J. Osterloh: NS-Judenverfolgung Im Reichsgau Sudentenland

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

J. Osterloh: NS-Judenverfolgung Im Reichsgau Sudentenland Jörg Osterloh. Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938-1945. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006. 721 S. EUR 59.80, cloth, ISBN 978-3-486-57980-2. Reviewed by Thomas Köhler Published on H-Soz-u-Kult (October, 2006) Verfolgung und Vertreibung im Sudetenland: mehr als 30 deutschen und internationalen Archi‐ Dabei denken die meisten Leser vornehmlich an ven wird auf diese Weise eine regionale Geschich‐ das Schicksal der sog. Sudetendeutschen nach te rekonstruiert, die zugleich einen weiteren Mo‐ 1945, das von den Vertriebenenverbänden bis saikstein zur Strukturgeschichte der nationalsozi‐ heute in der Öffentlichkeit ebenso geschickt wie alistischen Judenverfolgung liefert. offensiv wach gehalten wird. Bevor sie aber selbst Die Arbeit ist zwar chronologisch gegliedert, zu „Opfern der Geschichte“ wurden, reagierten setzt dabei aber immer wieder thematisch-struk‐ im „Reichsgau Sudetenland“ viele der dort leben‐ turelle Schwerpunkte. Zunächst werden in einer den Deutschen auf die Verfolgung, Vertreibung Art Vorlauf die antisemitischen Tendenzen und und Ermordung der jüdischen Bevölkerungsteile Traditionen in der sudetendeutschen Gesellschaft während der NS-Herrschaft oft teilnahmslos oder bis 1938 skizziert, als deren Ergebnis „der Jude“ waren nicht selten sogar auf ihren eigenen Vorteil zum diffusen, aber doch zentralen Feindbild bedacht. avancierte. Einen Schwerpunkt bildet hierbei die Genau diesem bisher in der Forschung ver‐ Erörterung der Nationalitätenkonflikte in der nachlässigten Themenkomplex widmet sich Jörg Tschechoslowakischen Republik nach 1918. Eine Osterlohs 2004 an der Philosophischen Fakultät Schlüsselposition hatte der spätere Gauleiter Kon‐ der TU Dresden angenommene Dissertation zur rad Henlein inne, indem er sein völkisches und nationalsozialistischen Judenverfolgung im antisemitisches Gedankengut als Parteivorsitzen‐ Reichsgau Sudetenland zwischen 1938 bis 1945. der der Sudetendeutschen Partei (SdP) in breite Der Autor führt dieses Manko unter anderem auf deutschstämmige Bevölkerungskreise transpor‐ die deutsche Vertriebenenperspektive zurück. Ein tierte. Als besonders aufschlussreich erweist sich weiterer Grund liegt in der schwierigen Quellen‐ der Abschnitt zum studentischen Milieu an der lage, der sich Osterloh jedoch mit Akribie stellte Deutschen Universität Prag. Osterloh weist mit und dabei viel an Übersetzungsarbeit leistete. Aus sehr anschaulichen Beispielen die zunehmende H-Net Reviews Radikalisierung und extrem antisemitische Aus‐ Banken nicht selten selbst zu fnanziellen Nutz‐ prägung größerer Teile der in Korporationen or‐ nießern. Für ein breiteres Lesepublikum beson‐ ganisierten Studentenschaft schon ab den 1920er ders interessant ist der Abschnitt zur „Entjudung“ Jahren nach. Dies ist zwar bezogen auf das und „Arisierung“ der „Weltkurorte“, also vor al‐ Reichsgebiet kein neuer Befund, verdeutlicht aber lem Karlsbad und Marienbad. Osterloh skizziert noch einmal den fatalen Nährboden, aus dem sich die Kurlandschaft zu Beginn der Sudetenkrise als die spätere akademische Führungselite in den su‐ wirtschaftlich weitestgehend daniederliegend detendeutschen Gebieten formierte. und überschuldet. Erhoffte man sich von der „Ari‐ Einen zweiten Schwerpunkt setzt die Arbeit sierung“ großer Kurhotels und Anlagen sowohl auf das Jahr 1938, das als „Schicksalsjahr“ für die einen allgemeinen wirtschaftlich-touristischen Sudetenfrage gekennzeichnet wird. Ausgrenzung Aufschwung als auch persönlichen Profit, so er‐ und Terror verstärkten sich bereits nach dem wiesen sich die Zwangsmaßnahmen in der Reali‐ „Anschluss“ Österreichs an das Altreich. Die tät häufig als unprofitabel. Das Geschäft mit der Reichsparteitagsreden Hitlers in Nürnberg und „arischen“ Kundschaft wurde so oftmals zur Sei‐ schließlich das Münchener Abkommen vom 30. fenblase. September mit dem darauf folgenden Einmarsch Das Ende der Darstellung konzentriert sich deutscher Truppen ab dem 10. Oktober 1938 auf die Deportation und Ermordung der verblie‐ machten einerseits den Weg nazideutscher Pläne benen Juden ab Ende 1941. Bis zu diesem Zeit‐ zum „Anschluss“ des Sudetenlandes frei. Anderer‐ punkt war der jüdische Bevölkerungsanteil im seits begannen nun noch systematischere und Reichsgau Sudetenland durch Flucht und Vertrei‐ brutalere Maßnahmen gegen die jüdische Bevöl‐ bung bereits von ehemals 30.000 auf 2.500 Perso‐ kerung. Dieser „Judenpolitik“ ab 1938/39 widmet nen geschrumpft. Osterloh folgt dabei aktuellen sich Osterloh in den folgenden zwei Kapiteln. Vie‐ Linien der Holocaust-Forschung. Sein Verdienst le der Juden fohen zunächst in die so genannte ist es, nicht nur den Nachweis der Verfolgungs-, Rest-Tschechei. Die verbliebenen Juden erlebten Deportations- und Vernichtungsmaschinerie zu eine Radikalisierung, die sich im nach hinein und erbringen, die von lokalen Sammelstellen über verglichen mit den Maßnahmen im Reichsgebiet das Ghetto Theresienstadt bis in die Gaskammern wie im Zeitraffer vollzogen: Diffamierung, Ent‐ der Vernichtungslager ausgingen. Darüber hinaus rechtung, Pogrome sowie Kennzeichnungspflicht. legt er ein besonderes Augenmerk auf die (aus‐ Einen intensiven Eindruck hinterlassen Os‐ bleibenden) Reaktionen der einheimischen Bevöl‐ terlohs Forschungsergebnisse zur „Arisierung“ kerung und vermittelt dem Leser auf diese Weise des jüdischen Besitzes im Reichsgau Sudetenland. nicht nur die allgemeine Gleichgültigkeit gegen‐ Auch mit Hilfe von Quellenbeständen aus For‐ über der Judenverfolgung, sondern auch die häu‐ schungen zur Rolle der Dresdner Bank während fige Fixierung auf persönliche Vorteile. Im Reichs‐ des Dritten Reichs gelingt es dem Autor, die Me‐ gau Sudetenland vollzog sich der Weg von der chanismen, den Ablauf und die Profiteure der Ausgrenzung bis zur Vernichtung in rapidem Enteignung jüdischen Besitzes sehr dicht nachzu‐ Tempo, ohne dass im Ablauf des Völkermordes zeichnen. In der Studie wird dabei ein Span‐ den handelnden NS-Institutionen, allen voran der nungsfeld zwischen reichsdeutscher Großindus‐ SS, der Polizei und der Verwaltung, nennenswerte trie und Ministerien auf der einen, „arisch“-sude‐ Schwierigkeiten oder gar Widerstände erwachsen tendeutscher Protektionspolitik und lokalen Profi‐ wären. teuren auf der anderen Seite entworfen. In ihrer Zwei über das Buch hinausreichende Denkan‐ Rolle als „Vermittler“ wurden Sparkassen und stöße Jörg Osterlohs seien als weitere Forschungs‐ 2 H-Net Reviews überlegungen mitgeteilt. Auch wenn 1938 noch gut 30.000 Juden in den Sudetengebieten lebten, so war der größere Teil von ihnen doch in die in‐ nerböhmischen Gebiete geflohen. Eine Rettung bedeutete dies aber nicht: Nach der Zerschlagung der „Rest-Tschechei“ gerieten auch sie in den mör‐ derischen Apparat der Nationalsozialisten. Ihr tragischer Weg vom Sudetenland über Innerböh‐ men in die Vernichtungslager im Osten wäre eine weitere lohnende Einzelbetrachtung wert. Zwei‐ tens ist wirtschafts- und gesellschaftshistorisch nach der bundesdeutschen Wiedergutmachungs‐ praxis an den vertriebenen Sudetendeutschen nach 1945 zu fragen. In welchem Maße, so wäre etwa zu erkunden, profitierten Teile von ihnen zum zweiten Mal von den „Arisierungen“ nach 1938? Erhielten sie für diesen räuberischen Besitz später Entschädigungsleitungen der BRD? Jörg Osterlohs Werk hinterlässt so in mehrfa‐ cher Hinsicht einen nachhaltigen Eindruck: Mit mehr als 700 Textseiten inklusive eines umfang‐ reichen Tabellenanhangs ist die Arbeit nicht gera‐ de ein Leichtgewicht. Aufgrund einer sehr hohen empirischen Dichte, der Schließung einer For‐ schungslücke und aufgrund des exemplarischen Charakters der Arbeit ist der hohe Leseaufwand aber vollauf gerechtfertigt. If there is additional discussion of this review, you may access it through the network, at http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/ Citation: Thomas Köhler. Review of Osterloh, Jörg. Nationalsozialistische Judenverfolgung im Reichsgau Sudetenland 1938-1945. H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews. October, 2006. URL: https://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=21313 This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 3.
Recommended publications
  • (I.) Protectorate of Bohemia and Moravia and The
    (I.) MEČISLAV BORÁK (Czech Republic) The main features of occupation policy in the Protectorate of Bohemia and Moravia and the rest of Protectorate of the Czech Lands Bohemia and When Nazi German troops occupied the interior of the Czech Lands in March 1939, the invasion marked the beginning of over six years of occupation which would last until the final days of the Second World War in Europe. On Moravia and the basis of a decree issued by Hitler, the occupying authorities established an entity named the Protectorate of Bohemia and Moravia; however, despite its proclaimed autonomy, the Protectorate was in fact entirely controlled by the post-war the German Reich, and the Reich’s actions proved decisive for the fate of the Czech nation. When researching this period, however, we should not neglect the fact that there were other parts of the Czech Lands which lay outside development of the the Protectorate throughout the war, as the Nazis had seized them from Czechoslovakia in the autumn of 1938, before the invasion of what remained of the country. This seizure was a consequence of the Munich Agreement, State – historical which enabled Nazi Germany to annex the border areas in the historical provinces of Bohemia, Moravia and Silesia; the Agreement was forced upon the Czechoslovak Republic, and ultimately led to the state’s disintegration overview and demise. In September 1939 the Polish-occupied part of Těšín (Teschen/ Cieszyn) Silesia were taken by Germany; from this point on, the entire territory of the Czech Lands (both the border regions and the interior) came under the direct control of the Third Reich.
    [Show full text]
  • Guides to German Records Microfilmed at Alexandria, Va
    GUIDES TO GERMAN RECORDS MICROFILMED AT ALEXANDRIA, VA. No. 32. Records of the Reich Leader of the SS and Chief of the German Police (Part I) The National Archives National Archives and Records Service General Services Administration Washington: 1961 This finding aid has been prepared by the National Archives as part of its program of facilitating the use of records in its custody. The microfilm described in this guide may be consulted at the National Archives, where it is identified as RG 242, Microfilm Publication T175. To order microfilm, write to the Publications Sales Branch (NEPS), National Archives and Records Service (GSA), Washington, DC 20408. Some of the papers reproduced on the microfilm referred to in this and other guides of the same series may have been of private origin. The fact of their seizure is not believed to divest their original owners of any literary property rights in them. Anyone, therefore, who publishes them in whole or in part without permission of their authors may be held liable for infringement of such literary property rights. Library of Congress Catalog Card No. 58-9982 AMERICA! HISTORICAL ASSOCIATION COMMITTEE fOR THE STUDY OP WAR DOCUMENTS GUIDES TO GERMAN RECOBDS MICROFILMED AT ALEXAM)RIA, VA. No* 32» Records of the Reich Leader of the SS aad Chief of the German Police (HeiehsMhrer SS und Chef der Deutschen Polizei) 1) THE AMERICAN HISTORICAL ASSOCIATION (AHA) COMMITTEE FOR THE STUDY OF WAE DOCUMENTS GUIDES TO GERMAN RECORDS MICROFILMED AT ALEXANDRIA, VA* This is part of a series of Guides prepared
    [Show full text]
  • Nationalsozialistische Schulverwaltung in Hamburg. Vier Führungspersonen
    H H H F HF Hamburger Historische Forschungen | Band 1 Hamburger Historische Forschungen | Band 12 Uwe Schmidt Nationalsozialistische Schul- verwaltung in Hamburg Nach dem Machtwechsel in Hamburg Neben Karl Witt waren dies die Prote- wurde am 8. März 1933 die Schulver- gés des Gauleiters und Reichsstatthal- Vier Führungspersonen waltung dem Deutschnationalen und ters Karl Kaufmann Wilhelm Schulz, späteren Nationalsozialisten Karl Witt Albert Henze und Ernst Schrewe. Ihre unterstellt. Umgestellt auf das natio- Nähe zum Machtzentrum um Kauf- nalsozialistische Führungsprinzip wur- mann führte zu sehr unterschiedlichen de sie in zunehmendem Maße für die formalen wie informellen Verankerun- Durchsetzung nationalsozialistischer gen in den Mechanismen des poly- Erziehungsvorstellungen instrumen- kratischen nationalsozialistischen talisiert. Diese wurden vor allem über Systems. Der politische Druck, der von die Personen durchgesetzt, welche die der Spitze der Schulverwaltung auf die Behörde leiteten oder aber durch in- Schulen ausgeübt wurde, verstärkte formell ausgeübte Macht dominierten. sich seit Kriegsbeginn und erreichte sei- Verdeutlicht wird daher die Position nen Höhepunkt in der Machtfülle und der vier schulbezogenen Funktionsträ- rücksichtslosen Machtausübung des ger im Macht- und Herrschaftssystem nationalsozialistischen Senatsdirektors des Hamburger Nationalsozialismus. und Gauschulungsleiters Albert Henze. Nationalsozialistische Schulverwaltung in Hamburg ISBN 978-3-937816-49-4 ISSN 1865-3294 2 Hamburg University Press Nationalsozialistische
    [Show full text]
  • Building an Unwanted Nation: the Anglo-American Partnership and Austrian Proponents of a Separate Nationhood, 1918-1934
    View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Carolina Digital Repository BUILDING AN UNWANTED NATION: THE ANGLO-AMERICAN PARTNERSHIP AND AUSTRIAN PROPONENTS OF A SEPARATE NATIONHOOD, 1918-1934 Kevin Mason A dissertation submitted to the faculty of the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the degree of PhD in the Department of History. Chapel Hill 2007 Approved by: Advisor: Dr. Christopher Browning Reader: Dr. Konrad Jarausch Reader: Dr. Lloyd Kramer Reader: Dr. Michael Hunt Reader: Dr. Terence McIntosh ©2007 Kevin Mason ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT Kevin Mason: Building an Unwanted Nation: The Anglo-American Partnership and Austrian Proponents of a Separate Nationhood, 1918-1934 (Under the direction of Dr. Christopher Browning) This project focuses on American and British economic, diplomatic, and cultural ties with Austria, and particularly with internal proponents of Austrian independence. Primarily through loans to build up the economy and diplomatic pressure, the United States and Great Britain helped to maintain an independent Austrian state and prevent an Anschluss or union with Germany from 1918 to 1934. In addition, this study examines the minority of Austrians who opposed an Anschluss . The three main groups of Austrians that supported independence were the Christian Social Party, monarchists, and some industries and industrialists. These Austrian nationalists cooperated with the Americans and British in sustaining an unwilling Austrian nation. Ultimately, the global depression weakened American and British capacity to practice dollar and pound diplomacy, and the popular appeal of Hitler combined with Nazi Germany’s aggression led to the realization of the Anschluss .
    [Show full text]
  • BMF-Ghettoliste Positivbearbeitung
    BMF-Ghettoliste in Überarbeitung Ort: Gebiet: Eröffnung: Liquidierung: Abaújszántó [Hun] Ungarn, Operationszone 16. April 1944 15. Juni 1944 (Szántó) I (Gebiet Abaúj) Reichskommissariat Abol’tsy [Bel] Ostland (1941-1944), (Oboltsy [Rus], Generalbezirk 14. August 1941 Oboltzi [Yid], Obolce Weißruthenien, heute [Pol]) Gebiet Vitebsk Abony [Hun] (Abon, Ungarn, Operationszone Nagyabony, 28. April 1944 27. Juni 1944 IV Szolnokabony) Alba Iulia Rumänien 01.07.1941 23.08.1944 Ungarn (Pest-Pilis-Solt- Alberti Kiskun County) 01.05.1944 Ende Juni 1944 Operationszone VI Aleksandriya [Rus] Reichskommissariat (Aleksandria [Pol, Ukraine (1941-1944), Yid], Oleksandriia heute: Ukraine, Gebiet 1. September 1941 23. September 1943 [Ukr], Aleksandriia, Riwne; früher: Polen, Aleksandrija, Gebiet Wolyn Aleksandrya) Aleksandrów Lódzki [Pol] (Aleksander Reichsgau Wartheland [Yid], Aleskandrów, (1939-1945); heute: 27.12.1939 Aleksandrova, Polen, Gebiet Lódzkie Aleksandor) Alytus [Lith] (Olita [Pol, Rus], Alita [Yid], Litauen Ende Juli 1941 09.09.1941 Al īta [Latv], Alytaus, Alitus, Alyta) Ambarowo, Ambrose, Transnistrien, Bezirk Kornejewo-Dalni 30.08.1941 18.03.1944 Odessa (Rus), Lichtenfeld, Amsterdam (Judenviertel I, II und Niederlande 15. September 1941 September 1943 III) BMF-Ghettoliste in Überarbeitung Ort: Gebiet: Eröffnung: Liquidierung: Amsterdam- Niederlande 01.04.1942 30.09.1943 Asterdorp Anan'yiv, Anan'yer, Ukraine, Odessaer Ende August 1941 Ende März 1944 Anan'yev, Anan'yer Oblast Transnistrien, Bezirk Androtefca Oceacov, Rajon 01.08.1942 18.03.1944 (Avdotefca) Varvarovca Andrychów [Pol] (Yandrichov [Yid], Preußen (Provinz Andrichau [Ger], Oberschlesien); heute 01.09.1941 12.11.1943 Andrichov, Polen, Gebiet Andrikhov, Małopolskie Yendrikhov) Annopol [Pol] (Anapol [Yid], Generalgouvernement, Annopol (Lublin), Distrikt Lublin (1939- 01.06.1942 01.10.1942 Annopol-Rachów, 1944); heute: Polen Rachów-Annopol) Antonowka, (Antonovka [Rus, Ukraine, Gebiet Rowno, Yid], Antonówka 1.
    [Show full text]
  • Arani, Miriam Y. "Photojournalism As a Means of Deception in Nazi-Occupied Poland, 1939– 45." Visual Histories of Occupation: a Transcultural Dialogue
    Arani, Miriam Y. "Photojournalism as a means of deception in Nazi-occupied Poland, 1939– 45." Visual Histories of Occupation: A Transcultural Dialogue. Ed. Jeremy E. Taylor. London,: Bloomsbury Academic, 2021. 159–182. Bloomsbury Collections. Web. 23 Sep. 2021. <http:// dx.doi.org/10.5040/9781350167513.ch-007>. Downloaded from Bloomsbury Collections, www.bloomsburycollections.com, 23 September 2021, 13:56 UTC. Copyright © Jeremy E. Taylor 2021. You may share this work for non-commercial purposes only, provided you give attribution to the copyright holder and the publisher, and provide a link to the Creative Commons licence. 7 Photojournalism as a means of deception in Nazi-occupied Poland, 1939–45 Miriam Y. Arani Introduction Outside Europe, the conflicting memories of Germans, Poles and Jews are hard to understand. They are informed by conflicts before and during the Second World War. In particular, the impact of Nazism in occupied Poland (1939–45) – including the Holocaust – is difficult to understand without considering the deceitful propaganda of Nazism that affected visual culture in a subliminal but crucial way. The aim of this chapter is to understand photographs of the Nazi occupation of Poland as visual artefacts with distinct meanings for their contemporaries in the framework of a specific historical and cultural context. I will discuss how Nazi propaganda deliberately exploited the faith in still photography as a neutral depiction of reality, and the extent of that deceit through photojournalism by the Nazi occupiers of Poland. In addition, I will outline methods through which to evaluate the reliability of photographic sources. For the purposes of reliability and validity, I use a large, randomized sample with all kinds of photographs from archives, libraries and museums in this study.
    [Show full text]
  • Sächsische Heimatblätter · 2 | 2018 186 Deutsche Und Tschechen in Der Ersten Tschechoslowakischen Republik Und Im Reichsgau Sudetenland 1918 Bis 1945
    Deutsche und Tschechen in der ersten Tschechoslowakischen Republik und im Reichsgau Sudetenland 1918 bis 1945 Lars-Arne Dannenberg, Matthias Donath Handkarte der cechoslovaki-� Deutsche und Tschechen im Königreich herrschte die deutsche Sprache vor. In den übri- schen Republik, 1924. Böhmen gen Landesteilen dominierte die tschechische Die Tschechoslowakische Sprache. Jedoch gab es im mehrheitlich tschechi- Republik war ein Zentralstaat. Sie setzte sich aus verschiedenen Das bis 1918 bestehende Königreich Böhmen schen Gebiet auch deutsche „Sprachinseln“ be- Landesteilen zusammen (Böhmen, war ein Land mit zwei Völkern und zwei Spra- ziehungsweise deutsche Minderheiten, etwa in Mähren, Schlesien, Slowakei, chen. Nach der Volkszählung von 1910 waren Budweis (Ceské� Bud�ejovice) und Prag. Die Karpatenrussland), war aber 62,7 Prozent, fast zwei Drittel der Einwohner, Sprachgrenze zwischen Deutsch und Tsche- nicht föderal organisiert. Die Tschechen, die sich im Alltag der tschechischen chisch hatte sich seit dem 16. Jahrhundert ver- Landkarte war für den Gebrauch in Schulen zugelassen. Orte Sprache bedienten. 37,3 Prozent der Einwohner festigt. Sie änderte sich im 19. Jahrhundert nur mit tschechischer Mehrheit betrachteten sich als Deutsche. Ihre Vorfahren geringfügig, etwa durch Zuwanderung der ländli- sind ausschließlich mit ihrem waren im 13. Jahrhundert von den böhmischen chen Bevölkerung tschechischer Sprache in die tschechischen Namen, Orte mit Königen ins Land geholt worden, wo sie brach- Städte und in die Industriegebiete Nordböh- deutscher Mehrheit mit ihrem liegendes Land besiedelten und Städte gründe- mens. deutschen Namen bezeichnet. © Bayerisches Hauptstaatsarchiv ten. Im Lauf der Jahrhunderte hatte sich eine ge- Die Deutschen in Böhmen betrachteten sich München, Sudetendeutsches Archiv genseitige Assimilation vollzogen, was zu einer nicht als Minderheit, denn sie lebten vorwie- Ausbildung geschlossener Sprachgebiete führte.
    [Show full text]
  • Poles Under German Occupation the Situation and Attitudes of Poles During the German Occupation
    Truth About Camps | W imię prawdy historycznej (en) https://en.truthaboutcamps.eu/thn/poles-under-german-occu/15596,Poles-under-German-Occupation.html 2021-09-25, 22:48 Poles under German Occupation The Situation and Attitudes of Poles during the German Occupation The Polish population found itself in a very difficult situation during the very first days of the war, both in the territories incorporated into the Third Reich and in The General Government. The policy of the German occupier was primarily aimed at the liquidation of the Polish intellectual elite and leadership, and at the subsequent enslavement, maximal exploitation, and Germanization of Polish society. Terror was conducted on a mass and general scale. Executions, resettlements, arrests, deportations to camps, and street round-ups were a constant element of the everyday life of Poles during the war. Initially the policy of the German occupier was primarily aimed at the liquidation of the Polish intellectual elite and leadership, and at the subsequent enslavement, maximal exploitation, and Germanization of Polish society. Terror was conducted on a mass and general scale. Food rationing was imposed in cities and towns, with food coupons covering about one-third of a person’s daily needs. Levies — obligatory, regular deliveries of selected produce — were introduced in the countryside. Farmers who failed to deliver their levy were subject to severe repressions, including the death penalty. Devaluation and difficulty with finding employment were the reason for most Poles’ poverty and for the everyday problems in obtaining basic products. The occupier also limited access to healthcare. The birthrate fell dramatically while the incidence of infectious diseases increased significantly.
    [Show full text]
  • State of Florida Resource Manual on Holocaust Education Grades
    State of Florida Resource Manual on Holocaust Education Grades 7-8 A Study in Character Education A project of the Commissioner’s Task Force on Holocaust Education Authorization for reproduction is hereby granted to the state system of public education. No authorization is granted for distribution or reproduction outside the state system of public education without prior approval in writing. The views of this document do not necessarily represent those of the Florida Department of Education. 2 Table of Contents Introduction Definition of the Term Holocaust ............................................................ 7 Why Teach about the Holocaust............................................................. 8 The Question of Rationale.............................................................. 8 Florida’s Legislature/DOE Required Instruction.............................. 9 Required Instruction 1003.42, F.S.................................................. 9 Developing a Holocaust Unit .................................................................. 9 Interdisciplinary and Integrated Units ..................................................... 11 Suggested Topic Areas for a Course of Study on the Holocaust............ 11 Suggested Learning Activities ................................................................ 12 Eyewitnesses in Your Classroom ........................................................... 12 Discussion Points/Questions for Survivors ............................................. 13 Commonly Asked Questions by Students
    [Show full text]
  • ABSTRACT Title of Document: the FURTHEST
    ABSTRACT Title of Document: THE FURTHEST WATCH OF THE REICH: NATIONAL SOCIALISM, ETHNIC GERMANS, AND THE OCCUPATION OF THE SERBIAN BANAT, 1941-1944 Mirna Zakic, Ph.D., 2011 Directed by: Professor Jeffrey Herf, Department of History This dissertation examines the Volksdeutsche (ethnic Germans) of the Serbian Banat (northeastern Serbia) during World War II, with a focus on their collaboration with the invading Germans from the Third Reich, and their participation in the occupation of their home region. It focuses on the occupation period (April 1941-October 1944) so as to illuminate three major themes: the mutual perceptions held by ethnic and Reich Germans and how these shaped policy; the motivation behind ethnic German collaboration; and the events which drew ethnic Germans ever deeper into complicity with the Third Reich. The Banat ethnic Germans profited from a fortuitous meeting of diplomatic, military, ideological and economic reasons, which prompted the Third Reich to occupy their home region in April 1941. They played a leading role in the administration and policing of the Serbian Banat until October 1944, when the Red Army invaded the Banat. The ethnic Germans collaborated with the Nazi regime in many ways: they accepted its worldview as their own, supplied it with food, administrative services and eventually soldiers. They acted as enforcers and executors of its policies, which benefited them as perceived racial and ideological kin to Reich Germans. These policies did so at the expense of the multiethnic Banat‟s other residents, especially Jews and Serbs. In this, the Third Reich replicated general policy guidelines already implemented inside Germany and elsewhere in German-occupied Europe.
    [Show full text]
  • Volker Zimmermann: Die Sudetendeutschen Im NS-Staat
    Bücher . Zeitschriften 88 Volker Zimmermann: derung des Sudetenlandes ins Reich seit 1918; Die Sudetendeutschen im NS-Staat. die Parallelität von Euphorie und Terror nach Politik und Stimmung der Bevölke- dem Anschluß, die Gleichschaltung des Sude- tengebietes und dessen Umwandlung in einen rung im Reichsgau Sudetenland NS-»Mustergau«; die wirtschaftlichen und (1938-1945), Klartext-Verlag sozialen Folgen des Anschlusses, die politi- Essen 1999, 516 S. (48,00 DM) schen Konflikte zwischen verschiedenen Grup- pierungen der nationalsozialistischen Führer im Sudetenland, die mit einem Sieg der (zu- »Angesichts der Fülle populärer und wissen- vor heftig attackierten) Gruppe um Henlein schaftlicher Literatur, die über die Struktur des endete; die Behandlung der tschechischen Nationalsozialismus, seine gesellschaftlichen, Minderheit; Resistenz, Opposition und Wi- politischen und wirtschaftlichen Konsequen- derstand sowie den Krieg und seine Auswir- zen bisher veröffentlicht wurde, erscheint vor kungen auf die Region. allem das Fehlen einer Gesamtdarstellung der Zimmermanns umfassende Darstellung, seine Geschichte des Reichsgaus Sudetenland er- außerordentliche Detailkenntnis, vor allem staunlich«, schreibt der Autor einleitend. Man aber sein (erfolgreiches) Bemühen um ein kann ergänzen: Auch angesichts der relativ ausgewogenes Urteil werden diesen Band für vielen, speziell dem Sudetenland in der Zeit alle, die sich professionell oder aufgrund ihrer der nationalsozialistischen Herrschaft gewid- persönlichen Biographie für das Sudetenland meten Veröffentlichungen.
    [Show full text]
  • Der Reichsgau Wartheland in Den Jahren 1939–1945
    ACTA UNIVERSITATIS WRATISLAVIENSIS No 3840 Studia nad Autorytaryzmem i Totalitaryzmem 40, nr 2 Wrocław 2018 DOI: 10.19195/2300-7249.40.2.4 WOJCIECH WICHERT Oddziałowe Biuro Badań Historycznych IPN w Szczecinie ORCiD: 0000-0003-1335-592X „Exerzierplatz des Nationalsozialismus“ — der Reichsgau Wartheland in den Jahren 1939–1945 Kein anderes Land befand sich so lange unter der Besatzung des Dritten Reiches wie Polen. Polen war das erste Opfer der deutschen Aggression und hat als erstes Land unter großen Opfern zuerst bewaffneten Widerstand geleistet und später in den Jahren 1939–1945 beispiellose Personen-, Kultur- und Materialver- luste erlitten. Der deutsche Überfall auf Polen im September 1939, die Einstel- lung und die Verbrechen gegenüber Polen waren eine Form von Ausführung des antislawischen Rassismus. Die neueren Forschungen, insbesondere die, die seit den neunziger Jahren geführt wurden, offenbaren die tatsächliche Größe der ver- brecherischen Politik gegenüber den slawischen Völkern. Sie zeigen, wie sich der deutsche Nationalismus zum Rassismus entwickelt hat, das Ziel verfolgend die slawische Bevölkerung durch die nationalsozialistische Germanisierungspolitik aus ihrer Heimat zu vertreiben und sie durch die „höhere arische Rasse“ zu be- siedeln1. Diese Maßnahmen der Besatzung wurden in den schon vor dem Krieg ausgearbeiteten Generalplan Ost aufgenommen, in ein großangelegtes Kolonisie- rungs- und Germanisierungsprojekt der Gebiete in Ostmitteleuropa und in Ost- europa, das mit der Aussiedlung beziehungsweise mit der Eliminierung der hier niedergelassenen slawischen Bevölkerung verbunden war2. Vor allem aus dieser 1 A. Wolff-Powęska, Pamięć, brzemię i uwolnienie. Niemcy wobec nazistowskiej przeszłości (1945–2010) [Erinnerung — Last und Befreiung. Die Deutschen gegenüber die nationalsozialisti- schen Vergangenheit (1945–2010)], Poznań 2011, S.
    [Show full text]