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KARTENVERKAUF Igor Levit FREMDVERANSTALTUNGEN auf Sony Classical

Jeunesse 1010 Wien, Bösendorferstraße 12 | Telefon: +43-1-505 63 56 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich 1010 Wien, Herrengasse 10 | Telefon: +43-1-586 83 83 MUSIKFREUNDE JULI / AUGUST ÖGB 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 | Telefon: +43-1-534 44-39 670 2021 Wiener Philharmoniker 1010 Wien, Kärntner Ring 12 | Telefon: +43-1-505 65 25 Wiener Symphonike 1030 Wien, Daffingerstrasse 4/DG | Telefon +43-1-24 20 02 Volksbildungskreis 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 44 | Telefon: +43-1-505 96 60

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Bestellung zu informieren. Broede © Felix Photo Trim 623.0 x 280.0 mm IMPRESSUM Musikfreunde | Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien | Jahrgang 33/7 Medieninhaber (Verleger) Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1, Tel. +43-1-505 86 81 Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Stephan Pauly | Chefredaktion: Dr. Joachim Reiber | Redaktion: Mag. Ulrike Lampert | Kalendarium: Mag. Stefan Suppanschitz | Werbung: Thomas Mittermayer | Gestaltung: Fons Hickmann M23 (www.m23.de) | Satz: Thomas Apel | Titelfoto: Wolf-Dieter Grabner | Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1 DVR: 0066249 | Redaktionsschluss: 9. Juni 2021

KARTENVERKAUF FÜHRUNGEN / EIGENVERANSTALTUNGEN GUIDED TOURS BESTELLKARTE

KONZERTKASSA – MUSIKVEREINSGEBÄUDE freunde vor, den Einkaufsrahmen für jedes Mit- Aktuelle Termine und Informationen 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1 (Eingang: Bösen- glied auf höchstens vier Karten zu beschränken. bezüglich öffentlicher Führungen durch Mitglieds-/ Abonnentennummer Fax dorferstraße 12) den Musikverein finden Sie unter Für die Konzerte im September 2021 gibt es fol- https://www.musikverein.at/fuehrungen. Vorname E-Mail ÖFFNUNGSZEITEN gende Sonderregelung: Vorverkauf für Mitglieder Montag bis Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr und 15.00 ab Montag 16. August 2021, allgemeiner Verkauf INFORMATION ZU Nachname Kreditkartennummer bis 19.00 Uhr, Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr, Sonn- ab Mittwoch 18. August 2021. GRUPPEN­FÜHRUNGEN UNTER: und Feiertage geschlossen. Bei allen Eigenver- E-Mail: [email protected] anstaltungen öffnet die Kassa eine Stunde vor KARTENBESTELLUNGEN SIND MÖGLICH PER Straße/Hausnummer Ablaufdatum Kartenprüfnummer (CVC) Konzertbeginn. Telefon: +43-1-505 81 90 (Mo–Fr 9.00–14.00 Uhr und 15.00–18.00 Uhr, Sa 9.00–13.00 Uhr) PLZ/Ort Wir bitten zu beachten, dass unmittelbar vor Fax: +43-1-505 81 90 / 94 Konzertbeginn dem Kartenverkauf sowie der E-Mail: [email protected] Telefon Datum und Unterschrift administrativen Abwicklung des jeweiligen Kon- Internet: www.musikverein.at zerts Vorrang gegenüber allgemeinen Geschäfts- vorgängen gegeben werden muss. Aus diesem Bestellkarte nur für Mitglieder und Abonnenten Bitte senden Sie Ihre Bestellkarte in einem ausreichend frankierten Kuvert an das Kartenbüro der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, A-1010 Wien, Bösendorferstraße 12 Grund bitten wir Sie, alle Anliegen, die nicht das aktuelle Konzert betreffen, in den angegebenen Karten können mittels Kreditkarte innerhalb der Rahmenöffnungszeiten an uns heranzutragen. angegebenen Vorverkaufsfristen bestellt werden. Vom 1. Juli bis 31. August ist die Konzertkassa Bitte beachten Sie, dass eine Bestellung per Be- von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Samstag sowie stellkarte keine Garantie für die Zuteilung von an Sonn- und Feiertagen bleibt die Konzertkassa Karten ist. geschlossen. Ab 1. September gelten wieder die BESTELLKARTE regulären Öffnungszeiten. Bestellte Karten erhalten Sie gegen Vorlage der Kreditkarte oder der Bestätigungs-E-Mails an der Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der derzeit Kassa des Musikvereins. gültigen Vorschriften (max. 2 Kundinnen und Mitglieds-/ Abonnentennummer Fax Kunden innerhalb unserer Konzertkassa) vor Ort zu Wartezeiten kommen kann. Vorname E-Mail

VORVERKAUF Nachname Kreditkartennummer Bei allen Eigenveranstaltungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien beginnt der Karten- vorverkauf – wenn nicht anders angegeben – für Straße/Hausnummer Ablaufdatum Kartenprüfnummer (CVC) Mitglieder zwei Monate vor der jeweiligen Ver- anstaltung. Eine Woche danach sind Karten im PLZ/Ort allgemeinen Vorverkauf erhältlich. Am ersten Verkaufstag des Einzelkartenverkaufs für Mit- Telefon Datum und Unterschrift glieder behält es sich die Gesellschaft der Musik-

Bitte senden Sie Ihre Bestellkarte in einem ausreichend frankierten Kuvert an das Kartenbüro der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, A-1010 Wien, Bösendorferstraße 12 MUSIKFREUNDE Inhalt

4 Klassische Exzellenz mit 26 Der See für musikalische Seelen markanten neuen Akzenten Musik und Musikvereinskünstler Die Musikvereinssaison 2021/22 am Attersee

6 Aus dem Abonnement- 30 Erfolg in Serie programm­ 2021/22 Die Geschichte der Abonne- Große Zyklen im Großen Saal ments

8 Vom A und O der Musik 34 Kammermusik vom Feinsten Intendant Stephan Pauly zur Ein neuer Konzertzyklus Saison 2021/22 mit Ensembles der Wiener Philharmoniker 14 „Frau Musika“ und ihr grenzenloses Reich 38 „Das Schönste, was es gibt“ Das Programm für Kinder, Im Gedenken an Christa Ludwig Jugendliche und Familien 2021/22 43 Abos 2021/22

18 Seelentöne im Musikverein

20 Das große Ganze Dank an Otto Biba Standards 3 Editorial 37 Chronik 45 Kalendarium Juli 46 Kalendarium August 48 Vorschau September Der Zwischenton macht die Musik. Täglich im Zwischentöne Leben, im Feuilleton der „Presse“ und unter DiePresse.com/kultur

Klassisch und zeitgenössisch: „Die Presse“ gedruckt und digital

Drei Wochen testen! MUSIKFREUNDE Editorial

„Pan erwacht. Der Sommer marschiert ein.“ Gustav Mahler Musikfreundinnen und Musikfreunde, diesen Optimismus hatte diesen Titel im Sinn, als er den ersten Satz seiner teilen. Ihre Abonnementbestellungen zeigen es. Und noch Dritten Symphonie komponierte. Und etwas von dieser bleibt Zeit, sich Musikvereinsabonnements für 2021/22 zu Stimmung liegt jetzt in der Luft. Glücklicherweise. Der sichern. Übrigens: Sie können ganz unbesorgt buchen. Sommer ist da. Und ein starkes Erwachen: Erleichterung, Sollte die Pandemie wider Erwarten neue Einschränkungen Lockerung und große Zuversicht nach den langen Lock- oder gravierende Programmänderungen nötig machen, downs. Seit Mitte Mai dürfen wir im Musikverein wieder nehmen wir einzelne verkaufte Abonnementkarten bis Konzerte vor Publikum spielen, seit Mitte Juni gibt es zwei Wochen vor dem Konzert zurück – Details zu dieser weitere Öffnungen, ab Juli dürften endlich wieder Kon- Regelung finden Sie in unserer Saisonbroschüre und auf zerte vor vollem Haus möglich sein. Wir alle freuen uns unserer Website. sehr darauf. Und mit großer Freude blicken wir so auch auf die kommende Saison! In sommerlichem Optimismus haben wir auch diese Aus- gabe der „Musikfreunde“ für Sie gestaltet. Sie blickt voraus Es war eine Herausforderung, diese Saison unter fraglichen auf die Saison 2021/22, zeigt das Programmspektrum im Voraussetzungen zu planen. Wir sind es optimistisch an- Überblick, präsentiert neue Abonnementreihen und erzählt gegangen, mit einem großen, umfassenden Programm, das vergnüglich Wissenswertes zur Geschichte der Abonne- ohne jede Einschränkung entfalten soll, was ich Ihnen als ments. Und sie unternimmt einen kleinen sommerlichen Intendant in der ersten von mir geplanten Saison bieten Ausflug an den Attersee, dorthin, wo Mahler seine Dritte möchte: Abonnementkonzerte mit starkem internationa- schrieb. „Pan erwacht.“ So soll es sein! lem Glanz und programmatischer Vielfalt, Porträtreihen In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen schönen, erhol- mit herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, neue samen, freudigen Sommer. Themenakzente, Komponistenschwerpunkte, Festivals, Einladungen zum Dialog unter den Künsten und Initiativen Herzlich zur Öffnung. Das Saisonprogramm, das wir im Mai ver- öffentlicht haben, spiegelt diesen Optimismus auf vielen Dr. Stephan Pauly Seiten wider. Und erfreut stellen wir fest, dass Sie, liebe Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

3 KLASSISCHE EXZELLENZ MIT MARKANTEN NEUEN AKZENTEN Klassische Exzellenz mit markanten neuen Akzenten Die Musikvereinssaison 2021/22 Mockup: https://www.behance.net/deeplab Mockup:

4 KLASSISCHE EXZELLENZ MIT MARKANTEN NEUEN AKZENTEN

Mit einem groß angelegten, vielfältigen Spezielle Porträts von Künstlerinnen und Künstlern, die und facettenreichen Programm geht ins Abonnementprogramm eingebunden sind, hat der Musikverein mit Sir András Schiff, Joana Mallwitz, Mir- der Musikverein in die Saison 2021/22. ga Gražinytė-Tyla, Christian Gerhaher und den Berliner Nicht weniger als 72 Abonnements Philharmonikern entwickelt. Komponistenschwerpunkte gestalten und die Staatskapelle Berlin werden dafür aufgelegt. Abonnements mit den Symphonien von Schumann und Brahms, Andris sind und bleiben das Herzstück des Nelsons, das Gewandhausorchester Leipzig und das Boston Symphony Orchestra mit einem Richard-Strauss-Projekt Konzertlebens im Musikverein. Das und mit dem Mahler Chamber Orchestra, klare Bekenntnis dazu prägt auch das die sich dem Wiener Mozart der Jahre 1785/86 widmen. Ein Festival mit mehr als 20 Konzerten widmet sich unter erste Saisonprogramm, das Intendant dem Titel „Grenzgänge. Tschechische Musik“ einem wei- Dr. Stephan Pauly für die Gesellschaft ten Panorama des tschechischen Musikschaffens – und dies in unterschiedlichsten musikalischen Formaten, von der Musikfreunde in Wien gestaltet hat. Orchesterkonzerten über Kammermusik und Lied bis hin zu Kinderprojekten und Urban Street Dance.

Ein neuer wichtiger Aspekt des Musikvereinsprogramms ist der Dialog mit anderen Kunstformen. In den Musikverein Perspektiven – neu auch im Abonnement – lädt die Gesell- schaft der Musikfreunde Künstler aus anderen Sparten ein, über die Musik ins Gespräch zu kommen, gemeinsam Kon- zerte zu planen und sich auszutauschen über die je eigene Liebe zur Musik. Michael Haneke und Georg Baselitz sind die prominenten ersten Protagonisten dieser neuen Reihe. Und wieder zeigt sich: Der Musikverein ist der Ort, an dem die wichtigsten Künstlerinnen und Künstler der Welt Archiv, Bibliothek und Sammlungen – auch sonst wich- zu Hause sind. Bereichert und dramaturgisch geprägt tig im Gesamtprogramm – geben als Ideengeber für das wird dieses Saisonprogramm aber auch durch markan- Musikverein Festival den Ton an. Und das ganz wörtlich. te programmatische Themenakzente: neue Festivals, „A!“ ist der Titel dieses Festivals, das sich von einem Ob- Komponistenschwerpunkte, Porträtreihen, die neuen jekt aus dem Archiv inspirieren lässt: einem Kasten mit spartenübergreifenden „Musikverein Perspektiven“ und Stimmgabeln, die 1885 auf Initiative des Musikvereins weitere Projekte zu einer noch stärkeren gesellschaftlichen für die historisch maßgebliche Stimmtonkonferenz ge- Öffnung des Hauses. sammelt wurden. Stimmung und Stimmton, Norm und Abweichung, Übereinstimmung und Regelbruch sind Klassische Exzellenz kennzeichnet die berühmten Abonne- Themen, die dabei in Schwingung geraten und denen der mentreihen des Musikvereins. Zyklen wie die „Meisterinter- Musikverein in mehr als 50 Festival-Konzerten lustvoll preten“, „Das Goldene Musikvereinsabonnement“, „Die nachspürt. Wichtige Konzerte dazu finden sich schon Große Symphonie“, „Große Solisten“ und „Soirée musicale“ jetzt in den klassischen Abonnementreihen des Hauses. sind einmal mehr Treffpunkt von international führenden Interpretinnen und Interpreten, Spitzenorchestern aus aller Überhaupt sind Vernetzung und Verbindung, Begegnung Welt und herausragenden Ensembles. Gewohnt stark sind und Öffnung leitende Ideen des Saisonprogramms. Das die Wiener Philharmoniker im Abonnementprogramm neue Gesprächsformat „Auf ein Glas mit …“ lädt nach vielen des Musikvereins vertreten. Eigene Zyklen spielen wieder Abonnementkonzerten zu Begegnungen von Publikum mit die Wiener Symphoniker, das ORF RSO Wien, der Concen- Künstlerinnen und Künstlern ein. Im Blick auf eine noch tus Musicus Wien und das Orchester Wiener Akademie. stärkere Öffnung hat der Musikverein sein vielfältigesPro - Prominenz aus aller Welt und Weltklasse aus Wien findet gramm für Kinder, Jugendliche und Familien auch mit sich selbstverständlich auch wieder in den Genres Lied weiteren Abonnementreihen weiterentwickelt. Und die und Kammermusik, neu ist hier der Zyklus „Ensembles Türen sollen auch sonst weit aufgemacht werden. Mit der der Wiener Philharmoniker“. Ganz wesentlich gehören Wiener Brunnenpassage startet der Musikverein eine neue, auch die Abonnementreihen in den Vier Neuen Sälen zur auf längere Sicht angelegte Partnerschaft. Ziel der gemein- Musikvereinssaison 2021/22: Projekte mit zeitgenössischer samen Projekte ist die gesellschaftliche Öffnung. Eine neue Musik, Auftritte junger Künstlerinnen und Künstler und Sicht auf einen Grundgedanken der Gesellschaft der Musik- der Dialog zwischen Wort und Musik geben diesen Zyklen freunde: das Bewegende, das Berührende und Bereichern- ihr besonderes Profil. de der Kultur mit möglichst vielen Menschen zu teilen.

5 AUS DEM ABONNEMENTPROGRAMM 2021/22 AUS DEM ABONNEMENT­ PROGRAMM 2021/22 Große Zyklen im Großen Saal SOIRÉE MUSICALE MEISTERINTEPRETEN DIE GROSSE Ensemblekunst vom Feinsten bietet der Zyklus „Soirée musicale“. Und klar Die drei „Meisterinterpreten“-Zyklen des SYMPHONIE ist: Mozart ist das Maß aller Dinge, wenn Musikvereins machen ihrem Namen es um diese Kunst geht. Die Wiener wieder alle Ehre. Zu Gast sind interna- „Die Große Symphonie“, der legendäre Philharmoniker und Daniel Barenboim tionale Meisterorchester wie die Berliner Musikvereinszyklus mit den Wiener Sym- zelebrieren sie in einem reinen Mo- Philharmoniker, die Staatskapelle Berlin, phonikern, präsentiert Gipfelwerke des zart-Programm. „Der Wiener Mozart die Tschechische Philharmonie, das klassisch-romantischen Repertoires, 1785/86“, Musikvereins-Programm- Symphonieorchester des Bayerischen darunter diesmal Bruckners „Siebte“ schwerpunkt mit Leif Ove Andsnes Rundfunks, das Gewandhausorchester mit Chefdirigent Andrés Orozco-Es- und dem Mahler Chamber Orchestra, Leipzig, das City of Birmingham Sym- trada, Tschaikowskijs „Pathétique“ mit ist Teil dieses Zyklus. Und auch sonst phony Orchestra, das Orchestra dell’Ac- Manfred Honeck und Brahms’ „Vierte“ wird das Ensemblespiel hier in schönster cademia Nazionale di Santa Cecilia Rom mit Myung-Whun Chung. Ans Dirigenten- Vielfalt aufgefächert: mit den 12 Cel- und aus Wien selbstverständlich die pult kommen weitere hochgeschätzte listen der Berliner Philharmoniker, der Philharmoniker und die Symphoniker. Gäste wie Alain Altinoglu, Lahav Shani Akademie für Alte Musik Berlin, dem Zu den Meisterinterpreten am Pult zäh- und Lorenzo Viotti. Joana Mallwitz di- Kammerorchester Wien – Berlin und len in dieser Saison Daniel Barenboim, rigiert eines ihrer Porträt-Konzerte im mit Christian Gerhaher, Porträt-Künstler Herbert Blomstedt, Semyon Bychkov, Rahmen der „Großen Symphonie“. Span- der Musikvereinssaison 2021/22. Er er- Mirga Gražinytė-Tyla, , nendes, Abwechslungsreiches verspre- öffnet die „Soirée musicale“ mit vokaler Andris Nelsons, Andrés Orozco-Estrada, chen auch die Solistinnen und Solisten. Kammermusik. Sir , Kirill Petrenko und Leonidas Kavakos spielt Tschaikowskijs Sir . Als Solistinnen und Violinkonzert und Vilde Frang das von Leif Ove Andsnes Solisten treten auf: Rudolf Buchbinder, Alban Berg. Und mit viel Groove startet Diana Damrau, Christian Gerhaher, der Zyklus: Buchbinder spielt Gershwin. , Sir András Schiff, Daniil Trifonov, Yuja Wang … Meisterlich! Joana Mallwitz

Riccardo Muti

Foto: Todd Rosenberg Foto: Nikolaj Lund Foto: Gregor Hohenberg 6 AUS DEM ABONNEMENTPROGRAMM 2021/22

GROSSE SOLISTEN Im Zyklus „Große Solisten“ ist der Titel DAS GOLDENE Programm: Daniel Barenboim eröffnet den Zyklus mit einem Abend seiner Ge- MUSIKVEREINS­ samtaufführung der Beethoven-Kla- viersonaten, kehrt mit ABONNEMENT Schumanns „Davidsbündlertänzen“ in den Musikverein zurück, und Sir András Die beiden „Goldenen Musikvereins- Schiff spielt, zum Abschluss eines um- abonnements“ garantieren auch 2021/22 CONCENTUS MUSICUS fassenden Künstler-Porträts, das ihm wieder internationalen Orchesterglanz die Gesellschaft der Musikfreunde in – beginnend mit dem Saisoneröffnungs- Der Zyklus „Concentus Musicus“ ist die Wien widmet, Bachs „Wohltemperier- konzert, das die Wiener Philharmoniker berühmteste Abonnementreihe für Alte tes Klavier (Teil II)“. Bach setzen auch unter Alain Altinoglu spielen. Konzerte, Musik im Musikverein – singulär auch die Pianisten Jewgenij Kissin und Igor die zugleich Schwerpunkt-Projekten der deshalb, weil sie mit Nikolaus Harnon- Levit aufs Programm, Geigerin Janine Musikvereinssaison angehören, setzen court gegründet wurde. Harnoncourt, Jansen spielt Sonaten von Schubert, den Reigen fort: Mirga Gražinytė-Tyla als Künstler bekanntlich „nicht engagier- Brahms und Beethoven, und Andreas dirigiert am Pult ihres City of Birmingham bar“, war nur im Musikverein bereit, eine Ottensamer, der Wiener Soloklarinettist Symphony Orchestra das Brahms-Re- eigene Abonnementserie zu gestalten. der Berliner Philharmoniker, verbindet quiem, Andris Nelsons am Pult seines Den Stab gab er weiter. Heute leitet sein Französisches mit Mendelssohn und Boston Symphony Orchestra Werke Meisterschüler Stefan Gottfried das Brahms. Kurz vor Weihnachten kommt von Richard Strauss, Christian Gerhaher Ensemble in seinem Sinn: neugierig, auch die Musikvereinsorgel zur seltenen ist mit der Sächsischen Staatskapelle offen für Entdeckungen, die auch bei Ehre eines Soloabends: Die lettische Dresden und Christian Thielemann zu scheinbar bekannten Werken stets zu Meisterorganistin Iveta Apkalna entlockt erleben, Leif Ove Andsnes musiziert machen sind, und – wie Harnoncourt ihr in Werken von Bach und Liszt ihren 1785/86 in Wien entstandene Mozart- – mit viel Sinn fürs Musikalisch-Drama- prachtvollen Klang. Werke mit dem Mahler Chamber Or- tische. Faszinierend theatralisch startet chestra, und Daniel Barenboim stellt der Concentus-Musicus-Zyklus 2021/22 mit der Staatskapelle Berlin die Sym- Sir András Schiff dann auch mit Purcells Semi-Opera „The phonien Nummer eins von Schumann Fairy Queen“. und Brahms einander gegenüber.

Stefan Gottfried Mirga Gražinytė-Tyla

Foto: Wolf v. Erlach Foto: Nicolas Brodard / EMI Records Foto: Frans Jansen 7

VOM A UND O DER MUSIK Vom A und O der Musik Intendant Stephan Pauly zur Saison 2021/22

Herr Dr. Pauly, wie ist denn Ihr persönliches A gerade Das A ist ganz groß geschrieben in gestimmt, auf welcher Frequenz klingt Ihr Kammerton? Liegt er coronabedingt noch tief – oder hoch, jenseits der kommenden Musikvereinssaison, der 440 Hertz, wie traditionell im musikalischen Wien? der ersten, die programmatisch von Hoch gestimmt, eindeutig! Die Pandemie ist kein Grund, Intendant Dr. Stephan Pauly gestaltet den Optimismus zu verlieren. Und natürlich freue ich mich außerordentlich auf die Saison 2021/22, weil das wird. A wie Abonnements – das ist und nach dem Brachliegen des Konzertlebens der letzten Zeit bleibt im Musikverein selbstverständ- für mich als Intendant das erste Gesamtprogramm ist, das ich mit Künstlerinnen und Künstlern und meinem lich oberste Priorität. Aber es gibt auch Team zusammen für den Musikverein entwickelt habe. viel Neues: spannende Programm- Aber abgesehen von meiner persönlichen Hochstimmung freuen wir uns natürlich alle auf den Herbst, glaube ich. Im schwerpunkte, Porträts, Genreüber- Moment können wir zuversichtlich davon ausgehen, dass greifendes, Dialog unter den Künsten, es keine so extrem beeinträchtigte Corona-Spielzeit wie diese mehr geben wird. Deshalb haben wir uns entschieden, kreative Projekte zur weiteren Öffnung eine ganz normale Saison zu planen. Wir sind aber auch des Hauses – und ein Musikverein darauf vorbereitet, falls etwa das eine oder andere doch nicht realisierbar wäre, etwa wegen Reiseproblemen von Festival, das vom Stimmton weit aus- Orchestern, pandemiegeübt rasch zu reagieren. Sollten schwingt. Titel: A! im Einzelfall Anpassungen nötig sein, bin ich also sicher, unserem Abonnementpublikum auch ein tolles Ersatzpro- gramm anbieten zu können. Wenn jemand das trotzdem nicht hören möchte, kann er seine Karte bis 14 Tage vor dem Konzert sogar zurückgeben – wir bieten sozusagen Musikgenuss ohne Risiko, was Corona anlangt. Das Team der Konzertkassa hat in dieser Saison bei den Rückab- wicklungen schon Außergewöhnliches geleistet, unsere Kunden haben das schnelle, unkomplizierte Service so sehr zu schätzen gewusst, dass wir in jeder Hinsicht mit Elan und Vorfreude in die neue Spielzeit gehen.

9 VOM A UND O DER MUSIK „Das Gold ist und bleibt der Kern unserer Marken- identität.“ Musikvereinsintendant Stephan Pauly

In der Stadt der Operndirektoren, Konzerthauschefs und der Klassik sich auch mit einzelnen Künstlerinnen und Fußballnationaltrainer sonder Zahl könnte man auf die Künstlern näher zu beschäftigen. Das wird nicht nur durch Idee kommen, so ein Saisonprogramm sei ja ganz einfach: die große Anzahl der Konzerte möglich sein, sondern auch Im Musikverein spielen einfach die berühmtesten Leute durch Gespräche und Begegnungen: „Auf ein Glas mit …“ die größten Stücke – und der Intendant hat am Nachmittag bringt nach dem Konzert Publikum und Interpreten auf frei. Das enorm reichhaltige Jahresprogramm 2021/22 zwanglose Art noch näher zusammen. wird vermutlich viele Ahs und Ohs hervorrufen: weil sich auf beiden Seiten eine Menge tut, sowohl bei den ohne- Das wäre die Künstlerschiene, daneben gibt es aber auch hin erwarteten, fixen Größen der klassischen Musik, das übergreifende Festivals und Programmschwerpunkte. wären sozusagen die Ahs, als auch beim Unerwarteten, Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir nicht einfach in neuen Formaten und Kontexten, demgemäß den Ohs. nur Musik spielen können, sondern diese Musik auch in Ist das so wie bei der Balancierstange des Seiltänzers, interessante Kontexte setzen, über Musik gemeinsam die auf beiden Seiten gleich lang sein muss? nachdenken können. Was kann uns als Inspiration für Die weltbesten Künstlerinnen und Künstler und Klang- das Musikfest dienen, ein Thema, das sich sozusagen aus körper spielen hier: Das stimmt nach wie vor. Aber dass der diesem Haus selbst ergibt? Und zwar nicht aus Eitelkeit, Intendant mittags heimgehen und erst zum Konzert wieder das wäre banal und durchsichtig, sondern das auf einzig- kommen könnte, davon kann natürlich keine Rede sein. artige Weise und nur aus der Gesellschaft der Musikfreunde Der Musikverein mit diesen einzigartigen Konzertsälen heraus organisch wachsen kann. Die Antwort gibt unsere ist der Ort, an dem die wichtigsten Interpreten der Welt Musiksammlung: Mit fast zwei Millionen Objekten ist sie zu Hause sind – und das seit Jahrzehnten. Dass sie alle die größte private und fünftgrößte der Welt, sie enthält dieses Gefühl weiter haben können, ist mein allererstes historische Instrumente, Komponistenhandschriften, Anliegen, und ich glaube, das zeigt sich auch sehr deutlich Notendrucke, Bücher, Gemälde, Kunstobjekte und so im Programm der neuen Saison. Alle, die das Publikum hier fort. Das haben andere nicht – und deshalb nutzen wir kennt, schätzt und liebt, Dirigenten, Solisten, Orchester, sie, um Ideen für unsere Programme zu entwickeln. Des- Ensembles, treten auf. Es ist eigentlich unmöglich, da halb steht im Mittelpunkt des ersten Musikfestes mit dem spezielle Namen herauszugreifen, aber wenn ich es doch Titel „A!“ die Idee des Stimmtons, darauf haben Sie ja mit tun müsste: Wir feiern zum Beispiel Rudolf Buchbinders Ihrer Eingangsfrage schon angespielt. Diese Idee haben 75. Geburtstag im Konzert. Darüber hinaus aber haben wir aus einem Objekt unserer Sammlung entwickelt, wir uns auch überlegt, wen wir gern in größeren Strecken darüber können wir gerne noch eigens sprechen. Aber von Konzerten präsentieren möchten: Daraus sind die auch für Kinderprogramme oder Kammermusik wirkt die Porträts entstanden, die eine schöne, austarierte Mischung Sammlung als roter Faden und soll zum Ziel beitragen, darstellen aus seit Jahren oder gar Jahrzehnten in aller dass unsere Veranstaltungen die Erkenntnis mittragen: Welt bekannten Größen und relativ neuen oder in Wien Klar, das kann so nur in der Gesellschaft der Musikfreunde bisher nicht so präsenten Gesichtern. Ich freue mich sehr stattfinden. Eben nicht aus Selbstverliebtheit, sondern auf Daniel Barenboims Brahms-Schumann-Zyklus oder aus dem Bestreben, zum Konzert der Kultur in Wien, aber auf Richard Strauss mit Andris Nelsons, auf Sir András auch international etwas Unverwechselbares, Eigenes Schiff als Solist allein, im Duo und mit Orchester, als Di- beizutragen. rigent, Liedpianist und Mentor oder auf die Präsenz der Berliner Philharmoniker als Ganzes wie auch in Gestalt Das Gold des Goldenen Saals bleibt auch auf dem Papier zweier Kammerensembles sowie genauso auf Christian im neuen Design erhalten. Hegen Sie manchmal die Be- Gerhaher. Aber es ist uns eben auch wichtig, die beiden fürchtung, dass diese Betonung auf das edle Ambiente Dirigentinnen Joana Mallwitz und Mirga Gražinytė-Tyla in die vielzitierte Schwellenangst hervorrufen könnte? Porträts vorzustellen sowie dem Pianisten Leif Ove Ands- Das Gold ist und bleibt der Kern unserer Markenidenti- nes dabei zuzuhören, wie er Mozarts Schaffensrausch der tät. Das hat nicht nur einen visuell-gestalterischen Effekt, Jahre 1785/86 beleuchtet. Daraus entsteht die Möglichkeit, etwa auf Plakaten und Programmheften, sondern auch über die bei uns alltägliche Erfahrung der großen Werke hohen Symbolgehalt, nicht zuletzt für uns selbst. Unsere

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Abonnentinnen und Abonnenten sind das Rückgrat dieser Institution, und sie können sich darauf verlassen, dass die Konzerte in jeder Hinsicht so „golden“ bleiben werden, wie sie es seit eh und je gewohnt sind. Alles, was neu da- zukommt, versteht sich als Ergänzung, als zusätzliches Fotos: Wolf-Dieter Grabner Ideenangebot – und zwar durchaus in jener Balance des Seiltänzers, die Sie vorhin als Bild erwähnt haben. Aber Sehen Sie auch die neue Reihe „Musikverein Perspektiven“ Schwellenängste abbauen ist ein gutes Stichwort. Unser vom Blickwinkel der Diversität her oder rechnen Sie eher Kinder- und Jugendprogramm erreicht ja jährlich über damit, dass sich auch das übliche Konzertpublikum für 50.000 junge Leute, das ist eine traditionell florierende den Filmregisseur Michael Haneke oder den bildenden Schiene, die wir noch ausgebaut haben: erstens für die Künstler Georg Baselitz interessiert? Altersstufe unter 3, für die Allerkleinsten also; und zweitens Das ist einfach aus der künstlerischen Begeisterung mit einer neuen Reihe für Kinder ab 3 Jahren, bei der die heraus geboren: Michael Haneke ist ein unglaublich leiden- Stimmgabel eine wichtige Rolle spielt. Zudem wird, für schaftlicher Musikmensch, Georg Baselitz ein unfassbar alle Altersstufen angepasst, das Archiv zugänglich – in neugieriger, präziser Hörer zeitgenössischer Musik. Allein Taschenlampenführungen, Workshops, Mitmachprojekten. mit diesen beiden Künstlern jeweils für eigene Festivals Außerdem sind die Kinder- und Jugendveranstaltungen in Konzertformate und Programme zu entwickeln war schon alle wichtigen Schwerpunkte der Saison eingebunden. Wir wunderbar. Wenn jetzt Fans der beiden oder allgemein müssen Menschen schon früh die Erfahrung der enorm Kunstliebhaber beispielsweise eine Uraufführung von lebensbereichernden Livemusik ermöglichen – allen Men- schen, die hier leben. Durchdringung, Durchmischung ist uns überhaupt ein großes Anliegen, nach außen wie nach innen. Die Festivals, Themenschwerpunkte und Künstlerporträts gehen auch quer durch alle Säle. Unsere Bemühungen um mehr Diversität sind da ein weiterfüh- rendes Kapitel, ändern aber nichts daran, das zentrale Konzertgeschehen dieser ehrwürdigen, traditionsreichen Institution mit aller Leidenschaft weiterzuführen. Wir ergänzen es gleichzeitig um neue Angebote, die andere Blicke auf Musik und Musikgeschehen werfen. Denn auch bei 700.000 Besuchern pro Jahr stellen wir uns noch die Frage: Wer kommt nicht – und warum? Wie können wir mit einer diversen, vielfältigen, bunten Wiener Stadt- gesellschaft in engeren Kontakt kommen als bisher? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, sie wirklich zu verstehen und neue Schritte auf Menschen zu entwickeln zu können – dafür sind wir eine neue Partnerschaft mit der Brunnenpassage eingegangen und verwirklichen mehrere Projekte, darunter eines mit dem Tonkünstler-Orchester. Das ist der Startschuss für ein längeres, aufregendes Vor- haben der gesellschaftlichen Öffnung.

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Olga Neuwirth hören, in der sie einen Baselitz-Text ver- werden keine Länderschwerpunkte kommen, sondern es wendet, dann sind uns die natürlich höchst willkommen. hat sich dieses Mal ganz organisch aus der Residenz der Oder wenn Cineasten sich plötzlich in einem Konzert der Tschechischen Philharmonie unter Semyon Bychkov mit Wiener Akademie wiederfinden, weil dort musikalisch drei Orchesterkonzerten entwickelt. Wir ließen es auf alle Fragen widergespiegelt werden, die der Film „Das weiße Teile und Sparten unseres Programms sich auswachsen, Band“ stellt. Oder wenn man in einem Buchbinder-Konzert bauen überallhin thematische Brücken – in die Kammer- mit Schubert-Impromptus sitzt, die in Hanekes „Amour“ musik, ins Lied, in die Kinderprogramme, zu den jungen vorkommen: Man hört sie einfach anders, wenn man zuvor Künstlern, in die Wort-Musik-Veranstaltungen, die neuen im Film gesehen hat, wie da ein Mann seine todkranke Säle. Dieser Schwerpunkt erklingt mit geballter Kraft im Frau bis ins Sterben begleitet und am Schluss zu einer ganzen Haus und ermöglicht etwa zwischen Janáčeks fatal-liebevollen Handlung findet. Ich bin überzeugt, dass „Glagolitischer Messe“ und der Musik von Gideon Klein die das eine überwältigende Herzenserfahrung sein kann und Begegnung mit vielem, das man sonst nicht gehört hätte. dass durch das Sehen des Films direkt vor dem Konzert sich auch an Schubert neue Facetten erschließen werden. Sie haben die Kammermusik gerade erwähnt: Da gibt es Und vermutlich sehen Sie das Baselitz-Bild im Museum ja auch einen neuen Zyklus. auch anders, wenn Sie am Vorabend das Neuwirth-Stück Ich freue mich sehr darauf, im Brahms-Saal Kammer- gehört haben. Wenn diese neuen Kooperationen mit Film- ensembles der Wiener Philharmoniker präsentieren zu museum, Albertina sowie mit Wien Modern dazu führen, können: Das gab es in dieser Form noch nicht, ist des- dass sich Publikumssegmente durchmischen, dann ist das halb für das Orchester wie für uns etwas Besonderes und schön, war aber gar nicht das Ziel. Das Ziel ist die Kunst. eine tolle Ergänzung unserer so engen, symbiotischen Hier, genauer: der Dialog der Künste mit der Musik. Partnerschaft. Mit eingeschlossen ist da ein Konzert der Orchesterakademie der Philharmoniker, die wir gleichfalls Eröffnet der Schwerpunkt „Grenzgänge. Tschechische im Musikverein willkommen heißen. Musik“ einen musikalischen Rundblick auf verschiedene Länder oder ist das ein frei gewähltes Thema, dem ganz Wir haben mit Ihrem persönlichen A begonnen und kehren andere folgen sollen? als unser O in diesem Gespräch nochmals zum A zurück, Natürlich gebe ich mit der ersten Saison eine bestimmte in Form des „A!“, des Festivals mit 50 Konzerten rund um Richtung für die nächsten Jahre vor, aber nicht jede Spiel- den Stimmton, den Sie bereits erwähnt haben. Wie sind zeit wird gleich aussehen. Klar denken wir für das Musikfest Sie darauf gekommen und was erwartet das Publikum da? wieder über Inspirationen aus der Sammlung nach, aber Ausgangspunkt ist ein ganz ungewöhnliches Objekt die anderen Schwerpunkte werden sich immer ein bisschen der Musiksammlung: ein Kasten aus dem Jahr 1885 mit unterscheiden, es soll ja lebendig bleiben. Also: Nein, es über 100 Stimmgabeln aus der ganzen Welt, zugeschliffen

12 VOM A UND O DER MUSIK

jeweils auf den vor Ort geltenden Kammerton. Das war „Wir haben uns die Frage für die damals von der Gesellschaft der Musikfreunde einberufene Stimmtonkonferenz, bei der das A dann gestellt, wie wir Musik auch mit 435 Hertz festgelegt wurde. Und dieses kuriose, kost- bare Objekt hat uns zu Programmen inspiriert, die sich in interessante Kontexte zum Beispiel um den Stimmton drehen, um ein tonales ­Zentrum, die eine bestimmte musikalische Idee variieren. setzen, über Musik ge- Wir haben den Gedanken aber auch weiter gefasst: Uns interessieren auch Komponisten, die diese Idee, sich an meinsam nachdenken einer Norm zu orientieren, im Großen umgesetzt haben, etwa Haydn an Gattungen wie Streichquartett und Sym- können.“ phonie. Oder, ganz im Gegenteil, Komponisten, die mit Stephan Pauly den Regeln ihrer Zeit gebrochen haben, von Beethoven bis Berlioz. So ergibt sich ein buntes Panorama an Musik, das sich aber doch an diesem einen Brennpunkt entzündet: der Tatsache, dass Musiker sich auf ein Fixum wie den Stimmton einigen müssen, um gemeinsam spielen zu können. So wurde das verbindende Thema aus der Musik- sammlung geboren und erzeugt, wie wir hoffen, Gedanken und Einsichten, zu denen man sonst im Konzertalltag nicht in dieser Form gelangt.

Das Gespräch führte Walter Weidringer.

Mag. Walter Weidringer lebt als Musikwissenschaftler, freier Musikpubli- zist und Kritiker (Die Presse) in Wien.

13 „FRAU MUSIKA“ UND IHR GRENZENLOSES REICH

„Frau Musika“ und ihr grenzen- loses Reich Das Programm für Kinder, Jugendliche und Familien 2021/22

14 „FRAU MUSIKA“ UND IHR GRENZENLOSES REICH

Musik für alle Menschen, egal welchen Alters: Nach dieser Maxime hat der Musikverein sein großes Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien in der Saison 2021/22 noch weiter ausgebaut.

Vor rund 100 Jahren nannte ein ge- Vieles hat sich in den letzten 100 wisser Rudolf Effenberger seinen Jahren geändert, eines jedoch nicht: Arbeitsplatz, den Musikverein, lie- Auch heute ist es unsere wichtigste bevoll und mit ein wenig Augenzwin- Aufgabe, Menschen die lebensberei- kern das „Reich der Frau Musika“. chernde Erfahrung von Live-Musik zu Für sich selbst und seine Tätigkeit in ermöglichen – und zwar allen Men- diesem Haus fand er einen beschei- schen, egal welchen Alters. Mittler- deneren Titel: „Dienstbarer Geist“. weile besuchen rund 50.000 Kinder Der Konzertdiener, so seine offizielle und Jugendliche pro Saison unsere Bezeichnung, war 25 Jahre lang für die Veranstaltungen. Und in der Spielzeit Gesellschaft der Musikfreunde tätig: 2021/22 werden wir unser Programm Er half Johannes Brahms bei unsäg- für Kinder, Jugendliche und Familien licher Sommerhitze im Großen Saal, ausweiten. Neu sind Konzertreihen den Schlips abzulegen, rückte Richard für die Allerkleinsten und für Publi- Strauss den kurzen, dünnen Taktstock kum ab 3 Jahren: Bei „Dodo und Tatz“ am Pult zurecht, trug im Auftrag des verwandelt sich der Metallene Saal in Archivs den in eine Pappschachtel einen Musik-Spielplatz für Babys und verpackten Schädel von Joseph „Papa“ Kleinkinder bis zu 3 Jahren. Eine ge- Haydn über die Wiener Ringstraße, mütliche Teppichlandschaft lädt zum fuhr unzählige Kranzspenden, „Grün- Entspannen und Erkunden ein, eine zeug“, nach Konzerten im Handwagen räumliche Trennung zwischen Künst- spazieren oder zerbrach sich darüber lerinnen und Künstlern und ihrem den Kopf, wie er die Riesenbesetzung Publikum gibt es nicht – hier können des Orchesters bei Gustav Mahlers alle nach Herzenslust lauschen, stau- Probe auf dem Podium unterbringen nen, mittendrin im Geschehen sein sollte. Kurzum: Rudolf Effenberger oder lieber aus der Ferne beobach- arbeitete jeden Tag daran, gemeinsam ten. Die beiden Protagonisten Dodo mit vielen anderen Personen, außer- und Tatz sind dabei ein bisschen wie gewöhnliche Konzerte im Musikverein ihr Publikum: Musikpädagogin Julia umzusetzen. Ruthensteiner-Schwarz alias Dodo ist eine „Große“, die kuschelige Hand- puppe Tatz eine „Kleine“. Gemeinsam zeigen sie vor, wie sich Eltern und Kin- der zur Musik bewegen können, und singen bekannte und selbst kompo- nierte Kinderlieder. Denn wir wissen, dass die musikalische Entwicklung bereits im Mutterleib einsetzt und direkt nach der Geburt intensiv wei- ter voranschreiten kann. Wie beim Spracherwerb nehmen Kinder auf, was sie um sich hören, und beginnen darauf zu reagieren. Je eher man sie dabei unterstützt, desto besser können sie später ihr musikalisches Potenzial entfalten.

15 „FRAU MUSIKA“ UND IHR GRENZENLOSES REICH Vieles hat sich in den letzten 100 Jahren geändert, eines jedoch nicht: Auch heute ist es unsere wichtigste Aufgabe, Menschen die lebensberei- chernde Erfahrung von Live- Musik zu ermöglichen – und zwar allen Menschen, egal welchen Alters.

„Sebastian und das Tontelefon“, unser den Saison entwickelt und teils neu neuer Konzertzyklus für Publikum ab produziert. Damit stellen auch unsere 3 Jahren, setzt den Gedanken fort: Kinder- und Jugendkonzerte einen Das gemeinsame Singen ist auch hier Beitrag zu den großen Themenschwer- Mittel erster Wahl, wenn Kinder spie- punkten der Saison, von Mozart über lerisch in die Musik eintauchen. Und tschechische Musik bis hin zu unse- wer wäre dieser Aufgabe wohl besser rem Musikverein Festival „A!“ zum gewachsen als Sänger und Musik- Thema Stimmgabel. In „Nachtmusik pädagoge Sebastian Radon und sein und Zauberflöte“ beispielsweise lenkt Kollege Simon Scharinger, die mit Marko Simsa sein Publikum bei einer ihren Vokalensembles Wiener Blond atemberaubenden Kutschfahrt durch und Gesangskapelle Hermann Furore Wolfgang Amadeus Mozarts bekann- machen? Der eine, ein tollpatschiger teste musikalische Werke (Allegretto). Klangforscher, der andere sein spitz- Das Konzert „Dancing Dvořák“ lässt findiger Begleiter – gemeinsam mit die berühmten Melodien der „Slawi- wechselnden musikalischen Gästen schen Tänze“ auf packende Rhythmen und ausgestattet mit einer silbern zweier Schlagwerker der Wiener Sym- glänzenden Stimmgabel, dem sagen- phoniker und mitreißende Choreo- umwobenen Tontelefon, erkunden graphien einer Tänzerin und eines sie unterschiedliche Musikgenres: Tänzers der diversen Streetdance- von Klassik über Popmusik bis hin zu Szene Wiens treffen (Capriccio). Und Volks- und Weltmusik. Die Lieder, die die musikalische Detektivgeschichte die beiden zu ihren Abenteuerreisen „Ah!“ stellt Klein und Groß ähnliche mitbringen, sind Eigenkompositionen Fragen wie im Jahr 1885, als die Ge- und entstehen zum Teil live und im di- sellschaft der Musikfreunde zu einer rekten Austausch mit ihrem Publikum. Stimmtonkonferenz in den Musik- Die beiden Formate sind Teil eines verein geladen hatte – doch dieses bunten Reigens an bewährten und Mal darf das Publikum über deren liebgewonnenen Konzertzyklen für Ausgang bestimmen (Allegretto). Zu junges Publikum jeden Alters – von diesen und vielen weiteren Program- „Topolina“ und „Agathes Wunderkof- men verrät eine eigens für Kinder, fer“ über „Albertos Abenteuer“ bis hin Jugendliche und Familien gestaltete zu „Allegretto“ und „Capriccio“. Für Saisonbroschüre mehr Details. diese Reihen haben wir mit unseren Künstlerinnen und Künstlern span- nende Programme ab der kommen-

16 „FRAU MUSIKA“ UND IHR GRENZENLOSES REICH

In eben diesem Buch stellen wir Und was würde zu all dem unser Kon- außerdem erstmals eine neue Ver- zertdiener Rudolf Effenberger sagen? anstaltungsreihe zu Archiv, Biblio- Diesem wurde in der Zwischenzeit thek und Sammlungen der Gesell- nämlich der fiktive Nachfahre Ro- schaft der Musikfreunde für Kinder, bert Franz Effenberger angedichtet, Jugendliche und Familien vor: „Die der in der kommenden Spielzeit bei Musikforscher“. 900 historische Ins- nächtlichen Taschenlampen-Führun- trumente, Manuskripte zahlreicher gen kleine Besuchergruppen durch Komponisten, Malereien, Bücher und das verlassene Musikvereinsgebäude auch kuriose Gegenstände machen sie führen wird. In seinen penibel ge - mit insgesamt zwei Millionen Objekten planten Vorträgen plaudert er „einige zu einer der fünf größten Musiksamm- Kleinigkeiten und Aufzeichnungen“ lungen der Welt – und damit zu einer seines Vorfahren aus – und hofft, wie wahren Schatzkammer für alle Wiss- dieser, dass ihm darüber die „hohe begierigen und Neugierigen, seien es Frau Musika“ nicht böse sein wird. Kinder oder Wissenschaftler. Konzerte Doch das bleibt an diesen Abenden der Reihe „Agathes Wunderkoffer“ wohl nicht sein einziges Problem … lassen ein historisches Tafelklavier erklingen oder bringen unbekann- Anna Rockenschaub te Notenfragmente von Wolfgangs Schwester „Nannerl“ Mozart zur Ur- Mag. Anna Rockenschaub betreut bei der aufführung. In interaktiven Kindervor- Gesellschaft der Musikfreunde in Wien den lesungen beantwortet der designierte Bereich „Programme für Kinder, Jugendliche Archivdirektor Johannes Prominczel und Familien“. Illustrationen: Susann Stefanizen knifflige Fragen über Musik – vom -Ur sprung der Weihnachtslieder bis hin zu Katzenmusik. Bei Workshops geht es praktisch zur Sache: Man darf selbst ausprobieren, wie die alten Meister geschrieben haben, und Gänsefeder, Tinte und Streusand zur Hand neh- men, und Lissie Rettenwander (Welt- weit erstes Stimmgabel-Ensemble) stellt ihre wohl einmalige Sammlung an Stimmgabeln aller Größen und Formen zur Verfügung, um darauf gemeinsam Musik zu machen. Was das wohl mit einem geheimnisvollen Stimmgabel-Köfferchen aus unserem Archiv zu tun hat?

17 SEELENTÖNE

Sonntag, 24. Oktober 2021

Wiener Symphoniker Der Kartenverkauf für dieses außer- Wiener Singverein ordentliche Gesellschaftskonzert Andrés Orozco-Estrada | Dirigent beginnt für Mitglieder der Gesell- Anna Netrebko | Sopran schaft der Musikfreunde in Wien am Ekaterina Semenchuk | 24. August 2021, der allgemeine Mezzosopran Kartenverkauf startet eine Woche später, am 31. August. Auszüge aus Giuseppe Verdis „Aida“, Francesco Cileas „Adriana Lecou­ vreur“ und Peter Iljitsch Tschaikowskijs „Pique Dame“ Peter Iljitsch Tschaikowskij: Romeo und Julia. Fantasie-Ouvertüre

„Io son l’umile ancella del Genio creator“: Noch halb Partner wie die Mezzosopranistin Ekaterina Semenchuk, außer Atem von der Bühne kommend, stellt sich die der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde und große Schauspielerin als demütige Magd des schöpferi- natürlich die Wiener Symphoniker unter ihrem Chefdi- schen Geistes vor, als Echo des menschlichen Dramas. rigenten Andrés Orozco-Estrada sind dabei keineswegs Dort, wo sie im italienischen Original den immer wieder bloß Stichwortgeber und Grundierung, sondern tragen ersterbenden Hauch ihrer Stimme beschwört, darf sie mit ihrer musikalischen Überzeugungskraft wesentlich in der traditionellen deutschen Übertragung besondere dazu bei, dass niemand Bühnenbild, Kostüm und Maske geflügelte Worte in schwerelosen Phrasen ins Audito- vermissen wird. Als Giuseppe Verdis Aida hat sich Netreb- rium aufsteigen lassen: „Ich singe meine Seele.“ Solche ko erstmals 2017 in Salzburg vorgestellt: Stimmenpapst Seelentöne sind es, von denen alle immer wieder aufs Jürgen Kesting schwärmte damals in der „FAZ“ von den Neue hinreißen lassen: vergänglich, aber tief berührend, „vielen, vielen Piano-Phrasen, die von Anna Netrebko schön und wahr zugleich. Anna Netrebko strömen sie aus mit kontrollierter Intensität gesungen werden: etwa das der Kehle, ob nun wie in diesem Fall in der Titelpartie As-Dur-Cantabile ‚Numi pietà‘ am Ende der ersten Arie, von Francesco Cileas opulentem Verismo-Liebeskrimi in dem sie die Stimme zweimal mit einem magischen „Adriana Lecouvreur“ oder in anderen Glanzrollen, mit Piano auf das hohe As führt. Aus der früher rein lyrischen denen sie ihr Publikum zwischen New York und Wien, Stimme ist ein jugendlich-dramatischer Sopran gewor- Barcelona, Salzburg, Mailand und St. Petersburg in den den, der in den Finali des ersten und zweiten Aktes Chor letzten Jahren begeistert hat. Netrebko ist alles zugleich: und Orchester ohne jedes Forcieren überstrahlt.“ Aber unvergleichliche, entrückte Operndiva und mit beiden selbstverständlich fühlt sich die Sängerin im russischen Beinen auf der Erde stehende Frau, diszipliniert als Dar- Repertoire besonders verwurzelt – bei Tschaikowskij etwa, stellerin und unbekümmert im Genießen ihres Lebens, der im Westen mit seinen bekenntnishaften Werken als Trägerin des Ehrentitels „Volkskünstlerin Russland“ mit Romantiker gilt, während ihn das russische Publikum als österreichischer Staatsbürgerschaft, Jetset-Star, Kammer- den eigentlichen „Klassiker“ seiner nationalen Musik- sängerin, Tenorgattin und nicht zuletzt Mutter. In allen geschichte liebt. So singt Anna Netrebko auch als Lisa in diesen „Rollen“ wirkt sie authentisch, und alles, was auch „Pique Dame“ ihre Seele. nur wie ein Skandälchen aussehen könnte – traditionell Markus Hennerfeind eigentlich unerlässlich für das Portfolio einer Diva –, prallt an ihrem ansteckenden Lachen ab. Mag. Markus Hennerfeind lebt als Musikwissenschaftler, Verlagsmitar­beiter, Lektor und Redakteur für verschiedene Festivals und Muse, Göttin, Sirene: So wird Adriana Lecouvreur gefeiert. Veranstalter in Wien. Und ein Feiertag im Musikvereinsprogramm steht auch an, wenn Anna Netrebko die vielen Facetten ihrer vokalen Charakterisierungskunst endlich wieder im Goldenen Saal schillern lässt – etwa als Adriana, eine Partie, in der nur ein echter Star glaubwürdig sein kann. Erstklassige

18 SEELENTÖNE Foto: Julian Hargreaves Foto: Seelentöne Anna Netrebko im Musikverein

19 DAS GROSSE GANZE

Geschichte ist nicht: festhalten. Geschichte ist: Vergangenes lebendig werden lassen, das Hier und Jetzt im weiten Zusammenhang erleben, sich an Erkennt- nissen freuen, bewegt sein. Otto Biba hat so Geschichte geschrieben. Nach 48 Jahren im Musikverein scheidet er als Direktor von Archiv, Bibliothek und Sammlungen aus dem Amt.

20 DAS GROSSE GANZE

Das große Ganze Dank an Otto Biba

Woher weiß man’s? Ein bekannter Wiener Musikpublizist in etwa könnte man das Spektrum umschreiben, das in antwortete auf die diesbezügliche Frage eines Kollegen diesem Wissen zur Geltung kommt. Doch grau ist alle verschmitzt: „Das schlag ich im Großen Biba nach!“ Das Theorie, erst recht, wenn man Bibas Gabe der Verleben- wissende Lächeln seines Gegenübers konnte ihm da sicher digung dagegenhält. Aus der Geschichte holt er, ein hin- sein. Eh klar. Wer sonst sollte es wissen außer ihm, Prof. reißender Erzähler, die spannendsten Geschichten. Und Dr. Dr. h. c. Otto Biba, Archivdirektor der Gesellschaft der aus Geschichten, die in der Musikstadt Wien schon auch Musikfreunde in Wien? Schon in Zeiten, in denen noch der einmal G’schichten, ja G’schichterln sein dürfen, baut er Große Brockhaus enzyklopädisch das Maß vorgab, konnte ein Panorama der Geschichte. er sich als großes „B“ im Reich der Musik etablieren. Und so souverän waltet Biba hier mit seinem Wissen, dass man Selten hat man Historisches so lebendig erlebt wie bei das Attribut gern auch kaiserlich kombinieren möchte: ihm. Denn auch um diesen Zusammenhang geht es – um Otto der Große! Wenn’s einer weiß, dann er. ihn vor allem: das Überlieferte als Teil des Hier und Jetzt zu spüren und im wahrsten Sinn des Wortes zu erleben. Das Internet hat rein gar nichts an dem Befund geändert. „Das Lebendig-Halten ist enorm wichtig, sonst hätte Google, Yahoo und Wikipedia – schön und gut, aber keine das Ganze ja keinen Sinn!“, sagt Biba und fügt in seiner Suchmaschine ersetzt den Biba, kein Algorithmus bringt unnachahmlich pointierten Art hinzu: „Aufsperren, ab- die Vernetzung zustande, die er leistet. Denn genau darum stauben, zusperren, das kann’s ja nicht sein! Nein, was geht’s bei seiner Art des Wissens. Das Faktische, präzis hier bewahrt wird, das soll lebendig werden, das muss erfasst, bleibt als Basis unerlässlich, aber dann geht’s, hinaus!“ Hinaus in die Öffentlichkeit, hinaus unter die wissenschaftlich fundiert, um die weite Perspektive und Leut’ in Wien und in aller Welt. Mit Biba als Direktor waren den Kontext, in dem das Einzelne erst wieder klar und Archiv, Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft der sprechend wird. Musik, wie er sie ergründet, erforscht Musikfreunde international aktiv wie nie zuvor, gefragt und zur Geltung bringt, ist Teil eines großen Ganzen. In mit Expertise und Exponaten, ja ganzen Ausstellungen ihr schwingt die Geschichte in allen Facetten mit: Politik von London bis New York, von Paris bis Tokio, vom welt- und Gesellschaft, Kunst, Wissenschaft und Technik, die weiten Wissensexport bei Kongressen ganz zu schweigen. Lebensumstände des Einzelnen wie die einer Epoche, die Zugleich blieb das Archiv in neuer, eigener Weise spürbar Ideen einer Zeit genauso wie die materiellen Gegebenheiten als ein Herzstück des „Hauses“, wie Biba selbst in schöner bis hin zum Handwerklichen im Instrumentenbau – so Konsequenz sagt, wenn er den Musikverein meint: prä-

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Fotos: Wolf-Dieter Grabner sent in regelmäßigen hauseigenen Ausstellungen, hörbar bloß das Autograph des Werks, sondern passende Nach- gegenwärtig in der von Biba erfundenen und gestalteten schlagwerke dazu, bildliche Darstellungen und vieles Konzertreihe „Nun klingen sie wieder“ mit historischen mehr. Oder nehmen wir Haydns Trompetenkonzert, von Instrumenten aus den Sammlungen. Wieder zum Klingen dem wir auch das Autograph haben. Haydn schrieb das kamen da auch viele Werke aus dem Archiv. Überhaupt Werk, weil einem Instrumentenbauer eine sensationelle wurden Schätze in großer Zahl auch tönend gehoben: Weiterentwicklung der Trompetentechnik gelang und mehr als dreihundert waren seit dem Jahr 2000 in den er damit zum Komponisten gerannt kam – wir haben Konzerten der Gesellschaft der Musikfreunde. hier auch das historische Instrument dazu und können am Objekt erfahrbar machen, was die damals erfundene Der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Klappentrompete an neuen Möglichkeiten gebracht hat.“ Mit seiner Gabe, Musik nicht als isoliertes Kunstphäno- So fügt sich eins zum anderen. Diese Sammlungen – frag- men, sondern im lebendigsten Zusammenhang mit allen los unter den „Top 5“ der Welt – sind von Beginn weg kein Bereichen der Geschichte zu sehen, war Otto Biba die „Fleckerlteppich“, sondern ein unglaublich stimmiges Idealbesetzung für die Leitung des Musikvereinsarchivs. Gefüge: das große Ganze, in unzähligen Objekten zum Denn genau so waren diese Sammlungen ja von Anfang Greifen nah. Ein World Wide Web der Musik. an gedacht. Man hatte begriffen, dass die „Emporbrin- gung der Musik in allen ihren Zweigen“ nicht glücken Bei dieser Ausrichtung ihres Archivs wurde der Gesell- könne ohne tiefe Verwurzelung in der Geschichte. Eine schaft der Musikfreunde schon im 19. Jahrhundert klar, Maxime, die bis heute Früchte trägt. „Diese ganzheit- dass sie keine Ärmelschoner-Typen an die Spitze stellen liche Schau“, sagt Otto Biba, „war eine ganz tolle Idee sollte. Mit dem Musikologen Gustav Nottebohm berief von unseren Gründern, die man nicht genug bewundern sie in den 1860er Jahren erstmals einen herausragen- kann. Sie hebt diese Sammlungen unter allen heraus; oft den Wissenschaftler auf die Archivarstelle. Es kam, fast wird Ähnliches heute angestrebt, meist wird’s nicht er- naturgemäß, erst einmal zu Misshelligkeiten, weil sich reicht. Aber im Musikverein war schon von der Gründung Nottebohm nicht unbedingt noch mit dem Notensortieren 1812 an klar, dass man alles dokumentieren solle, was fürs Gesellschaftsorchester herumschlagen wollte. Seinem mit Musik zu tun hat. Denn eines bedingt ja das andere! Nachfolger Carl Ferdinand Pohl gelang es dann, Brillanz Ich muss, um ein einfaches Beispiel zu nennen, wissen, und Glanz der Wissenschaft dauerhaft mit dem Archiv- dass französische Truppen nach Wien gezogen sind und Direktorenposten zu verbinden. Auf Pohl, den berühmten der Kaiserhof geflüchtet ist, damit ich Beethovens ,Les Haydn-Forscher, folgte dann, von Brahms persönlich emp- Adieux‘ verstehen kann, und so finde ich bei uns nicht fohlen, der legendäre Eusebius Mandyczewski, Komponist,

22 DAS GROSSE GANZE „Was hier bewahrt wird, das soll lebendig werden, das muss hinaus!“ Unter Direktor Otto Biba wurden Archiv, Bibliothek und Sammlungen der Gesell- schaft der Musikfreunde zu einem World Wide Web der Musik.

Musikforscher, Professor am Konservatorium und 42 Jahre Archivar im Musikverein. Otto Biba hatte dieses Amt nun sage und schreibe 48 Jahre lang inne. Doch nicht nur die historischen Daten stellen ihn in eine Reihe mit diesen berühmten Vorgängern. Es gibt auch da den lebendigen Zusammenhang. „Ich seh jeden Tag den Pohl da rein- kommen und den Mandyczewski da rausgehen“, sagt er lachend in seinem Büro, das mitten im Archiv platziert ist. „Das sind wirklich meine Kollegen, denen ich mich verpflichtet fühle. Was sie geleistet haben, war Ansporn und Maßstab für mich. Und das Interessante ist ja: Wie sie ihre Aufgabe verstanden haben, das ist zeitlos gültig.“

Gemeint ist damit einmal mehr ein Engagement, das sich bei aller notwendigen Akribie nicht ans Formalistische Archivdirektor Otto Biba erläutert dem Dirigenten kettet, sondern sich frei und initiativ entfaltet. Im Sinn Andrés Orozco-Estrada Manuskript und Stimmen­ des vernetzten Dokumentierens und Wissens muss ein material der „Eroica“ erfolgreicher Archivdirektor auch ein begabter Netz- werker sein – so wie Eusebius Mandyczewski. „Hätte Mandyczewski nur formell das Verlassenschaftsverfah- ren abgewartet, wäre uns der Brahms-Nachlass am Ende entgangen. Das glückte nur, weil er sich leidenschaftlich darum gekümmert hat.“ Kurzum: Der Nachlässige hätte, wenn es um Nachlässe geht, das Nachsehen. Einem Otto Biba konnte das nicht passieren. In seiner Ära wurden Archiv, Bibliothek und Sammlungen auch beständig um bedeutende Nachlässe erweitert. Am prominentesten: der „Vorlass“, um es korrekt zu sagen, Gottfried von Einems – zehntausende Dokumente, die Einem noch zu Lebzeiten dem Musikverein übergab. Bevor der umworbene Kom-

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der Geschichte und der Musikwissenschaft, sang drüben, Aus der Geschichte holt in der Singakademie, und dann natürlich im Chor der Piaristenkirche, der er als gebürtiger Josefstädter be- er die spannendsten sonders verbunden ist. Eine Festmesse stand an. Haydns Missa brevis in F-Dur empfahl sich dafür, aber am besten, Geschichten. Und aus wusste der junge Otto Biba, in einer späteren Version, in der Haydn noch extra Trompetenglanz hinzugefügt hatte. Geschichten baut er ein Diese Bläserfassung war nach damaligem Wissen nur im Musikvereinsarchiv überliefert. Also machte sich Biba Panorama der Geschichte. auf, um die Stimmen im Studiensaal des Archivs Note für Note abzuschreiben. Bald kam er auch mit anderen Anliegen. Als „Werkstudent“, wie es damals hieß, muss- te er sich das Geld fürs Studium selbst verdienen. „Ich bin nicht zur Post gegangen, obwohl die besser gezahlt hätte, sondern wollte immer etwas Fachliches machen.“ So wurde er zum gern und oft beschäftigten Assistenten von Wissenschaftlern und Ausstellungsmachern, die ponist die Entscheidung traf, schaute er sich genau um. Spezielles aus Wien suchten. Dafür war er dann bald Vorzugsweise klingelte er samstagvormittags an der Tür Spezialist: Fachmann fürs Spezielle, das er vor allem im des Musikvereinsarchivs. Biba war da. Selbstverständlich. Musikvereinsarchiv ausfindig machte. Zugleich begann Dass er gern in Ruhe etwas abgearbeitet hätte, zählte jetzt Biba selbst fleißig zu publizieren, wissenschaftliche Auf- nicht mehr. Genauso selbstverständlich. Denn nun galt sätze genauso wie Editionen musikalischer Werke. Dass es, ganz für den Componisten da zu sein: mit Competenz die damalige Archivleiterin Hedwig Mitringer dann eines (um es mit einem Einem’schen „C“ zu sagen), mit Coope- Tages zum Telefon griff und den auffälligen Benützer zu rationsfähigkeit, mit Charme. Das Vertrauen, das Biba Hause anrief, konnte da nicht wirklich überraschen. „Ein schaffen konnte, war überhaupt die Voraussetzung dafür, zweiter Posten“ sei geschaffen worden, ob er Interesse dass dem Archiv so vieles anvertraut wurde. habe …? Und ob! 1973 trat Otto Biba als wissenschaftlicher Mitarbeiter ins Archiv ein, der potenzielle und dann auch Mit einem Komponisten muss man anders kommunizie- designierte Nachfolger von Dr. Hedwig Mitringer war er ren (oder auch communizieren) können als mit einem von Beginn an. „Ja“, sagt Biba heute lachend über seinen Musikwissenschaftler, mit einem Dirigenten anders als Musikvereinsstart im Alter von 27, „da wachsen einem mit einem Musikpublizisten, mit einer Ausstellungs- schnell die Füße, damit man in die großen Schuhe seiner kuratorin anders als mit einer Radiomoderatorin, mit Vorgänger hineinpasst.“ Hedwig Mitringer war tatsächlich Kongressteilnehmern anders als mit Musikfreunden bei die einzige Angestellte im Archiv, als Otto Biba hinzukam. einer Ausstellungsführung … Otto Biba hat eine außer- Unter seiner Leitung konnte das Archiv personell schön gewöhnliche Fähigkeit für diese Vielsprachigkeit. Eine aufgestockt werden – wobei es nie zu viele Mitarbeite- Idealbesetzung war er auch darin: perfekt für die Viel- rinnen und Mitarbeiter in einer solchen Weltinstitution stimmigkeit, die sich aus der selten reichen Partitur des geben kann; 1999 bis Ende 2019 war dann Prof. Dr. Ingrid Musikvereinsarchivs ergibt. „Die Basis“, sagt er selbst, „ist Fuchs als stellvertretende Archivdirektorin an seiner Seite klarerweise die Wissenschaft. Aber dann muss man das mit dafür verantwortlich, dass die Alltagsaufgaben in der auch übersetzen können.“ Um es an einem Beispiel zu vielgefragten Servicestation umfassend bewältigt werden erläutern: Der Notentext eines lässt sich konnten und noch Raum blieb, Archiv, Bibliothek und nur verstehen, wenn man die Sprache seiner Autographe Sammlungen auch auf dem internationalen Parkett der kennt und die Grammatik, die Vokabeln, die Zeichen im Wissenschaft glänzend zu präsentieren. Zugleich gab es Kontext des Ganzen lesen kann. Wie man daraus aber jede Menge Highlights im Haus: 2012 etwa einen von Biba dann Musik macht, wie man’s klanglich umsetzt – dazu und Fuchs veranstalteten Kongress zum 200-Jahr-Jubi- braucht es noch das Sensorium fürs Künstlerische. Biba läum der Gesellschaft der Musikfreunde, dokumentiert hat es. Zitat : „Sie sind der einzige in einem stattlichen Sammelband, dazu eine Ausstellung Wissenschaftler, mit dem ich red’. Aber vielleicht sind Sie zum selben Anlass, ebenfalls begleitet von einer Buch- ja gar kein Wissenschaftler!?“ Wer Harnoncourt gekannt publikation. Vor wenigen Jahren stießen noch zwei junge hat, weiß: Das war ein Riesenkompliment. Wissenschaftlerinnen zum Archiv-Team. Sie arbeiten, fi- In solchen Geschichten spiegelt sich auch etwas von den nanziert aus einem Sonderfonds, an einem ambitionierten Anfängen des Otto Biba im Archiv des Musikvereins. „Dass Katalogisierungsprojekt. Die Bestände, zunächst einmal ich hierher gekommen bin“, erzählt er mit wienerischer die der Notendrucke, sollen digitalisiert werden – dies Nonchalance (auch die Sprache spricht er herrlich), „das nach Regeln, die im Anspruch an die eingearbeiteten hat mit meiner Chorsingerei zu tun.“ Er war noch Student Informationen klar über die gängigen internationalen

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Formate hinausgehen. Den Sprung quasi vom 19. Jahr- „Da galt es, Flagge zu zeigen. Wir setzten uns in die erste hundert direkt ins 21. vollzog das Archiv auch baulich Reihe, wir waren die Ersten auf dem Gang zum Friedhof, und technisch. Thomas Angyan, der damalige Intendant wir führten den Zug an, der zum Umtrunk ins Wirtshaus des Musikvereins, machte Anfang der 1990er Jahre einen führte.“ Als dann die Frage aufkam, ob jemand etwas über großen Umbau der Archivräumlichkeiten möglich, und die Verfügungen der Verstorbenen wisse, ging Biba auch er öffnete dann, mit dem Bau der Vier Neuen Säle, auch hier beherzt voran. Er sei überzeugt, dass die Gesellschaft die Kapazitäten zur Einrichtung eines Tiefenspeichers, in der Musikfreunde im Testament stehen müsse. Beweise dem nun die kostbarsten Objekte nach höchsten Sicher- konnte er nicht vorlegen. Aber sein starkes Credo ließ den heits- und Klimastandards aufbewahrt werden. Das Archiv, beauftragten Anwalt lange suchen. Schließlich wurde es traditionell unterm Dach des Musikvereinsgebäudes an- gefunden, hinter einer Lade verrutscht ins Innere des gesiedelt, erhielt so sein Pendant bei den Grundfesten Schreibtischs: das Testament! Und siehe da: Es war genau des Hauses. Auch symbolisch ein schöner Akt: Diese so. Der Nachlass mit hochbedeutenden Autographen von Sammlungen umschließen den ganzen Musikverein, sie Brahms, Schumann, Mendelssohn, dazu singuläre Fotos, sind Oberbau wie Fundament. war für den Musikverein bestimmt. „Wohin sonst hätte es kommen sollen, wenn nicht zu uns, ins Haus?“ Dass Ja, „das Haus“! Um nochmals eine Geschichte von ihm dieser Satz so überzeugend ausstrahlen konnte, ist ein zu erzählen, begeben wir uns scheinbar weit weg davon, Verdienst von Otto Biba. irgendwohin in einen kleinen Ort im Bayrischen. In der Dorfkirche findet die Trauerfeier für eine alte Dame statt. Jetzt ist es am „Haus“, ihm zu danken. Alle schließen sich Die Verstorbene war alleinstehend, hatte wenig Kontakt. von Herzen an, die für dieses Haus tätig sein dürfen. Und Aber im „Haus“, im Musikverein, kannte man sie wohl, alle, die diesem Haus aus vielen Teilen der Welt verbunden denn sie war die letzte Nachfahrin einer mit Johannes sind! Dass Otto Biba dort nach 48 Jahren seinen Schreib- Brahms eng befreundeten Familie. Als studierte Musik- tisch räumt, hat so viel nicht zu bedeuten. Er bleibt aktiv wissenschaftlerin kam sie selbst immer wieder ins Archiv, in der Musikstadt Wien, er bleibt präsent in der musika- still und zurückgezogen. „Nach Brahms-Briefen im Fami- lischen Welt. Tröstlich auch für all die Wissbegierigen, lienbesitz durfte man sie nicht fragen“, erinnert sich Otto die ohne den „Großen Biba“ nicht auskommen können. Biba, „das war tabu. Aber eines Tages erkundigte sie sich Denn daran wird sich nichts ändern: Wenn’s einer weiß, scheinbar nebenbei, wie denn das so sei mit Nachlässen dann er! – Chapeau! Wir ziehen den Hut und wünschen …“ Sie starb. Der Musikverein erhielt eine Traueranzeige. ihm das Beste für seinen Unruhestand. Otto Biba und Ingrid Fuchs machten sich auf den Weg Joachim Reiber zur Beerdigung ins besagte bayrische Dorf. Die nächste Szene – filmreif! „Als wir zur Kirche kamen, waren schon Dr. Joachim Reiber ist Chefredakteur der Zeitschrift „Musikfreunde“ und drei Bibliothekare dort. Und zwei Antiquare“, erzählt Biba. Programmheftredakteur der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.

25 DER SEE FÜR MUSIKALISCHE SEELEN Der See für musikalische Seelen Musik und Musikvereinskünstler am Attersee

Allein die Kulisse – die türkisblaue Fläche des Sees, der nutzten, hat Mahler zweifellos einen Trend gesetzt. Von trotz der Klarheit seines über weißem Kies schimmernden 1893 bis 1896 verbrachte er hier schöpferische Auszeiten Wassers unergründlich bleibt, mit der dramatischen Ge- von seinem nervenaufreibenden Brotberuf als Kapellmeis- birgslandschaft im Rücken – übt einen Reiz aus, der sich ter in Hamburg. 1894 ließ er sich vom Baumeister Josef niemals verbraucht. Und das raue, alpine Klima verleitet Lösch aus Schörfling ein „Schnützelputz-Häusel“ auf die niemals zum bloßen Dolcefarniente, denn auch nach flir- Wiese vor dem Gasthof „Zum Höllengebirge“ stellen, wo rend heißen Sommertagen strömt die Natur relativierende er, „umgeben von Blumen und Vögeln (welche ich nicht Kühle aus. Inspiration liegt in der würzigen Luft, ein Duft höre, sondern nur sehe)“, die Zweite Symphonie vollendete von unverbrauchten Ideen und ein Gefühl von Freiheit, und die Dritte komponierte. Auf dem Campingplatz des sich ihnen ohne Zeitdruck auszuliefern, sich hinzugeben heutigen Gasthofs Föttinger in Steinbach ist das karge an die Gedanken und Gefühle, die Gestalt annehmen „Arbeits-Sanktuarium“ zu besichtigen – ein seltsam be- wollen. Und dass „alles schon wegkomponiert“ sei, wie rührendes Monument intellektueller Höchstspannung im Gustav Mahler gegenüber kess behauptet Umfeld von Zelten und Luftmatratzen, Touristentrubel hatte, lässt sich nicht bestätigen. Doch als einer der Ersten, und Kindergeschrei. die die einzigartige Atmosphäre erfühlten und für sich

26 DER SEE FÜR MUSIKALISCHE SEELEN

Was ist es nur, das den Attersee so anziehend macht, dass Künstler, insbeson- dere Musikschaffende, sich so gern an seinen Ufern niederlassen, um kreativ zu werden oder auch einfach auszuruhen vom rastlosen „Betrieb“ mit all seinen Terminen und Sachzwängen – oder beides zusammen? Monika Mertl durch- streift Wiens Musikdependance im Attergau.

Fotos: Julia Wesely

Mahlers Kollegen hatten die Region gleichfalls entdeckt, Unteracher Kinder die Bäuche vollschlagen konnten. Als zumindest anlässlich einzelner Aufenthalte, wie Anton Ehrenbürgerin der Gemeinde ging sie in die Geschichte Bruckner, der in Attersee weilte. Hugo Wolf hatte die ein; nicht nur die Villa, sondern auch die Hauptstraße Sommermonate 1888 und 1890 in der Villa Eckstein in tragen ihren Namen. In den 1980er Jahren ließ sich auch Unterach genossen. Auch Johannes Brahms war Gast in der früh verstorbene Cellist und Dirigent Unterach gewesen. Der Berghof in Burgau, Wohnsitz von in Unterach nieder. In seinem Haus mit dem wunder- Ignaz Brüll, entwickelte sich am Beginn des 20. Jahrhun- schönen Studio hielt er gerne den Unterricht für seine derts zum Künstlertreff, wo Operndirektor Franz Schalk Studenten ab, die er meist für ein Wochenende zu sich ebenso verkehrte wie die Dirigenten Felix Weingartner einlud. Da wurde dann nicht nur intensiv geübt und dis- und Bruno Walter. Bis heute kündet die Vielzahl prächtiger kutiert; Schiff kochte auch für die jungen Leute, man aß, Villen in Unterach von der Präsenz der Wiener Musikszene. trank und lebte gemeinsam. Galionsfigur war Maria Jeritza, die 1925 die Villa Goldber- ger erwarb und 1931 die umgebaute Villa Eckstein bezog. Dort pflegte sie, die ab 1935 in Amerika verheiratet war, zwanzig Jahre lang ihre Ferien zu verbringen, befeuerte Klatsch und Tratsch mit ihren extravaganten Hüten und richtete großzügige Sommerfeste aus, bei denen sich die

27 DER SEE FÜR MUSIKALISCHE SEELEN Inspiration liegt in der würzigen Luft, ein Duft von unverbrauchten Ideen und ein Gefühl von Freiheit.

In Seewalchen, an der Nordspitze des Sees, war eine In Litzlberg befindet sich heute gewissermaßen das Reich andere legendäre Sängerin zu Gast: Maria Cebotari. Im von Franz Welser-Möst – bei Schiffsrundfahrten wird auf nahen Litzlberg logierten der befreundete Pianist Clifford diesen Umstand gebührlich verwiesen. Das Seegrund- Curzon und seine Frau, die Cembalistin Lucille Wallace. stück hat einst sein Großvater erworben, der Dirigent Diese hatte dort noch vor ihrer Heirat eine prächtige Villa hat hier die Sommer seine Kindheit verbracht. Mitte der im englischen Landhausstil errichten lassen, wo die Cebo- 1990er Jahre beschloss er, sich einen Ruhepol gegen die tari-Söhne Peter und Fritz stets willkommen waren; nach Turbulenzen der Karriere zu schaffen, und mit der Zeit dem frühen Tod der Cebotari 1949 adoptierte das Paar die entstanden nicht nur ein Wohnhaus und ein Gästehaus; Kinder. Eine Entscheidung mit tragischer Konsequenz. Welser-Möst hat sich auch den Traum von einem Biblio- Die ursprünglich zur Obsorge bestimmte Gouvernante thekshaus erfüllt, wohin er sich zum Lesen, Studieren nahm sich deshalb das Leben. – Einer, der solche Ge - und Nachdenken zurückzieht. In seinem Buch „Als ich schichten noch aus erster Hand erfahren hat, ist Michael die Stille fand“ reflektiert er ausführlich über die Bedeu- Heltau, im Musikverein für seine Qualitäten als Sprecher tung des Innehaltens, das er im Lauf der Jahrzehnte als und für seine ganz besonderen „Liederabende“ ein hoch bewusste, genussvolle Übung in sein Leben integrieren geschätzter Gast. Heltau hat während des Zweiten Welt- konnte, nicht bloß als notwendigen Ausgleich, vielmehr kriegs prägende Jugendjahre in Seewalchen verbracht. zwecks Entfaltung und Bereicherung der eigenen Persön- lichkeit, für die ihm das spezifische Attersee-Ambiente besondere Möglichkeiten bietet.

28 DER SEE FÜR MUSIKALISCHE SEELEN

Franz Welser-Möst am Attersee

Weiter südlich, in Weißenbach, kamen Urlauber gelegent- Hier genoss Harnoncourt den Luxus, dem eigenen Rhyth- lich in den Genuss, „en passant“ konzertreife Livemusik mus, der eigenen Fantasie zu folgen, ganz für sich und zu erleben. hatte sich bereits 1962 dort doch „froh umgeben“ von seiner Frau, den Kindern und angesiedelt und das Haus 1975, nach seinem Rückzug aus Enkelkindern. Bis ins fortgeschrittene Alter pflegten Ni- dem Klassik-Betrieb, zum Hauptwohnsitz erkoren. Dort kolaus und Alice Harnoncourt nach ihren Konzerten im lebte er mit seiner dritten Gefährtin Ursula Anders bis Musikverein unverzüglich ins Auto zu steigen und, noch zu seinem Tod an Mozarts Geburtstag im Jahr 2000. Am berauscht vom Musikerleben, die 250 Kilometer „nach 4. November 1999 hatte Gulda im Großen Musikvereinssaal Hause“ zu düsen, um im eigenen Bett schlafen zu können. sein letztes Konzert gegeben, das er mit Mozarts Sonate Harnoncourt hat bekanntlich niemals Mahler dirigiert. D-Dur KV 576 beschloss. Guldas einzige Gesamteinspie- Aber in diesem Sinn kommen die beiden zu guter Letzt lung von Mozarts Klaviersonaten wurde 1981 im Salon doch zusammen: Nicht die Anbetung der Asche, sondern des Hotel Post in Weißenbach aufgenommen. Sie ist von die Weitergabe des Feuers war ihnen das Wichtigste. überwältigender Authentizität, weil Gulda die Bänder gar nicht zur Veröffentlichung bestimmt hatte und in erster Monika Mertl Linie für sich selbst spielte. Prof. Monika Mertl, Kulturpublizistin in Wien, Nicht zuletzt ließ sich einer der bedeutendsten Musik- ist Autorin der Biographien von interpreten unserer Zeit dauerhaft hier nieder. Im Ge- Nikolaus Harnoncourt (Vom Denken des Herzens) meindegebiet von St. Georgen fand Nikolaus Harnoncourt, und Michael Heltau (Auf Stichwort). ungefähr zeitgleich mit seinem Debüt bei der Gesellschaft der Musikfreunde Anfang der 1970er Jahre, jenen bau- fälligen Pfarrhof, den er mit Stil und Sachverstand als Familienzentrum und Forschungszentrale ausgestaltete. Die Lage – hoch über dem See und ganz ohne Blick auf diesen – kündet von vornehmer Zurückgezogenheit; „ich sehe ihn nicht, aber ich spüre ihn“, könnte man, Mahlers Zitat abwandelnd, sagen.

29 ERFOLG IN SERIE

Erfolg in Serie Die Geschichte der Abonnements

Abonnements sind das Um und Auf im Saisonprogramm des Musikvereins. Doch wie kam es eigentlich zu dieser Veranstaltungsform? Seit wann wurden Konzerte in Serien gebündelt? Archivdirektor Otto Biba erzählt von einer Er- folgsgeschichte, die in der Mozart-Zeit begann.

30 ERFOLG IN SERIE

Fotos: Votava | Archiv · Bibliothek · Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

Gehen Sie doch bitte gedanklich mit – um ein Beispiel zu nennen – Mozart Für eine andere Frühform von Abonne- mir zurück in die Zeit, in der es noch im März 1783 drei Konzerte im Saal im mentkonzerten sorgten vereinsmäßig keine Konzertveranstalter und keine Trattnerhof auf dem Graben veranstal- organisierte Musikgesellschaften, wie Konzertunternehmungen gab und tete und für diese eine Subskription etwa die Gesellschaft der Musikfreun- schon gar keine Agenten oder Ma- auflegte – wie man damals sagte – so de in Wien. Sie boten ihren Mitgliedern nager, in der also Komponisten oder hatte er, um diesen modernen Begriff eine bestimmte Anzahl von Konzerten Interpreten ihre Konzertauftritte zu verwenden, für diese drei Konzerte im Jahr, also Abonnementkonzerte. selbst organisieren mussten. Nehmen Abonnenten. Wenn er im Februar und Karten, die nicht von den Mitglie - wir prominente Namen her: Mozart, März 1785 im Saal „Zur Mehlgrube“ dern bezogen wurden, gingen in den Beethoven und alle ihre Zeitgenossen auf dem Neuen Markt sechs Konzerte freien Einzelverkauf. Der Hauptgrund, – unter diesen die vielen reisenden ankündigte, so suchte er auch dafür Mitglied einer solchen Gesellschaft Virtuosen – haben ihre Konzertauf- Subskribenten – also Abonnenten – zu zu werden, war das Bezugsrecht für tritte selbst organisiert. Darin haben sammeln. Diese bezahlten im Voraus Karten der etwa vier- bis sechsmal pro sie gar keinen Nachteil und keine un- für die Konzerte, Mozart konnte die Jahr veranstalteten Konzerte oder die gebührliche Belastung gesehen, denn anfallenden Spesen damit ganz oder Möglichkeit, im Orchester oder Chor sie waren daran gewohnt. Es war so teilweise decken, bot die nicht in der dieser Konzerte mitzuwirken. Man üblich, und es gab keine Alternative. Subskription für alle Konzerte ver- sprach dann von ausübenden oder von Der Künstler musste für das von ihm kauften Karten einzeln für jedes der unterstützenden Mitgliedern; letztere veranstaltete Konzert alle praktischen Konzerte an (heute würden wir sagen: waren die Abonnenten. Vorarbeiten – wie die Anmietung des an der Abendkassa) und war jedenfalls Saales und das Engagement eines Or- auf die Schlussabrechnung gespannt. chesters oder weiterer Mitwirkender Nicht alle machten es so, zum Beispiel – leisten, für die Ankündigung sor- bevorzugte Beethoven Einzelkonzerte gen und den Kartenverkauf organi- in Theatern, also in den größtmög- sieren. Der ganze Erlös floss ihm zu, lichen Räumen, aber diese Subskrip- der Reingewinn verblieb bei ihm. Das tionskonzerte waren jedenfalls die ers- heißt, der veranstaltende Künstler ten Abonnementkonzerte. Besonders musste auch Kapital einsetzen, um für reisende Virtuosen waren solche auf dessen Rückfluss und vor allem Konzertsubskriptionen wichtig. Sie auf einen verbleibenden Gewinn zu setzten auf die Zugkraft ihrer Namen hoffen. Es ist naheliegend, dass der in und sahen in der von ihnen besuchten einer Person agierende Künstler und Stadt eines oder mehrere Konzerte Veranstalter finanzielle Sicherheiten vor; für mehrere Konzerte legten sie suchte. Diese fand er vor allem in so- eine solche Subskription auf. Fanden genannten Subskriptionen. Er plante sich nicht genug Subskribenten, so nicht nur einen, sondern mehrere wurde diese Mehrzahl von Auftritten, Auftritte und bot die Karten für alle also diese Reihe von „Abonnement- Auftritte in einem an. So hatte er im konzerten“, abgesagt. Voraus eine Sicherheit für den Ver- kaufserlös und war nicht gezwungen, ausschließlich sein eigenes Geld für Menschenschlange vor der den Konzertauftritt bzw. die Konzert- Konzertkassa des Musikvereins, auftritte arbeiten zu lassen. Wenn nun fotografiert 1962

31 MOUNTAIN RESORT • SPIRIT & SPA VOLLES HAUS!

Bergsommertäume Foto: © PeterAdamik / DG Ab 1. Juli soll es, wenn alles gut geht, „keine Obergrenzen bei Veranstaltungen“ mehr geben. Und dann kann auch der Musikverein wieder vor vollem Haus spielen. Endlich! Das erste Mal seit fast eineinhalb Jahren … Wir nützen die Chance mit einem kurzfristig angesetzten Kon- zert, das wahrlich alle Voraussetzungen für ein volles Haus bietet: Die Münchner Philharmoni- ker kommen mit Chefdirigent Valery Gergiev und der Pianistin Yuja Wang. Musikgenuss in vollen Zügen. Und vor vollem Haus. Seien Sie dabei! 10. Juli 2021 Samstag | 19.30 Uhr | Großer Saal

Münchner Philharmoniker Valery Gergiev | Dirigent Yuja Wang | Klavier

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Freilich, das üppige Abonnement- Hinter diesem enormen Zuwachs an die Wiener Konzerthausgesellschaft angebot von heute ist das Ergebnis Zyklen steht, wenn man es nüchtern hinzu – nicht zu vergessen die vielen einer relativ jungen Entwicklung. Dass sieht, wie am Anfang der Abonne - ambitionierten weiteren Veranstalter, die Gesellschaft der Musikfreunde ments ein Sicherheitsdenken. An die seit dem letzten Viertel des 19. in ihrer Frühzeit neben vier bis fünf Abonnenten abgegebene Karten sind Jahrhunderts immer mehr mit Abon- Orchester- und Chorkonzerten auch verkaufte Karten. Gleichzeitig weiß, nementangeboten auf den Plan traten, die Subskription auf eine Reihe von wer ein Abonnement kauft, dass er kamen und gingen … Sie alle, die gro- Kammermusikkonzerten anbot, war sicher dabei ist. Den Besuch attrakti- ßen und kleinen, die traditionellen eine Ausnahme. Andere Musikgesell- ver Konzerte hat er sich lange schon und neuen, die lang- oder kurzlebigen schaften, die nach der Gründung der im Vorfeld gesichert. „Da habe ich haben das Publikum zu Abonnenten Gesellschaft der Musikfreunde im ös- Abonnement“, weiß und sagt man, der erzogen bzw. auf diese Konsumvorlie- terreichischen Kaisertum, aber auch Konzerttermin steht im Kalender. Und ben reagiert. Begann in Mozarts Zeit außerhalb von diesem geradezu aus ganz sicher ist auch: Ein Abonnement mit Abonnements eine Sicherheit für dem Boden schossen – unglaublich, beruht auf Vertrauen. Der Abonnent einen verlässlichen Kartenabsatz für wie viele Konzerte veranstaltende vertraut dem Veranstalter, der Ver- mehrere Musikereignisse in einem, so „Musikvereine“ aus dieser Zeit es anstalter wieder kann, vom Abon- ist heute das Abonnement zu einem heute noch gibt –, kannten diese zwei nenten mit Vertrauen ausgestattet, gesellschaftlichen Phänomen gewor- Veranstaltungsreihen nicht, sondern auch hin und wieder ungewöhnliche den. Es bedient künstlerische Bedürf- konzentrierten sich auf „große“ Kon- programmatische Akzente setzen, um nisse wie gesellschaftliche Interessen zerte. Ja, die Kammermusikreihe der die Erwartung, die in ihn gesetzt wird, und sorgt für eine Gesamtzahl von Gesellschaft der Musikfreunde, „Mu- auch mit Überraschendem zu erfüllen. Konzertbesuchern, wie es sie zuvor sikalische Abendunterhaltungen“ ge- Auch so bereichert sich das Konzert- noch nie gegeben hat. nannt, verschwand schon um die Mitte leben übers Abonnement. Otto Biba des 19. Jahrhunderts wieder, und dann gab es bis nach dem Ersten Weltkrieg Noch eines darf man nicht verges- Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Biba ist Direktor von Archiv, nur die „Gesellschaftskonzerte“ mit sen: Im biedermeierlichen Wien gab Bibliothek, Sammlungen der Gesellschaft der Orchesterwerken und Werken für Chor es zwei Veranstalter, die Konzert-/ Musikfreunde in Wien und Orchester. Sie waren primär für Abonnementreihen anboten: die die Mitglieder der Gesellschaft der Gesellschaft der Musikfreunde und Musikfreunde bestimmt – daher ihre die Concerts spirituels. Letztere ver- Bezeichnung – und wurden von die- schwanden im Revolutionsjahr 1848. sen im Abonnement besucht. Etwa Die Gesellschaft der Musikfreunde sechs Konzerte im Jahr umfasste solch überlebte dieses Krisenjahr nur mit ein Zyklus. In der Zwischenkriegszeit Mühe, und erst 1860, als die Wiener kamen mehr Zyklen dazu, nach der Philharmoniker ihre Abonnement- Wiedererrichtung der Gesellschaft konzerte begannen, hatte Wien wieder im Jahr 1945 waren es weniger (aber zwei Anbieter von Orchesterkonzerten mit dem „Musikvereinsquartett“ nach im Abonnement. (Nebstbei bemerkt: langem erstmals wieder Kammermu- Der Entschluss der Wiener Philhar- sik), doch stieg jedenfalls die Zahl, erst moniker, Konzerte im Abonnement langsam und dann stärker. 1987/88 anzubieten, manifestierte noch einen waren es schon 16 Zyklen. In der Ju- Vorteil des Abonnementsystems: Es biläumssaison 2019/20 – 150 Jahre zwingt zu mehr oder weniger regel- nach der Eröffnung des Musikvereins- mäßigen Konzertangeboten, während gebäudes – bot die Gesellschaft der sich zwischen Einzelkonzerten auch Musikfreunde 75 Abonnements an. derselben Interpreten und Veranstal- In der kommenden Saison werden ter längere Pausen ergeben können.) es fast gleich viele, nämlich 72 sein. 1913 kam als weiterer großer Anbieter

33 KAMMERMUSIK VOM FEINSTEN Kammermusik vom Feinsten Ein neuer Konzertzyklus mit Ensembles der Wiener Philharmoniker Foto: Wolf-Dieter Grabner Wolf-Dieter Foto:

34 KAMMERMUSIK VOM FEINSTEN

Auf Einladung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien haben sich die Wiener Philharmoniker mit dem Musikverein zusammengetan, um gemeinsam Neues zu entwickeln. Das Ergebnis ist ein Kammermusikzyklus der besonderen Art mit Ensembles der Wiener Philharmoniker im Brahms-Saal. So wird in der kommenden Saison ein neues Kapitel philharmonischer Kammermusik im Musikverein aufgeschlagen.

Die enge Beziehung der Gesellschaft intimere, transparentere und noch der Musikfreunde in Wien und der einmal ganz anders fordernde Form Wiener Philharmoniker ist eine Be- gemeinsamen Musizierens fänden – ziehung von Gründungstagen an. ob in fixen Ensembles oder, durchaus Gemeinsam wurde Musikgeschich- auch spontan, in unterschiedlichsten te geschrieben – mit historisch ge- Zusammensetzungen. wordenen (Ur-)Aufführungen gro- Die Leidenschaft fürs Kammermusi- ßer Orchesterwerke, aber ebenso von zieren ist das eine, der „Mehrwert“ für Kammermusik. In Zeiten, in denen das Orchester ein anderes. „Ich glaube sich Kammermusikaufführungen all- an die heilsame Kraft der Kammer- mählich vom privaten Salon in den musik“, sagt Raphael Flieder, Cellist öffentlichen Konzertsaal verlagerten, und Kammermusikbeauftragter der waren es Wiener Philharmoniker und Wiener Philharmoniker, und spricht hier zuallererst Streichquartette aus seinen Kolleginnen und Kollegen im den philharmonischen Reihen, die Orchester damit wohl aus der Seele. das Konzertleben im Musikverein um Für ihn steht außer Zweifel, dass Mu- diese kleinere Form bereicherten. siker durch das Kammermusizieren Seit 1870 manifestiert sich diese Ver- besser werden, vieles lernen, das sie

bundenheit über das rein Musikali- auch im Orchester nutzbar machen Grilc Andrej Foto: sche hinaus auch in räumlicher Nähe, können, und Kammermusik anders indem die Wiener Philharmoniker üben als für das Orchester. Kurz: „Es im neuen Haus der Gesellschaft der hält fit, wenn man viel Kammermusik Musikfreunde in Wien, dem Musik- spielt“, so Flieder. „Man kann natür- vereinsgebäude am Karlsplatz, als lich mit jedem Kammermusik spielen, Mieter der ersten Stunde ihre Kanzlei aber es ist immer schön, wenn unter bezogen. Auf kurzem Wege sozusa- Kollegen ein Ensemble entsteht oder gen wiewohl im intensiven Austausch man sich einfach für ein Konzert zu- zwischen den beiden Institutionen sammenfindet. Ich sehe darin für das entstand nun für die kommende Sai- Orchester einen großen Gewinn.“ son 2021/22 ein neuer Konzertzyk- lus, in dem frei zusammengestellte Für den neuen Musikvereinszyklus Ensembles der Wiener Philharmo- gesprochen, ist es ein Gewinn für alle niker unterschiedlichster Besetzung Beteiligten, eine Win-Win-Win-Situ- der Kammermusik nachgehen, ihrer ation sozusagen: für das Orchester, zweiten Leidenschaft neben dem Or- den Musikverein als Veranstalter und

chesterspiel. nicht zuletzt für das Publikum. In der Philipp Horak Foto: Entwicklungsphase dieser exquisiten Anneleen Lenaerts Die Kammermusik ist für Mitglieder Konzertreihe stand der Gedanke im Rainer Honeck des Wiener Spitzenorchesters seit je- Zentrum, das ganze Orchester zu prä- her ein bestimmendes Element. So sentieren, in seiner vollen Bandbreite. dicht kann der Orchesterdienstplan Zweierlei galt es zu bedenken, führt mit Verpflichtungen in Oper und Kon- Raphael Flieder ins Treffen: „Einer- zert gar nicht sein, als dass die Orches- seits soll der Zyklus insgesamt eine termitglieder nicht auch Raum für die Einheit bilden, wobei nicht ein Kon-

35 KAMMERMUSIK VOM FEINSTEN

Dienstag, 5. Oktober 2021

Christoph Koncz | Violine Tilman Kühn | Viola Sebastian Bru | Violoncello

Werke von Beethoven, Mozart, Händel, Kodály und Dohnányi

Samstag, 11. Dezember 2021

Karl-Heinz Schütz | Flöte Clemens Horak | Oboe Matthias Schorn | Klarinette

Sophie Dervaux | Fagott Hechenberger Andreas Foto: Joseph Reif | Horn Christoph Koncz Christoph Traxler | Klavier zert wie das andere sein soll. Abgese- sagt Raphael Flieder, „dass so viele Werke von Mozart, Françaix, hen davon soll andererseits aber auch Kammermusik spielen wollen und Beethoven, Schwertsik und Thuille jedes Konzert für sich genommen ein das auch können.“ Den fünften und vollwertiges Konzert sein, nicht bloß letzten Abend des Zyklus bestreiten Sonntag, 20. Februar 2022 ein Fünftel des Ganzen.“ Diesem An- Akademisten der Orchesterakademie spruch wird Rechnung getragen – mit der Wiener Philharmoniker. „Wenn Rainer Honeck | Violine einem ungemein abwechslungsrei- ein Orchesterakademist nach Wien Milan Šetena | Violine chen und klug durchdachten Konzert- kommt, dann steht es ihm gut an, Tobias Lea | Viola zyklus mit fünf Abenden, an denen wenn er auch Kammermusik spielen Tamás Varga | Violoncello unterschiedlichste Besetzungen aus lernt in Wien. Das gehört gerade zur Christoph Wimmer | Kontrabass Orchestermusikerinnen und -musi- Wiener Tradition dazu“, so Raphael Matthias Schorn | Klarinette kern verschiedener Altersgruppen ein Flieder. Und wer wäre geeigneter, sie in Sophie Dervaux | Fagott äußerst vielfältiges Programm spielen. die Wiener Tradition des Kammermu- Joseph Reif | Horn Eine Streichtrio-Besetzung macht den sizierens einzuführen als die Wiener Anfang, gefolgt von einem Konzert Philharmoniker? Werke von Mozart und Beethoven mit Bläserquintett im Zusammenspiel mit dem Klavier, einem gemeinsamen Fünf attraktive kammermusikalische Dienstag, 22. März 2022 Abend von Streichern und Bläsern Abende stehen Wiens Musikfreunden und einem Konzert, das die Harfe in diesem neuen Kammermusikzyk- Anneleen Lenaerts | Harfe in den Fokus rückt – durchaus eine lus mit Ensembles der Wiener Phil- Benjamin Morrison | Violine Rarität in einem Kammermusikzyk- harmoniker bevor. Fünf Konzerte im Adela Frasineanu | Violine lus. Von der Minimalbesetzung Duo, Brahms-Saal, mit denen ein neues Ka- Sebastian Führlinger | Viola etwa in einem eher selten zu hörenden pitel philharmonischer Kammermusik Bernhard Naoki Hedenborg | Mozart-Duo für Violine und Viola, im Musikverein aufgeschlagen wird. Violoncello bis hin zum berühmten Beethoven- Septett und von Musik von Händel Ulrike Lampert Werke von Wolf, Ravel, Debussy, bis Schwertsik spannt sich der pro- W. Lenaerts und Grandjany grammatische Bogen. Beteiligt sind Mag. Ulrike Lampert ist Redakteurin der Musikerinnen und Musiker aus allen Zeitschrift „Musikfreunde“ und der Programm- Mittwoch, 4. Mai 2022 Positionen des Orchesters. „Auch das hefte der Gesellschaft der Musikfreunde in ist das Schöne in unserem Orchester“, Wien. Orchesterakademie der Wiener Philharmoniker

Besetzung und Programm werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

36 CHRONIK NEU IM HAUS

Renate Futterknecht wurde zur Kaufmännischen Direktorin bestellt Foto: Wolf-Dieter Grabner

Die Gesellschaft der Musikfreunde Mitarbeit bei der Jeunesse Musicale im „Schon vor mehr als zwei Jahren haben in Wien hat in der Intendanz des Mu- Wiener Musikverein. Sie war bei den wir als Gesellschaft der Musikfreunde sikvereins zum ersten Mal die Posi- Festivals der Stadt Wien „KlangBogen“ in Wien entschieden, die zukünftige tion der Kaufmännischen Direktion und „OsterKlang“ tätig und wechselte Intendanz des Musikvereins um die besetzt. Am 1. März 2021 übernahm dann an das seit 2006 als Opernhaus Position der Kaufmännischen Direk- Mag. Renate Futterknecht diese geführte Theater an der Wien. Dort tion zu erweitern“, so der Präsident Position. war sie für die kaufmännischen, recht- der Gesellschaft der Musikfreunde lichen und organisatorischen Agenden in Wien, Dr. Johannes Stockert. „Wir Als neues Mitglied der Intendanz wird verantwortlich sowie Stellvertreterin wollen die Gesellschaft dadurch bei Renate Futterknecht eng mit dem In- des Intendanten. Seit 2012 war sie den kaufmännischen Themen in der tendanten Dr. Stephan Pauly zusam- zudem Geschäftsführerin der Wiener Leitung der Vereinsgeschäfte ver- menarbeiten, dem die Gesamtleitung Kammeroper. stärken und freuen uns sehr, in Frau der Gesellschaft der Musikfreunde Mag. Futterknecht eine ausgewiesene obliegt (Vorsitz in der Intendanz) und „Ich freue mich“, so Renate Futter- Expertin dafür gefunden zu haben.“ damit insbesondere die Bereiche Stra- knecht, „als Kaufmännische Direkto- tegie, Programm und künstlerische rin den Intendanten Dr. Stephan Pauly Planung, Archiv / Bibliothek / Samm- in kaufmännischer Verantwortung lungen, Kommunikation und Spon- zu begleiten. Es wird das oberste Ziel soring. Zu den Aufgaben der Kauf- meiner Arbeit sein, die wirtschaft- männischen Direktorin gehören vor lichen, rechtlichen und organisato- allem die Bereiche Finanzen, Recht, rischen Rahmenbedingungen für die Gebäudemanagement, Beschaffung, Aktivitäten und Veranstaltungen des IT und Organisation. Musikvereins bestmöglich weiterzu- entwickeln.“ Auch Intendant Ste- Renate Futterknecht war nach Ab- phan Pauly gibt seiner Freude über solvierung der Handelsakademie im die nun begonnene Zusammenarbeit Bankbereich tätig und studierte Inter- Ausdruck: „Wir haben uns im Vorfeld nationale Betriebswirtschaftslehre an der Bestellung von Frau Mag. Futter- der Universität Wien, mit einem Aus- knecht bereits intensiv über zukünfti- landssemester an der Georgetown Uni- ge Themen ausgetauscht und uns gut versity in Washington. Ihre Verbun- kennengelernt. Mit ihrer profunden denheit mit der Musik – sie ist selbst Erfahrung ist sie eine echte Bereiche- ausgebildete Querflötistin – führte sie rung für den Musikverein, über die ich bereits während ihrer Studienzeit zur mich sehr freue.“

37 „DAS SCHÖNSTE, WAS ES GIBT“

„Das Schönste, was es gibt“ Im Gedenken an Christa Ludwig

38 „DAS SCHÖNSTE, WAS ES GIBT“

Keine sang wie Christa Ludwig. Sie setzte Maßstäbe und schenkte unver- gessliche Erlebnisse – auch und be- sonders im Musikverein. Am 24. April 2021 starb sie, 93-jährig, in der Nähe ihrer Wahlheimat Wien.

Christa Ludwig und der Wiener Musikverein. Das war eine im Jahr darauf unter Hans Swarowsky die Altsoli in der Einheit. Das Bild, das sich Musikfreunde davon gemacht Achten Symphonie und im „Lied von der Erde“; das erste haben, trägt ein Datum: Am Nachmittag des 25. April 1972 Mal dieses „ewig … ewig“, das nie vergessen wird, wer es sang die schon damals unangefochtene Primadonna unter aus ihrem Munde vernehmen durfte, kaum hörbar, aber den Mezzosopranistinnen das Altsolo in Gustav Mahlers von unfassbarer Intensität. Dritter Symphonie. stand am Pult der Wiener Philharmoniker. Und es waren Fernsehkameras Die Ludwig hat dann auch zahllose Liederabende – meist dabei, die das Ereignis festgehalten haben. Mittlerweile an der Seite des unvergessenen Erik Werba – im Musikver- ist dieser Videomitschnitt, der Musik, Interpretation und ein gegeben, Schubert und Brahms, Schumann und Hugo den Goldenen Saal so untrennbar zum Gesamtkunstwerk Wolf, aber auch Reger, Pfitzner, Alban Berg. Und immer werden ließ, eine Ikone der Aufnahmegeschichte. wieder Mahler. Bei der Initialzündung zum bahnbrechen- den Mahler-Zyklus Bernsteins mit den Philharmonikern Die Ludwig und der Musikverein, das war eine Geschichte, war sie dabei: Neben Hilde Güden sang sie 1967 in der die 1957 begann: In einer Aufführung von Beethovens „Auferstehungssymphonie“. Im gleichen Jahr hatte sie „Missa solemnis“ sang das bereits weltberühmte Mitglied unter Böhm schon die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ des Wiener Staatsopernensembles unter der Leitung jenes gesungen – ein „Männerzyklus“, gewiss, aber die Ludwig Mannes, der sie nach Wien engagiert hatte: Karl Böhm. kannte keine Grenzen, solche schon gar nicht. Wie sie Ihm war Christa Ludwig innig verbunden, ihm war sie in der Oper höchste Soprantöne bei Beethoven, Wagner teuer, wie sie auch Böhms Antipoden Herbert von Kara- oder Richard Strauss erklomm, weil sie sich für sie ganz jan teuer war. Nicht viele Sänger haben es geschafft, von mühelos aus der dramaturgischen Notwendigkeit erga- beiden Dirigenten gleichermaßen geschätzt zu werden – ben, sang sie auch als eine der ersten Frauen Schuberts und dann auch noch zur deklarierten Lieblingssängerin „Winterreise“, eine grenzsprengende Erfahrung auch für Leonard Bernsteins zu werden, ohne die Gunst der beiden die Hörer, in jeder Hinsicht. anderen Maestri zu verlieren.

Die Ludwig war unverzichtbar. Sie sang einfach am schöns- ten von allen. Das klingt wie ein Gemeinplatz, aber es ist einfach wahr. Am schönsten und am innigsten. Je schlich- ter ihr Gesang wurde, umso bewegender empfand man, was da erklang. Und da war es natürlich die Musik Gustav Mahlers, die ihr am nächsten lag. Schon im Debütjahr 1957 sang Christa Ludwig die „Kindertotenlieder“ im Sonntag- nachmittagskonzert der Tonkünstler unter Gustav Koslik,

39 Wien: 107,3 Im Internet Graz: 94,2 via Livestream und www.radioklassik.at Radiothek „DAS SCHÖNSTE, WAS ES GIBT“

Diese „Winterreise“ begleitete die Künstlerin lange, bis zu ihrer ausführlichen, lange geplanten und unwiderruflich absolvierten internationalen Abschiedstournee, 1994. Ihren letzten Soloabend im Großen Musikvereinssaal gab sie damals am 24. April. Zahlenmystiker suchen jetzt das Datum des legendären Mahler-Konzerts von Anno 72 – aber mit solchen Spekulationen wird man einer Christa Ludwig nicht gerecht. Sie war alles andere als abergläubisch. Und gar nicht sentimental. Sprach man sie auf die ungeheure Wirkung mancher ihrer vokalen Leistungen an, dann konnte sie mit ent- waffnendem Kichern entgegnen: „Ach was, das ist bloß Fotos: Peter Schramek · Musikverein die Lust am eigenen Geschrei.“ Für den Fluch der Ortrud, „Entweihte Götter“, in Wagners „Lohengrin“ mochte Sie sang einfach am das gelten, mit dem sie Aufführungen unter den bedeu- tendsten Dirigenten zum Stillstand bringen konnte, weil schönsten von allen. das Publikum minutenlang vor Begeisterung tobte und das Orchester nicht weiterspielen konnte. Aber für ihre Am schönsten und am sensiblen, nach allen Regeln der Kunst feinsinnig abge- stimmten Lied-Gestaltungen? innigsten.

Keine sang das „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ wie sie. Da verschmolz alles in eins. Die Schönheit der Stimme, die Vorstellung von Transzendenz, die Mahler und Friedrich Rückert wohl vor Augen hatten, die Aufgabe aller vordergründigen Nomenklatur von Leid, Freude, Schmerz oder Erfüllung zugunsten einer Einswerdung mit dem Sein. Dergleichen kann Musik vermitteln. Dann, wenn jemand singt, wie diese Frau gesungen hat, unmittelbare Gefühlsregung und Reflexion vereinend. Dieselbe Stimme, die uns – bleiben wir noch bei Mahler – von den Qualen, der Perversion des „irdischen Lebens“ erzählt und die koketten Liebeshändel des „Rheinlegendchens“ geradezu neckisch ausgeplaudert hat, die konnte mit einem Mal auch Botschaften vom ganz und gar Irrationalen singen, vom Ende aller Sehnsüchte. Und damit tröstliche Gewissheit vermitteln. Eine Gewissheit, die sie selbst vielleicht, jenseits aller Koketterie über die eigene Kunst, empfunden haben mochte, wenn Mahlers Dritte nach ihrem „O Mensch! Gib Acht!“ mit dem großen Adagio zu Ende ging: eine halbe Stunde lang, mitten im Klang der von Leonard Bernstein dirigierten Philharmoniker. Sie selbst nannte das einmal „das Schönste, was es gibt“. Wilhelm Sinkovicz

Dr. Wilhelm Sinkovicz ist Erster Musikkritiker und Ressortleiter der Tageszeitung „Die Presse“.

41 DANKSAGUNG HERZLICHEN DANK

Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien dankt ihren Stiftern, Patronen, Donatoren, Mäzenen, Förderern und Unterstützern der Saison 2020/21.

STIFTER Stefan Janke Dkfm. Alois Eberhart Dr. Erwin Rasinger Dkfm. Michael und Mag. Erika Magdalen Kathrin Ebersberg Realkanzlei Renate Überbacher Elisabeth Gröller Kemmetmüller Dr. Werner Fuchswans GmbH Gerhard und Ursula Kloiber Dr. Ulf Gastgeb Dr. Dmitry und Elena Reykhart Anni Schneeweiss KommR Ing. Klaus Köpplinger Dr. Elisabeth Geißeder Josef Rinder O. & C. Schwarz KommR Ingeborg Korzil Mag. Barbara Gnant-Herbst Prof. DI Mag. Friedrich Rödler RgR Ing. Ernst Krause Elisabeth Gröller Dr. Lothar Roitner PATRONE Ulrike Lang DI Hans Haider Stefan Romen Christian Bierbaumer ∙ Blue Dkfm. Emmy Lauteren Christoph Hartig Mag. Franz Rossler Danube Records Ina Lechner Mag. Karin Hartl-Schmitzer Dr. Natascha Rössner Minako Suzuki Mag. Manfred Leo Mautner Günther Havranek Johannes Schmid Markhof Dr. Heinrich Hawlik Mag. Ursula Schmidt DONATOREN DI Martin Milos Florentine Helbich-Poschacher MMag. Oliver Schneider MSc Dr. Susanna und Peter Bultmann- Angelika Milos-Engelhorn Dr. Ralf Höhne Dr. Maria Schwarzecker-Patzelt Horn Ludwig Neumann Dr. Peter Jann Dr. Valerie Schwenninger-Dörfler Angelika Eriksson-Woinovich Setsuko Oguma Judit Kalman Peter Sobolak Mag. Friederike Jacquelin Ing. Herwig Hans Olbrich Waltraud Karntner Dr. Rudolf Springer Dr. Elisabeth Schellenberg Franz Ovesny Franziska Kodon Dr. Johannes Stockert Edith Pemsel Helga und Paul Kolar Dr. Siegfried Streit MÄZENE Dr. Roberto Pollak-Aichelburg Christian Kolonko Vera Szczepankiewicz Karl Kleinrath Dr. Wolfgang Prindl Dr. Dieter und Christine Kosak Michael Teufelberger Elisabeth Rohregger Mag. Thomas Reindl Mag. Gertrude Kothanek Coen Teulings Prof. Dr. Bernhard Scheuble Marion Reisner-Seifert Mag. Max Kothbauer DI Elisabeth Thajer Dr. Barbara Schlaff Dr. Matthias Sandhofer Dr. Alfred Kriegler Mag. Sandra Tretter Cristian Stoica Dr. Margot Schmitz Mag. Engelbert Künig Dr. Christian Tschurtschenthaler Mag. Dr. Johann W. Seidl Johann Leinmüller Emmanuel Venetos FÖRDERER Waltraud Warmer Dr. Klaus Leisser Gabriele Völkl Cornelia Baumbauer-Grimm Mag. Martin Winkler Edith Lukesch Dr. Margit Vols Leopold Bausbek Mag. Gustav Wurmböck Dr. Peter L. Maier Amalie von Liechtenstein Dkfm. Dr. Erich Becker Werner Zachhuber Elisabeth Mautner Markhof Irma Wernhart Mag. Lenke Bruckmüller-Kimpel Dr. Wolfgang Monschein Prof. Dr. Peter Wilson Helga Dichand UNTERSTÜTZER Eva Moosbrugger Dr. Dietrich Winkhaus Peter und Christine Fischer Eva Angyan Mag. Harald Mortenthaler Elfriede Wittrich Dr. Burkhard Gantenbein Mag. Elisabeth Bazant Dr. Siegmund K. Müller Peter und Marlee Wolf Mag. Gabriela Gantenbein Dr. Eleonore Berchtold-Ostermann Dr. Siegfried Müssig Christine Zlabinger Dr. Maximilian Gessler Dr. Sabine Bernegger Dr. Eva Nowotny Dkfm. Armin Giendl Dr. Florian Botschen Edith Partl Kurt Haas Andreas Bracher Helga und Peter Piranty Prof. Toyoko Hattori Achim Braun Silvia Platteis Albrecht Hohenberg Mag. Natalia Corrales Diéz Elisabeth Pöchhacker Mag. Heinrich Hoyos Josefa Dausch KommR Andreas Pulides MA Issei Iguchi MSc Josef De Georgi HR Dr. Wolfgang Ramach

42 ABOS 2021/22 Abos 2021/22

Künstlerinnen und Künstler im Musikverein 2021/22

… Afkham | Alsop | Altinoglu | Andsnes | Antonini | Apkalna | Banse | Barenboim | Bartoli | Batik | Behle | Bezuidenhout 72 Zyklen | Blomstedt | Boesch | Buchbinder | Bychkov | Capuçon | Chung | Crebassa | Damrau | Davidsen | Dubrovsky | Fischer 72 Wege, ein ganzes Jahr | Frang | Furrer | Gergiev | Gerhaher | Gerhardt | Gottfried | Gražinytė-Tyla | Groissböck | Grubinger | Hahn | Happel | Musik im Musikverein zu Harzer | Haselböck | Herreweghe | Holl | Honeck | Jansen | Karg | Kaufmann | Kavakos | Keuschnig | Kissin | Köhlmeier erleben | Kopatchinskaja | Kožena | Labèque | Levit | Lezhneva | Listabarth | Maertens | Mallwitz | Markovics | Matsuev | Das Goldene Musikvereinsabonnement | Soirée musicale | Müller | Muti | Nelsons | Nylund | Obonya | Orozco-Es- Die Große Symphonie | Meisterinterpreten | Wiener-Sym- trada | A. Ottensamer | Padmore | Pappano | Petersen | phoniker-Zyklus | Wiener Concert-Verein | Musikverein Petrenko | Piemontesi | Pluhar | Popržan | Poschner | Prinz Perspektiven: Georg Baselitz | Musikverein Perspektiven: | Quasthoff | Rattle | Schiff | Shani | Simsa | Sokhiev | Steger Michael Haneke | ORF RSO Wien | Ensemble Kontra- | Stemberger | Tamestit | Tetzlaff | Thibaudet | Thielemann punkte | Zeitgenoss*innen | Black Page Orchestra | Mixed | Tjeknavorian | Trifonov | Uchida | Viotti | Wallisch | Wang Line-up | Concentus Musicus Wien | Wiener Akademie | | Zirner … und viele mehr … Musica Antiqua | Nun klingen sie wieder | Große Solisten | András-Schiff-Zyklus | Liederabende | Magna Nomina | Wort Musik | Max-Müller-Zyklus | Kammermusik-Zyklus Porträts, Komponisten- | Ensembles der Wiener Philharmoniker | Artis-Quar- tett | Altenberg Trio | Freude an Musik | Philharmonia schwerpunkte, Festivals Schrammeln | Young Musicians | High Class | Rising Stars | Musik(verein) entdecken | Dodo und Tatz | Topolina | Sir András Schiff | Joana Mallwitz | Mirga Gražinytė-Tyla | Sebastian & das Tontelefon | Agathes Wunderkoffer | Christian Gerhaher | Berliner Philharmoniker | Der Wiener Albertos Abenteuer | Allegretto | Capriccio Mozart 1785/86 mit Leif Ove Andsnes | Brahms-Schumann- Symphonien mit Daniel Barenboim | Richard-Strauss- Der Abonnementverkauf hat am 20. Mai 2021 begonnen. Projekt mit Andris Nelsons | Grenzgänge. Tschechische www.musikverein.at Musik | Musikverein Festival A!

Lassen Sie sich inspirieren. Begegnen Sie einigen der Auch durch unser Saison- Musikvereinskünstlerinnen video und -künstler schon jetzt im Video

43

KALENDARIUM KALENDARIUM JULI / AUGUST

Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für die hier genann- GS Großer Saal ten Konzerte bereits begonnen haben kann und einzelne BS Brahms-Saal Preiskategorien beim Erscheinen des Kalendariums bereits MT Metallener Saal ausverkauft sein könnten. Ebenso ist es möglich, dass bei GL Gläserner Saal / Magna Auditorium einzelnen Konzerten aufgrund der Auslastung durch das ST Steinerner Saal / Horst Haschek Auditorium Abonnement gar keine Einzelkarten mehr verkauft werden KH Konzerthaus – Schubert-Saal dürfen. Darüber hinaus kann es aufgrund der aktuellen AO Außerordentliches Gesellschaftskonzert Maßnahmen zu Programmänderungen kommen. Aktuelle Informationen finden Sie auf musikverein.at. EIGENVERASTALTUNGEN DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN KONZERTE ANDERER VERANSTALTER

JULI

Sa 19.30 Philharmonie der Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll Innovationszentrum der 3. GS Universität Wien Universität Wien GmbH Vijay Upadhyaya | Leitung € 99 | 89 | 79 | 69 | 59 | 49 | 39 | 10 Annette Fischer | Sopran Nefeli Kotseli | Alt

So 19.30 Wiener Domorchester Finzi: Präludium f-Moll, op. 25 Volksbildungskreis 4. GS Markus Landerer | Dirigent Pergolesi: Stabat mater f-Moll € 72 | 62 | 55 | 48 | 42 | 35 | 25 Cornelia Horak | Sopran Fux: Sonate d-Moll, K 379 VERSCHOBEN VOM 05.12.2020 Katrin Auzinger | Mezzosopran Mozart: Quaere superna. Arie für Sopran und Streichorchester, KV 143

Fr 19.30 Ekaterina Frolova | Violine Fauré: Violinsonate Nr. 1 A-Dur, op. 13 Melos Konzerte 9. BS Vesselin Stanev | Klavier Grieg: Violinsonate Nr. 3 c-Moll, op. 45 € 43 | 36 | 28 | 16 | 5 Ysaye: Au Rouet VERSCHOBEN VOM 04.02.2021

Sa 19.30 Münchner Philharmoniker Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll, op. 18 Das Goldene 10. GS Valery Gergiev | Dirigent Bizet: Suite Nr. 1 aus „L’Arlésienne“ Musikvereinsabonnement II/4 Yuja Wang | Klavier Ravel: Boléro Karten auf Anfrage VERSCHOBEN VOM 16.01.2021

Mo 20.00 Samnium Symphony Orchestra Tschaikowskij: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, op. 23 Samnium Universitá della Musica 19. GL Arturo Armellino | Dirigent Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 3 € 25 Luigi Borzillo | Klavier a-Moll, op. 56, „Schottische“

45 KALENDARIUM

Fr 19.30 Jess Gillam | Saxophon Iturralde: Pequeña Czarda Rising Stars | 1 23. KH- Zeynep Özsuca | Klavier Poulenc: Oboe Sonata; bearbeitet für Saxophon € 24 BeS und Klavier VERSCHOBEN VOM 13.01.2021 Dowland: Flow my tears Monk: Early Morning Melody Finnis: A Spiral Ascending Marcello: Oboenkonzert c-Moll; bearbeitet für Saxophon und Klavier Harle: RANT! Weill: Je ne t’aime pas Fitkin: Gate Piazzolla: Histoire du Tango Wiedoeft: Valse Vanite AUGUST

So 18.00 Deutsche Streicher­ Grieg: Aus Holbergs Zeit. Suite im alten Stil Aaron Eventmanagement GmbH 1. GS philharmonie G-Dur, op. 40 € 68 | 58 | 52 | 45 | 39 | 34 | 24 | 5 Wolfgang Hentrich | Dirigent Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll, op. 21 SoRyang | Klavier Baumgartner: Gondellied-Variation Wojciech Kilar: Orawa Barber: Adagio für Streicher, op. 11 Britten: A Simple Symphony, op. 4 – 2. Satz Strauß: Pizzicato-Polka Piazzolla: Oblivion Vivaldi: Concerto g-Moll, op. 8|2 (RV 315) – „L’Estate” – 3. Satz (Presto)

So 20.00 Elena Cholakova | Klavier Mozart: Andante con Variazioni für Klavier Elena Cholakova 1. MT Aaron Stampfl | Klavier zu vier Händen G-Dur, KV 501 Karten auf Anfrage Debussy: Petite Suite für Klavier zu vier Händen Strawinsky: Le Sacre du Printemps. Bilder aus dem heidnischen Russland

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 2. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 3. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 4. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 5. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 6. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 7. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 9. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 10. GS € 115 | 95 | 75 | 55

46 KALENDARIUM

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 11. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 12. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 13. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 14. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 16. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 17. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 18. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 19. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 20. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 21. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 23. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 24. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 25. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 26. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 27. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 28. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 30. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 31. GS € 115 | 95 | 75 | 55

47 VORSCHAU VORSCHAU SEPTEMBER

Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für die hier genann- GS Großer Saal ten Konzerte bereits begonnen haben kann und einzelne BS Brahms-Saal Preiskategorien beim Erscheinen des Kalendariums bereits MT Metallener Saal ausverkauft sein könnten. Ebenso ist es möglich, dass bei GL Gläserner Saal / Magna Auditorium einzelnen Konzerten aufgrund der Auslastung durch das ST Steinerner Saal / Horst Haschek Auditorium Abonnement gar keine Einzelkarten mehr verkauft werden KH Konzerthaus – Schubert-Saal dürfen. Darüber hinaus kann es aufgrund der aktuellen AO Außerordentliches Gesellschaftskonzert Maßnahmen zu Programmänderungen kommen. Aktuelle Informationen finden Sie auf musikverein.at. EIGENVERASTALTUNGEN DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN KONZERTE ANDERER VERANSTALTER

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 1. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 2. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 3. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 19.30 Haydn-Quartett Haydn: Streichquartett F-Dur, Hob. III:82 Classic Exclusive OG 4. BS Anna Obermayer | Violine Schubert: Streichquartett Es-Dur, D 87 € 49 | 45 | 39 | 35 | 29 | 10 Elisabeth Rakowitz | Kontrabass Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“) Sonja Leipold | Cembalo

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 4. GS € 115 | 95 | 75 | 55

So 19.30 Tony Jagitsch und sein Glenn Miller und die Ära des Swing Club für Kultur und Wirtschaft 5. GS Orchester Mit diesem Konzert nimmt Tony Jagitsch Abschied Karten auf Anfrage Tony Jagitsch | Leitung und von seinen Fans im Wiener Musikverein Moderation

So 19.30 Bruno Walter Symphony Europäischer Tag der Jüdischen Kultur Freunde der Bruno Walter 5. BS Orchestra Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt Musiktage Jack Martin Händler | Dirigent bekannt gegeben € 50 | 30

48 VORSCHAU

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 6. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 7. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 8. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 9. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 19.30 Internationale Interpreten International Music Competition – Manhattan International Limited 10. BS Winners’ Competition € 20 Piano – String – Voice – Winds – Chamber Music VERSCHOBEN VOM 02.07.2021

Fr 20.00 Zizipe Kopf und Zahl Tonalio GmbH 10. GL € 32 | 28 VERSCHOBEN VOM 21.05.2021

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 10. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 19.30 Haydn-Quartett Dvořák: Streichquartett d-Moll, op. 34 Classic Exclusive OG 11. BS Anna Obermayer | Violine Haydn: Streichquartett d-Moll, Hob. III:43 € 49 | 45 | 39 | 35 | 29 | 10 Elisabeth Rakowitz | Kontrabass Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“) Sonja Leipold | Cembalo

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 11. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 13. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 14. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 15. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 16. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 17. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 19.30 Haydn-Quartett Haydn: Streichquartett B-Dur, Hob. III:44 Classic Exclusive OG 18. BS Anna Obermayer | Violine Schubert: Streichquartett g-Moll, D 173 € 49 | 45 | 39 | 35 | 29 | 10 Elisabeth Rakowitz | Kontrabass Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“) Sonja Leipold | Cembalo

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 18. GS € 115 | 95 | 75 | 55

So 19.30 Polish Art Philharmonic Haydn: Symphonie g-Moll, Hob. I:83, „La Poule“ Volksbildungskreis 19. GS Michael Maciaszczyk | Dirigent Mozart: Symphonie C-Dur, KV 551, € 72 | 62 | 55 | 48 | 42 | 35 | 25 „Jupiter-Symphonie“ VERSCHOBEN VOM 06.02.2021

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 20. GS € 115 | 95 | 75 | 55

49 VORSCHAU

Di 19.30 LGT Young Soloists Glass: Symphonie Nr. 14, „Liechtenstein Suite“ LGT Group Foundation 21. BS Alexander Gilman | Leitung Glass: Tirol. Klavierkonzert Karten auf Anfrage Martin James Bartlett | Klavier Ichmouratov: Concerto grosso Liechtenstein Piazzolla: Las Cuatro Estaciones Porteñas. Vier Tangos über die vier Jahreszeiten in Buenos Aires

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 21. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 19.30 Haydn-Quartett Haydn: Streichquartett E-Dur, Hob. III:25 Classic Exclusive OG 22. BS Mozart: Streichquartett A-Dur, KV 464 € 49 | 45 | 39 | 35 | 29 | 10 Dvořák: Streichquartett F-Dur, op. 96

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 22. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 18.45 Barbara Rett Einführungsvortrag zum Konzert um 19.30 im GS Tonkünstler-Orchester 23. MT Eintritt frei – Zählkarten an der Konzertkassa

Do 19.30 Tonkünstler-Orchester Berlioz: Ouvertüre zur Oper „Béatrice et Bénédict“ Tonkünstler-Orchester 23. GS Niederösterreich Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur Karten auf Anfrage Fabien Gabel | Dirigent Berlioz: Symphonie fantastique, op. 14, Simon Trpceski | Klavier „Episode de la vie d’un artiste“

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 23. BS € 115 | 95 | 75 | 55

Fr 09.15 Teresa Vogl | Vortrag Einführungsvortrag zum Konzert um 10.00 im GS Jeunesse 24. BS Karten Tel. 505 63 56

Fr 10.00 Wiener Philharmoniker Dvořák: Cellokonzert h-Moll, op. 104 Generalprobe 24. GS Alain Altinoglu | Dirigent Franck: Symphonie d-Moll Jeunesse Gautier Capuçon | Violoncello Karten Tel. 505 63 56

Fr 19.30 Wiener Philharmoniker Dvořák: Cellokonzert h-Moll, op. 104 Das Goldene Musikvereins­ 24. GS Alain Altinoglu | Dirigent Franck: Symphonie d-Moll abonnement I/1 Gautier Capuçon | Violoncello € 133 | 122 | 110 | 91 | 65 | 49 | 29 | 7 Anschließend im GL: Auf ein Glas mit Karten für Gäste des Konzerts im Alain Altinoglu und Gautier Capuçon Anschluss nach Verfügbarkeit

Fr 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 24. BS € 115 | 95 | 75 | 55

Sa 11.00 Sebastian Radon | Gesang, Die komische Krachmachmaschine Sebastian und das Tontelefon 25. 13.00 Schauspiel, Konzept Musik von Billy Joel, Saint-Saëns, de Abreu, SA 11/1, SA 13/1, SA 15/1 15.00 Simon Scharinger | Gesang, Eigenkompositionen u. a. Restkarten zu 15 € auf Anfrage MT Schauspiel, Konzept für Kinder ab 3 Jahren Elina Lautamäki | Querflöte, Gesang, Schauspiel Joachim Rigler | Gitarre, Gesang, Schauspiel

Sa 15.30 Wiener Philharmoniker Dvořák: Cellokonzert h-Moll, op. 104 Wiener Philharmoniker/Sa 25. GS Alain Altinoglu | Dirigent Franck: Symphonie d-Moll Kartenbüro Wr. Philharmoniker Gautier Capuçon | Violoncello

Sa 16.00 Max Müller | Lesung Josef Lada: Der Kater Mikesch – nacherzählt Max-Müller-Zyklus A/1 25. GL Milos Todorovski | Akkordeon von Otfried Preußler € 41 | 34 | 6

50 VORSCHAU

Sa 19.30 Wiener Symphoniker Haydn: Symphonie C-Dur, Hob. I:90 Das Goldene Musikvereins­ 25. GS Andrés Orozco-Estrada | Martinů: Rhapsody-Concerto für Viola und abonnement II/1 Dirigent Orchester € 93 | 88 | 77 | 67 | 54 | 43 | 27 | 7 Antoine Tamestit | Viola Dvořák: Symphonie Nr. 7 d-Moll, op. 70

Sa 20.00 Max Müller | Lesung Josef Lada: Der Kater Mikesch – nacherzählt Max-Müller-Zyklus B/1 25. GL Milos Todorovski | Akkordeon von Otfried Preußler € 41 | 34 | 6

Sa 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 25. BS € 115 | 95 | 75 | 55

So 11.00 Wiener Philharmoniker Dvořák: Cellokonzert h-Moll, op. 104 Wiener Philharmoniker/So 26. GS Alain Altinoglu | Dirigent Franck: Symphonie d-Moll Kartenbüro Wr. Philharmoniker Gautier Capuçon | Violoncello

So 11.00 Sebastian und das Tontelefon Sebastian und das Tontelefon 26. 13.00 siehe 25. September 2021, 11.00 Uhr SO 11/1, SO 13/1, SO 15/1 15.00 Restkarten zu 15 € auf Anfrage MT

So 14.45 Barbara Rett Einführungsvortrag zum Konzert um 15.30 im GS Tonkünstler-Orchester 26. BS Eintritt frei – Zählkarten an der Konzertkassa

So 15.30 Tonkünstler-Orchester Berlioz: Ouvertüre zur Oper „Béatrice et Bénédict“ Tonkünstler-Orchester 26. GS Niederösterreich Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur Karten auf Anfrage Fabien Gabel | Dirigent Berlioz: Symphonie fantastique, op. 14, Simon Trpceski | Klavier „Episode de la vie d’un artiste“

So 20.00 Selina Ott | Trompete Peskin: Konzert Nr. 2, „Concert Allegro“ Young Musicians/1 26. GL En-Chia Lin | Klavier Poulenc: Mélancolie € 26 | 20 | 6 Arban: Variationen über ein Thema von Bellinis „Norma“ Kreisler: Liebesleid Pakhmutova: Trompetenkonzert Chopin: Ballade für Klavier g-Moll, op. 23 Brandt: Konzertstück Nr. 2 Es-Dur, op. 12 Kapustin: Sonatina, op. 100 Bellstedt: Napoli

Mo 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 27. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Di 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 28. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Mi 18.30 Philharmonia Schrammeln Schrammeln pur Philharmonia Schrammeln/1 29. BS Stefan Haimel | Posthorn € 55 | 51 | 46 | 40 | 32 | 22 | 7

Mi 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 29. GS € 115 | 95 | 75 | 55

Do 19.30 Zoltan Despond | Violoncello Werke von Beethoven, Schumann und Brahms Melos Konzerte 30. BS Vesselin Stanev | Klavier € 43 | 36 | 28 | 16 | 5

Do 20.00 Gabriel Guillen präsentiert: Internationales Gitarrenfestival 30. MT Eurostrings Gewinnerkonzert Rust Karten auf Anfrage

51 VORSCHAU

Do 20.15 Wiener Mozart Orchester Werke von Mozart Wiener Mozart Orchester 30. GS € 115 | 95 | 75 | 55 VORGEZOGENER VORVERKAUF OKTOBER

So 19.30 Wiener Symphoniker Tschaikowskij: Romeo und Julia. Fantasie-­ AO 24. GS Wiener Singverein Ouvertüre nach William Shakespeare Vorverkauf für Mitglieder Andrés Orozco-Estrada | Auszüge aus Verdis „Aida“, Cileas „Adriana ab 24. August 2021 Dirigent Lecouvreur“ und Tschaikowskijs „Pique Dame“ Allgemeiner Verkauf Anna Netrebko | Sopran ab 31. August 2021 Ekaterina Semenchuk | Sponsor: Mezzosopran

52 Trim 623.0 x 280.0 mm IMPRESSUM Musikfreunde | Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien | Jahrgang 33/7 Medieninhaber (Verleger) Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1, Tel. +43-1-505 86 81 Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Stephan Pauly | Chefredaktion: Dr. Joachim Reiber | Redaktion: Mag. Ulrike Lampert | Kalendarium: Mag. Stefan Suppanschitz | Werbung: Thomas Mittermayer | Gestaltung: Fons Hickmann M23 (www.m23.de) | Satz: Thomas Apel | Titelfoto: Wolf-Dieter Grabner | Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1 DVR: 0066249 | Redaktionsschluss: 9. Juni 2021

KARTENVERKAUF FÜHRUNGEN / EIGENVERANSTALTUNGEN GUIDED TOURS BESTELLKARTE

KONZERTKASSA – MUSIKVEREINSGEBÄUDE freunde vor, den Einkaufsrahmen für jedes Mit- Aktuelle Termine und Informationen 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1 (Eingang: Bösen- glied auf höchstens vier Karten zu beschränken. bezüglich öffentlicher Führungen durch Mitglieds-/ Abonnentennummer Fax dorferstraße 12) den Musikverein finden Sie unter Für die Konzerte im September 2021 gibt es fol- https://www.musikverein.at/fuehrungen. Vorname E-Mail ÖFFNUNGSZEITEN gende Sonderregelung: Vorverkauf für Mitglieder Montag bis Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr und 15.00 ab Montag 16. August 2021, allgemeiner Verkauf INFORMATION ZU Nachname Kreditkartennummer bis 19.00 Uhr, Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr, Sonn- ab Mittwoch 18. August 2021. GRUPPEN­FÜHRUNGEN UNTER: und Feiertage geschlossen. Bei allen Eigenver- E-Mail: [email protected] anstaltungen öffnet die Kassa eine Stunde vor KARTENBESTELLUNGEN SIND MÖGLICH PER Straße/Hausnummer Ablaufdatum Kartenprüfnummer (CVC) Konzertbeginn. Telefon: +43-1-505 81 90 (Mo–Fr 9.00–14.00 Uhr und 15.00–18.00 Uhr, Sa 9.00–13.00 Uhr) PLZ/Ort Wir bitten zu beachten, dass unmittelbar vor Fax: +43-1-505 81 90 / 94 Konzertbeginn dem Kartenverkauf sowie der E-Mail: [email protected] Telefon Datum und Unterschrift administrativen Abwicklung des jeweiligen Kon- Internet: www.musikverein.at zerts Vorrang gegenüber allgemeinen Geschäfts- vorgängen gegeben werden muss. Aus diesem Bestellkarte nur für Mitglieder und Abonnenten Bitte senden Sie Ihre Bestellkarte in einem ausreichend frankierten Kuvert an das Kartenbüro der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, A-1010 Wien, Bösendorferstraße 12 Grund bitten wir Sie, alle Anliegen, die nicht das aktuelle Konzert betreffen, in den angegebenen Karten können mittels Kreditkarte innerhalb der Rahmenöffnungszeiten an uns heranzutragen. angegebenen Vorverkaufsfristen bestellt werden. Vom 1. Juli bis 31. August ist die Konzertkassa Bitte beachten Sie, dass eine Bestellung per Be- von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Samstag sowie stellkarte keine Garantie für die Zuteilung von an Sonn- und Feiertagen bleibt die Konzertkassa Karten ist. geschlossen. Ab 1. September gelten wieder die BESTELLKARTE regulären Öffnungszeiten. Bestellte Karten erhalten Sie gegen Vorlage der Kreditkarte oder der Bestätigungs-E-Mails an der Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der derzeit Kassa des Musikvereins. gültigen Vorschriften (max. 2 Kundinnen und Mitglieds-/ Abonnentennummer Fax Kunden innerhalb unserer Konzertkassa) vor Ort zu Wartezeiten kommen kann. Vorname E-Mail

VORVERKAUF Nachname Kreditkartennummer Bei allen Eigenveranstaltungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien beginnt der Karten- vorverkauf – wenn nicht anders angegeben – für Straße/Hausnummer Ablaufdatum Kartenprüfnummer (CVC) Mitglieder zwei Monate vor der jeweiligen Ver- anstaltung. Eine Woche danach sind Karten im PLZ/Ort allgemeinen Vorverkauf erhältlich. Am ersten Verkaufstag des Einzelkartenverkaufs für Mit- Telefon Datum und Unterschrift glieder behält es sich die Gesellschaft der Musik-

Bitte senden Sie Ihre Bestellkarte in einem ausreichend frankierten Kuvert an das Kartenbüro der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, A-1010 Wien, Bösendorferstraße 12 Trim 623.0 x 280.0 mm

KARTENVERKAUF Igor Levit FREMDVERANSTALTUNGEN auf Sony Classical

Jeunesse 1010 Wien, Bösendorferstraße 12 | Telefon: +43-1-505 63 56 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich 1010 Wien, Herrengasse 10 | Telefon: +43-1-586 83 83 MUSIKFREUNDE JULI / AUGUST ÖGB 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1 | Telefon: +43-1-534 44-39 670 2021 Wiener Philharmoniker 1010 Wien, Kärntner Ring 12 | Telefon: +43-1-505 65 25 Wiener Symphonike 1030 Wien, Daffingerstrasse 4/DG | Telefon +43-1-24 20 02 Volksbildungskreis 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 44 | Telefon: +43-1-505 96 60

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