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Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH Am Kronberger Hang 4 65824 Schwalbach Tel.: +49 6196 566-0

Weitere Informationen über Dow finden Sie im Internet unter www.dow.com und www.dow.de.

Über Ihre Anmerkungen oder Anregungen freuen wir uns sehr. Sie erreichen uns unter [email protected].

Stand: Januar 2010

Im Herzen Europas

Für die Menschen. Für die Region. Für die Zukunft. Dow-Standorte in Deutschland

Rostock

Stade Ohrensen

Bremen Bomlitz

Ibbenbüren

Ahlen Bitterfeld Düsseldorf Schkopau Böhlen

Wesseling

Schwalbach am Main

Speyer

Rastatt Rhine Center

Baltringen München

Produktion Technischer Service Vertrieb

Stand: Januar 2010 1

Liebe Leserin, lieber Leser, eine Karte der Dow-Standorte in Deutsch- land hätte sich 1960 mit einem einzigen Punkt begnügen müssen – dem Standort Frankfurt am Main für unser erstes Verkaufsbüro. Heute sind wir an mehr als 20 Standorten in elf Bundesländern tätig, darunter einige große Produktionsstätten, Anwendungslabore und verschiedene Serviceeinrichtungen für unsere Kunden. Dow Deutschland ist ein gewichtiger Player in der deutschen Chemie und ein kompetenter Partner unserer Kunden. Wir können auf fünf Jahrzehnte einer sehr erfolgreichen Entwick- lung zurückblicken. Zu den Meilensteinen zählen die Gründung und Entwicklung der integrierten Werke in Rheinmünster und , dazu die Einbeziehung vieler leistungsfähiger kleiner Stand- orte. Ein Projekt der besonderen Dimension war die Übernahme des Olefinverbunds in Mitteldeutschland. Und in jüngster Zeit prägten bedeutende Akquisitionen wie die von Wolff Walsrode sowie Rohm and Haas unsere Geschichte. An unseren Produktionsstandorten setzen wir Standards in Umwelt- schutz und Sicherheit, als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor ist Dow ein geschätzter Partner in den Regionen. Wir pflegen gute Beziehungen zu den Menschen in unserer Nachbarschaft. Das Unternehmen befindet sich im Wandel. Er wird uns begleiten, auch im Jubiläumsjahr. Wir nutzen die Chance, uns mit unseren Stärken besser am Markt zu positionieren. Wir werden weiterhin unser Know-how und Marktwissen einsetzen, um mit Innovationen zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen und an den großen Herausforderungen bezüglich Energieversorgung, Verkehr, Wohnen, Nahrung und Gesundheit zu arbeiten. Daher blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Dow in Deutschland bleibt eine tragende Säule von The .

Ralf Brinkmann Präsident Dow in Deutschland

Inhalt

Seite 4 Seite 20 Seite 26 Seite 34 Seite 38

Ein Unternehmen Lösungen Verantwortliches Die Menschen Dow in den im Herzen für ein besseres Handeln bei Dow Regionen – wir Europas Leben gehören dazu Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, es ist faszinierend, aus welchen kleinen Anfängen heraus The Dow Chemical Company in Europa und später in Deutschland Fuß fasste. 50 Jahre nach dem Start in Frankfurt am Main steht Dow in Deutschland für unseren größten Produktionsstandort und wichtigsten Absatzmarkt nach den USA. Diese Broschüre zeichnet nach, wie alles begann, wie sich die Pionie- re von Dow auf dem deutschen Markt, einem der anspruchsvollsten der Welt, etablierten und durchsetzten. Heute genießt Dow großen Respekt in der Chemiebranche, bei unseren Kunden und bei den Menschen in der Nachbarschaft unserer Standorte. Möglich wurde diese Erfolgsgeschichte durch das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, durch die Qualität unserer Produkte und die zahlreichen technologischen Problemlösungen, die wir unseren Kunden liefern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dow auf der gesamten Welt sind stolz auf das, was die Kolleginnen und Kollegen in Deutschland erreicht haben. Wir arbeiten daran, Dow zu dem führenden Unternehmen für Hochleistungsmaterialien und Spezial- chemikalien zu machen. Ich bin zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden. Deutschland wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Ich gratuliere den Kolleginnen und Kollegen in Deutschland zu dem Jubiläum und freue mich auf eine ebenso erfolgreiche gemeinsame Zukunft.

Andrew N. Liveris Chairman und CEO The Dow Chemical Company 2 | 3

Liebe Leserin, lieber Leser, Deutschland hat für mich eine ganz spezielle Bedeutung. In den 80er Jahren war ich für Dow Deutsch- land als Finanzdirektor tätig und habe drei Jahre lang in Stade und Frankfurt am Main gelebt. Später, Mitte der 90er Jahre, durfte ich einen weiteren aufregenden Meilenstein in der 50-jährigen Geschichte miterleben und mitgestalten: die Privatisierung des mitteldeutschen Olefinverbunds. In langen Verhandlungen mit der Treuhandanstalt gelang es, ein valides Konzept für die grund- legende Modernisierung der Standorte zu entwickeln – heute zählen sie zu den sichersten und effizientesten bei Dow überhaupt. Die Entwicklung, die Dow in Deutschland genommen hat, ist über- aus beeindruckend: Innerhalb von wenigen Jahrzehnten wurden Milliarden Euro investiert, ein hocheffizientes Netzwerk von Produk- tionsstandorten geschaffen und exzellente Beziehungen zu unseren Kunden aufgebaut. In manchen Jahren ging der Großteil von Dows globalen Investitionen nach Deutschland. Das Unternehmen legte damit den Grundstein für den ausgezeich- neten Ruf, den es sich in Deutschland, der „Wiege der Chemie“, erarbeitet hat. Neben den großen deutschen Mitbewerbern zu bestehen war nur möglich durch die Effizienz, die Kreativität, die Genauigkeit und die Beharrlichkeit der deutschen Kolleginnen und Kollegen. Ihre engagierte und konstruktive Reaktion auf sich ändernde Rahmenbedingungen hat mich auch persönlich immer wieder begeistert. Während der vergangenen 50 Jahre stand Dow oft vor großen Ver- änderungen – so auch heute. Von der strategischen Konzentration des Unternehmens auf kundenspezifische, forschungsintensive Lösungen kann Deutschland überdurchschnittlich profitieren. Das Land besticht mit seinem reichen Know-how, der Führungsrolle in vielen Zukunftstechnologien und den fortwährenden Investitionen in Forschung und Entwicklung als Brutstätte von Innovationen – und ist hochattraktiv für Dow.

Als größter Markt Europas und mit seinem führenden Industriesektor bietet Deutschland unseren Geschäftsbereichen ein unvergleich - liches Potenzial. In meiner Vision für die Region Europa, Naher Osten und Afrika nimmt Deutschland eine herausragende Rolle ein.

Geoffery E. Merszei Präsident – Dow Europa, Naher Osten, Afrika Executive Vice President The Dow Chemical Company Ein Unternehmen im Herzen Europas

Man schreibt das Jahr 1952, als The Dow Chemical Company („Dow“) den Blick nach Europa richtet. Dow ist seit der Gründung 1897 in Midland/ Michigan zu einem großen Chemieunternehmen herangewachsen, hat einen Namen als Produzent von Chlor, Farbstoffen, Magnesium, Kunstharzen und Kunststoffen. Doch die Aktivitäten sind im Wesentlichen auf Nordamerika beschränkt. Im Jahr 1949 exportierte man nach Europa Produkte im Wert von gerade mal 1,5 Millionen US-Dollar. Ein Unternehmen im Herzen Europas 4 | 5

Nun ist die Zeit reif für einen Brücken- kopf auf dem Kontinent. Europa erholt sich von den Zerstörungen des 2. Welt- kriegs, der Marshall-Plan der USA zum Wiederaufbau wirkt sich aus, es zeichnet sich ein gewaltiger wirtschaftlicher Auf- schwung ab.

Das erste europäische Dow-Büro wird 1952 in Zürich errichtet. Die Wahl fiel auf Zürich wegen des internationa- len Flughafens, der ebenso international ausgerichteten Banken und weil Zürich zu dieser Zeit neben Brüssel die einzige europäische Stadt ist, die eine direkte Mit Technologie Telex-Verbindung in die USA ermög- und Know-how in die Zukunft: licht. In diesen Tagen ist der Fernschrei- 50 Jahre nach dem Start ber unabdingbar für die schnelle ge- ist Dow in Deutschland schäftliche Kommunikation über lange eine vitale Unternehmens - einheit. Distanzen.

Der Start gestaltet sich mühsam. Die Unternehmenseinheit „Dow Europe“ besteht anfänglich aus drei Personen, 1958 sind es zehn. Doch seit 1955 läuft mit einem Joint Venture die erste euro- päische Produktionsanlage von Dow in Wales, und der globale Markt für Kunst- stoffe beginnt zu wachsen. Nach und nach eröffnet das Unternehmen in den wichtigsten europäischen Ländern eigene Verkaufsbüros. Im April 1960 be- ginnt die erste deutsche Niederlassung in Frankfurt am Main mit der Arbeit.

Das „deutsche Wirtschaftswunder“ Frankfurt am Main liegt im Herzen der Bundesrepublik Deutschland. Dort war 1948 mit der Einführung der D-Mark und einer sozialen Marktwirtschaft der Grundstein für einen phänomenalen wirtschaftlichen Aufstieg gelegt worden. Bald wächst die Wirtschaft real in zwei- stelligen Jahresraten. Auf der ganzen Welt spricht man vom „deutschen Wirt- schaftswunder“. Dieses findet aber nur in der 1949 gegründeten Bundes- republik statt. Der deutsche Markt ist für Dow der Dow aber schreibt in Europa und wichtigste in Europa, denn hier sitzen speziell in Deutschland ab den 1960er die deutschen Chemiekonzerne Bayer, Jahren eine Erfolgsgeschichte, „eine BASF und Hoechst, die „Großen Drei“, der blendendsten Vorstellungen in der die allesamt in der Weltliga der Chemie Geschichte der Chemieindustrie“, wie spielen. Dow bietet eine ganze Reihe der US-Historiker E. N. Brandt feststellt. von Produkten zur Weiterverarbeitung Zu den Erfolgsfaktoren zählen: in der chemischen Industrie an. Top-Technologien, hohe Effizienz, Vermarktung ausschließlich von Pro- Anfang der 1960er Jahre lebt die dukten und Know-how, die sich in den ganze westliche Welt in Aufbruchstim- USA bewährt haben. Die Produktpalette Frankfurt am Main mung. In den USA weist der neue Präsi- wird übersichtlich gehalten, investiert mit dem Rathaus dent John F. Kennedy der Nation den wird in eine leistungsfähige, flexible „Der Römer“. Weg zum Mond, alles scheint machbar. Organisation, die vielen Märkten, unter- In Deutschland bricht die Wirtschaft schiedlichen Kulturen und Sprachen alle Rekorde, es herrschen Wohlstand sowie gesetzlichen Strukturen gerecht für breite Schichten, Vollbeschäftigung wird. und Mangel an Arbeitskräften. Die Ära von 1950 bis 1973 wird der Wirtschafts- Europaweit steigert die Firma ihren historiker Eric Hobsbawm später als das Umsatz von knapp 151 Millionen US- „Goldene Zeitalter“ bezeichnen. Es geht Dollar im Jahr 1967 auf 1,5 Milliarden 1973 zu Ende, als die OPEC, das Kartell 1976. Auf dem deutschen Markt steigt der erdölexportierenden Länder, nach der Absatz im gleichen Zeitraum von dem Oktoberkrieg zwischen Israel und 25,7 auf 225 Millionen US-Dollar. Ägypten die Förderung künstlich dros- Beschäftigte Dow 1967 in Europa rund selt. Der Ölpreis explodiert, die west- 2.000 Mitarbeiter, sind es 1976 rund lichen Industrieländer geraten in die 11.600. Und Deutschland ist der größte Rezession. Arbeitslosigkeit wird zum Einzelmarkt für Dow in Europa. Dauerphänomen. Jäh wird durch diese „erste Ölkrise“ klar, dass Erdöl, der Start im Schifferdorf „Lebenssaft“ der modernen Zivilisation, Schon bald liegt der Gedanke nahe, nicht unerschöpflich ist, dass mit den in Deutschland nicht nur zu verkaufen, Ressourcen der Erde verantwortungs- sondern auch direkt zu produzieren. Da- voller umgegangen werden muss. mit kann Dow seine deutschen Kunden schneller beliefern, denn bislang müs- sen die Dow-Produkte noch den langen

Die Europazentrale Die Zentrale von von Dow in Horgen Dow in Deutschland bei Zürich wird 1974 ist bis 1995 eröffnet. Sie wächst zu im Frankfurter einem wichtigen Stütz- Westend angesiedelt. punkt mit Ressourcen für Verwaltung und Forschung. Ein Unternehmen im Herzen Europas 6 | 7

Nahe der Wasserstraße Rhein entsteht der erste Dow-Produktionsstandort in Rheinmünster-Greffern.

Auf dem neu erworbenen Am 8. Juni 1967 wird die Dow- Gelände in Rheinmünster be- Produktionsstätte in Rheinmünster ginnen 1965 die Bauarbeiten offiziell eingeweiht. Der Einladung für das erste deutsche Dow- folgen prominente Gäste (v.l.): Werk. Die Politiker in der US-Botschafter George McGhee, Region begrüßen die Neu- der Geschäftsführer von Dow in ansiedlung. Rheinmünster Deutschland, Dr. Milan F. Ondras, ist um diese Zeit noch ein der Präsident von Dow Europe S.A., beschauliches Schifferdorf. Zoltan Merszei, Ministerpräsident Dr. Hans Filbinger und Weihbischof Karl Gnädiger. erster Chef des Frankfurter Verkaufsbü- ros), begrüßt Ehrengäste wie den Minis- terpräsidenten von Baden-Württemberg und den US-Botschafter in Bonn: „Wir haben von diesem Tag geträumt und für ihn gearbeitet.“ In den folgenden Jah- ren wird das Dow-Werk Rheinmünster zügig ausgebaut.

Dow fasst auch hoch im Norden Fuß. Bei der Suche nach einem Standort für einen großen Chlor-Alkali-Komplex wird man in Stade fündig. Die 45.000- Einwohner-Stadt liegt an der , west- lich von Hamburg. Stade ist eine tradi- tionsreiche Hansestadt, die aber wirt- schaftlich große Probleme hat. Das Land Niedersachsen steuert gegen und möch- Das Werk Rheinmünster te Stade zu einem modernen Industrie- wird zügig zu einem Weg aus den USA nehmen. Das be- standort entwickeln. Daher wird die modernen Produktions- standort ausgebaut – schauliche Schifferdorf Greffern (das Ansiedlung von Unternehmen im neuen hier eine Aufnahme später in der Gemeinde Rheinmünster Industriegebiet Stade-Bützfleth am von 2009. aufgeht) bietet sich an – der Standort Elbufer gefördert. Neben Dow lässt sich liegt in Baden-Württemberg am Rhein, hier ein Aluminiumwerk nieder, dazu die neue Autobahn Frankfurt am wird ein Kernkraftwerk gebaut, das Main–Basel verläuft in der Nähe. Die 1972 den ersten Strom liefert. Noch örtlichen Politiker begünstigen die An- ist die Kernkraft nicht umstritten, die siedlung von Industriebetrieben und so Anti-Atom-Bewegung formiert sich in kauft Dow 420 einzelne Grundstücke Deutschland erst ab 1975, ausgehend von rund 250 Eigentümern. „Der Spie- von einem Kraftwerksprojekt am Kaiser- gel“ wettert heftig gegen die Ansied- stuhl in Südbaden. lung, doch die Gemeinde Greffern lässt sich nicht beirren. 1965 beginnen die Dow möchte in Stade mittels Elek- ersten Bauarbeiten auf dem Werksgelän- trolyse Chlor herstellen, das „Arbeits- de, am 22. Oktober 1966 nimmt eine pferd“ der Chemie, ein Basisstoff für un- Anlage zur Produktion des Dämmstoffs zählige Produkte des täglichen Lebens. STYROFOAM™ ihren Betrieb auf. Dr. Dow, einer der weltweit größten Produ- Milan F. Ondras, Geschäftsführer von zenten von Chlor und Chlorderivaten, Dow Deutschland GmbH (und 1960 entscheidet sich für Stade auch wegen

1967 ist das Werk Rhein- münster nur über eine Stich- bahn in Schmalspur mit dem normalen Bahnnetz verbunden. In Rastatt werden die Waggons für das Werk auf Rollböcke gezogen und so auf der Schmalspurstrecke nach Greffern transportiert. 1989 wird das neue Abfertigungszentrum am Ortseingang Rheinmünster-Greffern in Betrieb genommen. Ein Unternehmen im Herzen Europas 8 | 9

Mai 1970: das für des Wasserwegs Elbe und der chlorid aus Chlor und Propy- und Journalisten aus Ham- den ersten Bauabschnitt des Stader Werks reichen Salzvorkommen im len hergestellt wird. Noch im burg nach Stade. Die Festrede vor gesehene Gelände nahen Ohrensen. Das selben Jahr beginnt die hält der renommierte TV- wurde eingedeicht und Steinsalz aus den dortigen Chlorproduktion, zügig Journalist und USA-Kenner mit Elbsand aufgespült, bevor der Bau der ersten Salzstöcken ist der Ausgangs- entstehen weitere Anlagen Thilo Koch. Er schlägt den Anlagen beginnen kann. stoff für die Chlorherstel- und ein eigenes Kraftwerk. Bogen von den Segnungen lung. 1969 wird auf dem und Gefahren der techni- Bützflether Sand der Grund- „Von der Cow zur Dow“ schen Zivilisation hin zur ge- stein für das Werk Stade ge- Offiziell wird das Werk am meinsamen Verantwortung legt, am 13. April 1972 be- 17. Mai 1973 in Betrieb ge- von Deutschen und Amerika- ginnt die Produktion in der nommen. Ein Sonderzug nern. Den Standort charakte- Glyzerin-Anlage, wo Allyl- bringt die vielen Ehrengäste risiert er mit den Worten:

Am 22.10.1969 erfolgt der „Erste Die Dow-Verantwortlichen Max Spatenstich“ für das Werk Stade Anacker, Werksleiter Terrance durch den stellvertretenden Minis- Walker, Otto W. Schnetzer und terpräsidenten des Landes Nieder- Wolfram P. Rittershaus erhalten sachsen, Kultusminister Lange. von zwei Vertretern der Genehmi- Der Präsident von Dow Europe S.A., gungsbehörde (im Bild links) den Zoltan Merszei, begrüßt über Genehmigungsbescheid für die 200 Gäste und bestätigt die bis Anlagen der Bauphase I des Werks zum Endausbau vorgesehene Stade. Investitionssumme von über 1 Milliarde DM. Die Chemieproduktion ruht nie – das Werk Stade „Die im Augenblick perfekteste Maschi- Doch mit der Zeit und im offenen 2006. ne zur chemischen Verwertung von Salz Dialog gelingt es Dow, die Mehrheit auf der Welt.“ Und da das Werk buch- der Menschen in Stade für sich zu stäblich auf der grünen Wiese entsteht, gewinnen. Zudem profitiert die Stadt, meint Koch lakonisch: „Von der Cow die vor der Ansiedlung kaum Geld zur Dow.“ hatte für moderne Kliniken oder Schulen, bald vom enormen Steuer- Dow und die anderen Industrie- aufkommen der Industrie und wird zu unternehmen werden in Stade nicht einer der reichsten Gemeinden Nieder- vorbehaltlos begrüßt. Die Stadt war sachsens. So wird beispielsweise die bislang vor allem Verwaltungszentrum, Sanierung der pittoresken die Menschen hatten keine Erfahrung möglich, die sich zu einem Schmuck- mit der Industrie vor ihrer Haustür. stück und Magneten für Touristen mausert.

Salz ist der Rohstoff zur Herstel- Am 1. Juni 1972 wird lung vielfältiger Grund- und Spezi- als erstes Produkt alchemikalien im Werk Stade. Hier aus Stade ein Kessel- ein Bohrturm im Aussolungswerk wagen mit Salzsäure Ohrensen. auf die Reise geschickt. Ein Unternehmen im Herzen Europas 10 | 11

Dow erwirbt sich Respekt In der deutschen Chemiebranche arbei- tet Dow lange im Schatten der „Großen Drei“. „Wir wurden nicht als volle Mitglieder im Club betrachtet“, erinnert sich der damalige Stader Werksleiter Bernhard H. Brümmer*. Aber mit der stetig steigenden Präsenz in Deutsch- land „haben sie uns akzeptiert und für unsere Leistungen respektiert“. Be- sonders die Ergebnisse in der Arbeits- sicherheit gelten als vorbildlich für die Branche.

In den 1970er und 1980er Jahren gehen weitere Produktionsanlagen in Der direkte Dialog mit der Öffentlichkeit hat Betrieb und die Produktionskapazitäten griert. Rechtlich bleiben sie den Gesell- entscheidend zu dem werden zügig erweitert, hinzu kommen schaften des jeweiligen Landes zugeord- hohen Grad an Akzeptanz Labors für Forschung und Entwicklung, net. Das Rhine Center ist einmalig in und Vertrauen in der Bevölkerung an den Zentren für die Ausbildung und biolo- der europäischen Unternehmensland- Standorten in gische Kläranlagen. Investiert wird in schaft und viele glauben an das Schei- Deutschland beige- tragen. die Infrastruktur, etwa in eigene Hafen- tern des Projekts. Doch dieses Stück anlagen an Rhein und Elbe, um mehr „Gelebtes Europa“ funktioniert und be- Transporte von der Straße auf das Was- zieht seine Impulse aus dem fruchtbaren ser zu verlegen. Die Zahl der Beschäftig- Miteinander von Deutschen und Fran- ten steigt – 1977 begrüßt das Werk Stade zosen, ergänzt durch viele weitere den eintausendsten Mitarbeiter. Nationalitäten. Zeitweise arbeiten hier Menschen aus 30 Nationen zusammen. 1993 wird in Rheinmünster ein ehr- Der damalige Chef des Rhine Center, geiziges Projekt realisiert – das grenz- Bart J. Groot, bilanziert: „Durch das Zu- überschreitende Dow Rhine Center mit sammenführen verschiedener Kulturen rund 1.000 Mitarbeitern. Die Dow-Anla- wurden Ideen und Werte generiert, gen auf der deutschen Rheinseite und weit mehr, als wenn jedes Werk für sich das sechs Kilometer entfernte Dow-Werk selbst gearbeitet hätte.“ im französischen Drusenheim (wo sich auch Anlagen von Dow AgroSciences, Zentrale in Schwalbach * E. N. Brandt, Growth dem Geschäftsbereich für Pflanzen- Als Sitz der Geschäftsleitung von Dow Company, Dow Chemi- cals First Century, schutz, befinden), werden organisato- in Deutschland und zentraler Abteilun- Seite 414 risch unter einem Management inte- gen wie Personal, Recht, Steuern,

Zwischen Dow und der Politik 1993 wird aus den stimmt die Chemie – 1989 besuchen Standorten Rhein- der Stader Stadtdirektor Dr. Jürgen münster und Drusen- Schneider (links) und der niedersäch- heim das grenzüber- sische Wirtschaftsminister Walter schreitende Rhine Hirche (2.v.r.) das Werk Stade. Werks- Center gegründet. leiter Bernhard H. Brümmer (2.v.l.) und Kurt Leutert, Generaldirektor von Dow in Deutschland, informieren anhand von Modellen über den Bau der MDI- und der Polycarbonat- Anlage. Marketing/Öffentlichkeitsarbeit sowie Ende der 1980er Jahre, speziell wegen Teilen des Vertriebs und Kundendienstes der chlorierten Kohlenwasserstoffe fungiert der Standort Frankfurt am Main (CKW). CKW-Lösemittel hatten sich bis 1995. Dann wird die Zentrale in das lange als ausgezeichnete Reinigungsme- nahe verlegt. dien für die industrielle Teilereinigung Schwalbach wird gleichzeitig die euro- und bei der chemischen Reinigung von päische Zentrale von Dow Automotive, Textilien bewährt. Doch wegen poten- und weitere Teams verschiedener Dow- zieller Gefahren für Gesundheit und Geschäftsbereiche siedeln sich hier an. Umwelt geraten sie in Deutschland und der Schweiz in die Kritik. Über SAFE- Seit 1986 gehört auch ein kleineres CHEM offeriert Dow eine innovative Werk im westfälischen Ahlen zum Dow- Technologie für den sicheren Einsatz Verbund in Deutschland. In Ahlen wer- der CKW in Sicherheitscontainern, ihre den Polyurethansysteme und -kompo- Rücknahme und damit einen geschlos- „Dow – ein respek- tierter Partner“ nenten für die weiterverarbeitende senen Produktkreislauf. Das Konzept Industrie produziert. Ein Schwerpunkt kommt an, immer mehr Kunden weit ist die Automobilindustrie. Für jeden über Deutschland hinaus werden ge- Elmar J. Deutsch trug als Vorstandsvorsitzender Kunden werden spezielle Formulierun- wonnen. Heute agiert die SAFECHEM der Dow Deutschland Inc. gen des Kunststoffs Polyurethan kreiert, Europe GmbH mit Sitz in Düsseldorf in den 1990er Jahren unternehmerische Verant- nach ausgefeilten Rezepturen – von europaweit. wortung. Das für ihn per- kleinsten Mengen bis hin zu großen sönlich beeindruckendste Gebinden. Wegen dieses speziellen Ge- Entscheidung im „Chemie-Dreieck“ Erlebnis: „Das war der 28.9.1994, als in Böhlen schäftsmodells wird von Ahlen mitunter 1989 geht die DDR 40 Jahre nach ihrer im Beisein von Bundes- als einer Art „Apotheke“ gesprochen. Gründung überraschend unter. Sie ist kanzler Helmut Kohl der Letter of Intent, also ökonomisch und politisch am Ende, die Grundsatzverein- Im selben Jahr übernimmt Dow die von der im Umbau befindlichen UdSSR barung zur Übernahme Pflanzenschutzaktivitäten der Wacker ist kein Rückhalt mehr zu erwarten. des Olefinverbunds, unterzeichnet wurde. Chemie in München. Das Arbeitsgebiet 1990 nutzt Bundeskanzler Helmut Kohl Spätes tens ab diesem Zeit- kommt 1998 zu Dow AgroSciences die historische Chance und ringt den punkt war Dow in der deutschen chemischen In- („DAS“), einer 100-prozentigen Tochter Siegermächten des 2. Weltkriegs die dustrie von Dow. DAS ist weltweit das erste deutsche Wiedervereinigung ab. Im ein anerkannter, hoch Unternehmen, das sich ausschließlich Oktober 1990 treten die in der Ex-DDR respektierter Partner.“ mit Pflanzenschutz beschäftigt. gegründeten neuen Bundesländer der alten Bundesrepublik Deutschland bei. Klein, aber fein – diese Devise gilt für die Dow-Tochter SAFECHEM, die 1992 Lange galt die DDR als „zehntstärks- in Voerde am Niederrhein gegründet te Industrienation der Welt“. Doch die wird. Anlass ist der zunehmende öffent- amtlichen Statistiken trügen, die Wirt- liche Druck gegenüber der Chlorchemie schaft der DDR ist in weiten Teilen ver-

1995 verlegt Dow in Deutschland den Sitz der Geschäftsleitung und weiterer zentraler Abteilungen nach Schwalbach am Taunus. Ein Unternehmen im Herzen Europas 12 | 13

altet und auf dem Weltmarkt schlugen die Siegermächte nicht konkurrenzfähig. Dies die IG Farben. In den Nach- wird bald nach der am 1. Juli folgebetrieben im Chemie- 1990 vollzogenen Wirt- Dreieck leisten die Menschen schafts-, Währungs- und So- in der DDR-Ära trotz Plan- zialunion beider Teile wirtschaft Hervorragendes. Deutschlands deutlich. Eine Die Chemieindustrie ist in Treuhandgesellschaft über- dieser Region bei den Men- nimmt die im Staatsbesitz schen tief verankert, viele befindlichen Unternehmen, arbeiten schon in der dritten um sie im Wege der Priva- oder vierten Generation tisierung in die Marktwirt- in den Betrieben. Doch die schaft nach westlichem Anlagen sind hoffnungslos Vorbild zu überführen. Die überholt, die Umwelt hat Transformation einer großen schweren Schaden erlitten. Volkswirtschaft wie der DDR ist ohne Beispiel in der Wirt- 1991 gibt Bundeskanzler schaftsgeschichte und eine Kohl dem Chemie-Dreieck enorme Herausforderung. öffentlich eine Bestands- Im Mai 1991 garantie für den Erhalt eines genannt). In diesem Verbund besucht Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl das Diesem Prozess müssen industriellen Kerns. Aber die werden die ehemaligen Kom- Buna-Werk in Schkopau sich auch die Betriebe im westdeutschen Chemieunter- binatsbetriebe Sächsische Ole- und informiert sich bei klassischen „Chemie-Drei- nehmen engagieren sich nur finwerke Böhlen, die Buna so- den Mitarbeitern. Anläss- lich dieses Besuchs eck“ rund um , Leipzig zögerlich. Man zeigt wenig wie die inzwischen mit Buna garantiert er den Erhalt und Bitterfeld in den Län- Interesse an den ostdeut- verschmolzene Leuna-Polyole- eines industriellen Kerns dern Sachsen und Sachsen- schen Kapazitäten und plä- fine zu einer Unternehmens- im Chemie-Dreieck. Anhalt stellen. Die Chemie- diert für deren Stilllegung. einheit zusammengeführt – in standorte blicken auf eine Das Buna-Werk in Schkopau der Hoffnung, dass ein starker lange Tradition zurück. Hier ist ein bedeutendes Zentrum Investor sich dafür interessie- arbeiteten bis zum Ende der Kunststoff- und Kaut- ren würde. des 2. Weltkriegs bedeutende schukproduktion. Das nahe Unternehmensteile des gelegene Chemiewerk in Blick nach Osteuropa Chemiekonzerns IG Farben. Böhlen hat Kapazitäten zur Im Herbst 1994 bekundet Dow Der 1925 gegründete Kon- Ethylenerzeugung. Für sich wirtschaftliches Interesse an zern hatte Weltgeltung, wur- genommen scheinen die der Übernahme des Olefinver- de aber im Dritten Reich in Standorte keine Zukunft zu bunds. Die Privatisierungsver- die Kriegsmaschinerie Adolf haben, doch man setzt auf handlungen mit der Treuhand- Hitlers eingespannt und ver- den neu gegründeten Buna anstalt beginnen. Dow hat ei- strickte sich in Verbrechen Sow Leuna Olefinverbund ne starke Weltmarktstellung des Regimes. Nach 1945 zer- (im folgenden Olefinverbund bei den Basischemikalien Ethy-

Die „Apotheke“ mit „Plaste und Elaste aus Schkopau“ vielen Spezialitäten – waren zu DDR-Zeiten weltweit seit 1986 gehört ein Begriff. das Polyurethanwerk Ahlen zum Dow-Verbund. len und Chlor, was gut zum Verbund passen könnte. Mittelfristig sieht Dow gute Chancen, um von Mittel- deutschland aus die Märkte in Osteuropa zu beliefern.

Nach langen Verhandlun- gen übernimmt Dow den mitteldeutschen Olefinver- bund. Am 4. April 1995 wird der Privatisierungsvertrag unterzeichnet, und eines der größten Restrukturierungs- programme in der Geschich- te der chemischen Industrie kann anlaufen. Es ist eine ge- waltige Herausforderung: die ökologischen Altlasten müs- sen beseitigt, die nicht mehr wettbewerbsfähigen Produk- tionsanlagen abgerissen und gleichzeitig neue, ebenso effiziente wie umweltgerech- te Anlagen errichtet werden. Es gilt zudem, die drei Fir- men aus dem Erbe der DDR- Kombinate zu integrieren. Die Mitarbeiter müssen sich in eine neue Unternehmenskultur und moderne Orga- nisationsformen einarbeiten. Wie in einem Brennglas ver- dichtet sich in diesem Projekt beispielhaft die Transforma- tion der DDR-Planwirtschaft Das Werk Schkopau 1990. in eine Wirtschaft nach west- lichem Modell.

Der Olefinverbund im Blickpunkt des Interesses: 1994 besuchen der Vorsitzende der IG Berg- bau/Chemie, Hermann Rappe, Treuhandvorstand Klaus Schucht, Bundeskanzler Helmut Kohl und der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf das Werk Böhlen (v.l.). Rechts im Bild: Eberhard von Brauchitsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Buna Sow Leuna Olefinverbund GmbH (BSL), und Bernhard H. Brümmer, Vorsitzender der Geschäfts- führung des Olefinverbunds, begrüßen die Gäste. Ein Unternehmen im Herzen Europas 14 | 15

Demontage und Aufbau – innerhalb weniger Jahre wird der Olefin- verbund zu einem wettbewerbsfähigen Unternehmen gestaltet.

eine neue Rohstoffpipeline Q uantensprung und formen Restrukturierung von nach Böhlen bald ein hochmodernes, Die Restrukturierung ist auf geht in Betrieb. Insgesamt wettbewerbsfähiges Tochter- fünf Jahre angelegt. Schon werden bis zur Jahrtausend- unternehmen von Dow. 1996 wird in Schkopau der wende 60 Altanlagen demon- Grundstein gelegt für eine tiert und entsorgt, 15 Produk- Rund 2,7 Milliarden Euro neue Anlage zur Herstellung tionsanlagen neu gebaut und werden bis 2000 in den Ole- von Polyethylen, 1997 ist die neun weitere ertüchtigt. Hin- finverbund investiert. Dieser Modernisierung des Crackers sichtlich der Produktivität Kraftakt erfolgt mit maß- in Böhlen abgeschlossen und erleben die Standorte einen geblicher Unterstützung der

Im April 1995 wird die Öffentlichkeit über den 1997: Die Rohstoff- Abschluss des Privatisierungsvertrages informiert. pipeline von Rostock V.l.n.r.: Dr. Johannes Ludewig, Beauftragter der nach Böhlen, ein Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Rohstofftanklager William S. Stavropoulos, CEO The Dow Chemical und der Dow- Company, Dr. Heinrich Hornef, Präsident Schiffsanlegeplatz im der Bundesanstalt für vermögensbedingte Öl hafen Rostock Sonderaufgaben, und Elmar J. Deutsch, gehen in Betrieb. Vorstandsvorsitzender der Dow Deutschland Inc. Seit 2000 präsentiert sich BSL als hochmoderner Standort. Hier das Werk Schkopau mit dem ValuePark®.

1996 wird am Standort Schkopau 1998 wird der der Grundstein für eine neue ValuePark® eröff- Polyethylenanlage gelegt. Mit net. Zu den ersten dabei: Bart J. Groot, Vorsitzender Ansiedlern gehören der Geschäftsführung der BSL, Kunststoffverarbei- Reinhard Höppner, Ministerpräsi- ter und Logistik- dent des Landes Sachsen-Anhalt, dienstleister. William S. Stavropoulos, CEO von The Dow Chemical Company, Bundeskanzler Helmut Kohl (v.l.). Ein Unternehmen im Herzen Europas 16 | 17

Bundesregierung und der Länder Sach- sen-Anhalt und Sachsen. Manfred Au- mann, damals Projektdirektor für die Restrukturierung, erinnert sich: „Die Verwirklichung dieses großen Investitionsprogramms in einem ver- gleichsweise kurzen Zeitraum wäre nicht möglich gewesen ohne die kon- struktive Zusammenarbeit mit den zu- ständigen Behörden. Außerdem war die große Akzeptanz in der Bevölkerung an allen Standorten letztlich ausschlag- gebend dafür, dass keines der Projekte durch fehlende Genehmigungen verzö- gert wurde.“ Auch die Mittel, die Dow selbst beisteuert, sind beträchtlich. Über die Hälfte des gesamten Auftragsvolu- mens geht an Firmen der neuen Bundes- länder – ein wichtiger Anschubeffekt für die Wirtschaft der Region. 1998 wird der ValuePark® eröffnet – ein Industriepark Der Cracker im Werk auf dem Werksgelände Schkopau zur erhalten. Im Juni 2000 erfolgt die end- Böhlen ist das Herzstück des Olefinverbunds und strategischen Ansiedlung von Unterneh- gültige Integration der Standorte in den versorgt die Kunststoff- men der kunststoffverarbeitenden In- Dow-Verbund, ab 2003 firmieren sie anlagen in Schkopau und dustrie und der chemienahen Dienst- unter Dow Olefinverbund GmbH. Das Leuna mit chemischen Grundstoffen. leistungsbranche. Ziel des Konzepts ist Einbe ziehen von Dow in den Firmen- es, durch die enge Einbindung in die namen drückt die erfolgreiche Entwick- vielfältigen Stoffströme, Liefer- und Pro- lung des Unternehmens und die gelun- duktionsketten sowie in das Sicherheits- gene Integration in den Dow-Verbund und Servicekonzept von Dow einen aus. Dow Olefinverbund ist nun mit Mehrwert für das Unternehmen und den Standorten Schkopau, Böhlen, für die Ansiedler zu erreichen. Damit Leuna und Teutschenthal als Sole- und werden auch zusätzliche Arbeitsplätze Speicherfeld die größte Unternehmens- geschaffen. einheit von Dow in Deutschland und prägt die wirtschaftliche Entwicklung Insgesamt geht die Restrukturierung einer ganzen Region. mit einem erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen einher. Doch nur so wird Engagement im Westen es möglich, einen lebensfähigen Kern Zwischenzeitlich hat Dow auch im der Chemie in Mitteldeutschland zu Westen seine Präsenz verstärkt. 1999

Reinhardt Kranz, Das Kunstwerk des Anlagenleiter Leipziger Künstlers Ethylbenzol/Styrolmo Otto Berndt Steffen no mer, und Bart J. steht symbolisch Groot, Vorsitzender für den erfolgreichen der Geschäftsführung Abschluss der Re- BSL, begrüßen Sach- strukturierung der sens Ministerpräsi- mitteldeutschen dent Kurt Biedenkopf Standorte im Jahr am Standort Böhlen. 2000. übernimmt man die ANGUS Chemie gegründeten Spezialisten für Derivate GmbH in Ibbenbüren/Nordrhein-West- aus dem nachwachsenden Rohstoff falen, einen führenden Hersteller von Cellulose neu in den Dow-Verbund. Spezialchemikalien. 2001 wird in Wesse- Wolff Walsrode wird mit dem Geschäfts- ling bei Köln eine hochmoderne Anlage bereich Dow Water Soluble Polymers zur Produktion von Polypropylen ge- zur neuen Unternehmenseinheit Dow kauft; außerdem übernimmt Dow die Wolff Cellulosics. Bomlitz wird der Firma Haltermann Products. In den größte Forschungsstandort von Dow Werken Hamburg und Speyer (Rhein- in Deutschland. Im Januar 2009 nimmt land-Pfalz) stellt Haltermann Spezial- Dow Wolff Cellulosics am Standort chemikalien her. 2007 wird mit der Bitterfeld die weltgrößte Produktions- UPPC Baltringen ein Spezialist für anlage für Methylcellulose in Betrieb Epoxidharzsysteme erworben. und setzt ein wichtiges Zeichen für Wachstum. 2008 kauft DAS die Süd- „Sicherheitsvorschriften waren schon damals In einer anderen Größenordnung westsaat GbR mit Sitz in Rastatt/Baden, sehr streng“ bewegt sich 2007 der Kauf der Wolff einen Spezialisten für die Züchtung Walsrode AG mit Sitz in Bomlitz (Nie- neuer Maishybriden für den europäi- Über vier Jahrzehnte bei dersachsen). Rund 1.500 Mitarbeiter schen Raum. Von Rastatt aus werden Dow – Helmut Jödicke kommen mit der Übernahme des 1815 seitdem die gesamten europäischen begann im Werk Rhein- münster 1968 als Opera- tor in der Latex-Anlage. 2008 feierte er sein 40- jähriges Dow-Jubiläum als Senior Technologist in der Forschung und Ent- wicklung im Rhine Center. Er erlebte den rasanten Wandel in der Anlagen- technik: „1968 wurden noch Lochstreifen zum Programmieren verwen- det, die Anlage wurde überwiegend von Hand gesteuert, die Chemika- lien wurden manuell do- siert.“ Aber „die Sicher- heitsvorschriften waren schon damals sehr streng“, erinnert sich Jödicke, der zufrieden Bilanz zieht: „Ich durfte das Wachstum von Dow in Rheinmünster erleben, stets begleitet von freund- lichen Kollegen.“ Der grüne Standort: Dow übernimmt 2007 die Cellulose-Chemie in Bomlitz und wird zugleich Eigentümer des Industrieparks Walsrode.

Mit ANGUS stößt 1999 Wesseling bei Köln – ein führender Produzent seit 2001 ein von Spezialchemikalien Standort für die zur Dow-Familie. hoch moderne Pro- duktion von Polypro- pylen. Ein Unternehmen im Herzen Europas 18 | 19

Am Standort Bitterfeld DAS-Aktivitäten im Bereich Saatgut industrie besonders hart, auch Dow. betreibt Dow Wolff Cellulosics einschließlich der Züchtungsforschung Tiefe Einschnitte werden nötig, Stellen Produktionsanlagen für koordiniert. DAS liefert seine Pflanzen- müssen gestrichen werden. Doch auch Methylcellulose. schutzmittel und sein Saatgut über den in diesem schwierigen wirtschaftlichen Handel und Vertriebspartner zu den Umfeld setzt das Unternehmen Schritt Landwirten, gleichzeitig wird der Markt für Schritt seine Zukunftsstrategie um – auch direkt bis zum Endkunden bear- hin zum ertragreichsten und innovativs- beitet. ten Spezialchemieunternehmen der Welt. Seit dem 1. April 2009 ist auch der US-Chemiekonzern Rohm and Haas Teil An der Schwelle zum Jahr 2010 von Dow. In Deutschland gehören da- präsentiert sich Dow in Deutschland mit auch Produktions- und Serviceakti- 50 Jahre nach dem Start in Frankfurt am vitäten in Marl, und Frankfurt Main als eine vitale Unternehmensein- am Main zum Unternehmen. heit. Mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an mehr als 20 Die 2008 einsetzende globale Finanz- Standorten tätig. Deutschland ist für das und Wirtschaftskrise trifft die Chemie- Unternehmen der größte Absatzmarkt und Produktionsstandort nach den USA.

Mit Haltermann Die UPPC in Am 1.4.2009 über- Products übernimmt Baltringen – nimmt Dow den Dow einen ebenso die Spezialisten Spezialchemikalien- traditionsreichen wie für Epoxidharz- hersteller Rohm innovativen Hersteller systeme. and Haas, der auch von Spezialchemika- Standorte in Deutsch- lien. Hier das Werk land hat. Hier ein Speyer. Blick in das Labor in Frankfurt am Main. Lösungen für ein besseres Leben

Die Produkte und das Know-how von Dow sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie stecken in vielen Dingen des täglichen Lebens, was auf den ersten Blick allerdings nicht sichtbar ist. Die Erzeugnisse aus den deutschen Werken wer- den an tausende Kunden weltweit geliefert. Sie ermöglichen es Firmen unterschiedlicher Größen und aus den verschiedens- ten Branchen, unzählige Konsum- und Investitionsgüter herzustellen. Das Spektrum reicht von Arzneimitteln, Unter- haltungselektronik, Farben und Lacken über Automobile und Sportgeräte bis hin zu Textilien, Folien, Werkzeugen, Bauma- terialien und Filtrationstechnologien zur Wasseraufbereitung. Lösungen für ein besseres Leben 20 | 21

Beim bis 2006 laufenden originalgetreuen Wieder- aufbau der Frauenkirche in Dresden sind auch Dow- Produkte gefragt. Für die Wärmedämmung werden Polystyrol-Hartschaum- platten eingesetzt. Dow Wolff Cellulosics steuert Zusätze für die speziellen Fugenfüller und Mörtel bei. 4

In vielen Produkten, die die Qualität unse- res Lebens steigern, stecken Erzeugnisse und technische Lösungen von Dow. Lösungen für ein besseres Leben 22 | 23

Die meisten der an den deut- Salz und Erdöl Chemie im Auto schen Standorten hergestell- Salzsole gewinnt Dow Die Automobile von heute ten Kunststoffe und Chemi- beispielsweise aus den Salz- wären ohne Chemie nicht kalien werden von Kunden stöcken bei Ohrensen nahe mehr denkbar. Kunst- und weiterverarbeitet. Damit wer- Stade und in Teutschenthal Schaumstoffe von Dow fin- den, oft in enger Kooperation in Mitteldeutschland. Die den sich in der Karosserie mit Markenartikelproduzen- Salzsole wird elektrolytisch ebenso wie in der Innenaus- ten, Hightech-Lösungen, in Wasserstoff, Chlor und stattung. Dazu zählen Sitz- Hochleistungsmaterialien Natronlauge zerlegt. Diese polster, Türverkleidungen, und Spezialprodukte her- Zwischenprodukte bilden die das Armaturenbrett, das gestellt. Basis für weitere Produktions- Lenkrad, die Beschichtungen stufen. Chlor bleibt zur der Schalter und Knöpfe, die In den ersten Jahrzehnten Weiterverarbeitung im Werk, Platinen der Bordelektronik. der Produktionsaktivitäten Wasserstoff und Natronlauge Karosserieteile und Scheiben in Deutschland stehen die werden aufbereitet und zum werden mit Klebstoffen von Basischemikalien im Vorder- Teil verkauft. Dow verbunden und zur grund, die in großen Mengen Erhöhung der Crashfestigkeit erzeugt und verkauft werden. Weitere wichtige Aus- mit Strukturklebern Inzwischen fokussiert sich gangsstoffe sind die Erdöl- ausgeschäumt. Aus Dow im Rahmen einer stra- derivate Ethylen, Propylen Synthesekaut schuk sind die tegischen Neuausrichtung und Butadien, die im Cracker umweltschonenden Hoch- stärker auf die Welt der Spe- in Böhlen gewonnen werden, leistungsreifen. zialprodukte, die in kleineren sowie Methanol, Acetat, Mengen und mit individuel- Phenol und Anilin. Der Weg Bauen mit Dow len Rezepturen einen höhe- von diesen Ausgangsstoffen In der Bauwirtschaft sind ren Gehalt an Know-how bis zum fertigen Produkt die „blauen Platten“ von aufweisen und stabilere Erträ- führt über eine lange Kette Dow ein fester Begriff. Die ge versprechen. So entstehen komplizierter und aufwän- Schaumstoffplatten dienen aus Rohstoffen wie Steinsalz, diger Prozesse und Verarbei- der effektiven Wärmedäm- Erdöl oder Cellulose über tungsstufen. Dabei sind die mung, sie werden für Wohn- viele Verarbeitungsstufen deutschen Werke im welt- häuser und gewerbliche Im- Produkte für eine bessere weiten Produktionsverbund mobilien eingesetzt, dazu Lebensqualität. von Dow entlang der Wert- für Kühlhäuser und beim Bau schöpfungskette integriert von Flugplätzen. Dow-Pro- und vernetzt. dukte finden sich auch in Tür- und Fensterprofilen sowie als Additive in Fugenfüllern, Mörtel und Fliesenklebern. Die Produkt-Palette reicht von Saatgut über Farben bis hin zu Anwendungen für Elektronik und gebiete der Dow-Produkte sich als sicher, hygienisch Autobau. Ernährung im Hightech-Sektor, etwa und wiederverwertbar durch- Das Know-how von Dow in Form von Beschichtungen gesetzt. Briefe schreiben wir spielt auch in der Ernährung in der Elektronik, Luft- und auf Papier, das mit Dow-La- eine Rolle. Ein Schwerpunkt Raumfahrtindustrie. Eine zu- tex veredelt wird. Die Adress- von Dow AgroSciences ist kunftsträchtige Perspektive fenster der Umschläge sind die Zucht von ertragreichen haben Epoxidharze in car- oft aus Dow-Folien. Farben Maissorten für Saatgut. Eine bonfaserverstärkten Kunst- und Lacke dienen bei vielen neue Emulsionstechnologie stoffen (CFK). Produkten für Schönheit oder von Dow Wolff Cellulosics Schutz, ebenso bei Straßen- trägt zur Senkung des schäd- Einsatz im Alltag markierungen. Dow-Produkte lichen Fettanteils in Lebens- Im Alltag umgeben uns un- finden Verwendung in der mitteln bei. zählige Produkte, in denen Textil- und Schuhindustrie, Werkstoffe und Lösungen Kunststoffe wie Polycarbonat Zukunftstechnologien von Dow stecken. Die leichte ermöglichen die Produktion Vielfältig sind die Einsatz- Kunststoffflasche aus PET hat Lösungen für ein besseres Leben 24 | 25

von CDs oder Brillengläsern. verwendet. Emissionen sinken. Auch im Sport ist Dow präsent – mit Vorprodukten Nachhaltigkeit In Zukunft wird sich für Sportschuhe oder Surf- Epoxidharze sind der Werk- der Schwerpunkt des Dow- bretter. stoff für hochbelastbare Portfolios weiter zu den Windrotoren, Cellulose als Spezialitäten hin verlagern. Medizin und Gesundheit nachwachsender Rohstoff Dem diente auch die Akqui- Dow leistet auch wichtige hat viele Einsatzgebiete. Und sition von Rohm and Haas Beiträge für die Medizin. Die mit Filtrationstechnologien mit ihren innovativen Ar- Pharmaindustrie nutzt zur Wasserreinigung und beitsgebieten. So fügen sich Celluloseether und Meerwasserentsalzung trägt die Produkte und Technolo- Aminoalkohole, aus Synthe- Dow zur Versorgung der Welt gien ein in das weltweite sekautschuk sind medizini- mit Trinkwasser bei. Dow- Leistungsspektrum von Dow sche Schläuche und Kanülen. Klebstoffe und -Beschichtun- mit Kunden in rund 160 Methylcellulose wird für die gen machen Fahrzeuge und Formulierung von Tabletten Flugzeuge leichter – der Treibstoffverbrauch und die Verant- wortliches Handeln

Umweltschutz und Sicherheit spielen bei Dow seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle. Als eines der ersten Unternehmen in der Branche verpflichtet man sich 1989 dem Responsible Care®-Programm. Responsible Care® heißt so viel wie „Verantwort- liches Handeln zum Schutz von Mensch und Umwelt“. Dieses weltweite, freiwillige Programm geht deutlich über bestehende Gesetze hinaus. Für das Unternehmen haben Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz höchste Priorität. Verantwortliches Handeln 26 | 27

Ein wesentlicher Schlüssel dafür ist die Produktverantwortung. Vor dem Hinter- grund, dass 95% der weltweiten Güter- produktion mit Hilfe von Chemie und chemischer Produkte abläuft, legt Dow hohen Wert auf den sicheren Umgang mit den Produkten. Alle vom Unter- nehmen beeinflussten Prozesse (Herstel- lung, Lagerung, Transport, Nutzung, Entsorgung und Recycling der chemi- schen Produkte) müssen sich an der menschlichen Gesundheit, Sicherheit und Verantwortung für die Umwelt ausrichten.

Ausdruck dieser Philosophie ist die Initiative „Global Product Strategy“. Dow ist Gründungsmitglied dieser glo- balen Kampagne, mit der verständliche Sicherheits- und Risikoinformationen bereitgestellt werden und das Bewusst- sein für Produktverantwortung weltweit Seit 1989 treibt Dow ausgebaut werden soll. Für dieses Ver- die Umsetzung ständnis steht auch der konstruktive der Responsible Care*- (Verantwortliches Handeln) - Dialog mit dem Gesetzgeber, in den Zielsetzungen Dow frühzeitig eintritt, um die europäi- aktiv voran. sche Chemikaliengesetzgebung REACH zu begleiten und umzusetzen. Zentrales Ziel von REACH ist der sichere Umgang mit Chemikalien.

Wie es begann Das Thema Umweltschutz ist im breiten Bewusstsein der Menschen seit 1972 präsent, als der „Club of Rome“, ein Zu- sammenschluss von Wissenschaftlern und Industriellen, in der Studie „Die Grenzen des Wachstums“ auf die End- lichkeit der natürlichen Ressourcen der Erde hinweist. Viele der Prognosen er- weisen sich später als überzogen, aber es beginnt ein Umdenken. Dies gilt auch für die chemische Industrie. Zunächst werden Schritt für Schritt die Belastun- gen von Wasser, Boden und Luft durch die chemische Produktion mit nachge- schalteten Reinigungstechnologien („End-of-Pipe-Prinzip“) reduziert. Später gelingt es, die Produktion so auszurich- ten, dass von vornherein so wenig wie möglich Emissionen entstehen (produk- tionsintegrierter Umweltschutz). Außer- dem sinkt der Energieverbrauch pro produzierte Einheit kontinuierlich. Unter dem Leitmotiv „Verantwort- 1992 besucht der niedersächsische liches Handeln“ setzt Dow im Umwelt- Ministerpräsident Gerhard Schröder schutz schon früh Maßstäbe. im Werk Stade die neue Turmbiologie der BIOX-Anlage, mit der das Werk In Stade wird 1975 eine „Ecology“- seine Abwässer reinigt – eine der größ- Abteilung zur Bündelung der Umwelt- ten Anlagen ihrer Art weltweit. Mit die- schutz-Aktivitäten gegründet. Im Werk ser Technik werden durch Recycling er- Rheinmünster geht 1977 eine zweistu- hebliche Mengen an Grundwasser und fige biologische Kläranlage zur Nach- Salz im Produktionsprozess eingespart. behandlung des Abwassers in Betrieb. Im gesamten Werk setzt man auf die 1984 führt Stade im eigenen Kraftwerk weitgehende Abfallvermeidung und Jet-Turbinen mit Kraft-Wärme-Kopp- Wiederverwertung von Reststoffen. lung ein, ein effizientes Energiekonzept, Schröder lobt das Konzept als wegwei- das europaweit Aufsehen erregt. 1987 send für die ganze Bundesrepublik: informiert das Dow-Management die „In Stade wird Chemie gemacht, ohne Presse ausführlich über die Umwelt- die Umwelt klein zu schreiben.“ schutzprojekte im Werk Stade, das Echo ist außergewöhnlich positiv und wird Schiene und Wasser als Beispiel „offensiv betriebener Um- Für die Logistik nutzt Dow, wo möglich, weltinformationspolitik“ gewürdigt. die sicheren und umweltfreundlichen Verkehrswege Schiene und Wasser. Ein Werk ohne Abfälle Schon 1967 erschließt sich das Werk Dow kann mit beeindruckenden Fort- Rheinmünster per Stichbahn einen An- schritten aufwarten. 1990 nimmt in Sta- schluss zum öffentlichen Schienennetz. de die Reststoffverwertungsanlage ihren 1977 wird ein eigener Rheinhafen Betrieb auf, der Kern eines Konzepts für eingeweiht, über den ein Großteil der einen Produktionskreislauf ohne Abfäl- Transporte von Rohstoffen erfolgt. Stade le. Dow in Stade ist eines der ersten gro- nutzt seit 1972 den Elbehafen Stade- ßen Chemiewerke, das fast völlig von Bützfleth, bereits 1985 legen allein für ex terner Entsorgung unabhängig ist. Dow dort rund 600 Tanker an. 1995 In der Verwertungsanlage werden feste wird der Industriebahnhof Stade-Bruns- und pastöse Reststoffe so verwertet, hausen eingeweiht, so kann die Zahl der dass daraus Prozessdampf, Salzsäure Transporte per Lkw gesenkt werden. Im und Natronlauge gewonnen und in Werk Rheinmünster wird 2002 mit einer den Produktionsprozess zurückgeführt Dampfsonderzugfahrt der Intermodal werden können. Container Terminal ICT in Betrieb ge- nommen. Der Terminal ist dank mo- Verantwortliches Handeln 28 | 29

dernster Technik in der Lage, Container aller Art umzuschlagen und problemlos zwischen den Transportarten Straße und Schiene zu wechseln. 2005 nimmt ein ähnlicher Terminal im ValuePark® Schkopau die Arbeit auf. Auch Unter- nehmen aus der Region, etwa an den nahegelegenen Chemiestandorten Bitter- feld und Leuna, nutzen diesen Contai- nerterminal.

Der Transport, der Umschlag und die Lagerung chemischer Produkte erfordern besonderes Know-how – nicht zuletzt auch bei der Bewältigung möglicher Unfälle. Seit 1982 leistet das Transport- Unfall-Informations- und Hilfeleistungs- system TUIS bei Transport- und Lager- unfällen in ganz Deutschland schnelle und kompetente Hilfe. An TUIS ist Dow zusammen mit rund 130 weiteren Che- miefirmen beteiligt. Dabei stellt Dow seine Werkfeuerwehren und Spezialisten wie Chemiker, Toxikologen oder Pro- duktionsfachleute zur Verfügung.

„Lebensader der Chemie“ Für eine umweltfreundliche Infrastruk- tur steht auch das 1.300 km lange Pipe- 1992: Der niedersächsische linenetzwerk von Dow, das die Standor- der Chemie“ werden Böhlen und sein Ministerpräsident Gerhard Schröder bezeichnet te in Mitteldeutschland mit dem Ölha- Cracker mit dem wichtigen Grundstoff in einem Interview das Werk fen in Rostock und dem Werk Stade ver- Rohbenzin versorgt. Seit über 12 Jahren Stade als eine „Perle bindet. 1996 wird dafür der Grundstein wird das Pipelinenetzwerk sicher und der Industrie“. gelegt, als die Rohstoffpipeline vom unfallfrei betrieben. Regelmäßige Trai- Ölhafen Rostock zum Werk Böhlen in nings der Mitarbeiter und gemeinsame Mitteldeutschland eröffnet wird. Über Schulungen mit den Katastrophen- diese 430 Kilometer lange „Lebensader schutzämtern der Landkreise, durch die die Pipelines verlaufen, tragen dazu bei.

Zu Wasser, per Bahn oder auf der Straße – die Dow-Logistik be- dient sich modernster Technik zum sicheren Transport chemischer Produkte. Ökologischer Aufbruch Schon während der Restrukturierung Das geschlossene Kreislaufsystem für Lösemittel der mitteldeutschen Dow-Standorte ab 1995 sind Arbeitssicherheit, Gesund- heits- und Umweltschutz Teil des betrieblichen Veränderungsprozesses. SAFE-TAINER Geschlossene SAFE-TAINER Mit den neuen Anlagen und Verfahren mit Frischware Reinigungsanlage mit Altware wird die Chance genutzt, zukunftswei- sende Standards zu schaffen, von denen Gaspendelleitung Dow auch weltweit profitiert. Eine um- weltverträgliche Bauleitplanung wird in Kooperation mit den Behörden so an- gelegt, dass sie gleichzeitig künftigen wirtschaftlichen Entwicklungen des Permanentes Unternehmens und den Interessen der internes Kommunen und der Nachbarschaft Recycling Altware Rechnung trägt.

Eine spezielle Herausforderung ist die Sanierung der Böden nach dem jahr- Keine Bodenverschmutzung zehntelangen Eintrag von Chemikalien. Ab 1995 wird ein Altlastensanierungs- programm umgesetzt, wobei in Schko- Externes Recycling pau die umfassende Sanierung der mit Chlorkohlenwasserstoffen und Queck- silber belasteten Böden im Mittelpunkt steht. In Böhlen müssen die Flächen von Mineralölen und aromatischen Kohlenwasserstoffen befreit werden. Die Kreislaufwirtschaft Das Sanierungsprogramm wird 2002 Für die Reststoffe jedes Produktionspro- erfolgreich abgeschlossen. zesses gilt die Rangfolge Vermeiden, Ver- mindern, Verwerten. Das leuchtet auch Eine Aufgabe viel größerer Dimen- wirtschaftlich ein, denn für die Chemie sion ist die im Jahr 2002 begonnene ist Abfall „immer verlorener Rohstoff“. Grundwassersanierung am Standort Ein prägnantes Beispiel für Kreislauf- Schkopau. Mit Randriegelbrunnen wirtschaft im Geiste von Responsible außerhalb des Werksgeländes und neu- Care® liefert SAFECHEM, die Tochter en Abwehrbrunnen im ehemaligen von Dow, die sich ab 1992 auf den sicheren Einsatz von Chemikalien spe- zialisiert. SAFECHEM ermöglicht den sicheren Umgang mit den hocheffizien- ten chlorierten Lösemitteln, etwa in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, durch ein funktionierendes Risikoma- nagement. Im Zentrum steht das SAFE- TAINERTM-System, ein geschlossenes Kreislaufsystem zur sicheren Lieferung und Handhabung von frischen Löse- mitteln sowie zur Rücknahme und Die Mitglieder des Zweckverbandes Planung Wiederaufarbeitung der gebrauchten und Erschließung des Industriestandortes Böhlen-Lippendorf präsentieren im Jahr 2005 Lösemittel. das Ergebnis der gemeinsamen Bauleitplanung. Verantwortliches Handeln 30 | 31

Im und um das Werk Schkopau finden seit 2002 Grundwasser- sanierungen statt. Zu diesem Langzeitprojekt gehören auch sogenannte Randriegelbrunnen (oben) außerhalb des Werks- geländes.

Schadenszentrum soll verhindert wer- den, dass die Schadstoffe in wertvolle Sicherheit hat Vorrang Grundwasservorräte außerhalb des Einen wichtigen Schwerpunkt für Dow Werksgeländes gelangen. Mittels dieser in Deutschland stellen die Sicherheit am Brunnen wird das Grundwasser geför- Arbeitsplatz und der Schutz der Anwoh- dert, gereinigt und wieder dem ner dar. Dow führt früh Sicherheitskrite- natürlichen Grundwasserhaushalt zuge- rien ein, die noch strenger sind als die führt. Am Standort Böhlen stehen Pro- ohnehin anspruchsvollen in der Che- jekte zur Sanierung des Grundwassers miebranche. Schon vermeintliche Klei- im Bereich des Tagebaus Peres an. nigkeiten werden bei Dow als Unfall gewertet, dessen Ursachen abzustellen Bis 2000 wird an den mitteldeut- sind. Die Sicherheitstechnik der Anla- schen Dow-Standorten eine effektive gen wird kontinuierlich weiterentwi- und umweltverträgliche Kreislaufwirt- ckelt. Die Sicherheitsexperten konzen- schaft eingeführt, während gleichzeitig trieren sich heute vorrangig auf das Ver- das Produktionsvolumen erheblich halten der Mitarbeiter am Arbeitsplatz – steigt. Eine neue Anlage zum sicherheitsbewusstes Verhalten soll energetischen Recycling, ähnlich der den Mitarbeitern „ins Blut übergehen“. Reststoffverwertungsanlage in Stade, Dies wird durch ständiges Training und dient Sicherheitsprogramme erreicht, die einem geschlossenen Stoffkreislauf, auch für Fremdfirmen gelten, die auf der eine nahezu vollständige Abfall- verwertung ermöglicht. dem Werksgelände von Dow tätig sind. 2006 zum Beispiel starten alle Standorte Hochgesteckte Ziele die Initiative „Drive to Zero“ mit dem 1996 setzt sich Dow weltweit ehrgeizige ehrgeizigen Ziel, eine Unfallrate von Ziele, um bis 2005 die Leistungen im null zu erreichen. Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie bei der Arbeits- und Produktionssicher- Die Werkfeuerwehren heit signifikant zu verbessern. Sicherheitsarbeit für die Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter sowie für die Men- 2005 wird eine beeindruckende schen rund um die Produktionsstand- Bilanz gezogen, wobei die deutschen orte leisten die professionellen Werk- Standorte einen überdurchschnittlichen feuerwehren. Sie sorgen rund um die Beitrag liefern. Im Vergleich zum Basis- Uhr für den Schutz der Mitarbeiter, der jahr 1994 wurde die Unfallrate um fast Nachbarn, der Anlagen und der Um- 99% gesenkt. Der Energieverbrauch pro „So entstand Vertrauen“ welt. Tonne Produkt halbierte sich, der Aus- stoß des klimarelevanten Kohlendioxids In Rheinmünster beispielsweise pro Tonne Produkt sank um 73%. Die Günter Armonat, Land- rat des Landkreises Stade absolviert die Dow-Feuerwehr 1969 ihr chemiespezifischen Emissionen wurden von 1999 bis 2006, hatte erstes Training und wird 1970 von den um 83% reduziert, der Wasserverbrauch mit dem Dow-Werk Stade seit 1977 zu tun, zunächst Behörden offiziell als Werkfeuerwehr und die Abwassermenge verringerten als Leiter des Umweltamts anerkannt. Zur Werkfeuerwehr gehört sich um 76%. im Landkreis, dann als ein Kern hauptberuflicher Kräfte, er- Baudezernent. Gemein- sam mit Dow erlebte und gänzt durch viele freiwillige Feuerwehr- Auch die 2007 erworbenen Stand- betrieb er den Paradig- angehörige, die eng mit den Wehren orte Bomlitz und Bitterfeld setzen diese menwechsel im Umwelt- schutz – hin zum höchst- im Umfeld der Werke kooperieren und Erfolgsstory fort und erzielen in nur möglichen Schutz von auch bei Vorfällen außerhalb der Stand- einem Jahr eine 90-prozentige Verbesse- Wasser, Boden und Luft. orte eingesetzt werden. In Rheinmüns- rung bei der Unfallrate. Armonat erinnert sich an intensive Diskussionen ter wird 1999 in Zusammenarbeit mit mit den Verantwortlichen, einer Spezialfirma eine mobile Übungs- Noch höhere Ziele „und Ende der 70er Jahre platzte bei Dow der anlage zur Simulation besonders gefähr- 2006 formuliert Dow die noch ehrgei- Knoten. Im Umweltschutz licher Brände, der „Fire Dragon“, instal- zigeren „Nachhaltigkeitsziele für 2015“. wurde Dow sogar Motor liert. Hier trainieren auch die Feuerweh- Unter dem Stichwort „Nachhaltige der technischen Entwick- lung hin zum vorsorgen- ren des Umlands. Bis 2009 durchlaufen Chemie“ arbeitet das Unternehmen den Umweltschutz.“ rund 9.000 Feuerwehrleute das Training. seither an Lösungen in globalen Pro- Armonat: „Dow setzte Im selben Jahr würdigt CEFIC, der Euro- blemfeldern wie Klimawandel, Energie- auf Autarkie, unternahm päische Dachverband der chemischen effizienz, Gesundheit, Umwelt und gewaltige Anstrengungen, um möglichst gar keine Industrie, dieses beispielhafte Projekt Produktsicherheit. Die Latte ist hoch Abwässer, Abfälle und im Rahmen der Preisverleihung des gelegt, das Streben nach Verbesserung Emissionen außerhalb des ® Werks entstehen zu las- Responsible Care -Wettbewerbs. geht weiter. sen. Diese Philosophie hat sich ausgezahlt – so ent- stand bei den Behörden und bei den Menschen Vertrauen. Heute lebt die Bevölkerung rund um Stade im besten Ein- vernehmen mit Dow.“ Die Dow-Werkfeuer- wehren sind ständig im Training. Das reicht von der Simulation eines Brandes bis hin zur Höhenrettung. Verantwortliches Handeln 32 | 33

Die Dow-Kläranlage in Bomlitz heizt nebenbei auch ein kommunales Schwimmbad. Das Projekt von Dow Wolff Cellulosics demonstriert die intelligente Verbindung von Ökonomie und Ökologie.

Das Team der Die Mitarbeiter im Werkschutz und LLDPE-Anlage in in der Werkfeuerwehr leisten täglich Schkopau wird präventive Sicherheitsarbeit. In der 2009 für 12 Jahre Einsatzzentrale werden zudem die unfallfreies Arbei- Aktivitäten im Notfall koordiniert. ten ausgezeichnet. Detaillierte Ablaufpläne regeln Zustän- digkeiten und Aufgaben in Abstimmung mit den Behörden und Einsatzkräften. Die Menschen bei Dow

Herbst 2009: Über 100 Mädchen und Jungen beginnen Als ausbildendes Unternehmen hat Dow in Deutschland mittlerweile eine lange ihre Ausbildung bei Dow in Deutschland. Die jungen Tradition. Am 1. August 1975 werden Menschen werden an den Standorten im Rahmen in Stade die ersten fünf Azubis begrüßt, der Standort Rheinmünster engagiert von umfassenden Lehrprogrammen in ihr Berufsleben sich ab 1985 in der Berufsausbildung. eingeführt, so dass sie sich in der Dow-Welt rasch Zu dieser Zeit ist Dow in Deutsch- heimisch fühlen. Vor ihnen liegen dreieinhalb Jahre, land schon ein Unternehmen von signi- fikanter Größe. Ausgehend von der Ein- in denen sie in einer Vielfalt von Berufen ausgebildet Mann-Repräsentanz 1960, mit der in werden. Diese reichen von Chemikant/in und Frankfurt am Main alles begonnen hat, wächst die Zahl der Mitarbeiterinnen Chemielaborant/in über Elektroniker/in für Automa- und Mitarbeiter in den 1960er und 1970er Jahren sprunghaft an – parallel tisierungs- und Betriebstechnik bis hin zu Industrie- zum Aufbau der Produktionsstandorte mechaniker/in und Mechatroniker/in. und des Vertriebs.

Die Vielfalt fördern Dow legt von Anfang an besonderen Wert auf Mitarbeiter, die in der Region verwurzelt sind. In einem globalen Unternehmen treffen sie auf Kollegen und Kolleginnen aus allen Teilen der Welt, aus den unterschiedlichsten Kul- turen. Unter dem Leitmotiv „Diversity“ Die Menschen bei Dow 34 | 35

Menschen bei Dow – das Arbeiten im Team wird gefördert.

(Vielfalt) fördert Dow diese Unterschied- wortung in den jeweiligen beruflichen lichkeit, die eine besondere Rollen und lebenslanges Lernen sind Diskussionskultur und Kreativität Leitmotive für alle Beschäftigten bei unterstützt. Am Standort Rheinmünster Dow. Ihre persönliche Entwicklung wird zum Beispiel vom Unternehmen unterstützt. Dies arbeiten zeitweise Mitarbeiter aus 30 gilt insbesondere durch das „Empower- verschiedenen Nationen in den Teams ment“ zur Förderung des eigenverant- zusammen. wortlichen Handelns. Jährlich gibt es Zielvereinbarungen mit den Teams und Das Arbeiten im Team, oft in glo- jedem einzelnen Mitarbeiter – entschei- balen Netzwerken, die Eigenverant- dende Erfolgsfaktoren für das Unter- nehmen.

Im September 2009 begeisterte die IdeenExpo in Hannover mehr als 280.000 junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik. Mit dem Motto „Wir machen mehr aus Salz“ verdeutlichte Dow die vielfältigen Produkte, die mit Hilfe chemischer Prozesse aus dem Rohstoff Salz hergestellt werden. Rund um einen Bohrkern aus Steinsalz versammelten sich v.l.n.r.: der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, die Dow-Auszubildende Gesche Lemke, die Bundesministerin für Forschung und Bildung Annette Schavan und die niedersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann. Januar 1991: Ein- weihung des neuen Trainingszentrums im Werk Stade. Frank P. Popoff, Präsident von Dow, pflanzt als Symbol für gesundes Wachstum eine Linde vor dem Neubau.

„Das Beste sind die Menschen“ Starker Teamgeist In den Jahren 2006 und 2008 belegt 1986, als der Standort Ahlen in den Dow Deutschland im bundesweiten Dow-Verbund aufgenommen wird, Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeit- Die Chemieingenieurin Asuncion Medrano ist steigt die Zahl der Beschäftigten erneut, geber“ jeweils den 2. Platz in der Kate- seit rund 10 Jahren bei auch durch die später folgenden Akqui- gorie Großunternehmen (ab 5.000 Mit- Dow und arbeitet derzeit als Technologiespezialistin sitionen einer Reihe kleinerer Werke in arbeiter). Dieser vom Institut „Great im Bereich Olefine im ganz Deutschland. Große Zuwächse in Place to Work“ und der Zeitschrift Werk Böhlen. Die gebür- der Beschäftigtenzahl gibt es, als sich „Capital“ durchgeführte Wettbewerb tige Spanierin findet, dass Dow „den Grundsatz Dow ab 1995 beim mitteldeutschen steht „für ein glaubwürdiges Manage- von Diversity durchaus mit Olefinverbund engagiert und 2007 die ment, das fair und respektvoll mit den Leben erfüllt“. Bei Dow in Mitteldeutschland seien Wolff Walsrode AG übernimmt. Aller- Mitarbeitern zusammenarbeitet, eine zuletzt viele Kollegen dings sorgen der scharfe globale Wett- hohe Identifikation mit dem Unterneh- aus anderen Ländern wie bewerb und die Weltwirtschaftskrise men und einen starken Teamgeist“. Spanien, Polen, Großbri- tannien oder Nigeria hin- 2008/2009 dafür, dass auch der Abbau 2008 gewinnt Dow zusätzlich den zugekommen: „Es ist eine von Arbeitsplätzen notwendig wird. Sonderpreis für „Diversity“. Bereicherung für alle.“

Asuncion Medrano be- Im Lauf der Jahre bildet sich über die „Human Element“ gann 2000 mit einem Praktikum bei Dow und Generationen hinweg eine enge Verbin- Gefördert werden zudem herausragende war sofort vom Unterneh- dung zwischen den Dow-Standorten Einzelleistungen. 2006 wird zu diesem men angetan: „Mir gefiel die Art des Arbeitens bei und ihrem Umfeld heraus. Als das Aus- Zweck die „I am the Human Element“- Dow.“ 2001 wurde sie bildungszentrum in Rheinmünster 2005 Kampagne ins Leben gerufen. Sie wür- fest eingestellt und nutzte sein 20-jähriges Jubiläum feiert, arbeiten digt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, seitdem viele Möglichkei- ten zur beruflichen und im Werk 46 ehemalige Azubis, und viele die sich durch besonderes, auch persönlichen Fortentwick- von ihnen haben mindestens ein Eltern- ehrenamtliches Engagement auszeich- lung, die Dow anbot. Was macht den Reiz der Arbeit teil, das ebenfalls bei Dow angestellt ist nen. Die bei Dow aus? Medrano: oder war. Ähnliche Familientraditionen Gewinner dieses Preises engagieren sich „Das Beste sind die Men- gibt es auch an den anderen Standorten. schen, die hier arbeiten. Wir unterstützen uns alle gegenseitig. Ich kann je- den Kollegen ansprechen und erhalte immer eine Antwort.“ Die ersten Azubis bei Dow in Stade 1975. V.l.n.r.: Joachim Dede, Raimund Grosser, Bernd Schumacher, Günther von Riegen und Andreas Winkelmann. Die Menschen bei Dow 36 | 37 „Dow spielt jetzt in der Champions League mit!“, kommentierte der Arbeits- und Sozialminister Franz Müntefering die Übergabe der Urkunde zum zweiten Platz im Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber 2006“ an den Direktor Personal- wesen Uwe Wiechern.

Schüler auf einem 120 m² großen Mes- sestand in die vielfältige Welt der auf Salz basierenden Chemie eingeführt. Über 30 Mitarbeiter und Azubis von Dow halten Workshops, zeigen Experi- mente und erklären Exponate.

Bei diesen Veranstaltungen wird auch deutlich, welche Vielfalt an Ar- beitsmöglichkeiten Dow in Deutschland heute bietet. Das reicht vom Chemikan- ten, der die komplexen Produktions- anlagen steuert, über Laboranten und für Sicherheit in und rund um die Werke, Mechanikern bis hin zu Chemikern, „Wasser als Mensch- entwickeln Verfahren zur effizienten Chemieingenieuren, Verfahrenstechni- heitsthema“ Energienutzung oder unterstützen sozia- kern und Elektronikspezialisten. Ob le Projekte in ihren Gemeinden. im Management, in der Administration, 2006, an einem Frühlings- im Verkauf oder dem Kundendienst – tag in Washington, USA: Dow will die Besten die Bandbreite der Berufsbilder ist eben- Christian Pätzold, Anwendungstechniker im Um die besten Mitarbeiter zu gewinnen, so groß wie die der Nationalitäten und Werk Rheinmünster, ist kooperiert Dow seit Jahren mit Schulen kulturellen Hintergründe der rund 6.000 dabei, als Andrew Liveris, und Universitäten. 2007 beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. CEO und Präsident von Dow, die Nachhaltigkeits- findet für 48 angehende Akademiker aus Was sie verbindet, sind der Wille, stetig ziele von Dow für 2015 ganz Europa ein „Karrieretag“ in Mittel- bessere Lösungen zu finden, und die vorstellt. Unter dem Mot- to „Nachhaltige Chemie“ deutschland statt. Die jungen Leute Fähigkeit, in ungezwungener, wenig will Dow die Aktivitäten können sich präsentieren – umgekehrt hierarchischer Atmosphäre zusammen- in drei Bereichen entschei- nutzt Dow den Tag, die potenziellen zuarbeiten. dend voranbringen: in der Zusammenarbeit mit Mitarbeiter mit hochkarätigen An- den Nachbargemeinden, sprechpartnern zusammenzubringen Viele Chancen mit Beiträgen zu einer nachhaltigen Energiever- und ihnen eine konkrete Vorstellung Auch in Zukunft bietet ein Einstieg sorgung und zur Lösung der Arbeit im Unternehmen zu vermit- bei Dow in Deutschland nicht nur des Klimaproblems sowie teln. attraktive Berufschancen, sondern auch mit innovativen Lösungen für einige der dringends- Perspektiven rund um den Globus. ten Probleme der Den Mitarbeitern von gilt Geboten wird eine breite Spanne von Menschheit in den Sek- bei Dow große Aufmerksamkeit. 2009 Aufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten, toren Ernährung, Wasser, Wohnen, Gesundheit ist ein Team von Dow aus Bomlitz und wobei ausdrücklich Eigeninitiative und Sicherheit. Stade zum wiederholten Mal auf der erwünscht ist. Talentierte Berufs- Christian Pätzold ist in IdeenExpo in Hannover präsent. Unter einsteiger kommen aus allen Fachrich- Washington dabei, weil er sich besonders dafür en- dem Motto „Wir machen viel aus Salz“ tungen mit Schwerpunkten in Chemie, gagiert, Menschen in der werden über 4.000 Schülerinnen und Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Be- Dritten Welt mit sauberem triebswirtschaft oder Wirtschafts- und Trinkwasser zu versorgen. Der Umgang mit der kost- baren Ressource Wasser ist für ihn schon lange ein Thema – über seinen Arbeitsplatz hinaus. Er ist mit Vorträgen und Ex- perimenten auf Messen präsent, er informiert die Anwohner, er spricht vor Schülern. Und er ent- wickelt Anwendungen, mit denen die Wasser- qualität in Entwicklungs- ländern deutlich verbes- sert werden kann.

Derzeit absolvieren knapp 300 Mädchen und Jungen ihre Ausbildung bei Dow in Deutschland. Dow in den Regionen – wir gehören dazu

„In einer Gemeinde ansässig sein, das heißt auch, mit der Gemeinde leben“, sagte einmal Yves Crépet*, der Direktor von Dow in Frankreich. Dies gilt selbst- verständlich an allen Standorten rund um die Welt. Überall dort, wo das Unternehmen präsent ist, wird ein intensiver Dialog mit den Menschen der Region gepflegt. Viele kennen und schätzen Dow als Arbeit- geber und als guten Nachbarn. Viele Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter sind an ihren Wohnorten Diese gute Nachbarschaft hat sich erst mit den Jahren entwickelt. Wie viele ehrenamtlich aktiv, etwa bei der Freiwilligen Feuer- Unternehmen in der Chemiebranche in wehr oder beim Deutschen Roten Kreuz. Dow dieser Zeit tut sich Dow zu Beginn sei- ner Präsenz in Deutschland schwer mit ist im Umfeld fest verankert, in den Gemeinden dem Umfeld außerhalb der Werkszäune. werden immer wieder Projekte auf sozialem Gebiet, Die industrielle Chemie hat mit kom- plexen Verfahren und Technologien zu für Jugend und Bildung, die Kultur und nicht tun, vieles ist für den normalen Men- schen zunächst nicht verständlich und zuletzt die Umwelt gefördert. weckt Befürchtungen. In den 1970er Dow in den Regionen – wir gehören dazu 38 | 39

Kids Day in Bomlitz: Die ursprüngliche Idee des Girls Day, Mädchen für technische Berufe zu begeistern, indem sie einen Tag mit den Eltern zur Arbeit gehen, wurde ausgeweitet und die Jungen mit eingeladen. Mit Produkten von Dow Wolff Cellulosics aus dem nachwachsenden Rohstoff Cellulose wurde zum Beispiel Gips angerührt. In den Werkstätten wurde gesägt, gebohrt und geschliffen.

und frühen 1980er Jahren machen Che- Kontrolle, niemand wurde verletzt. mieunfälle – etwa in Seveso, Bhopal und Aber der Vorfall sorgt für Unruhe in der am Rhein – Schlagzeilen, das öffentliche Bevölkerung. Werksleiter Bernhard H. Ansehen der Chemieindustrie wird be- Brümmer gerät unter Druck, eines Tages schädigt. findet er gar tote Fische auf seiner häus- lichen Veranda, die Demonstranten Man schreibt den 25. September dort deponiert hatten. Bei Dow erkennt * anlässlich der Ver- 1981, als es in der Chlor-Alkali-Anlage man die Notwendigkeit, die Menschen leihung der Ehren- im Werk Stade zu einer Explosion im Umfeld der Werke früher und besser ** E. N. Brandt, Growth bürgerschaft der Ge- Company, Dow Che- meinde Drusenheim kommt und Chlorgas freigesetzt wird. über die eigenen Projekte zu informie- micals First Century, am 13.9.1986 Nach 25 Minuten ist die Situation unter ren. Brümmer** sagt später dazu: Seite 413/414 Der erste und ein zige Herbert- Henry-Dow-Weg in Deutschland wurde 2006 am Aus- solungsbergwerk in Ohrensen offiziell eingeweiht.

Spielend Chemie entdecken: Dow-Ausbilder und -Azubis engagieren „Vorbildlich verhalten“ sich in den Ge- meinden, zum Bei- Dr. Tilo Heuer war von spiel beim Volks- 1994 bis 2007 Landrat hochschulkurs für des Landkreises Merse- 5- bis 8-Jährige. burg-. Als Landrat hatte er mit dem Dow Olefinverbund intensiv zu tun, u.a. im Zuge der Genehmigungsverfahren für den Anlagenbau, für Brandschutz und für Sicherheit. Dr. Heuer ist von Haus aus Naturwis- senschaftler und der che- mischen Industrie in Mit- „Stade hatte nie zuvor Industrie gehabt. Gründung von Bürgerberatungsgremien teldeutschland „stark ver- Es war nur natürlich, dass wir durch im Rahmen von Responsible Care®. bunden. Das trifft ja auf viele Menschen in dieser diese Periode gehen mussten. Heute Region zu.“ sind wir akzeptiert.“ 1991 wird im Werk Rheinmünster Die Reaktionen auf Dow die Kontaktgruppe „Bürger-Dow“ ge- als möglichen Investor wa- Bis dahin wird es ein längerer Weg. gründet. Es ist das erste einer Reihe von ren laut Dr. Heuer anfäng- lich durchaus „zwiespäl- In Stade reagiert Dow auf das negative Bürgerberatungsgremien, die Dow an tig“. Es gab Diskussionen öffentliche Echo und startet 1982 erst- seinen großen europäischen Standorten über einen US-Konzern als Arbeitgeber, über den mals eine Befragung der Bevölkerung installiert. Damit wird eine Brücke Abbau von Arbeitnehmer- zum Image des Unternehmens, weitere zwischen Dow und den Bürgern ge- rechten – „doch alle Be- regelmäßige Umfragen an anderen schlagen. Seitdem finden regelmäßige fürchtungen erwiesen sich als völlig unbegründet!“ Standorten folgen. Dow möchte auf Treffen statt, bei denen die Werksleitung Dow habe sich in der die Menschen zugehen, auf ihre Nöte die Bürger über neue Projekte von Dow Kooperation mit der Ver- und Sorgen hören, sich der Kritik stel- informiert, während die Bürger ihrer- waltung, als Arbeitgeber len. Dem Unternehmen ist bewusst, seits Themen zur Sprache bringen, und Ausbilder „vorbildlich verhalten“. Dies gelte dass die eigene Arbeit besser erklärt die die Menschen in der Gemeinde auch für das Engagement werden muss – vorrangig stellt Dow bewegen. Die Kontaktgruppe besichtigt hinsichtlich des Umfelds, etwa beim Marketing für Produkte für die verarbeitende Industrie Produktionsanlagen am Standort, die Region Mitteldeutsch- her, die dem Verbraucher nicht als ihre Vorschläge fließen in den Ent- land, bei der Förderung Endprodukte bekannt sind und deren scheidungsprozess des Managements der Hochschulen bis hin zu den örtlichen Vereinen Nutzen dadurch nicht unmittelbar ein. und Feuerwehren. Dr. sichtbar ist. Heuer: „Damit strahlt Dow länderübergreifend 1993 nimmt ein ähnliches Gremium auf die ganze Region Dow schlägt Brücken für das Werk Stade die Arbeit auf. 15 aus.“ In den Jahren danach werden die Bürgerinnen und Bürger aus dem Raum Werkszäune transparenter. Ein Meilen- Stade, vom Schüler bis zum Hauptge- stein in der Öffnung nach außen ist die schäftsführer, treffen sich monatlich mit Dow in den Regionen – wir gehören dazu 40 | 41

Die Mitglieder der Bürgerkontaktgruppe Schkopau informieren sich im Bereich Energy/Environmental Operations über Ver- und Entsorgungssysteme.

Angeführt vom Landrat Günter Armonat verlassen die Ehrengäste das kurz zuvor fertiggestellte Flach- bodenschiff „Tidenkieker“, auf dem Schulklassen und andere interessierte Gruppen die Natur an der Elbe und in deren Seitenarmen beobachten. Dow förderte dieses Projekt des „Vereins zur Förderung von Naturerlebnissen e.V.“ finanziell.

2006 wird das Werk Rheinmünster 40 Jahre alt. Mitglieder der Kontaktgruppe „Bürger-Dow“ gratulieren Werksleiter John Sampson (zweiter von rechts).

Bei der Einweihung des Mehrgenerationenhauses in präsentieren sich die Vereine.

Repräsentanten von Dow. Vorrangig Neubauprojekte der Stader Innenstadt, werden Themen aus den Bereichen was ohne die örtliche Industrie inklu- Umweltschutz, Sicherheit oder Gesund- sive Dow nicht möglich gewesen wäre. heitsschutz diskutiert. Die Anwohner erfahren aus erster Hand, was geplant In Mitteldeutschland fördert das ist, und teilen ihre Sorgen und Anliegen Unternehmen 2008 beispielsweise die mit. bauliche Sanierung des Merseburger 1997 bildet sich die Bürgerkontakt- Mehrgenerationenhauses. Es ist eines gruppe in Böhlen und 1999 in Schko- von bundesweit 500 Mehrgenerationen- pau. Alle Gruppen sind bald fest eta- häusern, die als Orte der Begegnung für bliert und treffen sich auch untereinan- Menschen aller Generationen dienen. der zum Erfahrungsaustausch. „Chemie zum Anfassen“ Gute Nachbarschaft Seit Mitte der 1990er Jahre gehört Dow Das Leitmotiv der guten Nachbarschaft zudem zu den maßgeblichen Trägern wird bei Dow in Deutschland vielfältig des Projekts „Chemie zum Anfassen“ an mit Leben erfüllt. 1989 beispielsweise der Hochschule Merseburg (FH). Im dor- wird in Stade das „Stadeum“ eröffnet, tigen Schülerlabor werden naturwissen- ein Kulturzentrum mit Ausstrahlung schaftlich interessierte Schülerinnen weit über die Stadt hinaus. Das Stadeum und Schüler gezielt gefördert. Neben ist ein Glanzpunkt des Großprojekts zur traditionellen Arbeitstechniken können bundesweit beachteten Sanierung und die jungen Menschen in den Laborräu- Aufwertung der Stader Innenstadt mit men modernste Methoden aus Chemie, ihrem schönen historischen Stadtkern, Biochemie und Biotechnologie kennen der viele Touristen anzieht. Bis zur Jahr- lernen. Ein Kooperationsvertrag mit der tausendwende fließen fast 100 Millio- Hochschule stellt die Arbeit des Schüler- nen D-Mark in die Sanierungs- und projekts langfristig sicher. Die Resonanz Dow spendet für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2002 in der Region Bitterfeld-Wolfen.

„Dass nichts anbrennt“

Heiko Fehlau sorgt seit 2006 als Sicherheitschef und Kommandant der Werkfeuerwehr am Stand- ort Rheinmünster dafür, dass „nichts anbrennt“. In seinen Bereich fallen vorbeugender Brand- schutz, Brandbekämpfung und die Werkssicherheit: ist groß, ebenso die geografische Aus- theoretischen Unterricht. Das Projekt „Wir tragen hier Verant- strahlung: im November 2009 wird die findet so viel Anklang, dass es 2010 be- wortung für die Sicherheit und Gesundheit der Mit- 65.000ste Schülerin im Schülerlabor reits zum 19. Mal durchgeführt wird. arbeiter und der Men- begrüßt. schen in den umliegenden Die Öffnung gegenüber den Kom- Gemeinden.“ Wie sehr Fehlau in seinem Beruf Auch an anderen Standorten wird munen zahlt sich aus. Im Jahr 2005 aufgeht, zeigt sich nach die junge Generation für Naturwissen- werden rund 3.500 Personen rund um Feierabend: dann steht er in seiner Heimatgemeinde schaften und technische Berufe begeis- die mitteldeutschen Standorte sowie Hügelsheim bei der Frei- tert. 1991 startet in Rheinmünster das die Werke in Stade und Rheinmünster willigen Feuerwehr eben- „Chemieprojekt“. Einmal jährlich wer- von einem unabhängigen Meinungs- so an vorderster Front. Fehlau ist seit 26 Jahren den interessierte Schülerinnen und forschungsinstitut befragt. Über 80 Pro- aktives Mitglied dieser Schüler der Realschule Rheinmünster zent der Befragten haben eine positive Wehr und erhielt dafür in das Ausbildungszentrum eingeladen. Einstellung zu dem Unternehmen als 2008 das Feuerwehr- Ehrenabzeichen. Im dortigen Labor verbringen sie zwei Partner in den Regionen. Tage mit Experimenten, ergänzt durch

2007 startet Dow das Projekt „Modulare Ausbildung Projekttage in den Naturwissenschaften“ zur Förderung der Realschule Rheinmünster besonders talentierter Schüler des Georg-Cantor- im Dow-Ausbildungslabor. Gymnasiums Halle. Impressum

Herausgeber Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH Am Kronberger Hang 4 65824 Schwalbach

Text Alexander Hoffmann, Frankfurt am Main

Bildagenturen Corbis Images, Mauritius Images

Gestaltung büro bockenheim, Frankfurt am Main

Foto HAGER press, Horst Fechner, May Djavadi, Hauke Dressler, Kunstmann Fotodesign, ® Frederic Maigrot, Anne-Rose Reif, Rhine Center Archiv, Dow-Archiv ® ™ Marke von The Dow Chemical Company („Dow“) oder Lithografie verbundenen Unternehmen Con Composition, von Dow Frankfurt am Main

Druck Responsible Care® ist eine Servicemarke Henrich Druck + Medien, des American Chemistry Council Frankfurt am Main in den USA Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH Am Kronberger Hang 4 65824 Schwalbach Tel.: +49 6196 566-0

Weitere Informationen über Dow finden Sie im Internet unter www.dow.com und www.dow.de.

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Stand: Januar 2010

Im Herzen Europas

Für die Menschen. Für die Region. Für die Zukunft.