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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Veröffentlichungen des Naturkundemuseums Erfurt (in Folge VERNATE)

Jahr/Year: 2017

Band/Volume: 36

Autor(en)/Author(s): Göhl Karl, Thiele A., Kuna Gerd

Artikel/Article: Die Widderchenfauna des Ilm-Kreises (Insecta: : & ) 195-249 VERNATE 36/2017 S. 195-249

Die Widderchenfauna des Ilm-Kreises in Thüringen (Insecta: Lepidoptera: Zygaenidae)

Karl Göhl, andreas Thiele & Gerd Kuna

Zusammenfassung Bedeutung gewonnen haben. Lediglich für Nordwest- thüringen liegt eine umfangreiche Abhandlung der Zy- Die Verbreitung der Arten der Familie Zygaenidae wird gaenidae vor (rommel et al. 2008). Mit der Bearbeitung für den Ilm-Kreis (Thüringen) dargestellt. der Widderchen des Ilm-Kreises soll das Wissen über die Für jede Art werden der erste und der aktuellste Fund an- Verbreitung, die Morphologie und die Biologie dieser Ar- gegeben. Ebenso werden Hinweise zu Futterpflanzen, zur tengruppe für einen weiteren Teil Thüringens dokumen- Phänologie, zum Schutz und zur Gefährdung der Arten tiert werden. gegeben. Die historische und gegenwärtige Verbreitung im Ilm-Kreis wird diskutiert und auf Karten dargestellt. Ilm-Kreis - Statistische und geographische Angaben Die männlichen und weiblichen Genitalien aller Arten werden zur besseren Determination abgebildet. Der Freistaat Thüringen gliedert sich in 17 Landkreise Gegenwärtig sind aus dem Ilm-Kreis 17 Arten bekannt, und 6 kreisfreie Städte (Stand 2017). Der zu Mittelthürin- eine davon - Z. osterodensis - ist ausgestorben oder gen gehörende Ilm-Kreis liegt südlich der Landeshaupt- verschollen. stadt Erfurt. Er umfasst eine Fläche von 843 km² und hat ca. 110.000 Einwohner. Der Ilm-Kreis ist zu 43% Summary bewaldet und hat 44% landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Rest sind Wasser-, Siedlungs-, Verkehrs- und son- The fauna of Zygaenidae in Ilm-Kreis () stige Flächen. Die höchste Erhebung Thüringens, der (Insecta: Lepidoptera: Zygaenidae) Große Beerberg mit 983 m, liegt im Ilm-Kreis.

The distribution of the species of the family Zygaenidae in Ilm-Kreis (Thuringia) is presented in this paper. The ear- Historie der Zygaenenforschung im Ilm-Kreis liest and the most recent record is listed for each species. Also given are information about host plants, phenology, Die zusammenfassende Darstellung der Widderchen- and protection and endangerment status. Historical and fauna Mitteldeutschlands durch BerGmann (1953) present day distributions in Ilm-Kreis are mapped and dis- beinhaltet auch die historische Verbreitung der Arten cussed. As an aid to identification, photographs of male aus dem Gebiet des Ilm-Kreises bis ca. 1950. ARNO and female genitalia of all species are provided. In total, BERGMANN (1882-1960) führte bei der Beschrei- 17 species of Zygaenidae are recorded from Ilm-Kreis, bung der Widderchenarten im Band 3 unter den Ziffern one of which - Z. osterodensis - is extinct. 1 und 2a die Fundorte und Flugplätze an, die aus heuti- ger Sicht im Untersuchungsgebiet liegen. Die komplette Key words: Lepidoptera, Zygaenidae, faunistics, Thu- Sammlung wurde nach dem Tod von A. Bergmann dem ringia, Ilm-Kreis district Museum für Naturkunde Berlin übereignet. Auch meh- rere andere Entomologen sammelten und dokumentier- ten im Gebiet des jetzigen Ilm-Kreises Widderchen und Einleitung teilten die Funddaten A. Bergmann mit, der sie dann in seiner Fauna einarbeitete. Die Verbreitung der in Thüringen lebenden Widder- Unter diesen Entomologen befand sich EMIL LOTZE chenarten ist bisher nur unzureichend bearbeitet, obwohl (1894 - Sterbedatum unbekannt) aus Erfurt, der vor- die Widderchen neben den Tagfaltern zunehmend als wiegend das Gebiet um den , den Bioindikatoren zur Bewertung von Lebensräumen an Wernigslebener-, Bechstedt-Wagder- und Osthäuser

195 Abb. 1: Rudi Tölle und Dr. A. Bergmann ca. 1953 (Foto: Rolf Müller) Abb. 2: Rolf Müller und Rudi Tölle ca. 1952 (Fotoarchiv A. Thiele).

Wald besammelte. Einige seiner Belege befinden sich Im äußersten Südosten des Kreises liegt das obe- im Naturkundemuseum Erfurt. re Schwarzatal mit dem Amselbachtal und dem Die Widderchenfauna der Muschelkalklandschaft süd- Schwemmbachtal. Dieses Gebiet wurde durch den Leh- lich von wurde vorwiegend von Bergmann rer oTTo erdmann (1896-1973) aus Katzhütte zwischen selbst untersucht. Unterstützung erhielt er durch einige 1929 und ca. 1940 sehr intensiv besammelt. Interessant Arnstädter Entomologen. ist, dass die damals auf den Bergwiesen nachgewiese- rudi Tölle (1918-1979) sammelte bereits mit Berg- nen Zygaenenarten A. statices, Z. purpuralis und Z. fili- mann seit 1932 und besaß eine umfangreiche Zyga- pendulae auch heute noch in diesem Gebiet leben. enensammlung, die nach Aussage von Angehörigen Die Nachweise vieler Entomologen zur Verbreitung der nach seinem Tod durch Schädlinge zerstört wurde. Arten aus den Jahren 1970-1990 wurden von Keil (1993) Der Lehrer rolf müller (1925-1972) aus Arnstadt, publiziert. Durch Genitalpräparationen belegt, konnte ein Schüler Bergmanns und mit R. Tölle befreundet, erstmals die Verbreitung von J. globulariae, J. subsolana, sammelte von 1949 bis 1954 in der Umgebung Arn- Z. minos und Z. purpuralis konkret dargestellt werden. stadts. In seiner Sammlung, die im Besitz von A. Thiele Von 1993 bis 2015 wurden im Rahmen von Schutzwür- ist, befinden sich Belege vonZ. osterodensis und Z. tri- digkeitsgutachten für eine mögliche Unterschutzstel- folii, deren Vorkommen im Raum Arnstadt inzwischen lung ausgewählter Gebiete sowie durch die räumliche erloschen sind. Erfassung verschiedener Artengruppen für ein Arten- Bis zu seinem Umzug 1962 nach Brandenburg sammelte und Biotopschutz-Programm umfangreiche Untersu- manfred Wahl (geb. 1937) u. a. Widderchen in der Um- chungen, u. a. von BuchsBaum, Göhl, Kuna, meineKe, gebung Arnstadts. Später wurden die jährlichen Urlaub- sparmBerG, Thiele, ThusT und WeiperT im Auftrag des saufenthalte in Arnstadt zum Sammeln genutzt. Seine Staatlichen Umweltamtes Erfurt, der Thüringer Lan- umfangreiche Schmetterlingssammlung übereignete er desanstalt für Umwelt und Geologie und der Unteren im Oktober 2017 dem Naturkundemuseum Erfurt. Naturschutzbehörde des Ilm-Kreises durchgeführt. Die Das Gebiet um den Veronikaberg bei Martinroda mit daraus gewonnenen Erkenntnisse sind wichtige Beiträge dem angrenzenden Wipfratal sowie der Mittlere Thü- zur Bearbeitung der Widderchen-Fauna des Ilm-Kreises. ringer Wald waren das Bearbeitungsgebiet des Ilme- nauer Entomologen eWald dörinG (1902-1957). In Datengrundlage mehreren Publikationen dokumentierte Döring u. a. die damalige Vielfalt der Zygaenen-Fauna seines Bearbei- Als Arbeitsgrundlage diente eine Multibase Datenbank tungsgebietes. Die Sammlung von Döring befindet sich mit 2.501 Zygaenendatensätzen für den Ilm-Kreis im Phyletischen Museum Jena (v. Knorre 1983). (Stand: 31.12.2016). Neben den umfangreichen eigenen

196 Aufzeichnungen der Bearbeiter konnten von folgenden und die Trocken- und Halbtrockenrasen des Sonnen- Personen bzw. Museumssammlungen Beobachtungen und Rückberges sowie des Längels sind faunistisch und und Meldungen sowie Daten von Sammlungsexempla- floristisch artenreiche und wertvolle Lebensräume, die ren verwendet werden. Allen Mitarbeitern sei hiermit unter dem Einfluss historischer Wald- und Hutenutzung herzlich gedankt: entstanden sind. Dies trifft auch für die südlich und öst- lich der Wachsenburg liegenden Muschelkalkerhebun- Helmut Adloff, Wolfgang Apfel, Arno Bergmann, gen Heckenberg, Ziegenberg, Kalkberg und Weinberg Susanne Biermann, Waldemar Bornemann, Frank zu, die alle Teile der landschaftsprägenden Eichenberg- Brüggemeier, Ulf Buchsbaum, Reinhard Clas, Eduard -Saalfelder Störungszone sind. Neben einer Cramer, Mathias Daniel, Ewald Döring, Karl Fiedler, vielfältigen Tagfalterfauna sind in diesem Gebiet die Egbert Friedrich, Karl Fritsch, Horst Giehsler, Eduard Widderchenarten R. pruni, J. globulariae, Z. minos, Z. Glaser, Karl Göhl, Otto Günther, Peter Hartung, An- purpuralis, Z. carniolica, Z. viciae, Z. filipendulae, Z. dreas Heuer, Eberhard Jäckh, Egon Jungmann, Tim ephialtes, Z. lonicerae, und Z. loti mit zum Teil gro- Karisch, Friedrich Körner, Richard Kreutzberger, Gerd ßen Populationen verbreitet. Durch das LIFE-Projekt Kuna, Peter Leideritz, Rudolf Löberbauer, Emil Lotze, „Erhaltung und Entwicklung der Steppenrasen Thü- Thomas Meineke, Rolf Müller, Oskar Münchgesang, ringens“ wurden von 2009-2015 verbuschte Steppen- Martin Orland, Arthur Petry, Hermann Popp, Frank Rä- und Trockenrasen innerhalb des Fauna-Flora-Habitat- misch, Peter Richter, Gerhard Schadewald, Christoph Gebiets „Drei Gleichen“ freigestellt, darunter auch die Schönborn, Friedrich Schroth, Andreas Schultz, Heiko Habitate der genannten Widderchenarten (TMUEN Sparmberg, G. Steinig, Hartmuth Strutzberg, Andreas 2015). Für die weitere Existenz dieser Vorkommen ist Thiele, Rudolf Thust, Rudi Tölle, Karl-Heinz Uthleb, die Fortführung der traditionellen Schaf- und Ziegen- Völkl, Manfred Wahl, Wilsch, Albert Wörz, Karl-Heinz beweidung unbedingt notwendig. Wottke, Naturkundemuseum Erfurt, Sammlung Witt München (in Zool. Staatssammlung München), Muse- An das innerthüringische Keuperbecken schließt sich um der Natur Gotha, Phyletisches Museum Jena. südlich die Ilm-Saale-Ohrdrufer Muschelkalkplat- ten-Landschaft (3.6) mit einem breiten Biotopspek- trum an. Innerhalb dieses Naturraumes gibt es einige Die Naturräume im Ilm-Kreis und ihr Arteninventar Gebiete, die sich durch eine besonders reiche Schmet- terlingsfauna auszeichnen. Sechs großflächige Naturräume prägen nach hieKel et So ist das Jonastal südlich von Arnstadt mit den Gebie- al. (2004) die Landschaft des Ilm-Kreises und bieten ten Jonasberg, Jungfernsprung, Wüster Berg, Sonnen- den dort vorkommenden Widderchenarten unterschied- berg, Großer und Kleiner Bienstein, Großer Tambuch lichste Lebensbedingungen. und „Vor dem Tambuch“ sowie dem westlich und nörd- lich angrenzenden Bundeswehr-Standortübungsplatz Das Innerthüringer Hügelland des Thüringer Keu- Ohrdruf mit großflächigen Kalk-Halbtrockenrasen perbeckens (5.1) nördlich von Arnstadt wird vorwie- ausgestattet. Die südexponierten, teilweise verbusch- gend intensiv ackerbaulich genutzt, wobei große Acker- ten Trockenhänge und lichte Trockenwälder sind Vor- schläge dominieren. Naturnahe Landschaftselemente, kommensgebiete einer artenreichen Widderchenfauna, wie Hecken, Magerrasen und Streuobstwiesen, die für darunter die Arten R. pruni, A. geryon, A. globulariae, eine Widderchenbesiedlung geeignet wären, fielen seit A. subsolana, Z. minos, Z. purpuralis, Z. carniolica, Z. den 1960er Jahren überwiegend der Intensivierung der loti, Z. viciae, Z. fausta, Z. transalpina hippocrepidis, landwirtschaftlichen Produktion zum Opfer. Z. lonicerae, Z. filipendulae und Z. ephialtes (Gros- ser 2016). Für die Offenhaltung der verbuschenden Das Gebiet der Drei Gleichen (5.1a) wird wegen seiner Trockenhänge ist jährlich eine mehrmalige Schaf- und reichen Arten- und Biotopausstattung als eigenständi- Ziegenbeweidung im weiten Gehüt notwendig, um den ger Naturraum behandelt. Die Steppenrasen am Süd- hier vorkommenden 14 Widderchenarten weiterhin hang des Roten Berges und am Fuß der Wachsenburg eine Existenz zu sichern.

197 Abb. 3: Jonastal, Kleiner Bienstein, 14.06.2010 (Foto: A. Thiele).

Abb. 4: Südosthang Großer Kalmberg bei Ehrenstein, 11.05.2017 (Foto: K. Göhl).

198 In der Umgebung von finden sich innerhalb auch die Widderchenarten A. geryon, J. globulariae, Z. der Ilm-Saale-Platte einige markante Muschelkalker- transalpina hippocrepidis, Z. filipendulae und Z. viciae hebungen wie der Weinberg und der Schweinskopf nachgewiesen. bei Stadtilm, das Tännreisig und der Andreasberg bei Niederwillingen, der Traßdorfer- und Willinger Berg Südöstlich der Muschelkalkplatten schließt sich im bei Traßdorf, der Singer Berg und Kaffenberg bei Sin- Ilm-Kreis das Paulinzellaer Buntsandstein-Waldland gen, der Edelmannsberg und Läuseberg bei Geilsdorf (2.5) mit überwiegend forstlicher oder landwirtschaftli- sowie der Herrenberg bei Gösselborn, die eine artenrei- cher Nutzung an. Kleine Teiche und Waldweiher, natur- che Widderchenfauna aufweisen. Auch hier sind es die nahe Bäche mit Erlen- und Eschenwäldern, Quellmoore großflächigen, zum Teil beweideten Kalkhalbtrocken- und Feuchtwiesen prägen diesen Naturraum. Auf trok- rasen, die als Habitate für die Arten R. pruni, A. geryon, kenen Sandböden stocken lichte, zwergstrauchreiche J. globulariae, Z. minos, Z. purpuralis, Z. carniolica, Kiefern- und Fichtenwälder. Östlich von Gräfinau- Z. loti, Z. viciae, Z. transalpina hippocrepidis, Z. lo- Angstedt finden sich am Brandberg und Malmich klein- nicerae, Z. filipendulae und Z. ephialtes dienen. Da flächige Sandtrockenrasen und Borstgrasrasen mit Be- wegen mangelnder Förderung während der vergangenen ständen der Besenheide sowie kleinere Quellbereiche, Jahre ein Rückgang der traditionellen Schafbeweidung die den Widderchenarten Z. minos, Z. purpuralis, Z. erfolgte, ist mit einer zunehmenden Verbuschung und loti, Z. viciae, Z. lonicerae, Z. trifolii und Z. filipendu- Wiederbewaldung der Halbtrockenrasen zu rechnen. lae entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten bieten. An der östlichen Grenze des Ilm-Kreises liegt der 547,5 Als faunistische Besonderheit ist das Vorkommen des m hohe Große Kalmberg mit süd- und westexponierten Ampfer-Widderchens A. statices in der Ökoform sta- Trockenhängen und einem ausgedehnten Magerrasen- tices zu nennen. plateau. Die Widderchenfauna dieses Gebietes ist mit 12 Arten herausragend. Positive Bestandsentwicklungen Der südliche Teil des Ilm-Kreises gehört zum Mittleren sind nach der Erstpflege der Trockenrasen am Osthang Thüringer Wald (1.3.2). Die Vorkommen der Widder- des Großen Kalms durch den Bundesforstbetrieb „Thü- chen konzentrieren sich hier auf bestimmte Wiesenge- ringen - Erzgebirge“ und der Freistellung von Halbtrok- sellschaften, die vorwiegend als Borstgrasrasen, magere kenrasen am Edelmannsberg im Rahmen eines Energie- Storchschnabel-Goldhaferwiesen und Trollblumen- holzprojektes (Grosser et. al. 2015) zu beobachten. Knöterichwiesen ausgebildet sind. Auf den Berg- und Talwiesen um Gehlberg, Arlesberg (Rainwegswiese, Weitere bedeutende Widderchenlebensräume sind die Schuchardswiese), Stützerbach (Milchwiese, Reh- Trockenhänge der Reinsberge um und Klein- bockswiese) und Schmiedefeld am Rennsteig ist A. sta- breitenbach und der steile, fast vollständig bewaldete tices in der Ökoform heuseri weit verbreitet. Von den Muschelkalksüdhang des Veronikaberges bei Martinroda Rotwidderchen wurden nur vereinzelt Z. purpuralis, Z. mit einem isolierten Vorkommen von Z. fausta. Ein viciae und Z. filipendulae nachgewiesen. Die Nutzung Biotopverbund zu einer kleinen Population dieser Art dieser Wiesen erfolgt im Auftrag der Unteren Natur- am Westhang des Kammberges bei Gräfenroda besteht schutzbehörde durch eine einschürige Mahd. vermutlich nicht. Auf lichten, besonnten Waldblößen des Veronikaberges ist Z. transalpina hippocrepidis Am Langen Berg bei Gehren beginnt an der Nord- verbreitet. In einem kleinen Kalk-Quellmoor auf einem westflanke des Schwarzburger Sattels das Schwarza- Rötsockel am südlichen Unterhang wäre noch Lebens- Sormitz-Gebiet (1.3.4) mit mehreren kleinflächigen raum für Z. trifolii, die früher auf den südlich vorge- Vorkommen des Sumpfhornklee-Widderchens Z. trifolii. lagerten Feuchtwiesen am Titterwind lebte (dörinG Auf den Borstgrasrasen und feuchten Hochstaudenflu- 1934/35). ren der Täler des oberen Schwarzatales (Amselbach- Auf den Halbtrockenrasen und Staudenfluren der und Schwemmbachtal) sind A. statices Ökoform heuseri, Burglehne bei Gräfenroda, einer langgezogenen Ab- Z. purpuralis, Z. viciae und Z. filipendulae verbreitet. bruchkante der Ohrdruf-Gosseler-Muschelkalkplatte Der überwiegende Teil dieser Wiesen wird durch Rin- zum Wilden , wurden neben 53 Tagfalterarten der beweidet, ein geringerer Teil wird gemäht.

199 Abb. 5: Drei-Gleichen-Gebiet, Wachsenburg, Roter Berg, 02.05.2006 (Foto: A. Thiele).

Darstellung der Funddaten in Verbreitungskarten Widderchen als Zielarten für den Naturschutz

Mittels einer gerasterten Karte wird die räumliche Vor allem die Widderchenarten der Kalkmager- und Step- Verteilung der Widderchenfunde für jede Art einzeln penrasen des Untersuchungsgebietes sind als Zielarten dargestellt (Karte geändert nach meineKe 1996). Wei- für den Schutz der Lebensgemeinschaften dieser Biotope terhin sind die Kreis- und Naturraum- sowie Messtisch- von großer Bedeutung und eignen sich auch als ökologi- blattgrenzen eingezeichnet. Als Rastereinheit dient ein sche Leitgruppe für Schutz- und Pflegemaßnahmen. Minutenfeld (= 1,97 km²). Das Gebiet des Ilm-Kreises Da Widderchen nur ein geringes Flugvermögen haben, erstreckt sich über 452 Minutenfelder. Die durch die muss ein Biotopverbundsystem die Vernetzung beste- Kartierung ermittelten Fundpunkte verteilen sich auf hender Vorkommen innerhalb des Verbreitungsgebietes 211 Felder (= 46,7%). Größere Kartierungslücken auf garantieren, um eine Fragmentierung der Populationen den insgesamt 33 Messtischblattquadranten bestehen zu vermeiden. Deshalb ist das Überleben der einzelnen daher nicht. Widderchenpopulationen nur durch den Verbund zu einer Metapopulation realistisch. Widderchen sind sehr standorttreu und haben eng um- grenzte Habitate, was sie einer erhöhten Gefährdung Fundorte und Arten ab 1990 bis 2016:

Naturraum - Nr. 5.1 5.1a 3.6 2.5 1.3.2 1.3.4

Fläche (km²) 80 14 300 140 240 74

Fundorte 4 8 129 34 60 19

Arten 4 11 15 14 7 8

200 durch Eingriffe in ihre Lebensräume aus- setzt. Nicht zu unterschätzen sind auch die schleichenden Habitatveränderungen durch die zunehmende Eutrophierung, Verbrachung und Sukzession. Eine weitere Ursache ist der beträchtliche Rückgang der Schaf- und Zie- genhaltung und damit die Aufgabe der tra- ditionellen extensiven Hütehaltung während der letzten 20 Jahre. Um die Metapopulationstruktur zu erhalten und auszubauen, sind alle Möglichkeiten der Landschaftspflege mit den Mitteln des- Ver tragsnaturschutzes auszuschöpfen und geziel- te Maßnahmen zur Schaffung von Trittstein- biotopen zu unternehmen. Bereits isolierte Kalkmagerrasenreste müssen durch Erstpflege- maßnahmen wieder einer Nutzung zugeführt werden, da diese kleinen Flächen eine Brük- kenfunktion innerhalb einer Metapopulation haben und eine Verbindung zu anderen Me- tapopulationen ermöglichen. Die Schaffung Karte 1: Die Naturräume linearer Vernetzungsstrukturen entlang von des Ilm-Kreises. Waldsäumen und blütenreichen Gehölzstrei- fen ist besonders für die Widderchenarten Z. fausta und Z. lonicerae notwendig. Da im Untersuchungsgebiet keine Mar- kierungs- und Wiederfanguntersuchungen durchgeführt wurden, beziehen sich die fol- genden Angaben zur Dispersionsdynamik auf die Publikation von KreusTel (1999). Dessen Untersuchungen aus der südlichen Schwäbischen Alb ergaben, dass Widderchen imstande sind, Distanzen zwischen 1-3 km zu überfliegen. Für ein Männchen von Z. fi- lipendulae wurde die größte zurückgelegte Distanz von 3,3 km registriert. Die Anzahl der Dispersionsflüge ist bei den untersuchten Arten sehr unterschiedlich. Für Z. carnioli- ca und Z. filipendulae wurden die höchsten Austauschraten festgestellt. Mit zunehmen- der Entfernung der Biotope reduziert sich der Individuenaustausch und damit der Genaus- tausch. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Karte 2: das Überleben von Widderchenpopulationen Übersicht über durch den Erhalt und den Verbund von Meta- die Fundpunkte populationen mit einem regelmäßigen Indivi- von Zygaenidae im Ilm-Kreis. duenaustausch zu sichern.

201 Zygaenidae - Systematik und allgemeine Angaben denförmigen Fühlern. Beide Geschlechter etwa gleich groß. Vorkommen in zwei Ökovarianten ohne morpho- Die Familie der Zygaenidae umfasst weltweit über logische Unterschiede: 1.000 Arten, von denen in Thüringen 18 heimisch sind 1. trocken-warme Hänge und Waldsäume mit Schle- oder waren. Mit Ausnahme von angelicae, henbestand (Trockenbiotope) deren Arealgrenze südlich des Kammes des Thüringer 2. Sand- und Moorheiden (Feuchtbiotope, bisher in Waldes verläuft, kommen bzw. kamen die restlichen 17 Thüringen noch nicht festgestellt). Arten auch im Ilm-Kreis vor. Die ausgestorbene Art Zy- Flugzeit: Ende Juni bis Mitte August. gaena osterodensis hatte ihr Thüringer Hauptverbrei- Ältester Fund/Meldung: 1955 (Bechstedt-Wagd, tungsgebiet ebenfalls im Ilm-Kreis. 19.07.1955, Lotze, E.). Die Falter der Unterfamilie Zygaeninae (Rotwidder- Frühester Fund/Meldung: 12.06. (Holzhausen, Roter chen) lassen sich an Hand morphologischer Merkmale Berg, 12.06.2014, Ssymank, A.). (z. B. Anordnung und Form der Flecke) bestimmen. Spätester Fund/Meldung: 02.08. (Hammersfeld, Eine Ausnahme bildet das Artenpaar Z. minos und Z. Spielberg, 02.08.1996, Kuna, G.). purpuralis, bei dem nur eine Genitaluntersuchung Genitalstrukturen: %: Valven mit langem, spitzen Klarheit schaffen kann. Selten kommen Falter mit ab- Fortsatz, Aedoeagus mit einem kleinen Cornutus; &: normer Flügelfärbung vor, bei denen ebenfalls nur eine Ductus bursae kurz und runzelig. Genitaluntersuchung weiterhilft. Ähnliche Arten: Durch die schwärzliche Färbung und die Bei der Unterfamilie der Procridinae (Grünwidderchen) deutlich gekämmten Fühler der %% nicht zu verwechseln. kann die Gattung durch die Fühlerform bestimmt werden Präimaginalstadien: Ei: Gelbe Eispiegel. Raupe: (Rhagades = gefiederte Fühler, = spitze Fühler- Auffällig gefärbt mit kreuz- und 2. rautenförmigen enden, Adscita = stumpfe Fühlerenden). Zur Artbestim- Zeichnungsmustern. Puppe/Kokon: Puppe hellbraun in mung dienen die Unterschiede der Genitalstrukturen. einem weißlichen Gespinst. Raupen-Futterpflanze: Prunus spinosa (Schlehe) Übersicht der Zygaenidae (Trockenbiotop-Variante) und Calluna vulgaris (Be- Unterfamilie Anzahl der vorkommenden Arten senheide) (Feuchtbiotop-Variante). West-Paläarktis Deutschland Thüringen

Procridinae 44 8 5 Historische und gegenwärtige Verbreitung

Chalcosiinae 2 1 0 Diese Grünwidderchenart wurde von BerGmann Zygaeninae 70 14 13 (1953) treffend als „Schlehenheiden-Grünwidderchen“ Zygaenidae 116 23 18 bezeichnet, da das Vorkommen der Art im Untersu- chungsgebiet an Schlehen (meist Krüppelschlehen) auf sonnigen und trockenen, oft hängigen Kalk- bzw. Spezieller Teil Keuperböden gebunden ist. Für den Ilm-Kreis nennt Vorbemerkung: Wenn nicht extra erwähnt, werden bei BerGmann (1953) die Trockenrasenstandorte auf der Al- den einzelnen Arten Fundorte und Kartierer/Fundda- teburghochfläche südlich von Arnstadt mit den angren- tum nur als Beispiel genannt und widerspiegeln nicht zenden Hängen des Jonas- und des Geratales. Im Ilm- den gesamten Datenbestand. Kreis ist die Art jedoch in den genannten Naturräumen weiter verbreitet. Zur Zeit liegen für R. pruni Nachweise 1. Rhagades (Rhagades) pruni ([Denis & Schiffer- aus dem Naturraum der Saale-Ilm-Muschelkalkplatten- müller], 1775) Landschaft und aus dem Drei-Gleichen-Gebiet vor: Heide-Grünwidderchen Großer Kalm bei Ehrenstein, Schweinskopf und Tänn- reisig bei Stadtilm, Spielberg bei Hammersfeld, Mäu- Falter seberg bei Behringen, Reinsberge bei Kleinbreitenbach, Beschreibung: Faltergrundfarbe schwärzlichgrau bis Kreuzchen südlich von Arnstadt, Jonastal mit Wüstem grünlichschwarz, mit gekämmten, bei den && mit fa- Berg, Kleinem Bienstein und „Vor dem Tambuch“ west-

202 Abb. 6: Rhagades pruni, Rauschenburg, 08.07.2010 (Foto: K. Göhl). Karte 3: Funde von Rhagades pruni im Ilm-Kreis. lich von Arnstadt sowie Heckenberg und Roter Berg bei Schlehen entgegen. Die größte Gefährdung der Habitate Holzhausen. Die Art wird als Falter selten und nur lokal besteht in der zunehmenden Beschattung durch die Wie- gefunden. Erfolgversprechender ist als Artnachweis das derbewaldung mit Kiefern mangels Schaf- und Ziegen- „Raupenklopfen“. Vermutlich kommt R. pruni die zu- beweidung. Bei manuellen Pflegemaßnahmen muss ein nehmende Verbuschung der Kalk-Halbtrockenrasen mit gewisser Anteil von Krüppelschlehen erhalten bleiben.

Phänogramm 1: Jahreszeitliche Fundverteilung von Rhagades pruni im Ilm-Kreis.

203 Phänogramm 2: Jahreszeitliche Fundverteilung von Jordanita subsolana im Ilm-Kreis.

2. Jordanita (Lucasiterna) subsolana (Staudinger, Präimaginalstadien: Ei: Keine Angaben aus dem Ilm- 1862) Kreis. Raupe: Grundfarbe gelbbraun. Dickfühler-Grünwidderchen Puppe/Kokon: Puppe braun in einem relativ festen Ge- spinst aus durchsichtigen Fäden. Falter Raupen-Futterpflanze: (Golddistel), Beschreibung: Vorderflügel grün bis blaugrün, Hinter- Echinops ssp. (Kugeldistel). flügel schwärzlichgrau. Spitze Fühlerenden, && kleiner Rote Liste Thüringen: 1 als die %%, Kopf mit breiter Stirn und kleinen Augen. Flugzeit: Juni bis Ende Juli. Historische und gegenwärtige Verbreitung Ältester Fund/Meldung: 1934 (Arnstadt, Alteburg und Kreuzchen, 07.07.1934, Bergmann, A.). Da J. subsolana anhand äußerer Merkmale nicht von J. Frühester Fund/Meldung: 18.05. (Riechheim, Riech- globulariae zu trennen ist, blieb die Art bis 1936 in Thü- heimer Berg, 31.05.2014, Adloff, H.). ringen unerkannt (BerGmann 1953). Der älteste Fund auf Spätester Fund/Meldung: 08.08. (Ehrenstein, Großer dem Gebiet des heutigen Ilm-Kreises wurde erst bei einer Kalm, 08.08.1996, Kuna, G.). späteren Überprüfung der Bergmann-Sammlung durch Genitalstrukturen: %: Aedoeagus mit 3 kräftigen Cor- Tölle festgestellt. Er stammt von der Alteburg, Gölitzens nuti (1x gerade, 2x gekrümmt), Valven fast parallel gera- Holz, einem früher lichten Nordabfall ins Jonastal und de; &: mittlerer Abschnitt des Ductus bursae stark sklero- ist vom 7. Juli 1934. Aus dem Jonastal gibt es noch einen tisiert, in dessen Mitte zweigt der Ductus zur Bursae ab. weiteren Fund: Jungfernsprung und Jonasberg durch Ka- Ähnliche Arten: J. globulariae: Kopf mit schmaler Stirn risch am 01.07.1980. Ein Beleg vom Großen Kalm bei und großen Augen, deutliche Unterschiede der Genital- Ehrenstein: Kuna 08.08.1996 und einige Funde aus der strukturen. Alle anderen in Thüringen vorkommenden Umgebung des Riechheimer Berges: Göhl 08.07.2015 Procridinae-Arten haben stumpfe Fühlerenden. Anmer- und Thiele 06.06.2014 vervollständigen schon die Liste kung: J. subsolana wurde im Gegensatz zu J. globulariae der Nachweise im Ilm-Kreis. in Thüringen bisher äußerst selten bei Blütenbesuchen Göhl et al. (2014) berichten über eine Zucht an der beobachtet. Beide Arten kommen nachts ans Licht. Raupenfutterpflanze Drüsige Kugeldistel (Echinops

204 Abb. 7: Jordanita subsolana, Riechheimer Berg, 03.05.2014 (Foto: K. Karte 4: Funde von Jordanita subsolana im Ilm-Kreis. Göhl).

sphaerocephalus) aus dem Untersuchungsgebiet. Die- 3. Jordanita (Jordanita) globulariae (Hübner, 1793) ses z. Z. einzige bekannte Vorkommen von J. subsolana Flockenblumen-Grünwidderchen im Ilm-Kreis ist besonders durch unkontrollierte Grün- landpflege und maschinelle Mahd von Straßen- und Falter Wegrändern gefährdet. Bei der faunistischen Bearbei- Beschreibung: Vorderflügel metallisch-grün bis blaugrün, tung des Truppenübungsplatzes Ohrdruf (Teil Kreis Hinterflügel graubraun, spitze Fühlerenden, Kopf mit Gotha) wurde die Art am 12.06. und 14.06.1992 in zwei schmaler Stirn und großen Augen. && kleiner als die %%. Exemplaren durch friedrich et al. (1993) nachgewie- Flugzeit: Mai bis Anfang August. sen. Da der Anteil des Ilm-Kreises am TÜP annähernd Ältester Fund/Meldung: 1944 (Riechheim, Osthause- die gleichen Biotopstrukturen aufweist, ist ein Vorkom- ner Wald, 25.06.1944, Lotze, E.). men von J. subsolana auch hier möglich. Frühester Fund/Meldung: 17.06. (Arnstadt, Siegel- bach, 17.06.2003, Adloff, H.). Spätester Fund/Meldung: 17.08. (Arnstadt, Jonastal, 17.08.1996, Strutzberg, H.). Genitalstrukturen: %: Valven mit einem separaten spitzen Prozessus, Aedoeagus ohne Cornutus; &: Duc- tus bursae dünn, schwach sklerotisiert. Ähnliche Arten: J. subsolana: Kopf mit breiter Stirn und kleinen Augen, deutliche Unterschiede der Genital- strukturen. Alle anderen in Thüringen vorkommenden Procridinae-Arten haben stumpfe Fühlerenden. Präimaginalstadien: Ei: Keine Angaben aus dem Ilm- Abb. 7a: Raupe von J. subsolana (Foto: K. Göhl) Kreis. Eier gelblich, oval. Raupe: Keine Angaben aus

205 Abb. 8: Jordanita globulariae an Tauben-Skabiose, Löberschütz, 02.07.2009 (Foto: K. Göhl). dem Ilm-Kreis. Raupengrundfarbe graubraun. Puppe/ Kokon: Keine Angaben aus dem Ilm-Kreis. Puppe zweifarbig gelbbraun / cremegelb. Verpuppung in ei- Karte 5: Funde von Jordanita globulariae im Ilm-Kreis. nem lockeren Gespinst. Raupen-Futterpflanze: Centaurea jacea (Wiesen- Flockenblume), Centaurea scabiosa (Skabiosen-Flok- in Gebieten der Thüringer Steppenheide vorkommend, kenblume). nirgends häufig und immer nur in geringer Zahl. Für Rote Liste Thüringen: 2 den Ilm-Kreis gibt er als Fundorte die Alteburghoch- fläche, die Marienhöhe, den Jungfernsprung und die Historische und gegenwärtige Verbreitung Kanzel der Reinsberge bei Plaue an. Auch der größte Teil der von uns erfassten Fundorte BerGmann (1953) beschreibt J. globulariae als lokal liegt im Nordwesten des Ilm-Kreises (westlicher Teil und nur an wenigen Orten der Ebene und Hügelstufe der Ilm-Saale-Ohrdrufer-Platte und Drei-Gleichen-Ge-

Phänogramm 3: Jahreszeitliche Fundverteilung von Jordanita globulariae im Ilm-Kreis.

206 biet). Vorherrschende Lebensräume sind Kalkmagerra- Außerhalb dieses Gebietes liegen weitere Fundorte im sen mit einem reichen Blütenangebot sowie trockene Hanftal bei Geschwenda: Kuna 29.06.2009, am Mäu- Waldsäume mit Vorkommen der Raupenfutterpflanzen seberg bei Behringen: Kuna 07.07.2001, am Veronika- Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und Skabio- berg bei Martinroda: Clas 27.06.2014, am Herrenberg sen-Flockenblume (C. scabiosa). Folgende Nachweise bei Gösselborn: Strutzberg 04.08.1996 und am Großen liegen vor: Arnstadt, Kalkberg: Thiele 07.07.1996, Kalm bei Ehrenstein: Kuna 08.08.1996. Arnstadt, Jonastal, Wüster Berg: Thiele 09.07.1997, Kleiner Bienstein: Meineke 16.07.2014, Dosdorf, Wie bereits erwähnt, kann J. globulariae nur anhand Tieftal: Thiele 03.07.1999, Dosdorf, Haartberg: Kuna der Genitalstrukturen sicher von J. subsolana getrennt 02.07.1999, Espenfeld, Sonnenberg: Kuna 01.07.2000, werden. Da männliche J. subsolana-Falter unseren Be- Gossel, oberes Braustal: Thiele 12.07.1999, Gossel, obachtungen nach selten auf Blüten sondern meistens Jonastal, Vor dem Tambuch: Thiele 01.07.2014, Haar- in der Vegetation sitzend zu finden sind, kann dies ein, hausen, Längel: Thiele 19.06.2000, Holzhausen, Roter wenn auch unsicherer, Hinweis auf die Artzugehörig- Berg: Ssymank 12.06.2014. keit sein.

Abb. 9: Adscita geryon an Tauben-Skabiose, Weimar, Ettersberg, Lehde, 29.06.2010 (Foto: K. Göhl).

4. Adscita (Adscita) geryon (Hübner, [1813]) Karte 6: Funde von Adscita geryon im Ilm-Kreis. Sonnenröschen-Grünwidderchen

Falter Frühester Fund/Meldung: 26.05. (Gräfenroda, Burgleh- Beschreibung: Kleinste Adscita-Art. Vorderflügelober- ne, 26.05.1997, Kuna, G.). seite grünblau bis goldgrün. Hinterflügel graubraun, die Spätester Fund/Meldung: 04.08. (Gösselborn, Her- Wurzelgegend nicht heller. Beide Geschlechter annähernd renberg, 04.08.1996, Strutzberg, H.). gleich groß. Fühler der %% mit stumpfer Spitze. Fühler Genitalstrukturen: %: Aedoeagus mit einem kurzen, der && fadenförmig, mit leicht kolbenförmiger Spitze. stabförmigen Cornutus, Valven parallelrandig; &: Duc- Flugzeit: Juni und Juli. tus bursae röhrenförmig stark sklerotisiert. Ältester Fund/Meldung: 1941 (Arnstadt, Jonastal, Ähnliche Arten: A. statices ist größer. Deutliche Un- 11.07.1941, Lotze, E.). terschiede in den Genitalstrukturen.

207 Präimaginalstadien: Ei: Keine Angaben aus dem Ilm- Kreis. Eier gelb, oval, werden in Reihen, meist auf der Blattunterseite der Futterpflanze, abgelegt. Raupe: Rau- pengrundfarbe dunkelbraun mit hellgrauer Dorsallinie. Puppe/Kokon: Keine Angaben aus dem Ilm-Kreis. Ver- puppung in lockerem Gespinst. Puppe gelbbraun mit deutlich hellerem Abdomen. Raupen-Futterpflanze: Helianthemum nummularium (Gewöhnliches Sonnenröschen). Rote Liste Thüringen: 2

Abb. 9b: Raupe von Adscita geryon (Foto: K. Göhl). Historische und gegenwärtige Verbreitung

A. geryon kommt lokal und in der Regel nur verein- zelt auf Kalkhalbtrockenrasen der Ilm-Saale- Ohrdrufer 18.07.1996, Dosdorf, Tieftal: Thiele 27.06.2003, Gossel, Muschelkalkplatte und des Drei-Gleichen-Gebietes mit Braustal: Thiele 02.06.2009, Gräfenroda, Burglehne: Beständen der Raupenfutterpflanze, dem Gewöhnli- Kuna 11.06.1996, Frankenhain, Rumpelskopf: Thiele chen Sonnenröschen (Helianthemum nummularium), 09.06.2007, Frankenhain, Kirchberg: Kuna 09.06.2007, vor. BerGmann (1953) führt vor allem Fundorte auf Gräfenroda, Kammberg: Kuna 29.06.2009, Geraberg, den Muschelkalkhochflächen und -hängen um Arn- Bringeberg: Kuna 26.05.2000, Geschwenda, Hanftal: stadt an. Aktuelle Nachweise gibt es aus folgenden Kuna 21.07.2001, Gösselborn, Herrenberg: Thiele Gebieten: Haarhausen, Längel: Thiele 23.06.2011, 18.07.1997 und Niederwillingen, Willinger Berg so- Arnstadt, Pfennigsberg: Thiele 15.06.1997, Arnstadt, wie Tännreisig: Kuna 04.08.1996. Das am höchsten Jonastal, Wüster Berg: Thiele 12.07.1996, Gossel, Vor gelegene Vorkommen befindet sich bei Frankenhain dem Tambuch: Thiele 01.07.2014, Plaue, Umgebung: auf dem Rumpelskopf, einer Muschelkalkerhebung am Meineke 10.07.1995, Arnstadt, Kreuzchen: Thiele Nordrand des Thüringer Waldes, in 580 m NN.

Phänogramm 4: Jahreszeitliche Fundverteilung von Adscita geryon im Ilm-Kreis.

208 Abb. 10: Adscita statices, 18.07.2007 (Foto: K. Göhl).

5. Adscita (Adscita) statices (Linnaeus, 1758) Karte 7: Funde von Adscita statices im Ilm-Kreis. Ampfer-Grünwidderchen, Gemeines Grünwidderchen

Falter Beschreibung: Vorderflügel glänzend blaugrün bis Spätester Fund/Meldung: 27.07. (Gehlberg, Schmücke, gelbgrün, mit schwarzgrauen Fransen. Mordfleck, 27.07.1996, Thiele, A.). Hinterflügel durchscheinend schwarzgrau, an der Basis Genitalstrukturen: %: Aedoeagus mit einem kräftigen heller. && etwas kleiner als die %%. gebogenen Cornutus. &: Ductus bursae ist weichhäutig Stumpfe Fühlerenden. und stark geriffelt. A. statices tritt in zwei Ökovarianten auf (vielleicht Ähnliche Arten: A. geryon ist kleiner und die Hinter- auch Arten in statu nascendi): flügel sind an der Basis nicht heller. 1. A. statices (f. statices) (Linnaeus, 1758): 38-45 Füh- Deutliche Unterschiede der Genitalarmaturen. lerglieder, Flugzeit Juli/August, Trockenbiotope. Präimaginalstadien: Ei: Eier gelb, oval, in kleinen Ei- 2. A. statices (f. heuseri) (Reichl, 1964): 32-36 Füh- spiegeln. Raupe: Dorsalseite gelblich mit zwei parallel lerglieder, Flugzeit Mai/Juni, Feuchtbiotope. verlaufenden Linien, Lateralzone graubraun und Unter- seite olivgrau. Puppe/Kokon: Die Puppe ist gelbbraun. Hilfreich für die Bestimmung ist die Trennformel nach Reichl: T = 0,4226f + 0,0979t - 0,0019h - 22,2925, f = Anzahl der Fühlerglieder Raupen-Futterpflanze: Rumex acetosella (Kleiner t = Funddatum, Tage gerechnet ab 01.05. (z.B.: 25.05 =25; 02.06. = 33) Sauerampfer), Rumex acetosa (Wiesen-Sauerampfer). (Unbekanntes Funddatum t = 61) h = Höhenlage des Fundortes (m über NN) (Unbekannte Höhenlage h = 300) Historische und gegenwärtige Verbreitung T = positiver Wert = statices T = negativer Wert = heuseri A. statices ist nicht nur die größte, sondern auch die Flugzeit: Mai bis August (siehe oben). häufigste Procridinae-Art im Ilm-Kreis. Ältester Fund/Meldung: 1944 (Osthausen, Osthauser Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in der südlichen Hälf- Wald, 20.06.1944, Lotze, E.). te des Kreisgebietes auf den Feucht- und Frischwiesen Frühester Fund/Meldung: 31.05. (, Eichicht, des Mittleren Thüringer Waldes, wie in Frankenhain, 31.05.1990, Kuna, G.). Sandbachgrund: Kuna 24.07.2006, Manebach, Hirsch-

209 Phänogramm 5: Jahreszeitliche Fundverteilung von Adscita statices im Ilm-Kreis.

grund: Kuna 19.06.2000, Oehrenstock, Hochzeitswiese: die Ökovarianten f. heuseri und f. statices nicht vor- Kuna 22.06.2008, Stützerbach, Rehbockwiese: Kuna nehmen. Falter aus dem Hauptverbreitungsgebiet der 22.06.2006, Stützerbach, Milchwiese: Thiele 17.07.1996, Art ergaben nach der Reichlschen Trennformel die Stützerbach, Große Wiese: Thiele 17.06.1996, Arles- Ökovariante f. heuseri. Allein die Falter der östlich von berg, Rainwegswiese: Thiele 16.07.2014, Gehlberg, Gräfinau-Angstedt gelegenen Gebiete Malmich und Mordfleckwiese: Thiele 17.7.1996, Gehren, Wohlrose- Brandberg gehören der Ökovariante f. statices an. Es tal: Kuna 12.06.2006 und des Thüringer Schiefergebir- handelt sich hier um Sandtrockenrasen mit Anteilen ges, wie in Böhlen, Breitenbachtal: Kuna 25.06.1998, von Besenheide. Herschdorf, Langer Berg: Thiele 25.07.1997, Groß- breitenbach, Schwemmbachtal und Amselgrund: Thiele 04.07.2001, Großbreitenbach, Steinbergswiese S: Thiele Zygaena (Mesembrynus) minos ([Denis & Schiffer- 12.07.1996. Aktuelle Fundorte außerhalb dieser Gebiete müller], 1775) sind z. B Gräfinau-Angstedt, Malmich: Göhl 01.07.2015, Bibernell-Widderchen Unterpörlitz, Streichgrund: Adloff 16.07.2009, Heyda, Stausee Heyda: Adloff 15.07.2014, Arnstadt, Jonastal, Falter Kleiner Bienstein: Thiele 26.07.1995. Beschreibung: Z. minos und Z. purpuralis bilden ein Alle anderen Funde in der nördlichen Hälfte des Ilm- Artenpaar. Eine Unterscheidung beider Arten anhand Kreises, wie Bechstedt-Wagd, Bechstedter Holz (Lot- der Flügelmorphologie ist nicht möglich. Eine Geni- ze 02.06.1945), Arnstadt, Jonastal, Jonasberg (Körner talpräparation ist zur sicheren Determination in jedem 27.07.1983), Osthausen, Osthäuser Wald, FND Kra- Fall notwendig. nichfelder Weg (Thiele 16.06.1986) und Kleinbreiten- Vorderflügeloberseite mit 3 roten striemenförmigen bach (Richter 1976) liegen vor 1990. Zeichnungselementen. Die Mittelstrieme ist zum Außen- Da nur ein geringer Anteil der Falter als Beleg zur rand hin keulen- oder beilförmig erweitert. Fühler gekolbt. Verfügung stand, ließ sich eine komplette Trennung in Flugzeit: Juni bis Anfang August.

210 Abb. 11: Zygaena minos, Tambuch, 16.07.2013 (Foto: K. Göhl).

Ältester Fund/Meldung: 1941 (Riechheim, Riechhei- Karte 8: Funde von Zygaena minos im Ilm-Kreis. mer Berg, 06.07.1941, Müller, R.). Frühester Fund/Meldung: 02.06. (Plaue, Zimmertal, Historische und gegenwärtige Verbreitung 02.06.2009, Kuna, G.). Spätester Fund/Meldung: 25.08. (Niederwillingen, BerGmann (1953) widmet Zygaena minos nur eine drei- Tännreisig, 25.08.2000, Thiele, A.). viertel Seite, da dessen Verbreitung noch unzureichend Genitalstrukturen: bekannt war. Erschwerend kam hinzu, dass eine sichere %: Lamina dorsalis: Z. minos: Außenränder annähernd Artunterscheidung der Falter nur durch Genitaluntersu- parallel chung zu treffen ist und dies von einem Großteil der Z. purpuralis: herz- oder schaufelförmig damaligen Entomologen noch nicht praktiziert wurde. Uncus: Z. minos: Uncusspitze spitz, divergierend Das ist auch heute noch ein Nachteil, da meist fotogra- Z. purpuralis: Uncusspitze stumpf fiert wird und kaum noch Belege entnommen werden. &: Sterigma: Z. minos: rundlich, stark sklerotisiert Da nur genitalisierte Falter ausgewertet wurden, wird Z. purpuralis: länglich, schwach sklerotisiert die reelle Vorkommensdichte in den Verbreitungskarten Ähnliche Arten: Z. osterodensis: Fadenförmige Füh- nicht zu 100 % dargestellt. ler, Mittelstrieme nicht erweitert, in Thüringen ausge- Das Hauptverbreitungsgebiet der Art ist die Ilm-Saale- storben. Ohrdrufer Muschelkalklandschaft, das Drei-Gleichen- Präimaginalstadien: Ei: Eiablage in ungeordneten Gebiet und Randbereiche der Paulinzellaer Buntsand- Klumpen, Eier kalkweiß. Raupe: Raupengrundfarbe steinlandschaft, wobei das Verbreitungsnetz viel dich- schmutzigweiß, unscheinbar gezeichnet. Puppe/Ko- ter als bei Z. purpuralis ist. kon: Kahnförmiger Kokon, silbrig glänzend, beigefar- Gegenwärtige Verbreitung: ben, ohne Längsfalten. Drei-Gleichen-Gebiet: Holzhausen, Roter Berg: Thiele Raupen-Futterpflanze: Pimpinella saxifraga (Kleine 01.07.2014, Haarhausen, Längel: Thiele 19.06.2000. Bibernelle). Ilm-Saale-Ohrdufer-Muschelkalklandschaft: Riechheim, Königsstuhl: Thiele 19.07.2001, Haarhausen, Ziegen- Rote Liste Thüringen: 3 berg: Thiele 19.06.2000, Holzhausen, Heckenberg: Thie-

211 Phänogramm 6: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena minos im Ilm-Kreis.

le 05.07.1997, Bittstädt, TÜP Ohrdruf: Thiele 15.06.1997, Genitalstrukturen: Siehe Z. minos. Arnstadt, Kalkberg: Thiele 07.07.1996, Arnstadt, Jonastal, Ähnliche Arten: Siehe Z. minos. Wüster Berg: Thiele 12.07.1997, Gossel, oberes Braustal: Präimaginalstadien: Ei: Ungeordneter, mehrlagiger Thiele 12.07.1999, Dosdorf, Tieftal: Thiele 06.07.2000, Eispiegel meist (aber nicht immer) auf der Unterseite Plaue, Nobistal: Thiele 19.06.1997, Niederwillingen, der Futterpflanze. Raupe: Raupengrundfarbe honiggelb Tännreisig: Thiele 17.06.1997, Stadtilm, Weinberg: Kuna bis braungelb, mit nur einem schwarzen Pigmentfleck 23.07.1996, Großliebringen, Edelmannsberg: Thiele je Segmenthälfte. Puppe/Kokon: Kokon glatt, cremeweiß 20.06.1998, Gösselborn, Herrenberg: Thiele 19.07.1996, bis graubraun, in Erdbodennähe. Singen, Singer Berg: Kuna 01.07.1999, Hammersfeld, Raupen-Futterpflanze: Thymus pulegioides (Feld- Spielberg: Meineke 12.07.1995. Thymian), Thymus praecox (Frühblühender Thymian) und evtl. auch andere Thymian-Arten. Rote Liste Thüringen: 3 7. Zygaena (Mesembrynus) purpuralis (Brünnich, 1763) Historische und gegenwärtige Verbreitung Thymian-Widderchen BerGmann (1953) beschreibt Zygaena purpuralis als Falter in allen Thüringer Landschaften und allen Höhenstu- Beschreibung: Siehe Z. minos. fen, mit Ausnahme der waldfreien Kultursteppe, häufig Flugzeit: Ende Mai bis Mitte August. bis gemein vorkommend und verzichtet daher auf eine Ältester Fund/Meldung: 1944 (Bechstedt-Wagd, Auflistung der Vorkommen. 24.06.1944, Lotze, E.). Heute sieht das Bild leider nicht mehr so positiv aus. Frühester Fund/Meldung: 28.05. (Bittstädt, 28.05. Zwar ist die Art bis auf das Innerthüringer Ackerhügel- 1997, Thiele, A.). land noch in allen Naturräumen vorhanden, aber das Spätester Fund/Meldung: 17.09. (Arnstadt, Jonastal, Netz der Fundorte ist sehr grobmaschig geworden und 17.09.1980, Wottke, K.-H.). viele Funde sind relativ alt.

212 Abb. 12: Zygaena purpuralis, Schwemmbachtal (Foto: K. Göhl).

Karte 9: Funde von Zygaena purpuralis im Ilm-Kreis.

Abb. 12a (links): Raupe von Z. purpuralis (Foto: A. Thiele).

Phänogramm 7: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena purpuralis im Ilm-Kreis.

213 Verbreitungsbeispiele: Drei-Gleichen-Gebiet: Holzhausen, Wachsenburg: Thie- le 19.06.2014. Ilm-Saale-Ohrdrufer-Platte: Bechstedt-Wagd, Bechstedter Holz: Lotze 21.06.1949, Ehrenstein, Großer Kalm: Thiele 29.07.1995, Bittstädt, TÜP Ohrdruf: Thiele 28.06.1997. Paulinzellaer-Buntsandstein-Waldland: Gräfinau-Ang- stedt, Malmich: Adloff 23.06.2014. Mittlerer Thüringer Wald: Stützerbach, Taubachsgrund: Kuna 04.07.2000, Gräfenroda, Rottenwiese: Thie- le 16.07.1996, Gräfenroda, Drahmisselwiese: Thiele 27.06.1998. Schwarza-Sormitz-Gebiet: Großbreitenbach, oberes Schwemmbachtal: Kuna 27.07.1998. Auf den Bergwiesen des Thüringer Waldes und Schwar- za-Sormitz-Gebietes kommt Z. purpuralis meist nur in geringer Individuenzahl vor. Abb. 13: Zygaena fausta, Rauschenburg, 21.08.2011 (Foto: K. Göhl). Da die beiden Widderchenarten Zygaena purpuralis und Zygaena minos in vielen Gebieten sympatrisch vorkommen, ist die Artbestimmung nur durch eine Ge- nitaluntersuchung möglich. Zur Auswertung wurden schieber rot. Puppe/Kokon: Kokon eiförmig, glänzend deshalb nur genitalisierte Tiere herangezogen. cremefarben. Raupen-Futterpflanze: Coronilla coronata (Berg-Kronwicke), Coronilla vaginalis (Scheiden- 8. Zygaena (Argumenia) fausta (Linnaeus, 1767) Kronwicke). Bergkronwicken-Widderchen Rote Liste Thüringen: 3

Falter Historische und gegenwärtige Verbreitung Beschreibung: Sehr kleine Art. Vorderflügel mit 6 ro- ten oder orangen Flecken mit gelblicher Umrahmung. Diese westmediterrane Art erreicht in Thüringen die Umrahmungen gehen ineinander über. Halskragen rot. Nordgrenze ihrer Verbreitung und kommt innerhalb der Bei %% 3, bei && 2 rote Hinterleibsringe. Ilm-Saale-Ohrdrufer-Muschelkalkplatten-Landschaft Flugzeit: Ende Juni bis Anfang September. schwerpunktmäßig um Jena und Arnstadt vor. Die Vor- Ältester Fund/Meldung: 1912 (Plaue, Reinsberge, kommen um Arnstadt konzentrieren sich auf südexpo- 23.07.1912, Glaser, E.). Frühester Fund/Meldung: 01.07. (Arnstadt, Jonastal, 01.07.1994, Heuer, A.). Spätester Fund/Meldung: 17.09. (Arnstadt, Jonastal, 17.09.1980, Wottke, K.-H.). Genitalstrukturen: %: Uncus divergierend, mit abge- rundeter Spitze; &: Ductus bursae nicht sklerotisiert, Ostium bursae klein und trichterförmig. Ähnliche Arten: In Thüringen keine. Präimaginalstadien: Ei: Einschichtiger Eispiegel meist auf der Unterseite der Futterpflanze. Raupe: Rau- pengrundfarbe grün mit gelben und schwarzen Punkten an cremefarbenen Linien. Nackenschild und Nach- Abb. 13a: Raupe von Zygaena fausta (Foto: K. Göhl)

214 nierte, trockene, mit lichten Kiefernwäldern bestockte oder offene Muschelkalkhänge mit Felsbändern und Kiefernsäumen. Schwerpunkte der Verbreitung im Jonastal sind die Gebiete Jonasberg, Jungfernsprung, Kleiner und Großer Bienstein und die dem Tambuch vorgelagerten Halbtrockenrasen. Ein weiterer Verbrei- tungsschwerpunkt ist das Geratal südlich von Arnstadt mit seinen Seitentälern. Hier finden sich Populationen am Kreuzchen, an der Wasserleite bei Siegelbach, im Tieftal und am Haartberg bei Dosdorf, an den Trok- kenhängen des Kleinbreitenbacher Kessels, am Süd- westhang des Veronikaberges bei Martinroda und am Kammberg bei Gräfenroda. Voraussetzung ist das Vorkommen einer der beiden gelbblühenden Kronwik- kenarten Berg-Kronwicke (Coronilla coronata) und Scheiden-Kronwicke (C. vaginalis). Bereits BerGmann (1953) beschrieb die Art lokal in den Waldgebieten der Hügelstufe verbreitet, wo sie in ihren eng begrenzten, zerstreuten Flugplätzen in manchen Jahren in großer Zahl erscheint. Für den Ilm-Kreis gibt er die Muschel- kalkberge um Arnstadt, den Veronikaberg und den Wil- Karte 10: Funde von Zygaena fausta im Ilm-Kreis. linger Berg als Fundorte an. Die Thüringer Falter werden der ssp. agilis Reiss zu- geordnet. Das Bundesamt für Naturschutz weist Thü- Letzte Untersuchungen bestätigen die Existenz der Vor- ringen auf Grund des deutschlandweiten Verbreitungs- kommen in den Muschelkalkbergen um Arnstadt: Jo- schwerpunktes eine alleinige Verantwortlichkeit für die nastal, Bienstein: Meineke 26.08.2015, Vor dem Tam- ssp. agilis zu (rennWald et al. (2011). buch: Adloff 02.08.2013, Gossel, Rote Hütte: Kuna

Phänogramm 8: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena fausta im Ilm-Kreis.

215 01.08.1998, Plaue, Reinsberge: Strutzberg 27.08.2000 außenrandes ist gerade bis nierenförmig. Halskragen und Martinroda, Veronikaberg: Göhl 08.08.2014. weiß. Selten treten Exemplare mit einem undeutlichen Außerhalb dieser Fundortkonzentration gibt es noch roten Hinterleibsring auf. Vorkommen am Kammberg bei Gräfenroda (Thiele Flugzeit: Mitte Juni bis August. 16.08.2011) und Kirchberg bei Frankenhain (Kuna Ältester Fund/Meldung: 1913 (Plaue, Reinsberge, 24.07.2006). 14.07.1913, Petry, A.). Sehr alte Meldungen beziehen sich auf Heyda, hier Frühester Fund/Meldung: 16.06. (Arnstadt, Wüster vermutlich die Halskappe der Reinsberge: Bornemann Berg, 16.06.1997, Kuna, G.). 01.07.1934 sowie Ilmenau: Döring 22.07.1952, der Spätester Fund/Meldung: 25.08. (Arnstadt, Wüster aber den Veronikaberg mit zum Ilmenauer Gebiet zählt. Berg, 25.08.1996, Kuna, G.). Vom Willinger Berg gibt es derzeit keine Nachweise, Genitalstrukturen: %: Uncusfortsätze lang und spitz; da die Felsenbänder zugewachsen sind. &: Ostium bursae schmal, mit stark sklerotisiertem Während die Raupenfutterpflanzen im Jonastal - bei Schildchen, Ductus bursae teilweise sklerotisiert. de Kronwickenarten (C. coronata, und C. vaginalis) Ähnliche Arten: Keine. sind, ist an den Hängen der Großen Kanzel der Reins- Präimaginalstadien: Ei: Einschichtiger Eispiegel berge sowie am Kammberg die Scheiden-Kronwicke meist auf der Unterseite der Futterpflanze. Raupe: die einzige Raupenfutterpflanze. Am Veronikaberg ist Raupengrundfarbe fahl gelbgrün mit schwarzen Punk- es die Berg-Kronwicke. Weidemann (1996) verweist ten. Puppe/Kokon: Kokon eiförmig bis brotlaibförmig, auf die Besonderheit, dass Z. fausta keine Art der of- matt hell- bis schwefelgelb, an Pflanzenteile angespon- fenen Kalkmagerrasen (nur zur Nektaraufnahme) ist, nen. sondern eine Saumart, die, genau wie C. coronata, Raupen-Futterpflanze:Onobrychis viciifolia (Saat-Espar- eine Gebüsch- oder Waldkante als Lebensraum be- sette), (Hornklee). nötigt, was unbedingt bei Naturschutz-Pflegearbei- ten zu beachten ist. Derzeit sind durch ausbleibende Historische und gegenwärtige Verbreitung Schaf- und Ziegenbeweidung sowie fehlende Auslich- tungs- und Biotoppflegemaßnahmen ein Großteil der Zygaena carniolica ist nach BerGmann (1953) auf genannten Vorkommen durch natürliche Sukzession kalkreichen Böden der Ebene und der Hügellandschaft und zunehmende Beschattung gefährdet. So findet (Ilm-Saale-Ohrdrufer Muschelkalkplatten-Landschaft sich beispielsweise das Vorkommen von Z. fausta und Drei-Gleichen-Gebiet) weit verbreitet und dort ört- am Südwesthang des Veronikaberges innerhalb eines lich jahrweise sehr zahlreich zu finden. Totalreservates, was habitatfördernde Entbuschungs- Die von ihm aufgeführten Fundorte werden auch heute maßnahmen ausschließt. Um ein Erlöschen der Po- noch durch aktuelle Meldungen bestätigt: Holzhausen, pulation zu verhindern, müsste dieser Bereich durch Roter Berg: Thiele 19.06.2014, Plaue, Nobistal: Fied- eine Entscheidung der Oberen Naturschutzbehörde in ler 1997, Siegelbach, Triglismühle: Adloff 09.08.2002, eine Refugialfläche umgewandelt werden, damit eine Arnstadt, Kreuzchen: Kuna 13.08.2000, Arnstadt, Freistellung des Habitats innerhalb des Naturschutz- Jungfernsprung und Jonasberg: Kuna 02.07.2000, Arn- gebietes erfolgen kann. stadt, Jonastal, Kleiner Bienstein: Meineke 16.07.2015, Gossel, Jonastal, Vor dem Tambuch: Thiele 18.06.2014, Arnstadt, Pfennigsberg: Thiele 21.05.2005, Dosdorf, 9. Zygaena (Argumenia) carniolica (Scopoli, 1763) Tieftal: Kuna 02.08.1999, Niederwillingen, Tännrei- Esparsetten-Widderchen sig: Heuer 07.07.2011, Singen, Singener Berg: Kuna 03.08.1999. Falter Für die Reinsberge bei Plaue: Petry 14.07.1914, Berg- Beschreibung: Vorderflügel mit 6 roten Flecken mit m. mann 1953, das Ziegenried bei Dosdorf: Bergmann o. w. ausgeprägter heller Umrahmung. 1953, die Halskappe bei Heyda: Bergmann 1953 und Fleckenpaare 1+2 und 3+4 oft ineinander übergehend. den Veronikaberg bei Martinroda: Döring 1935, gibt es Äußerer separater Fleck (6) entlang des Vorderflügel- nur alte Meldungen.

216 Abb. 14: Zygaena carniolica, Weimar, Ettersberg, Lehde, 29.06.2010 Karte 11: Funde von Zygaena carniolica im Ilm-Kreis. (Foto: K. Göhl).

Phänogramm 9: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena carniolica im Ilm-Kreis.

217 Das Hauptverbreitungsgebiet im Ilm-Kreis erstreckt sich zur Zeit vom Großraum Arnstadt mit den Drei Gleichen und dem Jonastal über Stadtilm und Umge- bung (Singen, Gösselborn, Kleinhettstedt, Niederwil- lingen) bis zum Großen Kalm bei Ehrenstein: Kuna 08.08.1996 und dem Riechheimer Berg, Schwellberg: Göhl 18.07.2015. Das südlichste bekannte Vorkommen befindet sich auf Buntsandstein bei Gräfinau-Angstedt: Malmich: Göhl 23.06.2014.

10. Zygaena (Zygaena) loti ([Denis & Schiffermüller]), 1775) Beilfleck-Widderchen

Falter Beschreibung: Fleckenpaar 5+6 der Vorderflügel zu Abb. 15: Zygaena loti, Rauschenburg, 08.07.2010 (Foto: K. Göhl). einer charakteristischen Beilform verschmolzen. Beine hell. Sexualdimorphismus: && heller beschuppt und doppelte weiße Halskrause. Flugzeit: Ende Mai bis August. Ältester Fund/Meldung: 1908 (Arnstadt, Jonastal, 31.07.1908, Rämisch, F.). Frühester Fund/Meldung: 03.06. (Liebenstein, Zie- genberg, 03.06.2009, Kuna, G.). Spätester Fund/Meldung: 30.08. (Arnstadt, Jungfern- sprung, 30.08.1998, Wahl, M.). Genitalstrukturen: %: Uncus schlank und langgezo- gen, Lamina dorsalis extrem schlank und langgezogen; &: Ostium bursae trichterförmig. Ähnliche Arten: Keine. Präimaginalstadien: Ei: Einschichtiger Eispiegel meist auf der Unterseite der Futterpflanze. Raupe: Raupen- grundfarbe olivgrün, auf dem Rücken leicht verdunkelte Dorsallinie, seitliches schwarz-gelbes Zeichnungsmu- ster mit je 2 subdorsalen schwarzen Pigmentflecken und einem vorderen gelben Fleck je Segment. Puppe/Kokon: Kokon ei- bis brotlaibförmig, glänzend, eierschalenfar- ben-weißlich, an Pflanzenteile angesponnen. Karte 12: Funde von Zygaena loti im Ilm-Kreis. Raupen-Futterpflanze: Hippocrepis comosa (Hufei- senklee), Coronilla varia (Bunte Kronwicke), Lotus corniculatus (Hornklee). häufig auf den Plateauhöhen und an den Hängen bis in Historische und gegenwärtige Verbreitung den Röthorizont in Steppenheideformationen. Geratal unter der Alteburg, Jonastal über dem Schönbrunn, beim BerGmann (1953) schreibt zur Verbreitung von Zygae- Jungfernsprung und am Bienstein. Steppenrasenflächen na loti: „Muschelkalkberge um Arnstadt: Jahrweise sehr auf der Alteburghochfläche nahe Gölitzer Holz. Espenfel-

218 Phänogramm 10: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena loti im Ilm-Kreis.

der Holz, Tieftal, Ziegenried. - Reinsberge, Halskappe. Im nördlichen Ilm-Kreis verliert die Art durch Sukzes- - Veronikaberg bei Martinroda. - Umgebung von Plaue sion immer mehr an Lebensraum, da kleinere isolierte (Rippersrodaer Holz). - Willinger Berge. - Singer Berg.“ Magerrasen und Wiesen wegen fehlender Nutzung Das gegenwärtige Verbreitungsgebiet von Z. loti im brach fallen und verbuschen. Ilm-Kreis konzentriert sich auf das Drei-Gleichen- Der Südteil des Landkreises mit dem Mittleren Thürin- Gebiet und die Muschelkalklandschaft der Ilm-Saale- ger Wald und dem Thüringer Schiefergebirge bietet, be- Ohrdrufer-Platte. Es handelt sich dabei nach BerGmann dingt durch den großen Anteil von Nadelwald-Forsten (1953) um warmtrockene, walddurchsetzte Kalkland- und intensiv genutzten Weidegrünland, wenig Lebens- schaften. Die Vorkommensgebiete dieser noch häufi- raum für diese Zygaenenart. Die einzige Meldung aus gen Art reichen in Nord-Süd-Richtung von der Wach- diesem Gebiet stammt vom Langen Berg bei Gillers- senburglandschaft übergangslos bis Heyda und Mar- dorf: Schuttplatz südlich Roter Weg: Kuna 03.07.1998. tinroda. Beispiele: Holzhausen, Wachsenburg: Thiele 07.07.2014, Arnstadt, Arnsberg: Thiele 10.07.2007, Arn- stadt, Jonastal, Kleiner Bienstein: Heuer 19.07.2010, 11. Zygaena (Zygaena) osterodensis Reiss, 1921 Gräfenroda, Kammberg: Kuna 29.06.2009. Platterbsen-Widderchen Im Südosten des Kreises erreicht die Verbreitung von Stadtilm und Gräfinau-Angstedt kommend Ehrenstein Falter und Gösselborn. Beispiele: Traßdorf, Willinger Berg: Beschreibung: Vorderflügelflecke 2+4 und 3+5 strei- Kuna 04.07.2001, Singen, Kaffenberg: Kuna 03.08.1999, fenförmig miteinander verbunden. Fühler lang und fa- Ehrenstein, Großer Kalm: Kuna 08.08.1996. Unterbro- denförmig, fast nicht gekolbt. chen durch großflächige intensiv genutzte Agrarflächen Flugzeit: Ende Mai bis Anfang August. existieren am Nordrand des Ilm-Kreises ebenfalls Vor- Ältester Fund/Meldung: 1923 (Arnstadt, 15.06.1923, kommen von Z. loti, beispielsweise im Gebiet der Wipf- Münchgesang, O.). raaue: : Göhl 30.06.2009 und des Riechhei- Frühester Fund/Meldung: 25.05. (Arnstadt, 25.05. mer Berges: Riechheim, Schwellberg: Göhl 08.07.2015. 1953, Müller, R.).

219 Abb. 16: Zygaena osterodensis, Steigerwald (Bayern), 17.06.2012 (Foto: K. Göhl).

Spätester Fund/Meldung: 06.08. (Arnstadt, 06.08. 1952, Müller, R.). Karte 13: Funde von Zygaena osterodensis im Ilm-Kreis. Genitalstrukturen: %: Uncus stumpf und relativ kurz, Lamina dorsalis im Diskusbereich fast gleichmäßige Dornenreihe; &: Ductus bursae mehr oder weniger stark sklerotisiert. ortübungsplatzes Ohrdruf) wurde die Art von Berg- Ähnliche Arten: Keine. mann „oft in Massen“ gefunden. Arno Bergmann und Präimaginalstadien: Ei: Gelege weiß, meist auf der Rolf Müller stellten fest, dass die Suche nach den Pup- Unterseite der Futterpflanze. Raupe: Raupengrundfarbe pen des Falters an den Stämmen von Buchen erfolgver- seitlich und bauchseitig schmutzig grau. Puppe/Kokon: sprechend war. Kokon silberglänzend, oft an Baumstämmen. Seit Anfang der 1960er Jahre ist das Platterbsen-Wid- Raupen-Futterpflanze: Lathyrus vernus (Frühlings- derchen in Thüringen ausgestorben. Der letzte bekann- Platterbse), Lathyrus pratensis (Wiesen-Platterbse), te Nachweis stammt vom 08.07.1961. Der Arnstädter Lathyrus niger (Schwarze Platterbse). Entomologe Manfred Wahl fand den Falter im Zier- Rote Liste Thüringen: 0 autal zwischen Neusiß und Kleinbreitenbach. Als Ursa- chen für das Aussterben der sehr lokal auftretenden Art Historische und gegenwärtige Verbreitung gelten die Aufgabe der Nieder- und Mittelwaldnutzung und der damit verbundene Verlust lichter Waldbestän- Die Vorkommen des Platterbsen-Widderchens konzen- de. Gleichzeitig wurden Offenstellen der mosaikartig trierten sich nach BerGmann (1953) früher auf natur- gestalteten „Lichtwälder“ im Bereich der Reinsberge nahe Waldgebiete des Hügellandes, besonders auf die und der Großen Luppe mit standortfremden Baumar- Reinsberge zwischen Arnstadt und Martinroda mit den ten, wie Fichte und Lärche, aufgeforstet. In dem ehe- Gebieten Hohe Buchen, Große Luppe, Sorgenscheu- maligen Verbreitungsgebiet entwickelten sich Hoch- che, Altsiegelbach, Wasserleite und Veronikaberg. Die wälder mit dicht schließender Baumkrone, in denen die Art lebte in lichten, blumenreichen Hain- und Rotbu- Art trotz Vorkommen der Raupenfutterpflanzen nicht chenwäldern, die als Nieder- und Mittelwälder genutzt mehr existieren konnte. Mit Z. osterodensis starben wurden. Auch im Rotbuchenhochwald des Tambuchs im genannten Gebiet auch andere Falterarten, wie der westlich von Arnstadt (jetzt und damals Teil des Stand- Gelbringfalter Lopinga achine, aus.

220 Phänogramm 11: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena osterodensis im Ilm-Kreis.

12. Zygaena (Zygaena) viciae Raupen-Futterpflanze: Vicia cracca (Vogel-Wicke), ([Denis & Schiffermüller], 1775) Vicia tenuifolia (Dünnblättrige Wicke), Lotus cornicu- Kleines Fünffleck-Widderchen latus (Hornklee), Lotus pedunculatus (Sumpf-Horn- klee), Onobrychis viciifolia (Saat-Esparsette), Lathyrus Falter pratensis (Wiesen-Platterbse), Trifolium montanum Beschreibung: In Thüringen fast immer 5-fleckig. (Berg-Klee). Fleck 6 in seltenen Fällen angedeutet. Fleck 3 strich- oder punktförmig und wesentlich kleiner als Fleck 4. Historische und gegenwärtige Verbreitung Die Falter sind relativ klein. Flugzeit: Ende Mai bis Mitte August. Zur Verbreitung von Zygaena viciae schreibt BerG- Ältester Fund/Meldung: 1913 (Bechstedt-Wagd, mann (1953): „Er ist hauptsächlich in walddurchsetz- Bechstedter Holz, 10.07.1913, Glaser, E.). ten Landschaften der Hügelstufe verbreitet; einzelne Frühester Fund/Meldung: 15.06. (Arnstadt, Jonastal, Standorte finden sich zerstreut bis in die Täler der un- 15.06.2005, Strutzberg, H.). teren Bergstufe. In der waldfreien Ebene fehlt er voll- Spätester Fund/Meldung: 02.09. (Gräfenroda, Kamm- kommen. Er ist örtlich und jahrweise auf kalkreichem berg, 02.09.1989, Sparmberg, H.). Boden häufig. KrieGhoff (in BerGmann (1953) Bd. 3, Genitalstrukturen: %: Uncusfortsätze ausgezogen S. 41) bezeichnet ihn einst als selten und gab nur weni- und divergierend; &: Ductus bursae im Anfangsteil ge Fundorte an. stark abgewinkelt. Zygaena viciae ist zusammen mit Zygaena filipendu- Ähnliche Arten: Z. lonicerae und Z. trifolii. Beide Ar- lae die am häufigsten vorkommende Widderchen-Art ten sind größer und Fleck 3 ist größer und nicht strich- im Ilm-Kreis (jeweils rund 15% der gesamten Fundort- förmig. meldungen). Die Verbreitungskarte zeigt eine fast flä- Präimaginalstadien: Ei: Eigelege hell schwefelgelb. chendeckende Verbreitung über das gesamte Gebiet, da Raupe: Raupengrundfarbe grün, charakteristische weiße die Art ein breites Spektrum unterschiedlicher Lebens- Rückenlinie. Puppe/Kokon: Kokon kahnförmig, gelb, räume besiedelt. Ausgenommen sind die großflächigen mit Längsfalten, oft an dürren Grashalmen. Agrargebiete nördlich und östlich von Arnstadt sowie

221 Abb. 17: Zygaena viciae, Weimar, Ettersberg, Lehde, 29.06.2010 (Foto: K. Göhl).

Karte 14: Funde von Zygaena viciae im Ilm-Kreis.

Abb. 17a (links): Raupe von Z. viciae (Foto: K. Göhl)

Phänogramm 12: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena viciae im Ilm-Kreis.

222 die zusammenhängenden Nadelwaldforste des Thürin- ger Waldes, die der Art keinen Lebensraum bieten.

Auf Grund der weiten Verbreitung des Falters wird hier auf eine Aufzählung von Ortsangaben verzichtet (siehe Tabelle und Verbreitungskarte).

13. Zygaena (Zygaena) ephialtes (Linnaeus, 1767) Veränderliches Widderchen

Falter Beschreibung: Art mit großem, genetisch fixierten Po- lymorphismus. Peucedanoide Zeichnungsanlage: 5 oder 6-fleckig. Flecke farbig (rot oder gelb). Hinterflügeloberseite in Farbe der o. g. Flecke. Deutlicher Hinterleibsring eben- falls in der Farbe der Vorderflügelflecke.

Karte 15: Funde von Zygaena ephialtes im Ilm-Kreis.

Ephaltoide Zeichnungsanlage: 5 oder 6-fleckig. Flek- ke 1+2 farbig (rot oder gelb). Restliche Flecke weiß. Hinterflügeloberseite schwarz mit 1 bis 2 weißen Flek- ken. Deutlicher Hinterleibsring in der Farbe der Vorder- flügelflecke 1+2. Formen: Zeichnungsanlage Farbe Vfl-OS Vfl-Flecken Hlb-Ring Form

peucedanoid rot 5 rot athamanthae Abb. 18: Zygaena ephialtes, Weimar, Ettersberg, Lehde, 05.07.2011 (Foto: K. Göhl). rot 6 rot peucedani gelb 5 gelb aecus gelb 6 gelb icterica

ephaltoid rot/weiß 5 rot medusa rot/weiß 6 rot ephialtes gelb/weiß 5 gelb trigonellae gelb/weiß 6 gelb coronillae

In Thüringen kommen zum überwiegenden Teil die roten peucedanoiden Formen f. athamanthae und f. Abb. 18a: Raupe von Z. ephialtes (Foto: K. Göhl) peucedani vor. Sehr selten werden rot/weiße ephaltoide

223 Formen (f. medusa, f. ephialtes) gefunden. Siehe hierzu walddurchsetzten Landschaften mit Kalkboden ver- Punkt „Historische und gegenwärtige Verbreitung“. breitet. Er kann örtlich und jahrweise zahlreich erschei- Flugzeit: Ende Juni bis Ende August. nen. Die Stammform wurde höchst selten auf Kalkber- Ältester Fund/Meldung: 1913 (Bechstedt-Wagd, gen beobachtet.“ Bechstedter Holz, 30.07.1913, Glaser, E.). Als Fundorte gibt er die Muschelkalkberge um Arn- Frühester Fund/Meldung: 01.07. (Arnstadt, Jonastal, stadt und Plaue an: Lokal zahlreich in Busch- und 01.07.1998, Heuer, A.). Waldsteppe, so unter der Alteburg (Kreuzchen) im Spätester Fund/Meldung: 25.08. (Arnstadt, Wüster Geragrund bis Triglismühle, Alteburghochflächen über Berg, 25.08.1996, Kuna, G.). dem Patschberg und in der Patschmulde (Jonastal), Gö- Genitalstrukturen: %: Uncusfortsätze ausgezogen, mit litzens Holz, Unter dem Königstuhl und über dem Jung- stumpfer Spitze, Lamina dorsalis hat markante Haupt- fernsprung, Bittstedter Löbchen, Espenfelder Holz, dorne und teilweise kleine Nebendorne; &: Ostium Tieftal, Schweinsberg, Zimmertal bei Plaue, Veitberg bursae sklerotisiert, Ductus bursae im oberen Teil nicht (Steingraben), Reinsberge (besonders zahlreich unter abgewinkelt. der Kanzel), Strubbelsberg, Halskappe, Veronikaberg Ähnliche Arten: Keine. bei Martinroda, Mäuseberg bei Kettmannshausen und Präimaginalstadien: Ei: Eiablage in kleinen Eispiegeln. die Willinger Berge. Einige der damals noch waldfreien Raupe: Raupengrundfarbe cremegelb, charakteristische Gebiete (Alteburghochfläche, Patschberg, Jungfern- feine Rückenlinie. Puppe/Kokon: Kokon kahnförmig, sil- sprung, Königstuhl) sind inzwischen durch Aufforstun- ber glänzend, mit Längsfalten, oft an dürren Grashalmen. gen und Gehölzsukzessionen bewaldet und die Art ist Raupen-Futterpflanze: Coronilla varia (Bunte hier nur noch an warmen Waldsäumen mit Vorkommen Kronwicke), Hippocrepis comosa (Hufeisenklee). der Raupenfutterpflanze Bunte Kronwicke (Coronilla Rote Liste Thüringen: 3 varia) zu finden. Die hier u. a. vorkommenden Flocken- blumenarten (Centaurea spec.) werden vom Veränder- Historische und gegenwärtige Verbreitung lichen Widderchen als Nektarquelle genutzt. Die uns vorliegenden Meldungen bestätigen nur ei- BerGmann (1953) schreibt zu Zygaena ephialtes: „Er nen Teil der oben genannten Fundorte, erweitern die ist nur in der Hügelstufe in einigen warmtrockenen, Liste aber auch um Neufunde. Zu nennen sind u. a.

Phänogramm 13: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena ephialtes im Ilm-Kreis.

224 Arnstadt, Alteburg und Kreuzchen: Adloff 05.08.1998, 14. Zygaena (Zygaena) transalpina hippocrepidis Siegelbach, Triglismühle: Adloff 09.08.2002, Arnstadt, (Esper, 1780) Jonastal, Wüster Berg: Heuer 19.07.2010, Arnstadt, Steppenlehnen-Widderchen Jungfernsprung: Kuna 25.08.1996, Espenfeld, Klei- ner Bienstein: Meineke 20.07.2015, Dosdorf, Tieftal: Falter Kuna 02.08.1999, Plaue, Zimmertal: Kuna 28.07.2014, Beschreibung: Art mit großem, genetisch fixierten Po- Plaue, Kanzel: Thiele 22.08.1997, Plaue, Strubbels- lymorphismus. In Thüringen 6-fleckig. berg: Kuna 06.08.1999, Heyda, Heydaer Berg: Kuna Vorderflügelflecke auf der Unterseite kompakt flächig 31.07.2012, Kettmannshausen, Mäuseberg: Thiele rot verbunden. Fühlerspitzen grauweiß. 23.07.1995, Niederwillingen, Willinger Berg: Heuer Flugzeit: Ende Juni bis Mitte September. 07.07.2011. Ältester Fund/Meldung: 1930 (Arnstadt, Jungfern- Alle oben aufgeführten Fundorte befinden sich im We- sprung, 02.07.1930, Müller, R.). sten der Ilm-Saale-Ohrdrufer-Platte. Neben diesen gibt es Frühester Fund/Meldung: 26.06. (Arnstadt, Wüster auch eine Konzentration von Fundorten im Südosten der Berg, 26.06.1995, Thiele, A.). Muschelkalklandschaft. Diese liegen in der Umgebung Spätester Fund/Meldung: 01.09. (Arnstadt, Katzen- von Stadtilm: Großliebringen, Edelmannsberg: Göhl buckel, 01.09.2011, Thiele, A.). 13.07.2003, Singen, Kaffenberg: Thiele 24.07.2015, Eh- Genitalstrukturen: %: Cornutus im Aedeagus einfach renstein, Großen Kalm: Göhl 13.07.2005. mit wenig Zacken, Uncus relativ kurz mit stumpfer Die nordöstlichsten Fundplätze finden sich an der Kreis- Spitze; &: Ductus bursae faltig. grenze zum : Riechheim, Schwellberg: Ähnliche Arten: Z. angelicae (in Thüringen meist Brüggemeier 22.07.2013, die nordwestlichsten im Drei- 5-fleckig) und Z. filipendulae. Unterschiede auf der Gleichen-Gebiet: Holzhausen, Wachsenburg: Thiele Vorderflügel-Unterseite. 13.07.2011 und die südwestlichsten im Tal der Zahmen Präimaginalstadien: Ei: Eigelege gelb, in kleinen Ei- Gera: Geraberg, Bringeberg: Kuna 11.07.2014. spiegeln auf der Blattunterseite. Raupe: Raupenfarbe der Im Untersuchungsgebiet tritt die Art vorwiegend Dorsalseite grünlichgelb mit schwacher Mittellinie. Die in der roten Form (f. peucedani) auf. Die einzige Dorsalzone ist gelblich. Puppe/Kokon: Kokon kahnför- uns vorliegende Meldung der Nominatform (dunkle mig, schwefelgelb, mit Längsfalten. Puppe schwarz. Form) aus dem Gebiet des Ilm-Kreises stammt vom Raupen-Futterpflanze: Hippocrepis comosa (Hufeisen- Witztal bei Großhettstedt: Buchsbaum 17.08.1997, klee), Coronilla varia (Bunte Kronwicke), Lotus cor- ssp. medusa. niculatus (Hornklee). Zygaena ephialtes wurde an ihren Flugplätzen nie in Rote Liste Thüringen: 3 großer Anzahl beobachtet. Historische und gegenwärtige Verbreitung Superspezieskomplex transalpina / angelicae Diese Widderchenart ist in ihrem Aussehen sehr variabel, Z. transalpina und Z. hippocrepidis bilden zusammen was zur Beschreibung von einigen Unterarten geführt mit Z. angelicae einen Superspezieskomplex (naumann hat, die in die beiden Komplexe transalpina und hippo- & TremeWan 1984). Z. hippocrepidis besitzt nach nau- crepidis unterteilt werden (de freina & WiTT 2001). Die mann (1999) keinen Artstatus, sondern ist als Unterart Thüringer Populationen gehören zum Unterartenkom- von Z. transalpina zu werten. In Thüringen kommt Z. plex des atlantomediterranen hippocrepidis-Stammes. transalpina nur in dieser Unterart vor. BerGmann (1953) beschreibt hip- Die männlichen Genitalarmaturen unterscheiden sich pocrepidis als in der Hügelstufe in den Warmtrocken- nur in der Ausbildung der 2 Cornuti im Aedeagus, wo- gebieten nördlich des Gebirgswalls nur wenig verbrei- bei Z. angelicae die größte Abweichung aufweist. Bei tet. Auf seinen eng begrenzten, meist weit getrennten den weiblichen Genitalarmaturen sind sich Z. transal- Flugplätzen, die stets in Waldnähe liegen, tritt er in der pina und Z. angelicae sehr ählich. Z. transalpina hippo- Regel nur wenig zahlreich auf. Als Fundorte im Ilm- crepidis besitzt einen mehr faltigen Charakter. Kreis wird das Muschelkalkgebiet um Arnstadt (hier

225 Abb. 19: Zygaena fausta (links) und Z. transalpina hippocrepidis (rechts), Martinroda, 16.08.2011 (Foto: K. Göhl). lokal zuweilen ziemlich zahlreich in der Steppenhei- de), das Jonastal am Jungfernsprung, der Bienstein, die Karte 16: Funde von Zygaena transalpina im Ilm-Kreis. Haart, Gölitzens Holz, der Alteburg-Hang unter dem Kreuz und bei der Triglismühle, die Wasserleitefelsen bei Siegelbach, die Trockene Kehle im Walperholz, die der Veronikaberg und die Willinger Kanzel angegeben. Umgebung von Plaue (Ziegenried, Steppenbuschhei- Diese Fundorte können zum Großteil auch in heu- den an den Reinsbergen über Kleinbreitenbach), der tiger Zeit bestätigt werden: Jungfernsprung: Adloff Ostabhang der Reinsberge bei Heyda, die Halskappe, 12.08.2005, Bienstein: Meineke 12.08.2015, Haart,

Phänogramm 14: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena transalpina im Ilm-Kreis.

226 Kammweg: Kuna 16.07.2000, Alteburg und Kreuzchen: Genitalstrukturen: %: Ein Cornutus im Aedeagus mit Adloff 22.08.2001, Triglismühle: Adloff 12.08.2005, Schweif und 8-12 Zacken, der andere Cornutus ein- Plaue, Zimmertal: Kuna 13.08.1997, Kleinbreitenbach, fach, Uncus wie bei Z. transalpina hippocrepidis; &: Bettelbachtal: Kuna 13.08.1997, Heydaer Berg: Kuna Ductus bursae mit sichelförmigem Umriß. 17.08.2014, Veronikaberg: Thiele 16.08.2011, Nieder- Ähnliche Arten: Z. transalpina hippocrepidis: 6-flek- willingen, Tännreisig: Thiele 25.08.2000. kig; Flecke auf der Vorderflügelunterseite kompakt Das Verbreitungsgebiet entspricht in etwa dem von Zy- flächig rot verbunden. Genitalunterschiede siehe unter gaena ephialtes und liegt im Gebiet der Ilm-Saale-Ohr- dieser Art. Z. filipendulae: Größer; 6-fleckig; Flecke auf drufer-Platte. Während die oben aufgeführten Fundorte der Vorderflügelunterseite durch einen rötlich- grauen fast alle im Nordwesten, also im Großraum rund um Arn- Schleier verbunden. Fühlerspitzen schwarz. stadt liegen, gibt es noch eine Fundorthäufung im Gebiet Präimaginalstadien: Ei: Eigelege gelb als kleiner Ei- um Stadtilm: Gösselborn, Herrenberg: Thiele 12.08.2001, spiegel auf der Blattunterseite. Raupe: Ähnelt der von Singen, Kaffenberg: Thiele 12.08.2001, Ehrenstein, Gros- Z. transalpina hippocrepidis. Puppe/Kokon: Kokon ser Kalm: Thiele 29.07.1995. Weitere Nachweise gelan- kahnförmig, zitronengelb, mit Längsfalten, oft an dür- gen in Gräfenroda, Kammberg: Göhl 08.08.2014 und in ren Grashalmen. Frankenhain, Kirchberg: Kuna 24.07.2006. Raupen-Futterpflanze: Coronilla coronata (Berg- Kronwicke), Coronilla varia (Bunte Kronwicke). Rote Liste Thüringen: 2 15. Zygaena (Zygaena) angelicae Ochsenheimer, 1808 Historische und gegenwärtige Verbreitung Ungeringtes Kronwicken-Widderchen Zygaena angelicae wird im Ilm-Kreis nicht gefunden. Falter Sie ist eine südosteuropäische Art, die westlich bis zur Beschreibung: In Thüringen fast immer 5-fleckig. Schwäbischen Alb vorkommt. In Thüringen verläuft die Selten kommen Exemplare mit einem undeutlichen 6. nördliche Arealgrenze südlich des Thüringer Waldes. Punkt vor. Die Flecke sind auf der Vorderflügelunterseite Der von naumann et.al. (1984) Seite 29 aufgeführte strichförmig rot verbunden. Fühlerspitzen grauweiß. Fundort „Steppenheiden auf Kalk bei Plaue v. 8.8.1980 Flugzeit: Ende Mai bis Ende August. leg. K. H. Salpeter“ ist falsch und basiert vermutlich auf einer Verwechselung bei der Präparierung oder Etiket- tierung (Naumann in lit. mit A. Thiele vom 23.09.1997). Die Art ist in Thüringen lokal im Naturraum der Meinin- ger Kalkplatten (Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Hildburghausen) verbreitet und besiedelt dort war- me, halbschattige bis lichte, halbtrockene Standorte in Kiefernwäldern, Trockengebüsche und Waldsäume (Thiele in WesThus & friTzlar 2002).

Abb. 20: Zygaena angelicae, Henfstädt (Lkr. Hildburghausen), 15.07. Abbildung der Cornuti im Aedoeagus von Z. angelicae und Z. transal- 2010 (Foto: K. Göhl). pina hippocrepidis

227 Abb. 21: Zygaena filipendulae, Kopula, Dienstedt, 29.07.2009 (Foto: K. Göhl).

Karte 17: Funde von Zygaena filipendulae im Ilm-Kreis. 16. Zygaena (Zygaena) filipendulae (Linnaeus, 1758) Sechsfleck-Widderchen, Gemeines Blutströpfchen Präimaginalstadien: Ei: Eigelege gelb, in kleinen Grüppchen auf der Blattunterseite. Falter Raupe: Raupengrundfarbe gelb. Puppe/Kokon: Kokon Beschreibung: Relativ große Art mit 6 Flecken. Diese kahnförmig, weißlich bis gelbbraun, glänzend, mit sind auf der Vorderflügelunterseite durch einen rötlich- Längsfalten, oft an dürren Grashalmen. Puppe schwarz grauen Schleier verbunden. Fühlerspitzen schwarz. mit gelbbraunem Abdomen. Flugzeit: Ende Mai bis Ende August (Anfang Sep- Raupen-Futterpflanze: Lotus corniculatus (Horn- tember). klee), Lotus pedunculatus (Sumpf-Hornklee). Ältester Fund/Meldung: 1913 (Bechstedt-Wagd, Bechstedter Holz, 10.07.1913, Glaser, E.). Historische und gegenwärtige Verbreitung Frühester Fund/Meldung: 10.06. (Ohrdruf, TÜP, Großer Tambuch, 10.06.2000, Kuna, G.). BerGmann (1953) beschreibt Zygaena filipendulae als Spätester Fund/Meldung: 28.08. (Angelroda, Straßen- überall in wald- und wiesenreichen Landschaften bis hänge Kirchenwald, 28.08.2014, Kuna, G.). in die höchsten Gebirgslagen verbreitet und gemein. Genitalstrukturen: %: Uncus lang und dünn; &: Duc- Nur in den waldfreien Kultursteppen der Ebene ist sie tus bursae bauchig, Signum zweigeteilt. gewöhnlich weniger häufig. Er verzichtet auf eine Auf- Ähnliche Arten: Z. angelicae : Kleiner, meist 5-flek- listung von Fundorten. kig, Flecke auf der Vorderflügelunterseite strichförmig Aktuell zählt Zygaena filipendulae zusammen mit verbunden; deutliche Unterschiede in den Genitalarma- Zygaena viciae zu den am häufigsten vorkommenden turen. Z. hippocrepidis: Kleiner, Flecke auf der Vorder- Arten (jeweils rund 15% der Fundortmeldungen) und flügelunterseite kompakt rot verbunden (kein rötlich- ist fast im gesamten Ilm-Kreis anzutreffen. In den aus- grauer Schleier), deutliche Unterschiede in den Geni- geräumten Agrarlandschaften nördlich und östlich von talarmaturen. Beide Arten besitzen im Unterschied zu Arnstadt sowie in den Wäldern des Thüringer Waldes Z. filipendulae grauweiße Fühlerspitzen. fehlt es der Art an Lebensraum.

228 Phänogramm 15: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena filipendulae im Ilm-Kreis.

17. Zygaena (Zygaena) lonicerae (Scheven, 1777) grüngelb, mit undeutlicher Mittellinie. Puppe/Kokon: Klee-Widderchen Kokon kahnförmig, gelb, mit Längsfalten, oft an dürren Grashalmen. Falter Raupen-Futterpflanze: Trifolium medium (Mittlerer Beschreibung: Vorderflügeloberseite mit 5 roten Flek- Klee), Trifolium montanum (Berg-Klee), Lotus corni- ken. Diese neigen selten zur Konfluenz. Mittleres Flek- culatus (Hornklee), Lotus alpestre (Hügelklee). kenpaar (Fleck 3+4) deutlich getrennt. Hinterflügel mit schmalerem schwarzen Rand als Z. trifolii. Historische und gegenwärtige Verbreitung Flugzeit: Anfang Juni bis Ende August. Ältester Fund/Meldung: 1913 (Bechstedt-Wagd, BerGmann (1953) beschreibt Zygaena lonicerae als Bechstedter Holz, 10.07.1913, Glaser, E.). in waldreichen Landschaften von der Ebene bis in die Frühester Fund/Meldung: 16.06. (Möhrenbach, untere Bergstufe verbreitet und in den Kalklandschaf- Möhrenbachtal, 16.06.1986, Adloff, H.). ten der Hügelstufe örtlich und jahrweise häufig. Als Spätester Fund/Meldung: 20.08. (Großbreitenbach, Fundorte gibt er die Muschelkalkberge und Täler um Bugtal, 20.08.1996, Kuna, G.). Arnstadt an: Alteburghochfläche, besonders um Gö- Genitalstrukturen: %: Uncus kurz und stumpf, keine litzens Holz zuweilen häufig, Gebüschflur über dem prägnanten Unterschiede zu Z. trifolii. &: Ductus bur- Schönbrunn, Espenfelder Holz, Tambuch, Tieftal, hier sae stark sklerotisiert, schwach ausgebildetes Signum. häufig, Ziegenried, Waldschläge und Gebüschhänge der Ähnliche Arten: Z. trifolii. Beide Arten sind oft nur Reinsberge bei Plaue, besonders über Kleinbreitenbach anhand der Präimaginalstadien bzw. durch die spezifi- häufig, Halskappe, Veronikaberg bei Martinroda, Kam- schen ökologischen Ansprüche zu unterscheiden. merlöcher bei Angelroda, Rippersrodaer Holz, Mäuse- Ein unzuverlässiges Merkmal sind die Fühler. Diese berg und die benachbarten Waldberge, Willinger Berge. wirken bei Z. lonicerae schlanker (länger, dünner und Auch wenn die Art in vielen der o. g. Gebiete auch in spä- weniger gekolbt). teren Jahren noch beobachtet wurde, beispielsweise Arn- Präimaginalstadien: Ei: Eigelege zitronengelb, in Häuf- stadt, Alteburg und Kreuzchen: Wahl 03.08.1979, Espen- chen oder kleinen Eispiegeln. Raupe: Raupengrundfarbe feld, Jonastal, Kleiner Bienstein: Meineke 16.07.2015,

229 Abb. 22: Zygaena lonicerae, 22.06.2011 (Foto: K. Göhl).

Gossel, Vor dem Tambuch: Göhl 16.07.2013, Dosdorf, Tieftal: Kuna 02.08.1999, Dosdorf, Ziegenried: Mei- Karte 18: Funde von Zygaena lonicerae im Ilm-Kreis. neke 01.07.1996, Plaue, Zimmertal: Kuna 13.08.1997, Kleinbreitenbach: Kuna 13.08.1997, Behringen, Mäu- seberg: Kuna 07.07.2001, Niederwillingen, Tännreisig: alle Naturräume des Kreisgebietes mit Ausnahme der Kuna 04.08.1996, ist doch ein Großteil der Funde älter Agrarflächen nördlich und östlich von Arnstadt sowie als 10 Jahre. Neuere Sichtungen sind selten. den zusammenhängenden Waldflächen des Thüringer Die Gesamtzahl der Meldungen verteilt sich über Waldes. Bei BerGmann (1953) nicht aufgeführte Fund-

Phänogramm 16: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena lonicerae im Ilm-Kreis.

230 orte sind u. a.: Singen, Kaffenberg: Kuna 13.08.1999, am Riechheimer Berg (Buchsbaum 11.07.1994). Im Martinroda, alte Marienstraße: Thiele 20.07.2004 und Westen ist die Art bis zu den Weißen Steinen bei Ge- Gräfinau-Angstedt, Brandberg: Thiele 14.07.2014. Der schwenda (Kuna 21.07.2010) verbreitet, im Osten bis nordwestlichste Fundpunkt liegt am Roten Berg im zum Ramselgrund bei Dienstedt (Kuna 10.07.2001). Im Wachsenburggebiet (Kuna 10.08.1996), die nordöst- gebirgigen Süden findet sich Z. lonicerae noch auf den lichsten Vorkommen sind die Kaiserwiese bei Bech- Berg- und Sumpfwiesen des Schwemmbachtales bei stedt-Wagd (Heuer 12.07.2011) und der Vettersborn Großbreitenbach (Kuna 27.07.1998).

Abb. 23: Zygaena trifolii, 06.07.2010 (Foto: Demuth).

18. Zygaena (Zygaena) trifolii (Esper, 1783) Sumpfhornklee-Widderchen

Falter Beschreibung: Hygrophile 5-fleckige Art. Das mittlere Karte 19: Funde von Zygaena trifolii im Ilm-Kreis. Fleckenpaar (3+4) oft nicht deutlich getrennt (siehe Z. lonicerae), starke Neigung zur Konfluenz der Vorder- flügelflecken. Hinterflügel mit etwas breiterem Rand als Z. lonicerae. Ältester Fund/Meldung: 1942 (Riechheim, Osthause- Flugzeit: Mitte Mai bis Mitte August. ner Wald, 04.06.1942, Lotze, E.). Frühester Fund/Meldung: 04.06. (Osthausen, Ost- hausener Wald, 04.06.1942, Lotze, E.). Spätester Fund/Meldung: 07.08. (Pennewitz, Sorger- Teiche, 07.08.1996, Thiele, A.). Genitalstrukturen: %: Uncus kurz und stumpf, keine prägnanten Unterschiede zu Z. lonicerae. &: Ductus bursae nur schwach sklerotisiert, kein Signum. Ähnliche Arten: Z. lonicerae, siehe dort. Präimaginalstadien: Ei: Eigelege hell schwefelgelb. Raupe: Raupengrundfarbe grünlichgelb, charakteristi- sche weiße Rückenlinie. Puppe/Kokon: Kokon kahnför- S. 199/200: Abb. 23a: Raupe von Z. trifolii (Foto: K. Göhl) mig, gelb, mit Längsfalten, oft an dürren Grashalmen.

231 Phänogramm 17: Jahreszeitliche Fundverteilung von Zygaena trifolii im Ilm-Kreis.

Raupen-Futterpflanze: Lotus pedunculatus (Sumpf- ratal südlich von Arnstadt landwirtschaftlich intensiv Hornklee). genutzt und ab 1988 mit einer Kleingartenanlage über- Rote Liste Thüringen: 1 baut. Die von Lotze (in BerGmann 1953) im Bereich des Osthäuser Waldes beschriebenen Vorkommen bezogen Historische und gegenwärtige Verbreitung sich vermutlich auch auf Kalkquellmoore, wie die jetzi- Für diese ausgesprochen lokal auftretende Art gibt gen FND Vettersborn und Kleines Moor sowie Sumpf- BerGmann (1953) mehrere Vorkommen in Kalkflach- wiesen, wie die Große und Kleine Eckernwiese. Wäh- mooren und Quellbereichen im Übergang vom Mu- rend die geschützten Kalkquellmoore heute noch beste- schelkalk zum Röt (Oberer Buntsandstein) in der Um- hen und einen guten Pflegezustand aufweisen, wurden gebung von Arnstadt, Dosdorf, Plaue, Kleinbreitenbach die Feuchtwiesen großflächig entwässert, gedüngt und und Schmerfeld an. in mesophiles Grünland umgewandelt. Neben Z. trifolii Der überwiegende Teil dieser Kalkhangqellmoore liegt verschwanden in diesem Gebiet weitere spezialisierte heute in Naturschutzgebieten (NSG Ziegenried, NSG Falterarten wie E. aurinia, E. maturna und C. hero. Veronikaberg) bzw. ist als Flächennaturdenkmal (FND Häufig wurde Z. trifolii von Bergmann im Buntsand- Schmerfelder Tal, FND Unter den Zwetschenbäumen, steingebiet auf den Struthwiesen im Wipfratal bei FND Im Winkel, FND Binsenwiese) ausgewiesen. Durch Heyda und auf Sumpfwiesen am Titterwind und Rei- die Intensivierung des Grünlandes wurden viele Quellbe- chenbach bei Martinroda nachgewiesen. Durch den reiche melioriert bzw. die wenigen lokalen Vorkommen Bau der Talsperre Heyda (Probestau 1989) wurden die voneinander isoliert. Trotz guter Erforschung konnte Struthwiesen vollständig überflutet. Die Entwässerung hier Z. trifolii seit dem Erscheinen des Bergmannschen der Feuchtwiesen um Martinroda entlang des Titter- Werkes nicht mehr nachgewiesen werden. Da erst in den windes und des Reichenbaches und deren Umwandlung 1990er Jahren eine kontinuierliche Pflege der Kalkquell- zum mesophilen Weidegrünland führten hier ebenfalls moore begann, ist die Verbrachung und Umwandlung zum Erlöschen der Population. In der Sammlung des dieser Lebensräume zwischen 1953 und 1990 eine we- entomologisch tätigen Lehrers Rolf Müller befinden sentliche Ursache für das Verschwinden der Art. sich mehrere Belegexemplare aus der Umgebung von So wurde beispielsweise die Rittersteinwiese im Ge- Oberwillingen (5 %% vom 20.07.1952). Trotz Nach-

232 suche und Auswertung der Offenlandbiotopkartierung Dank wurden keine geeigneten Habitate im Umfeld von Oberwillingen gefunden. Daher kommt nur die Grün- Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Thomas Meineke für die landintensivierung durch Melioration und Düngung als Bereitstellung der Ilm-Kreis-Karte mit Minutenfeldern Ursache für das Verschwinden der Art in Betracht. als jpg-Format zur Darstellung der Funddaten in Verbrei- Eine intensive Suche nach den von BerGmann 1953 im tungskarten. Weiterhin sei den Herren Ulf Buchsbaum Wipfratal beschriebenen Vorkommen erbrachte durch und Hartmuth Strutzberg für die fotografische Darstellung Thiele am 3.08.1996 im Altwipfergrund zwischen Un- bzw. das Scannen der Genitalpräparate Dank gesagt. Herrn terpörlitz und Heyda auf einer Feuchtwiese die Entdek- Matthias Hartmann danken wir für die kritische Durch- kung eines isolierten und individuenarmen Vorkom- sicht des Manuskripts. Weiterhin danken wir der Unteren mens. Die Anzahl der beobachteten Falter lag zwischen Naturschutzbehörde des Ilm-Kreises für die Erteilung der 20 bis 30 Exemplaren jährlich. Darunter waren auch artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung. einige Exemplare mit konfluenter Flügelzeichnung. Am 13.06.2000 fand der Zweitautor 2 Puppen an Bin- sen und 2 Raupen an Sumpf-Hornklee. Teile der Wie- Literatur se wurden damals im Auftrag des Forstamtes Ilmenau einschürig gemäht. Seit 2008 konnte Z. trifolii auf der BerGmann, A. (1953): Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Bd. 3. - Jena, 552 S. Fläche nicht mehr gefunden werden. Eine der Ursachen dörinG, e. (1934/35): Der Veronikaberg und das Wipfratal bei Ilmenau des lokalen Aussterbens ist die Isolation der Fläche in Thüringen. - Internationale Entomologische Zeitschrift 28: 131-141. ohne Chance einer Wiederbesiedlung aus dem Umfeld. erdmann, o. (1932/33): Entomologische Beobachtungen an der Eine weitere kleine Population wurde durch Thiele am Schmetterlingsfauna des oberen Schwarzatales. Jahresberichte des Thür. Entomologen-Vereins 1932/33. - Sonderdrucke der In- 07.08.1996 auf einer aufgeforsteten Feuchtwiese an der ternationalen Entomologischen Zeitschrift: 38-51. Bundesstraße 88 zwischen Gehren-Jesuborn und Pen- freina, J. J.de & T. J. WiTT (2001): Die Bombyces und Sphinges der newitz-Sorge gefunden. Auch dieses Vorkommen ist Westpalaearktis (Ins., Lepid.), Band 3. - München, EFW Edition Forschung und Wissenschaft, 575 S. inzwischen bedingt durch die Aufforstung erloschen. friedrich, e., s.-i. erlacher & r. BellsTedT (1993): Faunistische Un- Derzeit sind nur noch zwei kleine Verbreitungsgebiete tersuchungen des Truppenübungsplatzes Ohrdruf, Bereich „Bir- kig“. - in WeiperT, J.: Ergebnisse der faunistischen Bearbeitung bekannt, die 1998 und 2002 durch G. Kuna im Rahmen des Truppenübungsplatzes Ohrdruf 1988 bis 1994 (Landkreis von Biotopuntersuchungen (Kuna in WeiperT 1998, Gotha und Ilm-Kreis/Thüringen) im Rahmen der Erstellung ei- nes Schutzwürdigkeitsgutachtens. - Unveröff. Gutachten i. A. v. una K 2002) entdeckt wurden. ÖKOPLAN GmbH. Die derzeitig bekannten Vorkommen existieren auf klei- Göhl, K. (2011): Rote Liste der Widderchen (Insecta: Lepidoptera: nen Feuchtwiesen mit inselartigen Beständen von Bin- Zygaenidae) Thüringens, 3. Fassung. - Naturschutzreport 26: 315-318. sen und Sumpf-Hornklee. Reiche Bestände der Sumpf- Göhl, K. & H. adloff (2014): Zuchtbericht Jordanita subsolana (Stau- Kratzdistel werden als Nektarquelle genutzt. Der Fundort dinger, 1862). - Mitteilungen des Thüringer Entomologenverban- des e.V. 21 (2): 49-51. Gräfinau-Angstedt, Brandberg liegt in der Paulinzellaer Göhl, K. & A. Thiele (2010): Zygaenidae. - Check-Listen Thüringer Buntsandstein-Waldlandschaft, Gehren, Langer Berg Insekten 18: 37. Grosser, m., n. Grosser & V. KreBs (2015): Erfassungen zur Fauna der im Schwarza-Sormitz-Gebiet. In der Muschelkalkland- tagaktiven Lepidoptera und der Saltatoria im FFH-Gebiet „Edel- schaft um Arnstadt–Plaue scheint Z. trifolii bereits seit mannsberg“ bei Großliebringen im Ilm-Kreis in den Jahren 2010 mehreren Jahrzehnten nicht mehr vorzukommen. - 2012. - Thüringer Faunistische Abhandlungen XX: 99-111. Grosser, n. (2016): Langzeituntersuchungen zur Fauna der „Macrolepi- Die in BerGmann (1953) aufgeführten Fundorte wur- doptera“ im Bereich des NSG „Jonastal“ bei Arnstadt (Ilm-Kreis/ den nicht in die Datenbank aufgenommen und auch Thüringen) - Teil I - tagaktive Taxa: Zygaenidae, Hesperiidae, Papilionidae, Pieridae, Riodinidae, Lycaenidae, Nymphalidae. - nicht in der Verbreitungskarte dokumentiert, da keine Thüringer Faunistische Abhandlungen XXI: 119-136. zeitliche Zuordnung möglich war und auch keine Be- hofmann, a. (1994): Zygaeninae. - In: eBerT, G. (Hrsg.): Die Schmet- legexemplare existieren. terlinge Baden-Württembergs. Bd. 3, Nachtfalter. - Ulmer-Ver- lag. Stuttgart-Hohenheim: 196-335. Keil, T. (1993): Beiträge zur Insektenfauna Ostdeutschlands: Lepido- ptera - Zygaenidae. - Entomologische Nachrichten und Berichte 37 (3): 145-199. Knorre, D. v. (1983): Die zoologisch-paläontologischen Sammlungen des Phyletischen Museums. - Friedrich-Schiller-Universität Jena. S. 38. 233 Koch, M. (1984): Wir bestimmen Schmetterlinge. - Radebeul, 792 S. Kreusel, B. (1999): Dispersionsdynamik von Widderchen zwischen verinselten Kalkmagerrasen in Süddeutschland unter besonderer Berücksichtigung von Naturschutzaspekten. - Natur und Land- schaft 74 (6): 255-265. Kuna, G. (1998): Bemerkenswerte Tagfalter- und Zygaenenbeobachtun- gen 1997 in Thüringen, Zygaenennachträge von 1996. - Mittei- lungen des Thüringer Entomologenverbandes e. V. 5 (2): 39-46. - (1999): Bemerkenswerte Tagfalter- und Zygaenenbeobachtungen 1998 in Thüringen. - Mitteilungen des Thüringer Entomologenverbandes e. V. 6 (2): 51-56. - (2000): Bemerkenswerte Tagfalter- und Zygaenenbeobachtungen 1999 in Thüringen. - Mitteilungen des Thüringer Entomologen- verbandes e. V. 7 (1): 11-16. - (2001): Bemerkenswerte Tagfalter- und Zygaenenbeobachtungen 2000 in Thüringen. - Mitteilungen des Thüringer Entomologen- verbandes e. V. 8 (2): 76-82. - (2002): Die Verbreitung des Schwarzblauen Wiesenknopf-Amei- senbläulings (Maculinea nausithous BERGSTRÄSSER, 1779) in der Umgebung von Gehren/Ilm-Kreis. - Unveröff. Gutachten i. A. d. LRA Ilm-Kreis. meineKe, T. (1996): Heuschrecken im Ilm-Kreis. - Unveröff. Gutachten i. A. d. Staatl. Umweltamtes Erfurt, 196 S. naumann, c. m. & W. G. TremeWan (1984): Das Biospecies-Konzept in seiner Anwendung auf die Gattung Zygaena Fabricius, 1775 (Insecta, Lepidoptera, Zygaenidae). - Spixiana 7: 161-193. naumann, c. m., G. m. Tarmann & W. G. TremeWan (1999): The We- stern Palaearctic Zygaenidae. - Apollo Books Stenstrup. 304 pp. naumann, c. m., r. feisT, G. richTer & u. WeBer (1984): Verbrei- tungsatlas der Gattung Zygaena Fabricius, 1775 (Lepidoptera, Zygaenidae). - Thesis zoologiae 5: 1-45, Maps 1-97. pro naTura - schWeizer Bund für naTurschuTz (Hrsg.) (1997): Schmet- terlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Bd. 2, Hesperiidae, Psychi- dae, Heterogynidae, Zygaenidae, Syntomidae, Limacodidae, Drepanidae, Thaatiridae, Sphingidae. - Fotorotar AG Druck & Kommunikation Verlag, Egg, 679 pp. Anschriften der Verfasser: RennWald, e., T. soBczyK & a. hofmann (2011): Rote Liste und Ge- samtartenliste der spinnerartigen Falter (Lepidoptera: Bombyces, Karl Göhl Sphinges s. l.) Deutschlands. - Naturschutz und Biologische Viel- falt 70 (3): 243-283. Hufelandstr. 10 rommel, r. - p., p. 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(1998): Schutzwürdigkeitsgutachten für den geplanten Ge- Am Stollen 1 schützten Landschaftsbestandteil „Feuchtwiesen und Flachmoor am Brandberg“ bei Gräfinau-Angstedt (Ilm-Kreis/Thüringen). - D-98693 Ilmenau Unveröff. Gutachten i. A. d. LRA Ilm-Kreis. [email protected]

234 Tafel 1: Männliches Genital (a), Aedeoagus (b) und weibliches Genital (c) von: Rhagades pruni, Jordanita subsolana, J. globulariae, Adscita geryon, A. statices (Montage: K. Göhl).

235 235 Tafel 2: Uncus-Komplex (a), Lamina dorsalis (b) und weibliches Genital (c) von: Zygaena minos, Z. purpuralis, Z. fausta, Z. osterodensis (Montage: K. Göhl).

236 236 Tafel 3: Uncus-Komplex (a), Lamina dorsalis (b) und weibliches Genital (c) von: Zygaena carniolica, Z. loti, Z. viciae (Montage: K. Göhl).

237 237 Tafel 4: Uncus-Komplex (a), Lamina dorsalis (b) und weibliches Genital (c) von: Zygaena ephialtes, Z. transalpina, Z. angelicae (Montage: K. Göhl).

238 238 Tafel 5: Uncus-Komplex (a), Lamina dorsalis (b) und weibliches Genital (c) von: Zygaena filipendulae, Z. lonicerae, Z. trifolii (Montage: K. Göhl).

239 239 8 6 8 8 5 6 7 9 13 12 11 14 12 Arten pro 12 Fundort 6 6 4 4 2 2 3 3 9 9 5 5 3 2 2 2 8 6 8 7 11 43 48 13 38 16 32 8 30 37 9 24 4 37

Meldungen 112 pro Fundort

trifolii 1 2 1 6 5 1 103 13 1 1 4 lonicerae 1 2 7 1 4 6 2 48 8 2 2 1 2 1 3 1 1 4 4 8 3 3 filipendulae 11

angelicae

1 1 5 7 4 1 2 1 5 1 transalpina 1 1 3 2 3 4 4 1 1 1 6 9 7 1 1 1 1 ephialtes 3 3 6 1 1 1 1 5 1 6 3 viciae 10

1 osterodensis 1 1 1 5 5 9 5 1 2 6 1 1 1 1 1 1 1 2 3 3 4 3 5 loti 11

7 9 2 3 4 2 2 1 1 1 1 7 3 carniolica 11 1 2 1 3 4 3 fausta 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 8 2 6 purpuralis 2 1 1 1 3 2 8 2 2 6 4 3 4 4 7 3 3 6 minos

1 1 1 5 1 16 14 5 10 9 18 25 1 statices

1 1 2 2 4 1 1 geryon 3 3 2 2 1 1 3 globulariae

subsolana 1 2 2 2 4 6 4 3 4 2 34 1 1 1 1 1 1 1 3 1 pruni Bittstädt Fundort

MTB/Q 5131 4Arnstadt, Plauescher Grund 5131 3 Gossel, Ebanotte 5131 3 Gossel, Rote Hütte 5131 3 Espenfeld, Götzberg 5131 3 Arnstadt, Pfennigsberg 5131 2 Weinberg Arnstadt, 5131 1 Haarhausen, Ziegenberg 5131 1 Haarhausen, Rückberg 5131 1 (NSG) Wachsenburg Holzhausen, 5131 1 Holzhausen, Roter Berg 5032 4 Kaiserwiese Bechstedt-Wagd, 9 5131 1 Holzhausen, Heckenberg 8 7 5131 1 Längel W, Haarhausen 6 5 5131 1 Haarhausen, Kalkberg 4 3 2 1 5032 3 Bechstedter Holz Bechstedt-Wagd, 26 25 5131 4Arnstadt, Katzenbuckel 23 24 22 21 5131 3 Tieftal Dosdorf, 11 20 19 5131 3 Tambuch u. Tambuch dem Vor Arnstadt, Jonastal, 1 1 18 5131 3 Arnstadt, Jonastal, Bienstein 17 5131 3 Abzweig Espenfeld Arnstadt, Jonastal, 16 5131 3 Arnstadt, Jonastal 15 5131 3 Arnstadt, Eichfeld 14 5131 3 Espenfeld, Sonnenberg 13 5131 3 Espenfeld, Haart 12 5131 3 lfd- Nr 10 5131 2 E Wipfraaue Eischleben, Tabelle1: Fundorte und Fundortmeldungen Tabelle1:

240 8 3 8 1 6 8 4 8 7 6 11 11 Arten pro 14 Fundort 3 3 4 4 1 1 2 2 1 1 5 2 1 1 1 1 3 2 5 8 4 1 1 1 1 8 11 24 8 11 27 13 77 10 9 32 57 27 17 9 116 Meldungen 131 12 pro Fundort trifolii 1 2 2 lonicerae 4 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 2 2 filipendulae 10 1 4 3 angelicae 4 5 5 1 8 8 8 2 2 transalpina 1 1 1 1 6 5 1 ephialtes 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 viciae 12

1 1 5 15 10 osterodensis

1 1 2 2 2 3 2 2 2 2 3 1 1 5 1 1 2 2 2 2 loti 2 4 8 2 1 1 5 1 5 11 11 12 carniolica 13 9 10 9 10

6 84 6 4 6 1 4 3 6 3 2 4 3 2 fausta 1 1 2 1 purpuralis

26 1 1 5 1 1 2 6 6 8 1 1 minos

1 3 2 1 9 statices

1 3 geryon 1 globulariae 1 1 1 subsolana 25

1 13 4 1 1 1 2 3 4 1 2 1 1 pruni Arnstadt Fundort

MTB/Q 5132 2 Rödersberg Wernigsleben, 5132 2 W Riechheim, Königsstuhl 5132 2 Gügleben 5132 2 , Haardt 5132 2 Straßenumfahrt Riechheim, Schwellberg, 5132 1Wipfraaue Kirchheim, 5131 4 Wüster Berg Arnstadt,Jonastal, 5131 4 Arnstadt, Jonasberg 5131 4 Arnstadt, Hain + Käfernburg 5131 4 u. Kreuzchen Alteburg Arnstadt, 5131 4 5131 4Triglismühle Siegelbach, 5131 4 (Nordteil) Dannheim, Kuhberg 54 5133 3 Dienstedt, Ramselgrund 53 5133 3 Dienstedt, Schenkhopfenberg 52 5132 4 Großhettstedt, Hettstedter Berg 51 5132 4Wüllersleben, Großes Holz (Ostteil) 50 5132 3Wüllersleben, Remmsberg 49 5132 3 Ettischleben, Dornenberg 48 47 5132 2 (FND) Vettersborn Riechheim, 4546 5132 2 Wald Osthausen, Osthausener 44 43 42 41 5132 1W Rödersberg Wernigsleben, 40 39 5131 4 Dosdorf, Haart (Südost) 38 37 5131 4 Arnstadt, Jungfernsprung +Jonasberg 36 35 5131 4 Arnstadt, Hohe Buchen 34 33 31 5131 4Wasserleite Siegelbach, 32 30 29 5131 4 Siegelbach, Siegelbacher Grund 28 lfd- Nr 27 5131 4Arnstadt, Siegelbach

241 6 8 4 3 3 8 Arten pro Fundort 1 1 9 3 3 13 1 3 1 1 1 1 2 2 4 4 1 1 1 1 2 2 5 5 5 2 2 1 1 5 6 2 1 1 3 3 7 5 2 2 5 6 4 11 14 10 24 8 Meldungen 16 pro Fundort

trifolii 1 1 1 1 1 1 lonicerae

1 2 1 1 2 1 1 1 filipendulae

angelicae 2 2 2 3 1 1 1 transalpina 1 1 1 ephialtes 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 2 viciae

osterodensis 2 2 2 1 1 1 1 1 1 loti

1 2 3 3 2 2 carniolica 1 1 4 3 6 2 4 2 fausta

purpuralis

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 minos

1 1 1 1 2 5 1 1 2 statices

2 1 2 3 22 2 geryon

1 1 1 1 globulariae

subsolana

pruni Dosdorf/Arnstadt Fundort

MTB/Q 5231 1 Liebenstein, Habichtsleite 5231 1 Gossel, Braustal 5230 4 Bad Marxens Ecke SW NW Wiese Geschwenda, 5230 4 Geschwenda, Hanftal, Oberhang 5230 4 Unteres Kehltal Gehlberg, 5230 4 Frankenhain, Sandbachgrund Süd 5230 4 Rainwegwiese Arlesberg, 5230 2 Gräfenroda, Habichtsleite Ostteil 82 81 5231 1Tannenbergtal Gossel, 7980 5231 1 7778 5231 1 Dosdorf, Schweinsberg 5231 1 Süd Tieftal Dosdorf, 76 52304 Gräfenroda, Rottenwiese 75 5230 4 Gräfenroda, Neudorfwiese 7374 5230 4 Gräfenroda, Kammberg 5230 4 Gräfenroda, Lütschegrund 72 5230 4 Gräfenroda, Gräfenrodaer Grund 71 5230 4 Gräfenroda, Drahmisselwiese 69 5230 4 Gräfenroda 70 5230 4 Gräfenroda, Dörrberg 68 67 5230 4 Stein Weißer Geschwenda, 66 65 5230 4 Geschwenda 64 63 62 61 5230 4 FND Zahmes Geratal Arlesberg, 60 59 5230 2 Gräfenroda, Burglehne 58 5230 2Wiesenstraße Wiese Frankenhain, 57 5230 2 Frankenhain, Sandbachgrund Nord 55 5230 2 Crawinkel, Rumpelskopf lfd- Nr 56 5230 2 Frankenhain, Kirchberg

242 1 9 4 4 6 6 8 8 5 Arten pro Fundort 2 2 5 5 5 5 1 1 1 1 4 4 2 2 3 3 9 7 1 1 1 1 7 7 1 1 8 1 1 1 1 3 3 1 1 6 3 2 2 11 22 10 29 10 10 Meldungen 12 pro Fundort 3 3 trifolii

1 1 3 lonicerae

1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 1 1 1 1 2 1 filipendulae angelicae 3 3 2 2 1 1 1 1 1 2 2 transalpina

1 1 1 1 5 2 1 1 ephialtes

1 1 1 1 1 1 1 2 viciae

osterodensis 1 1 1 1 1 1 2 4 2 2 2 1 1 1 1 loti 1 1 1 3 6 6 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 carniolica

8 2 5 1 fausta

1 purpuralis

1 2 1 1 2 3 2 1 1 1 minos 1 statices 2 1 geryon

1 1 globulariae subsolana 1 2 1 pruni

Elgersburg Plaue Fundort

MTB/Q 5231 3 5231 1 Plaue, Frankental 5231 1 5231 1 Liebenstein, Ziegenberg 5231 1W Neusiß, Kahler Berg 99 5231 2 Dosdorf, Ziegenried 98 5231 2 (Südteil) Dannheim, Kuhberg 97 5231 2 Branchewinda, Sommerleite 96 5231 2 Behringen, Mäuseberg 95 5231 1 Liebenstein, 1000 m N Beerberg 94 5231 1 Gräfenroda, Gräfenrodaer Berg 93 5231 1 West Gossel, Zimmertal 92 5231 1 Gossel, Kalkberg 91 5231 1 Plaue, Zimmertal 90 5231 1 Vobistal Plaue, 89 5231 1 W Plaue, Strubbelsberg, 88 87 5231 1 Plaue S, Spring 86 85 5231 1 Neusiß, Frankental 83 lfd- Nr 84 110 109 5231 3Angelrode, Ziegenberg 108 5231 3Wirrbachtal Angelroda, 107 5231 3 Straßenhänge Kirchenwald Angelroda SW, 106 5231 2Wipfratal Oberes Wipfra, 105 5231 2 Reinsfeld, Mittelberg 104 5231 2 Plaue, Reinsberge 103 5231 2 Plaue, Kanzel 102 5231 2 südl. Kanzel Wiesen Kleinbreitenbach, 101 5231 2 Kleinbreitenbach, Rabenberg 100 5231 2 Kleinbreitenbach

243 8 6 8 4 5 6 8 4 Arten pro Fundort 5 5 6 6 6 6 1 1 8 6 9 1 1 7 4 4 1 1 6 21 2 1 4 2 1 1 45 2 11 39 25 10 15 12 9 19 7 13 Meldungen 13 7 19 9 pro Fundort 1 1 1 trifolii

1 5 5 18 5 1 3 1 2 1 lonicerae 1 1 5 7 2 2 4 1 1 2 2 2 1 1 2 1 1 2 2 2 11 1 5 2 2 1 filipendulae

angelicae 5 1 3 2 3 transalpina

4 4 2 1 1 1 1 ephialtes 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 viciae

1 osterodensis 4 2 2 2 2 2 3 3 2 2 6 2 2 3 2 3 21 2 1 2 2 3 2 loti

1 1 2 2 3 4 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 carniolica 2 6 fausta

purpuralis 2 2 6 2 1 1 1 1 2 1 1 1 1 minos

1 1 1 statices

1 1 1 2 geryon 1 globulariae

subsolana 1 1 2 pruni Heyda Fundort

MTB/Q 5231 3 Geschwendaer Berg Geraberg, 5231 3 Bringeberg Geraberg, 5231 3 Kammerlöcher Geraberg, 5231 3 Stein Weißer Geraberg, 5231 3Wirrbachtal/Hanftal Geschwenda, 5231 3 Heyda, Heydaer Berg 5231 3Veronikaberg Martinroda/Ilm., 5231 3 Ilmenau/Roda, Kupferberg 5231 3Viehberg Neusiß, Zierautal +

lfd- Nr 111 138 5232 1 Stadtilm, 300m südl. Großes Holz 137 5232 1 Berg Willinger Oberwillingen, 136 5232 1 Oberwillingen 112 135 5232 1 Töpsgraben Niederwillingen, 113 114 115 116 118 117 119 134 5232 1 Tännreisig Niederwillingen, 133 5232 1 Niederwillingen, Mittelhöhe 132 5232 1 Kettmannshausen, Mäuseberg 131 5232 1 Griesheim, Ilmaue 130 5232 1 Griesheim, Griesheimer Berg 129 5232 1 Geilsdorf, Deubetal Läuseberg-Silberberg 128 5231 4 Halskappe Schmerfeld SW, 127 5231 4 Unterpörlitz, Streichgrund 126 5231 4 Unterpörlitz, Schlemmteiche 125 5231 4 Ilmenau, Rodäcker 124 5231 4 Wipfragrund Heyda, 123 5231 4 Heyda, Stausee, alter Fahrweg nach Bücheloh 122 5231 4 Heyda, Stausee 121 5231 4 (Südost) Heyda, Heydaer Berg 120 5231 4

244 4 8 7 6 7 5 8 3 Arten pro Fundort 2 2 3 2 1 1 1 1 5 5 5 3 2 5 5 8 6 1 1 9 3 3 1 1 12 1 2 6 2 4 4 6 6 4 4 5 2 2 11 11 14 20 12 7 21 7 Meldungen 14 pro Fundort trifolii

1 1 1 1 1 lonicerae 2 1 2 3 1 1 3 3 1 1 2 1 1 2 2 1 2 3 1 1 1 3 1 1 1 1 filipendulae angelicae 1 1 1 1 2 3 1 1 transalpina 2 1 1 1 1 1 1 ephialtes 1 1 1 1 1 3 1 1 viciae

osterodensis 1 2 2 2 1 1 1 2 1 1 1 1 1 2 2 2 1 2 1 1 1 2 2 2 3 loti

1 3 3 3 4 2 2 2 1 1 1 1 1 2 3 2 2 3 6 3 1 1 1 1 carniolica

fausta purpuralis 1 2 1 2 1 1 1 2 minos

statices geryon globulariae subsolana 5 pruni

Nahwinden Fundort

MTB/Q

lfd- Nr 166 5232 3 Geilsdorf 165 5232 3 Dörnfeld, Singener Bach 164 5232 3 Cottendorf, Humbachsteiche 163 5232 3 Bücheloh, Sandgrube 162 5232 2 Wüllersleben, Großes Holz 161 5232 2 Weinberg Stadtilm, 160 5232 2 Stadtilm, Spitzer Hügel 159 5232 2 Stadtilm, Schweinskopf 158 5232 2 Stadtilm, Haunberg 157 5232 2 Stadtilm, Hamstertal 156 5232 2 Stadtilm, Hamsterberg 155 5232 2 154 5232 2 Kleinhettstedt, Hölle 153 5232 2 Großliebringen, Kleiner Hund 152 5232 2 Großliebringen, Edelmannsberg 151 5232 2 Großliebringen 149 5232 2 150 Nordost Geilsdorf, Läuseberg 5232 2 Großhettstedt, Katzenzahl 148 5232 2 Großliebringen, Loh 147 5232 2 Witztal Großhettstedt, 146 5232 2 Ehrenstein, Kleiner Kalm 145 5232 2 Döllstedt, Presslergrund 144 5232 2 Döllstedt, Deeschbachtal 143 5232 1 Berg Taßdorfer Traßdorf, 142 5232 1 West Weinberg Stadtilm, 141 5232 1 Stadtilm, Sperlingsberg 139 5232 1 Stadtilm, Buchberg 140 5232 1 Stadtilm, Kaffenberg

245 3 1 1 1 1 1 4 1 11 Arten pro 12 Fundort 1 1 1 1 5 2 2 2 4 3 1 1 1 1 2 1 1 1 1 2 2 7 1 1 1 2 3 3 9 7 6 6 5 7 7 2 33 26 19 7 30 8 Meldungen 13 7 pro Fundort 1 9 5 trifolii 1 1 1 1 3 lonicerae 1 1 3 1 filipendulae

angelicae 2 transalpina 1 1 ephialtes

1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 3 3 1 3 viciae

osterodensis 1 2 3 3 4 4 4 2 2 2 2 loti 2 2 2 2 2 2 4 1 1 1 5 5 1 1 1 1 1 1 1 carniolica

fausta 3 4 4 3 3 3 3 3 purpuralis 1 1 2 4 5 3 1 minos

1 1 2 2 1 1 2 1 1 2 2 7 2 1 statices

4 3 1 geryon

3 1 globulariae 1 subsolana 2 3 1 1 pruni Fundort

MTB/Q

lfd- Nr 194 5331 1 Stützerbach, Meyersgrund 193 5331 1 nordwestl. Pfaffenteich Roda, Bergwiese 192 5331 1 Roda, Kupferberg 191 5331 1 Oehrenstock, Steibachtal (NW) 190 5331 1 Manebach, Moosbachgrund 189 5331 1 Manebach, Langebachtal 188 5331 1 Manebach, Hirschgrund 187 5331 1 Ilmenau, Herzogröderwiese 186 5331 1 West Ilmenau, Schortetal 185 5330 4 Stützerbach, Pompwiese 184 5330 4Wiese Stützerbach, Große 183 5330 4 Stützerbach, Leitelstal, Leitelstaler Kopf 182 5330 4 Wand Taubacher Stützerbach, Ilmwiese nördl. 181 5330 4 Schmücke, Mordfleckwiese Gehlberg, 180 5330 2 Ortslage Gehlberg, 179 5233 1 Ehrenstein, Großer Kalm 178 5232 4 Kleinliebringen, Husarenberg 177 5232 4 Gösselborn, Herrenberg 176 5232 4 Gösselborn 175 5232 4 Südost Geilsdorf, Läuseberg 174 5232 4 Geilsdorf, Eichberg 173 5232 3 Singen, Singener Berg 172 5232 3 Singen, Kaffenberg 171 5232 3 Griesheim/Hammersfeld, Spielberg 170 5232 3 Flachmoor Gräfinau-Angstedt, Brandberg, 168 5232 3 169 Gösselborn, Hirschwinkel 5232 3 Nord Gräfinau-Angstedt, Brandberg 167 5232 3 Südwest Geilsdorf, Läuseberg

246 1 1 1 2 1 1 1 1 4 5 1 Arten pro Fundort 4 3 5 1 2 4 2 5 1 1 6 2 4 2 2 2 1 1 13 1 2 5 5 1 1 3 2 2 1 1 1 1 2 2 2 4 3 3 2 3 2 6 11 Meldungen 10 pro Fundort 1 trifolii

1 1 1 lonicerae 1 1 1 2 filipendulae angelicae transalpina ephialtes 1 1 1 1 2 1 1 1 2 1 4 1 2 6 viciae

osterodensis 2 loti 3 carniolica 5 fausta 1 2 purpuralis 2 1 minos 2 5 2 4 2 4 1 5 2 2 1 1 3 1 1 1 1 1 1 2 1 2 1 statices geryon globulariae subsolana pruni Ilmenau Fundort

MTB/Q 5331 3Taubachgrund Stützerbach, 5331 3 Stützerbach, Lengwitzgrund 5331 3Allzunah, Oberes Gläsertal 5331 2 Wildtal Oehrenstock, 5331 2 Oehrenstock, Oehretal 5331 2 Voglersmühle NE Wohnhaus lmenau, Schortetal, 5331 2 am Badeteich Wiesen Langewiesen, 5331 2 Ilmenau, Rottenbachwiese (Brauerei) 5331 2 Ilmenau, Eichicht

lfd- Nr 211 222 221 5331 3 Stützerbach, Milchwiese 220 219 5331 3 Stützerbach, Leitelstal 218 5331 3 Stützerbach, Heiligenwiesen 217 5331 3 Stützerbach, Freibachgrund 216 5331 3 Schmiedefeld, Ziegensumpf 215 5331 3 Schmiedefeld, Rehbockwiese 214 5331 3 Stützerbach, Göpfersbachtal 213 5331 3 Frauenwald, Gersheit 212 5331 3 Oehrenstock, Steinbachtal Südwest 210 5331 3 Allzunah, Hadergrund 209 5331 2 Wasserwerk nordwestl. am Tal Wümbach, 208 207 5331 2 Oehrenstock, Steinbachtal 206 205 5331 2 Oehrenstock, Hochzeitswiese 204 203 202 201 5331 2 Ilmenau, Herrenlehde 200 199 5331 2 Ilmenau, Ehrenberg 198 5331 2 197 5331 2 Gehren, Lohmewiesen am Esbach 196 5331 2 Gehren, In der Lohme 195 5331 2Teiche Ilmenau, Ilmenauer

247 1 1 1 1 5 1 7 2 Arten pro Fundort 2 2 4 3 4 4 4 2 2 2 2 1 1 1 1 2 8 2 1 1 3 2 1 1 1 1 2 2 1 1 1 1 5 1 1 1 1 11 22 6 15 5 Meldungen 32 8 pro Fundort 2 3 2 3 6 3 trifolii 1 1 1 1 1 lonicerae 10 5

1 1 1 10 3 2 2 2 2 1 1 filipendulae

angelicae

transalpina

ephialtes 1 1 1 1 7 1 1 2 2 1 4 8 2 1 1 2 2 viciae

osterodensis 1 1 1 loti

1 2 2 carniolica

fausta 1 purpuralis

3 1 1 1 1 1 minos 2 1 4 2 1 2 3 1 1 5 4 1 1 1 2 3 statices

geryon

globulariae

subsolana

pruni Altenfeld Frauenwald Fundort

MTB/Q 5431 2 5431 1 Frauenwald, Großes Riesenhaupt 5431 1 5332 4 (Ostteil) Weg Roter Gillersdorf, Langer Berg, 5332 3 West Gehren Langer Berg 5332 1 Pennewitz, Königseer Stadtwald S 5332 1 Trockenbachwiese Jesuborn, 5332 1 Gräfinau-Angstedt, Der Malmich 5332 1 Gehren, Günthersfeld, Im Hammersgrund 5332 1 Gehren, Esbachforst 5332 1Am Esbach Gehren, Lohmewiesen 5331 4 Bachtal + Langer Berg Witzlebener Möhrenbach, 5331 4 Möhrenbach, oberer Ilmsenbach 5331 4 (Westteil) Weg Roter Gillersdorf, Langer Berg, 5331 4 Berg Wohlroser Gehren, 5331 4 Brandkopf, alte Deponie Vorderer Gehren,

lfd- Nr 250 5431 2 Altenfeld, Oelzetal 249 5431 2 Altenfeld, Harztal 248 247 5431 1 Frauenwald, Lenkgrund 246 245 5431 1 südöstl. Gersheit Frauenwald, Bergwiese 244 243 242 241 5332 1 Teiche Pennewitz, Sorger 240 239 5332 1 Pennewitz, Graben 300m südlich 238 237 5332 1 Annawerk Wohlrosewiese NE Gräfinau-Angstedt, 236 235 5332 1 Ost Gräfinau-Angstedt, Brandberg 234 233 232 231 5331 4 Alkerstal Oehrenstock, 230 229 5331 4 Möhrenbach, Steibruch Gansleite 228 227 5331 4 Möhrenbach, Möhrenbachtal 226 225 5331 4 Sommersmühle Wohlrosetal, Gehren, 224 223

248 1 3 Arten pro Fundort

3 3 2 2 1 1 2 2 1 1 2 2 2 1 1 3 3 8 3 4 2 2 2 13 5 Meldungen 21 pro Fundort

trifolii

1 1 1 1 7 2 1 lonicerae

1 1

filipendulae 140 105 13 1043

2 angelicae transalpina

ephialtes 83 62 0 1 4 1 1 1 1 1 2 4 viciae

osterodensis loti

carniolica 70 107 5 165

fausta 28 1 purpuralis minos 1 4 3 1 1 2 1 4 2 1 statices 10

geryon globulariae subsolana 29 5 25 27 79 72 29 pruni 51 32 42 51 157 140 51 150 284 268 18 364 164 157 0 340 192 40 2501 3,95

Fundorte pro Art Fundorte pro Meldungen pro Art Meldungen pro Fundort

MTB/Q 5432 1Wallbrücke Großbreitenbach, 5432 1 Großbreitenbach, Schwemmbachtal 5432 1 Großbreitenbach, Leutnantsmühle 5432 1 Großbreitenbach, Bugtal

lfd- Nr Fundortangaben ab dem Jahr 1990 sind grau 247 264 263 262 261 5432 1 Großbreitenbach, Kurautal 260 259 5432 1 Großbreitenbach, Südl. Steinbergswiese 258 5432 1 Großbreitenbach, Breitenbachtal, Kesselberg 257 5432 1Amselgrund Großbreitenbach, 256 5432 1 Großbreitenbach 255 5432 1 Böhlen, Breitenbachtal, Kirchberg 254 5431 2 Neustadt-Gillersdorf, Bahnhof 253 5431 2 Großbreitenbach, Margarethenbrunnen 252 5431 2 Tanne Großbreitenbach, Hohe 251 5431 2 Altenfeld, Reischeltal hinterlegt.

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