<<

Verordnungsblatt des im Warthegau

Nr. 3 | P o s e n, den 24. Februar I 1942

In h a lt Seite

Nr. 18: Persönliche Angelegenheiten ...... * ...... 29 Nr. 19: Polizeiverordnung über die Reinigung öffentlicher Wege im Wartheland, vom 14. Januar 1942 ...... 30 Nr. 20: Verordnung über die Anmeldung von Anlagen nach § 16 der Reichsgewerbeordnung im , vom 26. Januar 1942 ...... 30 Nr. 21: Bekanntmachung zu der Anordnung über höchstzulässige Preise für die im Reichsgau Wartheland anfallenden rohen Häute und Felle vom 22. Februar 1940 (Verordnungsbl. des Reichsstatthalters im Warthegau Nr. 11, S. 179), vom 15. Januar 1942 ...... 31 Nr. 22: Zweite Anordnung zur Abänderung der Verordnung über Höchstaufschläge im Einzel­ handel mit Spinnstoffwaren, vom 17. Januar 1942 ...... •...... 32 Nr. 23: Dritte Anordnung zur Änderung der Anordnung über Bierpreise vom 5. August 1940, vom 20. Januar 1942 ...... , ...... 32 Nr. 24: Anordnung über die Nachtfahrt und das Setzen von Lichtern im der Wasser­ straßendirektion Posen, vom 22. Januar 1942 ...... 33 Nr. 25: Dritte Anordnung über die Haupttreuhandstelle Ost, betr. Verwertung der ehemals polnischen Vermögensobjekte in den eingegliederten Ostgebieten (Deutscher Reichs- anz. u. Preuß. Staatsanz. Nr. 18 vom 22. Januar 1942), vom 18. Januar 1942 ...... 33 Nr. 26: Dritte Anordnung der Haupttreuhandstelle Ost zur Durchführung der Schulden­ abwicklungsverordnung vom 15. August 1941 (AO Nr. 14) (Deutscher Reichsanz. u. Preuß. Staatsanz. Nr. 17 vom 21. Januar 1942) ...... 34 Nr. 27: Öffentliche Bekanntmachung der Haupttreuhandstelle Ost Berlin über die Vollaus­ zahlung der Guthaben deutscher und ihnen gleich zu behandelnder Gläubiger bei kommissarisch verwalteten Kreditinstituten ...... 35 Nr. 28: Verlust eines Hausausweises ...... 36

JNr* 18 Persönliche Angelegenheiten. Es wurden ernannt: Regierungs- und Kulturrat N o w a c k zum Oberregierungs- und Landeskulturrat, Regierungs- und Kulturrat Dr. W o 1 k w i t z zum Oberregierungs- und Landeskulturrat, Regierungsbaurat Dipl.-Ing. Grimm zum Ober regierungsbaurat, Regierungsassessor Dr. Wulff zum Regierungsrat, Regierungssekretär Thumm zum Regierungsobersekretär, Regierungssekretär Göring zum Regierungsobersekretär,

die Forstgehilfen: Karl K i e c h 1 e beim Forstamt Obornik, Viktor G a 11 n e r beim Forstamt Eckstelle, Franz B e t h g e beim Forstamt Eckstelle, Gerold Maier beim Forstamt Obornik, W illy Ulrich beim Forstamt Falkenhof, Wilhelm Heß beim Forstamt Hellefeld zu Forstwarten. 30

Nr. 19 Polizeiverordnung über die Reinigung öffentlicher Wege im Reichsgau Wartheland. Vom 14. Januar 1942.

In sinngemäßer Anwendung des Preußischen mäßigen Reinigung öffentlicher Wege ganz oder Polizeiverwaltungsgesetzes vom 1. Juni 1931 teilweise durch Ortssatzung übernehmen. (Qesetzsamml. S. 77) in der jetzt geltenden Fas­ (2) Für Gemeinden, denen die Deutsche Ge­ sung w ird für den Reichsgau Wartheland fol­ meindeordnung noch nicht verliehen ist, kann gende Polizeiverordnung erlassen: der Amtskommissar die gleiche Verpflichtung übernehmen. §1 (1) öffentliche Wege innerhalb einer geschlos­ § 5 senen Ortslage sind polizeimäßig zu reinigen. (1) Gegen Eigentümer, die ihrer Verpflichtung (2) Die zuständige Polizeibehörde bestimmt zur Reinigung nicht oder nur mangelhaft nach- außerdem, welche Wege außerhalb der geschlos­ kommen, kann für jeden Fall der Nichtbefolgung senen Ortslage überwiegend dem inneren Ver­ ein Zwangsgeld bis zu 150,— RM und für den kehr der Ortschaft dienen und zu reinigen sind. Fall der Nichtbeitreibbarkeit des Zwangsgeldes Zwangshaft bis zu 3 Wochen festgesetzt werden. § 2 (2) Für Polen gelten die in Abs. 1 aufgeführten (1) Die polizeimäßige Reinigung umfaßt u. a. Beschränkungen hinsichtlich des Strafmaßes die regelmäßige Säuberung, die Räumung und nicht. An Stelle von Zwangshaft kann gegenüber Beseitigung des Schnees, das Bestreuen mit Polen Zwangsarbeit verhängt werden. abstumpfenden Stoffen bei Glätte sowie das Besprengen zur Verhinderung der Staubent­ §6 wicklung. (1) Die näheren Vorschriften gemäß § 1 Abs. 2 (2) Art, Maß und räumliche Ausdehnung der und § 2 dieser Polizeiverordnung erlassen die polizeimäßigen Reinigung bestimmt die zustän­ Kreispolizeibehörden. Die Kreispolizeibehörden dige Polizeibehörde unter Berücksichtigung der können die ihnen hiernach zustehenden Befug­ örtlichen Verhältnisse und Notwendigkeiten. nisse auf die Ortspolizeibehörden übertragen. (2) Bereits erlassene Polizeiverordnungen der § 3 Kreis- und Ortspolizeibehörden treten außer Die Pflicht zur polizeimäßigen Reinigung ob­ Kraft, sofern sie den Bestimmungen dieser liegt den Eigentümern der angrenzenden Grund­ Polizeiverordnung entgegenstehen. stücke. § 4 § 7 (1) Die Gemeinden können innerhalb des Diese Polizeiverordnung tritt mit dem Tage Gemeindebezirks die Verpflichtung zur polizei­ ihrer Verkündung in Kraft.

Posen, den 14. Januar 1942.

D e r R e i c h s s t a 11 h a 11 e r In Vertretung: gez. Jäger.

Nr. 20 Verordnung über die Anmeldung von Anlagen nach § 16 der Reichsgewerbeordnung im Reichsgau Wartheland. Vom 26. Januar 1942.

Auf Grund des § 3 Abs. 1 des Erlasses des ministers des Innern für den Reichsgau Warthe­ Führers und Reichskanzlers über Gliederung und land verordnet: Verwaltung der Ostgebiete vom 8. Oktober 1939 §1 (Reichsgesetzbl. I, S. 2042) w ird mit Zustimmung (1) Wer eine der im § 16 der Gewerbeordnung des Reichswirtschaftsministers und des Reichs- für das Deutsche genannten Anlagen be- 31 sitzt oder betreibt, die vor dem 22. März 1941 (4) Nach Aufforderung des Gewerbeaufsichts­ errichtet worden ist, hat bis zum 30. Juni 1942 amtes haben die Inhaber und Betreiber der­ dem örtlich zuständigen Gewerbeaufsichtsamt artiger Anlagen alle zur Klarstellung der Anzeige eine Anzeige folgenden Inhalts zu erstatten: erforderlichen, weiteren Angaben zu machen und auch Betriebspläne und sonstige zeichne­ a) Name des Betriebes und Inhaber des Betrie­ rische Unterlagen einzureichen. bes (bzw. Verwalter), b) Ort des Betriebes (Straße und Hausnummer), § 2 c) Zahl der Beschäftigten, d) Art des Betriebes, Auf Antrag kann das zuständige Gewerbe­ e) Technische Leistungsfähigkeit des Betriebes, aufsichtsamt in begründeten Fällen die Frist für f) Betriebsverfahren, die Einreichung der Anzeige bis zu drei Monaten g) Grundriß der Betriebsräume der Anlage hinausschieben, wenn keine Veränderungen der gegebenenfalls mit Einzeichnung der vor­ Anlage zu erwarten sind. handenen Maschinen, h) Angabe der Zeit, seit der die Anlage in § 3 Betrieb ist, (1) Wer die nach § 1 erforderliche Anzeige i) bei stilliegender Anlage Angabe des Zeit­ unterläßt, w ird mit Geldstrafe bis zu 150,— RM punktes, seitdem die Anlage stilliegt. oder mit Haft bis zu 2 Wochen bestraft. (2) Von der Anzeige gemäß Abs. 1 sind die (2) Ebenso wird bestraft, wer der Aufforderung Anlagen befreit, die gemäß § 16 RGO von frü­ des Gewerbeaufsichtsamtes zur Erstattung oder heren preußischen Behörden genehmigt und seit­ Ergänzung der Anzeige nicht innerhalb der ge­ dem nicht wesentlich verändert worden sind, setzten Frist nachkommt. Die Pflicht zur Er­ wenn die Genehmigungsurkunde der früheren stattung der Anzeige bleibt unberührt. preußischen Behörde vorgelegt werden kann. (3) Bei wiederholter Zuwiderhandlung kann auf Geldstrafe bis zu 1000,— RM oder Gefängnis (3) Das zuständige Gewerbeaufsichtsamt ent­ bis 6 Wochen erkannt werden. scheidet in Zweifelsfällen, ob eine Anzeige zu erstatten ist. Es kann Unternehmen und Betriebe, § 4 die Anlagen besitzen oder betreiben, die ver­ mutlich unter die Bestimmung des Abs. 1 fallen, Diese Verordnung tritt am 5. Februar 1942 in zur Erstattung der Anzeige auffordern. Kraft.

Posen, den 26. Januar 1942.

D e r R e i c h s s t a 11 h a 11 e r In Vertretung: gez. Jäger.

Nr*2l Bekanntmachung zu der Anordnung über höchstzulässige Preise für die im Reichsgau Wartheland anfallenden rohen Häute und Felle vom 22. Februar 1940 (Verordnungsbl. des Reichsstatthalters im Warthegau Nr. 11, S. 179).

Vom 15. Januar 1942.

Die in der Anordnung über höchstzulässige Preise für die im Reichsgau Wartheland anfal­ lenden rohen Häute und Felle vom 22. Februar 1940 festgesetzten Höchstpreise für Roßhäute und Fohlen- und Maultierfelle sind durch die in der Anordnung des Herrn für die Preisbildung über höchstzulässige Preise für im Inland anfallende rohe Roßhäute und Fohlen-, Maultier-, Maulesel- und Eselfelle vom 20. Dezember 1941 (Reichsanzeiger Nr. 301 vom -4. Dezember 1941) enthaltenen Preise außer Kraft gesetzt worden.

Posen, den 15. Januar 1942.

D e r Im Aufträge: gez. Kleinschmidt. 32

Nr. 22 Zweite Anordnung zur Abänderung der Verordnung über Höchstaufschläge im Einzelhandel mit Spinnstoffwaren. . Vom 17. Januar 1942.

Auf Qrund der Verordnung über die Preisbildung in den eingegliederten Ostgebieten vom 20. Januar 1940 (Reichsgesetzbl. I, S. 210) und der mir vom für die Preis­ bildung erteilten Ermächtigung ordne ich an:

I. Dem § 1 Abs. 1 der Verordnung über Höchstaufschläge im Einzelhandel mit Spinnstoffwaren vom 29.Januar 1940 (Verordnungsbl. des Reichsstatthalters im Warthegau Nr. 6, S. 93) in der Fassung der Anordnung vom 19. Februar 1941 (Verordnungsbl. des Reichsstatthalters im Warthegau Nr. 10, S. 99) wird folgender Satz 3 hinzugefügt: Für die von der Reichszeugmeisterei der NSDAP bezogenen parteiamtlichen Spinnstoffe oder Spinnstoffwaren haben die Handelsunternehmen eine Kürzung der nach § 1 Satz 1 höchst­ zulässigen Handelsaufschläge um ein Fünftel vorzunehmen.

II. Die Anordnung tritt am 15. Februar 1942 in Kraft.

Posen, den 17. Januar 1942.

D e r R e i c h s s t a 11 h a 11 e r In Vertretung: gez. Dr. M e h 1 h o r n.

Nr. 23 Dritte Anordnung zur Änderung der Anordnung über Bierpreise vom 5. August 1940. Vom 20. Januar 1942.

Auf Qrund der Verordnung über die Preisbildung in den eingegliederten Ostgebieten vom 20. Januar 1940 (Reichsgesetzbl. I, S. 210) und der mir vom Reichskommissar für die Preis­ bildung erteilten Ermächtigung ordne ich an:

I. Die Anordnung zur Änderung der Anordnung über Bierpreise vom 12. Februar 1941 (Ver­ ordnungsbl. des Reichsstatthalters im Warthegau Nr. 11, S. 136) w ird aufgehoben.

II. Die Anordnung über Bierpreise vom 5. August 1940 (Verordnungsbl. des Reichsstatthalters im Warthegau Nr. 11, S. 613) wird wie folgt geändert: § 3 Abs. 3 erhält folgende Fassung: Für die Erhebung von Flaschenpfand gilt die Anordnung Nr. 94 der Hausvereinigung der Deutschen Brauwirtschaft betreffend Erhebung eines Flaschenpfandes vom 7. Novem­ ber 1941 (RNVB1. S. 426).

III. Die Anordnung tritt am 20. Januar 1942 in Kraft.

Posen, den 20. Januar 1942.

D e r Reichsstatthalter In Vertretung: gez. Jäger. 33

Nr. 24 Anordnung über die Nachtfahrt und das Setzen von Lichtern im Bezirk der Wasserstraßendirektion Posen. Vom 22. Januar 1942.

Auf Qrund des § 108, Teil I der Deutschen II. Binnenschiffahrtpolizeiverordnung vom 12. April Die in Teil I, § 68 Nr. 2 letzter Satz und § 70 1939 (Reichsgesetzbl. II, S. 655) ordne ich vor­ vorgeschriebenen Lichter sind in den in Ziffer I übergehend an: genannten Tageszeiten mit Rücksicht auf die I. Luftgefahr zu löschen. Auf 1 ■ der Warthe und Netze von der Schiffbarkeits­ III. grenze bis zu ihren Mündungen, W ird vor und nach den angegebenen Tages­ 2. dem Warthe-Goplosee-Kanal, zeiten Luftalarm gegeben, so sind die Lichter 3. dem Goplosee, bis zur Entwarnung zu löschen. 4. der Oberen Netzewasserstraße, 5. der Pakoschsee-Wasserstraße, 6. der Folluschsee-Wasserstraße, IV. 7. dem Bromberger Kanal, Diese Anordnung tritt mit sofortiger Wirkung 8. der Brahe von der Mündung des Bromberger Kanals bis zur Weichsel in Kraft. ist die Schiffahrt in der Zeit vom 1. Oktober V. bis 31. März von 22 Uhr bis 5 Uhr Deutscher Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung Sommerzeit, in der Zeit vom 1. bis 30. April von werden nach Ziffer III der Einführungsverord­ 22.30 bis 4.30 Uhr Deutscher Sommerzeit, in der nung zur Deutschen Binnenschiffahrtpolizeiver­ Zeit vom l.M a i bis 31. August von 23.30 bis 3 Uhr Deutscher Sommerzeit und in der Zeit ordnung geahndet. vom 1. bis 30. September von 22.30 Uhr bis 4.30 Uhr Deutscher Sommerzeit verboten. Dies VI. gilt auch für die Schleusen und ihre Vorhäfen. Die Anordnung über die Nachtfahrt und das Auf der Warthe und Netze findet § 6 — Od — Setzen von Lichtern im Bezirk der Wasser­ des II. Teils, Abschnitt L, der Deutschen Binnen­ straßendirektion Posen vom 17. Dezember 1941 schiffahrtpolizeiverordnung keine Anwendung. wird aufgehoben.

Posen, den 22. Januar 1942.

D e r Reichsstatthalter — Wasserstraßendirektion — In Vertretung: gez. Dr. Ing. Heiser.

“5 Dritte Anordnung über die Haupttreuhandstelle Ost, betr. Verwertung der ehemals polnischen Vermögensobjekte in den eingegliederten Ostgebieten. (Deutscher Reichsanz. u. Preuß. Staatsanz. Nr. 18 vom 22. Januar 1942). Vom 18. Januar 1942.

Im Interesse der Kriegsteilnehmer, die infolge 1. Während des Krieges darf bis auf weiteres ihrer Einberufung zur ihre privaten die Verwertung von gewerblichen Unternehmen Interessen in der Heimat nicht selbst vertreten aller Art, insbesondere von Handels-, Hand­ können, ordne ich für das von der Haupttreu­ werks- und Industriebetrieben sowie von städti­ handstelle Ost in meinem Aufträge in den ein­ schen Hausgrundstücken, mit sofortiger Wirkung gegliederten Ostgebieten beschlagnahmte ehe­ nur noch an nachfolgende Bewerbergruppen mals polnische Vermögen an: erfolgen: 34

a) Versehrte des gegenwärtigen Krieges, ver­ In allen anderen Fällen ist eine Verwertung sorgungsberechtigte Kriegsdienstbeschä­ unzulässig, soweit nicht die Voraussetzungen digte des Weltkrieges, versorgungsberech­ nach Ziffer 2 vorliegen. tigte Kämpfer für die nationale Erhebung sowie Versehrte bzw. rentenberechtigte 2. Ausgenommen von der Verwertungssperre Spanienkämpfer und Freikorpskämpfer. nach Ziffer 1 sind Betriebe bzw. Grundstücke, b) Versorgungsberechtigte Hinterbliebene der die aus dringenden wehrwirtschaftlichen oder Teilnehmer des jetzigen Krieges, des W elt­ versorgungswirtschaftlichen Gründen bereits krieges, der Spanienkämpfe und der Frei­ während des Krieges verwertet werden müssen. korpskämpfe; ferner versorgungsberech­ Im übrigen bleibt die Bewerber-Rangordnung tigte Hinterbliebene der Kämpfer für die unberührt. nationale Erhebung und der ermordeten Volksdeutschen. Über die Frage, welche Objekte hiernach ver­ wertet werden dürfen, entscheidet auf Antrag Die schnelle Ansetzung der Personen zu der zuständige Reichsstatthalter bzw. Ober­ a) und b) ist eine besondere Ehrenpflicht. präsident (Leiter der Treuhandstelle) in den ein­ c) Besonders bewährte Volks- oder Reichs­ gegliederten Ostgebieten nach Anhörung einer deutsche (Gruppe I der Bewerber-Rang­ bei ihm zu errichtenden Prüfungsstelle. Der ordnung), die durch Beibringung einer Be­ Prüfungsstelle gehören an: 1 Vertreter des Ober­ scheinigung des Reichskommissars für die kommandos der Wehrmacht, 1 Vertreter des Festigung deutschen Volkstums den Nach­ Reichskommissars für die Festigung deutschen weis erbringen, daß sie infolge ihrer Volkstums und 1 Vertreter der Wirtschafts­ Zugehörigkeit zum Deutschtum während abteilung des Reichsstatthalters bzw. Ober­ der Polenzeit erhebliche wirtschaftliche präsidenten als Mitglieder. Nachteile erlitten haben. 3. Die Anordnungen nach Ziffer 1 und 2 gelten d) Umsiedler und vertriebene Ausländs­ nicht für Objekte mit einem höheren W ert (Ver­ deutsche (Gruppe II der Bewerber-Rang­ kaufspreis) als RM 100 000,—. ordnung). 4. Kauf- und Überlassungsverträge, die bis Die Ansiedlung dieser Personengruppe ist eine zum heutigen Tage den zuständigen Treuhand­ staatspolitische Notwendigkeit und duldet keinen stellen zur Unterschrift vorgelegt worden sind, Aufschub. fallen nicht unter diese Anordnung.

Berlin, den 18. Januar 1942.

D e r Beauftragte für den Vierjahresplan G ö r i n g Reichsmarschall

Nr. 26 Dritte Anordnung der Haupttreuhandstelle Ost zur Durchführung der Schuldenabwicklungsverordtiung vom 15. August 1941 (AO Nr. 14). (Deutscher Reichanz. u. Preuß. Staatsanz. Nr. 17 vom 21. Januar 1942).

Auf Grund der §§ 42 und 10 der Verordnung §1 über die Abwicklung der Forderungen und Die für die Anmeldung der Forderungen und Schulden polnischer Vermögen vom 15. August Schulden polnischer Vermögen nach der 2. An­ 1941 (Reichsgesetzbl. I, S. 516) und der §§ 23, 19 ordnung der Haupttreuhandstelle Ost zur Durch­ und 21 der Verordnung über die Behandlung von führung der Schuldenabwicklungsverordnung vom 15. August 1941 (AO Nr. 13) vom 14. Okto­ Vermögen der Angehörigen des ehemaligen pol­ ber 1941 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 266/41) nischen Staates vom 17. September 1940 (Reichs­ gesetzte Ausschlußfrist wird bis zum 28. Februar gesetzbl. I, S. 1270) w ird angeordnet: 1942 verlängert. 35

§ 2 § 3 Öffentlich-rechtliche Forderungen (vergl. § 5 Bei Wechseln sind nur die Ansprüche der der­ Ziffer 3 der Schuldenabwicklungsverordnung zeitigen Wechselinhaber (gegen den polnischen vom 15. August 1941 — Reichsgesetzbl. I, S. 516) Hauptschuldner und die polnischen Indossanten) brauchen vorläufig nicht angemeldet zu werden. anzumelden. Etwaige Ansprüche von Indos­ Die Haupttreuhandstelle Ost behält sich vor, santen, die im Rückgriffswege in Anspruch diese Forderungen, soweit erforderlich, beson­ genommen werden können, brauchen nicht an­ ders anmelden zu lassen. gemeldet zu werden.

Berlin, den 20. Januar 1942.

D e r Beauftragte für den Vierjahresplan — Haupttreuhandstelle Ost — gez. Dr. Winkler.

Nr. 27 Öffentliche Bekanntmachung der Haupttreuhandstelle Ost Berlin über die Vollauszahlung der Guthaben deutscher und ihnen gleich zu behandelnder Gläubiger bei kommissarisch verwalteten Kreditinstituten.

Die unter Aufsicht der Haupttreuhandstelle digen Landes- und Bezirksbehörde des Ost kommissarisch verwalteten Banken, Spar­ Protektorats, kassen und Kreditgenossenschaften in den ein­ zu d) beliebiger Ausweis gemäß den Umständen gegliederten Ostgebieten (mit Ausnahme der des Einzelfalls, notfalls Bescheinigung Bank Polski) werden zur Festigung des deut­ der zuständigen Industrie- und Handels­ schen Volkstums, notfalls durch Zuschüsse aus kammer, bei Genossenschaften Bescheini­ öffentlichen Mitteln, nunmehr in die Lage ver­ gung des zuständigen Genossenschafts­ setzt, an die deutschen Gläubiger die vollen verbandes. Guthaben nebst den gesetzlich vorschriebenen Zinsen auszuzahlen. Bei Kleinguthaben bis zu RM 250,— kann der Nachweis der deutschen Volkszugehörigkeit Deutsche Gläubiger und ihnen gleichgestellte Personen sind: auch durch eine mit Dienstsiegel versehene Bescheinigung der Ortspolizeibehörde oder der a) deutsche Staatsangehörige, NSDAP-Ortsgruppe geführt werden. Nicht ge­ b) deutsche Volkszugehörige, die in die Deut­ nügend ist der sog. Fingerabdruckausweis. sche Volksliste, Abteilung 3, eingetragen sind, Bei Kleinstguthaben bis zu RM 10,— bedarf es keiner Legitimation. c) Angehörige des Protektorats, Die Vorlegung sonstiger hier nicht genannter ^ iu“ stische Personen des Privatrechtes, Ge­ sellschaften und andere Personenvereini- Urkunden ist zwecklos. gungen, wenn die Mehrzahl der Anteile Der Gläubiger beantragt die Auszahlung auf oder Beteiligungen am 1. September 1939 einem vorgedruckten Formular in dreifacher Personen zu a c gehörte und die satzungs­ Ausfertigung. Die Formulare erhält der Gläubiger mäßige Verwaltung aus solchen Personen bei dem Institut, bei dem sein Guthaben geführt besteht. wird. Das Guthaben wird nicht bei dem kom­ missarisch verwalteten Institut selbst, sondern Die Auszahlungen erfolgen nur gegen Vorlage bei einem deutschen Institut als Zahlstelle aus­ folgender Legitimationspapiere: gezahlt. Diese Zahlstelle ist aus dem anzufor­ zu a) Deutscher Reisepaß oder Kennkarte des dernden Formular ersichtlich. Der Gläubiger hat Deutschen oder blauer Ausweis die ausgefüllten drei Formulare mit den Beweis­ der Deutschen Volksliste (Abteilung 1 mitteln bei der Zahlstelle einzureichen. Diese und 2) oder Einbürgerungsurkunde (Um­ w ird darüber Quittung erteilen. Bei Einsendung siedler), durch die Post empfiehlt sich „Einschreiben“ . « zu b) grüner Ausweis der Deutschen Volksliste Der Volkstumsausweis kann entweder eben­ (Abteilung 3), falls bei der Zahlstelle vorgelegt werden. Er zu c) Bescheinigung über die Protektorats­ w ird alsbald zurückgegeben. Oder der Antrag­ angehörigkeit, ausgestellt von der zustän­ steller läßt sich bei seiner Ortspolizeibehörde 36 oder NSDAP-Ortsgruppe die ordnungsgemäße wie möglich von der Erledigung des Antrages Vorlage des Ausweispapieres auf der Rückseite benachrichtigen. des Formulars bescheinigen. In diesem Falle Nachdem nunmehr die deutschen Gläubiger braucht das Ausweispapier nicht der Zahlstelle durch Einsetzung öffentlicher Mittel zu ihrem übersandt zu werden. Gelde kommen, wird erwartet, daß auch die Die Zahlstelle w ird den Antragsteller sobald deutschen Schuldner ihren Zahlungsverpflich­ tungen überall nachkommen.

Berlin, im November 1941.

Haupttreuhandstelle Ost.

Nr. 28. Verlust eines Hausausweises. Der Hausausweis C 12 der Stenotypistin Franziska Cieckowski, geb. am 4. Januar 1906 in Gnesen, ist zu Verlust gegangen und w ird hiermit für ungültig erklärt.

Posen, den 5. Februar 1942.

D e r Reichsstatthalter

4

4lECr DER FRO NT

OPFER DER HEIMAT KRIEGSWINTERHILFSWERK

Í

Das Verordnungsblatt erscheint nach Bedarf Fortlaufender und Einzelbezug durch NS«Gauverlag und Druckerei Wartheland GmbH Posen, Martinstr. 70 Umfang 8 Seiten. Einzelpreis 10 $ 4