 WMK

30

20

10

0 alle alle alle alle nichtdeutsch nichtdeutsch nichtdeutsch nichtdeutsch ohne Abschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschul- /Hochschulreife

Abbildung 10: Schulabgänger_innenquoten nach Schulformen in den Landkreisen 2015 Quelle: www.wegweiser-kommune.de, eigene Darstellung

Im Vergleich ist das Bildungsniveau der ausländischen Schüler_innen im Landkreis Holzmin- den sehr hoch. Dies könnte jedoch darin begründet sein, dass sie die Schulen im Landkreis aufsuchen und nicht jene, die außerhalb des Kreisgebiets liegen. Der Anteil jener mit einem Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss ist deutlich höher als in den anderen beiden Landkreisen. Im Landkreis Holzminden liegt er bei 30,2%, im Landkreis Cloppenburg bei nur 12,3% und im Werra-Meißner-Kreis bei 20,0%. Auffällig ist auch der Unterschied im Bereich der Absolvent_innen mit Hauptschulabschluss. Im Landkreis Holzminden liegt dieser bei 20,6%, im Landkreis Cloppenburg in einem ähnlichen Bereich mit 22,6% und im Werra-Meiß- ner-Kreis macht diese Gruppe den größten Anteil von 53,3% aus.

17 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

4 Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt in Niedersachsen lag im Jahr 2016 bei 264,1 Mrd. Euro. Somit steht das Bundesland an fünfter Stelle im bundesweiten Vergleich. Im Großraum Hannover findet sich das Zentrum der niedersächsischen Wirtschaft. Zu den strukturschwachen Gebie- ten des Bundeslandes zählt der ca. 90 km von Hannover entfernte Landkreis Holzminden. Hier lag das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2015 bei 2.011 Millionen Euro. Der Wert, der im Landkreis hergestellten Waren und Dienstleistungen lag somit bei 26.742 Euro je Einwoh- ner_in. Im Bundesvergleich sind das 74%. Die Bruttowertschöpfung betrug 72.996 Euro pro Erwerbstätiger_m im produzierenden Gewerbe und 48.754 Euro je Erwerbstätiger_m im Dienstleistungsbereich. Die Region zeigt eine von den niedersächsischen Durchschnittswer- ten abweichende Wirtschaftsstruktur. Unterschieden wird in folgende Sektoren:

• Primärer Sektor = Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, • Sekundärer Sektor = Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe, Energie, Bau, • Tertiärer Sektor = Dienstleistungen, Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Kredit, Öffentliche Verwaltung, Soziales, usw.19

80 Land-, Forstwirtschaft, Fischerei

60 Produzierendes Gewerbe

Dienstleistungsbereiche 40

20

0 Landkreis Holzminden Niedersachsen •

Abbildung 11: Bruttowertschöpfung im Landkreis Holzminden im Vergleich zu Niedersachsen nach Wirtschaftsbereichen 2011 in % Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen

Die Bruttowertschöpfung lag im Jahr 2011 im Landkreis Holzminden bei 1620,0 Mio. Euro. Betrachtet man die Wertschöpfung der einzelnen Sektoren im Vergleich zu Niedersachsen fällt auf, dass der Landkreis Holzminden stark davon abweicht (s. Abbildung 11). Die Brutto- wertschöpfung erfolgt fast zur Hälfte, mit einem Anteil von 48,12%, aus dem produzieren- dem Gewerbe, wovon nur ein geringer Anteil von 4,3% aus dem Baugewerbe stammt. In Nie- dersachsen hingegen liegt die Bruttowertschöpfung aus dem produzierende Gewerbe an

19 www.wewgweiser-kommune.de

18 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden zweiter Stelle, mit einem Anteil von 32,1%. Die Bruttowertschöpfung aus dem Dienstleis- tungssektor ist im Vergleich zu Niedersachsen, mit einem Anteil von 66,2%, deutlich gerin- ger und liegt bei knapp 50%. Die Land-, Forstwirtschaft und Fischerei hat im Landkreis Holz- minden mit 1,6% keine große Bedeutung, doch dies zeigt sich auch im Land Niedersachen mit 1,8%.

Auch im Vergleich zum Landkreis Cloppenburg und dem Werra-Meißner-Kreis wird noch einmal deutlich, dass der Landkreis Holzminden sich stark abhebt und das verarbeitende Gewerbe in diesem Landkreis die größte Bedeutung hat. Der Dienstleistungsbereich ist im Gegensatz zu den anderen beiden Landkreisen nicht so bedeutend. Im Landkreis Cloppen- burg und im Werra-Meißner-Kreis erfolgt der größte Anteil der Bruttowertschöpfung aus dem Dienstleistungssektor. Im Landkreis Cloppenburg folgt an zweiter Stelle das verarbei- tende Gewerbe mit 31,5% und der Anteil aus der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei liegt dort mit einem Anteil von 3,8% über dem niedersächsischen Durchschnittswert. Im Werra- Meißner-Kreis macht die Bruttowertschöpfung aus dem verarbeitenden Gewerbe nur einen Anteil von 26,6% aus, dort hat das Baugewerbe mit 8% jedoch eine größere Bedeutung als im Landkreis Holzminden mit 4,8%.

70

60 LK CLP LK HOL 50 WMK 40

30

20

10

0 1. Sektor 2. Sektor 3. Sektor

Abbildung 12: Beschäftigtenanteile in den Sektoren in den Landkreisen in % Quelle: www.wegweiser-kommune.de, eigene Darstellung

Für einen Landkreis ohne großstädtischen Verdichtungsraum besitzt die Landwirtschaft in Holzminden, und somit der primäre Sektor, eine vergleichsweise geringe Bedeutung mit ei- nem Beschäftigungsanteil von 0,9%.20 Die meisten Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz im tertiären Sektor. 51,7% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind diesem Sektor zuzuordnen. Im Landesvergleich ist der Landkreis Holzminden hier stark unterrepräsentiert. Bedeutend für die Region ist, wie schon aus den Zahlen für die Bruttowertschöpfung hervor- geht, der industrielle Sektor, der einen Beschäftigungsanteil von 47,4% ausmacht, denn der

20 Landesamt für Statistik (o.J.): 135.

19 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Landkreis Holzminden zählt zu den am stärksten gewerblich-industriell geprägten Regionen in Niedersachsen. Dieser Sektor kann durch verschiedene Rohstoffvorkommen auf eine jahr- hundertealte Tradition zurückblicken.21 Von den 17.249 sozialversicherungspflichtigen Be- schäftigten ist der größte Anteil, in Höhe von 8.074 Menschen im verarbeitenden Gewerbe tätig (s. Abbildung 12). Über die Hälfte (4.953) haben ihren Arbeitsplatz in den 44 Betrieben, die in der Kreisstadt Holzminden liegen. Gefolgt werden sie von 2.211 SvB in Handel, In- standhaltung und Reparatur von KfZ und 1.262 SvB im Baugewerbe.22 Ähnlich sieht die Ver- teilung im Landkreis Cloppenburg aus. Im Werra-Meißner-Kreis verhält es sich etwas anders, denn hier ist der Abstand zwischen der Beschäftigung im zweiten und dritten Sektor sehr viel höher als in den anderen beiden Landkreisen.

Insgesamt gab es im Jahr 2014 2.524 Betriebe im Landkreis Holzminden. Betrachtet man den Anteil der Unternehmen in den einzelnen Wirtschaftsabschnitten differenzierter, sind die meisten Unternehmen in den Wirtschaftsabschnitten Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (490), im Baugewerbe (287), im Grundstücks- und Wohnungswesen (241), in der Er- bringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (239), im Gastgewerbe (218) und im verarbeitenden Gewerbe (212) zu finden. Schlusslicht bilden die Betriebe des Bergbaus mit 7 Betrieben.23 Für den Landkreis Holzminden ist die hohe Anzahl an Handwerksunternehmen auffällig. Dem Landesamt für Statistik Niedersachsen zufolge waren im Jahr 2014 insgesamt 72 Handwerksunternehmen je 10.000 Einwohner_innen ver- zeichnet, was über dem Landesdurchschnitt von 62 Unternehmen lag. Auch im Landkreis Cloppenburg sind die Handwerksunternehmen mit einer Anzahl von 92 überdurchschnittlich häufig vertreten und bilden sogar die Spitzenposition in Niedersachsen. Bei dem Großteil der Betriebe im Landkreis Holzminden handelt es sich um kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wie der folgenden Abbildung 13 zu entnehmen ist.

Bei 88% der Betriebe handelt es sich um Kleinstbetriebe mit 0 bis 9 sozialversicherungs- pflichtigen Beschäftigten (SvB), 9,8% der Betriebe haben 10 bis 49 SvB und 2% aller Betriebe haben 50 bis 249 SvB. Nur 0,3% der Unternehmen hat mehr als 250 SvB, doch der Anteil der Beschäftigten in diesen Betrieben liegt mit 31,4% relativ hoch. Zieht man an dieser Stelle ei- nen Vergleich zum Werra-Meißner-Kreis fällt auf, dass dort nur 12,8% der SvB in Betrieben dieser Größe beschäftigt und der Großteil in den Kleinstunternehmen des Kreises tätig sind. Im Landkreis Cloppenburg hingegen findet sich eine ähnliche Verteilung, wie im Landkreis Holzminden. Dort sind ebenfalls über 30% der SvB in Großbetrieben tätig.

Es gab im Jahr 2016 21.174 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, von denen 19 % in Kleinstbetrieben (unter 10 Beschäftigten), 53,5% in Klein- und Mittelbetrieben (10-249 Be- schäftigte) und 27,5% in größeren Betrieben (mehr als 249 Beschäftigte) tätig waren.24

21 Landesamt für Statistik (o.J.): 135. 22 Landesamt für Statistik Niedersachen (2016b): 34. 23 Landesamt für Statistik Niedersachen (2016b): 34. 24 Vgl. Industrie- und Handelskammer Hannover (o.J.)

20 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

90 80 Betriebe 70 Beschäftigte 60 50 40 30 20 10 0 bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 50 bis 249 ab 250 Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte

Abbildung 13: Anteile der Betreibe und der Beschäftigten nach Betriebsgrößenklassen im Landkreis Holzminden 2015 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen (2016b), eigene Darstellung

Momentan liegt die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bei 24.592 mit Wohn- und Arbeitsort im Landkreis Holzminden. Hiervon haben 1.036 eine ausländische Staatsangehörigkeit.25 Die Erwerbslosenquote der Ausländer_innen, liegt bei 26,4%.

Die wichtigsten Betriebsbranchen im Landkreis Holzminden sind die Riech- und Geschmack- stoffindustrie, die Herstellung von Glas- und Glaswaren, Keramik, die Verarbeitung von Stei- nen und Erden, die elektrotechnische Industrie, der Sondermaschinenbau, die Elektrotechnik sowie die Bau- und Gipsindustrie. Unter den Betrieben des produzierenden Gewerbes befin- det sich eine Reihe von Unternehmen mit internationaler Bedeutung.26

Hierzu gehört das Unternehmen Symrise AG, ein globaler Anbieter von Riech- und Ge- schmackstoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen und funktionalen Inhaltsstoffen. Zu den Kunden gehören die Hersteller von Parfums, Kosmetik, Lebensmitteln und Getränken, die pharmazeutische Industrie sowie die Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln, Tier- futter und Babynahrung. Das Unternehmen gliedert sich in die drei Segmente Flavor, Nutri- tion und Scent & Care. Entstanden ist das Unternehmen 2003 durch die Fusion von Dragoco Gerberding & Co. AG und Haarmann & Reimer GmbH. Seit Dezember 2006 notiert das Unter- nehmen an der Deutschen Börse und wurde etwa ein Jahr später in den MDAX aufgenom- men. Mit 2.500 Mitarbeiter_innen am Standort Holzminden und 8.944 Mitarbeiter_innen an den 40 Standorten weltweit, ist die Symrise AG das größte und erfolgreichste Unternehmen des Landkreises Holzminden. Der Umsatz lag im Jahr 2016 bei 2,903 Milliarden Euro. Dies macht sich auch bei der Vermarktung der Stadt Holzminden bemerkbar, die sich offiziell „Stadt der Düfte und Aromen“ nennt und einen Duftrundgang in der Innenstadt erschaffen

25 Bundesagentur für Arbeit (2017) 26 Landesamt für Statistik (o.J.): 135.

21 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen hat. Weitere Unternehmen in der Stadt Holzminden sind STIEBEL ELTRON, ein Unternehmen der Haus- und Systemtechnik mit 1.400 Mitarbeiter_innen, Noelle + von Campe, ein Behäl- terglas-produzierender Betrieb, der seinen Sitz in Boffzen hat und 460 Mitarbeiter_innen be- schäftigt. Ein weiterer Produzent von Glas, jedoch im Flachglasbereich, ist das Unternehmen Interpane Glas Industrie, mit Sitz in Lauenförde, das über 400 Beschäftigte verfügt. Darüber hinaus sind 2.478 Beschäftigte im Handel tätig und 6.902 im Dienstleistungsbereich. Hier liegt der Branchenschwerpunkt auf dem Bereich Gesundheits- und Sozialwesen, sowie Ver- kehr. Der Größte Dienstleister im Landkreis Holzminden ist das Agaplesion Evangelische Krankenhaus mit 500 Mitarbeiter_innen, gefolgt von Tesium, einem Industriedienstleister mit 240 Mitarbeiter_innen, und Weydringer & Strothe, einem Getränkegroßhandel mit 230 Be- schäftigten.27 Auch in den Bereichen der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung; Sozialversi- cherung haben 1.508 Menschen ihren Arbeitsplatz.28 Der Landkreis Holzminden hat eine überdurchschnittliche Exportquote, die zeigt, dass die Unternehmen stark international aus- gerichtet sind. Zieht man an dieser Stelle den Vergleich zum Landkreis Cloppenburg wird er- sichtlich, dass dort die Ernährungsindustrie, die die starke örtliche Landwirtschaft als Roh- stofflieferant hat, eine sehr große Rolle spielt. Im Werra-Meißner-Kreis herrscht keine regi- onsspezifische Branche vor.

Unternehmen Branche Ort Mitarbei- ter_innen am Standort (ca.) Symrise AG Riech- und Geschmacks- Holzminden 2.500 stoffindustrie STIEBEL ELTRON Elektroindustrie Holzminden 1.400 GmbH&Co.KG Interpane Glasindustrie AG Flachglasindustrie Lauenförde 400 Noelle + von Campe Glas- Behälterglasindustrie Boffzen 460 hütte GmbH

Tabelle 6: Die größten und umsatzstärksten Unternehmen im Landkreis Holzminden Quelle: Industrie- und Handelskammer Hannover (o.J.)

27 Industrie- und Handelskammer Hannover (o.J.) 28 Bundesagentur für Arbeit (2017)

22 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

4.1 Erwerbslosigkeit

Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,6% und die Beschäftigungsquote bei 54,7% (Stand: 1.4.18).29 Der Landkreis Holzminden hat somit die höchste Arbeitslosenquote im Vergleich zum Landkreis Cloppenburg (4,7%) und dem Werra-Meißner-Kreis (5,5%).

Bei der Betrachtung des Arbeitslosenanteils an den sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten in der Zeitreihe von 2006 bis 2015 in allen drei Landkreisen wird deutlich, dass dieser über die Jahre immer weiter zurückgegangen ist. Der Landkreis Holzminden weist auch über die Jahre immer den höchsten Anteil an Arbeitslosen auf. Der Landkreis Cloppenburg hebt sich über den gesamten Zeitraum deutlich von den Landkreisen Holzminden und Werra- Meißner ab. Dort lag die Arbeitslosenquote 2006 bei 11,9% im Gegensatz zu Holzminden (17,2%) und Werra-Meißner (16,5%). Im Jahr 2015 ist der Unterschied nicht mehr so immens und liegt bei 7,1% im Landkreis Cloppenburg und bei 8,7% im Werra-Meißner-Kreis. Der Landkreis Holzminden hatte zu dem Zeitpunkt Arbeitslosenanteil von 9,9%.

18 LK CLP 16 LK HOL 14 WMK 12

10

8

6 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abbildung 14: Arbeitslosenanteil an den SvB in % im Vergleich, 2006 bis 2015. Quelle: www.wegweiser-kommune.de; eigene Darstellung.

4.2 Pendler_innen

Im Jahr 2015 lag der Anteil der Einpendler_innen bei 33,1% der sozialversicherungspflichti- gen Beschäftigten und der Anteil der Auspendler_innen bei 42,5%. Der Pendlersaldo lag demnach im negativen Bereich, bei -7,5%.30 Die Kreisstadt Holzminden hebt sich jedoch ab und ist die einzige Kommune des Landkreises mit positivem Pendler_innensaldo. Sie stellt den regionalen Arbeitsplatzschwerpunkt mit den Unternehmen Symrise und Stiebel Eltron dar. Hier gab es im Jahr 2015 63,7% Einpendler_innen und 39,1% Auspendler_innen. Davon

29 komsis-Netzwerk (o.J.) 30 www.wegweiser-kommune.de

23 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen waren 1.668 Pendler_innen aus der benachbarten Kreisstadt Höxter zu verzeichnen. Dem gegenüber standen nur 689 Auspendler_innen und somit wird deutlich, welche große Bedeu- tung die Stadt Holzminden als Arbeitsort hat.

70 Stadt Holzminden 60 Landkreis Holzminden 50

40

30

20

10

0

-10 Einpendler_innen Auspendler_innen Pendler_innensaldo

Abbildung 15: Pendler_innendaten der SvB in Stadt und Landkreis Holzminden 2015 Quelle: www.wegweiser-kommune.de, eigene Darstellung

50 LK CLP 40 LK HOL 30 WMK

20

10

0

-10

-20 Einpendler_innen Auspendler_innen Pendler_innensaldo

Abbildung 16: Pendler_innenquoten der Landkreise im Vergleich im Jahr 2015 in % Quelle: www.wegweiser-kommune.de, eigene Darstellung.

Auch auf Kreisebene sind deutliche Pendler_innenströme zu verzeichnen. So pendelten 273 Menschen von Alfeld nach Delligsen und 268 Menschen von Höxter nach Boffzen ein. Auch nach Lauenförde pendelten 258 Menschen, die ihren Wohnort im angrenzenden Beverungen haben. Aus dem Kreisgebiet heraus pendeln die Arbeitnehmer_innen vor allem nach Alfeld, Höxter und Hameln.

24 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

Im Vergleich zum Werra-Meißner-Kreis und zum Landkreis Cloppenburg kann man sagen, dass alle Landkreise einen negativen Pendler_innensaldo verzeichnen und der Werra-Meiß- ner-Kreis mit 11,2 % das höchste Pendler_innensaldo aufweist. Der Landkreis Holzminden verfügte 2015 über die meisten Auspendler_innen mit einem Anteil von 42,5% der sozialver- sicherungspflichtig Beschäftigten und über die meisten Einpendler_innen mit 33,1% im Ver- gleich zu den anderen Landkreisen.

4.3 Neugründungen und Geschäftsaufgaben

Schaut man sich den Bereich der Gründungen und Geschäftsaufgaben an wird ersichtlich, dass es seit dem Jahr 2005 immer weniger Neugründungen im Landkreis Holzminden gibt (s. Abbildung 17). Im Jahr 2006 lagen die neugegründeten Betriebe noch bei einer relativ hohen Zahl von 599. Seitdem am 30. Juni 2006 jedoch das Förderinstrument „Ich-AG“ endete, gin- gen auch die Betriebsneugründungen stark zurück.31 In den Jahren 2008 bis 2011 stagnier- ten sie bei einer Zahl von ungefähr 430 Betriebsneugründungen für drei Jahre. Seit 2011 sinkt das Gründungsgeschehen erneut bis auf 313 im Jahre 2015. Gründe hierfür sind die die veränderten Förderbedingungen für Selbstständige, der starke Arbeitsmarkt und die gro- ßen Unternehmen, die Fachkräfte benötigen und starke Arbeitgeber im Kreisgebiet sind.

650 600 Betriebsneugründungen 550 Betriebsaufgaben 500 450 400 350 300 250 200 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abbildung 17: Neugründungen und Betriebsaufgaben im Landkreis Holzminden von 2006 bis 2015 Quelle: Industrie- und Handelskammer Hannover (2016), eigene Darstellung

31 Im Förderprogramm Ich AG bekamen Existenzgründer_innen für maximal drei Jahre einen monatli- chen pauschalen Zuschuss. Fördersumme im ersten Jahr 600 Euro, im zweiten Jahr 360 Euro, im dritten Jahr 240 Euro. Zum 1.Juli 2006 wurde die Ich AG durch den Gründungszuschuss abgelöst. Dieser hat eine maximale Förderdauer von 15 Monaten und besteht aus einer zusätzlich zum Ar- beitslosengeld gezahlten Pauschale in Höhe von 300 Euro pro Monat.

25 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Hingegen nimmt die Zahl der Betriebsaufgaben seit dem Jahr 2009 stetig zu, so dass seit dem Jahr 2014 eine stark negative Bilanz zu verzeichnen ist. Im Jahr 2014 standen 360 Be- triebsneugründungen 414 Betriebsaufgaben gegenüber. 2015 nahm die Zahl der Neugrün- dungen um 47 ab, sodass nur noch 313 Betriebsneugründungen 406 Schließungen gegen- überstanden. Die Gewerbebilanz im Bereich Industrie und Handel für das Jahr 2015 ist dem- nach deutlich negativ.

Sonstige Immobilien Verkehr und Logistik Information, Kommunikation Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Gastgewerbe Handel Dienstleistungen

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Abbildung 18: Neugründungen nach Branchen im Landkreis Holzminden 2015. Quelle: Industrie- und Handelskammer Hannover (2016), eigene Darstellung

Die meisten Gründungen gab es im Bereich der Dienstleistungen (108) und im Handel (84). Der Dienstleistungssektor verlor dennoch deutlich mit -28,9%, der Handel weniger stark mit -2,3%. Ein deutlicher Rückgang um 53,1% war im Baugewerbe zu verzeichnen. Einzig das Gastgewerbe konnte eine Zunahme um 68% erreichen. Die Gründungen in diesem Bereich stiegen von 17 auf 42. Betrachtet man die Branchenverteilung in Abbildung 18, fällt der große Anteil von Gründungen im Gastgewerbe auf. Im Gegensatz dazu verliert das Bauge- werbe sehr stark an Zuwachs. Mit einem Anteil von nur 8% der Neugründungen ist diese Branche sehr schwach vertreten.32

32 Vgl. Industrie- und Handelskammer Hannover (2016): 43-44.

26 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

4.4 Neugründungen durch Ausländer_innen

Neugründungen durch Ausländer_innen machen im Landkreis Holzminden nur einen gerin- gen Anteil von 15% der Einzelunternehmen aus. In Niedersachsen liegt der Durschnitt mit ei- nem Anteil von 22,6% um einiges höher. Man muss hierbei jedoch bedenken, dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht in der Statistik auftauchen und der Anteil dieser Grün- der_innen demnach nicht in den Zahlen enthalten ist. Der Anteil der Neugründungen durch Ausländer_innen ist, trotz der sinkenden Gründungszahlen insgesamt, von 10% im Jahr 2006 auf 15% im Jahr 2015 gestiegen. Insgesamt betrachtet ist die Anzahl der Neugründungen durch Ausländer_innen in dem Zeitraum 2006 bis 2015 um etwa 20% zurückgegangen. In dem gleichen Zeitraum sind die Gründungen durch deutsche Staatsangehörige jedoch viel stärker gesunken, und zwar um mehr als 50%. 460 Gründungen im Jahr 2006 standen 228 Gründungen im Jahr 2015 gegenüber.33 Ausländische Neugründungen werden vermutlich zukünftig immer wichtiger für die deutsche Wirtschaft werden und einen größeren Anteil an der Gesamtsumme der Betriebsneugründungen einnehmen.

2006 2015 deutsch 49

40 460

228

2006 2015

Abbildung 19: Anzahlen und Anteile der Neugründungen von Einzelunternehmen nach Staatsangehörigkeit im Landkreis Holzminden von 2006 und 2015 Quelle: Industrie- und Handelskammer Hannover (2016), eigene Darstellung

Besonders hoch war im Jahr 2015 der Anteil ausländischer Gewerbetreibender in der Gastro- nomie und im Baugewerbe im Landkreis Holzminden. Die meisten Gründer_innen stammten in diesem Jahr aus der Türkei (13), gefolgt von Menschen aus Italien (5) und Polen (3).34 Für die Zukunft sind mehr Gründungen durch Geflüchtete zu erwarten. Diese Annahme stützen

33 Vgl. Industrie- und Handelskammer Hannover (2016): 45. 34 Vgl. Industrie- und Handelskammer Hannover (2016): 45.

27 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen die Zahlen von 2016. Insgesamt gab es 249 Neugründungen im Landkreis Holzminden. Hiervon waren 211 deutsche Gründer_innen und 38 nicht deutsche Gründer_innen. Fünf von den Gründer_innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stammen aus Rumänien, jeweils vier aus Bulgarien und der Türkei, gefolgt von jeweils drei aus Serbien und Polen. Jeweils zwei Gründungen wurden durch Italiener_innen, Pakistaner_innen und Griech_innen durch- geführt.35

4.5 Gewerbeflächen und Leerstand

Der Landkreis Holzminden ist sehr stark vom Leerstand betroffen. Veranschaulicht wird dies auch in der Abbildung 20 auf der nur der Kernbereich der Innenstadt von der Kreisstadt Holzminden zu sehen ist. Eine Vielzahl an leeren Geschäften, auf der Graphik rot gekenn- zeichnet, reihen sich aneinander. Die Kontaktaufnahme zu Eigentümer_innen leerstehender Ladenlokale/Gewerbeflächen im Stadtgebiet Holzminden erfolgt über die Stadtverwaltung.

Abbildung 20: Leerstände in der Kernstadt Holzminden, Stand Januar 2017. Quelle: Stadtmarketing Holzminden (2017)

35 Landesamt für Statistik Niedersachsen, LNS-Online.

28 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

In der Kreisinnenentwicklung des Landkreises Holzminden wird mit dem Baulücken- und Leerstandskataster gearbeitet. Dieses Kataster ist eine webbasierte Datenbank für Ortspla- ner_innen, mit der die Altersstruktur, Leerstände und Baulücken der Gemeinden bis auf Ge- bäudeebene in Karten angezeigt werden. Genutzt werden die den Gemeindeverwaltungen zugänglichen Karten für Um- oder Rückbaumaßnahmen. Das Computerprogramm wird kos- tenpflichtig durch das Landesamt für Geoinformation und Landesentwicklung Niedersachsen (LGLN) zur Verfügung gestellt und die Gemeinden können ihre Daten dadurch eigenständig erfassen und pflegen. Um an die Daten zu gelangen, muss man sich direkt an die Gemein- den wenden, denn aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen die Informationen nicht offen zugänglich gemacht werden.

Darüber hinaus gibt es noch das Programm KomSIS (Kommunale Standort-Informations-Sys- tem), das bei der Suche nach Immobilien, Produktions- oder Lagerhallen, Flächen für Büro, Praxis oder Einzelhandel hilft. Dort kann zum einen nach Gewerbeflächen und Gewerbeim- mobilien in Niedersachsen gesucht werden und zum anderen werden Daten und Fakten zu den Standortbedingungen der niedersächsischen Landkreise, Städte und Gemeinden ange- boten. Das vom Regio-Institut in Oldenburg entwickelte Informationssystem bietet standort- suchenden Unternehmen ein kostenloses Rechercheinstrument in mehr als 400 Städten und Gemeinden Niedersachsens. Auch der Landkreis Holzminden ist an diesem Wirtschaftsportal beteiligt, es sind zurzeit jedoch nur sieben Gewerbeimmobilien dort eingepflegt. Weiterhin gibt es das Flächenprogramm FREE der IHK Hannover. Dies ist ein Flächenrecherchesystem für Einzelhandel und Dienstleister der IHK Hannover. Dort sind momentan 31 leerstehende Gebäude für das gesamte Kreisgebiet zu finden.

29 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

5 Integrationsförderung

In der Vergangenheit zeichneten sich die Integrationsangebote im Landkreis Holzminden durch viele einzelne, oft nur kurz andauernde Projekte aus, die größtenteils nicht unterei- nander abgestimmt waren.36 Dies soll sich durch die Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe zukünftig ändern. Die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe ist damit zent- rale Koordinations- und Anlaufstelle für die vorhandenen Beratungs-, Bildungs- und Ser- viceangebote der Verwaltungen, Bildungsträger sowie Vereine und Verbände. Die Koordinie- rungsstelle wird durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie ge- fördert. Hauptaufgaben sind die Initiierung, Koordinierung und Unterstützung von Projekten und Prozessen für die Förderung des Zusammenlebens von Menschen mit unterschiedlicher Prägungen sowie die Verbesserung der Teilhabechancen.

Zu den Aufgaben gehören unter anderem: • Bestandsaufnahme und Analyse der lokalen Situation • Erstellung und Fortschreibung eines Handlungskonzeptes • Bündelung und Koordination von Integrationsaufgaben • Unterstützung des Ehrenamtes – besonders: Steuerung der Arbeit der Integrationslotsen • Aufbau/Pflege kooperativer Strukturen – Netzwerkarbeit • Interkulturelle Öffnung von Vereinen/Organisationen – aktive Teilhabemöglichkeit • Interkulturelle Öffnung der Kommunalverwaltungen (diese partizipieren direkt von der Ar- beit der Koordinierungsstelle) • Koordination von Projekten, Veranstaltungen und Einzelmaßnahmen

Zum Angebot der Koordinierungsstelle gehört auch die Sozialbetreuung. Aufgaben sind die Beratung, Vermittlung und Unterstützung für die Integration von Flüchtlingen in die deut- sche Gesellschaft. Im Landkreis Holzminden werden zahlreiche Sprach- und Integrations- kurse von der Kreisvolkshochschule Holzminden, der Deutschen Angestellten Akademie, der Stiftung Bildung Handwerk und von den Berufsbildenden Schulen angeboten.

Zur Bündelung und Koordination des großen Bildungsangebotes wurde in diesem Jahr, spe- ziell für den Bereich der Neuzugewanderten, eine Bildungskoordinatorin vom Landkreis Holzminden eingestellt. Die Koordinierungsstelle übernimmt als Stabstelle in der Verwaltung die Aufgabe alle regionalen Akteur_innen zu vernetzen. Eine Übersicht über alle Beratungs-, Sprach- und Integrations-Angebote befindet sich auf der Homepage des Landkreises Holz- minden.37

Von der Kreisvolkshochschule Holzminden gibt es im Bereich der Integrationsarbeit ein sehr breit gefächertes Angebot. Es werden verschiedene Kurse zur Integrationsförderung und Sprachbildung angeboten. Die Deutsche Angestellten Akademie und die Stiftung Bildung

36 Vgl. Wagner (2015): 94. 37 Vgl. Landkreis Holzminden (o.J.)

30 Die Ausgangslage im Landkreis Holzminden

Handwerk bietet Angebote für Migrant_innen an, die ihnen bei der Integration helfen sollen. Die Johanniter Unfallhilfe e.V. verfügt über eine Integrationsberatung und auch der Paritäti- sche Dienst ist für die Integrationsförderung im Landkreis Holzminden zuständig. Eine Mig- rationsberatung für Erwachsene wird vom Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Holzmin- den-Bodenwerder angeboten. In Bodenwerder findet in den Räumen des Jugendzentrums „Klex“, Rühler Straße 38, 37619 Bodenwerder, eine persönliche Betreuung und Unterstützung zum Thema Flüchtlings- und Integrationshilfe für Migrant_innen aus der Samtgemeinde Bo- denwerder-Polle statt. Die Integrationsbeauftragte Esin Özalp, die Menschen mit ausländi- schen Wurzeln bei der Integration zur Seite steht ist in Stadtoldendorf tätig. Das Kennenlern Cafe in Delligsen ist sonntags von 15.00 bis 18.00 Uhr im katholischen Gemeindehaus, Schulstr. 10 a in Delligsen geöffnet und fördert den Austausch zwischen verschiedenen Kul- turen und Nationalitäten.

Auch in den Migrant_innenorganisationen und in den Glaubensgemeinschaften findet Integ- rationshilfe, jedoch auf informeller Ebene, statt. „Die Vereine und Zusammenschlüsse der türkischen Migrant/innen erfüllen wichtige gesellschaftliche und soziale Funktionen, wie z.B. Sozialberatung, Familienhilfen, Treffpunkte für Jugendliche und Erwachsene, Unterstützung bei Begräbnissen.“38 Hinsichtlich der Existenzgründung tauschen sich die Menschen mit aus- ländischen Wurzeln ebenfalls häufig innerhalb der Migrant_innenorganisationen aus. Sie ge- ben sich untereinander Rat bei allen Phasen der Gründung und Unternehmensführung.39 Es gibt einige Zusammenschlüsse von Menschen mit ausländischen Wurzeln im Kreisgebiet. Vorherrschend sind hier die türkischen und islamischen Vereinigungen. Vor einiger Zeit gab es noch einen albanischen Verein und einen türkischen Freundschaftsverein. Beide Vereine gibt es jedoch nicht mehr und nun treffen sich die ehemaligen Vereinsmitglieder im deutsch-türkischen Integrationsverein im Katzensprung in Holzminden. Dort treffen sich demnach Männer unterschiedlicher Herkunft überwiegend am späten Nachmittag und tau- schen sich bei Tee und Spielen aus. Auch die Moscheen und Freikirchen im Kreisgebiet sind Treffpunkt und Austauschmöglichkeit für Menschen mit islamischen Hintergrund. Die Mo- scheen sind vor allem für die Frauen, die nicht Mitglieder des Vereinslebens sind, wichtig. Von der Fatih Moschee werden Veranstaltungen speziell für islamische Frauen organisiert, wie beispielsweise Städtereisen. Da unter den Frauen auch viele Selbstständige sind, bieten diese Veranstaltungen eine gute Möglichkeit zum Austausch untereinander. Zu den Mitglie- dern der evangelischen Freikirchen hingegen zählen viele Spätaussiedler_innen. Sie schließen sich im Landkreis Holzminden nicht zu Vereinen zusammen, sondern tauschen sich eher in der Gemeinde und im privaten Bereich aus. Die Mitglieder der jeweiligen Freikirchen stam- men oftmals aus Russland und sind sehr gut untereinander vernetzt. Unter ihnen gibt es Selbstständige, die ihren Kundenkreis hauptsächlich aus der eigenen Gemeinde bilden.40

38 Wagner (2015): 94. 39 Interview mit einem Unternehmer mit Migrationshintergrund. 40 Interview mit einer Gründungsinteressierten mit Migrationshintergrund.

31 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

6 Quellen

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