Hockeyzeit 3. Ausgabefertig
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DAS AMTLICHE ORGAN DES DEUTSCHEN HOCKEY-BUNDES Erscheint 40 Mal im Jahr Nr. 3 23. Januar 2006 zeit hockeyDIE NEWS Hallen-EM: Damen und Regionalliga: Alle Herren verteidigen Titel Spiele auf einen Blick EUROPAMEISTERSCHAFT DAMEN LiebeMesslatte Hockeyzeit-Leser... für die anderen zu hoch Glückliche Hallen- Europameisterinnen: (o.v.l.) Kristina Reynolds, Barbara Vogel, Pia Eidmann, Anneke Böhmert, Maike Stöckel, Natascha Keller, (sitzend) Tina Schütze, Britta von Livonius, ie waren die überragende Mannschaft in einer Drei-Klassen-Gesellschaft. Deutschlands Damen hatten eine S Halbzeit lang Anlauf-Schwierigkeiten gegen Schottland, dann war der Knoten geplatzt. Schnelles Passspiel, schöne Kombinationen, sehenswerte Dribblings. Die Vorstellung geriet zur Demonstration attraktiven Hallenhockeys. Nur selten merkte man, dass die Zwölf noch nie in dieser Formation zusammengespielt hatten. Die Laufwege von Anneke Böhmert waren etwa für Maike Stöckel, die hinten links eine starke EM spielte, nicht immer lesbar. Auch Silke Müllers Pässe fanden ab und zu mal gar keinen Abnehmer. Insgesamt aber machte es Spaß, dieser deut- schen Mannschaft zuzuschauen. Heran kamen da nur die Niederländerinnen, die mit etlichen jungen A-Kader- spielerinnen antraten – ganz anders als die holländischen Herren. Verdient standen diese beiden Teams, die auch den fittesten, austrainiertesten Eindruck machten, im Endspiel. Selbst Bronzemedaillen- gewinner Weißrussland war eine ganze Klasse schlechter. Das bewiesen die Weise-Schützlinge im Semifinale, als sie nur eine Halbzeit brauch- ten, um die tapferen Osteuropäerinnen nach allen Regeln der Kunst zu demontieren. Das Gefälle im Niveau des Damenfeldes ist immer noch gewaltig. Auch die Österreicherinnen – immerhin Gastgeber der Hallen-WM 2007 – retteten in einem niveauarmen Match gegen Tschechien am Sonntag haarscharf den Klassenerhalt. Noch ärger erwischte es Frankreich, den WM-Dritten von Leipzig 2003, der genau wie die Tschechinnen (WM-Viertplatzierte) den Abstieg in die European Indoor Trophy hinnehmen musste. Im deutschen Team gibt es eigentlich keine Verlierer. Bei den Torfrauen erhielt die erfahrenere Barbara Vogel den Vorzug im Finale. Dafür wurde Kristina Reynolds als beste Nachwuchsspielerin des Turniers ausgezeichnet. Auch Pia Eidmann, die ja erst kurz vor Abfahrt noch für die verletzte Hamburgerin Friederike Puls in den Kader nachnominiert wurde, machte ihre Sache gut – sehr zur Freude des kleinen Kölner Fanblocks, der das Turnier begleitete. Britta von Vorrunde Damen Livonius (Berliner HC, 1. Gruppenspiel: l.) spielte im Deutschland – Schottland Aufbau eine 6:2 (1:2) ganz starke In ihrem ersten Gruppenspiel hatte Europameis- Deutschlands Damen-Nationalmannschaft terschaft. mit Aufsteiger Schottland mehr Mühe als er- Auch im wartet. Die Schottinnen lagen zur Pause sogar Finale mit 2:1 in Führung, bevor die Hamburgerin hatte Welt- Anneke Böhmert die Partie mit einem lupen- Hockeyspielerin reinen Hattrick zu Gunsten ihres Teams dreh- Maartje te. Danach war der Widerstand der Goderie (r.) Außenseiterinnen gebrochen. Silke Müller wenig zu und Natascha Keller konnten das Resultat lachen gegen sogar noch auf 6:2 hochschrauben. „Schott- die blonde land hat es uns mit einem extrem defensiven Defensiv- Fünferwürfel sehr schwer gemacht. Hinzu spielerin kommt, dass der Boden hier sehr gewöh- nungsbedürftig ist und schnelles Passen kaum zulässt”, so Bundestrainer Markus Weise. „Aber ich habe der Mannschaft auch gesagt, 2 hockeyzeit EUROPAMEISTERSCHAFT DAMEN dass sie in der Gruppenphase nicht zu glän- Bundestrainer Markus Weise hatte zen braucht, sondern nur gewinnen muss.” selten Grund, nachdenklich zu Weise wechselte alle Kaderspielerinnen durch schauen. – lediglich Keeperin Barbara Vogel wurde nicht eingesetzt. DAMEN Tore im Überblick: 0:1 Jamie Lyon (14.), 1:1 Christina Schütze (KE, 17.), 1:2 Helen Walker (19.), Ergebnisse 2:2 Anneke Böhmert (21.), 3:2 Anneke Böhmert (23.), 4:2 Anneke Böhmert (31.), 5:2 Silke Müller Gruppe (31.), 6:2 Natascha Keller (KE, 40.). Strafecken: A Deutschland - Schottland 6-2 (1-2) Deutschland 4 (2), Schottland 0 AFrankreich - Österreich 2-3 (1-0) B Niederlande - Ukraine 4-1 (3-1) BWeißrussland - Tschechien 6-2 (4-2) AFrankreich - Schottland 3-0 (1-0) 2. Gruppenspiel: A Deutschland - Österreich 9-0 (5-0) Deutschland – Österreich BWeißrussland - Ukraine 5-3 (2-1) 9:0 (5:0) B Niederlande - Tschechien 6-1 (3-0) Nur wenige Stunden nach dem etwas holpri- gen Auftakt gegen Schottland gelang den A Deutschland - Frankreich 6-2 (5-1) A Österreich - Schottland 1-9 deutschen Damen dank einer deutlichen B Tschechien - Ukraine 5-7 Leistungssteigerung ein nie gefährdeter Erfolg. B Niederlande - Weißrussland 2-1 (1-1) Schon nach 17 Minuten war die Partie, die von den Schützlingen von Bundestrainer Markus Weise sehr offensiv geführt wurde, Platzierung Vorrundengruppe A so gut wie entschieden. Zu diesem Zeitpunkt 1. Deutschland 39 21: 4 führte der Olympiasieger mit 4:0. Gleich drei 2. Schottland 3 3 11:10 Mal hatte dabei die Hamburgerin Anneke 3. Frankreich 3 3 7: 9 Böhmert eine Kurze Ecke verwandelt. Tina 4. Österreich 3 3 4:20 Schütze erzielte mit einem Feldtor das Platzierung Vorrundengruppe B zwischenzeitliche 2:0. „Wir haben gerade bei vorhanden. Von insgesamt zehn Ecken konn- 1. Niederlande 3 9 12: 3 den Standards deutlich sicherer agiert, als te lediglich Silke Müller eine verwandeln. „Ich 2. Weißrussland 3 6 12: 7 noch am Vormittag”, freute sich Co-Trainer muss meine Spielerinnen da schon in Schutz 3. Ukraine 3 3 11:14 Wolfgang Kluth. Im zweiten Spielabschnitt nehmen”, so Bundestrainer Markus Weise, 4. Tschechien 3 0 8:19 eröffnete Debütantin Jennifer Plass den Tor- „Der Boden ist hier wirklich nicht optimal. reigen mit dem Treffer zum 6:0. Fortan gab Relegationsrunde Der Ball versprang selbst technisch starken (Die Teams nahmen aus der Vorrunde jeweils es von den Österreicherinnen kaum noch Ge- Spielerinnen immer wieder”. genwehr, so dass die Tore von Maike Stöckel, das Ergebnis gegen das andere Team ihrer Gruppe, das ebenfalls in die Relegation muss- sowie zwei weitere Eckentreffer von Anneke Tore im Überblick: 0:1 Muriel Lazennec (4.), 1:1 te, mit in die Wertung) Böhmert, den nie gefährdeten Erfolg sicher- Christina Schütze (9.), 2:1 Silke Müller (KE, 11.), Frankreich - Tschechien 4-2 (2-1) ten. „Das war schon recht ansehnlich, was 3:1 Natascha Keller (16.), 4:1 Anneke Böhmert Ukraine - Österreich 5-1 (1-1) unsere Mannschaft hier zeigte”, lobte Kluth (18.), 5:1 Silke Müller (19.), 5:2 Muriel Lazennec Österreich - Tschechien 4-3 (2-1) nach dem Schlusspfiff. (23.), 6:2 Pia Eidmann (39.). Strafecken: Deutsch- Frankreich - Ukraine 3-4 (0-2) land 10 (1 Tor), Frankreich 1 (keine Tore) Tore im Überblick: 1:0 Anneke Böhmert (KE, 1.), 2:0 Tina Schütze (12.), 3:0 Anneke Böhmert (KE, 13.), 4:0 Anneke Böhmert (KE, 17.), 5:0 Natascha Keller (19.), 6:0 Jennifer Plass (21.), 7:0 Maike Stöckel (22.), 8:0 Anneke Böhmert (KE, 23.), 9:0 Anneke Böhmert (KE, 27.). Strafecken: Deutsch- land 5 (5), ÷sterreich 1 (kein Tor) 3. Gruppenspiel: Deutschland –Frankreich 6:2 (5:1) In der ersten Halbzeit geriet der Titelvertei- diger gegen die engagiert auftretenden Fran- zösinnen erst einmal in Rückstand. Schon nach vier Minuten hieß es 0:1 gegen die deut- sche Mannschft, die zur frühen Tageszeit Pro- bleme hatte, ins Spiel zu finden. Erst mit dem Ausgleich in der 9. Minute durch Christina Schütze wurde das Spiel der Weise-Schütz- linge flüssiger, die Kombinationen sicherer. Bis zur Halbzeit schafften Silke Müller, Natascha Keller und Anneke Böhmert einen 5:1-Vorsprung. Nach dem Seitenwechsel be- schränkte sich Frankreich auf die Abwehr- arbeit, machte es den deutschen Damen enorm schwer, die Lücken zu finden. Zudem war die Stärke bei den Strafecken, die am Tag „Janneke gegen Anneke“ (Schopman und Böhmert): Hallenspezialistinnen zuvor noch so gut geklappt hatten, nicht mehr unter sich. hockeyzeit 3 EUROPAMEISTERSCHAFT DAMEN DAMEN Halbfinale Damen Statistik Halbfinale Halbfinale: Deutschland - Weißrussland 10-1 (8-0) Deutschland – Weißrussland Halbfinale 10:1 (8:0) Niederlande - Schottland 5-0 (3-0) Mit ihrer besten Turnierleistung zog die deut- um Platz 3 sche Mannschaft völlig verdient ins EM-Fi- Weißrussland - Schottland 8-4 (5-3) Endspiel nale ein. Dabei war besonders die erste Halb- Deutschland - Niederlande 4-2 (2-1) zeit eine Demonstration schnellen, effektiven Hallenhockeys. Immer wieder wurde vor über Endklassement 500 Zuschauern im Indoor Sportcenter in 1. Deutschland Eindhoven der Abwehrriegel der Ost- 2. Niederlande europäerinnen ausgehebelt. Besonders Torhüterin Kristina Reynolds wur- 3. Weißrussland de als vielversprechendste Nach- 4. Schottland Natascha Keller und Anneke Böhmert unter- 5. Ukraine hielten mit eindrucksvollen Dribblings und wuchs-spielerin ausgezeichnet. 6. Österreich Vorlagen das Publikum, so dass es schon am analysierte Bundestrainer Markus Weise. „Die 7. Frankreich Ende der ersten Halbzeit auch gut 12:1 oder Niederländerinnen haben sich aber deutlich 8. Tschechien höher hätte stehen können. Barbara Vogel im verbessert. Es war die erste Mannschaft, die (Frankreich und Tschechien steigen in die European Nations Trophy 2008 ab) deutschen Tor hatte – bis bei einer Strafecke uns in der Halle mit einem effektiven Pressing – nichts zu tun. Nach dem Wechsel nahmen begegnet ist.” In der ersten Halbzeit erwisch- Torschützenliste: die Deutschen zwei Gänge raus. Weiß- ten die Gastgeberinnen, in deren Reihen mit 1. Böhmert, Anneke GER 15 russland kam dadurch zu einem halben Dut- Maartje Goderie immerhin