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BILLA SCHWARZACH STANDORTVERORDNUNG FN 5322

BILLA AG Industriezentrum NÖ Süd Str. 3, Objekt 16 2355 Wiener Neudorf

Vers. 01 vom 23. Oktober 2014

BILLA Schwarzach i.Pg. Standorteverordnung

Projektleitung: Mag. Silvia Enzensberger

Bearbeitung: BSc Werner Pögl Mag. Evelyne Pfaffinger DI Ulrike Berghald

ProjektProjekt----Nr.:Nr.:Nr.:Nr.: 13 KEP 1009/01a

REGIOPLAN INGENIEURE GmbH Jakob-Haringer-Straße 1 A-5020 Salzburg

Tel. +43/662/45 16 22-0 Fax +43/662/45 16 22-20 email [email protected] Internet http://www.regioplan.org

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INHALT

111 Planungsvorhaben und Standortbereich 444 1.1 Veranlassung und Projekt 4 1.2 Verwaltungsrechtliche Zuordnung und rechtliche Rahmenbedingungen 6 1.3 Lage, Funktion- und Nutzungsstruktur 6 1.4 Bestehende Verkehrsstruktur und technische Infrastruktur 10 222 Rechtliche Rahmenbedingungen im Bundesland Salzburg 111111 2.1 Ziele der überörtlichen Raumplanung und Umweltziele 11 2.2 Ziele der örtlichen Raumplanung 16 333 Strukturanalyse mit Umwelterheblichkeitsprüfung 181818 3.1 Schwellenwertprüfung für Umweltprüfung: 18 3.2 Prüfung nach Ausschlusskriterien 19 444 Sonstige Auswirkungen der Planung 212121 4.1 Verkehrserschließung und technische Infrastruktur 21 4.2 Wirtschaft und Handelsstruktur 23 555 Quellenverzeichnis 262626 666 Anlagen 262626

ABBILDUNGENABBILDUNGEN:::: Abb.1: Abgrenzung des Planungsgebietes (ohne Maßstab) 5 Abb.2: Lage des Standortes innerhalb der Marktgemeinde Schwarzach 6 Abb.3: Entwurf Umbau BILLA Schwarzach i.Pg. – Ausschnitt ohne Maßstab 8 Abb.4: Lageplan mit Darstellung der Umbauflächen 9 Abb.5: Schwellenwerte für die Widmung von Handelsgroßbetrieben 15 Abb.6: Ausschnitt Flächenwidmungsplan Gemeinde Schwarzach i.Pg. 17

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111 Planungsvorhaben und Standortbereich

1.11.11.1 Veranlassung und Projekt Die bereits bestehende BILLA -Filiale befindet sich in der Gemeinde Schwarz- ach (PLZ 5620), KG 55128 Schwarzach I auf den Grundstücken GP 1521/5; 1519/1; 1518; .128/1; 1923; 1494/2 (EZ 709) in der Salzburger Straße 59. Eigentümer des Grundstückes ist die IVONA Property Omega GmbH (FN 393427w), ADR: IZ NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 16, 2355 Wiener Neudorf.

Nun beabsichtigt das Unternehmen der BILLA AG eine Erweiterung der gegen- ständlichen Verkaufsfläche von derzeit 485 m² auf geplante 599 m² und er- sucht daher um eine Umwidmung der Fläche als Handelsgroßbetrieb mit einer Verkaufsfläche von max. 600 m². Die dafür notwendige Fläche ist teilweise bereits baulich in das Gebäude inte- griert und wird derzeit als Lager bzw. als sonstige Nebenräume genutzt. Durch zusätzliche geringfügige Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen im Ausmaß von 81,88 m² werden bestehende Nebenräume als Verkaufsfläche zugänglich ge- macht. In der Bauausschutzsitzung vom 11.02.2014 wurde zu diesem Vorhaben be- reits mehrheitlich eine positive Stellungnahme abgegeben, eine schriftliche Stellungnahme der Gemeinde vom 24.02.2014 bestätigt die Entscheidung. Für die betroffenen Grundstücke wird aufgrund der beabsichtigten Erhöhung der Gesamtverkaufsfläche eine Flächenwidmungsplanänderung von derzeit „Erweitertes Wohngebiet - EW“ in ein (gemäß § 30 Abs. 1. lit. 10 bzw. § 32 Abs. 3 lit. 1 des Sbg. ROG 2009) „Gebiet für Handelsgroßbetriebe - Verbraucher- märkte / HG-V mit einer Gesamtverkaufsfläche von 600 m²“ beantragt. Die Voraussetzung für eine Widmung von Flächen für Handelsgroßbetriebe durch eine Gemeinde ist der Erlass einer Standortverordnung für Handelsgroß- betriebe gem. § 14 Sbg. ROG 2009 durch die Landesregierung. Diese legt fest, ob die Verwendung dieser Flächen vom Standpunkt der überörtlichen Raum- planung aus zulässig ist.

Die Unterlagen für eine Standortverordnung haben Aussagen zum Planungs- vorhaben und Standortbereich, zu den Zielen der Raumordnung und Umwelt- ziele mit Bedeutung für die Planung, ggf. eine Strukturanalyse mit Umwelter- heblichkeitsprüfung und sonstige Auswirkungen zu enthalten. Diese sonstigen Auswirkungen sind bzgl. der Fachbereiche Verkehrserschließung und techni- schen Infrastruktur sowie der Wirtschafts- und Handelsstruktur zu prüfen und sind als separat erstellte Gutachten (Zusammenfassung Kap. 4.1 und 0) den Unterlagen beigelegt. Folgende Darstellung zeigt die Abgrenzung und Größe des Planungsgebietes, EZ 709 im Ausmaß von 3.308 m²:

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Abb.1: Abgrenzung des Planungsgebietes (ohne Maßstab) [Quelle: SAGIS Ortophoto 2014, REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH) Den Unterlagen zur Anregung auf Standortverordnung liegt eine shp.-Datei bei, welche die flächenscharfe Abgrenzung und Größe des Planungsgebietes bein- haltet und als Grundlage für die Darstellung der Widmungsfläche dient.

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1.21.21.2 Verwaltungsrechtliche Zuordnung und rechtliche Rahmenbedingungen Bundesland: Salzburg Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau Gerichtsbezirk: St. Johann im Pongau Planungsregion: 9 Oberer Salzachpongau Gemeinde: Marktgemeinde Schwarzach 1 Katastralgemeinde: 55128 Schwarzach I Nachbargemeinden: St. Veit i.P., ,

Dem Bauvorhaben des Erweiterungsprojektes BILLA Lebensmittelmarkt liegen folgende Bescheide zu Grunde: ‹ Bauplatzerklärung vom 13.05.1991 hinsichtlich GP 1521/5; 1519/1; 1518; .128/1; 1923; 1494/2, je KG 55128 Schwarzach I, Z-Leasing- Oberon-Immobilien_Leasing GmbH, Zl. I-131/4-40/1990, Marktge- meinde .

‹ Bescheid über die Änderung der nordseitigen Baufluchtlinie vom 24.10.1994, Zl. I-131/4-37/1994, Marktgemeinde Schwarzach im Pongau.

1.31.31.3 Lage, FunktionFunktion---- und Nutzungsstruktur Der bereits bestehende Lebensmittelmarkt ist in einem eigenständigen Ge- schäftsgebäude an einer Abzweigung von der Salzburger Straße situiert. Der Verbrauchermarkt befindet sich inmitten eines dicht besiedelten Wohngebietes zwischen dem Marktzentrum im Osten und der Schönbergsiedlung im Westen. Die Entfernung zum ausgewiesenen Ortszentrum von Schwarzach beträgt etwa 150 m. Der Standort der BILLA ist über einen Fuß- und Radweg erreichbar. Der Standort ist ein klassischer Nahversorger mit über 1.300 Hauptwohnsitzen im fußläufigen Einzugsgebiet innerhalb von 500 m. Oberirdisch bestehen derzeit 39 PKW-Abstellplätze, welche um einen Stellplatz auf 40 Parkplätze erweitert werden sollen.

Abb.2: Lage des Standortes innerhalb der Marktgemeinde Schwarzach [Quelle: SAGIS, Mai 2014)

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Das Gebäude befindet sich außerhalb der Gefährdungsbereiche von Hochwas- ser, Lawinen, Murgängen und dgl. Weitere Nutzungsbeschränkungen bzw. Schutzfestlegungen am Standort oder im Nahbereich sind aus dem rechtswirk- samen FWP nicht ersichtlich. Im Bericht zur Standorteverordnung sind im Folgenden ein Nutzungs- und La- geplan dargestellt, welche insbesondere die Situierung der BILLA Filiale, die umgebende Parkplatzflächen sowie die Zu- und Ausfahrtssituation auf der Par- zelle in der Marktgemeinde Schwarzach zeigen.

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Abb.3: Entwurf Umbau BILLA Schwarzach i.Pg. – Ausschnitt ohne Maßstab [Quelle: Scharler & Lautner, Februar 2014]

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Abb.4: Lageplan mit Darstellung der Umbauflächen [Quelle: Scharler & Lautner, Februar 2014]

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1.41.41.4 Bestehende Verkehrsstruktur und technische Infrastruktur

Die Hauptverkehrsachse B311 führt von über St. Johann im Pongau nach St. Veit und Schwarzach im Pongau.

Die Aufschließung der Marktgemeinde Schwarzach erfolgt von St. Veit im Pongau über die Landesstraße L 274, der Ortsdurchfahrt von Schwarzach im Pongau, von der Pinzgauer Straße abzweigend und wieder in diese mündend. Der Standort selbst ist mittels einer Abbiegespur von der Salzburger Straße, welche in die Forststraße übergeht, erschlossen (vgl. auch beiliegendes Ver- kehrsgutachten der Fa. AIP).

Die Erreichbarkeit mittels öffentlicher Verkehrsmittel ist durch den SVV (Linie 52260, Goldegger Straße) über die nächstgelegene Haltestelle in etwa 140 m Distanz möglich. Im Rahmen des Pongau-Takts wird ein Fahrplan angeboten, der am Bahnhof St. Johann im Pg. gute Umsteigeverbindungen zur Bahn ge- währleistet und einen in den Hauptverkehrszeiten dichten Takt vorsieht. Schwarzach befindet sich darüber hinaus an der Westbahnstrecke, welche von der Stadt Salzburg kommend über die Gemeinden Elsbethen, Puch, Kuchl, , Bischofshofen, St. Veit und Schwarzach verläuft und die Anbin- dung weiter Richtung Saalfelden und Tirol aber auch an die Tauernbahnstrecke Richtung Kärnten bietet. Neben einer guten Erreichbarkeit durch den MIV und des ÖPNV ist auch eine sehr gute Anbindung durch Rad- und Fußgängerwege aus den nahe gelegenen Wohngebieten wie auch aus dem Ortszentrum von Schwarzach gegeben. Sämtliche sonstige erforderliche technische Infrastruktur, wie Wasserversor- gung, Abwasserentsorgung, Stromversorgung etc., ist aufgrund der Bestand- nutzung der BILLA-Filiale am Standort bereits im ausreichenden Ausmaß vor- handen.

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222 Rechtliche Rahmenbedingungen im Bundesland Salzburg Das Umwidmungsvorhaben in der Marktgemeinde Schwarzach i.Pg. wird von den folgenden rechtlichen Rahmenbedingungen berührt.

2.12.12.1 Ziele der überörtlichen Raumplanung unundd Umweltziele 2.1.1 Alpenkonvention Die Marktgemeinde Schwarzach i. Pg. liegt im Geltungsbereich der Alpenkon- vention. Die im Protokoll „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ (Proto- koll „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“) BGBl. III Nr. 232/2002, vor- gegebenen Ziele sind für das gegenständliche Vorhaben nur in folgender Aus- sage von Relevanz:

Artikel 9 Inhalt der Pläne und/oder Programme für Raumplanung und nachhanachhal-l-l-l- tige Entwicklung (3) Siedlungsraum

a) Angemessene und haushälterische Abgrenzung von Siedlungsgebie- ten, einschließlich der Maßnahmen zur Gewährleistung deren tatsäch- licher Bebauung, b) Sicherung der erforderlichen Standorte für wirtschaftliche und kultu- relle Tätigkeiten, für Versorgung sowie für Freizeitaktivitäten. f) Ausrichtung und Konzentration der Siedlungen an den Achsen der Infrastrukturen des Verkehrs und/oder angrenzend an bestehender Bebauung (5) Verkehr

a) Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Erschließung b) Maßnahmen zur Förderung der Benutzung umweltverträglicher Ver- kehrsmittel e) Maßnahmen zur Verbesserung des Angebots öffentlicher Verkehrs- mittel für die ansässige Bevölkerung und für Gäste

2.1.2 Salzburger Landesentwicklungsprogramm 2003 (LEP) Im Salzburger LEP 2003 sind die zentralörtliche Struktur sowie die jeweilig ab- gestufte Versorgungsfunktion der zentralen Orte festgehalten. Darüber hinaus erfolgt eine Gliederung der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur in die Funktions- räume des Salzburger Zentralraumes und des Ländlichen Raumes. In der zent- ralörtlichen Strukturierung werden fünf Hierarchieebenen mit differenzierten Entwicklungszielen unterschieden. Zentrale Orte der Stufe A haben dabei eine wesentlich größere Versorgungsaufgabe gegenüber der Bevölkerung als die untergeordneten Einstufungen B-D.

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Hinsichtlich der Versorgungsstruktur sind in Anlehnung an das Salzburger ROG folgende Ziele definiert: • Sicherstellung einer möglichst gleichwertigen Versorgung der Bevölke- rung bei möglichst geringer Abhängigkeit vom motorisierten Individual- verkehr. • Sicherstellung der angestrebten zentralörtlichen Strukturen bei der Ent- wicklung und Veränderung der Versorgungsstrukturen. Zur Zielerreichung sind im Salzburger LEP u.a. folgende Maßnahmen festgehal- ten: • Die Errichtung und Erweiterung von Versorgungseinrichtungen soll an der Versorgungsfunktion der Standortgemeinde gemessen werden. • Die Bedeutung von Stadt- und Ortskernbereichen als Schwerpunkt für die Versorgung der Bevölkerung soll erhalten werden. • Die Nutzung von Stadt- und Ortskernbereichen für die Versorgung der Bevölkerung soll durch eine möglichst vielfältige Angebotsstruktur si- chergestellt und gestärkt werden. • Die Gewährleistung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedar- fes, insbesondere mit Lebens- und Genussmittel, soll besondere Be- rücksichtigung finden. Im Kapitel D. Wirtschaft wurden unter Punkt D.1. Standortsicherung und Be- triebsansiedlung folgende Ziele und Maßnahmen formuliert:

Ziele: • Vordringliche Entwicklung von Betriebsstandorten dort, wo dies aufgrund der angestrebten wirtschafts- und raumstrukturellen Ziele des Landes besonders notwendig ist. • Sicherung und Entwicklung von Betriebsstandorten mit überörtlicher Bedeutung an dafür geeigneten Standorten unter Berücksichtigung des Bedarfs. • Verstärkung der regionalen und grenzüberschreitenden Zusammenar- beit insbesondere von Gemeinden bei der Standortentwicklung. • Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Gewerbe- und In- dustriebetrieben durch Sicherung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. Maßnahme: • Notwendige Erweiterungsflächen für Industrie und Gewerbe sind zur Verhinderung von Konflikten mit anderen Nutzungen zu sichern.

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Bezüglich Regionalplanung ist Schwarzach laut LEP 2003 Teil der Planungsre- gion 9 „Oberer Salzachpongau“ gemeinsam mit Großarl, Hüttschlag, St. Jo- hann, Goldegg, Schwarzach und St. Veit. Die Marktgemeinde Schwarzach ist ein zentraler Ort der Stufe D im Sinne des LEP. Zentrale Orte der Stufe D dienen der Versorgung der Bevölkerung von Tei- len einer Planungsregion mit Gütern und Diensten des qualifizierten Grundbe- darfs. Schwarzach wird als Gemeinde mit Verstädterungstendenzen betrachtet, da sie bestimmte oberzentrale Teilfunktionen des räumlich-funktionellen Systems be- reits übernommen hat. Darüber hinaus ist die Gemeinde zu den Verdichtungs- gemeinden im Bezirk St. Johann zu zählen Generell sind zur Versorgungsinfrastruktur im LEP folgende Ziele (Z) und Maß- nahmen (M) angeführt. D.5.(Z. 1) Sicherstellung einer möglichst gleichwertigen Versorgung der Bevöl- kerung bei möglichst geringer Abhängigkeit vom motorisierten Individualver- kehr. D.5.(Z. 2) Sicherstellung der angestrebten zentralörtlichen Strukturen bei der Entwicklung und Veränderung der Versorgungsstrukturen. D.5.(M. 1) Die Errichtung und Erweiterung von Versorgungseinrichtungen soll an der Versorgungsfunktion der Gemeinde gemessen werden. D.5.(M. 5) Die Gewährleistung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Be- darfes, insbesondere mit Lebens- und Genussmitteln, soll besondere Berück- sichtigung finden.

2.1.3 Regionales Entwicklungskonzept Pongau Die Marktgemeinde Schwarzach ist Teil der Planungsregion Oberer - pongau und dem Regionalverband Pongau zugeordnet, dem sämtliche 25 Ge- meinden des Bezirks St. Johann im Pongau angehören. Das Salzburger Raum- ordnungsgesetz gibt dem Regionalverband Pongau die Möglichkeit, selbst die künftige Entwicklung in der Region zu planen. Dafür sind das Regionale Ent- wicklungskonzept (RegEK) und das Regionalprogramm als Instrumente der überörtlichen Raumplanung vorgesehen. Im Jahr 2009 wurde das „Regionale Entwicklungskonzept Pongau“ (RegEK) mit dem Ziel erstellt, wesentliche Impulse für die künftige Entwicklung der wirt- schaftlich dynamischen Region zu setzen. Aufgrund der geografischen Situation des Pongaus sind im RegEK die Pongau- er Gemeinden in drei größere „regionale Kooperationsräume“ zusammenge- fasst, wobei die Gemeinde Schwarzach dem Salzachpongau zuzuordnen wäre 1 In diesen Kooperationsräumen zeichnen sich folgende Aufgaben ab:

1 (Anm: Werfen, , , Bischofshofen, Mühlbach, St. Veit, Goldegg, St. Jo-

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Kooperation bei der Entwicklung von Standorten und bei der Errichtung größe- rer Infrastrukturen, Gewerbe und Einzelhandel für Standorte größer 5 Hektar sowie bei Regionalen Infrastrukturen, z.B. Bäder, Altersversorgung, Kulturein- richtungen, Sportanlagen.

Innerhalb des Strukturmodells und des Entwicklungsleitbildes für den Pongau wurde die Zentrenstruktur des LEP übernommen, demnach Schwarzach als Nahversorgungszentrum gilt.

2.1.4 Regionales EntwicklungsEntwicklungsprogrammprogramm Pongau Die Gemeinde Schwarzach i.Pg. ist Teil der Planungsregion Oberer Salzach- pongau und dem Regionalverband Pongau zugeordnet, dem sämtliche 25 Ge- meinden des Bezirks St. Johann im Pongau angehören. Das Salzburger Raum- ordnungsgesetz gibt dem Regionalverband Pongau die Möglichkeit, selbst die künftige Entwicklung in der Region zu planen. Dafür sind das Regionale Ent- wicklungskonzept (RegEK) und das Regionalprogramm als Instrumente der überörtlichen Raumplanung vorgesehen. Das Entwicklungsprogramm Pongau stammt aus dem Jahr 1986 und wurde 2005 mit den zwischenzeitlichen Änderungen neu veröffentlicht. Im Kapitel 4.2.3. Handel und Dienstleistungen ist folgendes Ziel formuliert:

Die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen und gehobenen Bedarfes durch Betriebe und Einrichtungen des Pongaus soll weiter verbessert werde. Dabei sollen die Zentralen Orte mit ihrer Umlandver- sorgungsfunktion entsprechend entwickelt werden. In besonderem Ausmaß ist auf die Sicherung der Nahversorgung zu achten.

2.1.5 Salzburger Raumordnungsgesetz (Sbg. ROG vom 01.04.2009) Das Salzburger ROG 2009 bestimmt im § 2 die Ziele und Grundsätze der Raumordnung, wobei hinsichtlich des Einzelhandels neben der haushälteri- schen Nutzung von Grund und Boden u.a. auf folgende Ziele hinzuweisen ist:

Für die Bevölkerung ist in allen Teilen des Landes die Herstellung möglichst gleichwertiger Lebensbedingungen sowie deren Verbesserung durch die Schaf- fung einer ausgeglichenen Wirtschafts- und Sozialstruktur anzustreben (1) lit.1.

‹ Die Versorgung der Bevölkerung ist in ausreichendem Umfang und an- gemessener Qualität sicherzustellen (1) lit.5.

‹ Bei der Entwicklung der gewachsenen Lebensräume des Landes ent- sprechend ihren natürlichen Voraussetzungen, ihrer bisherigen Ent- wicklung, ihren absehbaren Entwicklungsmöglichkeiten und der Initiati- ve ihrer Bevölkerung ist eine entsprechende Ausstattung der Räume

hann und Schwarzach. Vorgeschlagen wird die Einbeziehung der kleinräumigen Kooperati- on: Großarl – Hüttschlag)

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mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge in zumutbarer Entfernung zu gewährleisten (1) lit. 12. Dabei sind gem. § 2 (2) ROG u.a. folgende Grundsätze zu beachten: • Vorrang für die Siedlungsentwicklung nach Innen • Vermeidung von Zersiedelung • Entwicklung der Raumstruktur entsprechend dem Prinzip der gestreuten Schwerpunktbildung Gemäß § 32 Abs. 1 sind Handelsgroßbetriebe Bauten oder Teile von Bauten mit Verkaufsräumen von Betrieben des Handels allein oder zusammen mit sol- chen des Gewerbes, in denen die in der Anlage 1 festgelegten Gesamtver- kaufsflächen überschritten werden. Die Grenzwerte für die Gesamtverkaufsflä- chen stehen in Abhängigkeit von der zentralörtlichen Einstufung der Gemein- den, wobei die jeweilige Versorgungsfunktion der Gemeinde berücksichtigt wird. In der Anlage 1 zu § 32 Abs. 1 sind die jeweiligen Grenzwerte definiert (vgl. nachfolgende Abb.):

Abb.5: Schwellenwerte für die Widmung von Handelsgroßbetrieben [Quelle: Salzburger Raumordnungsgesetz, ROG 2009] Für die Marktgemeinde Schwarzach gilt für die Ansiedlung eines Verbraucher- marktes ein Grenzwert von 500 m² GVF. Die gegenständlich notwendige Erweiterung der Verkaufsfläche über 500 m² erfordert die Ausweisung der Fläche als Handelsgroßbetrieb für Verbraucher- märkte. Als Verbrauchermärkte gelten Handelsgroßbetriebe, die in ihrem Wa- rensortiment ausschließlich oder überwiegend Lebens- und Genussmittel an Endverbraucher anbieten.

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2.22.22.2 Ziele der örtlichen Raumplanung 2.2.1 Räumliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde SchwarzachSchwarzach i.Pg. Im derzeit noch gültigen Räumlichen Entwicklungskonzept der Gemeinde (REK 1997, Verfasser: DI Salmhofer) ist der gegenständliche Bereich mit der Signa- tur „vorwiegend geeignet für Wohnen“ und „Lärmverdachtsfläche“ gekenn- zeichnet. Im Textteil sind auszugsweise folgende Ziele und Maßnahmen für das Vorhaben von Relevanz: Die regionale Funktion als Verdichtungsgemeinde beinhaltet u.a. die Übernah- me regionaler Versorgungsaufgaben, d.h. Schwarzach übernimmt auch Aufga- ben der Versorgung der Bevölkerung von Teilen des Regionalverbandes mit Gü- tern und Diensten des qualifizierten Grundbedarfes. Daher soll (…) die Funkti- onsvielfalt des Zentrums gestärkt werden.

Aussagen zu Maßnahmen bzgl der Entwicklung der Wirtschaftssektoren und Gewerbezonen: Der Bestand und die Entfaltung bestehender Betriebe ist auch dann gewähr- leistet, wenn diese Flächen im FWP als „EW“ gewidmet werden. Derzeit steht die Revision des REK der Marktgemeinde Schwarzach kurz vor dem Abschluss. Im Gemeindeleitbild sind folgende Festlegungen formuliert (Auszug): 1.2.2 Wirtschaftsentwicklung Allgemein ‹ Flächenvorsorge für Betriebe und Wohnungen ‹ Ausbau der Kleingewerbe- und Handelsstruktur Tertiärer Sektor – Handel und Dienstleistungen ‹ Erhaltung und Weiterentwicklung der teilregionalen Versorgungsfunkti- on der Gemeinde. ‹ Flächenvorsorge für Entwicklung bestehender und Ansiedlung neuer Handels- und Dienstleistungsbetriebe an geeigneten Standorten, Si- cherstellung der Verfügbarkeit – z.B. in zentralen Lagen im Umfeld des Kardinal Schwarzenberg`schen Krankenhauses ‹ Ausbau der Handelsstruktur (Bsp. neues Gemeindezentrum) Geordnete Siedlungsstruktur ‹ Erhaltung der gemischten Nutzungsstruktur im Ortszentrum, soweit dadurch keine erheblichen Nutzungskonflikte entstehen. Sicherung des Bestandes und Entwicklungsmöglichkeit für Nahversorgungseinrich- tungen.

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2.2.2 Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Schwarzach i.Pg. Die BILLA Filiale befindet sich derzeit in der Widmung „EW Erweitertes Wohn- gebiet“. Das als Wohngebiet gewidmete Grundstück liegt etwa 150 m westlich des ausgewiesenen Ortszentrums der Gemeinde Schwarzach. In einem Um- kreis des BILLA-Marktes von 300 m befinden sich über 1.100 Hauptwohnsit- zen, in einer fußläufigen Distanz von 500 m konnten 1.345 Hauptwohnsitze ermittelt werden. Der Standort ist durch seine Lage inmitten eines dicht bebauten Wohngebietes als klassischer Nahversorger mit einer sehr guten Anbindung für Fußgänger und Radfahrer zu bezeichnen. Im weiteren Verlauf der Salzburger Straße befinden sich sowohl westlich wie auch östlich des Standortes weitere Wohngebiete mit unterschiedlichen Wid- mungskategorien (EW/RW) bevor es in das ausgewiesene Ortszentrum von Schwarzach mit weiteren betriebliche Strukturen übergeht.

Abb.6: Ausschnitt Flächenwidmungsplan Gemeinde Schwarzach i.Pg. [Quelle: SAGIS, Mai 2014) In der näheren Umgebung des BILLA Verbrauchermarktes und dem Wohnge- biet besteht bislang kein weiterer Vollversorger. Erst in dem als solchen ge- kennzeichneten Ortszentrum von Schwarzach sind wieder Nahversorgungs- strukturen inkl. einem Vollversorger gegeben.

Im Flächenwidmungsplan der Gemeinde Schwarzach (siehe Abb.6) ist die zent- rale Lage des Verbrauchmarktes innerhalb des dicht bebauten Wohngebietes gut erkennbar.

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333 Strukturanalyse mit Umwelterheblichkeitsprüfung Planungen der Raumordnung, so auch Standortverordnungen, sind auf Grund von § 5 ROG 2009 unter bestimmten Voraussetzungen einer Umweltprüfung zu unterziehen. Demnach ist hinsichtlich der Feststellung einer allfälligen Ver- pflichtung zur Umweltprüfung folgendes Verfahren anzuwenden.

3.13.13.1 SchwelleSchwellenwertprüfungnwertprüfung für Umweltprüfung: Schritt 1: Schwellenwertprüfung Gemäß § 5 Abs 1 Z 1 ROG 2009 sind Planun- gen dazu zählt eine Standortverordnung für Handelsgroßbetriebe -einer Um- weltprüfung zu unterziehen, wenn sie geeignet sind, Grundlage für ein Projekt zu sein, das gemäß dem Anhang 1 des Umweltverträglichkeitsprüfungsgeset- zes 2000 (UVPG 2000 in der Fassung des Gesetzes BGBl I Nr. 89/2000) einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegt. Diese Regelung bezieht sich auf Art. 3 Abs 2 der Richtlinie 2001/42/EG vom 27. Juni 2001 über die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme (SUP Richtlinie), wo- nach eine Umweltprüfung unter anderem bei Plänen und Programmen der Raumordnung vorzunehmen ist, durch die der Rahmen für die künftige Ge- nehmigung der in den Anhängen I und II der Richtlinie 85/337/EWG aufgeführ- ten Projekte gesetzt wird.

Eine Umweltprüfung ist allerdings gemäß § 5 ROG nicht erforderlich, wenn es sich um geringfügige Änderungen von Plänen oder zusätzlich bei Standortver- ordnungen, Räumlichen Entwicklungskonzepten und Flächenwidmungsplänen um die Nutzung kleiner Gebiete handelt. Das Vorhaben der BILLA AG die Erwei- terung der Verkaufsflächen von 485 m² auf max. 599 m² erfordert nur geringe bauliche Maßnahmen im Außenbereich. Dies unter Bezug auf Artikel 3 Abs 3 der SUP–Richtlinie, wonach unter Art. 3 Abs 2 fallende Pläne und Programme, die die Nutzung kleiner Gebiete auf loka- ler Ebene festlegen, sowie geringfügige Änderungen der unter Absatz 2 fallen- den Pläne und Programme nur dann einer Umweltprüfung bedürfen, wenn die Mitgliedstaaten bestimmen, dass sie voraussichtlich erhebliche Umweltauswir- kungen haben. Als Größenbezug zur Einstufung wird hier die in Anhang 1 zum UVP -G 2000 (Spalte 2, Z 19) angeführte Größe von "Einkaufszentren mit einer Flächeninan- spruchnahme von mindestens 10 ha oder mindestens 1000 Stellplätzen für Kraftfahrzeuge" (außerhalb von geschützten Gebieten) herangezogen. Unter Umlegung eines (für Salzburg aufgrund von bestehenden Handelsgroßbetrie- ben ermittelten) Durchschnittswertes von 1 Stellplatz je 15 m² Verkaufsfläche bei großflächigen Einzelhandelsprojekten ergibt sich eine Vergleichsgröße von 15.000 m² Verkaufsfläche (in schutzwürdigen Gebieten die Hälfte dieses Wer- tes) zur Abgrenzung der obligatorischen Durchführung einer Umweltprüfung.

Das gegenständliche Vorhaben mit einer Grundstücksfläche von rund 3.308 m² bzw. einer geplanten Verkaufsfläche von maximal 600 m² liegt of-

20.10.2014 Seite 18 von 26 BILLA Schwarzach i.Pg. Standorteverordnung fenkundig wesentlich unterhalb einer Größenordnung, die geeignet ist, Grund- lage für ein Projekt zu sein, das gemäß dem Anhang 1 des Umweltverträglich- keitsprüfungsgesetzes 2000 –UVP G 2000 in der Fassung des Gesetzes BGBl I Nr 89/2000 einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegt (§ 5 Abs 1 ROG 2009). Auch hinsichtlich des in Anhang 1 zum UVP-G 2000 (Spalte 2, Z 18) ge- gebenen Bezuges auf "Städtebauvorhaben mit einer Nutzfläche von mehr als 100.000m²" kann festgehalten werden, dass das Vorhaben weit unterhalb ei- ner solchen Größenordnung liegt. Es ist damit für das Vorhaben nicht von vorn- herein eine Umweltprüfung obligatorisch.

3.23.23.2 Prüfung nach Ausschlusskriterien

Die Prüfung nach Ausschlusskriterien dient zum einen der Feststellung von Ausnahmen auf Grund § 5 Abs. 1 ROG, andererseits der Abgrenzung hinsicht- lich der Verpflichtung zur Umwelterheblichkeitsprüfung (§ 5 Abs. 3 ROG). Folgende mögliche Ausschlusskriterien sind dabei zu beachten: A) Für das Planungsgebiet wurde bereits auf höherer Stufe oder durch einen anderen Planungsträger eine Umweltprüfung durchgeführt, deren Ergebnisse hinreichend aktuell sind, und aus einer neuerlichen Umweltprüfung sind keine zusätzlichen Erkenntnisse zu erwarten. B) Die Planung stellt eine Anpassung an tatsächlich gegebene (rechtskonfor- me) Struktur und Nutzungsverhältnisse dar. C) Mit der Planung sind offensichtlich keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. D) Es handelt sich um eine geringfügige Änderung (Überarbeitung, Fortschrei- bung) einer Planung, durch welche die Art und das Ausmaß der Umweltauswir- kungen offensichtlich nur unwesentlich geändert werden.

Für die geplante Erweiterung des bestehenden BILLA Marktes unter Vergröße- rung der Verkaufsfläche soll zwar eine Umwidmung in die Kategorie Handels- großbetrieb – Verbrauchermarkt erfolgen, die Kundenfrequenz und damit das Verkehrsaufkommen werden gegenüber dem bestehenden Markt durch die kleinräumige Erweiterung aber nur in geringem Ausmaß zunehmen. Nachteilige Umweltauswirkungen (Luft, Lärm) sind daher offensichtlich nicht zu erwarten, so dass auf eine tiefer gehende Analyse möglicher Auswirkungen auf die zwölf Sachgüter verzichtet wird. Die für die Erweiterung notwendige Fläche wurde zum Teil bereits baulich in das Gebäude integriert und wird derzeit als Lager bzw. für sonstige Nebenräu- me genutzt. Durch zusätzliche geringfügige Umbau- und Erweiterungsmaß- nahmen im Ausmaß von etwa 82 m² sollen bestehende Nebenräume als Ver- kaufsfläche genutzt und zugänglich gemacht werden. Weitere bauliche Maß- nahmen sind weder im Außen- noch im Innenbereich des Objektes vorgesehen. Die bereits bestehenden Flächen für den ruhenden Verkehr werden um einen Stellplatz von bestehenden 39 auf 40 Parkplätze erweitert. Aus diesen Tatbe-

20.10.2014 Seite 19 von 26 BILLA Schwarzach i.Pg. Standorteverordnung ständen sind keine nachteiligen Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt zu erwarten. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass mit dem Vorhaben keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt erwartet werden. Damit ist beim ge- genständlichen Vorhaben die Verpflichtung zu einer Umwelterheblichkeitsprü- fung nach Ansicht des Verfassers nicht gegeben.

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444 Sonstige Auswirkungen der Planung

4.14.14.1 Verkehrserschließung und technische Infrastruktur

Siehe beiliegende gutachterliche Stellungnahme der AIP-Allgemeine Ingenieur- projektierungen GmbH, A-5071 Wals-Siezenheim, Dr. Hans-Lechner-Str. 15 Tel.: +43 662 854311-103 Mobil: 0699 18543116 Bearbeiter: Georg Fingerlos Datum: 11.09.2014

Im Folgenden sind die zusammenfassenden Ergebnisse des verkehrstechni- schen Gutachtens angeführt:

Der BILLA AG beabsichtigt im Gemeindegebiet von Schwarzach die bestehende BILLA-Marktfiliale zu erweitern. Die Erweiterung sollte in einem Ausmaß von 114m² zusätzlicher Verkaufsflä- che erfolgen. Dies würde eine künftige Verkaufsfläche von 599m² bedeuten (Bestand: 485m²). Im Zuge des gegenständlichen Verkehrsgutachtens wird nun die Verkehrssitua- tion (Salzburger Straße) sowie die Auswirkungen auf das übergeordnete Stra- ßennetz (L274 Schwarzacher Landesstraße) beschrieben. Die unmittelbare Verkehrsanbindung des BILLA-Marktes Schwarzach i. Pg. er- folgt an die Salzburger Straße und weiterführend an das nächstgelegene, übergeordnete Straßennetz, der L274 Schwarzacher Landesstraße bei ca. km 2,10. Das bestehende Verkehrsaufkommen im Bereich der L274 wird anhand der Zähldaten des Landes Salzburg ECE Zählung 2010 beschrieben. Unter der An- nahme einer Jährlichen Verkehrszunahme von ca. 0,50% ergibt sich eine aktu- elle Verkehrsbelastung im Jahr 2014 von ca. 10.398 KFZ/24h im Gesamt- querschnitt. Der zugehörige Schwerverkehrsanteil bewegt sich im Bereich von ca. 13%. Die zugehörig richtungsbezogenen Verkehrsstärken teilen sich annä- hernd zu 45% (Richtung St. Johann) und 55% (Richtung Lend) auf. Als Spitzenstunde wird jene zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr angegeben wobei der maßgeblich stündliche Verkehr (MSV) ca. 872 KFZ/h im Gesamt- querschnitt beträgt. Das zusätzlich induzierte Verkehrsaufkommen infolge der Erweiterung des BILLA-Marktes Schwarzach i. Pg. wurde gem. RVS 02.01.13 „Verkehrserzeu- gung von Einkaufszentren und multifunktionalen Zentren“ ermittelt, die zuge- hörige Verkehrserzeugung wurde mit ca. 184 KFZ /24h im Gesamtquerschnitt errechnet. Dies würde eine Verkehrszunahme im Bereich der L274 Richtung St. Johann von ca. 0,96% und in Richtung Lend ebenfalls ca. 0,63% bedeuten. Hinsichtlich einer anzunehmenden statistischen Schwankungsbreite sind die ermittelten Erhöhungen wahrscheinlich schon in dieser inkludiert.

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Die zukünftig zur Verfügung gestellten 40 PKW-Abstellplätze für den ruhenden Verkehr sind gemäß Ermittlung nach RVS 03.07.11 und gemäß Salzburger Bautechnikgesetz ausreichend. Aus verkehrstechnischer Sicht kann davon ausgegangen werden, dass durch das geplante Projekt die Verkehrsabwicklung im übergeordneten Landesstraßennetz der L274 Schwarzacher Landesstraße auch in Zukunft ohne Probleme gewährleistet wird. Eine konfliktfreie und flüssige Verkehrs- abwicklung ist in jedem Fall gegeben.

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4.24.24.2 Wirtschaft und Handelsstruktur Siehe beiliegende Wirtschafts- und Handelsstrukturanalyse REGIOPLAN INGENIEURE Salzburg GmbH, A-5020 Salzburg, Jakob-Haringer-Straße 1 T +43 / 662 / 45 16 22 - 12 [email protected]

Im Folgenden sind die zusammenfassenden Ergebnisse der handelsstrukturel- len Untersuchungen angeführt:

Die bereits bestehende BILLA -Filiale befindet sich in der Gemeinde Schwarz- ach (PLZ 5620), KG 55128 Schwarzach I auf den Grundstücken GP 1521/5; 1519/1; 1518; .128/1; 1923; 1494/2 (EZ 709) in der Salzburger Straße 59. Das Unternehmen der BILLA AG beabsichtigt eine Erweiterung der gegenständ- lichen Verkaufsfläche von derzeit 485 m² auf geplante 599 m² und ersucht daher um eine Umwidmung der Fläche als Handelsgroßbetrieb mit einer Ver- kaufsfläche von max. 600 m². Die dafür notwendige Fläche ist teilweise bereits baulich in das Gebäude integriert und wird derzeit als Lager bzw. als sonstige Nebenräume genutzt. Durch zusätzliche geringfügige Umbau- und Erweite- rungsmaßnahmen im Ausmaß von 81,88 m² werden bestehende Nebenräume als Verkaufsfläche zugänglich gemacht. Der Standort ist in das unmittelbar benachbarte dicht bebaute Siedlungsgebiet im Westen der Marktgemeinde sehr gut integriert, eine weitere infrastrukturelle Aufschließung ist nicht erforderlich. Die bestehende Aufschließung des Stan- dortes in der Marktgemeinde erfolgt über die Landesstraße und der Ortsdurch- fahrt von Schwarzach im Pongau der L 274 und der L 213 von der Pinzgauer Straße abzweigend und wieder in diese mündend. Aufgrund der fußläufigen als auch der guten verkehrlichen Erreichbarkeit mit öffentlichen und Individualverkehrsmittel ist eine sehr gute Standorteignung gegeben. Die bereits bestehenden 39 Stellplätze werden auf 40 PKW- Stellplätze erweitert. Das gesamte Einzugsgebiet verfügt über 13 Mitbewerber unterschiedlicher Größenkategorien mit einer gesamten Verkaufsfläche von rund 1.950 m². Im Naheinzugsgebiet mit 500 m fußläufiger Distanz ist der BILLA Lebensmit- telmarkt derzeit der einzige Vollversorger mit lebensmittelrelevanten Bedarfs- gütern. Mit der Erweiterung werden zukünftig für die Bewohner des fußläufigen Einzugsbereiches (1.345 Pers.) etwas weniger als 0,45 m² Verkaufsfläche pro Person zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs zur Verfügung stehen.

Bei einem ermittelten Verbraucherpotential von rund 7.726 Personen wird von einem lebensmittelrelevanten Kaufkraftpotential von € 15,3 Mio. auszugehen sein. Davon sind etwa 17 % auf das fußläufig erreichbare Naheinzugsgebiet, rund 30 % auf das Teileinzugsgebietes II und etwas mehr als die Hälfte der le-

20.10.2014 Seite 23 von 26 BILLA Schwarzach i.Pg. Standorteverordnung bensmittelrelevanten Kaufkraft auf die Bereiche des Teileinzugsgebietes III ver- teilt. Die vom Betreiber erwartete Umsatzsteigerung des Lebensmittelmarktes in Höhe von € 0,80 Mio. kann bei Gegenüberstellung mit den prognostizierten Umsätzen der Mitbewerber des gesamten Einzugsgebietes eine mögliche Um- satzumverteilung gegenüber dem bestehenden Einzelhandel von rund 9 % be- wirken. Differenziert nach den zu erwartenden Umsätzen in den einzelnen Tei- leinzugsgebieten ergibt sich eine Umsatzumverteilung von etwa 6 % im TEZG I (wovon der eigene Bestandsmarkt der BILLA betroffen ist) und TEZG II und 16 % im TEZG III. Über das gesamte Einzugsgebiet wird mit einer Umsatzum- verteilung von 8 - 9 % zu rechnen sein, wobei der eigene Standort im Bestand mit 485 m² mitberücksichtigt wurde. Innerhalb der Gemeinden St. Veit und Goldegg (TEZG III) wird die Qualität des Facheinzelhandelsangebotes in hohem Maße die tatsächliche Umsatzumvertei- lung und die Kundenbindung bestimmen. In den jeweiligen Gemeinden verfü- gen diese Anbieter des gemischten Lebensmittelhandels über ein Alleinstel- lungsmerkmal ohne größeren Konkurrenzdruck in unmittelbarer. Es ist absehbar, dass bedingt durch die Standortgunst des BILLA Marktes eine höhere Kaufkraftbindung des zentralen Siedlungsgebietes von Schwarzach i. Pg. bewirkt werden kann, ohne die notwendigen infrastrukturellen Erfordernis- se zu verändern. Der kleinstrukturierte Facheinzelhandel im Ortszentrum von Schwarzach wird durch sein individuelles und qualitätsbewusstes Angebot und die bestehende Nahversorgerfunktion nicht in seiner Funktion beeinträchtigt werden. Wettbe- werbswirkungen sind vermutlich von geringem Ausmaß und können langjährige Kundenbindungen durch die Erweiterung des Marktes voraussichtlich nur ge- ringfügig beeinflussen. Mit der Umsetzung des Planvorhabens inklusive der Erweiterung wird sich für den Lebensmittelmarkt die Personalausstattung um 3 Mitarbeiter erhöhen. Das Planvorhaben dient der Nahversorgung und der Attraktivitätssteigerung des Standortes und zielt auf eine kundenfreundliche Warenpräsentation ab, verbunden mit einem klassischen Warenangebot und verbessertem Frischwa- renangebot. Damit könnte es auch gelingen, den Standort in seiner Nahversor- gungsfunktion zu stärken und Kaufkraftabflüsse zu vermeiden. Die Ortskernabgrenzung von Schwarzach wurde 2006/2007 durchgeführt, wo- bei der zu untersuchende Standort mangels einer zu geringen Dichte an Han- dels-, Dienstleistungs-, Fremdenverkehrs- und Gastronomiebetrieben und öf- fentlichen Einrichtungen und einer geringen Branchendurchmischung nicht in die Ortskernabgrenzung einbezogen werden konnte. In Relation zum gesamten Gemeindegebiet und der benachbarten Lage zu großflächigen Wohngebieten ist der Standort als zentral gelegen zu bezeichnen. Hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Raumplanung und das zentralört- liche System ist festzustellen, dass die Erweiterung des bereits bestehenden

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Lebensmittelmarktes nicht in der Lage sein wird, Veränderungen der hierarchi- schen Einstufung der Marktgemeinde zu bewirken, jedoch eine Verbesserung der Nahversorgungsfunktion herbeiführen kann. Eine Beeinträchtigung der Zentralität benachbarter zentraler Orte bzw. Ortsteile ist auszuschließen.

Zusammenfassend werden durch die beabsichtigte geringfügige Verkaufsflä- chenerweiterung der BILLA Filiale in Schwarzach keine unzumutbar bzw. erheb- lich negativen Auswirkungen auf bestehende Handelsstrukturen im Einzugsge- biet erwartet. Erheblich städtebauliche oder raumordnerische Folgen durch die Erweiterung und Planungsumsetzung des Versorgungsmarktes sind nicht zu erwarten.

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555 Quellenverzeichnis AIP, 2014, Verkehrstechnisches Gutachten, Erweiterung BILLA-Markt Schwarz- ach, im PONGAU, Anbindung an L274 Salzburger Straße , ca. km 2,10, Wals- Siezenheim. Amt der Salzburger Landesregierung, 200, Salzburger Landesentwicklungspro- gramm, Gesamtüberarbeitung 2003, Salzburg.

Amt der Salzburger Landesregierung, 2009, Sachprogramm Standortentwick- lung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum, Salzburg. Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH, 2014, BILLA Schwarzach, Wirtschafts- und Handelsstrukturanalyse, Salzburg.

666 Anlagen Verkehrstechnisches Gutachten, AIP Wirtschafts- und Handelsstrukturanalyse, Regioplan Ing. Salzburg GmbH

Stellungnahme der örtlichen Raumplanung, DI Hitsch, allee 42 Stellungnahme der Marktgemeinde Schwarzach i.Pg. Aktueller Grundbuchauszug Daten CD inkl. Widmungsfläche (.shp-File)

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