Kulturwege

KULTUR & denkmäler

K. H. Waggerl haus • Stille Nacht Bezirk • Kultur- spaziergang • Bauernhofmuseum • Themenwege Index 1. – Anfänge & Entwicklung bis heute 1. Wagrain - Anfänge und Entwicklung bis heute Seite 03 Urkundlich wurde Wagrain erstmals 1234 2. Karl Heinrich Waggerl & Museum Seite 09 erwähnt. Die erste schriftliche Nennung als Markt erfolgte bereits im Jahr 1285. Der 3. Joseph Mohr Seite 11 Name leitet sich, wie Matthias Schönberger (ehemaliger Gemeindesekretär und Chro- 4. Erwin Exner Seite 13 nist) in seiner Chronik vermerkt, vermutlich aus der Zusammensetzung zweier Begrif- 5. Ernst Huber Seite 14 fe her: Wag oder Vag für Wasser und Rain für Abhang, Ufer, Böschung, also „Rain am 6. Kapellen und Gedenkstätten Seite 15 Wasser“. 7. Wagrainer Kulturspaziergang & Stille Nacht Bezirk Seite 19 Von 1592 bis 1930 besaß Wagrain ein Wap- Wagrain ca. 1900 8. Orientierungsplan Seite 26 pen, das auf goldenem Grund die Mutter Gottes mit dem Jesuskind zeigte. Es wurde 9. Themenwege & Seen Seite 28 dem Ort von Erzbischof Wolf Dietrich ver- 9.1 Wagrainis Grafenberg mit Themenweg „Fleissiges Bienchen“ liehen. Aus wappentechnischen Gründen 9.2 Rupertisee; Wissenwertes über die Region wurde dieses Wappen ausgetauscht, da 9.3 Darmoossee religiöse Motive nicht als Wappenmotive 9.4 Bauernhofmuseum 9.5 Letzte Mühle von Wagrain gewünscht waren. 1930 wurde Wagrain durch den Landes- 10. Wandertipps und Kapellenspaziergänge Seite 31 hauptmann Dr. Franz Rehrl das jetzige Wap- pen verliehen (Urkunde vom 2. 8. 1930). 11. Veranstaltungen Seite 33 Es erinnert an die Herren von , die in Rot eine goldene Spitze als Wappen führ- Siegel der Urkunde 1304 12. Pongauer Heimatmuseen und Sammlungen Seite 35 ten und als Begründer von Wagrain bezeichnet werden. Darüber enthält das Wappen eine Darstellung der Burg, die am Weg-rain (= Abhang am Gewässer) gelegen war, welche dem Ort auch den Namen gab. (siehe Seite 23)

Geologisch ist das Wagrainer Tal ein typisches Tauernstufental - ein durch glazi- ale Ausschürfung entstandenes Trogtal, in das sich die Wagrainer Ache V-förmig einschnitt. Das Gebiet nördlich von Wagrain ist der Grauwackenzone zuzuord- nen. Stellenweise treten Kalke, Bänderkalke und Marmore und Chloritschiefer auf. Daran gebundene Vererzungen auf Eisen und Kupfer gaben Anlass zu früherer Schürf- und Bergbautätigkeit.

2 3 Wagrain hat eine reiche Bergbautradition – an vielen Stellen Jahrhundertelang bis zur Mitte des 19. Jhs. lebte die Bevölkerung haupt- wurde Eisenerz abgebaut. 1865 wurde allerdings der Erzabbau sächlich vom Bergbau, der Landwirtschaft und vom Fuhrwerksverkehr, eingestellt. Einige der Stollen sind noch sowie von unzähligen Säumerkarawanen (wichtige Nord-Süd-Verbin- erhalten. dung). Durch Veränderungen wie den Eisen- bahnbau (1905 – 1909) durch das Gasteiner- Die Wagrainer-Höhe (Schwaighof) bildet Tal verarmte der Ort immer mehr. eine Wasserscheide zwischen – und Der 1. Weltkrieg brachte eine weitere Ver- Salzachtal. Anfang des 8. Jhs. begann die schärfung der Not. Die Erwartung einer kur- Christianisierung. Der Bischof von zen Kriegsdauer erfüllte sich nicht. Die zum war bis 1803 zugleich Landesfürst und Militär eingezogenen Männer fehlten an damit setzte auch in unserer Gegend das allen Höfen. Nicht alle kamen wieder heim. Lehenswesen ein. Lebensmittel und Vieh mussten abgeliefert werden. Lebensmittel wurden rationiert. Im 12. Und 13. Jahrhundert waren die Schleichhandel und Diebstahl blühten. Nach Herren von Goldegg Lehensträger. Sie gel- dem Tod des Kaisers zerfiel die Monarchie. ten als die Erbauer der Burg Wagrain. (siehe Beitrag „Die Burg Hüttenbuch Kogelalm von Waggerl Wagrain“, Seite 23). Das Kriegsende kam überraschend. Am 12. 1322/23 wurde nach neuesten Forschungen die Burg zerstört und Nov. 1918 wurde die Republik „Deutsch- nicht mehr aufgebaut. Nach dem Aussterben der Goldegger im Österreich“ ausgerufen. Jahre 1400 wurde die Siedlung 1459 landesfürstlich. Die Lehre Luthers war bald nachdem dieser 1517 seine 95 The- Eine Folge des verlorenen Krieges war die sen angeschlagen hatte, rasch in die Gebirgstäler vorgedrungen. Entwertung der österreichischen Kronen- Bereits 1524 wurde das erste Verbot der neuen Lehre durch die währung. 1924 wurde die neue Schilling- Landeskirchenversammlung erlassen. Harte Bestrafungen und Lan- währung eingeführt. Ein weiterer Rückschlag desverweisungen folgten bereits nach den Bauernkriegen. Unzu- war 1927 ein verheerender Brand, der einen friedenheit und Verbitterung trieben viele Menschen in den neuen großen Teil der Gebäude am Marktplatz und Glauben. die Marktkirche zerstörte. Die Häuser waren unterversichert und die Not wurde noch größer. K. H. Waggerl, Josef Reisenberger, Linus Hochleitner 1727 kam es zu gezielten Maßnahmen gegen den offen auftre- tenden Protestantismus. 1731/32 ließ Erzbischof Firmian sein Aus- Drei Männer: Karl Heinrich Waggerl, Josef Reisenberger und Linus Hoch- weisungsedikt in allen Orten verlesen: Evangelische sollten zum leitner setzten gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Johann katholischen Glauben übertreten oder das Land verlassen. Kinder Schindlmaißer auf den Fremdenverkehr und förderten ihn mit allen Kräf- unter 12 Jahren sollten zurückbleiben. ten. Der erste Fremdenverkehrsverein wurde gegründet. Waggerl war Es kam es zur Emigration von über 80 % der Wagrainer nach Ost- für die Werbung zuständig und hat die ersten Ortsprospekte gestaltet preußen, Holland und Amerika. Dem Zimmermann und Prediger und verfasst. War vorher Wagrain vor allem im Sommer als Urlaubsort Hans Moßegger, der auf Grund seines Bekenntnisses zum evange- gefragt, wurde durch den Wintersportverein, der die Koglalm (bei Wag- lischen Glauben verfolgt und schließlich vertrieben wurde, wurde gerl noch Kogleralm genannt) bewirtschaftete, auch schon zaghaft der 1982 zu seinem 250. Todestag ein Gedenkstein gesetzt: Der Wintersport beworben. 1931 wurde das von Alexander Weiss am Grieß- „Moßegger - Gedenkstein“ (Siehe Beitrag „Kapellen und Gedenk- kareck erbaute Wagrainerhaus eröffnet. Es verfügte bereits über mehr stätten“ Seite 15) Komfort als die Häuser im Tal und fand deshalb auch regen Zuspruch.

4 5 Auch die österreichische Nationalmannschaft war hier zu Gast. Am Kirchboden wurden Barackenlager für die „Arbeitsmaiden“ des Bis 1937 kamen viele Gäste aus Europa und auch aus Übersee RAD (Reichsarbeitsdienst) und in Schwaighof für die Kriegsgefangenen nach Wagrain. Nach einer Zeit der Not errichtet. Unter Bürgermeister Hudez wurde begann nun eine langsame aber stetige ein Schwimmbad und ein Sportplatz gebaut Aufwärtsentwicklung durch den Fremden- und eröffnet – wohl die einzige positive Leis- verkehr. tung dieses Bürgermeisters, der bald wegen Korruption und undurchsichtiger Finanzge- Die (durch das Verbot der KPÖ und der barung abgerufen wurde. Über die Zustän- NSDAP in Österreich) von Deutschland ver- de in Wagrain während des Krieges ist aus fügte 1000-Mark-Sperre (sozusagen „Ein- den Protokollen der wenigen Gemeinderats- trittsgebühr“) beeinträchtigte den Frem- sitzungen nur wenig zu erfahren. denverkehr jedoch wieder in hohem Maße. Not und Arbeitslosigkeit waren groß und 1945, nach der Kapitulation des Deutschen so konnte Hitler mit seiner NSDAP bereits Heeres überschwemmten Scharen von Anhänger finden, die sich Arbeit und somit Flüchtlingen das Tal. Deren Unterbringung Lifteröffnung 1949 ein besseres Leben erhofften. Aus heutiger und Ernährung waren für die einheimische Bevölkerung eine unlös- Sicht ist zu vermerken, dass die Abnahme bare Aufgabe, zumal durch die große Zahl der Flüchtlinge verheerende der Arbeitslosenzahlen im Deutschen Reich Flurschäden entstanden waren. Während der letzten zwei Wochen des durch kriegsfördernde Maßnahmen erreicht Krieges besetzten alliierte Truppen ganz Österreich: Salzburg wurde bis wurde. Der Staat kurbelte die Bauwirtschaft 1955, dem Abschluss des Österreichischen Staatsvertrages amerikani- durch Kasernen-, Flugplatz- und Autobahn- sche Besatzungszone. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber ging es wieder bau an, obwohl man diese damals noch aufwärts. keineswegs für den Privatverkehr, sondern für den besseren Einsatz von Militärfahr- 1947 wurde am Fuß des Burghügels das Kriegerdenkmal für die Gefal- zeugen errichtete. Die Förderung der Land- lenen der beiden Weltkriege errichtet und eingeweiht. (siehe Seite 23) wirtschaft behob das Versorgungsproblem In diesem Jahr wurden auch die ersten (fantastischen) Liftpläne um 1940 der Bevölkerung, diente aber auch dazu, geschmiedet. Es musste Liftmaterial aufgetrieben werden. Eine ehema- dass die Lager bei einem eventuellen Kriegsbeginn gefüllt waren. lige Versuchsseilbahn der Wehrmacht, bereits in Besitz der Amerikaner, Die Förderungen für Kinder und Familien zielten auf eine stärkere wurde abgebaut und auf komplizierten Wegen nach Wagrain gebracht Bevölkerungsvermehrung ab. Nur damit konnten die zu erwarten- und mit Stützen aus Lärchenholz aufgebaut. den neuen Gebiete im Osten Europas besiedelt werden, und man erhielt genügend Soldaten für die geplanten Eroberungsfeldzüge 1949 wurde der erste Berglift eröffnet und damit der Grundstein des „l000 jährigen Reiches“. gelegt für das Skidorf Wagrain, wie es heute in aller Welt bekannt und geschätzt ist. Die Volksabstimmung zum „Anschluss“ 1938, die zu 100% positiv beantwortet wurde, veränderte die Lage im Ort. Zahlungsmittel Nach dem Zusammenschluss mit und St. Johann zur „3-Täler- wurde die Reichsmark. Zunächst schienen sich die Hoffnungen der Skischaukel“ schlossen sich im Jahr 2002 in Salzburg fünf Skiregionen Bevölkerung zu erfüllen, aber bald zeigten sich die negativen Aus- zum Skiverbund Amade zusammen: Die Salzburger Sportwelt - bis wirkungen. Der Kriegsbeginn 1939 brachte großes Elend über das dahin als Sportwelt Amade bekannt - gab ihren werbeträchtig ein- ganze Land. Viele Männer mussten einrücken – ihre Arbeitskraft geführten Namen her für den Verbund von Schladming, Dachstein auf den Höfen fehlte. Tauern, Gastein, Hochkönigs Winterreich und dem Großarltal.

6 7 2. KARL HEINRICH WAGGERL (1897 - 1973) In dem riesigen Gebiet mit 25 Skiorten, 22 Seilbahn-Gesellschaf- ten und 865 Kilometern Piste kann man mit einem einzigen Karl Heinrich Waggerl (K. H. W.) gehört zu den wichtigsten österreichi- Skipaß überall fahren. schen Schriftstellern. Sein dichterisches Werk ist eng mit der Beschreibung seiner engeren Heimat und mit Wagrain ver- Aber nicht nur im Winter sind die Auf- bunden. stiegshilfen von besonderer Bedeutung, auch im Sommerfremdenverkehr sind sie K. H. W. wurde am 10. Dezember 1897 in eine wichtige Hilfe für die Wanderer, da sie unter ärmlichen Verhältnissen auch älteren Menschen das Erlebnis eines geboren. Während der Ausbildung als Lehrer wunderbaren Bergsommers ermöglichen. meldete er sich 1916 freiwillig an die Tiroler Front, geriet in italienische Kriegsgefangen- schaft, von wo er 1919 krank an Körper und „Ein geheimer Zauber muß wohl über die- Seele heimkehrte. Er beendete seine Ausbil- sem Dorf liegen. Leute von weither ließen dung, heiratete Edith Pitter und trat 1920 plötzlich alles hinter sich und wurden hier die Stelle eines Lehrers in Wagrain an, wur- seßhaft - nicht als heilige Einsiedler, versteht de aber nach mehrmaligem Krankheitsrück- sich, sondern einfach, weil das Leben hier fall im April 1923 in den Ruhestand versetzt. ein Geschäft ist, für das man sich Zeit las- Es folgten Jahre der Verzweiflung und Not. sen muß.“ K. H. W. verdiente durch diverse Arbeiten den K. H. WAGGERL Lebensunterhalt. Er übte sich in verschiede- nen künstlerischen und kunsthandwerklichen Techniken und schrieb seine ersten Geschichten. Mit seinen düsteren Schil- Diese Zeilen von Karl Heinrich Waggerl sol- derungen menschlicher Abgründe und auswegloser Schicksale stieß er bei len Anlass sein, von sehr berühmten Per- Zeitschriften und Verlagen jedoch auf Unverständnis und Ablehnung. sönlichkeiten zu berichten, die vor allem aus beruflichen Gründen hier sesshaft wurden. 1930 gelang K. H. W. der Durchbruch mit dem Roman „Brot“. Bis 1935 schrieb er drei weitere Romane: „Schweres Blut“, „Das Jahr des Herrn“ und „Mütter“. In den 20er und 30er Jahren beschäftigte sich K. H. W. Karl Heinrich Waggerl (siehe Seite 9) auch intensiv mit der Fotografie. 1934 erhielt er als erster Schriftsteller den Vikar Joseph Mohr (siehe Seite 11) “Österreichischen Staatspreis für Literatur“. Seine Rolle im NS-Regime ist Prof. Erwin Exner (siehe Seite 13) bis heute unklar und vieldiskutiert. Prof. Ernst Huber (siehe Seite 14) Nach dem Kernstück seines Schaffens, den 4 Romanen, verfasste K. H. W. nach dem 2. Weltkrieg nur mehr kleine Prosa. Er unternahm jedoch wie- der viele Vortragsreisen, vor allem nach Deutschland und in die Schweiz. Diese Reisen und seine große Popularität nützte K. H. W. auch um den aufkeimenden Fremdenverkehrsort Wagrain überall bekannt zu machen. K. H. W.‘s Rolle in der Entwicklung Wagrains zu einem blühenden Touris- musort ist zentral.

8 9 Am 4. Nov. 1973 verstarb K. H. W. an den Folgen eines Autounfalls. 3. JOSEPH MOHR (1792 - 1848) Sein Werk, das 1970 und 1997 in einer Gesamtausgabe erschien, Textdichter des Liedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“ umfasst etwa 1400 Seiten. Von seinen Büchern sind mehr als 7 Mil- lionen Exemplare verbreitet und in 12 Sprachen übersetzt worden. Joseph Mohr, geboren 1792 in Salzburg, wurde 1815 im Hohen Dom zu Salzburg zum Priester geweiht. Zunächst Hilfspriester in der Ramsau in Berchtesgaden und in Ma- Karl Heinrich Waggerl Haus riapfarr im Lungau, wurde er als Hilfspries- (Museum) (→ G7, Nr. 11) ter nach Oberndorf versetzt.

Als Karl Heinrich und Edith Waggerl 1920 Im Jahre 1818 erklang dort zum ersten Mal nach Wagrain zogen, bewohnten die beiden das wohl innigste Weihnachtslied der Welt: 2 Dachkammern in diesem Haus. „Stille Nacht, Heilige Nacht“‚ dessen Text nach neuesten Erkenntnissen bereits 1816 Es wurde 1776 erstmals als „Aignerhaus“ von Joseph Mohr geschaffen wurde. Sein urkundlich erwähnt, doch die Erbauung liegt Freund Franz Xaver Gruber, Lehrer und Or- sicher noch weiter zurück. K. H. W. lebte bis ganist komponierte dazu die Melodie. In zu seinem Tode (1973) in diesem Haus, wo Salzburg weisen verschiedene Aufzeich- auch seine literarischen Werke entstanden. nungen des Liedes von Lehrern und Geist- Nach dem Tod von Edith Waggerl (1990) lichen auf eine Verbreitung im Umfeld der erbte die Marktgemeinde Wagrain das Haus Wirkungsstätten der Liedschöpfer hin, de- samt Inventar, welches von der Gemein- ren Namen jedoch in Vergessenheit geraten Portrait Joseph Mohr (gemalt v. Erwin Exner) de Wagrain und dem Kulturverein “Blaues waren. Fenster“ als Museum umgestaltet wurde. Erst im Jahre 1866 gelang dem „Stille Großteils ist Waggerls Originaleinrichtung Nacht“ - Lied der Durchbruch in Salzburg noch erhalten. Es beherbergt aber auch durch die Aufnahme in ein offizielles Kir- eine schöne Sammlung von Volkskunst, die chenliederbuch. Waggerl selbst angelegt hat. Ein Videofilm, 2 Hörstationen, eine umfangreiche Doku- Im Jahre 1854 verfasste Gruber die „Au- mentation über Leben und Werk, eine Kin- thentische Veranlassung“, in der er die Ent- derecke und museumspädagogische Ange- stehungsgeschichte und die Schöpfer fest- bote für Schüler erweitern das Angebot im hielt. Gruber schreibt in der „Authentischen Haus. Veranlassung“ von einem „bekannten Zil- lerthaler“, der das Lied nach Tirol gebracht Schreibzimmer habe. Öffnungszeiten Waggerl Museum: Für Gruppen ab 20 Personen ist der Stille Nacht Autograph von Joseph Mohr 1824 Di, Do, Fr: 14 bis 18 Uhr Besuch des Hauses auch außerhalb der Öffnungszeiten ganzjährig nach recht- Dies war der Orgelbauer Carl Mauracher. In Fügen im Zillertal ist es tra- Geschlossen: zeitiger telefonischer Voranmeldung dierte Überlieferung, dass die Ur-Rainer-Sänger „Stille Nacht!“ in der Fü- Ostern bis Pfingsten möglich! gener Kirche bereits in der Christnacht 1819 sangen. 27. Oktober bis Weihnachten Tel.: + 43(0)6413/8203 oder 8879

(Telefonische Rückfragen empfehlenswert)

10 11 Die Sängerfamilien Rainer (Fügen) und Strasser (Laimach) aus dem 4. Erwin Exner (1915 – 1985) Zillertal unternahmen bereits in den 1820-er Jahren ausgedehnte Reisen durch Europa (Deutschland, England). Anläss- Er wurde 1915 in Wien als Sohn eines De- lich einer Amerikareise brachten die Rainer-Sänger korationsmalers geboren und studierte an „Stille Nacht-Heilige Nacht“ in New York 1839 zur der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Erstaufführung musste aber sein Studium abbrechen und Die erste englische Übersetzung und Publikation von wurde zum Militär eingezogen. Nach dem „Stille Nacht“ stammt von dem Priester John Freeman 2. Weltkrieg kam er nach seiner Entlassung Young 1863. Zur Jahrhundertwende verbreiteten vor- aus der Wehrmacht nach Wagrain und wurde wiegend Missionare das Lied auf allen Kontinenten. hier ansässig. Er erhielt 1959 das Diplom als Heute kennen wir Übersetzungen des Liedes in mehr akademischer Maler. als 300 verschiedene Sprachen und Dialekte, sowie ca. 50 Umdichtungen. Seine Stärke waren die Zeichnung und das Aquarell. Neben Blumen- und Tieraquarellen Joseph Mohr wirkte die nächsten Jahre noch in meh- hat er auch viele Landschaftsaquarelle ge- reren Pfarren Salzburgs und wurde schließlich im schaffen. Bekannt sind auch seine Industrie- Jahr 1837 als selbständiger Pfarrvikar nach Wagrain bilder. Er scheute sich nicht in die Idylle der versetzt. Hier blieb er bis zu seinem Tod 1848. Er be- Landschaft auch Fabriken, Baustellen oder wohnte und bewirtschaftete den Pfarrhof und betätig- eine Hafenanlage zu setzen. Joseph Mohr Grab te sich sehr intensiv auf sozialem Gebiet. Er erreichte die Errichtung der Volksschule bereits nach einem Jahr Exners Zeichnungen bestechen durch ihre Frische und gekonn- seiner Tätigkeit in Wagrain. te Strichsetzung. Auch eine große Anzahl (ca. 300) Sgraffitis (Kratzbilder), die viele öffentliche und private Gebäude im Ort Bis zu 170 Kinder wurden davor in einem engen Raum und in der Umgebung schmückten und noch schmücken, sind unterrichtet. Innerhalb kurzer Zeit war es Joseph Mohr sein Werk. Für Wagrain war er oft mit seinem Freund K. H. Wag- gelungen der armen und notleidenden Wagrainer Be- gerl tätig - 1974 wurde ihm der Goldene Ehrenring der Markt- völkerung den Schulneubau abzuringen. 1838 wurde gemeinde Wagrain verliehen. Er war viele Jahre Obmann des das für die damalige Zeit mustergültige Schulhaus Verkehrsvereins und gründete den Heimatmuseumsverein, den (jetzt “Joseph Mohr Schule“ benannt) von Kardinal Vorgänger des heutigen Kulturvereins „Blaues Fenster“, dessen Fürsterzbischof von Schwarzenberg persönlich einge- Ehrenobmann er bis zu seinem Tode war. weiht. Mohr erreichte, dass auch ärmere Kinder die Rainer Sänger Schule besuchen konnten. Des Weiteren kümmerte er Prof. Erwin Exner verstarb 1995 kurz nach seinem 80. Geburts- New York 1859 sich um die Armen und Alten und regelte das sogenannte Einle- tag und liegt neben seinem Freund K. H. Waggerl begraben. gerwesen.

Zeitlebens hatte er mit seiner Gesundheit zu kämpfen und verstarb letztendlich an einer Lungenlähmung am 4. Dezember 1848 in Wa- grain. Sein Grab befindet sich beim Haupteingang der Kirche unter einem geschmiedeten Gitterkreuz.

Seit dem Jahr 2006 ist ein Raum im K. H. Waggerl Museum Joseph Mohr, gewidmet. Die Ausstellung zeigt sein Leben und sein Schaf- fen und im Besonderen sein Wirken als „Vikar von Wagrain“ von 1837 bis zu seinem Tode 1848.

12 13 5. Ernst Huber (1895 – 1960) 6. Kapellen und Gedenkstätten

Fest mit Wagrain verbunden ist der Name Ernst Huber. Über 10 Jahre lebte er hier in Moßegger Gedenkstein (→ J7) unserem Dorf in einem Haus auf dem Kirch- unterhalb des Holleregghofes errichtetet 1982 durch Ver- boden zu dessen Kauf ihn sein Freund Wag- treter der evangelischen und katholischen Kirche für den gerl anregte. Zimmermann und wortgewaltigen Prediger Hans Moßegger Ernst Huber wurde 1895 in Wien geboren. anlässlich seines 250. Todestages. Seine künstlerische Begabung zeigte sich Er wurde, wie viele seiner Wagrainer Mitbürger, aufgrund schon sehr früh, die erste Ausstellung seiner seines Bekenntnisses zum evangelischen Glauben verfolgt. Bilder fand bereits 1919 in Wien statt. Von Aus Glaubensgründen emigrierten 1731/32 über 80 Prozent da an war er bei vielen Ausstellungen mit der damaligen Wagrainer nach Ostpreußen, Holland und seinen Werken vertreten. Amerika.

Während aller Schaffensjahre blieb das Aquarell neben dem Ölbild das reichste Feld Maria Hilf - Kapelle (→ I4) seiner künstlerischen Aussage. Huber be- Wallfahrtskapelle und Marienheiligtum, die Kapelle befin- herrschte aber auch andere Techniken, die det sich neben der Straße in Richtung St. Johann, sie wurde er ebenfalls anwendete. So entstand Anfang vermutlich an der Wende vom 17. zum 18. Jh. erbaut, mit der Fünfzigerjahre das Secco an der Rücksei- einem schönen Mariahilfbild unter einem Holzbaldachin in te der Wagrainer Pfarrkirche, welches im Jahre 1999 von Peter May- der Apsis. Von der Verehrung in Wagrain zeugen Votivbil- er im Auftrag des Kulturvereins „Blaues Fenster“ restauriert wurde. der, von denen aber nur mehr wenige erhalten blieben. Im Ernst Huber schuf Hinterglasbilder, Holzschnitte, bemalte Keramik, Jahre 1987 wurde die Kapelle, die sich im Besitz der Kirche außerdem war er ein eifriger Sammler von Volkskunst. befindet, vollständig renoviert.

Er war auch eng mit der „Zinkenbacher Malerkolonie“, die sich bei St. Gilgen gebildet hatte, verbunden. Er hatte sich dort zusammen Kreuzkapelle (→ H6) mit mehreren bekannten Malern seiner Zeit (Ferdinand Kitt, Franz v. liegt an der Straße nach Altenmarkt mit der figuralen Dar- Zülow, Joseph Dobrowsky) beim Adambauern eingerichtet. stellung der Leiden Christi (Geißelung, Dornenkrönung und Kreuzigung), wobei gemalte Antependienverkleidungen 1943, nachdem sein Sohn im Krieg gefallen war und die Woh- des Altarunterbaues mit den übrigen Leidensszenen (Chris- nung in Wien ausgebombt wurde, wurde er von seinem Freund tus am Ölberg, Kreuztragung mit Veronika und Christus im K.H.Waggerl überredet, in Wagrain ein Haus zu kaufen. Bis zum Grabe) zu sehen sind. Jahre 1956 besaß Huber dieses alte Haus, dann übersiedelten er und seine Frau, die auch mit Dita Waggerl eine Freundschaft ver- Die Kreuzkapelle befindet sich im Besitz der Gemeinde Wa- band, wieder nach Wien. grain; vermutlich ebenfalls im 18. Jh. erbaut und 1908 durch den Maler F. Lochbichler renoviert. Die letzte Renovierung 1960 verstarb Ernst Huber in Wien. erfolgte 1988.

14 15 Bergkirche (→ L2) Josefskapelle (→ J12) die Bergkirche liegt in der Ginau (Gemeindegebiet von St. Johann/ An der Schwaighofpromenade (Abzweigung Schwaighof / Moa- Pg.), Von Wagrain aus über die Grubstraße oder über die Lackenka- dörfl) liegt die 2007 erbaute Kapelle mit überdachtem Vorplatz pelle erreichbar, wurde 1863 von Paul Gstaltmaier (Bauer am Burg- und einer angedeuteten Apsis, die dem heiligen Josef geweiht lehen) erbaut, als eingelöstes Gelübde zur Genesung seiner kranken ist. Sie wurde von der Familie Josef und Edeltraud Gasperlmair Frau. Eine Gräfin, die durch seine heilerischen und wahrsargeri- als langgehegter Wunsch erbaut, in Dankbarkeit für Gesund- schen Fähigkeiten geheilt worden war, spendete das notwendige heit, Glück und Erfolg im Leben. Geld, um die Kapelle zu errichten. Besonders zu erwähnen sind der Hochaltar aus dem Rokkoko um 1780 und weitere Statuen und Bil- Im Inneren der Kapelle befindet sich ein von Blasius Maurer der aus der Barock- und Rokkokozeit stammend; die Kirche wurde gemalter Führerkreuzweg, sowie ein Kreuz mit Figuren vom in den Jahren 1986 - 1988 sowie 2008 durch Privatinitiativen und Bildhauer Konrad Huber aus Lech am Arlberg. Der Marmoraltar unter Mithilfe des Bundesdenkmalamtes und des Landes Salzburg stammt von der Firma Herzgsell aus Altenmarkt und das Kir- vollkommen renoviert. chengestühl von der Firma Walchhofer aus Wagrain. Zu bestimmte Anlässen werden in der Kapelle Gebetskreise, hei- lige Messen und Familienandachten abgehalten. Sebastiankapelle (→ K13) Die Kapelle befindet sich auf einer kleinen Anhöhe (Ochsenbichl) im Ortsteil Schwaighof und wurde 1984 – 1986 als langgeheg- Moakapelle (→ K15) ter Wunsch nach einer eigenen Kirche von der Dorfgemeinschaft Ursprünglich 1913 vom damaligen Moabauern Blasius Mau- Schwaighof als deren Symbol erbaut. Die Statue des heiligen Sebas- erer als Gelübdekapelle erbaut, mit der Bitte, dass seine drei tian und das Kreuz über dem Altar stammen vom Bildhauer Georg Söhne wieder wohlbehalten vom 1. Weltkrieg zurückkehren. Klettner aus Goldegg. Neben weiteren Statuen, wie dem heiligen Die Kapelle ist der Heiligen Maria Mutter Gottes geweiht. 1998 Joseph vom Holzschnitzer Martin Seer aus Wagrain, befinden sich wurde die kleine Holzkapelle abgetragen und von der Familie im Inneren auch vier Bilder vom Wagrainer Maler Blasius Maurer. Ursula und Alois Maurer (Moabauer) auf Eigeninitiative völlig neu errichtet. Die Innenausstattung (Altar, Altargitter, Reliqui- enschrein, Marienstatue, Wandstatuen) stammt zum Großteil Lackenkapelle (→ L5) aus der alten Kapelle und wurde vom Künstler Blasius Maurer direkt am Wanderweg rund um den Öbristkopf. Vermutlich im restauriert. 19. Jh. erbaut.

Kogelamkapelle (→ C13) Hubertuskapelle (→ D4) Die Kapelle steht unterhalb der Bergstation „Flying Mozart“ zu Ehren des Hl. Hubertus 1992/93 von der Jägerschaft Wagrain- gegenüber dem Alpengasthof Kogelam. Sie wurde 1983 von oberhalb der Talstation der Grafenberggondelbahn (Bür- Josefine Gruber und ihrem Sohn Josef Gruber jun. als Dankes- gerberg) erbaut, um dort die jährliche Hubertusmesse abzuhalten kapelle erbaut und der Mutter Gottes von Lourdes gewidmet. und ein Ort der Besinnung und Begegnung für die Jäger des Tales zu werden. Die künstlerische Gestaltung im Inneren mit dem Altar Die Statue wurde von der Schnitzerei Kreutzer aus Großarl an- und dem Hubertusbild im Zentrum wurde von Blasius Maurer aus gefertigt. Die Bleiglasbilder des Hl. Josef und des Hl. Leonhard Wagrain durchgeführt. stammen von der Glaserei Weißofner aus Schwarzach.

16 17 7. Wagrainer Kulturspaziergang Seitenkapelle (→ L14) & Stille Nacht Bezirk Am 26. 10. 1994 gegen 8.30 h passierte im Gemeindegebiet von Flachau ein schwerer Unfall. Der Holzarbeiter Mathias Koblinger verletzte sich mit der Motorsäge an der Halsschlagader erheblich. Waggerl-Kasten (→ F7/8, Nr. 1) Die Verletzung war so schwer, daß die Ärzte des LKH Salzburg nicht Zweigeschossiger Getreidespeicher,.ehemals Bestandteil eines sagen konnten, ob er den Unfall überleben wird. Pongauer Hofensembles, von K.H. Waggerl zu musealen Zwe- cken erworben. Darauf begab sich die Mutter des Verletzten Maria Koblinger in die Kirche und versprach eine Kapelle zu errichten, wenn ihr Sohn wieder gesund werden würde. Drei Tage nach dem Unfall erwachte Wagrainer Pfarrhof (→ F8, Nr. 2) Mathias aus dem künstlichen Koma und kann nun wieder ein ganz Der Pfarrhof wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jhdts. erbaut. normales Leben führen. Es ist ein typischer zweigeschossiger Pongauer Paarhof: Wohn- haus und Wirtschaftsgebäude (Scheune) sind zwei getrennte Am 29. 10. 1994 konnte nach einem Brand im Stallgebäude des Baulichkeiten. Jandlbauern nur mit viel Glück ein Dorfbrand in Schwaighof verhin- Hier lebte und wirkte Joseph Mohr, der Dichter des bekannten dert werden. Dies war ein weiterer Grund für Maria Koblinger die Weihnachtsliedes „Stille Nacht, Heilige Nacht...“, von 1937 - Seitenkapelle erbauen zu lassen. 1848. Der Pfarrhof wurde vor wenigen Jahren in vorbildlicher Weise renoviert. (siehe S. 11, Joseph Mohr) Die dem hl. Vincenz gewidmete Kapelle wurde am 02. 10. 1998 durch Pfarrer Mag. Bernhard Rohrmoser eingeweiht. Freilichtausstellung (→ F8, Nr.3) Errichtet 1999 anlässlich eines „Joseph-Mohr-Symposions“ zum Leben und Wirken von Joseph Mohr (siehe S. 11, Joseph Mohr) Kreuzweg Seiten (→ L13) Gewidmet „Blasius Mauerer“ von seiner Schwester Maria Koblin- ger. Erbaut im Mai 2006. Eingeweiht am 23. September 2006 durch Pfarrer, Mag. Berthold Ransmayer. Grabstätte K.H. Waggerl (→ F8, Nr. 4) Schriftsteller, 1897 – 1973 (siehe S. 9, K. H. Waggerl)

Grabstätte Prof. Erwin Exner (→ F8, Nr. 5) Der Maler, Zeichner und Aquarellist Erwin Exner, 1915 – 1995 (siehe S. 13)

18 19 Grabstätte Joseph Mohr (→ F8, Nr. 6) Wandbild Ernst Huber 1895 - 1960 (→ F8, Nr. 8) (siehe S. 12, Joseph Mohr) (Außen an der Rückseite der Kirche; Ernst Huber siehe Seite 14) Das Wandgemälde (Secco) zeigt die Wagrainer Landschaft. Pfarrkirche (→ F8, Nr. 7) Die frühgotische Kirche, dem heiligen Rupert geweiht, wurde Kirchenlinde (→ G8, Nr. 9) urkundlich erstmals 1359 als Filiale von Altenmarkt erwähnt. Die Linde an der Friedhofsmauer, die urkundlich schon 1570 Wahrscheinlich ist, dass die Kirche bereits früher (Vorromanik) und 1584 erwähnt wurde, musste 2008 wegen abgestorbe- errichtet wurde. 1486 kam die Erhebung zur Vikariatskirche und ner mächtiger Äste und der damit verbundenen Gefahr für die 1857 zur Pfarrkirche. Erweiterungsbauten wurden 1425 und Friedhofbesucher gefällt werden. An derselben Stelle wurde 1711 durchgeführt. 1895/96 erfolgte eine Regotisierung der In- wieder eine Linde gepflanzt. nenausstattung. Im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu Umbau- und Renovierungsarbeiten, bis zur bisher letzten um- Joseph Mohr Schule (→ F8, Nr. 10) fassenden Renovierung 1996-1998. Da wurde das 1711 errich- 1838 auf Betreiben des Pfarrers J. Mohr von den Wagrainern tete barocke Seitenschiff in einen neuen Erweiterungsbau mit- errichtet, da die Schulverhältnisse im alten Schulhaus, dem einbezogen, eine Trockenlegung der Fundamente durchgeführt, ehemaligen Mesnerhaus, katastrophal waren. (siehe S. 11, Jo- das Dach neu gedeckt, der restaurierte gotische Altar aus 1896 seph Mohr). wieder aufgestellt. Alle Stilperioden haben ihre Spuren hinter- lassen, der Raumeindruck wird jedoch geprägt von gotischen Karl Heinrich Waggerl Haus (Museum) (→ G7, Nr. 11) Raumelementen. Besondere Einzelheiten: im alten Teil handbe- (siehe S. 10) hauener Marmorboden (Adneter Marmor), Krippenrelief von Jakob Adlhart (1951), Strahlenmadonna aus der Vorpacherzeit Waggerlwiese (Waggerlpark) (→ G7, Nr. 12) (Mitte 14. Jhdt) am Hauptaltar. Schenkung 1975 von K. H. Waggerls Frau Dita, auf Wunsch Die 1952 eingeweihte „Joseph-Mohr Gedächtnisorgel“ wurde ihres Mannes, an die Gemeinde Wagrain mit der Auflage, dass im Zuge der Kirchenrenovierung wegen ihres schlechten Zustan- es nicht verbaut werden darf. Es wurde ihrem und Waggerls des abgebaut und durch eine neue Orgel ersetzt. Wunsch gemäß eine kleine Parkanlage errichtet.

Die neue „Joseph-Mohr Gedächtnisorgel“ Kräutergarten und KneippanIage (→ G/H7, Nr. 13) in der Pfarrkirche Wagrain Der Kräutergarten geht auf die Initiative des engagierten Wagrai- Die Orgel in der Pfarrkirche Wagrain wurde durch den oberös- ners Alois Doppler zurück. Neben dem ehemaligen Pflegerschlössel terreichischen Orgelbaumeister Andreas Kaltenbrunner erbaut sind der Kräutergarten mit dem Kräuterstern, dem Sinnesgarten und am 25. Juni 2006 durch Erzbischof Dr. Alois Kothgasser und der Kräuterspirale angelegt. Im Kräuterstern sind in acht Sek- eingeweiht. toren Kräuter mit Anwendungen für die verschiedenen Körperregi- Die Gestaltung der Gesamtansicht unter Einbindung der „Heili- onen und Leiden gepflanzt. Im “Sinnesgarten“ finden sich die un- gen Familie“ von Jakob Adlhart, einem Kipprelief an der Empo- terschiedlichsten Pflanzen in den verschiedensten Formen, Farben, re, erfolgte durch Architektin DI Veronika Pointner-Waldl. 1322 Gerüchen und Oberflächen: Metallpfeifen aus Zinn-Blei-Legierung, 86 Holzpfeifen aus Ei- Hier soll man riechen, tasten, schmecken und schauen. In der Kräu- chen- oder Kiefernholz und 142 Zungenpfeifen aus Messing mit terspirale, die durch einen besonderen Aufbau die Ansprüche der Aufsätzen aus Zinn-Blei-Legierung wurden in Handarbeit gefer- verschiedenen Kräuter (zB feuchtigkeitsliebend, wärmeliebend, tigt und verteilen sich in 25 Registern auf Hauptwerk, Schwell- schattenliebend) erfüllt, findet man vorwiegend Küchenkräuter. werk und Pedal. Eine Besonderheit stellt der Cymbelstern im Neben dem Kräutergarten befindet sich ein einfacher Wassertret- Hauptwerk dar. pfad für die Kneippliebhaber unter unseren Gästen und Besuchern.

20 21 Pflegerschlössel (→ H6, Nr. 14) Gemeindewappen (→ G4, Nr. 17) Das ehemalige, 1794 erbaute fürsterzbischöfliche Pflegerschlössel 1930 verlieh Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl der Marktgemeinde (Pflege = Verwaltung, Gericht) ist im Gegensatz zu den bäuerlichen Wagrain das jetzige Wappen. Es erinnert an die Herren von Goldegg, Bauwerken ein mit seiner Dachkonstruktion typisches Behörden- die in Rot eine goldene Spitze als Wappen führten und als Begründer haus und diente 1838 kurze Zeit auch als Schulhaus, während das von Wagrain gelten. Außerdem enthält das Wappen eine Darstellung alte Schulhaus auf dem Kirchoden abgerissen wurde. Auch eine der Burg, die am ‘Wag-rain‘ (= Abhang am Gewässer) gelegen war, Glockengießerei und eine Schlosserei, sowie eine Glasererwerkstät- welche dem Ort auch den Namen gab. te befanden sich in diesem Gebäude. Von 1890 - 1908 war es bereits einmal in Gemeindebesitz, bevor es durch einen Tauschvertrag in das Eigentum von Rupert Stralz Kriegerdenkmal (→G6, Nr. 18) überging. 1920 erwarb Franz Schauer das Haus (Schauerhaus) und Das Kriegerdenkmal am Fuße des Burghü- vererbte es 1946 an Elisabeth Dolecal. Diese vermachte es 1982 in gels wurde nach einem Entwurf des Grafi- einem Schenkungsvertrag der Marktgemeinde Wagrain, samt dem kers Pfitzer für die in den beiden Weltkrie- daneben liegenden Grundstück, auf dem sich nun der Kräutergar- gen gefallenen Wagrainer errichtet und im ten befindet. November 1947 enthüllt und eingeweiht. Auf zwei Marmortafeln befinden sich die Namen der Gefallenen, der Verfasser des Marktkirche (→ H5, Nr. 15) Spruches im Mittelteil des Denkmals ist un- Die kleine Barockkirche wurde 1616—1617 nach Plänen und unter bekannt. Oberaufsicht von Dombaumeister Santino Solari, dem Erbauer des Salzburger Domes, im Auftrag von Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems errichtet und dem heiligen Franziskus geweiht. Burg Wagrain (→ G5/6, Nr. 19) Die Burg Wagrain gehörte zu den größten Errichtet als Nebenkirche, weil man die Glocken der Pfarrkirche auf in Privatbesitz (Herren von Goldegg) be- dem Kirchboden im Markt nicht hören konnte und der Kirchweg findlichen Burgen Salzburgs. Das Entste- im Winter ständig vereist war. 1651 wurde sie unter Erzbischof Paris hungsdatum der Anlage ist urkundlich nicht Lodron vollendet. Sie wurde im Jahre 1927 beim großen Markt- überliefert. Ihre Zerstörung durch Truppen brand schwer beschädigt, woran eine Marmortafel rechts vom Por- des Salzburger Erzbischofs Friedrich III kann tal erinnert. jedoch recht genau auf die Jahre 1322/23 eingegrenzt werden. Damals gingen die 1997 wurde die Kirche einer Außenrenovierung unterzogen. Seit Burg und die zugehörige Hofmark in lan- einiger Zeit dient sie als Aufbahrungshalle. desfürstlichen Besitz über, die Festung wur- de nicht wieder aufgebaut. Die Bedeutung der Burg Wagrain ist durch mehrere Faktoren begrün- Marktlinde (→G5, Nr. 16) det. Die Herren von Goldegg waren seit dem 12. Jh. wegen ihres großen Wie in vielen österreichischen Orten wurde diese Linde anlässlich Grundbesitzes – u.a. auch das Gasteinertal mit seinen reichen Boden- des 50. Geburtstages von Kaiser Franz Joseph (1830 - 1916) im schätzen – eines der mächtigsten Salzburger Ministerialengeschlechter, Jahre 1880 gepflanzt. Sie ist der Mittelpunkt des Marktes und nach das den Bestrebungen der Erzbischöfe hinsichtlich des stetigen Ausbaus der Umgestaltung des Marktplatzes finden unter ihr viele sommerli- der landesfürstlichen Gewalt besonders lange Widerstand entgegen setz- che (und auch winterliche) Veranstaltungen, vor allem musikalischer te. Massiver Steinraub (zB. Schwimmbadbau 1939), Bewuchseinwirkung Art, sowie Konzerte der Wagrainer Trachtenmusikkapelle statt. und auch eine Nachnutzung eines Teiles des Areals als Wohnhaus im 19./20. Jh. haben dem Baubefund stark zugesetzt, sodass die erhaltenen

22 23 Mauerreste trotz der recht markanten Situierung auf der Gelände- Tongefäßen, wenige Fragmente von Glasgefäßen, aber auch Armbrustbol- kuppe zwischen Kirchboden und Markt für die meisten Besucher zen, Messer, Gürtelschnallen (alle aus Eisen) und Fingerringe (Buntmetall). nicht mehr als mittelalterliche Burg erkennbar war. Besonders erfreulich ist die Entdeckung von drei Münzen, die anhand ihrer Prägestätten (Enns, Salzburg, München) auf weit reichende Handelsver- Auf Initiative des Kulturvereines „Blaues Fenster, werden seit 2006 bindungen verweisen und zudem die historischen Nennungen nunmehr alljährlich archäologische Grabungen unter der Leitung von Dr. Pe- auch archäologisch bestätigen. Die geplante Fortsetzung der Arbeiten in ter Höglinger (Abteilung Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes den nächsten Jahren lässt weiterführende Einblicke in den Aufbau und die in Kooperation mit dem Fachbereich Altertumswissenschaften der Nutzung dieser bedeutenden mittelalterlichen Wehranlage erhoffen. Universität Salzburg) durchgeführt. Die finanzielle Unterstützung der Marktgemeinde Wagrain und der Kulturabteilung des Landes „3 Hutschen für Wagrain“ (→ G5/6, Nr. 20) Salzburg gewährleistete die Bestandssicherung der freigelegten Auf Initiative des Kulturvereines „Blaues Fenster“ und nach ei- Mauerreste. Die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen ner Idee von Aloisia Vorderegger und weiteren 7 Wagrainer 2006-2010 vermitteln nunmehr trotz ihres vorläufigen Charakters SeniorInnen wurden auf dem Burgplateau „3 Hutschen für schon eine recht gute Vorstellung vom Bauplan der Festungsanlage. Wagrain“ gebaut. Die Hutschen sind seniorInnentauglich und übertreffen in ihrer Größe die gewohnten Maßstäbe. Sie er- Das annähernd ebene Burgplateau mit einer Fläche von rund 5.000 möglichen junggebliebenen Erwachsenen ein bisher Kindern m2 wird durch einen umlaufenden Mauerring eingefasst, der den vorbehaltenes Vergnügen. Sie dienen nicht dem schnellen Kick, steilen Abbruchkanten der Geländekuppe folgt. Der Zugang er- sondern sie sind so platziert und konstruiert, dass sie durch lan- folgte im Mittelalter wohl wie heute über die östliche Hügelflanke, ges gleichmäßiges Schweben zur Beruhigung und Besinnung die Toröffnung zur Burginnenfläche ist aber im Norden der Umfas- beitragen. Organisation, Design und Konzept: Peter Arlt und sungsmauer, d.h. im Bereich des steilsten Felsabbruchs anzuneh- Andreas Strauss. men. Die äußere Verteidigungslinie wurde durch eine Reihe von Sperrwerken (Ecktürme, Sperrmauer) ergänzt. „Die virtuelle Madonna von Wagrain“ (→ G5/6, Nr. 21) Zur Innenbebauung zählt der Rundturm im Südosten der Anlage 338 Jahre lang (von 1592-1930) besaß Wagrain ein Markt-Wap- in einer Funktion als Bergfried, wobei der Typus des freistehenden pen, welches die Madonna mit Kind auf dem Schoss vor einem Rundturmes in Salzburg bislang eine völlig einzigartige Erschei- goldenen Hintergrund zeigt. Ihr Kleid ist in rot, der Mantel in nung darstellt. Eine unmittelbar westlich daneben situierte Zister- blau gemalt. 1930 wurde dieses Wappen aus historischen, ge- ne scheint nur kurzfristig in Benutzung gestanden zu haben. Im schichtlichen und wappentechnischen Gründen in das derzeit Nordwesten des Plateaus befindet sich der mehrräumige Palas, das existierende Wappen ausgetauscht. repräsentative Wohngebäude der mittelalterlichen Burg. Die Aus- Die „Madonna von Wagrain“ wurde 2007 durch den Kultur- richtung der Gebäudeachse schräg zur Umfassungsmauer und in verein „Blaues Fenster“ wieder auf dem Burghügel (Promena- Verbindung mit einem Innenturm an der Nordwestecke deutet auf de hinter dem umlaufenden Mauerring) zurückgebracht. Ihre Darstellung eine Einbindung des Palas in die Zugangssicherung hin (Zwingersi- wurde von der Künstlerin Marianne Ewald (Idee) und dem Künstler Daniel tuation). Die Wirtschaftsgebäude befanden sich im nordöstlichen Zimmermann (Viewer) nach historischer Wappenabbildung frei inszeniert, Teil der Burg. mittels Stereoskopiefotografie festgehalten und in einem Viewer wieder sichtbar gemacht. Bei Ausgrabungen (2008) im Bereich des Zwingers zwischen Palas und Umfassungsmauer fanden sich – eingebettet in eine dunkle Wir leben in einer materiellen, aber auch in einer spirituellen Welt. Diese kohlige Erdschicht – zahlreiche Fundstücke. Zu nennen sind neben „virtuelle Madonnenerscheinung auf dem Burghügel“ möchte still darauf einer Fülle an Tierknochen (Speiseabfälle) vor allem Bruchstücke von hinweisen.

24 25 8.Plan Seitenkapelle Kreuzweg

Moakapelle Autowerkstätte Rathgeb

Wilderer Alm Josefskapelle Skischule

) en oss eschl BILLA g

Taxi Wagrain

Rote 8er (im Sommer Hotel Edelweiss

Wagrainis Winterwelt

Darmoossee Zahnarzt Sport Obermoser Schlecker Pflegerschlössl Burghügel 850 m Letzte Mühle - Wagain Polizei, Raiffeisenbank Kinderspielplatz Arzt LEGENDE Gemeindeamt Fundamt Hotel, Gasthof, Restaurant Bank Sparkasse (Skibus) Haltestellen Allgemeine Einrichtungen, etc SPAR Ärzte und Hausapotheken Information

Kirche, Kapelle, Denkmal ) SPAR, POST Disco Sportplatz Sarastro Themenwege Kleiner Salon Tenne

lossen Wanderwege Bach, Ache Arzt

KULTURSPAZIERGÄNGE Skischule Skischule Sommer gesch Kleiner Rundgang, Gehzeit ca 30 min Kuhstall Großer Rundgang, Gehzeit ca. 90 min Stille Nacht Bezirk

Grafenbergexpress Rote 8er (im (im Sommer geschlossen) 1 K. H. Waggerl Kasten Talstation Grafenberg 2 Wagrainer Pfarrhof Schieß- stand 3 Freilichtausstellung Joseph Mohr 4 Grabstätte K. H. Waggerl Krapfenalm Starchenstadl 5 Grabstätte Prof. Erwin Exner Grafenbergalm Berghofalm 5a Sgraffito von E. Exner 6 Grabstätte Joseph Mohr 7 Pfarrkirche 8 Wandbild Ernst Huber (Kirche Ostseite) 9 Kirchenlinde Grafenbergsee, Kinderspielplatz 10 Joseph Mohr Schule Kogelalmkapelle Gipfelstadl 11 K. H. Waggerl Haus (Museum) 12 Waggerlwiese/Waggerlpark Almstadl 13 Kräutergarten & Kneippanlage 14 Pflegerschlössel 15 Markt Kirche 16 Marktlinde 17 Gemeindewappen 18 Kriegerdenkmal 19 Burg Wagrain nach Kleinarl & Jägersee 20 Hutschen für Wagrain 21 Virtuelle Madonna 26 27 9. WAGRAINER THEMENWEGE - Seen 9.2 Wanderweg zum Rupertisee Wissenswertes über die Region 9.1 Wagraini’s Grafenberg Natur mit allen Sinnen erfahren und begreifen? Wissenswertes über Der Rupertisee auf 1.580 Meter Höhe, oberhalb des Bergdorfes heimische Tiere entdecken? Action, Bewegung und genug Raum Wagrain gelegen, ist ein besonders familienfreundliches Ausflugs- für Erholung? Einfach zu erreichen und doch hoch oben am Berg. ziel in der Salzburger Sportwelt. Mit der Gondelbahn „Flying Mo- Bequem und mühelos geht’s mit der „Grafenbergbahn“ auf 1.700 zart“ erreichen Sie in wenigen Minuten in einer aussichtsreichen Meter Höhe in die Natur- und Bergerlebniswelt. Gut markierte Fahrt die Bergstation auf 1869 Metern Höhe. Direkt unterhalb des Spazier- und Wanderwege führen, umgeben von einer imposan- Grießkarecks beginnt bei der Bergstation der Wanderweg über ten Bergwelt, von einer Abenteuerstation zur nächsten: Vom Gra- Almböden, vorbei an Quellen und Bergbächen bis hinunter zum fenbergsee mit dem Floß oder der Hängebrücke zum Bienenlehr- Rupertisee, der nach einer Gehzeit von zirka einer dreiviertel Stun- pfad, weiter über die Hachaurutsche in den Niedrigseilgarten. Zum de erreicht wird. Schaukelwald geht’s mit Zwischenstopp bei der Kletterstation vor- bei, bevor der „Weg der Faszination“ zurückführt zur Kinderalm. Ein zusätzlicher Anreiz für die Wanderung zum Rupertisee ist ein Spaß für viele Stunden und das nicht nur für die „kleinen“ Kinder, Themenweg, der auf zahlreichen Informationstafeln Wissenswer- sondern auch für die etwas „größeren“ Kinder. tes in Wort und Bild über die Region, die Entstehung der Berg- Die Auffahrt erfolgt bequem mit der Grafenbergbahn. Alle Statio- landschaft sowie die Nutzung für die Landwirtschaft und als Win- nen sind mit kinderwagengerechten Wegen verbunden. tererholungsgebiet mitteilt.

Entlang des Wandergebietes laden neben dem Bergrestaurant Kogelalm (Kapelle siehe Seite 17) weitere Almen und Hütten zur Themenweg „das fleißige Bienchen“ Stärkung ein. Direkt von der Bergstation der Grafenbergbahn, entlang eines gut begehbaren Spazierweges, erfahren Sie von Station zu Station Für den Rückweg bietet sich der Aufstieg zurück zur Bergstation, mehr über die Honigbiene: wie sie arbeitet und welche Produkte die Waldwanderung zur Mittelstation der Seilbahn (Gehzeit ca. sie uns schenkt. eine Stunde) oder ganz hinunter bis ins Tal an. Erleben Sie selbst wie eine Biene sieht, oder übermitteln Sie gehei- me Botschaften mit Hilfe des „Bienentanzes“. Wie sieht der Stachel Der Rupertisee stellt ein besonders gelungenes Beispiel der Ver- einer Biene aus oder was ist der Unterschied zwischen Königin und bindung von wirtschaftlichem Nutzen und naturnaher Erholung Drohne? Besonders beeindruckend ist der Bienenschaustock, wo dar. Im Winter dient er als Wasserspeicher für die Beschneiungs- das Zusammenleben eines ganzes Bienenvolkes zu sehen und diese anlagen der nahegelegenen Skipisten – im Sommer ist er ein idea- bei der Arbeit zu beobachten ist. Honigschleudern aus verschiede- les Naherholungsgebiet in faszinierender Umgebung. nen Jahrzehnten und historische Gerätschaften sind in der Bienen- hütte ausgestellt. Der Themenweg ist so aufgebaut, dass er für Kinder verständlich und für Erwachsene durchaus sehr informativ ist. Führungen mit einem Imker sind auf Anfrage gerne möglich. Information zum Seilbahnbetrieb: www.wagraini.info Bergbahnen Wagrain Bergbahnen AG Wagrain, Tel.: +43(0) 6413/ 8238, Tel.: +43(0) 6413/ 8238 www.bergbahnen-wagrain.at, [email protected] www.bergbahnen-wagrain.at

28 29 9.3 Daarmoossee (→ H13) 10. Wandertipps und Der Daarmossee an der Mittelstation der „Roten 8er“ liegt auf Kappellenspaziergänge 1.200 m Höhe direkt neben der Edelweissalm und dem Bauernhof- museum. Der See wurde 2002 von der Bergbahnen AG Wagrain als 1. Ausgangspunkt Seilbahn „Flying Mozart“ weiteres ökologisches Wasserreservoir neben dem Rupertisee und dem Grafenbergsee errichtet. bis Mittelstation – Daarmoossee Diese Speicherseen dienen zur Sicherung der winterlichen Pistenbe- Wanderung entlang einer Forststrasse bis zum Daarmoossee und zum schneiung und als Freizeit- und Erholungsraum für Wagrainer Gäs- Bauernhofmuseum „Edelweissalm“. Rückwanderung über den Lärchen- te, sowie für alle Besucher. waldweg, danach links abzweigen Richtung Widmoos, vorbei an der letz- ten Mühle von Wagrain und weiter bis zur Talstation „Flying Mozart“. Gesamtzeit ca. 2 ½ Stunden 9.4 Bauernhofmuseum (→ H13) Das Bauernhaus mit dem Hofgebäude stand als Oberfaistalgut oberhalb vom Wagrainer Moadörfl auf 1.300 m Seehöhe. Der typi- 2. Seilbahn „Flying Mozart“ bis Bergstation sche Pongauer Paarhof wurde um 1750 erbaut und war nur durch Rundwanderweg über den Themenwanderweg zum Rupertisee (Markie- einen Fußweg erreichbar. Vor ca. 30 Jahren haben die Besitzer den rung 714) und wieder zurück zur Kogelalm (Bergstation) oder weiter berg- Hof verlassen und sind ins Tal gezogen. ab zur Seilbahn-Mittelstation „Flying Mozart“ Gesamtzeit ca. 1 ½ Stunde Beide Gebäude waren dem Verfall ausgesetzt, bis sie 1994 Fami- lie Sampl erwarb und an einer Stelle, wo vor Jahren ein ähnliches Gehöft stand, wieder errichtete. Das Obergeschoß des Hauses ist 3. Seilbahn „Flying Mozart“ bis Bergstation original erhalten, darauf deuten die seitlichen Fensterluken ohne Aufstieg zum Gipfel des Grießkarecks (1.991 m.) (Markierung 714) weiter Glas hin. zum Wagrainer Haus danach zum Rupertisee, (Gehzeit 1 ½ Stunden), wie- der zurück zur Kogelalm (Bergstation) oder weiter zur Mittelstation „Flying Die Einrichtungsgegenstände und Schaustücke wurden von der Mozart“ Familie Sampl gesammelt oder sind Leihgaben des Kulturvereins Gesamtzeit 2 ½ Stunden „Blaues Fenster“ aus der Sammlung Alois Doppler. Das Bauernhof- museum ist sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto übers Weber- landl gut zu erreichen. 4. Sonntagskogel Mit der Kabinenbahn Grafenberg zur Bergstation; Wanderung zur Hach- Öffnungszeiten Bauernhofmuseum: aualm auf Weg Nummer 713 entlang der „Natur und Bergerlebniswelt Täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr (Mai bis Oktober) WAGRAINi´s Grafenberg“ bis zum Sonntagskogel 1.848 m und über www. edelweiss-alm.com „Großunterbergalm“ Retour zur Bergstation. Gesamtzeit 2 ½ Stunden

9.5 Letzte Mühle von Wagrain (→ G11) Zwieseleggmühle oder auch Ertl Mühle genannt; erbaut um 1900. Liegt am Spaziergweg vom Gasthof Widmoos (250 m nach Gasthof Widmoos) zur Jausenstation Ertlbauer. Wird seit 2003 vom Kultur- verein „Blaues Fenster“ auf Initiative von Franz Kirchweger nach und nach saniert.

30 31 5. Genigauer Kapellen-Spaziergang 11. Veranstaltungen das ganze Jahr durch Wanderweg Schwaighof (beginnt beim Gasthof Grafenwirt) „Mu- Keine Zeit für Langeweile.... seumsgasse“ führt entlang des Payerbaches nach Schwaighof zur „Josefskapelle“. Weiters entlang der Forststrasse nach Moadörfl März: Skilauf Historisch – Ski Nostalgie in Wagrain (Talstation „Rote 8er“). Am Ende des Parkplatzes „Rote 8er Gon- Inmitten der Salzburger Sportwelt etabliert sich Wagrain zum Treff del“ im Ortsteil Moadörfl befindet sich die Moakapelle, danach der Skifahrer im Stile vergangener Zeiten. Wenn sich traditionell am 2. weiter über den Gütereweg (Zollweg) ca. 150 m bis zur Abzwei- Sonntag im März die Skiakrobaten früherer Tage im historischen Outfit gung links, führt ein Steig (Faistalweg) zum Oberseitenweg; wei- der 30er und 40er und mit den Holzlatten bei der „Franzlalm“ – an der ter entlang des Kreuzweg Seiten bis zur Seitenkapelle. Entlang des Mittelstation der „Roten 8er“ – einfinden, ist in Wagrain wieder Ski Kreuzweges geht’s wieder zurück nach Schwaighof (Sebastianska- Nostalgie angesagt. www.bergbahnen-wagrain.at pelle) und zurück zur Josefskapelle über die Promenade Schwaig- hof nach Wagrain. Juli/August: Kultur am Marktplatz Gesamtzeit 5 ½ Stunden Nahezu jeden Freitag erwartet Sie ein Klangspektakel der besonderen Art am Wagrainer Marktplatz. Bands unterschiedlichster Art stellen sich und ihr Repertoire vor. 6. Markter Kapellen-Spaziergang Beginn Maria Hilf Kapelle (bei Kaufhaus Billa Ortsanfang) bis zur Mitte Juli: Lindenfest Marktkirche und weiter auf der Wagrainer Strasse bis zur Kreuzka- Mitte Juli findet das traditionelle Lindenfest am Marktplatz statt. Die- pelle, nach 50 Meter rechts einbiegen – vorbei am Pflegerschlössl sen jährlichen Höhepunkt in Wagrain sollte keiner versäumen und sich – links abbiegen zur Schwaighofpromenade bis zur Abzweigung das Lindenfest als wichtigen Termin vormerken. Eberlfeld/Lehenriedl – Richtung Straße gehen; gegenüberliegende Straßenseite; Beginn der Hedwig Promenade. Die Hedwig Prome- nade führt bis zum Moßegger Gedenkstein. Wieder zurück bis zum Mitte August: Fest am Berg Pflegerschlössl und danach rechts abbiegen in Richtung Burghügel, „G’sungen und g’spielt“ – unter diesem Motto laden die Wagrainer am Kriegerdenkmal vorbei und rechts hinunter zum Markt, an der Bergbahnen jährlich zum „Fest am Berg“ beim Rupertisee. Volkskultur Hauptstrasse links in Richtung Gondelstation „Grafenbergbahn“ und Volksmusik unter freien Himmel, in luftiger Höhe und einer bezau- links von der Talstation Grafenberg befindet sich die „Hubertus- bernden Naturkulisse. kapelle“. Im August werden Bergmessen auf dem Sonntagskogel und dem Gesamtzeit 3 ½ Stunden Grießkareck abgehalten.

September: Bauernherbst-Festwoche 7. Lackenkapellen-Spaziergang Almabtrieb mit Bauernherbst-Kirchtag Im Ortsteil Moos (etwas außerhalb vom Ortszentrum Wagrain in Mit Vorführungen bäuerlicher Handwerkskunst: Dreschen, Spinnen, Richtung Flachau) links abbiegen in den Öbristweg, ca. 3 Km Berg- Schindlmachen, Schafe scheren, Korbflechten. Für Ihr leibliches Wohl auf fahren, in einer engen links Kurve im Wald befindet sich direkt sorgen die Wagrainer Bauern und Bäuerinnen mit Fleischkrapfen, Brat- in der Kurve ein kleiner Parkplatz wo gegenüber der Wanderweg würstel, Bauernkrapfen, Kaffee und Kuchen. zur Lackenkapelle startet. Nach ca. einer ½ Stunde erreichen Sie die „Lackenkapelle“ weiter links den Forstweg folgen zum Bauern- Kürbisfest: Bauernherbst-Festwoche hof „Öbrist“, daran vorbei weiter zur „Jausenstation Oberegg“ und Am Marktplatz von Wagrain mit Köstlichkeiten aus Garten und Keller. wieder retour zum Parkplatz. Kürbisausschneiden, Gewichtschätzen, „Kürbisgolf“ uvm. Verwöhnt Gesamtgehzeit ca. 1 ½ Stunden (mit Autofahrt) werden Sie mit selbstgebackeenn Kuchen, Marmeladen, Likören, Kür- Gesamtgehzeit ca. 4 ½ Stunden (zu Fuss von Wagrain) bisschmankerl, Krapfen, Kürbisstrudel...

32 33 Dezember 12. Liste Pongauer Heimatmuseen

Altenmarkt/Pg.: Mühlbach am Hochkönig: Altes Bruderhaus, Brunnbauerg. 78 Bergbaumuseum u. Schaustollen Stille Nacht Wagrain Tel.: 06452 /4753 Am Hochkönig 203 ... auf den Spuren des weltbekannten Dechantstadl, Zauchenseerstr. 1 Tel.: 064 67/ 7235 od. 0676 / 7733182 Weihnachtsliedes Tel.: 06452 / 7373 : Bad Gastein: Freilichterlebnis / Mühlen Neben dem österreichischen Schriftsteller Karl-Heinrich Waggerl Gasteiner Museum, www.7muehlen.at lebte auch Joseph Mohr in Wagrain. Er ist der Dichter des bekann- Kaiser Franz Josef-Str. 1 www.kultur-pfarrwerfen.org ten Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ Tel.: 06434 /43 88 od. 06434 / 2531-0 Tel.: 064 68 / 5390 od. 06 64 /1421764

Bad Hofgastein: : • Stille Nacht Singen mit Lesungen am Berg Mühlenensemble Heimatmuseum Schloss Lerchen • Stille Nacht Adventmärkte Am Gasteiner Höhenweg Kapuzinerturm, Schlossstraße 1 • Saisonwendfeuer Tel.: 06 64 / 2019752 Tel.: 06452/403, 06452/4274 od. 0664/5015004 • Joseph-Mohr Gedächtnissingen : Schwarzach: Museum „Am Kastenturm“, Museum Tauernbahn, Bahnhofstr. 32 Mooshammerplatz 4 Tel.: 06415 / 7520 od. 06 64 /1528 907 Saisonwendfeuer Tel.: 064 62 / 34 44-3 od. 06 64 / 3711400 St. Veit/Pg.: ...das besondere Fest der Wagrainer Böckstein: Seelackenmuseum, Langmoos 41 Montandenkmal Altböckstein Tel.: 06415 / 74 88 od. 06415 / 6262 Ein mystisches Feuerfest bringt Lebensfreude, gestaltet von den Karl-Imhof-Ring 12 www.seelackenmuseum.sbg.at Wagrainern für alle, die Wagrain lieben. Mit einem außergewöhn- Tel.: 06 64 /1654750 Schaubergwerk „Sunnpau-Matthiasstollen“ lichen, stimmungsvollen Fest voller Symbole begrüßt die Wagrainer Eben/Pg.: Tel.: 06415 / 7520-0 od. 06415 / 7511 Bevölkerung gemeinsam die Wende zur neuen Wintersaison. Tauernstraßenmuseum, Gasthofberg www.schaubergwerk-sunnpau.at Tel.: 06458 / 8194 od. 06 64 / 26 00 625 : Goldegg: Erlebnisburg Hohenwerfen Joseph-Mohr Gedächtnissingen Pongauer Heimatmuseum „Schloss Goldegg“ 1. Österr. Falknereimuseum In der Pfarrkirche Wagrain erleben Sie in Gedanken an Joseph Tel.: 06415 / 8131 od. 06415 / 8213 Tel.: 064 68 / 76 03-0 www.salzburg-burgen.at Mohr, dem Schöpfer des unsterblichen Weihnachtsliedes „Stille Großarl: Nacht, Heilige Nacht“ musikalisch beeindruckende und stimmungs- Denkmalhof „Kößlerhäusl“, Eben 16 : volle Stunden. Tel.: 06414 / 281-0 od. 06414 / 300-0 Salzburger FIS Landesskimuseum Das Gedächtnissingen wurde 1960 von Oberschulrat Josef Hutter Weng 138 Hüttau: Tel.: 064 66 /420-0, 064 66 / 550 und seiner Gattin Charlotte erstmals veranstaltet und findet seither Museum und Kupferzeche Hüttau oder 0676 / 54 47110 jährlich am 26. Dezember in der Wagrainer Pfarrkirche statt. Erze, Gold und Minerale www.kupferzeche.at Tel.: 06458 / 7103 od. 06458 / 7232 Referat Salzburger Volkskultur Hüttschlag: Postfach 527, 5010 Salzburg Talmuseum Hüttschlag, See 30 Tel.: 06 62 / 80 42-2615 Tel.: 06417/ 281 od. 06417/445 Fax: 06 62 / 80 42-2612 [email protected] www.salzburg.gv.at/museen

34 35 redfloor.at

MÜNCHEN SALZBURG WIEN Anreise nach Wagrain: A1

Autobahn: Wien/München – Salzburg, A10 Villach – Salzburg), Abfahrt Flachau

Von Flachau 10 km Bundesstraße nach WAGRAIN BISCHOFSHOFEN ALTENMARKT/PG RADSTADT Oder Ausfahrt Bischofshofen / St. Johann/Pg WAGRAIN ST. JOHANN >> GRAZ >> VILLACH

Bundesstraße: Salzburg – Bischofshofen – FLACHAU St. Johann/Pg. nach WAGRAIN KLEINARL

Bahn: Bischofshofen / St. Johann/Pg /Radstadt Von St. Johann/pg. Oder Radstadt verkehren Postbusse nach WAGRAIN

Tourismusverband Wagrain Markt 14, A-5602 Wagrain Tel.: +43 (0) 6413 / 8448 Fax.: +43 (0) 6413 / 8449

[email protected] www.wagrain.info

KULTURVEREIN „BLAUES FENSTER“ Markt 14, A-5602 Wagrain Tel.: +43 (0) 6413 / 8213-0 Fax.: +43 (0) 6413 / 8213-17

[email protected] www.blauesfenster.at

BERGBAHNEN AG WAGRAIN Markt 59, A-5602 Wagrain Tel.: +43 (0) 6413 / 8238 - 0 Fax: +43 (0) 6413 / 8238 - 111

[email protected] www.bergbahnen-wagrain.at

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