Deutsche Politik

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Deutsche Politik lin nicht mehr in Betracht. Obwohl Bundes- DEUTSCHE POLITIK kanzler Adenauer seinen Berliner Freunden eine Fortsetzung der Koalition mit den So- zialdemokraten anraten ließ, hielten diese es ZUR INNENPOLITIK DER für zweckmäßiger, in Anbetracht ihrer schwe- BUNDESREPUBLIK IM ren Niederlage in die Opposition zu gehen. So bot sich ein Zusammengehen der SPD mit FRÜHJAHR 1963 den Freien Demokraten, die nach vierjähri- ger Verbannung mit zehn Mann ins Abge- Die Innenpolitik der ersten Monate des ordnetenhaus zurückgekehrt waren, von sel- neuen Jahres stand weiter im Zeichen von ber an. Drei FDP-Politiker wurden als Sena- Lähmung, Entschlußlosigkeit und Prestigeein- toren in die neue Stadtregierung unter Bür- buße der Unionsparteien, verursacht durch un- germeister Brandt aufgenommen. Den Posten geklärte Kanzlernachfolge, durch Skandale des zweiten Bürgermeisters behielten die So- und durch Zweifel an der Außenpolitik. Die zialdemokraten diesmal für sich, und zwar Folgen waren zwei schwere Niederlagen der wurde mit ihm der frühere Senatschrektor und CDU bei den Wahlen zum Berliner Abge- ehemalige niedersächsische Vertriebenenmmi- ordnetenhaus und zum Landtag von Rhein- ster Albertz betraut, der offensichtlich auch land-Pfalz. einmal die Nachfolge Brandts in Berlin, bei In Berlin haben die Christlichen Demokra- dessen Abwanderung in die Bundespolitik, er- ten über 160 000 Stimmen, das sind mehr als halten soll. Dr. Adolf Arndt trat als Senator ein Viertel ihres Bestandes von 1958, ver- für Wissenschaft und Kunst in den neuen Ber- loren. Davon ist vielleicht ein Drittel aus Ver- liner Senat ein. ärgerung überhaupt nicht zur Wahl gegangen Die Bundes-CDU war von dem Ausgang (60 000 Stimmen wurden diesmal weniger ab- der Wahl, der ihren Berliner Freunden einen gegeben als 1958). Eine Anzahl früherer CDU- Rückgang von 8,8 Punkten, den Sozialdemo- Wähler mögen diesmal FDP gewählt haben, kraten einen Gewinn von 9,3 Punkten, im offenbar aber nicht sehr viele, da die FDP fast ganzen also eine Vergrößerung des Abstandes genau soviel Stimmen erhielt, wie vor vier auf der Prozentskala zwischen führender So- Jahren auf die FDP, Freie Volkspartei und zialdemokratie und nachfolgender CDU von Deutsche Partei zusammen entfallen waren 14,9 auf 33 Punkte gebracht hatte, höchst be- (rund 8 vH). Etwa zwei Drittel der troffen. Sie tröstete sich jedoch damit, daß abtrünnigen CDU-Wähler aber dürften dies ein durch die spezifischen Berliner Ver- diesmal direkt SPD gewählt haben. Die SPD hältnisse bedingtes außergewöhnliches Wahl- erreichte, dank einem Zuwachs von 112 ergebnis sei. 000 Stimmen, mit fast einer Million Stimmen einen Rekord. Ihr Anteil stieg von 52,6 auf 61,9 vH; derjenige der CDU sank von 37,7 Neue Niederlage in Rheinland-Pfalz auf 28,9 vH. Sämtliche 80 Direktmandate gingen an die SPD, dazu noch neun Listen- Gerade sechs Wochen hielt dieser Trost an, mandate. Auch der frühere Bundesminister bis er durch das niederschmetternde Ergebnis Lemmer und Bürgermeister Amrehn wurden der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 31. von Sozialdemokraten geschlagen. Besonders März 1963 zerstört wurde. Bei dieser Wahl eindrucksvoll sind die SPD-Erfolge in den verlor die CDU in einem Land, das sie immer bisher vorwiegend bürgerlichen Stadtteilen. In als ihre ureigenste Domäne angesehen und Amrehns Wahlbezirk Steglitz ist der CDU- dessen Geschicke sie 17 Jahre lang durch ih- Anteil von 48,4 auf 36,8, also um 11,6 vH, ren Ministerpräsidenten Altmaier gelenkt hatte, zurückgegangen, während der durchschnittliche ihre absolute Mehrheit im Landtag. Hatte Rückgang der CDU in Berlin nur 8,8 vH man vor der Wahl davon gesprochen, daß beträgt. Führte die CDU vor vier Jahren ein CDU-Verlust von drei Sitzen schon als noch in vier der zwölf Verwaltungsbezirke, Erdrutsch angesehen werden müsse (bei 52 so hat die SPD diesmal in elf Verwaltungs- von 100 Sitzen), so ergab sich in der Nacht bezirken die absolute und nur in Zehlendorf nach der Wahl, daß die CDU sechs Sitze ver- (mit 48 vH) die einfache Mehrheit errungen. loren hatte. Der Rückgang des CDU-Anteils von 48,4 auf 44,4 wäre nicht einmal so sen- sationell gewesen, hätten nicht zu gleicher Zeit Koalition SPD/FDP Sozialdemokraten von 34,9 auf 40,7 vH an- gezogen, somit das selbstgesetzte Ziel, die 40- Obwohl die SPD mit ihren 89 von 140 Prozent-Grenze, überschritten und einem Abgeordnetenhaussitzen allein die Regierung Verlust von 51 000 CDU-Stimmen einen SPD- hätte bilden können, hat Regierender Bür- Gewinn von 116 000 Stimmen und sechs Man- germeister Willy Brandt sofort seine Bereit- daten entgegengestellt. So wurde der Stim- schaft zur Koalitionsbildung erklärt. Ein neuer menvorsprung der CDU, der 1959 noch Allparteiensenat kam allerdings angesichts der 232 000 betragen hatte, auf 65 000, der Vor- relativen internationalen Beruhigung um Ber- sprung auf der Prozentskala von 13,5 auf 301 3,7 reduziert, während das Übergewicht von CDU erscheinen aber deshalb als besonders 15 CDU-Abgeordneten im Landtag auf ganze niedrig, weil diese Partei einen großen Teil drei zusammenschrumpfte (46 CDU, 43 SPD). der früheren DRP-Stimmen bekommen hat. Die Verbesserung des prozentualen Anteils Schätzungsweise hat also die CDU nicht nur der Sozialdemokraten um 5,8 stellt in Wirk- die 51 000 Stimmen, die als reiner Verlust lichkeit eine fast zwanzigprozentige Vermeh- erscheinen, an die Sozialdemokraten abgege- rung der SPD-Stimmen in Rheinland-Pfalz ben, sondern 75 000 bis 80 000, also etwa zehn (von 597 000 auf 713 000) dar. Besonders Prozent ihres Stimmenbestandes von 1959. hart trifft die CDU die Feststellung, daß die Vereinzelt freilich, so in den Landkreisen Sozialdemokraten ihre prozentual höchsten Kreuznach und Simmern, ist der starke Zu- Gewinne ausgerechnet in den erzkatholischen wachs der SPD-Stimmen nur so zu erklären, CDU-Hochburgen der Eifel und des Hunsrück daß die Sozialdemokraten auch noch von ört- erzielten, wo sie ihre Stimmen gegenüber 1959 lichen Verlusten der Freien Demokraten pro- stellenweise um 45 bis 65 vH (so in den fitiert haben, die übrigens im Landesdurch- Landkreisen Ahrweiler, Simmern, Daun und schnitt gegenüber der letzten Landtagswahl Cochem) zu steigern vermochten. Den größ- um 11 000 Stimmen oder um einen Anteil von ten Anstieg ihres Stimmenanteils hat die SPD 0,4 vH anzogen, gegenüber der letzten Bun- im Kreis Simmern zu verzeichnen (von 22,5 destagswahl freilich 82 000 Stimmen, das ist auf 35,6 vH). fast ein Drittel ihres damaligen Bestandes, In einer kleineren Anzahl von Stadt- und verloren haben. Landkreisen decken sich die CDU-Verluste ziemlich genau mit den SPD-Gewinnen. In einer größeren Anzahl aber sind die SPD- Liberale Kulturpolitik mit CDU oder SPD? Gewinne wesentlich höher als die CDU-Ver- luste. Man kann annehmen, daß der größere Teil der 40 000 gültigen Stimmen, die dies- Die rheinland-pfälzischen Sozialdemokraten mal mehr als 1959 abgegeben worden sind, haben sofort nach ihrem respektablen Wahl- den Sozialdemokraten zugute gekommen ist. erfolg den Freien Demokraten ein Koalitions- Auf der anderen Seite muß man auch damit angebot gemacht mit dem Ziel, eine liberalere rechnen, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil Kulturpolitik zu treiben. Sie waren der An- der 23 000 Stimmen der DFU, die vor vier sicht, daß trotz des vor der Wahl von der Jahren noch nicht kandidierte, auf Kosten der FDP ausgedrückten Wunsches, die Landes- SPD gegangen ist. koalition CDU/FDP aufrecht zu erhalten, durch das Wahlergebnis eine neue Situation geschaffen sei. Sie machten den Freien Demo- Rechtsradikale DRP ausgeschaltet kraten ein großzügiges Angebot: sie sollten nicht weniger als vier Ministerposten (bei 11 Erfreulicherweise ist die rechtsradikale Abgeordneten im Landtag) bekommen, wäh- Deutsche Reichspartei, die vor vier Jahren rend die Sozialdemokraten (43 Abgeordnete) die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen und ei- sich mit dem Ministerpräsidenten- und drei nen Abgeordneten in den Landtag gebracht weiteren Ministerposten begnügen wollten. hatte, im neuen Parlament nicht mehr ver- FDP-Bundesvorsitzender Dr. Mende und einige treten, da sie 35 Prozent ihres damaligen seiner rheinland-pfälzischen Parteifreunde er- Stimmenbestandes eingebüßt und nur noch ei- klärten, es komme ihnen nicht auf die Zahl nen Anteil von 3,2 vH erreicht hat. Es liegt der Ministerposten, sondern auf das Regie- nahe, bei der Suche nach der Herkunft der rungsprogramm an. Inzwischen haben sich die sozialdemokratischen Gewinne auf die 31 000 Meinungen innerhalb der FDP gespalten. Ein Stimmen zurückzugreifen, welche die DRP Teil ist für Annahme des sozialdemokrati- verloren hat. Freilich wird, wer die Struktur schen Angebotes, da sie bezweifeln, daß mit des Landes und der DRP-Wählerschaft kennt, der CDU in diesem „schwärzesten“ Bundes- es füglich bezweifeln, daß diese DRP-Wähler land überhaupt eine liberale Kulturpolitik, von 1959 jetzt SPD gewählt haben. Sie dürf- wie man sie dem Wähler versprochen hat, ten vielmehr zur FDP und vor allem zur möglich sei. Auch fürchten sie, daß bei Er- CDU zurückgekehrt sein. Dafür, daß die CDU neuerung der CDU/FDP-Koalition die wirk- mindestens zwei Drittel der früheren DRP- lich liberalen Wähler der FDP beim nächsten Stimmen geerbt hat, spricht auch der Um- Mal gleich zur SPD gehen, wie dies be- stand, daß überall dort, wo die DRP starke reits jetzt an einigen Stellen, so in den Land- Einbußen erlitten hat, die CDU-Verluste be- kreisen Kreuznach und Simmern, offenbar der trächtlich unter dem Landesdurchschnitt lie- Fall gewesen ist. Schließlich sehen die Freien gen, so in den Landkreisen Birkenfeld, Bin- Demokraten
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