Wassertouristisches Nutzungskonzept in Der Region Leipzig
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Wassertouristisches Nutzungskonzept in der Region Leipzig Verträglichkeitsuntersuchungen Umsetzungsstrategie Grüner Ring Leipzig Impressum Herausgeber: Grüner Ring Leipzig c/o Aufbauwerk Region Leipzig GmbH Otto-Schill-Straße 1 04109 Leipzig Zweckverband Kommunales Forum Südraum Leipzig Rathausplatz 1 04416 Markkleeberg Stadt Leipzig, Amt für Umweltschutz Abteilung Wasserwirtschaft, Flächenmanagement Nonnenstraße 5c 04229 Leipzig Bearbeitung der Studie: Becker Giseke Mohren Richard bgmr Landschaftsarchitekten Leipzig - Berlin Dr. Carlo W. Becker Jörg Putkunz Petra Rieder Ecosystem Saxonia Gesellschaft für Umweltsysteme m.b.H. Dresden Doris Lange Dr. Klaus-Peter Lange Institut für Umwelt- und Planungsrecht Universität Leipzig Prof. Dr. Martin Oldiges Redaktion und Gestaltung: bgmr Landschaftsarchitekten Druck: Druckerei Hennig Markkleeberg, Ortsteil Wachau Leipzig, im August 2006 Wassertouristisches Nutzungskonzept in der Region Leipzig Verträglichkeitsuntersuchungen - Umsetzungsstrategie Kurzfassung Vorwort Inhalt Vorwort 3 Wassertouristische Tradition 5 1 | Das Wassertouristische Nutzungskonzept 6 2 | Die Nutzungsprognose 8 3 | Die Verträglichkeitsuntersuchungen - 10 Natura 2000 und Gewässer 4 | Natura 2000 - Leipziger Auwald 12 5 | Die Gewässer 14 6 | Die Umsetzungsstrategie - Gesamtkonzept 16 7 | Ausblick 18 Quellen 20 3 Vorwort Von der Vision zur Wirklichkeit Geschundene Landschaften des Braunkoh- Die Region Leipzig wird zur Tourismus- letagebaus werden zu attraktiven Freizeit- und Freizeitregion. regionen für Besucher und Bewohner, wo- bei die neuen Seen vergleichbar mit Was- Mit dem LeipzigBoot vom neuen Stadt- serperlen über die vorhandenen Flüsse und hafen über die Pleiße zu den neuen Seen Kanäle zu einer Kette verbunden werden. südlich der Stadt fahren. Alte Stadtkanä- Das Besondere im Großraum Leipzig ist, le entdecken. Segeln und Dampfer fahren dass neue Seenlandschaften mit alten Na- in den neuen Seenlandschaften im Süden. turlandschaften und urbanen Stadträumen Naturverbundenes Wasserwandern auf der eng verwoben sind. Weißen Elster von Pegau bis Halle. Dies sind nur einige Möglichkeiten, die Wasser- Eine Vision, die bald Wirklichkeit wird. landschaft in und um Leipzig in ihrer gan- zen Vielfalt zu erleben. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, arbeiten viele Akteure gemeinsam an einer Weitere Alternativen bieten sich auf den besonderen Aufgabe. neuen Seen nördlich von Leipzig. Auch im Landkreis Delitzsch entsteht eine Touris- Ein Schlüsselprojekt des Grünen Ringes mus- und Freizeitregion, die sich bis nach Leipzig ist der touristische Gewässerver- Sachsen-Anhalt erstreckt und in der Frei- bund, der durch das Wassertouristische zeit, Sport und Erholung an und auf dem Nutzungskonzept des Kommunalen Forums Wasser möglich sein werden. Südraum Leipzig und des Grünen Ringes Wassertouristisch zu entwickelndes Gewässernetz in der Region Leipzig 3 Vorwort Wassertouristische Tradition Leipzig weiterentwickelt wird. nen, Bootseignern und Bootsverleihern chung zum Wassertouristischen Nutzungs- genutzt. Das durchgängige Wasserwandern konzept soll einen wesentlichen Beitrag In diesem Konzept werden alle Aktivitä- wird allerdings erst mit der Umsetzung des dazu leisten, dass die verschiedenen Pla- ten und Einzelprojekte zusammengeführt Konzeptes wieder möglich sein. nungen nicht nur koordiniert und aufein- und aufeinander abgestimmt, so dass ein ander abgestimmt, sondern auch im Hin- Gewässerverbund von über 200 km Gewäs- Durch den Neu- und Ausbau von Gewäs- blick auf besondere Anforderungen des Na- serstrecke zwischen der Stadt Leipzig und serabschnitten, den Bau von Schleusen tur- und Umweltschutzes verträglich um- dem Neuseenland im Süden der Stadt ent- und Fisch-Boots-Pässen sowie den Neu- gesetzt werden. wickelt wird. und Umbau von Brücken sollen die Gewäs- ser für verschiedene Bootstypen befahrbar Für den Bereich des Gewässerverbundes Im Süden ist mit dem Cospudener See werden. Mit dem Bau von Häfen, Stegan- des Neuseenlandes mit Weißer Elster, Plei- ein erster attraktiver Freizeitort entstan- lagen sowie einfachen Umtrageeinrichtun- ße, Neuer Luppe und Elster-Saale-Kanal den. Die Flutung des Markkleeberger Sees gen und Einsetzstellen für Kanuten werden wurden bereits die erforderlichen Untersu- ist bereits abgeschlossen, der Hainer See die Attraktivität und der Nutzungskomfort chungen einschließlich der ersten Phase wird im Jahr 2007 gefüllt sein. Der Störm- weiter verbessert. So trägt die Entwick- der Verträglichkeitsuntersuchung zu den thaler und der Zwenkauer See werden bis lung des Gewässerverbundes dazu bei, die Natura 2000-Schutzgebieten (Erheblich- 2011 bzw. 2013 den angestrebten Wasser- Region Leipzig wieder für den Wassertou- keitseinschätzung) durchgeführt. Für den stand haben. Dann wird die über 27 km² rismus zu profilieren. Zusammen mit wei- Gewässerverbund im Landkreis Delitzsch große Seenlandschaft südlich von Leipzig teren Maßnahmen werden der Freizeitwert soll dies noch 2006 beginnen. mit der Pleiße, der Weißen Elster und der der Region erheblich gesteigert und die Neuen Luppe sowie den Kanälen verknüpft regionale Identität gestärkt. Wir möchten die interessierten Bürger, sein und einen großräumigen Gewässer- Wassersportler und Fachleute mit dieser verbund ergeben. Das Wassertouristische Nutzungskonzept Kurzfassung informieren und zur Diskus- ist ein ehrgeiziges Projekt mit Bedeutung sion anregen. Die Langfassung der Stu- Im Norden werden mit dem Schladitzer, für die gesamte Region, das im Vergleich die kann in der Geschäftsstelle des Grünen Werbeliner und Zwochauer See sowie dem zu anderen Großprojekten durch eine Viel- Ringes Leipzig eingesehen werden. Seelhausener See 12 km² Wasserfläche zahl von dezentralen Einzelmaßnahmen entstehen. gekennzeichnet ist. Eine Stärke des Pro- Weitere gute Ideen und tatkräftige Unter- jektes ist, dass es schrittweise wachsen stützung werden erforderlich sein, um die- Mit dem Wassertouristischen Nutzungskon- kann. Aufgrund der vielen Einzelprojekte se Vision umzusetzen. Wir sind gespannt zept nimmt die Region Leipzig eine lange bedarf es jedoch einer abgestimmten Pla- auf Anregungen und den Fortgang dieses Tradition von Freizeit, Sport und Erholung nung, in die die zahlreichen Akteure früh- für die Region Leipzig einzigartigen Ver- an und auf dem Wasser wieder auf. Auch zeitig eingebunden werden. bundprojektes. heute werden bereits einzelne Gewässer- abschnitte von zahlreichen Sportverei- Die interdisziplinär angelegte Untersu- Leipzig, im August 2006 Dr. Gabriela Lantzsch Amtierende Sprecherin des Grünen Ringes Leipzig Dr. Bernd Klose Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes Kommunales Forum Südraum Leipzig Nördliches Ufer am Cospudener See mit Schleuse Cospuden 4 5 Vorwort Wassertouristische Tradition Wassertouristische Tradition in Leipzig hervorragende Bedingungen Die Stadt Leipzig kann auf eine über 150- zur Ausübung des Wassersports. So fan- jährige wassertouristische Tradition zu- den Ruderregatten auf dem Elsterbecken rückblicken. Der Anfang wurde bereits statt und auch der Auensee oder der Gon- 1835 mit vier öffentlichen Flussbadeplät- delteich in Lindenau boten Vergnügungs- zen an der Pleiße und der Weißen Elster möglichkeiten am und auf dem Wasser. gemacht. Ihren Höhepunkt erreichte die Zwischenzeitlich gegründete Ruderverei- Verbreitung der Flussschwimmanstalten ne bauten neue Bootshäuser an der Pleiße Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier ent- und der Weißen Elster im Südwesten Leip- standen im Stadtgebiet von Leipzig und zigs. Die Paddler nutzen auch die untere im stadtnahen Umland zahlreiche neue Weiße Elster nordwestlich der Stadt Leip- Bäder, z.B. am Elsterbecken in Höhe des zig, hier entstanden Bootshäuser in Mö- heutigen Zentralstadions. ckern und Wahren. Mit dem Bau des Els- terstausees war ab 1933 im Südraum von Neben der Badenutzung etablierte sich zur Leipzig die Ausübung von Segelsport mög- Freizeitgestaltung auch bald die Bootsnut- lich. zung auf den Fließgewässern. So verkehr- ten seit 1864 regelmäßig kleine Damp- Zur Rückdrängung des Wassersportes tru- fer auf der Weißen Elster von der Ponia- gen maßgeblich der Braunkohletagebau towski- / Thomasiusstraße nach Lindenau und die zunehmende Industrialisierung im und Plagwitz. Später erfreute sich die Be- Raum südlich von Leipzig bei. Es fehlten völkerung an Stechkahnpartien mit Musik Abwasserreinigungsanlagen in den Groß- zum Wassergott auf der Pleiße. Der Was- betrieben der Chemischen Industrie, so sergott war ein kleines Lokal am linken dass die Flüsse ab Mitte der 50er Jahre Pleißeufer unweit vom Pleißewehr (heute ihre wassertouristische Eignung komplett Connewitzer Wehr). Auch Boote verschie- einbüßten. dener Art konnten an Elster und Pleiße ausgeliehen werden. So lagen noch An- Seit 1990 wurde für die Reinhaltung der fang der dreißiger Jahre am Pleißemühl- Leipziger Gewässer viel getan, so dass die graben gegenüber dem Germaniabad diese starke Verschmutzung deutlich zurückging. Ausleihstellen wie an einer Perlenschnur Inzwischen hat sich die Situation soweit aufgereiht. verbessert, dass in den Gewässern Tier- arten mit hohen Ansprüchen an die Was- Nach Abschluss der Regulierungsarbeiten serqualität wieder Lebensraum finden und an der Weißen Elster bis zum Bau des Pal- die Flüsse auch wieder zu einer Kahnpartie mengartenwehres und des Elsterbeckens einladen. zu Beginn des 20. Jahrhunderts boten sich VS 'Sachsen' auf dem Elsterflutbett / Beipertbrücke Restaurant 'Wassergott' an der Pleiße 4 5 1 | Das Wassertouristische Nutzungskonzept Das Wassertouristische Nutzungkonzept | 1 Die Idee des Gewässerverbundes