Das Klassik & Jazz Magazin 6/2013

Christian Thielemann Geburtstags- Strauss Janine Jansen: Familienbande

Dorothee Oberlinger: Gemischtes Doppel

Ragna Schirmer: Georg Friedrich Hammond

50 Jahre Berliner ­Philharmonie: Der helle Klang

Immer samstags aktuell www.rondomagazin.de KONZERT-HIGHLIGHTS 2013

Die

- KLASSIK TOURNEE 2014 -

MIT WERKEN U.A. VON Zauberflöte Niccòlo Paganini Eine Inszenierung der Deutschen Oper Berlin und Antonio Vivaldi

IN BEGLEITUNG DES Verbier Festival Orchestra Foto: Thomas Sabo/Philipp Mueller Foto:

10.05.2014 STUTTGART | 11.05.2014 HANNOVER 13.05.2014 BERLIN | 16.05.2014 KEMPTEN Eine Kooperation der Deutschen Oper Berlin 18.05.2014 MÜNCHEN | 19.05.2014 DÜSSELDORF und concert concept Veranstaltungs GmbH 20.05.2014 FRANKFURT/M. | 27.05.2014 MANNHEIM 30.05.2014 KÖLN | 31.05.2014 NÜRNBERG 23.08.2014 – WALDBÜHNE BERLIN

In Association with The Agency Nach dem Sensationserfolgauf Tournee! in Berlin Group nun ENDLICH

02.12.2013 Zürich (CH), 03.12.2013 München 04.03.2014 HAMBURG, LAEISZHALLE 04.12.2013 Wien (A), 05.12.2013 Essen 11.04.2014 MÜNCHEN, HERKULESSAAL 06.12.2013 Hamburg, 07.12.2013 Düsseldorf 15.04.2014 BERLIN, PHILHARMONIE 09.12.2013 Berlin BERLINER PHILHARMONIKER

27.06.2014 – WALDBÜHNE, BERLIN | 28.06.2014 – LORELEY FREILICHTBÜHNE, ST. GOARSHAUSEN

Tickets unter www. .de, 01806 - 999 000 555*, sowie an den bek. VVK-Stellen | Weitere Informationen unter www.deag.de *(0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz) KONZERT-HIGHLIGHTS 2013

Themten Da Capo: Gezischtes Doppel der Pasticcio: RONDO-Opernkritik 32 Meldungen und Meinungen Die Fanfare: aus der Musikwelt 4 Proben, Pleiten und Premieren Lust auf Klassik? Leserreise: aus Oper und Konzert 34 - KLASSIK TOURNEE 2014 - www.reservix.de Heidelberger Frühling 5 6 hülsta woodwinds: MIT WERKEN U.A. VON Zauberflöte Christian Thielemann: Niccòlo Paganini Eine Inszenierung der Deutschen Oper Berlin „Wir lieben Holz!“ 35 Strauss entspannt 6 Christian Thielemann: und Antonio Vivaldi Strauss entspannt IN BEGLEITUNG DES Semperoper Dresden: Verbier Festival Orchestra Neun Sträusse 7 CDs, Bücher & Dorothee Oberlinger: Sammlerboxen Foto: Thomas Sabo/Philipp Mueller Foto: Gemischtes Doppel 8 RONDO-CD: Abonnenten 10.05.2014 STUTTGART | 11.05.2014 HANNOVER 50 Jahre Berliner Philharmonie: kriegen was auf die Ohren 38 13.05.2014 BERLIN | 16.05.2014 KEMPTEN Der helle Klang 10 Eine Kooperation der Deutschen Oper Berlin Klassik-CDs 18.05.2014 MÜNCHEN | 19.05.2014 DÜSSELDORF und concert concept Veranstaltungs GmbH Janine Jansen: mit „CD des Monats“ 39 20.05.2014 FRANKFURT/M. | 27.05.2014 MANNHEIM 8 Weihnachts- Das Mädchen mit dem 30.05.2014 KÖLN | 31.05.2014 NÜRNBERG 23.08.2014 – WALDBÜHNE BERLIN Perlenohrring 12 Klavierklassiker: Oratorium Kulturanschlag auf Dorothee Oberlinger: J.S. Bach Albrecht Mayer: die Anschlagskultur 42 Gemischtes Doppel Bin ich Farbe, 30.11.13–29.12.13 bin ich Geräusch? 14 Vokal total: Termine in ganz Deutschland Neuerscheinungen Diana Damrau: für Stimmfachleute 47 Knallbunte Tüte 15 Jazz-CDs Blind gehört: mit dem „Meilenstein“ 50 Mark Padmore 16 Weihnachts-Neuheiten: Ragna Schirmer: Alle Jahre bieder? 54 18 Georg Friedrich Hammond 18 Bücher: Senta Berger: Ragna Schirmer: Georg Musik für Leseratten 56 Musik, der Liebe Nahrung 20 Friedrich Hammond

Comic: Magazin: Schätze für In Association den Plattenschrank 57 with The Agency Nach dem Sensationserfolgauf Tournee! in Berlin Momente der My Fair Lady Group nun ENDLICH Musikgeschichte 22 Boulevard: Kammeroper Köln Antje Weithaas: Bunte Klassik 58 02.12.2013 Zürich (CH), 03.12.2013 München 16.11.13–26.05.14 04.03.2014 HAMBURG, LAEISZHALLE Zwei Wiener Gipfel 23 Termine in ganz Deutschland 04.12.2013 Wien (A), 05.12.2013 Essen Doktor Stradivari: 11.04.2014 MÜNCHEN, HERKULESSAAL 06.12.2013 Hamburg, 07.12.2013 Düsseldorf Hörtest: Musik-Krimi 59 15.04.2014 BERLIN, PHILHARMONIE 09.12.2013 Berlin Richard Strauss „Elektra“ 24 23 Duskan Goykovich: Mit Herz und Seele 26 Termine Antje Weithaas: Zwei Wiener Gipfel BERLINER PHILHARMONIKER Termine: Opernpremieren 60 Oper, Festival, Konzerte Termine: Konzerte Klassik 63 Musikstadt: Český Krumlov 28 Termine: Konzerte Jazz 65 The 12 Tenors Ferdinandeum: 19.12.13–15.03.14 Das Musikmuseum 30 Impressum 64 26 Termine in ganz Deutschland 27.06.2014 – WALDBÜHNE, BERLIN | 28.06.2014 – LORELEY FREILICHTBÜHNE, ST. GOARSHAUSEN Café Imperial: Zugabe: Stammgast im Wiener Nettigkeiten von den Dusko Goykovich: Mit Herz und Seele Tickets unter www. .de, 01806 - 999 000 555*, Musiker-Wohnzimmer 31 Hinterbühnen dieser Welt 66 www.reservix.de sowie an den bek. VVK-Stellen | Weitere Informationen unter www.deag.de Karten für 30.000 Veranstaltungen. *(0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz) 3 Pasticcio 4 Meldungen undMeinungenausderMusikwelt kurs- fürPop-Nach Schumann digital:Schumann Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter Brahms-Instituts eigenen Meister- anstaltet einen wuchstalente Musikrat- ver Der Deutsche Der des Lübecker Ein Herz und musikFabrik mit Kreneks Pop Camp:Pop eine Stele: „Symeon“ Ensemble

aus dem Nachlass des Brahms-Freundes Theodor Kirchner stammen. kleinen Ausstellung ausgewählte Notendrucke, die größtenteils auch eigenen Räumen ander Musikhochschule Lübeck zeigt ineiner man hat dazu nochbis zum 14.Dezemberdie Möglichkeit. Inden instituts- aber auch einenunmittelbaren Blick auf die Originalewerfen will,der nun in aller Ruhe unter „www.brahms-institut.de“ studieren kann. Wer op. 1(Abegg-Variationen) bisop. 148(Requiem) 8176Seiten, die man thekarisch erschlossen werden. Das machtbisauf wenige Lücken von sollenSchumanns innerhalb von zwei Jahren undbiblio digitalisiert versehen.Schumann, Prozent Achtzig von den insgesamt 156Werken Besitzvermerken,und handschriftlichen unter anderem von Clara Exemplare sind miteigenhändigen Widmungen von Schumann denen immerhin man 128Erst- undFrühdrucke Und manche besitzt. jetzt ähnlichman mit den Werken Robert verfahren, Schumanns von des Namenspatrons undinsInternet digitalisiert gestellt hat, ist Nachdem imLübecker man Brahms-Institut das umfangreiche Archiv digital Schumann html www.miz.org/fokus_pop_rock_und_jazzausbildung. ist –unterrufbar daher eineumfangreiche Datensammlung angelegt, die imInternet ab Angebot der SchoolsundHochschulen zu informieren, hat das MIZ bildungslandschaftfür populäre Musik gewachsen. Um sich über das sind esheute mehralsdoppelt soviele. Dementsprechend ist die Aus- Studienplätzen enormgestiegen. Waren es2003noch500Studenten, (MIZ)jetztgemeldetzentrum hat, ist die Nachfrage nachsolchen Und wieMusikrat das zum Deutschen gehörende Musikinformations - bindet, ist die Konzentration auf die Ausbildung imPop, Rock undJazz. School“. Was sie auch mit der Popakademie Baden-Württemberg ver- Hamburg die „SchoolofundinAschaffenburg Music“ die „Future Music München ist das „Institute of Media andMusical beheimatet, Arts“ in versprechen schonimenglischen Namen eine Neuorientierung. In bezeichnungen. Adé, muffige Musikhochschule –heutige Institute Mit den musikalischen Interessen ändern sich auch die Instituts- Blue Notes Beethoven statt gezogen. hatten nämlichden jahrhundertealten Klavierauszug vom Sortierband zuallererst beiden Mitarbeitern einerThüringer Recycling-Firma. Die Johann Adam Hiller. Und bedanken diese Fundsache für muss sich man 260 Jahren erklang hingegen inWeimar das Singspiel „Das Orakel“ von Strenge von mitreißendem dramatischen Elan.“ Erstmals nachschon […] überwältigend inseinerunmittelbaren Wirkung, trotz formaler urteilte „einKunst-Stück die „SüddeutscheZeitung“: großen Formats, USA komponiert hatte. Nach der späten Salzburger Uraufführung 1988 Werk, das er1936unddamit zwei Jahre vor seinerEmigration indie verbracht soll“, haben soder Österreicher Krenek überdas 40-minütige hundert n.Chr. inSyrien 37Jahre seinesLebensauf einerSäule stehend des Oratoriums ist die Geschichte des heiligen Symeon, der im5.Jahr- präsentiert.Ernst Inhalt Krenek Erstaufführung „Der inDeutscher Kasseler Musiktagen erst jetztdas Oratorium „Symeon der Stylit“ von lich das Licht der Öffentlichkeit erblicken wurdeSo können. bei den Meistern, die lange in den dunklen Kanälen verstummen, bis sie end- Es gibt sie weiterhin, diese musikalischen Zeugnisse auch von großen Fundstücke

gf gf rl - - Leserbriefe als dieDubarryzuhören […]. auf Verdi; wirwünschenunsAnna Netrebko tiges nonplusultra! Jedenfalls pfeifen wirda Alternative vielbeglückender alseinschwüls - übernehmen. OhneZweifel wäre einesolche würde, alspragmatische, depressive Rollenzu lieblicherem, anmutigerem Imagezuwenden lich besser, wenn Anna Netrebko sicheinem fändenfantastisch wiresdochwesent ist, - este modische„Création pourMmeNetrebko“ Einmal ganzabgesehendavon, dassdie neu- Netrebko Dubarry als Zu „Wahnsinnig inForm“ inRONDO4/2013 BemühungenzurVerfügung.lobenswerten welchemützig, Bereicherung stünde solchen terdirektoren dünken mirdasdochrecht schlaf- nochmals darauf hinweisen; diehiesigenThea- einer Renaissance.Könnte RONDObitte nicht oder die„Hochzeitsnacht imParadies“ harren „Apfelblüten“,Auch Kreissler’s „Tea for Two“ vom Text her, läßtsichnichtsschöneres denken. selbst ganz introvertiert und restlos begeistert, „Dubarry“ in Brüssel erlebt und sind noch heute Vor langen Jahren haben wir (par exemple) die te, dassdieOperette durchaus Widerhallfindet! konformna (4/2013) gehen,derdakonstatier- Ich möchtemitIhrem Raven LeserPhilippe - Aufruf zumehrOperette Zu einemLeserbrief inRONDO04/2013 Gelegenheit undnutzesie! nun in Konzerthaus unserem viel Dortmunder wunderbare Musikhören zukönnen, habeich aber ichmusstedaserleben![…]Umsehrviel Herzklopfen kann ich mich noch gut erinnern, An mein damaliges mich wohl nicht bemerkt. den Ruf, streng zu sein, aber der Meister hat rote Polster! Celibidache hatte damals schon –imweißenalso indenSaal Kittel –ringsum anhören und-sehenwollte. Ichschlichmich gen hatten nichts dagegen, dass ich mir das eine Probe MeineKolle- imFestsaal abhielt. Eines Tages Celibidache ich, dass Sergiu hörte halbes Jahr zu BASF, das war 1959 – 1960. […] Hotel- oder Großküche. kam ich für ein So eineinjährigesPraktikum ineinergehörte schichte erzählen. […]Zu meinerAusbildung und ichmöchteIhnendazueinekleineGe- habeichmitgroßem4/2013 Interesse gelesen, Ihren Artikel imKlassik-Magazin RONDO, Heft Celebidache belauscht 4/2013 Zu „Musikstadt: Ludwigshafen“ in RONDO, Heft Christel T Johannes raute & Joachim S von tengel S aiten , Dortmund Nüver , Baden , Schwelm -Baden

Fotos: Ralph Kalinski (M.); DTN/Mathias Brösicke (u.) 1 9 . D e z e m b e r 2 0 1 3 - 1 1 . J a n u a r 2 0 1 4

RONDO-Leserreise Heidelberger Frühling

ie nächste Leserreise führt vom konzerten und einem Rahmenprogramm mit Klaus Doldinger‘s Passport • Spark 27. – 31. März 2014 nach Heidel- literarischer und musikalischer Führung, berg. Erleben Sie zusammen mit Weinprobe und einer Neckarrundfahrt zu- Berliner Symphoniker • Viva Voce DRONDO einige interessante Tage sammengestellt. RONDO-Chefredakteur Car­ Klazz Brothers & Cuba Percussion in der besonderen Atmosphäre Heidelbergs sten Hinrichs wird vor jedem Konzert eine mit seiner zum UNESCO-Weltkulturerbe ge- kurze Einführung in das Programm geben. Jocelyn B. Smith • Pe Werner hörenden Altstadt und seiner Vergangen- Außerdem haben Sie Gelegenheit, den Marina Chiche • u.v.a. heit als kurpfälzische Residenzstadt, die Intendanten des Heidelberger Frühlings bei im Laufe der Jahrhunderte Wirkungsstätte einem Kaffee persönlich kennen zu lernen. einer Reihe bekannter Dichter und Musiker wurde – und nicht zuletzt Veranstaltungs- Detaillierte Informationen erhalten Sie unver- ort des renommierten Musikfestivals „Heidel- bindlich unter [email protected] berger Frühling“. Cadenza Tours hat für die oder postalisch bei RONDO, Johannisplatz 3a, RONDO-Leser ein Programm aus vier Festival- 81667 München T I C K E T S U N D I N F O U N T E R : Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH Die Reise im Überblick: Am Kurgarten 1 0971 8048-444 Mo - Fr: 8:30 - 20:00 Uhr, Sa/So 10:00 - 14:00 Uhr 1. Tag: Donnerstag, 27.03. Konzert: Magdalena Kožená, 4. Tag: Sonntag, 30.03. [email protected] individuelle Anreise Mezzosopran: „Claudio Rundfahrt mit dem Solar- www.kissingerwinterzauber.de Programmänderung: Ballett- Monteverdi und seine Zeit“ schiff „Neckarsonne“ abend mit dem Bundes- Konzert: David Fray, Klavier: Veranstalter: jugendballett: entfällt 3. Tag: Samstag, 29.03. Werke von J. S. Bach Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH Stattdessen: Liederabend Führung Musikleben in im Zusammenwirken mit der Stadt Bad Kissingen Luca Pisaroni, Bassbariton, Heidelberg mit Klangerlebnis 5. Tag: Montag, 31.03. Lieder von Beethoven, in der Heiliggeistkirche individuelle Abreise � Sparkasse Reichardt, Brahms und Liszt Kaffeestunde mit dem Bad Kissingen Intendanten des Heidel- Ihr verlässlicher Partner vor Ort. 2. Tag: Freitag, 28.03. berger Frühlings Wählen Sie zwischen drei Führung Literat(o)ur in der Konzert: Martin Grubinger, Optionen: Altstadt Percussion + BBC Philharmo­ Tag 1 – 4, Tag 1 – 3 oder Tag 2 – 4 Weinprobe + zünftiges nic Orchestra: Werke von HK 3 oder 4 Ü/HP im 4*+ Hotel Mittagessen Gruber, K. Abe und A. Dvořák Crown Plaza Heidelberg 5 Auch „Salome“ (hier: Wolfgang Schmidt und Evelyn Herlitzius) wird 2014 wieder aufgenommen – dann singt Herlitzius die „Elektra“

und so.“ Ausgeprägt ist die Begeisterung für Sänger. Der unaufdringliche Klang. Es ist ein süßer, aber nicht übersüßer Klang. Man hat Jubiläumsjahr 2014 ein Verständnis von Schlichtheit. Wenn ich den Musikern sage: „Haut doch mal richtig rein!“, dann schauen sie erst einmal unerfreut Strauss ­entspannt aus der Wäsche. Sie können es natürlich doch. Sie werden oft als „Kapellmeister“ tituliert. Hören Sie es gerne? Und was bedeutet es? Christian Thielemann über „Elektra“ und das Es bedeutet: Handwerk, Handwerk und noch- mals Handwerk. Und dann kommt vielleicht Richard-Strauss-Jahr an der Semperoper Dresden. noch ein bisschen Inspiration mit dazu. Beim Nachwuchs ist der Kapellmeister leider Von Robert Fraunholzer nicht so sehr in Mode. Es gibt aber trotz- dem welche, z. B. Franz Welser-Möst in Wien, Philippe Jordan in Paris und Antonio Pappano in London. Der Kapellmeister hängt ziemlich Herr Thielemann, wie viel von Richard 2014 feiert man Strauss’ 150. Geburtstag eng mit der Oper zusammen. Weil man dort Strauss als Privatperson steckt in „Elektra“? – auch an der Dresdner Semperoper. Wer sehr flexibel steuern und gegensteuern muss, Mehr als man glaubt. Man muss bedenken, braucht ein Strauss-Jubiläumsjahr? sonst läuft alles unweigerlich auseinander. dass Strauss zuhause eine ähnliche Über-Frau Ich brauch’s nicht, eigentlich. Andererseits Ich bekenne mich zum Kapellmeister. Auf den hatte wie diejenigen, um die es in „Elektra“ glaube ich, dass Strauss selbst das sehr unver- scheinbar mangelnden Glamour dieses Typus geht. Pauline Strauss war eine dominante biestert gesehen hätte. Er war auch Geschäfts- pfeife ich. Frau. Auf die Frage, wie er die burschikosen mann. Wir sind, wenn wir ein Strauss- Umgangsformen seiner Ehefrau aushalte, Jahr feiern, ganz auf der Linie des Sie achten sehr darauf, nicht soll Strauss geantwortet haben: „Ich brauch’ Komponisten. Ich empfehle: zu häufig zu diri­gie­ren. Was das.“ Sehen wir es ‚straussisch‘ passiert mit Ihnen, wenn entspannt! Sie zu viel machen? Im Gespräch mit Karajan sagte Strauss über Dann werde ich lust- und „Elektra“: „Sie nehmen das alles viel zu Sind Sie, da Sie ein be­ kraftlos. Der Körper meldet genau. Rühren Sie nur einfach ordentlich drin rühm­ter Wagner-Dirigent sich. Das habe ich schon rum!“ Hatte Strauss Recht? sind, automatisch ein in Berlin zu dosieren ge- Nein, auch bei Strauss reicht es nicht, rum- guter Strauss-Dirigent? lernt. Und werde immer zurühren. Ich glaube, dass sich bei Strauss Unsinn! Das wird nur immer Christian noch selektiver. Ich dirigiere hinter einer gewissen, lustspielhaften Attitüde gesagt. Es wäre genauso falsch Thielemann fast nur noch Orchester, die ich immer ein komplizierter Charakter verbarg. wie die Ansicht, wer Verdi gut sehr gut kenne und mit denen es Allerdings ist „Elektra“ tatsächlich eine Spur dirigieren kann, kann auch Puccini. Es menschlich stimmt. Ich mache, wenn Sie leichtfertiger und spielerischer als man denkt. ist alles viel komplizierter. Das Einzige, was mich fragen, immer noch zu viel. Es ist wie beim „Tatort“. Wenn das Luder in immer gleich bleibt, ist die Tatsache, dass ein „Salome“ zur Strecke gebracht wird, freuen wir Orchester bei Richard Strauss, egal wie man es Musiker privat haben es meist am liebsten, uns. Die Bösen kriegen ihr Fett weg. Auch bei macht, immer unverschämt gut klingt. wenn Ruhe herrscht. Sie auch? „Elektra“. Sehr richtig! Bei mir zuhause läuft nie Musik. Warum ist die Staatskapelle Dresden als Im Auto vielleicht mal Pop-Musik. Von Kein ernstes Stück!? Strauss-Orchester so besonders? Coldplay bis Madonna. Aber eher der Nach- Ernst schon, aber nicht so ernst wie bei Durch Biegsamkeit, Flexibilität und Erfahrung. richten-Kanal. In der „Schweigsamen Frau“ Wagner. Strauss will immer dazu anleiten, Die Staatskapelle Dresden rühmt sich tatsäch- heißt es: „Wie schön ist doch die Musik, aber mit einem gewissen Augenzwinkern zu lich einer gewissen Strauss-Kompetenz. Es wie schön erst, wenn sie vorbei ist!“ Strauss musizieren. „Elektra“, finde ich, wird heute ist ein Orchester, bei dem man als Dirigent hat Recht.

oftmals zu schwer genommen. oft gesagt bekommt: „Das machen wir hier so Creutziger Matthias Foto: Borggreve Marco Volkswagen; Gläserne Manufaktur Archiv Foto: 6 Klassik pick- nickt wieder – am 12. Juli mit Rudolf Buch- Meir Wellber), einer wiederaufgenommenen binder und „Ariadne“ (Regie: Marco Arturo Marelli) und der Strauss- Burleske in Peter Mussbachs „Salome“ zunächst vor der Gläsernen allem die halbszenische Aufführung des zu- Manufaktur meist übersehenen Frühwerks „Feuersnot“ im von Volks- Schlosshof der Dresdner Residenz Aufmerk- wagen, dem samkeit (eine Koproduktion mit den Dresdner Partner der Semperoper­ Musikfestspielen). Außerdem widmet man dem Meister mit „Legenden“ eine Ballett- Hommage (unter Verwendung der „Josephs- Legende“). Neben Stijn Celis wird mit Alexei Ratmansky einer der international ge- fragtesten Choreografen eine Neukreation für das Semperoper Ballett schaffen – und erst- mals in Deutschland arbeiten. Neun Sträusse Zwei Jahre Dresden im Strauss-Taumel­ Und so geht der Strauss-Taumel in der darauf- ichard Strauss in Dresden – ein Krauss und danach Karl Böhm weiteren folgenden Saison 2014/15 weiter. Dann wird Ideal! Dass bei der Staatskapelle an Strauss-Uraufführungen („Die schweigsame Thielemanns zu den Osterfestspielen in Salz- der Dresdner Semperoper ein hin- Frau“ 1935, „Daphne“ 1938). Mit dem Ergeb- burg herausgebrachte „Arabella“ nach Dresden Rreißender, historisch verbriefter nis, dass neun von insgesamt 15 Strauss- übernommen – in der Premierenbesetzung Strauss gespielt wird, wird jeder gern be- Opern für Dresden geschrieben und hier erst- mit Renée Fleming und Thomas Hampson stätigen, der in der Semperoper jemals mals aufgeführt wurden. Auf eine derart (Regie: Florentine Klepper). Ebenfalls mit einen „Rosenkavalier“, eine „Arabella“ oder profunde Deutungshoheit kann nicht „Capriccio“ gehört hat. Der zart flimmernde, einmal Bayreuth bei Wagner pochen. dezent beseelte und changierende Klang der Aus Anlass des 150. Geburtstages Das Strauss-Jubiläum Staatskapelle, der niemals laut wird, vermag von Richard Strauss, der am 11. Juni 2014 an der Dresdner Strauss zum Leuchten zu bringen, ohne ihn 1864 in München geboren wurde, er- zu verstrahlen. Er hat Schmelz, ohne zu zer- öffnet man im Januar in Gestalt von Semperoper fließen. Und leichte Füße. In summa: kitschfrei „Elektra“ unter Christian Thiele- und Kult! mann: mit dem ‚härtesten‘ Werk des (Highlights) Das liegt an der Historie. Schon Richard Komponisten. Schon unter Leitung Wagner hatte die Staatskapelle Dresden Karl Böhms produzierten die Dresdner bekanntlich seine „Wunderharfe“ genannt. Die einst die wohl beste Studio-Aufnahme 19.1. Elektra (Thielemann, Frey; Meier, Herlitzius, Qualitäten eines Orchesters, das nie brachial des Werkes (1960 mit Inge Borkh, Schwanewilms, Pape) spielt, passen großartig auch zum Klang bei Jean Madeira und Dietrich Fischer- 23.2. Guntram (Meir Wellber; Zeppenfeld, Owens, Richard Strauss. So entwickelte sich Dresden Dieskau). Jetzt inszeniert die Zürcher Butter, Müller) zum wichtigsten Uraufführungsort zu Leb- Schauspiel-Intendantin Barbara Frey 9.3. Ariadne auf Naxos (Meir Wellber, Marelli; zeiten dieses Opernkomponisten. den Atriden-Schocker. Es ist erst ihre Owens, Petrick, Senator, Fritz Dorn) zweite Oper (nach „Jenůfa“ 2009 an der 21.3. Salome (Meister, Mussbach; Müller, Vaughn, 9 von 15 Uraufführungen Bayerischen Staatsoper). Mit Waltraud Sunnegårdh, Tómasson) Pionierarbeit leistete schon der heute weit- Meier (Klytämnestra), Evelyn Herlitzius 7.6. Feuersnot (Klingele; Müller, Eder, Willis- gehend vergessene Ernst von Schuch. Ab (Elektra) und Anne Schwanewilms Sørensen) 1901 sorgte er an der Hofoper für (Chrysothemis) verfügt sie 11.6. Sonderkonzert der Staatskapelle Dresden die Weltpremieren von „Feuers- über ein derzeit unschlag- ­(Ausschnitte aus 9 Strauss-Opern: Thielemann; not“ als Koproduktion mit bar erscheinendes Stemme, Harteros, Nylund) den Dresdner Musikfest- Damen-Trio. Just 28.6. Legenden – Ballettabend (Connelly, spielen, danach „Sa­lo­me“ am Geburtstag des Ratmansky & Celis; Semperoper Ballett) (1905), „Elektra“ (1909) Jubilars erklingen und „Rosenkava­lier“ mit Nina Stemme, (1911). Eine verblüf­fende Anja Harteros und Camilla Fleming und Thielemann folgt „Capriccio“. Serie. Damit nicht genug. Anja Nylund als Solistinnen unter Auch „Daphne“ und „Elektra“ kehren zurück. Der mit Strauss befreundete Harteros der Leitung von Christian Für den „Rosenkavalier“ unter Thielemann Fritz Busch brachte als Thielemann Ausschnitte aus schließlich steht eine Neubesetzung mit Anja Dresdner Gene­ralmusikdirektor den neun Dresdner Strauss-Opern Harteros als Marschallin ins Haus. die Uraufführungen von „Intermezzo“ – sicher ein Höhepunkt des Konzert- Viele Aufführungen werden zu kleinen (1924 mit Lotte Lehmann) und „Ägyptische Programms der Sächsischen Staatskapelle. Zyklen gebündelt. Mit neun „Sträussen“ ent- Helena“ (1928 mit Elisabeth Rethberg) heraus. Konsequenterweise feiert man in Dresden spricht die Zahl der Produktionen genau der- Die ihm gewidmete „Arabella“ konnte Busch das Strauss-Jahr gleich in zwei aufeinander- jenigen der Strauss-Uraufführungen in der 1933 nicht mehr dirigieren. Man hatte ihn ins folgenden Spielzeiten. 2013/14 verdient neben Stadt: Eine echt Dresdner Jubiläumsfeier also. Exil vertrieben. „Elektra“ und einem konzertanten „Guntram“ rfr

Foto: Matthias Creutziger Matthias Foto: Borggreve Marco Volkswagen; Gläserne Manufaktur Archiv Foto: Statt Busch widmeten sich nun Clemens (dirigiert von Barenboim-Schüler Omer 7 … von imJugend- sogareinPoster demSie … Von TelemannPhilipp wiederungeahnte­ auf ihrer neuenCDverleiht sieGeorg die PaganinaderBlockflöte. Undauch Die Wahl-Kölnerin Dorothee Oberlingerist Oberlinger Dorothee 8 Gemischtes Doppel nicht gerade Woher bestens bestellt. rührt zimmer hängenhatten! die Blockflöte ehereine Flauto dolce, einsüßes, den 60erJahren wieder sehrpopulär gemacht! Wobei sie nichtder nurAlten einInstrument Tod oder Liebe handelten, zum Einsatzkam. (lacht …)Ja, das stimmt, ersah ja auch als gesetzt schonseitLängerem haben, verstärkt auf das klassische undromantische Repertoire auch beieinemvon ihnen,Walter van Hauwe, extrem herbe klingen! Momenten, die von existenziellen Dingen wie eines der Moderne. Inder Zeitdes Barock war Musik oder Barockmusik ist, sondern auch ihre plötzlichePopularität? Lange war esjaumdenRuf derBlockflöte Der AlteDer Musik-Boomwar sicherlichhilfreich. sanftes das in Instrument, den berückendsten sein, dass die Blockflöte nun einegrößere Auf studiert. Es scheint aber schon zutreffend zu mich, auch durch Kollegen wie z.B. Maurice merksamkeit erlangt hat –nicht nur durch In der Neuen Musik kann sie durchaus auch Blockflötenatürlich häufig eine wichtige Rolle. Barockensembles ein,undhier spielt die Eindeutig. laden So etwa Festivals, die vorher Brüggen hatte sehrviele gute Schüler. Ich habe Frans Brüggen hat­ das Instru junger Mannwirklich nicht schlecht aus! Und Steger oder Giovanni Antonini.

uido F Guido ischer ment schonin - – darunter drei Doppelkonzerte. Woher– darunter drei Doppelkonzerte. Auf einigenIhrer 100Barockblock- ein Starwar undheutedochwei­ einen Komponisten, derzuLeb rührt diesermusi­ rührt schon fünfte Telemann-CDschon fünfte eingespielt der anlegen. Erwar inallen Stilen der Musik verschiedene Gewän Worte. be Sein genannt, ist das Tolle an Telemann. Seine flöten haben Sie jetzt Ihreflöten habenSie immerhin Musik ist nicht nur ge hin verkannt wird? Georg PhilippTelemann konnte sie singt,auch ohne sam undsomitetwas Joachim „ver Quantz - zu Hause, dem italienischen, mischter Geschmack“ mischter Geschmack“ Diese Vielfalt, von Johann im osteuro­ Punkt. bringt das auf den ment aller Dinge“ rühmter Satz „Das und affektreich, und ist extrem rhetorisch französischen, deut Singen ist das Funda den Liebhaber.für Sie den Kennerfür wie undunterhaltfällig anders –Dorothee Intendantin –und Ensembleleiterin, Zauberin aufder Die kann auch Oberlinger istOberlinger päischen Stil. Professorin, Blockflöte ka­ ­schen und lische Appetit auf Flügel. Flügel. - - - - ­zeiten ter­ ­

Foto: Johannes Ritter Foto: Johannes Ritter Trotzdem hat er sie glänzend in Szene setzen Auf derBlockflötewar Telemann Autodidakt. auftrumpfen. Auf der anderenSeite ist sie bei können. ihm dann wieder wie eineGesangsdiva. Das Bei ihmkann sie sehrvirtuos, fast geigerisch Gambe bishinzurPosaune.Und Chalumeau unddieOboeüber angefangen von derFlöte, das Instrumentenfamilie spielte – didaktisch querdurch diegroße grenzenlos, dassersichauto- musikalischer Appetit war so TelemannsGeorg Philipp Flöten-Showdown seine Neugierspiegelte sicheben- falls fürungewöhnliche inKonzerten Be- setzungen wider.setzungen Einsdieser„exotischen“ Doppelkonzerte hatauchDorotheeDoppelkonzerte Oberlinger aufgenommen.Esistdas Konzert fürBlock-undTraversflöte.Konzert Denn dieser Kombination begegnetmaninder Barockmusik so gut wie gar nicht. Der Der Barockmusik sogutwiegarnicht. besondere Reiz aber ist, dassTelemannbesondere Reizaberist, erst diegutealte Blockflöte gegendas neue Modeinstrument, dieTraversneue Modeinstrument, - flöte insmusikalische Rennen schickte –umsieschließlichge- meinsam brillantüberdieZiel- linie fliegenzulassen. die ungemeine Vielfalt seinerMotivik. Er des ZAMUS gibt esProbenmöglichkeiten, man gibt Konzertreihen dort undVorträge und erwarteten Wendungen fast wie beieinem eigentlich Faszinierende ist aber vielleicht Musik in ihrer Heimatstadt wesentlich sicht Musik ausgerichtet. wird So die Kölner Alte imJahreinmal wird das Kölner Fest Alte für Zeit! Flickenteppich aneinander. barer, unddas wurde nun auchwirklich mal reiht unglaublich vielemitun kleine Einfälle und dem LandNRW der Kölner Szene ein Zu- kann auf Leihinstrumente zurückgreifen, es hause gegeben hat. Inden Räumlichkeiten Suite a-Moll(mitEnsemble1700), dhm/Sony Dorothee Oberlinger im Oberlinger Konzert: Dorothee N 20.12. 12.01. 28.11. eu erschienen: 11.12. a 8.2. bonnenten-CD: T Zürich (CH),Tonhalle (Kölner Fest fürAlte Musik) Ingolstadt, Stadthalle Ingolstadt, Köln, Balloni-Hallen Ulm, VillaRoth Schloss Goldegg(A) Schloss Akteure! Daher finde ich es fabel- Zentrums dasjaals inKöln nötig, war dieGründung einessolches des ZAMUS durch die Hilfe von Musik, stiefmütterlich behandelt. würdig ist, wie etwa die großen Szene gilt? Nabel derdeutschenAlte-Musik- Professur fürBlockflötemit Neben Solo-Karriere und der Orchester. Viele Jahre wurde die Geldgebern wie der StadtKöln Ich finde, dassAlte-Musik- die Köln hatte und hat hier deutsch freie Szene, auch die der Alten Szene genauso unterstützungs- haft, haft, dassman mit derGründung landweit beiweitem die meisten Leitung derAlte-Musik-Ab- Telemann: Doppelkonzerte, Leben Warum gerufen hat. - teilung anderSalz Musik (ZAMUS) mitins burger Universität rack 12 Zentrum fürAlte Mozarteum sindSie Mozarteum in Köln auchimVor- Musik, die2012das sellschaft fürAltesellschaft stand derKölner Ge- Edel_ANZ_Rondo_Nov.indd 1 9 - - - – wievon eineridealenGemeinde angestimmt. Berlin Classics Neuheiten bei VOCAL CONCERT DRESDEN »Concertos« JETZT IMJETZT HANDEL SOWIE ALS DOWNLOAD ERHÄLTLICH. Videos aufyoutube.com/berlinclassics Lob, EhrundPreisseiGott RAGNA SCHIRMER Atmosphäre. Lieder –glanzvoll dargeboteninerleuchteter volle Musikmitkunstvollen Sätzenliebgewonnener Die Live-CD der Weihnachtstournee: Stimmungs Das großeLive-Weihnachtsalbum da komm ich her Vom Himmelhoch, LUDWIG GÜTTLER BLECHBLÄSERENSEMBLE Instrumenten Die schönsten deutschen Kirchenlieder Georg Friedrich Händel Orgelkonzerte aufverschiedenen Händels Orgelkonzerte auf3CDsneuentdeckt. Hammerflügel, Konzertfl ügel undHammond-Orgel. Eine Auswahl derschönsten Liederder Die Orgelkonzerte von Händelinterpretiertauf protestantischen Kirche. Schlicht, aberergreifend unterschiedlichen Tasteninstrumenten: www.edelclassics.de Hamburg ·Telefon (040) 89 0853 13 erhalten Sie bei: Edel Germany GmbH, Weitere Informationen und den Katalog

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05.11.13 10:08 Extrem metallischer Klang, zart gespielt: Lang Lang bei den Aufnahme- sitzungen mit den Berliner Philharmonikern

Berliner Philharmonie Der helle Klang

Vor 50 Jahren wurde der Scharoun-Bau eingeweiht. Ein Blick mit Tonmeister Christoph Franke hinter die Kulis- sen und in die Akustikstudios. Von Matthias Siehler

tellen wir doch mal eines dem Akustiksegel aufgehängt, subjektiven Eindruck des Hörens. 3 Stunden Mikrofon­ klar. Auch wenn die die heute den hippen Sixties- Obwohl Franke natürlich ganz einstellung Berliner Philharmonie Charakter des asymmetrischen objektiv zugibt, dass es einige Vierzig Mikrofone hängen als Sim 50. Jahr ihres Be- und trotzdem harmonischen, Plätze im Hause gibt, wo man ferngesteuerter Kabelwald über stehens nur Bestnoten bekommt schlichten und doch festlichen nach wie vor Flatterechos hört, dem Podium, erklärt Christoph und nach wie vor als wichtigster Saales unterstreichen. oder falsche Entfernungen. No- Franke. Etwa drei Stunden und modernster Saal unserer body is perfect, nicht einmal einer müssen die vor jeder Konzert- Zeit gefeiert wird: Das war nicht Kaninchenstalldraht der nach wie vor vollkommensten und jeder Studioaufnahme ein- immer so. Als am 17. Oktober und Putz Konzertsäle der Welt. gerichtet werden – nachdem sich 1963 im Schatten der Mauer Einen weiteren Akustikkrieg gab Ein Konzertsaal, in dem der Tonmeister in einer Probe der später als „Zirkus Karajani“ es, so erinnert sich Christoph trotzdem anfangs nur wenig über die Orchesteraufstellung titulierte Zentralbau nach den Franke – Tonmeister in der Phil- aufgenommen wurde, obwohl informiert hat. Die ist heute Zerstörungen des zweiten Welt- harmonie und Klangverantwort- es eigentlich gleich zwei Ton- längst nicht mehr so festgezurrt kriegs auf dem leergeräumten, licher ihres virtuellen Pendants studios gab: eines für die Radio- wie früher, wo man höchstens in als neues „Kulturforum“ im Netz, der Digital Concert Hall übertragungen und ein leeres amerikanischer oder deutscher imaginierten Potsdamer Platz er- mit ihren bereits über 200 archi- für die Plattenfirmen, wo die Sitzordnung saß. Dirigenten wie öffnet wurde, da war der Sturm vierten Konzerten –, als Anfang jeweils mit allem Equipment an- Simon Rattle wollen es heute sub- der Kritiker groß und schrill. der Neunzigerjahre ein Teil der rückten. Tatsächlich entstanden tiler, schieben die Pauken mal Auch in Hans Scharouns so abgehängten Decke herabstürzte. die meisten CD-Aufnahmen dann in die Mitte, mal an den Rand, demokratisch tönendem Weinberg Man entdeckte, dass die eigentlich doch in der modernen Jesus- platzieren die Kontrabässe rechts mit seinen gestaffelten Zuschauer- nur aus Kaninchenstalldraht und Christus-Kirche in Dahlem, die vorn oder links hinten, je nach- terrassen, wo keiner mehr als 30 Rabitzputz bestand und wundert heute noch gern genutzt wird. dem welches Repertoire gefragt ist. Meter vom Orchester weg sitzt und sich bis heute, dass sie noch nicht Denn auch damals war in der Viele Künstler und Orchester der Dirigent auf dem tief gelegten früher herunterkam. Als alles teuren ein stetes Kommen vertrauen heute dem Tonmeister, Orchesterpodium die Mitte des repariert war, mokierten sich und Gehen, man musste für die es wird ja auch viel mehr auf- Raumes markiert, musste später manche über die grellere, härtere Konzerte immer wieder um- genommen in immer weniger einiges nachjustiert werden, bis Akustik. „Das lag aber wohl haupt- bauen, im Villenvorort hatte man Stunden, da ist meist nicht alle zufrieden waren. Das Podium sächlich an der Beleuchtung, es leichter. Und länger als die fünf Zeit für große Akustikexperi- wurde umgebaut und vergrößert, die war nämlich heller ein- Tage bis zum nächsten Gottes- mente. Dabei machen manchmal

fahrbar gemacht, es wurden zu- gestellt“, lacht Franke. So viel zum dienst brauchte man selten. schon zehn Zentimeter Mikro- Hoffmann Harald Foto: Marti Foto:Ruben 10 fonabstand beim räumlichen Deswegen wird der Ton ebenfalls Etwas mehr Zeit war kürz- Prokofjew zwei motorische Hören sehr viel aus, sagt Franke. vom Hauptstudio gegenüber ge- lich, als die Philharmonie der Auf- Schwer­gewichte des Repertoire Zwischen den verschiedenen fahren. nahme-Raum für die erste Be- ausgewählt hatte, wollte „einen Rundfunkanstalten wird gegnung zwischen extrem metallischen, harten heute nicht mehr so viel Simon Rattle und Lang Klang“, analysiert Christoph hin und her gebaut, es sei Blick in’s Getriebe Lang war. Da hatte Franke. „Ich war erst etwas denn, ein Produzent besteht dann auch der Klavier- skeptisch, doch der hat mir ver- auf einer ganz eigenen Hör- Motorischer Witz, Maschinenrhythmik, das ist stimmer richtig zu tun, sprochen, er würde ganz zart ästhetik. Selbst die Platten- von Lang Lang zu erwarten, wenn er als Tasten- denn der chinesische und sanft spielen. Und so war es firmen, die nur noch ihre teufel loszaubert. Doch der chinesische Pianist Turbopianist, der mit dann auch. Trotzdem hörte man Mikros mitbringen, aber mit der unfehlbaren Technik kann auch anders. dem 2. Klavierkonzert ihn sehr gut in den turbulenten, meist das 2005 komplett Für seine erste Aufnahme mit Simon Rattle und von Béla Bartók und knalligen Orchestertutti. Da hatte erneuerte und um 180 den Berliner Philharmonikern hat er Tom und dem 3. von Sergei einer seine klanglichen Hausauf- Grad gedrehte Tonstudio Jerry sowie alle anderen Cartoon-Flitzer, die gaben wirklich gemacht. Das ist über der Ehrentribüne ihm sonst gern ästhetisches Vorbild sind, in eher selten“, lobt der Tonprofi an- nutzen, sind heute viel un- der Schublade gelassen. Er findet im 3. erkennend. komplizierter. Man nimmt Konzert von Prokofjew und im 2. von ja meist sowieso Proben und Bartók bei aller Rasanz und Forte- Neu erschienen: Prokofjew, Konzerte auf, und dann gibt Härte zu einer nonchalanten Ge- Bartók: Klavierkonzerte es noch eine Patch-Session lassenheit und souverän aus- (Lang Lang, Rattle, Berliner ohne Publikum, in der ge- balancierten Eleganz, die man Philharmoniker), Sony putzt wird, Übergänge oder durchaus als sophisticated be- abonnenten-CD: Track 14 von Hustern überdeckte zeichnen kann. Auch Rattle Stellen noch einmal wieder- und die Seinen lassen zwar die Tagebuch einer CD-Auf- Sir Simon holt werden. Im zweiten Dynamik-Anzeiger ausschlagen, Rattle und nahme: „At The Highest Studio hat sich deshalb heute das aber mit Delikatesse und Lang Lang Level“ (Dokumentarfilm von das Videoteam der Digital Geschmack. Eine DVD-Dokumentation Christian Berger; Prokofjews Concert Hall eingenistet, „da lässt den Zuschauer einmal in’s auf- Klavierkonzert Nr. 3, mit Lang geht es laut zu“, so Franke, wändige Getriebe einer hochrangigen CD-Auf- Lang, Rattle Berliner Phil- „da hört man kaum was“. nahme blicken. harmoniker), Sony AVI_Weithaas_Rondo_1/2S_AVI_Weithaas_Rondo_1/2S 17.10.13 16:53 Seite 1

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ANTJE WEITHAAS BEETHOVEN & BERG

LUDWIG VAN BEETHOVEN Violinkonzert D-Dur op. 61 ALBAN BERG Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ Stavanger Symfonieorkester · STEVEN SLOANE NEU CAvi 8553305 auch als digital download Foto: Harald Hoffmann Harald Foto: Marti Foto:Ruben

11 eine hübsche, luxu­riöse Sache sind. Sondern notwendig. „Ich hatte den Eindruck, mit voller Geschwindigkeit gegen die Wand zu Janine Jansen laufen, fühlte mich ausgepowert und musste eine sechsmonatige Pause einlegen.“ Kein bloßes Burnout-Syndrom, so wie es heute Das Mädchen mit jeder Finanzbeamte für sich beansprucht. Sondern eine echte Krise, die ein Umdenken erforderte und einleitete. „Ich gab damals etwa dem Perlenohrring 120 Konzerte pro Jahr, das ist einfach zu viel.“ Heute sind es in etwa 80. „Man muss immer noch fähig sein, die eigenen Erfahrungen zu verdauen“, so Jansen. Mit Bach-Konzerten kehrt Jansen zum Barock Dabei hilft ihr ein hoher Prozentsatz von Kammerkonzerten – vermutlich höher als ­zurück. Und verabschiedet sich vom Image als holländisches Geigen-„Meisje“. Von Robert Fraunholzer

bgenommen hat sie. Sehr sogar. „Traditionen stellen Grenzen dar“, so Besser nicht fragen, oder? Janine Jansen. „Ich muss aufpassen, ich selbst zu Jansen kommt direkt vom Flug- bleiben.“ Daher speißt dieses Selbst sich bei Ahafen. Kurzer Interview-Stopp in kaum einer Spitzen-Musikerin so stark aus Berlin, bevor es am Abend weitergeht nach regionalen Wurzeln wie bei ihr. Die Musiker- Stockholm. Wo ihr schwedischer Freund sie familie, aus der sie stammt, war so stark, dass erwartet. Aus der Familie (in Utrecht) in die man den Eindruck gewinnen könnte, es habe Familie. Und für die Familie. Der private Zu- kein Entrinnen gegeben: Der Großvater leitete sammenhalt war schon immer für kaum eine einen Kirchenchor, in dem die Mutter große Solistin so wichtig wie für sie. sang; deren Bruder Darin besteht auch ihr Erfolg. Sympathisch ist der holländische nahbar, so kommt Janine Jansen beim Bach-Bass Peter Kooy. Publikum formidabel ‚rüber’, seit sie im Alter Vater Jan und beide von zehn Jahren öffentlich debütierte. Ihr Spiel Brüder folgten jeweils verströmt nichts Primadonnenhaftes. Kaum ihrem Vater ans Cembalo. Glamouröses. „Ich bin eine alte Frau und habe Besonders zuhause in graue Haare“, scherzte sie selbstironisch vor Utrecht – alle zusammen. wenigen Jahren. Wenn auch mit einem ge- Bis heute. wissen Überdruss gegen die immer äußer- Jedem ihrer Weih- licher werdenden Markt-Gepflogenheiten der nachtsfeste gibt Janine Klassik. Jansen seit rund zehn Ihr kühler, weltläufig offener Ton blieb Jahren den Charakter eines aufgeschlossen vor allem zur Alten Musik. Kammermusikfestes. „Am Allem Kratzenden, Schabenden, Katzendarm- 25. Dezember kriegen alle haften der historischen Aufführungspraxis ist probenfrei“, so die Festspiel- sie trotzdem abhold. Heute, mit 35 Jahren, ist chefin generös. „Das Festival Janine Jansen der große Darling der Geigen- ist praktisch bei mir zuhause, welt insgesamt. Eine der wenigen Integrations- meine Familie kommt also zu figuren, auf die sich fast alle Lager von Fach- mir.“ Diese innenpolitischen Vor- leuten bis Liebhabern verständigen können. lieben haben aber für Jansen Und lachlustig wie eh und je. Auf die Frage, einen musikalischen Grund. was eigentlich „historisch informierte Auf- „Man muss für Kammermusik führungspraxis“ bei ihr bedeutet, prustet sie die Musiker sehr gut kennen, los: „Im Englischen klingt es noch lächer- um nicht immer wieder von licher! Dort sagt man ‚historically informed vorne anzufangen“, meint sie. performance’, abgekürzt: ‚hip’“. Wir ver- „Erst mit Freunden kann ich Kommt ständigen uns leicht auf einen guten Titel tief genug in das Verständnis selten so für ihre künftige Autobiografie:What does it der Werke eindringen.“ allein: mean to be hip! Es enthielte die beste Musiker- Vor wenigen Jahren er- Familien- Antwort auf derlei akademische Fragen: Lach fuhr sie, dass diese Prä- mensch Janine es weg! missen für sie nicht nur Hoffmann Harald Foto: Jansen 12 Anzeige 76x 300.Rondo11.13 05.11.2013 14:19 Uhr

Edition Günter Profil Hänssler NEU bei fast jedem ihrer berühmten Kollegen. Derlei ergab eine eher mutige Mischung, In Berlin etwa trat sie in den letzten Jahren da diese Künstlerin offenbar einerseits ebenso FERUCCIO BUSONI, hauptsächlich innerhalb der von Frank anspruchsvoll wie andererseits kommerziell Nocturne symphonique op. 43 HANS PFITZNER, Dodge begründeten Kammermusikreihe dachte. Eine sehr niederländische Heran- Klavierkonzert op. 31 „Spectrum Concerts“ auf. Eine Treue und ein gehensweise, könnte man vermuten – ohne Be- MAX REGER, Engagement, das sich direkt auf ihre anderen rührungsscheu. Die regelmäßig eingestreuten Eine romantische Suite op. 125 Tzimon Barto, Klavier Berlin-Aktivitäten auswirkte. Denn als Barock-Erkundungen setzt sie jetzt konsequent Staatskapelle Dresden Solistin wird eine Künstlerin, die so häufig in fort mit einer Mischung von Bach-Konzerten CHRISTIAN THIELEMANN 2 CD PH12016 kleineren Besetzungen präsent ist, nicht mehr und Sonaten. Natürlich nicht mit irgendeinem so leicht verpflichtet (um den Markt nicht zu Spezial- oder Universal-Orchester. Sondern, ge- übersättigen). treu ihrer Marschrichtung, mit „Janine Jansen NEU Günter Wand – The Radio Recordings & Friends“. Mozart, Messiaen, Webern, Dazu gehören Vater Jan Jansen, Fortner, Stravinsky, Beethoven, Familienkonzert Orff, Saint-Saëns, Koechlin, Bruder Maarten sowie der Geiger Berlioz, Cherubini, Brahms, Boris Brovtsyn und Kontrabass- Weber, Zimmermann, Ligeti, Bruckner, Haydn, Braunfels, Johann Sebastian Bach plünderte und zweitverwertete Spieler Rick Stotijn (Bruder der Hindemith, Strauss, Baird, gern eigene Werke. Seine Violinkonzerte etwa, in Mezzo-Sopranistin Christianne Schubert, Bach Köthen entstanden, arbeitete er zu Cembalokonzerten WDR Sinfonieorchester Köln, Stotijn). Ausgetrieben wird Bach NDR Sinfonieorchester, um. So konnten sich eine Generation, nachdem er auf bei dieser Gelegenheit alle kon- Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR dem Streichinstrument damit glänzte, seine Söhne im ventionelle Glätte, alle Vehikel- 20 CD PH 13038 Zimmermannschen Kaffeehaus zu als Solisten haftigkeit (für einen brillierenden präsentieren – echte Familienkonzerte also. Im Fall des Solisten). Und aller opaker Glanz. NEU rekonstruierten c-Moll-Konzertes für Violine und Oboe Dies ist ein Bach der Familien- Anton Bruckner Collection Sinfonien 0 - 9, Werke für Klavier, BWV 1060 ist freilich der umgekehrte Weg beschritten bande, unaufgeregt ausgefeilt Streichquartett, Messe in C-Dur, worden. Hier ist die Originalpartitur verloren. Nur von bis ins Letzte. Enthaltend ist Messe in F moll, Messe in E moll, Te Deum, Lateinische Motetten, einer Bearbeitung für zwei Cembali konnte auf die ur- auch das rekonstruierte Doppel- Orgelwerke und Motetten, Missa sprüngliche Fassung zurückgeschlossen werden. konzert für Violine und Oboe c- solemnis, Psalm 112, Psalm 150, Requiem) Fine Arts Quartet, Fritz Wunderlich, Moll BWV 1060 (sonst für zwei Christiane Oelze, Pamela Coburn, Tasteninstrumente). Matthias Goerne, Michael Schade, Selten klingt Bach so zutraulich aufgeraut. Andreas Schmidt, Dresdner Kreuzchor, Janine Jansen gehört damit zu den Symphonieorchester des Bayerischen wenigen Künstlern, die ihre Karriere frei- So anheimelnd kratzbürstig und transparent. Rundfunks, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Staatskapelle Dresden, willig in engeren Grenzen halten als üblich. Melancholische Farben, spröde Stimmungen Wiener Philharmoniker, Gächinger Kantorei, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Bach-Collegium Stuttgart, Philharmonie Festiva, Es gibt einen guten Humus, könnte man dazu kennt dieser Bach ebenso wie furiose Anfälle Bamberger Symphoniker, Herbert von Karajan, Christian Thielemann, sagen. Tatsächlich hat es Jansen in Holland von Galopp. Freilich: Einen goldenen Anne- Bernard Haitink, Günter Wand, Klaus Tennstedt, Kurt Sanderling, Helmuth Rilling, Gerd Schaller durch Integrität und eine verbindliche Auf- Sophie Mutter-Ton darf man hier nicht er- 20 CD PH13007 trittspolitik zu einer landesweiten Zelebrität warten. Sie kann ihn. Aber will ihn nicht. Und Jubiläumssampler zum Sonderpreis: gebracht. Man kann die Niederlande kaum im Duo mit Vater Jan (in den Sonaten BWV Berühmte geistliche Chöre und die schönsten Klavierkonzerte bereisen, ohne dass einem von irgendeiner 1016 und 1917) würde er wohl dem Familien- Plakatwand oder Litfass-Säule Janine Jansen umgang auch wenig entsprechen. entgegenlächelt. Gute Sache. Früher sah Janine Jansen immer ein Immer schon liebäugelte Jansen mit den bisschen aus wie ein dralles, holländisches populären (Barock-)Klassikern des Repertoires. Meisje, das frech geworden ist. Oder, ums Ihr Debüt-Album 2003 bei der Decca stürzte diplomatischer auszudrücken: wie Vermeers sich erstaunlich bereitwillig in den himmel- „Mädchen mit dem Perlenohrring“. Heute eher blauen Pool von „Violin Favorites“ – also von wie ein universaler Geigen-Star, der nach- Gusto- und Zugaben-Stücken von Tschai- hause kommt. Wer einen radikalen und ver- Die Himmel rühmen Piano Concertos 2 CD PH12065 2 CD PH13033 kowski bis Chatschaturjan, Vaughan Williams traulichen Weg zu Bach einschlagen will, sollte bis Ravel. Ein Jahr später folgten Vivaldis ihr folgen. Und wird nicht enttäuscht. „Vier Jahreszeiten“ (in der Oktett-Besetzung). Um von hieraus – aber nicht umgekehrt Neu erschienen: Bach: Violinkonzerte E-Dur – die sättigenden Schinken von Tschai- und a-Moll, Doppelkonzert mit Oboe c-Moll kowski bis Beethoven, von Prokofjew bis u. a. (mit Ramon Ortega Quero, Janine Jansen Bruch anzuschneiden. Zumeist and friends), Decca/Universal mit den prestigeträchtigsten abonnenten-CD: Track 5 Dirigenten wie Riccardo Richard Wagner – Joseph Haydn – Chailly, Vladimir Janine Jansen mit Bach-Konzerten: Der Ring des Nibelungen die Klaviersonaten Jurowski oder Paavo 2.12. Berlin, Philharmonie Hans Swarowsky Ekaterina Derzhavina 14 CD PH10034 9 CD PH12037 Järvi. 4.12. München, Prinzregenten- theater Erhältlich im Fachhandel!

5.12. Wien (A), Konzerthaus Edition Günter 08.12. Baden-Baden, Festspiel- Profil Hänssler haus Profil Medien GmbH 12.12. Bielefeld, Rudolf-Oetker- Edition Günter Hänssler www.haensslerprofil.de

Foto: Harald Hoffmann Harald Foto: Halle 13 Vertrieb: NAXOS DEUTSCHLAND GmbH . www.naxos.de daher von Stück zu Stück mit ver- schiedenen Rollen experimentiert. „Mir war wichtig herauszufinden: Albrecht Mayer Worauf reagiere ich im Ensemble? Was passiert, wenn die gerade mal schweigen? Kann ich einen „Bin ich Farbe, bin ich Kommentar abgeben? Oder kann ich eine weitere Stimme sein? Kann ich ein Kontrapunkt oder Geräusch?“ eine Farbe sein? Kann ich ein Ge- räusch sein?“ Hört man genau hin, kann man tatsächlich in jedem Stück Ein Fan der King’s Singers ist Albrecht Mayer schon seit einen anderen Albrecht Mayer er- leben – mal präzise am Noten- langem – doch jetzt hat sich der Star-Oboist sogar bei text, wie in dem herausfordernd instrumental geschriebenen Ar­ ihnen eingereiht. Von Carsten Niemann rangement­ des (Albinoni nur zu- geschriebenen) Adagios, aber auch mal freier improvisierend, wie in dem Evergreen „Baby It‘s Cold Out- o ho ho ho – hat sich das Ensemble schon in seiner eine Rollenverteilung, wie sie etwa side“. Um diese Experimente um- da etwa wieder ein Kinder- und Jugendzeit zu seinen Jan Garbarek und das Hilliard- zusetzen, bedurfte es nicht nur Musiker zum Weih- musikalischen Vorbildern ge- Ensemble auf ihrem Album vor- musikalischen Fingerspitzen- Hnachtsgeschäft diehörte. Im Knabenchor, in dem nahmen, nicht in Frage: „Sie sind gefühls: Fasziniert berichtet Mayer, rote Zipfelmütze übergezogen, er damals sang, und auf dem damit extrem erfolgreich gewesen der sich gerade im Studio als im- um sich und seinen Fans zum Musikgymnasium, auf das er und für das Publikum hat es auch pulsive Persönlichkeit entpuppt, Fest einen musikalischen Bunten ging, kursierten nicht nur die Auf- funktioniert. Aber den Ensemble- von der musikalischen Flexibili- Teller zu bescheren? Nun, ganz so nahmen der King‘s Singers – er gesang und den vermeintlichen tät sowie der „extremen britischen einfach hat es sich Albrecht Mayer habe sie sich auch ganz praktisch Solisten hätte man nach meinem Liebenswürdigkeit­ und Höflich- nicht gemacht. Ursprünglich, so zum Vorbild genommen, als er Geschmack auch getrennt von- keit“, mit der sich das Ensemble versichert er, stand noch nicht mit seiner Clique wild gemischte einander aufnehmen können – auf dieses Projekt einließ – ein einmal fest, dass sein Projekt mit Programme ausprobiert und zum das hätte für mich ebenso viel Zu- Projekt, möchte man hinzufügen, den King‘s Singers ein Winter- Teil auch auf der Fußgängerzone sammenhang gehabt.“ das trotz seiner schlussendlich album werden würde. Umso vorgetragen habe. Das andere Extrem, nur eine gefälligen Durchhörbarkeit eine bewusster war ihm, dass die Zu- Heute ist Albrecht Mayer selbst siebente Stimme im Ensemble zu durchaus herausfordernde Winter- sammenarbeit mit der legendären ein großer „Sänger“– allerdings auf sein, habe er jedoch auch zu ver- expedition gewesen sein dürfte. britischen A-Capella-Gruppe für der Oboe, deren kantable Quali- meiden gesucht: „Das kann man jeden Instrumentalisten eine täten er wie kein zweiter Solist in ein oder zwei Mal machen, aber Neu erschienen: Let It Snow! handfeste musikalische Heraus- seiner Generation erprobt und nicht ständig – sonst fragt man Mayer, The King’s Singers, DG/ forderung bedeutet. Mayers erweitert hat. Gerade dieser Er- sich ja, warum singt der nicht Universal Respekt war umso größer, weil fahrungen wegen kam für Mayer gleich selbst?“ Bewusst habe er abonnenten-CD: Track 7

Ein Stern Singer: Albrecht Mayer & die King’s Singers Foto: Harald Hoffmann Harald Foto: Kmetitsch Werner Foto:

14 Jetzt wird’s bunt: Diana Damrau (Moll Hackabout) und Nathan Gunn (James Dalton) in „A Harlot’s Progress“

Und da sie ihr Bühnen-Debüt Sängerin, sei mit dem folgenden 1986 mit Szenen aus „My Fair Satz erfolgt, den der damalige Lady“ in den Donaulichtspielen Wiener Staatsoperndirektor Diana Damrau Offingen gab, worauf etliche Ioan Holender zu ihr sagte: Adelen („Fledermaus“) und „Damrau’chen, du wirst an der Valenciennes („Lustige Witwe“) Scala singen! Eben hast du Knallbunte Tüte im Mainfranken Theater Würz- Riccardo Muti vorgesungen!“ So burg folgten, kann Diana Damrau geschehen 2002 bei einer Vor- mit Fug und Recht als eine in stellung des „Riesen vom Stein- der Provinz groß gewordene feld“ von Friedrich Cerha, wo Mit „Forever“ kehrt die Damrau zu Operetten-Soubrette gelten. Diana Damrau mitwirkte. Die Wobei es nicht blieb. Denn Prophezeiung Holenders hat sich ihren Musical-Wurzeln zurück. Eine inzwischen bevorzugt Damrau erfüllt. Nach einigen Jahren in für neue Rollen wie Traviata, Wien und einer letzten, festen solch gewagte Mischung hätte sich Lucia di Lammermoor oder Ensemble-Station in Genf lebt Sonnambula ganz große Hütten, Damrau mittlerweile in Zürich. nicht mal die Rothenberger getraut. wie die Metropolitan Opera in Mit ihrer vielfach be- New York. „Verstecken kann ich jubelten „Forever“-CD kehrt Von Robert Fraunholzer mich sowieso nicht mehr. Überall Diana Damrau zu ihren leicht filmen oder schneiden die Leute luftigen Wurzeln zurück. Nicht mit Handys die Auftritte mit.“ mit allen ihren bisherigen CDs Lieber gleich ins kalte Wasser. hatte sie Glück. „Ich weiß auch as kommt von meinem auch Musical und sogar Film- Selbst unser Interview findet nicht, warum meine Stimme Vater“, lacht Diana musik auf eine einzige Platte zu am Mittag direkt vor einer Auf- eher schwer aufzunehmen ist.“ Damrau und meint pressen. Wem wäre so ein Spagat führung von „A Harlot’s Progress“ Bei ihrer „Coloraturas“-CD, klagt Ddamit die Frohnatur, je zuvor gelungen? „Hm, weiß am Theater an der Wien statt. sie, war sie die meiste Zeit krank. mit der ihre neue CD überschüttet ich auch nicht“, sinniert Diana Das würde kaum eine andere „Meine beste Platte bisher war die scheint. „Mein Album ‚Forever’“, Damrau und wird richtig ernst. Sängerin machen, die am selben Strauss-CD mit Christian Thiele- sagt sie über die Melange aus „Ich nehm’s als Kompliment!“ Abend mehrere Stunden ununter- mann.“ (Eine Fortsetzung ist ge- Strauß, Kálmán, Loewe, Lloyd Und lacht schon wieder. brochen auf der Bühne stehen plant.) Auch die knallbunte Tüte Webber und „Mary Poppins“, Die gute Laune hatte bei muss. Das atonale Werk wurde für von „Forever“ rangiert ganz oben. „soll nichts bieten außer schönen ihr von jeher eine bayerisch Damrau komponiert. „Es ist Neo- Für immer. Melodien.“ Ein Grundsatz, mit pragmatische Seite. „Eine positive Verismo, aber das habe ich noch dem schon Anneliese Rothen- Einstellung ist auf alle Fälle niemandem gesagt“, plaudert Neu erschienen: „Forever“ berger ihre Programme machte. besser“, sagt die geborene Günz- sie, indem sie ihren Mann, Bass- – mit Abell, Royal Liverpool Nur war selbst diese Haarspray- burgerin. „Man kriegt einen bariton Nicolas Testé, nachhause Philharmonic Orchestra: Erato/ Lady von einst nicht so ver- Schnupfen, wenn man sagt, ich zu den beiden Kindern schickt. Warner

Foto: Harald Hoffmann Harald Foto: Kmetitsch Werner Foto: wegen, neben großer Operette hab’ die Nase voll.“ Nicht mit ihr. Ihr „Durchbruch“, sagt die 15 mehr. ... Die Aufnahme hat mir gefallen. Ich fürchte aber, dass dieser Klang, der in den 80er Jahren sozusagen erfunden wurde, weit von dem entfernt ist, Intelligente wie es ursprünglich geklungen Interpretationen, hat. Manchmal wünsche ich mir, mit leidenschaft- es gäbe Ensembles, die uns ein licher Bewegung bisschen mehr schockieren vorgetragen: Tenor Mark würden. Dieser Klang ist uns in- Padmore zwischen so vertraut. Er ist ja auch sehr schön, rund und sauber, aber man könnte es vielleicht auf eine andere Art machen, die eine rauere, dringlichere Qualität hätte. Bach

„Und er kam und fand sie aber schlafend“, aus: Matthäus-Passion

Pears, Prey, Messthaler, Stutt- garter Kammerorchester, Mün- chinger (1965), Decca/Universal

Peter Pears’ Stimme erkennt man nach einer Sekunde. Ich habe viel Lebenszeit mit historisch informierter Auf- Blind gehört – Mark führungspraxis verbracht, mit Philippe Herreweghe, William Christie, und Padmore anderen. Als Roger Norrington Beethovens Neunte machte, sang ich im Chor mit. Diese Leute „Ich bin auch ohne nahmen sich die Stücke, die in einer ganz bestimmten Art Teil des Repertoires waren, warfen Opern glücklich.“ alle Traditionen über Bord und setzten nochmal völlig neu an. Das war hochinteressant, das waren aufregende Zeiten. Aber wichtig ist: Bach hat keine Auf- Verständlichkeit, Expressivität,­ Gesualdo überraschend, deshalb ist die führungspraxis definiert, er ist leidenschaftliche Gestaltung: Intonation sehr wichtig, und nicht davon ausgegangen, dass Wenn der englische Tenor Mark Responsoria 1611, wenn das funktioniert, ist es für seine Werke nach ihm weiter- Padmore in Berlin die Rolle des In monte Oliveti die Sänger sehr befriedigend. ... leben würden. Ich habe mit Paul Matthäus-Evangelisten über- Collegium Vocale Gent, Herre- Das war eine schöne Zeit, als ich McCreesh die Matthäus-Passion nimmt, erfüllt er den Bericht weghe (2012), Phi/Note 1 mit den Tallis Scholars, The mit acht Sängern aufgenommen. vom Tod Jesu mit haarsträuben­ Sixteen oder The Hilliards ge- Und jetzt arbeite ich mit Simon der Gegenwärtigkeit. Nach Das bringt mich sungen habe, wir sind viel getourt, Rattle, Peter Sellars, den Phil- seinem Start in der Barockmusik zurück in die 80er haben viel aufgenommen: harmonikern und einem Chor führte ihn seine Leidenschaft Jahre, als ich diese Gesualdo, Perotin usw. Es gab jede von 80 Sängern. Wir sind an für intensive Wort-Tongestal­ Musik viel gesungen Woche neue Stücke zu entdecken. einen Punkt gekommen, wo wir tung seit 2000 quer durch das habe. In dieser Aufnahme war Und man steht nicht so unter nicht mehr in eine bestimmte Liedrepertoire von Schubert bis viel Freude an der Musik zu Druck wie als Solist. Andererseits Richtung gehen müssen. Britten. Für das „Blind gehört“ spüren. Es hat Atmosphäre, ist steht immer der Gruppenklang Als ich angefangen habe, während der Proben zur Matthäus- sauber gesungen, sehr homogen. im Vordergrund, nicht die Persön- Platten zu kaufen, suchte man Passion in Berlin nahm sich der Was ich an dieser Musik liebe – lichkeit des einzelnen Sängers. nach der „besten“ Aufnahme 52-Jährige die Zeit, immer erst ich kenne das Stück nicht –, sind Wahrscheinlich hätte ich heute eines Stücks, der „Referenzauf- nach Ende des jeweiligen Stückes die unerwarteten Harmonie- noch Spaß daran, im Ensemble zu nahme“. Wir sollten nicht länger

zu kommentieren. Arnt Cobbers wechsel. Jeder Akkord kommt singen. Aber das ergibt sich nicht in dieser Richtung denken, es gibt Mark Padmore Foto: 16 heute eine weite Bandbreite an Britten ist eine Schande, dass das Lied- für die die meiste Musik ge- Aufnahmen. Und die sollten uns repertoire nicht bekannter ist. schrieben ist. Vor 200 Leuten zu Live-Aufführungen führen. Ich „Near the Black Moun- Nicht nur Schubert und kann man eine interessante denke, es ist nicht wirklich mög- tains there I dwelt”, aus: Schumann, auch die Lieder von Intimität schaffen, und das ge- lich, ein Stück wie die Matthäus- Curlew River Brahms, Liszt und Beethoven – lingt Ian wunderbar, finde ich. Er Passion in seiner ganzen Tiefe Langridge, Academy of St. Mar- das ist so tolle Musik! Ich schätze ist ein intelligenter Sänger – auch und Fülle vor dem CD-Player zu tin in the fields, Marriner (1996), mich glücklich, dass ich damit das ist für einige ein Schimpfwort. erleben. Dies hier klingt sehr Philips/Universal arbeiten darf. Auch die Qualität altertümlich mit dem Streicher- der Gedichte ist meist unglaub- Schubert vibrato, das alles begleitet, der Philip Langridge ist lich hoch, und ich liebe es, tief in Fokus liegt auf dem Klang, nicht sozusagen mein Held. die Texte einzusteigen. „Gute Nacht“, aus: Winter- auf der Geschichte, die da erzählt Ich habe mir noch als reise Schubert wird. Es ist so langsam, damit Schüler eine erste Schäfer, Schneider (2003), Onyx/ alle „schöne“ Klänge produzieren Platte von ihm gekauft, mit Note 1 können. Aber in der Passion geht Tippett-Songs. Er war einer der „Im Frühling“, D882 es nicht um Schönheit. Wichtig intelligentesten Sänger, da zählte Anders, Raucheisen (ca. 1943), Das ist schnell ... Ich ist, die Geschichte zu erzählen in jedes Wort. Wiederum nicht die Berlin Classics/Edel liebe diese Dringlich- all ihrer Dramatik. Aufnahmen allerschönste Stimme, aber sie keit. Ich finde es waren ein großer Segen für uns, packt einen. Sein Captain Vere in Eines meiner Lieb- spannend, solch ein aber sie sind auch eine Gefahr: Billy Budd und sein Peter Grimes lingslieder! Das hat Stück neu zu entdecken – wenn Alles soll perfekt sein, wir haben waren unübertroffen. Er hatte ein mir wirklich gefallen, ich merke, da hat sich jemand Unmittelbarkeit verloren, die erstaunliches Repertoire und war es klingt, als würde er wirklich Gedanken gemacht und Lust, Risiken einzugehen. Dies ein guter Schauspieler. Ich liebe in einem kleinen Zimmer singen. eigene Ideen entwickelt und führt hier ist das Gegenteil von riskant. das Theater auch und stehe sehr Man bekommt den Text kristall- das Stück auf, als wäre es neu ge- Ich freue mich, dass wir heute der gern auf der Bühne, aber es gibt klar mit. Dieses Portamento gibt schrieben. Und das hier hat diese Musik ihre Wichtigkeit zurück- nicht viele Opernrollen, die ich dem ganzen so einen Chanson- Qualitäten. Natürlich darf ein geben können. Die Matthäus- gern singen würde. Billy Budd in Touch. Heute würde das Sopran das singen, ohne Zweifel. Passion erzählt von Freundschaft, Glyndebourne war toll, und ich sentimental klingen, aber dies Die Kraft der Musik muss spürbar Liebe, Betrug, Tod, Humanität freue mich, dass wir das bald an hier zu hören, macht mich irgend- werden, sie muss den Zuhörer und so weiter. Das darf nicht nur der Met bringen werden. Aber als wie fröhlich. Das ist ja auch eines elektrisieren. Und sie muss wie schön klingen. Wenn Leute sagen: Opernsänger ist man sehr oft und von Schuberts wirklich fröhlichen ein Teil unseres täglichen Lebens Ich liebe dieses ‚Ach, erbarme lange von zu Hause weg. Ich bin Liedern. Es gibt viele Arten zu wirken. Was ich überhaupt nicht dich‘, das ist so schön – das geht auch ohne Oper glücklich. Britten singen, die ich überhaupt nicht mag, ist, wenn jemand nur am Werk vorbei. werde ich in den nächsten Jahren mag, aber bislang war noch schöne Klänge produziert. Dann ... Ich denke, man muss die noch viel singen. Er hat so viel für nichts dabei. wird es ein Museumsstück, und Passionen nicht unbedingt in- Peter Pears geschrieben, das ist dafür ist diese Musik zu großartig. szenieren, ein sehr gutes Konzert ein tolles Geschenk für die Boyce kann das auch transportieren. britischen Tenöre. Neu erschienen: Vaughan Wil- Aber ich liebe das intensive „Softly rise, O southern liams, Dove, Warlock: On Wen- Proben, wie es bei Konzerten Schumann breeze“, aus: Solomon lock Edge, The End, The Curlew nicht möglich ist. Ich hasse es, (mit Daniel, Watkins, Britten Sin- „Aus meinen Tränen Bostridge, The English Concert, wenn man nur einen Tag probt Labadie (2010), EMI Classics fonia, Shave), harmonia mundi – weil ja doch alle wissen, wie sprießen“ und „Die Rose, abonnenten-CD: Track 6 es geht. Man braucht trotzdem die Lilie, die Taube“, aus: Was zum Teufel ist diesen Prozess, man muss immer Dichterliebe das? Händel? Das ist Mark Padmore im Konzert: wieder über alles nachdenken, Behle, Bjelland (2010), Capriccio/ schön! Es klingt wie 19./20.12. München, Herkules- damit es funktioniert. Es gibt Naxos eine der großen saal (Die Schöpfung) diese wunderbaren Zeilen von T. Händel-Arien. Der „englische 27./28.2. Berlin, Philharmonie S. Eliot: „We shall not cease from Es klingt wie ein Tenor“ – das wird oft negativ be - (Johannes-Passion, exploration ...“, das ist so wichtig junger Peter Schreier, nutzt. Und ich verstehe auch, mit Rattle) fürs Musikmachen. Auch wenn aber das ist sicherlich warum. Das ist ein weißer Klang, 1.3. Berlin, Philharmonie wir dann wieder zum Ausgangs- eine neue Aufnahme. nicht opernhaft, mit wenig (Matthäus-Passion, punkt kommen, sind wir doch Gefällt mir sehr. Sehr unmittelbar. Vibrato und Ausdruck. Aber mit Harding) weitergekommen. ... Ich liebe Peter Schreiers Schubert-Auf- andererseits: Man erkennt viele 22.3. Wien (A), Konzerthaus die Rolle des Evangelisten, der nahmen mit András Schiff wären Details, und da wird es (Turn of the Screw) erzählt die Geschichte, und das übrigens meine Referenz-Auf- interessant. Ein opernhafter 13./18.4. Baden-Baden, Fest- ist es, was mich interessiert. Da nahmen für dieses Repertoire, Klang ist nicht sehr natürlich. spielhaus (Johannes- brauche ich keine Arie. Die besten viel mehr als die von Fischer- Fürs Opernhaus mag er passen, Passion, mit Rattle) Evangelisten, Ernst Haefliger, Dieskau. Ich mag den Klang aber Schubert-Lieder waren nicht 30.4. Celle, Schloss- Peter Schreier, Christoph dieser Stimme hier, der Sänger für große Säle gedacht. Mozart theater (Rezital mit Pregardien, haben nicht un- dient den Worten und der Musik, war nicht für die Met gedacht, Bezuidenhout) bedingt die schönsten Stimmen. auch das Klavier war gut, da war nicht mal Wagner. Die Idee, dass Aber sie haben die Fähigkeit, den ein echtes Team am Werk, nicht man vor 4000 Leuten singt, ist

Foto: Mark Padmore Foto: Text zu transportieren. ein Star und sein Begleiter. ... Es etwas anderes als die Intimität, 17 D ­unverwüstlich. meister desmelodischenEinfalls zeigt sich HändelsOrgelkonzerte. UndderGroß­Pianistin - Im Klang gleichdreier Epochenspiegelt die SchirmerRagna 18 Hammond Friedrich Georg das Vorurteil kirchenmusikalischer Muffig- drei Instrumente und Klangwelten verteilt an des Weltenbürgers –lebende Pianistin vor vier die die inzwischeninHalle –der Geburtsstadt auf dem modernen Flügel zu sein.Dass sie nun ein freizügiger Umgang mitder Urtext-Autorität. erfahrensten undbelesensten Interpretinnen wiegenden Tanzschritt. MitStolz nimmtsie für sich in Anspruch, inSachensich inAnspruch, Händel eineder sichtlich. Die Einspielung seiner Klaviersuiten, Jahren veröffentlichthatte, war einintimer bietet, wirkt abernur auf den ersten Blick wie barocke Sinnenmenschliegt ihrganz offen Händels Orgelkonzerte opp. 4 und 7 auf gleich Dialog mit der Vergangenheit, undzwar im keit aus –diese hier glänzen verführerisch, Orgelkonzerte lösen viel beimanchen ­ nicht, wenn esumHändel geht. Der Ragna nicht Schirmer alsabwegig – nach Rezept koche, empfindet ie einleitende Frage, ob sie gerne Von

C arsten Hinrichs arsten leicht - - Vorstellung locken: Farinelli. Dass Händel sich darauf langfristig von der italienischenOper denn das sieMusiktheater sindfür entstanden, den virtuosen Sopranistengesang, seinver- gegründete „Opera machte of Nobility“ the ab- unddem englischen Oratoriumab- zuwandte, auf BesuchinRom machte Händel ander wesen, soJohann Mattheson. heiklen Der war nur einTeil seinerStrategie. Inden Um stimmigkeit Stärke“ undnachdrücklicher ge Orgel von sich reden, seinSpiel seiglänzend, nach Londonindie unddamit das Publikum ihm 1734nicht nur viele Sänger abspenstig, sie Konkurrenz zu Händels Opernunternehmen und zwar aus reiner Notwehr. die in Denn und zwar alsOrganist. alsjunger Schon Mann baupausen er, führte vielleicht ja als Ersatz für Situation angemessen, brachte der Komponist funkelnd undvon „beeindruckender Voll- konnte auch den Starkastraten par excellence lässlichstes Zugpferd in’s Rennen: sich selbst, Wehe, wenn

gelassen: Schirmer

swingen Händels sie los- Ragna Bässe lässt - - „Für mich war klar, dass ich mich da nicht zu Anregungen geholt undaus diesen Ge Anschlag verklingt, lässt sich der Orgelklang der sie die Jazzband stilvoll ergänzt. durch Verzierungen, durch mal Ergänzungen das könnte durchaus imSinneder Zeitge diese Musik auf dem Flügel zu spielen, sie dauernderwuchs ihr Beschäftigung Wunsch, das etwas anders. Die gezupften Streicher dieser Grenzerfahrung lieferte der zweite Satz Wunsch, einige der Konzerte Jazzband für Tasteninstrument, undich wollte sie ein auf seinem Instrument inStellung.auf seinemInstrument Und die auflagen, davon zwölf Solostimmeder –einBe aus Konzert op. 7/V, eineriesige, umsich selbst arrangieren zu lassen.Zündfunken Den zu Unterfangen eineklassische für Musikerin. weit aus dem Fenster lehnen möchte. Also wir’s gemacht!“. Jazz Doch ist ein riskantes würde das Klavier dann doch ehernackt wesen sein.Bis 1770erschienen dreizehn Neu- flügel und Barockensemble. Und auch inner- stimme spielen kann. Die jazzigen Einwürfe probiert, um den Klang zu verlängern, mal sehr viele Lesarten, fast jeder Organist macht sprächen wieder ganz neueIdeen entwickelt.“ zum Publikumsmagneten der Oratorienauf zum Blick mit Versionen zurück, Hammer für - nun inLondon seineganze Kunst anFarbig- Rechnung gingauf: Die Orgelkonzerte wurden raschungen: „IneinemKonzert lässt Händel Instruments, einerHammond-Orgel B3,auf Instruments, bei.“ Auf diesem Wege kam Ragna Schirmer und Rhythmen steuert die erfahrene Band zu schreiben,ments beidenen ich die- Original mal vonmal dieser Sphäre des Orgelklangs be Reiz dieser Musik Mit an nicht entziehen. mit Schlagzeug machen.‘ Nun, unddann haben Vorwärtstreibendes,beirrt undich dachte bei erfahrenen Bandleadern undArrangeuren in der linken Hand, oder durch Zusätze wie beliebig halten. „Gerade miteinemOrchester im Gegensatz zum Klavierton, der nach dem Pedal vor. Essind einfach Konzerte ein für Konzerte sehenbisauf eineAusnahme kein jedes MalbeimAnhören: ‚Das müsste mal man Solo-Violine hervortreten, das undSolo-Cello führungen. Skalen undTremoli. Außerdem ich habe mir freien.“Doch das ist gar nicht soeinfach. Denn Streichern musiziertwurden. „Händels keit, undVirtuosität melodischen Einfällen halb derhalb jeweiligen Klangwelten gibt esÜber- kurzerhand eineskostbaren auch inden Besitz habe ichhabe Stefan Malzew gebeten, Arrange klingen. Ich alsoVerschiedenes habe aus- heimischen Cembalo allein oder mitwenigen leg, dass die Werke von Liebhabern auch am heutigen Hörgewohnheiten anzupassen. Und haben eineneigenwilligenhaben Groove, etwas un kreisende Chaconne. „Esgibt von diesem Satz Auch Ragnakonnte Schirmer sich dem Im Gegenzug inspirierte das „JazzPeriment“ Dazu zähltauch der ungewöhnliche ------

Foto: Edel/Robert Dämmig Foto: Edel/Robert Dämmig Manualen mit Kuckucksuhr Nachtigall ausmachen. ein Sängerwettstreit zwischenKuckuck und fallenden Terzen lässtsichschonmitwenig Fantasie Passagenunddenwiederkehrendenausgezierten In denKontrast zwischenkunstvoll umspielten und Programmmusik. derzweiterückte, präsentiert Satz Außensätze seinerTriosonate HWV401 zuLeibe and The Nightingale“. Während Händelfürdie haltenen Vogelstimmen-Imitationen: „The Cuckoo 296a verdankt seinenBeinamen den darinent- wohlDas berühmtesteOrgelkonzertF-DurHWV durch Unachtsamkeit zerstört, was nur müh Weile war ich die einzige, die im Kopf hatte, Tisch, wo die Standorte Stuttgart undMann gefordert, was mich auf die Idee brachte, den generell die Hochschulen deutschen ebenso oder Aufnahmesitzung dabei seinmussten, als einem anderen ist einFlötenregister der Orgel einem Anteil der Kultur amöffentlichen Haus- einmal wiedereinmal bewilligt werden.“ Auch miss- wie das Projekt amEnde klingen sollte. Und wendigkeit zur Ausrichtung am Markt. „Wie schmiss nachacht Jahrenvom hin,entnervt projekt, können imUni-Alltag dann nicht selbst die Tonmeister schonlängst aufgegeben Orgelpart drei für Holzbläser arrangieren zu schiedenen Gremien kulturpolitisch zu beraten. sam wieder herzustellen ist, wenn die Gelder Jahren inMannheimKlavierprofessorin wurde, zwischen den Genres, wie SchirmersHändel- universitären Betrieb. Das „Problem Musik mehr entstehen.selbst, Schirmer die mit28 Baden-Württemberger Musikhochschulen vom ich wusste, welche Musiker beiwelcher Probe und die vielen Besetzungsvarianten zum Farbigkeit bisindie Bearbeitungen hinein. Beispiel die Konzerte 295und296a HWV Rolle des Orchesters. Dafür spiele ich zum in der Pflicht Selbstkontrollezur und eine Not bewegennichts konnte.“ Aber:Sie sieht ganz ich mussteDoch einsehen, dass ich damit gar belangen: „Ich selbst wurde eingeladen, inver- te sich das Projekt durch die drei Ensembles traut sie der Kompetenz der Beamten inKultur- konzentriert werden sollten. Begegnungen heim auf die Richtungen Klassik undPop/Jazz hatten, da durchzusteigen.“ logistischen Großmanöver. „Über eine ganze komplett alleine.“ überträgt So sich Händels lassen, da übernimmtder Hammerflügel die wir kammermusikalischhaben Bei besetzt. lehne ich Kürzungen rigoros ab. Zuviel wird da vonhalt gerade einem Prozent rund einmal hochschule“ sieht sie dennoch zwiespältig: „Bei Gerade erst ist die Rundumkürzung an In der Aufnahmephase schließlich mauser­ - - - - Verhältnis 9:1mitStudenten aus dem Aus- der kaum Musikpädagogen, aberviel zu viele Tätigkeit, die sie alsweitaus befriedigender mit Händelfestspielorchester Halle,Ensemble seit 2009auf die Begabtenförderung, eine Classics Jedenfalls hoffe ich sehr, dass auch Händels zitiert, kannzitiert, das durchaus den Kern treffen. (auf Hammerklavier, FlügelundHammondB3, Humor sich darin widerspiegelt.“ und sinnvoll erlebt. ist es um einen Ausbildungszweig bestellt, DaCuore, Matzew&The Strings), fahrungen. Inzwischenkonzentriert sie sich Solisten produziert, die dafür Stellen aberim land besetzenmuss?“, zu soSchirmer ihren Er- Ragna Schirmer im Konzert: N 21.–23., 28.11., eu erschienen: a 19.–21.12. & bonnenten-CD: T 24.–26.1. Anfang von op. 4/VI nicht bierernst ge drin, soviel Swing,undwenn das man darauf einegelassene Antwort: „Man die Authentizität? Ragnahat Schirmer der Hammond-Orgel –undwo bleibt es allein umdiese Intention.“ Das kann verfehlen, wiesie man mitmodernen sicher, dass Händel diesen hüpfenden meint haben kann.meint haben Da steckt soviel Witz Konzert sogar mitAugenzwinkern auf Instrumenten treffen kann. Mir geht Puristen auf den Händel Plan rufen: auf Schluss nocheinebayerische Blaskapelle Jazzbandfür arrangiert und kurz vor bedeuten, Schirmer für dass ein man trotz historischer Instrumente ebenso links dreht. „Mit Verlaub, ich binmir kann die Intentionen einesKomponisten 2./3.3. 14.04. 22.12. 15.12. 23.3. 16.3. 16.2. 15.3. 27.3. Ihr neuesProjekt wird natürlich die 6.2. 1.3.

Jena, Rathausdiele(Rezital zentrum Harmonie(Gershwin, Flensburg, Stadttheater („Konzert füreinetaube(„Konzert (Rezital) (Rezital) (Rezital) (Chopin) (Rezital) Mannheim, Christuskirche Coswig, VillaTeresa Connesson) Bach, Händel, Haydn, Händel, Bach, Halle, Puppentheater Heilbronn, Kongress- Michaelis Hamburg, St. Kempen, Kulturforum Heppenheim, Kurfürstensaal Händel-Halle (Chopin) Halle, Georg-Friedrich- Eisleben, Theater (Chopin) Schumann) Seele“) Suhl, Congress-ZentrumSuhl,

Händel: DieOrgelkonzerte rack 1 edel/Berlin edel/Berlin 19 -

Jeroen van Veen 5029365945226 auf insgesamt7CDsaufgenommen. kompletten KlavierstückevonLudovicoEinaudi van Veen hatfürdieseSammlungdie Jeroen Der niederländischeMinimal-Music-Spezialist 5029365941921 5029365943420 5028421947754

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spielt –, die das Theater so L Verträgen undTaufregistern man Gold­faden. die Sprache seinerDramen durchzieht wieein weil­William Shakespeare. Musik Nichtzuletzt, Kein DichterhatdieMusiker mehrbeflügelt als Berger Senta 20 Nahrung Musik, der Liebe der Kosmos seiner38 der hart umkämpftender hart Theaterlandschaft be Tragödien, Romanzen Theater, noch inder Musik. auf die Nachwelt beschieden war –weder im einem Mannaus ein Mythen und historischerMythen Stoffe? Fakt ist, dass zuschreiben waren. Woher und geprägt hatten, radikal verändert Dramen –Komödien, Kaum zu glauben, dass unter dem Namen „William Burbage undEdward Alleyn in im London des späten 16.Jahr - fasst, kritischbeäugt. Shakespeare“ zusammen Schauspieler undAutor, der sich fachsten Verhältnissen zu- keinem seinerZeitgenossen diese Wirkung hauptete, seine enormeKenntnis antiker hunderts erfolgreichhunderts nebenJohn hatte dieser gewiefte Impresario, Woher das kommt? „InShakespeares 2014 zum 450.Maljährt, undderen ange wurde die Person, deren Ge eigenhändige Spurauf Manuskripten, burtstag inStratford-upon-Avonburtstag sich Von -

- C arsten Hinrichs arsten Leiht Shakespeare ihre Stimme: Senta BergerSenta - - von den Grundstimmungen der Dramen in Geburtstag zum Anlass nimmt,denGeburtstag Ver - spirieren undzeichneten sie feenfein, –mal mal leidenschaftlichmal wild unddüster – in sin in seinem Artikel über „Shakespeare und musikalische Dimensionen“, schwärmt der Dramen das dichterische besitzt Wort selbst Schauspielerin, dieShakespeare- den runden fonischen Dichtungen oder Ouvertüren nach. Shakespeare-Forscher Hans Walter Gabler Und doch Berger ist esmitSenta eine die Musik“. Will sagen: Auch wenn

der Nachhall inder Musik der genossen dies nahmen alsAn Romantiker. sich Sie eher ließen regung auf. Noch zahlreicher ist geschrieben. die Schon Zeit

keine der ursprünglich von den als poetisches Moment ein Schauspielern vorgetragenen hat sich ihnenMusik selbst Melodien seinerzahl- Liebe imWort verdichten, reichen in die Stücke ein handelnden Person wie gestreuten Liedverse er- lung –dieder Gefühle Innehalten der Hand- meist –alskurzes halten sind.Da diese Die Nürnberger und Alexander Shakespeare: Symphoniker Verliebt in Shelley ------„Natürlich muss sich man auf die Sprache ein „Auf der„Auf Bühne zudasder Schnauben sitzen, dem Grimme-Preis geadelt. der internen Ermittlung wurde sie 2003mit der ZDF-Krimi-Reihe „Unter Verdacht“ zu er- den Nürnberger Symphonikern Ouvertüren der Lautten Compagney Berlin mitMusik der der Rezitation eineRolle? Berger Senta muss Thema derThema 154Sonette, aus denen sie im glauben.“ Musik Der des Abendskann sie sich gestattet vor trete.“ das Publikum aufregend! Ich muss mich zusammenreiß als Rezitatorin natürlich auch nicht entziehen. www.carpeartem.de eine der wenigen deutschsprachigen- Schau mit derLautten Compagney(LC)undden Zeitgenossen, während einromantisches mit wenn dann wieder die Reihe anmirist undich schafft schafft hat und an Seite der Charlton von spielerinnen nachHollywood den Sprung ge sind archaische Themen,die unwandelbar speare InLove“ bringteshingegen auf den sensiblen wie kämpferischen Kommissarin 16./17.10. stimmte Haltung zu den Texten ein.Und das Delon drehte,Delon ist bereits seit einigen Jahren in Heston, Kirk Douglas, Yul Brunner undAlain Dvořák undWalton versammelt. Berger, die als und Orchesterwerke von Berlioz, Tschaikowski, Programmen nachzugehen. Ein barockes mit bindungen von Wort undMusik inzwei uns auch heute nochberühren“, erzähltBerger. Konzert vorträgt. „Die Themender Sonette Liebe inallen AuswirkungenPunkt: ist das nicht lange überlegen. „Ich nehmeeinebe möglich –undwarum nicht?“ Spielt das in in der ZeitShakespeares verschickt, wie man Ich glaube andie ‚dark undich willdaran lady‘ muss auch, man wenn sie man vortragen will. Kontrabässe zu hören, zu spüren, wie der junger, schöner, blonder Mann?Auch das ist mit nichts alsmeinem Sprachinstrumentmit nichts aus- Nürnberger Symphonikern (NbS) Spiel kommt, die dark lady . „Sonette wurden Sammlung einegeheimnisvolle Frau ins leben. Für die Rolle hyper der gleichermaßen - hörern die Texte der Sonette zu erschließen.“ lassen. MeineAufgabe ist genau das: den Zu- heute Blumen der Angebeteten sendet. Ein lichen einenjungen Mann,bisamEnde der Bühnenboden unter mir vibriert – Senta BergerSenta auf T 19.10. 23.11. 22.11. 11.10. 14.6. Der vomDer Kinoabgeschaute Titel „Shake Die meisten der Sonette verherr- 7.11. 11.1. Bad Kissingen, Bad ORT(LC) Viersen, ORT(LC) Lindau (LC) Ludwigsburg, Forum (LC) Linz (A),Brucknerhaus(NbS) Potsdam, Nikolaisaal (LC) Nürnberg, Meistersingerhalle (NbS) Salzburg (A),Festspielhaus (NbS) Salzburg ournee das ist so en, - ­ - -

Foto: Torsten Hönig Foto: Torsten Hönig rondo12_2013_kombianzeige b07.11.201316:32UhrSeite1 Die besten Klassik-Tipps zu Weihnachten Im Vertrieb der Naxos Deutschland GmbH Sehnsucht. Quartet mit den Streichquartetten Leos Mit seiner Orchid neuen sich CDfürdasLabel Classics das widmet Arcadia JANÁC AUCH ALS DVD ERHÄLTLICH! gesungen von den schönsten Knabenstimmen der des MessiasWelt. von Händel, Die glanzvollsten Melodien zur Weihnachtszeit zusammen mit den Höhepunkten the Choir with Christmas Vienna Boys’ Interpretationskunst.« (Ensemble zuODE 1204-2) »Einewunderbare CDmit grandioser Violinsonaten von Robert Schumann. mit diesmal den Die zweite gemeinsame Aufnahme des Traum-Duos, Violinsonaten SCHUMANN ˇ KDie zwei Streichquartette EK ˇ Janác – CDs und DVDs im Vertrieb von NAXOS – es e hmnLee Lust und ˇeks den Themen Liebe, Sängerknaben Weltberühmte und Gemüter Weihnachts- Das Arcadia der Zuhörer T etzlaff und und Tetzlaff erobert mit erobert den Wienerden die Herzen begeistern lieder mit Christian Lars VogtLars Janác Quartet erneut! V:C9004 DVD: ORC100036 ODE1205-2 D C5160 CD: ˇek www.naxos.de weihnachtliche Melodien mit dem Ensemble Galilei Traditionelle Herzzerreißende langsame Tempi: Schönheitundbesinnlich Angels by Surrounded Einfälle“ (LondonEinfälle“ Evening Standard) Michael Grandages Produktion „steckt voller wunderbarer der Saison 2012. Im der Stil 60er Jahre inszeniert war Mozarts romantische Oper dasHighlight MOZART Nozze Le diFigaro Giltburg spielt dieschönsten romantischen Klaviersonaten Zum Träumen Der junge Pianist russische unter Boris dem Weihnachtsbaum: Romantische Sonaten für Klavier www.naxosdirekt.de aus der Glyndebourne der aus »Hochzeit des Figaro« Eine traumhafte Eine Festival Opera Festival OA1102D Romantische Sonaten zum erwärmende Wintertage. et Boris Fest: zweite CD Giltburgs für kalte ORC100035 Musik Herz- DSL92173

manun / www.photocase.com Große Momente der Musikgeschichte (38)

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Der Legende nach war Cäcilie, etwa 200 – 230, eine adlige Römerin, die sich schon als Kind Christus weihte. Die Eltern verheirateten sie mit Valerianus, der den Engel, der ihre Jungfräulichkeit beschützte, zu sehen bekam und sich wie auch sein Bruder Tiburtius zum Christentum bekehrte. Bald wurden sie aber ver- folgt und getötet; der Präfekt Almachius, auf der Suche nach dem hinterlassenen Geld, traf auf Cäcilie, die ihn mit ihren Glaubensargumenten in Wut brachte. Er ließ sie in ein (heute als Reste zu besichtigendes) Bad sperren und dieses tödlich beheizen. Sie aber trat unbeschadet hervor und überlebte auch drei Versuche des Henkers, ihr den Kopf abzuschlagen. Schwerverletzt verteilte sie ihr Gut drei Tage lang unter die Armen und starb. Cäcilie ist eine der volkstümlichsten Heiligen, in Trastevere ist das Fest ihr zu Ehren bereits 545 nachgewiesen. Das Patronat über die Kirchenmusik verdankt sie ihrem Gesang während der Hochzeitsfeier: „Lass, Herr, mein Herz und meinen Körper unbefleckt bleiben ...“; auch soll sie die Engel haben singen hören. *„Das Leben ist nicht zu wünschen, die Wünsche sind zu leben!“ 22 Antje Weithaas Mit Adrenalin auf zwei Wiener Gipfel

Die deutsche Violinistin hat nach viel Kammermusik nun ihre erste Orchester-CD aufgenommen – und dafür die Violin- konzerte von Beethoven und Berg gekoppelt. Von Guido Fischer

er sich einen Überblick über Musikmachens zu verdeutlichen. Mir ist immer Schließlich konnte sie es noch zu DDR-Zeiten, das Repertoire von Antje der Dialog wichtig – ob mit einem Orchester, während ihres Studiums an der Hanns Eisler Weithaas schafft, der kommt einem Dirigenten oder mit meinen Kammer- Hochschule für Musik, rund zwanzig Mal mit Wrasch zu dem Schluss, dass es musikpartnern. Und das Dialogische ist auch kleineren Orchestern spielen. Und speziell sich bei ihr um eine vorbildliche Allrounderin das Entscheidende bei diesen beiden sinfonisch diese Bühnenerfahrungen waren für sie enorm handelt. Die klassische Konzertliteratur hat gestalteten Werken, bei denen die Violin- wertvoll. Heute ist Weithaas selber Professorin sie genauso im Blut wie Zeitgenössisches von stimme eine obligate Rolle einnimmt.“ an ihrer alten Hochschule. Und auch da kehrt György Ligeti, Wolfgang Rihm und Jörg Wid- In den letzten Jahren haben schon manche die Star-Geigerin ohne Starallüren nicht etwa mann. Und auch in der Kammermusik besitzt ihrer Kolleginnen wie Arabella Steinbacher die Autoritätsperson heraus, sondern setzt auf die begeisterte Teamplayerin einen riesigen und zuletzt 2012 Isabelle Faust die Violin- den Dialog mit den Studenten. Erfahrungsschatz. Immerhin bildet sie unter konzerte von Ludwig van Beethoven und Alban Nun also hat Weithaas, die seit 2009 anderem seit 2002 mit Tabea Zimmermann, Berg auf einer CD eingespielt. Was drama- auch künstlerische Leiterin der Camerata Daniel Sepec und Jean-Guihen Queyras das turgisch auf dem Papier zunächst etwas ge- Bern ist, die für sie absoluten Gipfelwerke Arcanto Quartett, eine der spannendsten wagt wirkte, entpuppte sich – wie nun auch bei der Konzertliteratur des 19. bzw. 20. Jahr- Streichquartett-Formationen derzeit. Regel­ Weithaas – schnell als gelungene Koppelung. hunderts eingespielt. Aufnahmeort war das mäßig trifft sie sich mit musikalisch engsten Nicht nur weil es die jeweils einzigen Violin- norwegische Stavanger, wo sie 2012 mit Vertrauten wie Lars Vogt, Silke Avenhaus und konzerte des Wahl-Wieners Beethoven und dem Stavanger Symfonieorkester unter der Christian Tetzlaff, um sich mit dem kammer- des gebürtigen Wieners Berg sind. Neben dem Leitung des Bochumer GMDs Steven Sloane musikalischen Spektrum vom 18. bis zum gestalterisch inneren Zusammenhang sieht die beiden Konzerte zunächst live aufgeführt frühen 20. Jahrhundert zu beschäftigen. Und Weithaas vor allem im Ausdruck Parallelen. hatte. „Im Konzert haben wir die Stücke mit auf welch hohem Niveau die selbsternannte „Beethoven schafft es, aus der klassischen viel Adrenalin gespielt und danach in den „Instinktmusikerin“ dabei zu Werke geht, ist Form eine romantische Emotion zu erzeugen, nächsten Tagen auch für die CD produziert“, so auf vielen CDs dokumentiert. ohne dabei die Stilistik der klassischen Form Weithaas. „Und damit wurde eine Lebendig- Umso verblüffter ist man daher zu erfahren, zu verlieren. Bei Berg ist es fast ebenso. Er keit gewonnen, die der CD sehr gut tut, wie ich dass die 1966 in der Nähe von Cottbus geborene kommt zwar aus der Neuen Wiener Schule. finde.“ Violinistin jetzt tatsächlich ihr Aufnahme- Doch er schafft es mit seiner strukturengen Debüt als Konzertsolistin im Studio gab. „Es ist Kompositionsweise, für den Hörer eine Neu erschienen: Beethoven, Berg: Violin- meine erste Orchester-CD, die nicht ohne Ab- gleichermaßen emotional romantische Welt konzerte (mit Stavanger Symfoniorkester, sicht so spät kommt“, so Antje Weithaas. „Die zu öffnen.“ Sloane), CAvi/harmonia mundi beiden Konzerte von Beethoven und Berg sind Gerade das Beethoven-Konzert kennt abonnenten-CD: Track 11 geradezu prädestiniert, um meine Art des Antje Weithaas schon eine halbe Ewigkeit. 23 „Elektra“ „Elektra“ „Elektra“ dirigieren könne. Er lehnte mit den S guten Wagner-Aufnahmen: jeälter derJahrgang, Richard Strauss Strauss Richard Bei Richard Strauss’ „Elektra“ istesfast sowiebei 24 desto besser. Hörtest die Schallplattengeschichte gleich noch die ‚Meistersinger’ kommen.“ einem Abendnacheinander„Salome“ und verständlich, dass der Dirigent Hans Knap pläne –eineStudio-Produktion widmen wollte. perts steht, musste der späte Karajan erfahren, alser besiegelte so gewissermaßen indes, Tomowa-Sintow, Anna fand die Rolle Die vorgesehene Sängerin der Chrysothemis Hildegard Behrens hatte Elektra für zugesagt. ihm –eswar einerseinerletzten Schallplatten rigkeiten von „Elektra“ unterschätzt. ­ Knap für sich zufür schwer. Sie sagte ab. Und führungen der „Elektra“führungen waren soselbst lakonischen Worten ab:„Nur, wenn danach Uraufführungen: Strauss-Deutung Die Semperoper - und seinbevor zugtes Hausfür Wie schlecht esheute umdieses Werk ­busch einst gefragt wurde, ob eran pertsbusch wusste,pertsbusch dass die man Schwie großer Dirigenten. Fantastische Auf zehnte einbeliebtes Bravourstück fast –kürzeste Operwar viele Jahr- trauss’ blutrünstigste, lauteste und – Olymp der Dresden Von R

obert F obert

- ­ ­ - - „Elektra“ Ausgabe) auf die Frage, welches seiner diskografischenAkten des Werkes mehroder der „Elektra“. heute Denn erscheinen die Weh’ jeder „Elektra“-Gesamtaufnahme hängt eine Killer-Partie. urteilte So Christian Thiele Meinung nachdie beste Elektra, eineKiller-Partie von der Durchschlagskraft, Gesangs- undvom weniger geschlossen. ­samtaufnah Ge me der (amRandemann unseres Interviews indieser Stehvermögen der Titel-Heldin ab:Elektra, Natürlich wegen der Titelpartie. Wohl und raunholzer ­ - 1966 ein – wenn auch einseitiges – Meister- Anflug von Betulichkeit, geht diese Aufnahme dingt richtig ist. Denn die Rache-Geschichte dingt richtigdie ist.Rache-Geschichte Denn direkt zum Angriffüber. Die Wonnen des Wiener Philharmonikern, mitder grandiose Regina Resnik unddie zwar etwas aggressiven Deutung den Ruf des Werkes als offener Bühne statt.Sondern dahinter. (Bei optischen engagierte) Gründen Marie Collier. stel­ sei, konsequent nachMaßgabe der Hauptdar­ Gesetzen der antikenGesetzen Tragödie findet der Mord schon einErfolg war, bevor Strauss andie Ver- stück gelang. Bissig, brachial und ohne jeden zurückgekehrten Orest ausführen lässt, geht im Grunde genommenim Grunde gut aus. („Die Bösen Rachevorsatz,Der den Elektra mithilfedes Regina Resnik, dass einemder Atem stockt.) Elektras anihrer Mutter durchaus nicht auf Hugo von Hofmannsthals, die alsSchauspiel blassere, aberauch lyrischere (angeblich aus neben Birgit Nilsson immerhin umdie Protagonisten zusammen. Diese machen Philharmoniker über süffigundscharf den Fortissimo schlagen der Wiener inGestalt triefender Stoff Gemäß den wieman denkt. tonung heranging, ist kein sonegativer, blut Solti hört man die man ihrLebenausröchelndeSolti hört Sturmgeschütz. EineSichtweise, die nur be trotzdem kriegen ihr Fett weg“, soThielemann.) Feinsinn contra Fortissimo lerin: „Wohl diejenige mitBirgit Nilsson.“ Gemeint ist dieGemeint Studioaufnahme mitden Solti festigte mitseinergeradlinigen und Feinsinnigere, auch lässigere und Wienerische Qualitäten der Partitur traf 1960 bella figura, denn eshandeltsich Inge Borkh, mehrinder einmal Karl Böhm Rolle ihres Lebens,stand . Mitder ingeniösen ihm eine Georg Solti - -

Foto: Sebastian Terfloth

Foto: Metropolitan Opera/Louis Mélancon Foto: Sebastian Terfloth

Foto: Metropolitan Opera/Louis Mélancon Von nunangeht’s deren große StimmeimStudio die denkbar beste Basis. Die beste Aufnahme damaligen Bühnen-Bräuchen folgend, ihr (eine wunderbare Sängerin, glühend engagierte, intensive spitzig und attraktive Klytämnestra auf der an diese Großtaten Stereo-Ära der frühen auf die sie sich spezialisierthatte, inun U bergab einer Strauss-Oper durcheiner Strauss-Oper dieses Orchester. eigenes undwurde von jede ihrfür Vorstellung erzählte –inimmerdemselben Kleid (eswar, von 1995,welches unter der unsteten, werden. Dafür war die Staatskapelle Dresden, Chrysothemis an textlicherPräsenz.Chrysothemis Einzig präsentiert sich alsvollmundig stimmlich ausladenden Deborah Jahr 1995beiden Wiener Philharmonikern zu differenzialdiagnostisch an.Zusehrim zähligen Produktionen und–wie sie belustigt rolle fehlt esanEloquenz, Deborah Voigt als Höhe ihres Könnens. nie optimal abgebildet werden Polaski inder Titelrolle leidet unter bessere Figur alsimselben unter Barenboim weit macht alsChrysothemis nicht heran. Das giltfür mit der das Werk 1909uraufgeführt wurde, in seinerFähigkeit, Zwischentöne undPastell- bestehtnahme inDietrich Fischer-Dieskau als mitgebracht). EineBesonderheit der Auf Sinne Mahlers. Alessandra Marc inder Titel- Strauss’ Partituren vermutlich grundsätzlich farben zu entdecken, die sonst meist geopfert tät alsausgefuchster Straussianer erweistsich Ingefügung. Borkh sang damalsdiese Rolle, fast mädchenhafte Atridentochter zur Ver- konnte). Waltraud Meier Set mitder Berlinerluxuriöses Staatskapelle logisch kalkulierendem Orest. Böhms Autori- nd auch Alessandra Marc Spätere Studio-Annäherungen reichten wegen Hanna Schwarz alsgeifernder Giuseppe Sinopoli Klytämnestra kommt dieser Aufnahme ein Sammlerwert zu. Ähnliches gilt für gilt für zu. Ähnliches Ozawas mit dem Boston Symphony Orchestra (1988,eineder wenigen Opern-Aufnah men dieses Orchesters). In Gestalt vonIn Gestalt Hilde gard Behrens jagt er eine leicht hysterisch über ihre Mittel hinaussingende Elektra ins Breit ältere Darstellung wand-Getümmel. Christa Ludwig konnte hier als Daniel BarenboimsDaniel . Sinopoli ging Ernestine Schumann-Heingk (Klytemnästra) undAnnie Uraufführung 1909: Krull (Elektra) Seiji Seiji - - ­ - -

– mit Erna Schlüter,– mitErna Elisabeth Höngen als 1980 aufgezeichneten Met-Ausgrabung mit Varnay und Catarina Ligendza). Wohl aber zur der Besonnenheit am Pult zeigt.der BesonnenheitamPult deshalb, weil sie unter Leitung von die Aufnahme unter dem gleich dem der beherzte Wernicke. Auch beiden DVDs lohnt essich, auf große Opern-Partie ihrer Karriere dokumen gang 2005inZürich überzeugt durch die artigen Ljuba Welitsch Ein alsChrysothemis. eigenen Einschätzungnach)an wichtig sindnur drei. Erstens die 1947in wiederum mitDeborah ältere Jahrgänge auszuweichen. Nicht gerade sanguinisch zudrückenden streng-klassischen Inszenierung von Herbert Jahren. Unter Jeanne-Michèle Charbonnet noch Angela Johannson). In zu Götz Friedrichzu Götz unddem steinalten London entstandene AufnahmeLondon entstandene unter dem reißend 1950 mit Anny Konetzni undMartha Kly Linda Watson von 2010begegnet der man Badener Produktion mitder wabernden und Marjana Lipovsekund Marjana bilden, schon mit Eva Studer Marton, Cheryl mag die Produktion von 1989 Polaski). Klytämnestra reicht (auch ihrer unterzogen werden. Felicity Palmer als Denoke der Rosskur gewachsen, der sie hier Dirigent, der wenig insStudio ging,war zu - Klytämnestra und einernicht minder groß- Regie von Kušej Martin (weniger durch Eva Klytämnestra); die Leitung hat Birgit Nilsson undLeonie Rysanek (hier als tieren. falls gewalttätigen historischen Live-Mitschnitten. Wirklich Wolfgang Sawallisch Böhm Bychkov Sawallisch mit trumpft dem kompakten ­tämnestra immerhin die letzte Weiter bergab gingesinden folgenden Eine positive Ausnahme Noch uferloser ist die Situation beiden von 1981 (mit Leonie Rysanek, Astrid nicht heran (2004, Klang des BR-Orchesters effekt voll auf, vermag aber als der vor allem der Wiener Mitschnitt zyklisch denkende Strauss- Kapellmeister, der erwar, eine Christian T druckt. energetische Geschlossen heit zu suggerieren, die beein Valery Gergiev von 1989. unter Klytämnestra, ebenfalls Brigitte Fassbaenders als merksamkeit: wegen der hinreißenden Plastizität Dohnányis Unter den DVDs verdient Dmitri Mitropoulos Semyon Semyon einenMeister Claudio A hielemanns T homas Beecham straighter Zu- Christoph von James - sindweder bbado Levine Baden- ; hin Auf Karl Inge Borkh als Elektraals . - - - - ­ -

A Mödl. Oder 1957 in SalzburgMödl. Oder mit einemschier Oper nicht vorbei gehen kann (Live inSalz- Madeira, dellaCasa(1957), Meier, Marc (1995), Marton, Fassbaender,Marton, Studer (1989), bonnet, Palmer,bonnet, Denoke (2010), Dokument Dokument Böhme undMaxLorenz Borkh, Lisa della Casa, Jean Madeira, Kurt unschlagbaren Quintett, bestehend aus Inge Bayerischen Rundfunks; Lipovsek,Bayerischen Marton, Palmer, Schwanewilms (2004) Solti undBöhm.Karajan Oder live 1964. Gergiev Mitropoulos Studer (1989), Schwarz, Voigt (1995), Für M Für Bychkov Barenboim E H Sinopoli Sawallisch lektrisierend: bbado eimspiel: burg 1964),soliegt dies ander Fülle Wenn schließlich man an dem einzigen utter: , Orchester derWienerStaatsoper; , LondonSymphonyOrchestra; Char- , WienerPhilharmoniker; Marc, , WDR Sinfonieorchester; Polaski, süffiger Lyrismen,am Wienerischen vereinfachenden Schluss:entweder Ohren. Kocht alldiese man Ergeb nisse herunter, sokommt zum man heit. Man hört das Werkheit. Manhört mitanderen satz antiker Helligkeit undKlar- , Symphonieorchester des erbert von KarajansHerbert , Staatskapelle Berlin;Polaski, Schwung Karajans, durch den in einen beinahe pastoralenin einenbeinahe An , WienerPhilharmoniker; Borkh, man plötzlichman frappiert vor EMI Martha MödlintegriertMartha Karajan der „Rosenkavalier“-Nähe des Hildegard Hillebrecht und Werkes steht. Selbst wehr- hafte SängerAstrid wie Varnay, Böhm Solti Karajan Grammophon Decca harmoniker; Varnay, Mödl, harmoniker; Nilsson, Hillebrecht (1964), Resnik, Collier(1966), Resnik, Dresden; Borkh,Madeira, Schech (1960), Schech Teldec Brilliant - , WienerPhil , Staatskapelle Orfeo - , WienerPhil Profil LSO Live Deutsche Deutsche mitdieser Arthaus Orfeo 25 - - Ganz was anderes: Dusko Goykovich jetzt neu mit Streichern Dusko Goykovich Mit Herz und Seele

Mit seiner neuen CD erfüllt sich für den Spitzen- trompeter und -flügelhornisten zum 82. Geburts- tag ein Lebenstraum. Von Thomas Fitterling

ast jede Art von Projekt hatte er schon Stones-Drummer Charlie Watts.“ Zu den ge- Nach dem Erfolgsalbum in seiner beispiellosen Karriere ver- eigneten Streichern kam Produzent Uwe »Celebrate Bach« jetzt wirklicht, war gefeierter Big Band Schwidewski mittels eines zufälligen Messe- »Toccata«: FTrompeter auf beiden Seiten des Gesprächs mit dem Geschäftsführer des Dieter Falk und Söhne mit frisch Atlantiks. Sein International Sextet mit Stadttheaters Brandenburg und seinen Sym- modernisierten Klassikern Kenny Clarke und Francy Boland war Keim- phonikern. Die hatten plötzlich eine Termin- zelle der legendären Clark-Boland Big Band. lücke in diesem Frühjahr, und die Live-Ein- aus der Feder von Bach, Händel, Mit Swinging Macedonia spielte er die erste spielung des Programms konnte über die Pachelbel und Albinoni. Platte des Balkan Jazz ein; er machte sogar Auf- Bühne gehen. Überall als CD und Download. nahmen mit sinfonischen Bläsern, doch eine „Wir wollten bewusst ein Konzept nur mit (Emarcy 06025 3743686) Platte mit Streichern, das fehlte noch in seiner Streichern und dem Quintett. Peter hat die Diskografie. Symphoniker souverän mit unserer ternären „Ich wollte immer schon einmal soft music Phrasierung vertraut gemacht, und alle mit strings machen.“ Wir haben uns im Büro waren schließlich mit Herz und Seele dabei.“ von Enja, seiner Plattenfirma, getroffen. Wie er Angesprochen auf Anklänge an Miles Davis mit das sagt, ist klar, dass er dabei nichts mit Kauf- Gil Evans bekennt Goykovich mit leuchtenden haus-kompatiblem Smooth Jazz im Sinn hat. Augen: „Miles war mein master, mein teacher. „Ich spiele auf vier Schienen: Ethno Balkan Wir waren Freunde seit Mitte der fünfziger Jazz, Balladen, Bebop und Latin.“ In der Zeit Jahre, als er mich in einem Münchner Club vor seinem 80. Geburtstag hielt man dann gehört, mit mir gespielt und mich nach New bei Enja angesichts der Lücke in seiner Disko- York eingeladen hat. Ich hab viel von ihm ge- grafie die Zeit für gekommen, die Stilistik des lernt, besonders was das Timing angeht und Trompeters mit einer Streichergruppe zu ver- das Prinzip, dass es nicht wichtig ist, was du binden. spielst, sondern wie du, genau du, es spielst Das Programm war schnell umrissen: „Ich und dass es gilt, sich auf das zu begrenzen, was wollte eigene Stücke spielen, also Material, wesentlich ist für das Stück.“ bei dem ich mich wohlfühle und das ich gut Und wie hält sich ein Trompeter bis spielen kann.“ Der geeignete Arrangeur fand ins hohe Alter fit? „Ich habe nie Drogen ge- sich quasi zufällig. „Ich hatte zu meinem 80. nommen. Das negative Beispiel meines Geburtstag den Altsaxofonisten Peter King Freundes Chet Baker hat mir da Riesenangst zum Festival nach Belgrad eingeladen. Die gemacht. Ich sorge für ausreichend Schlaf, Rede kam auf mein Großprojekt. Peter sagte: vermeide mithilfe meiner Frau und meines ‚Du bist doch Arrangeur, warum machst Du Managements Stress und übe wie immer CLASSICS das nicht selber?’ Ich aber sagte ihm, dass schon mindestens zwei Stunden am Tag.“ RELOADED! ich jemanden wolle, der das richtig könne. www.facebook.com/FalkandSons Da stellte sich heraus, dass Peter schon tolle Neu erschienen: Dusko Goykovich With www.falk-and-sons.de Sachen in dieser Richtung gemacht hat, wie Strings: The Brandenburg Concert, enja/soul-

die Arrangements für die Jazzprojekte von food Unterfahrt Foto: 26

F+S-Az_76x300_Rondo.indd 1 01.10.13 16:00 Foto: Unterfahrt Sony_Anz_Rondo_Div_V6_- 12.11.1318:59Seite1 MOZART: ARIEN www.sabine-meyer.com spielt. dem KammerorchesterBaseleinge- Orchester arrangieren lassenundmit Meyer hatsiespeziellfürKlarinetteund Die berühmteKlarinettistinSabine zigartige Konzertariennochniegehört! So wunderschönhatmanMozarts ein- TROMBA VENEZIANA VIVALDI: www.gabor-in-concert.com Gabetta eineneueglänzendeStimme verleiht. Trompete spieltundihnenzusammenmitderCappella für Gesangsstimme geschrieben wurden, auf der Vivaldi, dieursprünglichfür Violine, Lauteodersogar ragende Trompeter, wennerKonzerte von Antonio Wie neudas Alte klingen kann, zeigtderheraus - NEUERSCHEINUNGEN HERAUSRAGENDE BEETHOVEN: EGMONT www.simone-kermes.de M. Mueller. dem GöttingerSymphonieOrchesterunterChristoph- Egmont und seiner Geliebten Clärchen gemeinsam mit flieg erzählendietragischeGeschichtedesGrafen Simone Kermes und der Schauspieler Christian Quad- heitsdrama EgmontinStarbesetzung. Sopranistin Beethovens Vertonung vonGoethesberühmtenFrei- NEUJAHRSKONZERT 2014 Pianisten DanielBarenboim. Persönlichkeiten unserer Zeit, den Stardirigenten und Philharmoniker treffen auf eine der bekanntesten ragendes Konzertereignis zu werden. Die Wiener Das Neujahrskonzert 2014 verspricht ein heraus - Erhältlich abJanuar 2014 BEI SONYMUSIC WWW.SONYMUSICCLASSICAL.DE SILENT CANTATA BACH: THE www.musicasequenza.com für Fagott und Orchester eingerichtet. Choräle und Arien aus Bach-Kantaten ner EnsembleMusicaSequenzahaben Fagottist BurakOzdemirunddasBerli- O Český Krumlov theater überhaupt. theater überhaupt. Krumlov dasbesterhaltene Barock- –unddort see-Touristen von Prag nachWienliegtČeský Fast unbemerktanderLieblingsstrecke derÜber- Musikstadt 28 aus dem Nichts auf Tschechisch. Lebenkommt Marmorkatafalk liegt. Hinter ihmflackern wehrmänner treten vor, denn schließlich gilt wirkende ist inunwirkliches Gruppe Licht ge sich auf die Brust der Frau, die vor ihmun schwellen: „Euridice, Euridice!“ undwirft und Gegengewichten gefangen Die hält. Feuer- mit einemmächtigen System aus Gewichten Handkamera ab, die ihren Träger undFührer in die Szene, Licht geht an,das Team stellt die Freunde. Esist dunkel, nur die wie versteinert Feuerschalen, nebenihmstehen stumm die beweglich unter einem Schleier auf einem taucht, von wehen Klängen umschwebt. „Und danke, das war’s“, sagt eine Stimme mal lässtmal erseineStimmean rpheus ist müde. Wie ofthat er tote Euridice betrauert. Noch ein heute schonseinegeliebte, aber Von

Matthias S Matthias - - - - Ambiente zu schützen.Die leichtbekleidete 30 qm Meeresstürme auf Feenreiche und Tote ist fröstelnd aufgesprungen, inunförmige großen OpernbühnenEuropas und Amerikas auf dem Monitor. Ja, auch Bejun ist Mehta es, hier eineinmaliges, über250Jahre altes zufrieden. Die Chormitglieder holen sich Kaffee aus dem Isolierstiefel undeineDaunenjacke geschlüpft. Spender, undOrpheus kontrolliert seineSzene

Der Countertenorstar,Der der auf den

iehler Český Krumlov Wo dieMoldau eine Schleife die Ägide des UNESO-Kulturerbe gestellte den Blechkisten der ersten drei Kulissen den Kastraten gesungenen Barock-Heroen dramatischen Darstellungen der einst von Wikingerhelmen, alle abermitFotoapparaten Während draußen die Horden japanischer gassen –unter den Argusaugen der extra ver- gewöhnlichen Ambiente desFürstlich ehemals gefeiert wird, ist diesmalnicht nur Akteur, alte Barockbühne mitihrer funktionierenden gefrischt inseinenFarben unddoch von gefangen. Durch den gleichen langen Gangist einer ganz anderen Epoche erzählend. Plätzen Märchenhafte Illusion vor 200 samen Schlosskastellan, der dieses 1992unter stärkten Feuerbrigade wie auch des wach schalen ander Rampeunddie Kerzen in stattung. sondern auch Produzent.- Und imaußer stück zu bewundern, herausgeputzt, auf Jahrhunderts wie ineiner Zeitkapsel ein brilliert, derbrilliert, vor seinepackenden allem für Bühne vonzeigen, sogar rückwärts die Feuer- nahmsweise beiden Einstellungen, die die Kulissenmechanik undder Originalaus- nicht aus Fleisch undBlut ist – sondern die Film gedreht, dessen heimliche Hauptperson und live gesungen. Hier wird gleichzeitig ein Krumlov, wird nicht nur eineOperinszeniert dem Český tschechischen Böhmisch Krumau, Hier ist einimmernochschlafendes Schmuck und Handys bewehrt, vorbeiströmen, scheint und chinesischerTouristen, zum Teil mit Schmuckstück hütet wirseinenAugapfel. Schwarzenbergschen Schlosstheaters in hier drinnenimmernochderdes Geist 18. und dieZeit (Böhmisch Krumau) machen: Und deshalb brennen jetztauch aus------

Foto: Marcin Szala

Foto: Jiři Hubac Foto: Marcin Szala

Foto: Jiři Hubac 134 maskierten Gestalten Adam von Schwarzenberg war höchster Hof den Vorhang seinerLoge herunter der Bühne scheintsich ein herr- den triumphierende die Fortsetzung des mitüber die befindet sich imTheater, das isoliertam der Fürst vom Schloss auf einer dreistöckigen geschmückten Festsaales alles nur Holz, Gips, Farben und als Herr der Musen, fliegen. ein Himmel auftut, durch Mantelbrücke trockenen Fußes übereinen standen hier Feenreiche undMeerstürme, schirmt von Leuchter haltenden Götter, allen voran Apoll sah. Einfein marmorierter Raum, sind)nochmärchenhaftersetzt an zusammen. Mansah jetzt,dass zweitgrößten böhmischen Schlosses liegt. und einwenig war. Glitzer Und doch er- Leinwand, Latten, billige Stoffe und alles stoppte, der Zauber fiel Putti, glänzt golden und rot. Auf Bühnenrahmen,Der ge im Schloss, indem sich bis heute alles Illusion, die sich im Plätze fassenden Auditorium, ist Ende des –gleich nachdem Prager Hradschin – jetzt durch flackernde Elektroden er- Spektakel nicht mal gefiel, ließ er Licht der Wachskerzentrüben (die tiefen indie Loge Abgrund gekommen. Und historische Städte undwilde Wälder. Joseph lichen zu verlieren. kannelierten Säulen imUnend- licher Saal aus goldumwundenen Wenn dem Herrn dieses Hier, indem kleinen, nur 200 - - für Alte MusikBerlin)-hm Konstellation. gerade fürseineExpressivität Der als Orpheus,dasistBejun Mehta eine besondere Orpheus neue Der N und JohannChristian Bach. Traetta,sowie packende Szenen von Mozart, Hasse versammelt Ausschnitte ausReformopern von Gluck, heißt –nacheiner„Orfeo“-Arie –„Che puro ciel“ und Musik Berlin aufgenommenen CD unterwegs sein. Die neuesten, mitRenéJacobs undderAkademie fürAlte eu erschienen: - Gleichzeitig wird ermitdem Programm seiner 1768 von seinemHofkomponisten Giuseppe Altstadt thront,Altstadt fiel ineinen fast 150-jährigen die Kaiserinimmerhin 16Malschwanger war dem Stammschloss inSüdböhmen, heute auf,dort doch weilte im Sommer auf man Wunderkiste, hinten, imfünften Hof des lang Welt, miteinemnochvollständigeren Fundus Theresia inWien. Natürlich hielt er sich viel Theater. Das war freilich nur der erste Streich: gelosia“ schreiben. Diese kam kürzlich auch gezogenen Komplexes, der überder auf einer und aufführung wunderversehen- miteinem auf DVD heraus, aufgezeichnet der Ur amOrt - als dem im schwedischen Drottningholm, eigenen Theaterbetrieb immermehrkosten eine Autostunde von Linzentfernt. Und weil währende Generalsanierung anschloss. vorbei, die Schwarzenbergs zogen kurzdanach war das dort spielerische Vergnügen wieder barenSchloss über Dokumentarfilm und und professionalisierte ihn. Hauptstadt vorbei waren, ließ ersich seinen und dann immeralle Vergnügungen inder rat underster Hofmeister beiKaiserinMaria Personen amTag besucht werden, die sich Halbinsel der Moldauschleife sich duckenden in einbequemeres, moderneres Schloss. Die ist nämlichkaum sichtbar. um1800 Schon Das Barocktheater, das besterhaltenste der Scarlatti, wohl ein Enkel Alessandros und Schlaf, dem sich einefast drei Jahrzehnte NeffeDomenicos, die Oper„Dove èamore è Nepomuk ließ er, der vor allem die Buffa liebte, und Darstellungskraft gefeierte Counter gefeierte - und Darstellungskraft Produktion von Castellucci. Romeo Für die Hochzeit seines Erben Johann Heute kann das Theater von 100 maximal tenor hat die Rolle schon öfter ge- tenor hatdieRolleschonöfter bei denWienerFestwochen ineiner „Che puro ciel“ (mitJacobs,Akademie sungen, auch unter René Jacobs. , danachimMai Nach demFilmwird ersiedas Alexandre unterderLeitung von in einerInszenierung von Ivan Mozartwoche verkörpern (23./31.1.), nächste beiderSalzburger Mal „Orfeo“ Gesamtkunstwerk als „Orfeo“. Und wollte man jetztmitStarsarbeiten, 160 Kilometer entfernte ge Böhmisch Krumau 1704 unter Václav Luks beiKerzenschein auch Auch wenn esdraußenherbstlich schönwar, dieser Bühne vorzuführen. Was mitder Scar- der nackten Bühne, zwischenLattengerüsten Website desSchlosstheaters: Theaterwelt entlarvt und in die UngewissTheaterwelt entlarvt - Theater inder Nähe ist, wird esnur sporadisch Treppen mitden Geschöpfen der Unterwelt ge ausgezeichnet wurde, soll nicht nur fortgesetzt, alte Theater stolz noch ein wenig mehr strahlte. englisch verteilen. unddeutsch) Da kein Mitte September inPrag, dann wurde alles ins Mühlemann) olympischem verführen Prunk von „Orpheus und Euridice“. Aberebennicht wollte –eineordentliche Anstrengung alle für war –da beijedem Take wieder gesungen sondern auch gesteigert werden. sondern für einenFilm,sondern für beidem der antike Orpheus durch kahle Gänge in eine künst eineVerfilmung am2.Juli)für Geburtstags strengen Zeitplan die 90Opernminuten drehte. schafft, manin wo nur sieben Tagen beieinem Jahrespreis Schallplattenkritik der Deutschen zudem auf drei Sprachgruppen (tschechisch, zu enge Korsett der Opera seria mitseinen und Finessen, den Zauber unddie Faszination DVD eineinzigartiges Medium, umdie Tricks bespielt, mitOpersogut wie nie. ist So die befeuernd gespielt. Geprobt hatte ab man und im Schnürboden, in Kavernen und auf Euridice, die sich am Ende von Amors (Regula singtEvaneben Mehta Liebau die kokette Reformwerken sprengte, allen voran dem eineOperimhistorischennur für Ambiente, Firma ClasartHerbert Kloibers imVorfeld des Produktionsfirma BVA International unddie mehr Opergespielt. Fast schien es,alsob das Beteiligten, besondersden kaum für ineiner und musiziertwerden musste, weil den man bespielbar ist, wird esnicht ebenwarm. Das im Theater, das nur inden Sommermonaten musizierenden Alte-Musik-Orchester Collegium Perücken undnachgeschneiderten Livreen zamek_5nadvori_bd.xml Sänger das barocke Ambiente verlässt, esals So entschiedenSo sich die tschechische Szene fehlenden auf Bejunso Doch Mehta. latti-Lustbarkeit gelang, die sofort mitdem heit entschwindet –sowie auch Gluckdas lerische Zukunftschreitet.So wie er vorher auf lässt und sich nicht weiterentwickelt, während kommenden Gluck-Jahres (unddessen 300. hohem Niveau wurde hier schon lang nicht künstlichen Playback-Eindruck vermeiden kämpft hatte. kämpft http://www.castle.ckrumlov.cz/docs/de/ http://www.ckrumlov.info/ Das alles wird live gesungen, von dem in 29 - - - W 20.000 Drucken und Handschriften. Von Die Tiroler bringenihre sogaraufCDzumKlingen. hat einehauptamtlich betreute Musiksammlung. Kein anderes österreichisches Landesmuseum Ferdinandeum Tiroler Landesmuseen 30 Das MusikmuseumDas der Bestand der Musiksammlung im Landes- Maximilians, des späteren Kaisers, war reich wohl berühmtesten Monteverdi-Porträt vorbei- schlendern (von Bernardo Strozzi), einen sucherauge weitgehend verborgen liegt im samer Geigenbauers Jakob Stainer. Be Dem Hammerflügel Conrad Grafs von 1835 aus der museum Ferdinandeum. Hier kann am man unterhielt, bisindie jüngste Gegenwart reicht italienischen Städten einenregen Austausch reichen Tagen, mit denals Innsbruck Nieder- Innsbrucker Hofkapelle zur Zeit Erzherzog Sammlung von Streichinstrumenten des Ab Schalmeien ausgestattet.Schalmeien Von jenen ruhm Nähe betrachten oder einebeeindruckende Notenarchiv ein gewaltiger von Schatz über landen, München, Wien undden nord- lich mitFlöten, Pommern, Dulzianen und

C arsten Hinrichs arsten denkt, liegt vielleicht gar gleich anBlaskapellen mal er beiTiroler Musikgeschichte nicht falsch. Zumindest die - - - - „fängt beiunsalles mitNoten„fängt eines Werks an, „musikmuseum“ hervorgehen. „Während wird bespielt. Dieses Museum Kein Edelschimmel: die zurückgezogene Quellenforschung hinaus, das vielversprechend aussieht.“ der Künstleragenturen bestückt werden“, meint die hauseigene Konzertreihe, aus der auch die andernorts Konzerteandernorts aus fertigen Angeboten CD-Aufnahmen des gleichnamigen Labels Gleich mehrere Fliegen miteiner Klappe schlägt schränken nur wiereifen Edelschimmel zu Jahren indie mitseinenSchätzen Öffentlichkeit. Dr. Franz Gratl, der Kustos der Musiksammlung, lassen, geht das Ferdinandeum seiteinigen Dafür geht Gratls Arbeit auch weit über Statt all dies inVitrinen undArchiv

die Innsbrucker Schmuckstück: 450 Jahre alt Ferdinands Hofkirche ist über

- „Blasinstrumente waren im19.Jahrhundert Aufgaben einesKulturmanagers. „Spannend Torre), die Blaskapelle wieder, aberganz anders alser- mitdem auch inBerührung der CD-Reihe der vorangegangenen Theorie undder der akustisch richtige gefunden, Ort Budget denn erarbeitet auf konkrete Aufführungen die Möglichkeit, die Sonderausstellungen Trauermusik op. einesinfonische 103für Tiroler Komponisten Gehör. ist Einmalig geht esauf Entdeckungsreise imBarock, ein gesetzt werden undwaren weniger empfind- anderes Konzert ist Zeitgenossen wie Werner auch tiefe Streicher beteiligt.“ auf diesen ebensokaiserlichen wie intimen Musikmarkt.“ einfach gut verfügbar, sie konnten Frei für - erhörtes“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit dem Verein „Innsbrucker Abendmusik“ erstmals aufgeführt werden wird. „Wir haben wartet: frühromantischer sinfonischer Bläser- warf Franz Gratl ein Programm ihr für finde ich, dieSchnittstelle zu bilden zwischen sammensetzung, wie beiSchgraffer sind oft sekt denkt die Konzertreihe die Inhalte weiter. standen wird, kommt immer wieder. man Jakob Schgraffer –und wortwörtlich „Un Jahren die Innsbrucker Hofkirche vollenden (Wessel, Kleinlein,(Wessel, Gerchen, Capelladela musikalischen Praxis. Und wirkommen mit ins Boot geholt worden sind,absolviert erdie bietet zugleich frischerKammermusik junger Pirchner und Haimo Wisser gewidmet – und mit Partnern größere Projekte stemmen“. Bläserbesetzung, die nun mit 25 Musikern ist. Natürlich ist auch Heinrich Isaacs heim Raum undseineGeschichte zugeschnitten Ensemble Capella de la Torre, das genau Ferdinands gewidmet, der vor genau 450 Hofbuchdrucker Wagner verlegtwurden. Komponisten –die sämtlich beimInnsbrucker Beispiel einPasticcio aus Musik berühmter musikalisch zu reflektieren. Statt lustloser muss Dich lassen“. Aberso, wie hier Musik ver- So ergänztSo die Ausstellung „Druckfrisch“ zum Streichquartett-Massenware zum Einstands- klang inder Kirchenmusik des Südtirolers klippen umschifftund Kooperationspartner hin. Bis die Noten aufbereitet, die Musiker und hatten die Kapellen nocheineandere Zu- lich“, entkräftet Gratl das Klischee.„Allerdings luftmusik bei Umzügen undProzessionen ein kein unbegrenztes Budget, aberkönnen doch ließ. mitKatharinaBäuml Gemeinsam ent liche Hymnedarauf vertreten: ich „Innsbruck, http://www.tiroler-landesmuseen.at N eu erschienen: a Auch Mendelssohn komponierte seine Im neuenProgramm begegnet einemauch Die neuste CD ist der Hofmusik Kaiser bonnenten-CD: T MusikMuseum/Note 1

Musica Ferdinandea rack 15 - - - - -

Foto: Tiroler Landesmuseen

Fotos: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn (o. l.); Schott Promotion/Gaby Gerster (u. l.); Philippe Jordan (o. r.); Seefestspiele Mörbisch_Lichtstark (u. r.) Foto: Tiroler Landesmuseen

Fotos: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn (o. l.); Schott Promotion/Gaby Gerster (u. l.); Philippe Jordan (o. r.); Seefestspiele Mörbisch_Lichtstark (u. r.) Wiener Musiker-Wohnzimmer:Wiener R Unser Stammgast im im Stammgast Unser Café Imperial Fan: Der KomponistFan: Der obert F obert Heimlicher Tosca- Stemme (Minnie), Jonas Kaufmann Aribert Reimann Aribert (Dick Johnson) del West: Nina La Fanciulla raunholzer

Salon bestens gerecht wird. Auch Renée Stemme Oper barste, weil arienloseste Oper. Mit „Fanciulla del West“. undank Esist Puccinis Marellis Goldsucher-Lager Puccinis für keine Käsekrainerserviert inMarco Arturo Latzhosen und rote Locken. Ihr Steh-Imbiss Western-Minnie trägt indiesem Herbst Jeans- hüftigen Wellblech-Ästhetik dafür, dass die getraut Irrtum! haben. würde dem man modernen Reimannkaum zu - zu sagen. größten Puccinis Schmachtfetzen mir ‚Tosca’“. Ausgerechnet!, verkneife ich mir „Am liebstenflüstert istReimann zurück. dass ersich vielmache?„Doch!“, aus Puccini ich könne mireigentlich nicht recht vorstellen, streichen zu lassen, flüstere ich Reimann zu, und klärend. Um die Gelegenheit nicht ver- zur Tonal-Eruption. eswirkt Denn ordnend – bestensgilt, harmoniert Neigung mit Puccinis Möst nicht ebenalsTemperamentsbombe an diesem Haus). Die Tatsache, dass Welser- Dirigat seit langem (wenn nicht überhaupt voll genauer Hand. Tatsächlich seinbestes ist angetan von Franz Welser-Mösts effekt ausgerechnet vor „High Noon“. leichte Schieß- undTreffschwierigkeiten kurz net werden. Tomasz Koniecznyhat alsSheriff die Luft fliegenden Revolverkugeln getrock wäscht undLanghaarfrisuren von durch sichman die Beineohnehin nur mitWhisky ihm nie besser alsimwilden Westen, wo Ausflüge). KaufmannsDrei-Tage-Bart stand weglichkeit (trotz zurückliegender Wagner- das freilich kaum auf. Stemme zeigt vokale Be Überhaupt sorgt Marellis himmelblaue Neben mirinder Staatsopern-Loge sitzt ihrem Ruf alsinternationaler Klassik- inder Titelrolle unddem- schmal Jonas Kaufmann A

ribert Reimann ribert alsCowboy fällt

. Auch er Wiener Nina - - - - seinen rückwärtigenÜbergang zum Aussichten nicht zu versagen. Das Hotel will renoviert werden, brauchen wirunsklassische Lieblingscafés (imHotel Imperial) immernoch gegebene Größe hinnimmt.Und unterschätzt. Komponist, denimmerviel man zu sehrals licher, viel zu selten gespielter –ein Puccini der Repertoirevorstellung. Was einherr- für Marelli selbst tummeln sich imPublikum Fleming, Christoph Eschenbach undRegisseur oper miteinerneuen„ fernt ist von Wien, dem kann ander Volks- (ab 7.12.).Kompliment! Wem das zu weit ent Darsteller James Rutherford die Hauptrolle diesem Fall singtder Bayreuther Hans Sachs- Meisterwerke Mangelware geworden sind. In so teuer, dass besonders die groß besetzten werden müssen, sindderartige Produktionen Sänger heutzutage meist alsGäste eingekauft „Liliom“): einerare Abwechslung. Da Musical- man Paulman Burkhards „ dürfen dringend der Auffrischung. und Prêtre) liegen allzu weit Sie zurück. be Symphoniker (unter Karajan, Sawallisch, Giulini munter ans Werk! Die großen Zeiten der Wiener lang hauptsächlich alsOpern-Fex inParis. Nur zu gewinnen. erprofilierte Denn sich bis- Klassik beschäftigen.hat Er einen Ruf Jahren und mitder Wiener mitSchubert will sich Jordan inden kommenden kaprizierte (undwenig Aufsehen erregte), Fabio Luisi sich mehrauf Mahler (14./15.12.). Während seinVorgänger auf – mit Tschaikowskis „Pathétique“ deren designierter Chefdirigent, ins Haus (Letzterer beimNeujahrskonzert). court bisNelsons, von Rattle bisBarenboim weil das gewohnte Stelldichein von Harnon langen kann. Im Musikverein selbst steht der- vom Kaffeehaus-Tisch in den Konzertsaal ge stein-Musical „ In Graz bietet das man Rodgers &Hammer- Palmer insich zum Ausbruch bringen kann. war einewuunderbaarre die Lilli Kiienstler“ Dagmar Schellenberger bei„O meinPapa Jordan bruck) schonwiederbruck) darf. Ober, zahlen! (undnach„LaCalisto“Pompadour“ inInns- hin von Hinrich Horstkotte, der nach„Madame holfen werden (ab12.12.).Inszeniert immer- verein Obwohl die Stammräume unseres Auch schön:InBaden beiWien zündet der WienerAm Pult Symphoniker nimmt wieder öffnen.So dassman bald direkt (offiziell ab2014),seine ersteCD Carousel Nacht inVenedig Feuerwerk “ (nachMolnárs “. dass So Philippe Philippe Musik- “ ge “ - - - - - kommt nach Wien JordanPhilippe DirigentSchweizer frischung: Der Klassische Auf- berger - Schellen Dagmar spiel-Intendantin - Die Seefest ‚Feuerwerk‘: im Badener Spielt sich frei

31 Vereinigung der Protagonisten mündet. brauch. Was in eine offene, liebestodähnliche und Abstoßung, Unterwerfung undMachtmiss - allegorisch um die Prinzipien von Anziehung Mestizen-Vermittlerin Malinche, geht es eher treten, ebenfalls die durch Tanz übersetzende der spanische Offizier Cortéznamentlich auf gesungene Priesterkönig Montezu­ Kulturen. Und obwohl hier der von einerFrau sammenprall zweier einandersehrfrem­ Rihm den abstrakten, aberprototypi ­ sowie altmexikanischen Gesängen­ hallu phim-Theater“, einem Gedicht von Octavio Paz gleichnamigem Dramenentwurf,­ seinem„Se mehr Oratorium ist alshandfestes Drama. wickelt sich eineKlanggetöse-Kantate, die sicher wie klangmagisch beherrscht. ent So Dirigent Alejo Pérez sofaszinierend traum Orchestergruppen –was der argentinische die vier, imGraben undimRaum verteilten dieGewitterschaft, das durchkommen spürt“ Quinten wandelt die „Melodie einer Land- Perkussionswirbelnfänglichen und hohlen mystischen Sinnlichkeit verloren. Nach an Gewalt,seiner bruitistischen aber auch seiner spielt, hatvon nichts Härte, seinergleißenden jetzt amTeatro Real inMadrid neuerlich ge sechstes Bühnenwerk, uraufgeführt 1992, „Die Eroberung von Mexico“, Wolfgang Rihms M Goldgrund auf Vokalfantasmagorie RONDO-Opernkritik der notizen Premieren Doppel: Gezischtes Da Capo 32 von Mexico“ Rihm: Eroberung „Die adrid, T adrid, Unter Verwendung von Antonin Artauds eatro Real eatro

schen Zu- ma und und ma zinierte zinierte der der ra - ­ - - - - Aktualisierung um die Erschaffung eines umdienur Erschaffung Aktualisierung Geradezu putinkritisch, denn esgeht indieser „Zarenbraut“ von Nikolai Rimski-Korskakov. Dummys Volk’ fürs inseinerInszenierung der land. Umso mutiger seine Idee eines‚Zaren- und wohl teuerste –Opernregisseur aus Russ- und Ludmila“), ist der zurzeit angesagteste – Theater wiederöffnete (mitGlinkas „Ruslan Dmitri Tschernjakov, der 2011 das Bolschoi- braut“ Zaren „Die Rimski-Korsakow: Staatsoper Berlin, Zaren-Dummy Vokalfantasmagorie. aufkreischendeknallig wie Instrumental- Wolfgangfür Rihmsbetörend flüsternde, vorbei.Kitsch IstGoldgrund abereinprima aus, schrammt sogar am heiligen hart sieht allerdings sehrmanierlich aufgeräumt dem Vampirjäger van Helsing. Georgdes manisch-martialischen Nigl ähnelt gekommenermäher Gisela Elsner. Cortéz Der aus Berber, Anita Björk und unter den Rasen Nadja Michael sieht aus wie eineMischung staffierte Montezuma der lauten, herrischen sohlen, Schlangenhelm undGoldstola aus- einst ineinemSee lag. Graben, sowie das aztekische Tenochtitlán Paul-Klee-Stadtprospekt, einerErhebung im Polzin schuf einebunte Bühne miteinem erzählen ohne konkret zu werden. Alexander da versucht der Regisseur Pierre Audi etwas zu Lauter Opernuntote irren Das hier herum. vonDer Wojciech Dziedzic mit Plateau- Wo Rihmoffen undexemplarisch bleibt, ­

R oland Mackes - - deckungen zu machensind. wendet, indem offenbar herrliche Wiederent Berlin wieder stärker einemRepertoire zu - und Mussorgski. dass Schön, sich man in romantischen Oper zwischen Tschaikowski repräsentieren ein Meisterwerk der Rimskis antiwagnerische Klangwülste etwas Ungewohntes inHänden zu halten. Manmerktdirigiert. die Lust, wieder mal pressionistisch aufgrellend undbeißend Barenboim, der hier angriffslustig, ex lungensten der letzten Jahre inBerlin machen. porträts, die den Abend zu einemder ge 80er Jahren). Sie liefern ausgefeilte Rollen Tomowa-Sintow (Karajans Marschallininden und –erstaunlich gut imstande –Anna Anatoli Kotscherga (Abbados „BorisGodunov“) Sogar zwei hat aufzubieten: man Altstars Rachvelishvili geht der Abendab wie nichts. der georgischen Weltklasse-Altistin Anita klamierendem Bösewicht (Grjasnoj) und Mit Johann Kränzle Martin alsherrlich de kühle Braut den Abendsinnlich dominieren. Darsteller heraus. kann So Olga Peretyatko als Tschernjakov stark aus den Personen seiner glaubhaft machen.zu Die Figuren entwickelt computeranimierten Rasterfantasien szenisch gebaut werden musste, umdie flimmernden, beim ZDF einganzes Fernsehstudio aus- weiten Casting ausgesucht. soll echt sein–undwird ineinemlandes- Medienexperten, der russischen Entscheidung persönlichkeit. Nur die „Zarenbraut“, sodie lich fiktiven Fernsehkopfes als - Führungs medial existierenden, steuerbaren undgänz- Das Werk war einWunsch von Daniel Abendist derartDer aufwendig,dass R obert Fraunholzer Der virtuelle virtuelle Der Die Zaren- Potentat: braut in Berlin

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Fotos: Monika Rittershaus Fotos: Monika Rittershaus sony AnzdiebesteRondo6-2013_rz_-08.11.1311:59Seite1 25 neueCD-HighlightsjetztzumSonderpreis erhältlich DIE BESTEN GUTENKLASSIK-CDs und vieleweitere ... Von und Konzert in Oper Höhepunkte und Premieren: Pleiten Proben, Fanfare 34 Scandiuzzi (Ramfis) Álvarez (Radamès) Olivier Pys ‚Aida‘Olivier Pys in Paris: Marceloin Paris:

R und Roberto und Roberto oland Mackes oland sich ebenfalls angeschlagen an.Vielleicht gab ist oft zu hochund zu schrill, schlank unddiszipliniert. Percussion dürfen sich austoben, das aber in stimmungsvollen Melismen,Blech und Jordan Streicherwellen säuseln, das Holz singt erste neue seit 74 Scandiuzzis Py JordanPhilippe streikt. Im Gegenteil, das Orchester unter boutique“ genannte Pariser Opéra nicht ge Giuseppe Verdi hat die von ihm„grande Nein, von amAbenddes 200.Geburtstages rauchluft, ständiger Szenograf Versatzstücke undTricks bekannt vor. Sein seur. Deshalbvielleicht kommen unsviele französische, etwas überbeschäftigte Regis­ nicht da, scheint alsroutinemüder Radamès geistig gar lich undflau in der Mittelage. Bei war diese „Aida“ in der stereotype Riesengesten. wurde, ander Ramperetten sich die Sänger in vor,tionstrümmer wofür ausgepfiffen erwüst ergibt Asso wenig führt Sinngehalt. Py die Berge nackter Leichen wachsen. einen Arc de Triomphe, in dessen Katakomben einen goldenen Panzer, wienern Putzfrauen Ramphis segnet imkatholischen Bischofsornat im Italienihrer Entstehungszeit. Oberpriester Diese heimatlose „Aida“ beginnt ohne Ägypten goldene Neoklassizismus-Fassaden glänzen. , gegenwärtig der ammeisten gehypte Auftritt des Inszenators, Auftritt Das ist sehr „grande boutique“-Stil, aber Luciana D’Intinos Sergey MurzaevsSergey Ramphis kommt Weih nur heiße hat fein gespielt. Schließlich (!) Jahren. Delikat lässt Pierre-A Oksana DykasOksana Opéra Bastille Mezzo klingt ält ndré Weitz Amonasro hört Marcelo A

Roberto Roberto Olivier lvarez lässt lässt Aida Aida die die ­zia - - - ­

fehlen? großen Stimmenundentsprechenden Egos Paris, weil einfach die Sänger mitpharaonisch es auch deshalb solange keine „Aida“ mehrin apart mitdem dunkel aufblühendenSopran leistung glühende undbrillant strahlende Dirigier- Washunderts. freilich ohne die bunte, dunkel gigantischer Illusionsmaschinedes 19.Jahr- linigen Inszenierung der imGeist Oper als in einer rauschhaften, dabei zielgenau gerad- Schauwerten macht das Sinn,ereignet essich gegenüberstehen. und die Franzosen, die sich hier feindlich spiegeln, aberauch wirunsselbst, die Italiener alten Paris Oper, indem sich die Zeitgenossen dem Theater, Zuschauerraum undBühne der sonderlich originell,inszeniert Theater auf verschwenderisch umgehende Tenor Arrigo. Stefan Herheim Covent Garden Giorgio Caroduro Lianna wegen seinerverspielten Opulenz begehrten dem auch inden englischsprachigen Ländern „Les vêpres siciliennes“ von 1855.Manhat sie satte, aberauch problematische Grand Opéra Tenor von Charakter, vokal sehr präsent. höhensatte Der samer Montford ist einselten gebrochener mann Rolando.mann kräftigem Bariton den Freund undEhe meister, wird bei wesen wäre. rührende Legatokurven. zierungen undkurzen Noten, singtaberan mauerblümchenfade Lida kämpft mit Ver- werke. mit Alle „Verdi in drei im Visier“ Wochen drei Früh sowieso. anzubieten Weltweit haben. einzigartig ist es burtstages des Musiktheater-Titanen Verdi schen Opernhäuser anlässlich des 200. Ge mutigsten Projekt, deut das die überachtzig beim interessantesten, spannendsten und stehungszeit undVierzigerjahren. und mitwenigen Andeutungen zwischenEnt glühen, Aldenliebt esdiesmalminimalistisch aus den Noten. Mansoll nicht zu romantisch Herrenchor singtalspatriotische Liedertafel Volksmassen tasten sich inihre Rollen, der zweiten Weltkrieg angesengtes Theater. Graue bläserkantilenen. Einheitssetgibt Als eseinim Banda-Hym­ souveräntakt zwi­ Young „Labattaglia diLegnano“ zum Auf valente Figur plastisch. am Pult undinder Regieam Pult Noch niemalsgespielt wurde ander Doch geradeDoch beidieser Gattung mitihren Zwei Erstaufführungen auch in Yonghoon Lee Der Procida,Der hier eindandyhafter Tanz- Da gibt unter man Titel dem martialischen Haroutounians A ntonio Pappanos Bryan Hymel nen und zärtlich keuschennen undzärtlich Holz-

Opera anvertraut. ist nicht Der schen blechsatt knatternden Simone YoungSimone ist der mitseinen Reserven gibt mitdurchschlags - Erwin Schrott A inLondon Verdis klang- lexia Voulgaridous alsHélène. Michael Volles (Henri) mischtsich nicht möglich ge David A balanciert als ambi­ Hamburg ldens ein ------­ - - :

Young Dirigentin Simone Voulgaridou (Lida) (Arrigo) undAlexia Yonghoon Lee in Hamburg: di Legnano La Battaglia

Fotos: Opéra Paris/Elisa Haberer (o. l. u. r.); Staatsoper Hamburg/Bertold Fabricius (r. Mitte); Staatsoper Hamburg_ Bernd Uhlig (r. u.)

Foto: Wojtek Kibitlewski BlackImages.pl Foto: Wojtek Kibitlewski BlackImages.pl „Wir lieben Holz!“ B Seit 2008findetinMünstereininternationaler Seit Herzen liegt. Herzen liegt. Holzbläserwettbewerb Patestehtpassen- statt. Münster dieser Wettbewerb statt, der allein Musikern einnachhaltiges Forum bietet. der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) jungen veranstaltende zur Gesellschaft Förderung mit dem die den Wettbewerb federführend eine Aufnahme beimLabel„CC ClassicClips“, mit 5.000 Euro dotierten ersten Preisen winkt nur nachdem Siegerlorbeer. Neben jeweils internationalen Holzbläserwettbewerb nicht vom Möbelhersteller Hülsta mitinitiierten, Ton an.Schließlich greifen die Talente beidem kommt esbei„hülsta woodwinds“ auf jeden dahinschwingende Klangtapete imSinnhatte, Musik alsunauffällige, dezent imHintergrund musik“. imGegensatz Doch zu Satie, der damit viel heißtwie „Möbelmusik“, „Einrichtungs- „Musique d’ameublement“. Was so übersetzt erstes von Musikstücken fünf mit dem Titel derweise einUnternehmen,demHolzsehram hülsta woodwinds Bereits zum dritten Malfindet nun in sonderling schrieb 1917sein der französischeDenn Komponisten sofortman anErikSatie denken. eim Namen dieses Wettbewerbs muss Von

uido F Guido - ischer Traditionsunternehmen Hülsta zum Partner, hatte von man Beginn anaber nicht nur das land hatten sich angemeldet. Glücklicherweise ganz Europa, aberauch ausundRuss China - Resonanz groß. Um die 150Bewerber aus der ersten Ausschreibung die internationale Susanne Schulte, war erinnert, bereits bei Und wie sich dieder Geschäftsführerin GWK, Wettbewerb zum ersten Malüberdie Bühne. 2008 gingder alle drei Jahre veranstaltete Westfälische Gastfreundschaft Fagott den hellwachen Ohren einerFachjury. flöte, Blockflöte, Klarinette, Saxofon, Oboeund nehmenden auf ihren Instrumenten Quer- sich erneut die ausgewählten Endrundenteil- einander an.Vom 26.bis 30. März 2014 stellen hier die gesamte Holzbläserfamilie gegen aus dem Rennen zu kegeln versuchen, tritt lich Flötisten oder Saxofonisten untereinander ähnlichen Ausscheidungskämpfen ausschließ- einzigartig seindürfte.Denn während sich bei schon von seinerAusrichtung herziemlich

- werbungsunterlagen losgeschickt haben. sollte daher biszum 10.DezemberseineBe Philharmonie. Wer ähnliche Ambitionen hat, eine Festanstellung Radio beider Deutschen nach ihrem „hülsta woodwinds“-Sieg 2008 Zeynep Köylüoglu bekam schonzwei Jahre fragter denn je. Und die türkische Fagottistin Alliage Quintetts ist, alsSolist international ge Asatryan,der seit2005MitgliedKoryun des Jobchancen: ist So der armenischeSaxofonist bisherigen Gewinnern erhöhen sich auch die sehnten Preisgeldregen rechnen. Wie beiden kann zum Schlussnicht nur mitdem er- Konkurrenten aus dem Feld zu blasen, der Wettbewerbstage immermehr schafft, scheiden müssen. von Copland, Nielsen, Veress undFrançaix ent die Klarinettisten sich zwischenKonzerten Bach oder Jacques beweisen, Ibert während Pasculli. Die Saxofonisten müssen sich bei konzertante Verdi-Paraphrase von Antonio weise Poulencs Oboensonate oder eine den Pflichtstücken bei den Oboisten wahl- weit wie anspruchsvoll. Immerhin zählen zu Undhaben. bisindie Finalrunde ist der Weg Bewerberkreis in die Vorrunde geschafft 40Musiker,sich ihnenrund die esaus dem Menge Arbeit vor Tagensich. In fünf stellen renommierte Solisten undProfessoren eine In diesem Jahr ebenfalls haben international Jurymitglied Dorothee Oberlinger feststellte. gabe „das Niveau sehrhoch“ war, wie damals schlecken. bereits Zumal beider letzten Aus- Wettbewerb wird dagegen erneut kein Zucker - freundschaft Derman kommt auch2014. kostenfrei beiFamilien unterkommen. regennahm Anteil, unddie Musiker konnten lands hat. Auch die Münsteraner Bevölkerung das seinenFirmensitz imWesten des Münster- www.huelsta-woodwinds.com woodwinds: hülsta Wer es dann im Laufe der öffentlichen In den Genussder westfälischen Gast 26.–30.März2014 Frischer Wind: Der polnischeDer gewann 2011gewann Saxophonist Bartek Dus Bartek den ersten Preis

35 - - - - DAS ERFOLGREICHSTE EEIN GIPFFEELTTREFFEN: KLASSIKK-ALBUM MUTTERS ERSTE DES JAHRES AUFNAHME MIT DEN BERLINNERN SES IT ANNA NETREBKO 30 JAHREN!N Verdi ANNE-SOPHIE MUTTER Dvorˇák: Werke für Violine & Orchester Orchestra Teatro Reggio Berliner Philharmoniker Gianandrea Noseda Manfred Honneck

AUF DEM EEINE VISSIOONÄRE KLAVIERR-OLYMP INTERPRETATION – ERSTMALS IM HÉÉLÈÈNE GRIMAUD ORO IGGINNALENN KLANGBILD BrB aha mss: DiD e Klavieerkono zertte Wiener Philharmoniker BBelliinii: Norma Symphonieorchester ddes BBayeriischhen RRunddffunkks Orchestra La Scintilla Andris Nelsons Giovanni Antonini

EEIN WAAHRES DIE STIMMENTDECKUNG WINTERVERGNÜGEN! DES JAHRES ALBRECHT MAYER & JULIA LEZHNEVA THE KING’’S SINGERS Alleluia LLet it snoow!! GGeiistliichhe Musik von Häänddell, Vivaldi & Mozart

Il Giardino Armonico Giovanni Antonini

KLASSIK: UMWERFEND, PAVAROTTIS ANDERS, NEU! GRÖSSTE ERFOLGE

WE LOVE KLASSIK LUCIANO PAVAROTTI The 50 Greatest Tracks Die abbsollutten SSupeersttars der Klassik & die größten Hits. DDas ulltimative Doppell-Albbum: NNeu remastert ffür eiin einziggartigeg s Klangeg rllebbnis.

HOOCHC KAARÄÄTTIGEGE LEGENDÄÄRE AUFNAHMEN DER VERDII-AUFNAHMEN & DEUTSCHEN DIE STTAARS VON HEEUTTE GRAMMOPHON ARTE DIE GESCHICHTE DER Die großßen Verdi-IIntterpretten KLASSISCHEN MUSIK Von Pavarotti über Fischer-DDieskau AUF 100 CDs bis Kaufmann, Garancˇaa und Netrebkoo.

Rondo_EineKlassikFuerSich_440x300mm_AZ_L1.indd 1 04.11.13 19:03 DAS ERFOLGREICHSTE EEIN GIPFFEELTTREFFEN: KLASSIKK-ALBUM MUTTERS ERSTE DES JAHRES AUFNAHME MIT DEN BERLINNERN SES IT ANNA NETREBKO 30 JAHREN!N Verdi ANNE-SOPHIE MUTTER Dvorˇák: Werke für Violine & Orchester Orchestra Teatro Reggio Berliner Philharmoniker Gianandrea Noseda Manfred Honneck

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EEIN WAAHRES DIE STIMMENTDECKUNG WINTERVERGNÜGEN! DES JAHRES ALBRECHT MAYER & JULIA LEZHNEVA THE KING’’S SINGERS Alleluia LLet it snoow!! GGeiistliichhe Musik von Häänddell, Vivaldi & Mozart

Il Giardino Armonico Giovanni Antonini

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Rondo_EineKlassikFuerSich_440x300mm_AZ_L1.indd 1 04.11.13 19:03 Das Klassik & Jazz Magazin 6/2013 plus

Die Rondo-CD wird 10 Jahre alt! #60 #60

1 Ragna Schirmer, The Strings, Stefan 7 Albrecht Mayer, The King’s Singers 13 Nuria Rial, Kammerorchester Basel, Malzew „Let It Snow” (DGG/ Universal), Rutter: Julia Schröder … und wir feiern das mit einer großen OrgelkonzerteVerlosung! (Berlin Classics/edel), „The Wild Wood Carol“ 3:16 Arien für Anna Magdalena Bach (dhm/ Händel: Concerto B-Dur op. 4/VI HWV Sony), Bach: „Schafe können sicher 8 Chor des Bayerischen Rundfunks, 293 (Arr. Stefan Malzew), Andante – weiden“ aus Kantate BWV 208 „Was mir Florian Helgath Allegro 5:38 behagt, ist nur die muntre Jagd“ 3:47 „Hört! Die Engel singen” (BR 2 David Orlowsky Trio, Klassik/Naxos), Praetorius: „Es 14 Lang Lang, Berliner Philharmoniker, Kammerakademie Potsdam ist ein Ros entsprungen“ (Arr. Jan Simon Rattle Symphonic Klezmer (Sony), Orlowsky: Sandström) 4:37 Proko ew, Bartók: Klavierkonzerte „Happiness“ 4:02 (Sony), Proko ew: Klavierkonzert 9 Andreas Sieling, Berlin Brass, Lucas Nr. 3 C-Dur op. 26, Andante - Allegro 3 Tzimon Barto, Sächsische Vis Auf der aktuellen CD hat sich ein Ständchen versteckt, das(Auszug) 4:54 uns Staatskapelle Dresden, Christian Music For Brass & Organ (Pentatone/ Thielemann Naxos), Gabrieli: Sonata XX à 22 6:08 15 Kai Wessel, Achim Kleinlein, Busoni, Pfi tzner, Reger: Orchesterwerke Matthias Gerchen, Capella de la 10 Dorothee Mields, Paul Agnew, (Profi l/Naxos), Pfi tzner: Klavierkonzert Torre, Katharina Bäumle Lautten Compagney, Wolfgang Es-Dur op. 31, Heiterer Satz 6:51 Musica Ferdinandea (musikmuseum/ von einem berühmten Komponisten angestimmtKatschner wird. Wir wol- Note 1), Isaac: „Innsbruck, ich muss 4 Vocal Concert Dresden, Peter Kopp „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ dich lassen“ 4:07 „Lob, Ehr und Preis sei Gott“ (Berlin (dhm/Sony), Praetorius: „Wie schön Classics/edel), Nicolai/Praetorius: leuchtet der Morgenstern“ 2:38 16 Anne Schwanewilms, Orquesta „Wachet auf, ru uns die Stimme“ 3:38 Sinfónica de Bilbao, Günter Neuhold 11 Antje Weithaas, Stavanger Schönberg: Gurrelieder (Thorofon/ len von Ihnen wissen, welcher Komponist5 Janine Jansen, Jandas Jansen istSymfoniorkester, und Steven welcheSloane Ori- Naxos), „O, wenn des Mondes Strahlen“ Bach: Violinkonzerte (Decca/Universal), Beethoven, Berg: Violinkonzerte (CAvi/ (red. Orchesterfassung von Erwin Sonate für Cembalo und Violine c-Moll hm), Beethoven: Violinkonzert D-Dur Stein) 2:28 BWV 1017, Adagio 3:00 op. 61, Rondo. Allegro (Auszug) 5:07 17 Falk & Sons 6 Mark Padmore, Britten Sinfonia, 12 Dorothee Oberlinger, Vittorio ginalkomposition von ihm da augenzwinkernd zum GeburtsToccata (Emarcy/Universal), Händel:- Jacqueline Shave Ghielmi, Ensemble 1700 Largo aus der Oper „Xerxes“ 3:37 Vaughan Williams u. a. (hm), „Is my Telemann (dhm/Sony), Concerto a-Moll team ploughing?“ aus: „On Wenlock TWV 52:a1, Dolce 3:13 Edge“ 3:32 Die Rondo-CD #60 (November 2013) tagslied verwandelt wurde. ist eine Produktion von RONDO – Das Klassik- & Jazz-Magazin Johannisplatz 3a · 81667 München. Sampling: audiamus Tonstudio, Mün- chen. Herstellung: SCS Media, Thier- Wenn Sie die Lösung wissen, schreiben Sie sie an verlosung@haupten Hörbeispiele aus aktuellen CDs Mit MehrVerlosung! auf Seite 38. rondomagazin.de oder postalisch an RONDO, Johannisplatz 3a, 81667 München, Stichwort „RONDO-CD“ – Ihre Kontaktdaten nicht vergessen! Unter allen Zuschriften verlost RONDO in Koope- ration mit harmonia mundi und Brilliant Classics drei gewichtige Ragna Schirmer, The Strings, 1 Stefan Malzew Preise. Einsendeschluss ist der 19. Dezember. Orgelkonzerte (Berlin Classics/ edel), Händel: Concerto B-Dur op. Und das gibt’s zu gewinnen: 4/VI HWV 293 (Arr. Stefan Malzew), Andante 1.Preis: Gardiners „Bach Cantata Pilgrimage“­ – – Allegro 5:38 auf 56 CDs (harmonia mundi) John Eliot Gardiners maßstabsetzende Gesamteinspielung der Kantaten David Orlowsky Trio, Kam- Johann Sebastian Bachs mit den English Baroque Soloists und dem Monte- 2 merakademie Potsdam verdi Choir liegt nach den benötigten 13 Jahren erstmals komplett vor. Die Symphonic limitierte und nur vorübergehend erhältliche Box enthält eine CD-Rom ­Klezmer (Sony), mit allen Gesangstexten (mit Agnew, Daniels, Fink, Genz, Finley, Gilchrist, Orlowsky: „Happi- Henschel, Kožena, Lee Ragin, McFadden, Stutzmann, Taylor u. a.) ness“ 4:02

2. Preis: Wolfgang Amadeus Mozarts komplette Werke – auf 170 CDs (Brilliant/edel) Tzimon Barto, Sächsische Wer möchte, kann sich hier einmal durch’s Köchelverzeichnis hören: 3 Staatskapelle Dresden, Mozarts Gesamtwerk in mustergültigen Interpretationen als Box, Christian Thielemann dazu eine CD-Rom mit allen Gesangstexten (mit Oelze, Hendricks, Busoni, Pfitzner, Piau, Donath, Schreier, Hampson, Hadley, Holl, Pregardien, Schellen- Reger: Orchester- berger, Chamber Orchestra of Europe, Mozart Akademie Amsterdam, werke (Profil/Na- Philharmonia Orchestra, La Petite Bande, Camerata Bern, Scottish xos), Pfitzner: Chamber Orchestra, Concertgebouw Orchestra unter der Leitung von Ter Klavierkonzert Linden, Freeman, Leppard, Mackerras, Koopman, Wentz u.a.) Es-Dur op. 31, Heiterer Satz 6:51

3. Preis: Ludwig van Beethovens komplette Vocal Concert Dresden, Werke – auf 86 CDs (Brilliant/edel) 4 Peter Kopp Die Musik Beethovens ist durch seinen unbedingten humanistischen „Lob, Ehr und Preis Anspruch zum Gipfel nicht nur der Wiener Klassik geworden. Nun gibt sei Gott“ (Berlin es alle seine Meisterwerke in hochkarätigen Einspielungen als Box ver- Classics/edel), eint (mit Brendel, Bronfman, Tetzlaff, Ameling, Würtz, Barati, Adam, Nicolai/Praetorius: Schreier, Moser, Mörk, Staatskapelle Dresden, Wiener Philharmoniker, „Wachet auf, ruft Blomstedt, Haitink, Masur, Zinman, von Dohnányi u.a.) uns die Stimme“ 3:38 38 „Rollenverteilung“ der Texte auf Janine Jansen, Dorothee Oberlin- „Zion“ und „die Gläubigen“ ge- 5 Jan Jansen 12 ger, ­Vittorio Ghielmi, winnt eine neue Dimension, in- Bach: Violinkon- ­Ensemble 1700 dem „die Gläubigen“ als ideell zerte (Decca/Uni- Telemann (dhm/ vom tatsächlichen Passionsge- versal), Sonate für Sony), Concerto schehen getrennte Betrachter nun Cembalo und Violi- a-Moll TWV 52:a1, K auch in der Aufführungssituation ne c-Moll BWV Dolce 3:13 weit abseits (in der Thomaskir- 1017, Adagio 3:00 che hätte es sich um ca. 28 Meter KLASSIK gehandelt) situiert sind. Ob aber Mark Padmore, Britten Sin- N uria Rial, Kammer- der Hörer dieser CD-Einspielung 6 fonia, Jacqueline Shave 13 orchester Basel, Julia deshalb einige der interessantes- Vaughan Williams Schröder ten Stücke der Passion („Gerne u. a. (hm), „Is my Arien für Anna Johann Sebastian Bach will ich mich bequemen“, „Gebt team ploughing?“ Magdalena Bach mir meinen Jesum wieder“, „Ge- Matthäus-Passion aus: „On Wenlock (dhm/Sony), Bach: duld!“) wirklich aus der Ferne hö- Edge“ 3:32 „Schafe können ●●●○○ ren möchte, obwohl der historisch sicher weiden“ aus Sunhae Im, reale Höreindruck in der Thomas- Albrecht Mayer, The King’s Kantate BWV 208 „Was mir be- Bernarda Fink, kirche ja allein von der Sitzplatz- 7 Singers hagt, ist nur die muntre Werner Güra, Topi nähe zur einen oder anderen Em- „Let It Snow” Jagd“ 3:47 Lehtipuu, Johan- pore abgehangen hätte, sei dahin- (DGG/ Universal), nes Weisser, Konstantin Wolff, gestellt. Rutter: „The Wild Lang Lang, Berliner Phil- RIAS Kammerchor, Staats- und Konzentrieren wir uns also Wood Carol“ 3:16 14 harmoniker, Simon Rattle Domchor Berlin, Akademie für lieber auf die rein musikalischen Prokofjew, Bartók: Alte Musik Berlin, René Jacobs Einstellungen der Aufnahme. Wie Klavierkonzerte u. a. es von René Jacobs nicht anders zu Chor des Bayerischen (Sony), Prokofjew: harmonia mundi erwarten war, gibt es auch auf die- 8 Rundfunks, Florian Helgath Klavierkonzert Nr. (3SACDs, 200 Min, 8 & 9/2012) ser Ebene eine Menge elaborier- „Hört! Die Engel 3 C-Dur op. 26, ter Details und Spezialitäten. Posi- singen“ (BR Klas- Andante - Allegro (Auszug) 4:54 Schon allein aus musikalischer tiv zu vermerken ist in dieser Hin- sik/Naxos), Praeto- Perspektive ist jede Neuaufnah- sicht vor allem die Gestaltung der rius: „Es ist ein Ros Kai Wessel, Achim Klein- me der Bachschen Matthäus-Pas- Continuo-Sphäre, wie sie vor al- entsprungen“ 15 lein, Matthias Gerchen, sion zwangsläufig so aspektreich, lem im Evangelienbericht hörbar (Arr. Jan Sandström) 4:37 Capella de la Torre, Katha- dass ihre Bewertung immer nur wird: Celli, Laute, Cembalo, Orgel rina Bäumle Fragment sein kann. Wenn aber, (leider keine große, sondern eine Andreas Sieling, Berlin Musica Ferdinan- wie im vorliegenden Fall, auch Truhe) kommunizieren so ab- 9 Brass, Lucas Vis dea (musikmuse- noch ein revolutionäres räumli- wechslungsreich und je für sich Music For Brass & um/Note 1), Isaac: ches Konzept mit theologischer genommen auch so einfallsreich Organ (Pentatone/ „Innsbruck, ich Konnotation hinzukommt, dann miteinander, dass der daraus re- Naxos), Gabrieli: muss dich las- kann Rezension immer nur Asso- sultierende Grad ihrer rhetori- Sonata XX à 22 sen“ 4:07 ziation sein. schen Beteiligung am Bibelwort 6:08 Konrad Küsters Forschungs- Anlass zu ungetrübter Freude A nne Schwanewilms, ergebnisse über die wahrschein- gibt. Evangelist Werner Güra weiß Dorothee Mields, Paul 16 Orquesta Sinfónica de lichen originalen Aufführungs- mit diesem Farbenspektrum auch 10 Agnew, Lautten Compag- Bilbao, Günter Neuhold bedingungen des Werks in der kongenial umzugehen. Gleicher- ney, Schönberg: Gurre- Leipziger Thomaskirche – dass maßen überzeugend ist unter den „Wie schön leuch- lieder (Thorofon/ nämlich die beiden getrennten Sängern Johannes Weisser, der tet der Morgen- Naxos), „O, wenn Ensembles, die die Partitur ver- die Christuspartie ebenso unprä- stern“ (dhm/Sony), des Mondes Strah- langt, nicht nebeneinander auf tentiös wie unmittelbar packend Praetorius: „Wie len“ (red. Orches- der großen Empore, sondern viel- zu gestalten weiß. Bei den Arien- schön leuchtet der terfassung von Erwin mehr vorne und hinten (auf der sängern hingegen hält sich die Be- Morgenstern“ 2:38 Stein) 2:28 großen sowie auf der schon ab- geisterung in Grenzen: Hier hat gebrochenen Schwalbennestem- u. a. das Vibrato in einem Maße A ntje Weithaas, Stavanger Falk & Sons pore) gestanden hätten – sind Platz gegriffen, wie es in histo- 11 Symfoniorkester, Steven 17 nicht neu: Schon im Jahre 1999 risierenden Zusammenhängen Sloane Toccata (Emarcy/ wurde sein maßgeblicher Bei- eher nicht wünschenswert ist. In Beethoven, Berg: Universal), Händel: trag dazu veröffentlicht. Dennoch der Alt-Lage führen zudem Re- Violinkonzerte Largo aus der Oper regt die hier nun vorliegende ers- gisterprobleme zu unerquickli- (CAvi/hm), Beetho- „Xerxes“ 3:37 te aufnahmetechnische Umset- chen Höreffekten. Tadellos agie- ven: Violinkonzert zung dieser Positionierung des ren hingegen wiederum die Chö- D-Dur op. 61, Ron- Aufführungsapparates noch ein- re. Das insgesamt gemischte Bild, do. Allegro (Auszug) 5:07 mal nachdrücklich zur Auseinan- das sich aus diesen und anderen dersetzung mit der These an: Die Beobachtungen ergibt, rechtfer- in Picanders Libretto angelegte tigt alles in allem eine nachdrück- 39 Klassik

liche Empfehlung zur Auseinan- tate „Mein Herze schwimmt im dersetzung mit dieser Version und Blut“. Wer Schäfers Leistungen über weite Strecken auch zum Ge- aber mit makellos auftrumpfen- nuss derselben – vor allem dann, den Kolleginnen abgleicht, der be- wenn es sich nicht um die erste greift auf Anhieb, dass expressi- Begegnung mit der Matthäus-Pas- ve Schonungslosigkeit mehr ver- sion handelt. mittelt und mitteilt als pedantisch Michael Wersin durchgeformter Schönklang. Der Tod mag ein Glücksspender sein, wie es „Ich habe genug“ behaup- tet. Und die kontemplative Ruhe, Johann Sebastian die Schäfer mit Flötist Jacques Bach Zoon da in „Schlummert ein, ihr matten Augen“ entfaltet, könnte Kantaten BWV 82, 199 & das glauben machen. Aber auch 84 u. a. diese Gewissheit steht auf den tö- ●●●●○ nernen Füßen. Hier werden keine Christine Schäfer, Antworten geboten und erst recht Alex nicht göttliche Liebe und Seelen- Penda RIAS Kammer- chor, Bernhard heil versprochen. Schäfer lässt Forck, Berliner einen mit vielen Fragen und Zwei- Barock Solisten feln zurück. Die auf historischen Sony Instrumenten vollkommen auf- (70 Min., 9/2012) wandarm, aber ungemein homo- gen und beseelt musizierenden Klassik-CD des Monats Wenn die Tage immer kürzer wer- Berliner Barock Solisten steuern den und beim Herbstlaub die zwischendurch das Ihrige dazu Gioachino Rossini Farbpalette endgültig verblasst, bei – mit jenen Verstand und Sin- ja dann beginnt meistens auch ne schärfenden Streicherarran- Semiramide die große Sinn- und Lebenskri- gements von einer Orgelfuge so- ●●●●● Alex Penda, Marianna Pizzolato, John Osborn, Lorenzo se. Stimmungsaufheller sind da wie dem sechsstimmigen Ricercar Regazzo, Camerata Bach Choir, Virtuosi Brunensis, Antonino vonnöten. Und zumindest die aus Bachs „Musikalischem Opfer“. Fogliani erste Liedzeile von Bachs Kanta- Moderner und heutiger lässt sich Naxos (3 CDs, 222 Min., 7/2012) te „Ich bin vergnügt mit meinem Bach momentan vielleicht nicht Glück“ könnte so ein Rettungsan- denken. Wenn eine Oper nach einer ihrer Figuren ker für die Psyche sein. Nun lässt Guido Fischer benannt wird, sollte der Interpret dieser Ti- Bach hier die erfüllenden Grund- telrolle sie im Idealfall auch entsprechend tugenden christlicher Nächsten- ausfüllen und damit zum Mittelpunkt des liebe besingen. Und die akkompa- Werkes machen können. Genau das gelingt gnierende Oboe (Jonathan Kelly) Johann Sebastian Bach, Alex Penda (ehemals Alexandrina Pendat- blüht dazu mit herrlichstem Dolce Kit Armstrong, György chanska) bei diesem Live-Mitschnitt vom auf. Trotzdem hängt über dieser Ligeti letztjährigen “Rossini in Wildbad Festival” freudigen Szene eine dunkle Wol- Choralvorspiele, Fanta- als Semiramide auf spektakuläre Weise. Die ke. So ganz soll man dem Frieden sy On B-A-C-H, Musica Bulgarin lodert, ja, brodelt geradezu vor Emotionen, einem mühsam in wohl nicht trauen. Und für all das ricercata (Auswahl) u. a. Zaum gehaltenem Vulkan gleich. Doch so sehr sie auch kurz vor dem subkutan mitlaufende Dramati- Ausbruch zu stehen scheint, so perfekt kontrolliert führt sie ihren dunkel sche und Erregende dieser Musik ●●●●○ gefärbten Sopran. Da profitiert sie deutlich von ihren zahlreichen Barock- hat gerade Sopranistin Christine Kit Armstrong und Mozart-Erfahrungen mit René Jacobs. Schon allein ihrer Exuberanz Schäfer ein faszinierend untrügli- Sony Classical wegen lohnt sich die Anschaffung dieser Aufnahme. ches Gespür. (76 Min., 4/2013) Erfreulicherweise aber ist sie von Kollegen umgeben, die ebenfalls Stimmengourmets mögen wissen, wie man Rossini zum Genuss macht. Marianna Pizzolatos war- sich immer noch schwer tun mer Mezzosopran zeichnet sich durch vokale Souveränität und Phrasie- mit dieser Ausdrucksintensi- Wie sein russischer Kollege Igor rungsgeschmack aus und lässt ihren Arsace zu einem wahrlich würdi- tät, für die Schäfer gerne man- Levit hat sich auch Kit Armstrong gen Partner werden. Mit John Osborn wurde ein nicht übermäßig ele- che gesangstechnischen, unan- viel Zeit bis zu seinem ersten Auf- ganter, dafür beeindruckend höhensicherer Tenor verpflichtet, der sich genehmen Unebenheiten in Kauf nahmestudiobesuch gelassen. Da- sehr beweglich durch Idrenos reichlich zu meisterndes schnelles Passa- nimmt. Dokumentiert sind sie ge- bei kann der Amerikaner mit sei- genwerk schlängelt. Als Assur steht mit Lorenzo Regazzo ein weiterer Ja- rade in den beiden weiteren Kan- nen erst 22 Jahren längst nicht cobs-geformter Sänger auf der Bühne. Seine enorm anspruchsvolle Rol- taten, die Schäfer mit den Berliner nur eine erstaunliche Konzert- le meistert er – fast schon Ramey gleich – mit beachtlicher Koloraturge- Barock Solisten aufgenommen präsenz vorweisen. Armstrong wandtheit und gut entwickelter Tiefe bravourös. Doch so hochkarätig hat, sei es nun in der Eröffnungs- ging schon früh der Ruf eines All- dieses Ensemble auch ist: Sobald Pendas Semiramide die Bühne betritt, arie der Kantate „Ich habe genug“ round-Genies voraus, mit abge- dominiert sie das Geschehen – ganz so, wie es sich für die Titelrolle ge- sowie im Rezitativ „Ich lege mich schlossenen Studien in Mathe-

ziemt. Michael Blümke in diese Wunden“ aus der Kan- matik und Komposition. Dass er Mat Hennek Foto: 40 trotzdem seine bisherige Karrie- re erst jetzt mit einem CD-Debüt Béla Bartók besiegelt, geht wohl auf Alfred Brendel zurück, der ihn früh ge- Violinkonzerte Nr. 1 & 2 fördert hat. Und Brendel muss es ●●●●○ auch gewesen sein, der den Bach- Isabelle Faust, Pianisten Armstrong mit den al- Schwedisches ten Aufnahmen des von ihm so Radio-Sinfonie- bewunderten Edwin Fischer ver- Orchester, Daniel traut gemacht haben mag. Denn Harding der „Zaubermacht inneren Frie- harmonia mundi dens“, die Brendel einmal Fi- (58 Min., 4/2012) schers Bach-Spiel attestierte, be- gegnet man bei Armstrong in den Grob in die Schublade gepackt, ist zwölf Choralvorspielen auf Schritt das 1. Violinkonzert Béla Bartóks Weihnachtliche Musik der großen und Tritt. In mildes Licht getaucht eine einzige Liebessäuselei. Das Dresdner Meister Praetorius, Schütz, hat er da solche bekannten See- Zweite dagegen ist ein Kompakt- Schelle u.a. – aufgenommen in der lenschmeichler wie „Jesu, mei- paket aus rhapsodischen Gesän- berühmten Frauenkirche Dresden. ne Freude“ und „Allein Gott in der gen und risikofreudigem Furor, Höh’ sei Ehr’“. Und ganz fließend bei dem Bartók immer noch haar- zart gerät ihm „O Mensch, bewein scharf die Kurve bekommt, be- dein’ Sünde groß“. Bei aller Diskre- vor das Ganze ins atonale Unter- tion und Noblesse in der Phrasie- holz abrutscht. Zwei Violinkonzer- rung, die Armstrong selbst in der te also mit zwei Identitäten – und 1. Partita BWV 825 beherzigt, ist einer Zeitspanne von 30 Jahren dieser Bach aber um Längen mo- zwischen ihrer Entstehung. Und derner als der seines Mentors. bei jedem lauern reichlich Gefah- Was andererseits kein Kunststück ren auf den Interpreten, oder wie ist: Schließlich dickte Brendel im Fall von Isabelle Fausts Neu- Bach schon mal romantisch an. einspielung, auf die Interpre- Armstrong hingegen schafft es, tin. Im ersten Violinkonzert soll- Herz und Verstand kurzzuschlie- te man gleich im Eröffnungssatz ßen, indem er die innere Logik genau zwischen Süße und Süß- der Werke wie selbstverständlich lichkeit unterscheiden. Und beim transparent macht. Geschwisterwerk darf man sich Kombiniert hat Armstrong keinesfalls vom strammen Or- das mit einer eigenen „Fantasie chestersatz zu irgendwelchen ma- über B-A-C-H“ sowie einem hal- gayrischen Assoziationen hinrei- ben Dutzend Stücken aus dem ßen lassen. Da heißt es: Nerven 1953 vollendeten Zyklus „Mu- bewahren. Nun sind selbst schon sica ricercata“ von György Lige- einige Meister auf die Verlockun- ti. Wenngleich Armstrong in sei- gen dieser ungemein populären ne Fantasie hier und da melodi- Violinkonzerte reingefallen. Nicht sche Bach-Fetzen einstreut, ist aber eben Isabelle Faust. Bei ihr, dieses 2011 komponierte Werk wie gleichermaßen bei ihrem Di- kein postmodernes Leichtge- rigentenpartner Daniel Harding, wicht. Dazu sind die Reibungen ist Seriosität Trumpf, gepaart mit zu schillernd verwegen. Und ganz der nötigen Klarheit und der Be- zum Schluss gerät die Rhythmik reitschaft zur gespannten Attacke. ins maschinell Tollwütige, als ob Wie Faust es bereits auf all Armstrong den von Ligeti ja wie- ihren bisherigen Einspielungen derentdeckten Amerikaner Con- vorgemacht hat, kann sie anschei- lon Nancarrow im Hinterkopf ge- nend nicht anders als wieder un- habt hätte. Großartig dann die bestechlich und facettenreich he- Leichtigkeit, mit der Armstrong rauszuarbeiten, was tatsächlich in Ligetis Neo-Barbarismus und dia- den Noten steht. Und da tun sich bolische Polyrhythmik hinlegt! so manche Überraschungen auf. Keine schlechte CD-Visitenkarte, Dem besagten „Andante sostenu- mit der sich Armstrong da für die to“ konnte man zumindest lan- Zukunft empfohlen hat. ge nicht mehr so gut dabei zuhö- Guido Fischer ren, wie es zu solch einer großen Herzenssache aufknospt – hinter der Bartóks Zuneigung zu einer

jungen Geigerin steckte. Und das www.sonymusicclassical.de 41

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Schwedische Radio-Sinfonie-Or- Aufhaspelung der großen Linien chester folgt Faust dabei in al- führte. Die Diabelli-Variationen ler Ruhe und auch dort mit allem fliegen dagegen, salopp gesagt, Klavierklassiker Geist, wo das Streichermelos fast Hörern und Spielern ohnehin um von Matthias Kornemann ins französisch Romantische à la die Ohren, Daniel-Ben Pienaar ließ César Franck umzukippen droht. die Trümmerteile kürzlich bis in Natürlich spielt da ein Automat, sagt man sich irgend- Das Beste ist jedoch, dass diese di- den hintersten Winkel des Klang- wann, wenn man moderne Überspielungen der Rollen- rekt eingefahrenen Pluspunkte im kosmos driften. Schiff aber bän- aufnahmen alter Meister hört. Warum eigentlich? Es Laufe der Aufnahme nicht nur be- digt diese Bewegung, er wählt liegt vielleicht an dem Kontrast zwischen digitalem stätigt werden, sondern noch ei- keine extremen Tempi, keine all- Klangbild und einem geradezu bestürzend freien Musi- nige mehr hinzukommen. Daran zu grellen dynamischen Kontras- zieren, wie es in unseren Tagen einfach nicht mehr gestattet ist. Die hat Fausts überspringende Natür- te und lässt kein humoristisches großen französischen Klavierkomponisten der Jahrhundertwende, die lichkeit in Spiel und Ausdruck, Poltern hören. Wie Pienaar hört er auf dieser CD versammelt sind, durften ihren Text natürlich verbiegen, ihre lyrische Sensibilität und ihr sehr sorgsam auf die Unterstim- aber die Nachwelt hat es eher als Künstler-Kauzigkeit abgetan, statt effektfreies Temperament genau- men, aber er entdeckt dort kei- die Botschaften ernst zu nehmen. Wenn Debussy die „Soirée dans Gre- so entscheidenden Anteil wie die ne destruktiven Kräfte, sondern nade“ hinwirft, als phantasiere er sie gerade eben herbei, wenn er die unüberhörbar künstlerische See- Halt. Erstaunlich etwa, wie Schiff lustigen Pseudo-Schwierigkeiten am Ende des „Doctor Gradus ad Par- lenverwandtschaft mit ihren bri- in der Nr. 7 die hakelige Rech- nassum“ grotesk verwischend überzeichnet und Fauré lässig und wie tisch-schwedischen Mitstreitern. te ganz allmählich in den Hinter- nebenbei seine berühmte „Pavane“ herunter klimperte – glaubten sie Guido Fischer grund schickt, um der Basslinie zu dann, dass man diese magischen, spontanen Momente und ihre unbe- folgen – ein Effekt, der so auf dem schreiblich freien Tempi für ewig gültig halten könnte? Kaum, aber das quasi-modernen Bechstein nicht macht ihren Zauber aus. (Große französische Pianisten, Dal segno/ funktioniert, der Diskant kann Klassik Center Kassel DSPRCD039) Ludwig van Beethoven seinen Glanz nicht ganz ablegen. Der sarkastische Biss der „Lepo- Diabelli-Variationen op. Auch ein treuer Schüler hat eine Art Beglaubigungs- rello-Variation“ entfaltet sich da- 120, Klaviersonate c-Moll schreiben in den Händen. György Sándor war Bartóks für stärker auf dem neueren Flü- op. 111, Sechs Bagatellen Klavierstudent, und da darf man seiner ersten, 1963 ein- gel. So hat Schiff die beiden Ziele op. 126 gespielten Werkschau schon authentisches Flair unter- seiner „Versuchsreihe“ immer zu- stellen. Wer allerdings moderne Fassungen im Ohr hat, ●●●●○ gleich im Blick: Der in jeder Varia- dem wird dieses Spiel holzschnittartig vorkommen. Sind die „Klänge András Schiff tion in ganz anderer Weise hervor- der Nacht“ aus der Suite „Im Freien“ nicht allzu spröde um ihr schillern- ECM/Universal tretende Unterschied zwischen des Nuancenpotential gebracht, die perkussiven Strecken der Suite (2 CDs, 150 Min., 7 den Klangbildern der Instrumen- oder Sonate um lustvolle Brutalität à la Kocsis, die ungarischen The- & 12/2012) te weist den Hörer ja auch immer men um ihr bittersüßes Gefühl? Sándors Weg ist ein ganz anderer. Die zu etwas kompositorisch Wesent- vielen herrlichen Liedbearbeitungen der Sammlungen „Für Kinder“ Kann man gegen die Vernach- lichem. etwa, leben hier nicht vom Zauber der Oberflächen, sondern von den lässigung der Diabelli-Variatio- Und doch macht uns Schiff mächtigen Kräften der Sprache, ihren Rhythmen und Akzenten. Und nen, dieses Spätwerk-Ungetü- parteiisch. Mögen die Umris- sind in den vielen Tanzformen die rhythmischen Energien einmal ent- mes, das die Pianisten wohl doch se beider Zyklen auch ausgespro- fesselt, stört keine Farbe ihre ruppige Vorherrschaft. Wer dann freilich lieber mögen als die Hörer, und chen ähnlich sein, hat er sich wohl Bartók selber spielen hört, begegnet einer fast noch spätromantisch gegen die etwas ermüdende Stein- doch in den zart modulierbaren abmildernden Sicht. Es ist halt kompliziert mit der historischen „Wahr- way-Monokultur zugleich etwas Ton des Brodmann verliebt und heit“. (György Sándor: Die Klavierwerke, 5 CDs, Vox/note1 CD5X 3610) unternehmen? András Schiff ant- wählt insgesamt etwas mäßige- wortet mit einer ungewöhnlichen re Tempi. Es ist aber auch hinrei- Dass Französische Pianisten ihren Mozart „perlen“ um Versuchsanordnung. Wir sind ein- ßend, welch magisch gebrochene des Perlens willen, ist ein ewiger Gemeinplatz. Dieses geladen zu vergleichen und hören Farbwirkung die Verschiebung in vervollkommnete Fingerspiel war bei großen Künstlern die Variationen auf einem 1820 der Fughetta (Nr. 23) erzeugt. Als wie Marguerite Long oder Casadesus aber nicht glit- entstandenen, wunderbar erhal- sei das nicht genug, hat der Ungar zernd-selbstgefällig, in der mechanischen Entfesselung tenen Wiener Brodmann-Flü- auch noch einen klaffenden ideo- lag eine eigene Ausdruckskraft. Vlado Perlemuter aber weist gleich gel, im zweiten Durchgang dann logischen Graben unserer Gegen- alle hochglanzpolierte Motorik aus seinem Musizieren. Sein Parcours aber nicht auf einem modernen wart überbrückt. Wären „infor- durch Mozarts Sonaten lässt keinen flüchtigen Geist sprühen, keine Instrument, sondern auf einem mierte“ Praxis und modernes Kla- Porzellanfiguren-Verspieltheit aufleben. Alles ist erdig und belangvoll. sacht ins Historische entrückten vierspiel souveräner zu versöhnen Noch den geringsten Albertibass knetet er liebevoll, als habe er die Bechstein der 1920er Jahre. Das als hier? Matthias Kornemann herrlichste Kantilene unter den Händen. Perlemuter bot 1956 auch ein ist doch einmal etwas Aufregen- Gegenbild zu Giesekings neusachlicher Anmut. Sein muskulöses Kla- des, und der Initiator des „Experi- vierspiel drängt zu einer gewichtigen, manchmal fast herben Größe, ments“ führt es auch mit höchster Alle Rezensionen die uns jene kunstvollen, sonst oft mit leichtem Esprit herunterge- Inspiration vor. finden Sie auch unter schnurrten Passagen wie die kontrapunktische Kopfsatzdurchführung Die Diabelli-Variationen ab- der F-Dur-Sonate KV 533 als Prozess in geradezu orchestraler Dimen- sorbieren offenbar die Schiffsche www.rondomagazin.de sion hinstellt. Wieso ist mir dieser unglaubliche Zyklus bislang nur Neigung, Fäden aus den Texturen entgangen? (Vlado Perlemuter: Mozart, Die Klaviersonaten, 4 CDs, zu ziehen und gesondert zu be- Musical concepts/note1 MC141) leuchten, was in manchen Sona- ten Beethovens zu einer gewissen 42 sollte sich jeder Klavierfan schleu- besser kann Klavierspiel nicht sammengekommen. Was all diese Ludwig van Beethoven nigst besorgen. sein! Künstler von dem hier debütieren- Im Verbund mit den Wie- Michael Blümke den Igor Levit unterscheidet, ist Die Klavierkonzerte ner Philharmonikern, die hier – Demut. Demut vor einem Werk- ●●●●● bei diesem Orchester keineswegs komplex, für dessen Durchdrin- Rudolf Buch- selbstverständlich! – mit deutlich gung – ob man seine kunstreligiö- binder, Wiener hörbarer Lust und Hingabe agie- Ludwig van Beethoven se Erhebung zum Spätwerk-Sank- ren, zeigt Buchbinder ein mit- tuarium nun mag oder nicht – ein Philharmoniker Klaviersonaten Nr. 28 - reißend spontanes, spannungs- ganzes Pianisten- oder Hörerleben Sony 32 (3 CDs, 171 Min., 5/2011) volles, dabei höchst konzentrier- kaum ausreicht. Aber das sieht Le- tes Spiel. Gleichzeitig gelingt den ●●○○○ vit wohl anders. Im Juni 2003 legte er im Wie- Musikern eine kammermusikali- Igor Levit Der Beginn mit dem Opus 101 ner Konzerthaus einen beispiel- sche Feinabstimmung, wie sie oft Sony ist vielversprechend. Die „unend- losen Husarenritt hin. Damals trotz Dirigent nicht erreicht wird. (2 CDs, 132 Min., 1 liche Melodie“ strömt Levit wun- nämlich spielte Rudolf Buchbin- Dabei spielt Buchbinder einfach & 2/2013) derbar natürlich und klangschön der alle fünf Beethoven-Konzer- nur, was in den Noten steht. Was durch die Hände; auch das Fina- te an einem einzigen Tag: um 11 natürlich alles andere als einfach Wenn mir das publizistische le meistert er beeindruckend und Uhr die Konzerte 2 – 4, am Nach- ist. Doch auch mit Mitte 60 muss Dröhnen anlässlich einer Neu- ohne zu forcieren. Würde es nur so mittag dann das erste und fünf- er keinerlei Abstriche machen, erscheinung die Unvoreingenom- weitergehen! Im Hammerklavier- te. Damit verglichen hat er dieses manuell steht ihm nach wie vor menheit stiehlt, wie im Fall der Kopfsatz will er uns mit donnern- Unterfangen acht Jahre später im alles zu Gebote und seine Tech- späten Beethoven-Sonaten mit der Großspurigkeit zeigen, dass Musikverein geradezu in die Län- nik ist ohnehin legendär. Dieser Igor Levit, hilft wirklich nur noch Beethovens Metronomangaben ge gezogen. Die Aufteilung ist die Mann schafft es, dass man selbst eins: Blindhören! Meine Frau er- „alternativlos“ seien. Damit schei- gleiche geblieben, nur hat er sich als ‚Berufshörer‘ in sattsam be- barmt sich und legte mir CDs ein, terte ein Gulda dann doch zwin- im Mai 2011 zwischen den beiden kannten Standardwerken faszi- in den letzten Jahren sind ja mit gender. Manches klug inszenier- Blöcken eine Nacht gegönnt. Der niert Neues entdeckt. Und obwohl Korstick, Siirala, Bavouzet, Lewis te Detail – etwa der eindrucksvoll Mitschnitt dieser Konzerte wurde es sich ‚nur‘ um eine Momentauf- oder Leotta doch einige sehr ge- im Pedal gehaltene h-Moll-Ein- kurz darauf auf DVD und Blu-ray nahme handelt, darf dieses inter- lungene, gefällige oder immer- bruch der Reprise – verliert in der veröffentlicht, jetzt endlich ist er pretatorische Polaroid bleiben- hin stimulierend-widersprüch- Hetze und bei teilweise schludri- auch auf 3 CDs erhältlich. Und die de Gültigkeit beanspruchen. Viel liche Beethoven-Aufnahmen zu- ger, unorganischer Phrasierung damrau_Rondo_damrau_Rondo 30.10.13 16:50 Seite 1

Das neue Album DIANA DAMRAU FOREVER Das Schönste aus Operette, Film & Musical Royal Liverpool Philharmonic Orchestra David Charles Abell

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e F Dies e Mensch ir, die viel von m kennen gar nicht ch R e b c a no rau am © Diana D

43 o t : F Klassik

seine Wirkung. Die Schlussfuge nung und das Erwarten aus den Es ist wichtig, beide Werke end- ist zügig, ziemlich rhetorisch in Sechzehntelbewegungen der Lin- Norbert Burgmüller lich mit zwei so kompetenten Inter- den ruppigen Abphrasierungen ken sprechen. Bei Levit bedeuten preten für die Musik des frühen 19. Klavierkonzert op. 1, und auch etwas grob; von der an- diese Takte nichts, absolut nichts. Jahrhunderts wie Frieder Berni- Entr‘actes op. 17, Ouver- strengenden und ermattenden Lö- Auch der „klagende Gesang“ ist us und Tobias Koch kennenlernen türe zur Oper „Dionys“ sung des Tonarten-Dramas dieser nicht mehr als eine sinnlose Ton- zu können. Farbiger, schroffer, un- op. 5 Sonate zeugt sie nicht. Immerhin, folge, die expressives „zur Sprache gebärdiger und perkussiver wirkt dieses Klavierspiel hat Schwung drängen“ kaum ahnt. Dem Rezen- ●●●●○ das Klavierkonzert auf dem Bösen- und eine Haltung. Damit hätte er senten fehlen die Worte. Tobias Koch, Hof- dorfer-Flügel von 1849, der sich auf es gut sein lassen sollen. Die letz- Dass schließlich jemand in kapelle Stuttgart, spannende Weise mit dem Klang ten drei Sonaten sind von einer der Arietta des Opus 111, nach der Frieder Bernius der historischen Posaunen und sprachlich kaum einzufangenden durchaus gestalteten Es-Dur-Ent- Carus/Note 1 Pauken mischt. Dass die Aufnahme Marshmallow-Konsistenz. Alles rückung, das hymnische Wun- (62 Min., 2/2012) aber nicht die bisher führende Ein- klingt gediegen, kontrolliert und der der fünften Variation spielen spielung mit Leonard Hokanson samtig. kann, als laufe allmählich eine Ba- Welch ein Verlust für die Musikge- und dem Sinfonie Orchester Wup- Und ist doch von einer mo- dewanne mit lauen Zweiunddrei- schichte, dass Norbert Burgmüller pertal ersetzt, liegt zum einen an numentalen künstlerischen Ab- ßigstelnoten voll, ist nicht zu fas- bereits mit 26 Jahren starb! Und der nicht ganz geglückten Balan- sichtslosigkeit, die in einem sen. Und alle finden es großartig, welch ein Gewinn, was er in seiner ce zwischen Holzbläsern und Kla- wahrlich grotesken Gegensatz nächstes Jahr gibt‘s den ECHO und kurzen Lebenszeit (1810 – 1836) vier. Vor allem aber gelingt es Ber- zu Martin Gecks wunderbarem Konzerte auf allen schicken Fes- dennoch an Meisterwerken voll- nius nicht, die großformalen Bögen Booklettext steht, der von „geleb- tivals. Die Einflüsterungskräfte endete! Mit seinem großen Kla- zwingend genug zu gestalten: So ter Spannung“ und „freigelasse- unserer Epoche sind wirklich be- vierkonzert in fis-Moll befindet hat man bei der Einleitung das Ge- ner Emotionalität“ schreibt. Zwei eindruckend. sich Burgmüller sowohl auf Au- fühl, als habe sich Burgmüller erst Beispiele nur. Es ist raffiniert, Ja, Levit spielt sehr gut Klavier, genhöhe mit Mendelssohn, der im letzten Moment entschlossen, wie Beethoven der fahlen, ganz liest sorgfältig und agiert meist das Stück 1834 selbst aufführ- statt einer Sinfonie ein Klavierkon- ins Piano getauchten Durchfüh- erfreulich unmanieriert. Aber es te, als auch mit Schumann, des- zert zu schreiben. Eine echte Ent- rung des Op. 110-Kopfsatzes die war keine reife Entscheidung, sen Klavierkonzert er in Hinblick schädigung dafür bietet die Welt- emphatische Ausdruckskraft des sich mit dieser maßlosen Reper- auf die Integration des Klaviers ersteinspielung der Scheibe: Burg- Vorausgegangenen entzieht. Ein toirewahl an den Olymp der Beet- in den sinfonischen Satz den Bo- müllers Entr’actes op. 17 sind vier komponiertes Sehnen nach dem hovenspieler anzupirschen. Der den bereitete. Ein großer Wurf ist bezaubernde, charmant und duftig erlösenden Eintritt der Reprise, überragt Levits interpretatori- aber auch die reich instrumen- musizierte Orchesterminiaturen, und doch müsste man das Leben sches Niveau wie der Nanga Par- tierte Ouvertüre zur unvollende- die jedes klassisch-romantische unter der erfrorenen Oberfläche bat den Kahlen Asten. ten Oper „Dionys“ nach Schillers Konzertprogramm zieren würden. bemerken, sollte die leise Span- Matthias Kornemann „Bürgschaft“. Carsten Niemann

Johann Sebastian Bach Zunächst war das ein belächeltes Unterneh- tig, zog seinen Komplettdurchlauf durch Got- men. Zum 250. Bachtodestag im Jahr 2000 tes klingenden Kantatengarten so eisern wie Das Kantatenwerk unternahm John Eliot Gardiner mit seinem diszipliniert durch. So entstanden bei den ob- (Gesamteinspielung) Monteverdi Choir und den English Baroque So- ligatorischen Mitschnitten die aufeinander ●●●●● Paul Agnew, Charles Daniels, loists eine als „Pilgrimage“ ausgewiesene Kan- aufbauenden Dokumente einer lebenslängli- Bernarda Fink, Christoph Genz, Gerald taten-Reise durch ganz Europa, die ihn jedes chen Leidenschaft und Erfahrung. Da ist nichts Finley, James Gilchrist, Dietrich Henschel, Wochenende in eine andere Kirche führte, wo Zwanghaftes, aber viel Beglückendes zu kons- Magdalena Kožena, Derek Lee Ragin, Claron er sämtliche überlieferten Gottesdienstmusi- tatieren. Die Erfahrung aller Beteiligten wuchs McFadden, Nathalie Stutzmann, Daniel ken des Thomaskantors aufführte. Das heißt: mit dem Voranschreiten des einzigartigen Pro- Taylor u.a.; Monteverdi Choir, The English 198 Kantaten, je drei in einem von 59 Konzer- jekts. Baroque Soloists, John Eliot Gardiner ten, wurden gespielt. Drei Gruppen von Chor Die Deutsche Grammophon, Gardiners SDG/harmonia mundi SDG 186 und Orchester wechselten sich ab. 282 Musiker Stammlabel, wollte damals freilich nur vier (56CDs + CD-ROM mit Gesangstexten, ca. spielten in 50 Städten und zwölf Ländern. 15 CDs als Best of veröffentlichen. So nahm Gar- 4000 Min., 2000 – 2012) Millionen Euro kostete das Unternehmen. diner auch das in seine schmale, aber unerbitt- Natürlich waren die Bedingungen dabei liche Hand. Er gründete die eigene CD-Firma nicht immer optimal. Man spielte und musi- „Soli Deo Gloria“, benannt nach der Formel, mit zierte mal in einer der historischen, mit Bach der Bach seine Kompositionen zeichnete, und untrennbar verbundenen Kirchen in Mittel- veröffentlichte über die folgenden zehn Jahre deutschland, dann wieder in kleinen Kapellen 28 Doppel-CDs, immer mit Covern des preis- auf den schottischen Orkney Inseln und sogar gekrönten Fotografen Simon McCurry. Die in New York. Mal war die Akustik lausig, mal sind jetzt – samt den vier DG-Einzel-CDs so- wunderbar, mal waren die Mitwirkenden mo- wie einer CD-ROM mit allen notwendigen Be- tiviert, mal vom Tourstress gefrustet oder gar gleittexten – vorübergehend als limitierte platz- krank. wie geldsparende Edelbox erhältlich. Wahrlich Doch der geradlinige Sir John Eliot, nicht eine Großtat in einer kleinen Kiste. umsonst seit längerem auch als Landwirt tä- Matthias Siehler 44 Sony_Anz_Rondo_Oberlinger_div_rz_- 13.11.13 12:05 Seite 1

HERAUSRAGENDE Gruppe „Le Poème Harmonique“. Marc-Antoine Charpen- Ausdrucksstärke könnte man ins- NEUERSCHEINUNGEN tier, François Couperin, gesamt als Hauptqualität dieser BEI DEUTSCHE HARMONIA MUNDI Henry Du Mont, Michel- bunten Kollektion mit französi- Richard Delalande u. a. scher Barockmusik bezeichnen: Es sind schlichtweg die erfahrens- À la Gloire de Dieu et du ten Spezialisten für dieses Reper- Roi toire, die auf dieser CD vorteilhaft ●●●●○ zu Wort kommen. Vincent Dumes- Michael Wersin tre, Le Poème harmonique, Oli- vier Schneebeli, Les Pages & les Chantres, Jean Frédéric Chopin Tubéry, Choeur de Chambre Polonaisen opp. 26, 40, de Namur, Les Agrémens & La 44, 53, 61 Fenice u. a. Alpha/Note 1 ●●●●○ TELEMANN DOPPELKONZERTE (67 Min., 2012) Rafał Blechacz Die zweifache ECHO Klassik-Preisträgerin widmet sich auf ihrer neuen DG/Universal Aufnahme erneut Georg Philipp Telemann. Gemeinsam mit ihrem En - Die Musik der täglichen „Mes- (60 Min., 1/2013) semble 1700 hat sie die berühmte Suite a-Moll für Blockflöte, Streicher ses du Roi“ und des ebenfalls täg- und B.c. und drei der überlieferten Doppelkonzerte für Blockflöte und lich gefeierten Offiziums in Ver- ein Solo instrument eingespielt. sailles zur Zeit Ludwigs XIV. wird In seinen Anfängen war Ra- auf dieser CD mit Spitzenwerken fał Blechacz ja schon noch etwas exemplarisch repräsentiert. Es beflissen und gehemmt bei al- handelt sich allerdings nicht um lem unüberhörbaren Potential. Neueinspielungen, sondern um Doch inzwischen ist der gerade- Auskoppelungen aus fünf Tonträ- zu herausfordernd uneitle Pole zu gern – aber man hat durchaus ei- einem der vielversprechendsten nige Filetstücke des Katalogs zu Pianisten seiner Generation ge- einem furiosen „Versailles-Spek- reift. Dieses Panorama der großen takel“ verbunden. Jean Tubérys Polonaisen bezeugt eindrucksvoll Einspielung des berühmten „Te den untadeligen Geschmack und Deum“ von Charpentier besticht Gestaltungswillen des 28-Jähri- auf allen Ebenen durch Zugkraft gen, der bei aller geradezu obses- und Stringenz: Perfekt sind in den siven Klangtüftelei einen vitalen WIE SCHÖN LEUCHTET DER MORGENSTERN großbesetzten Nummern Chor- Vorwärtsdrang entfaltet, der den Die Berliner Lautten Compagney begeistert immer wieder mit einzig - und Orchesterklang miteinan- abgenutzteren der Polonaisen artigen Programmideen. Auf ihrer neuen CD erzählt das renommierte der verzahnt, und der Auftritt des sehr gut bekommt. Barockensemble gemeinsam mit den herausragenden Sängern Dorothee Bassisten Jean-Claude Sarragosse Die müdegeklopfte A-Dur- Mields und Paul Agnew auf musikalische Weise die Weihnachtsgeschichte nach dem „Prélude“ zählt zu den Polonaise wirft er mit so viel anhand von Chorälen und vielen bekannten Weihnachtsliedern von großen Momenten dieser Samm- schmetterndem Brio hin, dass sie Michael Praetorius, Samuel Scheidt, Johann Hermann Schein u.v.m. lung. Großartig gerieten auch die in dieser Form noch dem trau- Orgelstücke von Lebègue, Coupe- matisiertesten Klavierlehrer er- rin, Marchand und Dandrieu, die träglich sein dürfte. Im c-Moll- einem Album namens „Deux sièc- Schwesterwerk wird der Strich, les d’orgues à Versailles“ entnom- mit dem er die fast wagnerischen men sind und von vier verschie- Harmonien und Beleuchtungs- denen Organisten offenbar in der wechsel des Mittelteils malt, aber Versailler Schlosskapelle einge- sehr viel feiner. Und doch, die gro- spielt wurden (exakte Informa- ßen Entwicklungslinien spannt er tionen dazu verweigert das etwas ohne Rücksichten aus. Dass der dürftige Beiheft leider). Mittelteil der fis-Moll-Polonaise Großartig sind auch zwei dia- mit seinem geradezu manischen logische Vertonungen des Hohe- 32tel-Wirbeln nicht nuancierend lied-Textes „In lectulo meo“ von oder dramatisch interessant ge- ON A COLD WINTER’S DAY Henry Du Mont, vorgetragen von macht werden darf wie so oft, Stimmungsvolle Weihnachtsmusik von den Britischen Inseln. Henri Ledroit und Gérard Les- sondern rauh und einförmig sein Das Alte Musik-Ensemble Quadriga Consort verzaubert mit seinen ne. Ihre Kollegin Claire Lefilliâ- muss – mit Blechacz begreifen wir Bearbeitungen von uralten Melodien und längst vergessenen Weihnachts- tre widmet sich sehr ausdrucks- es. Wie sich aus dieser Trümmer- liedern aus England, Schottland und Irland. stark einer Vertonung des Psalms welt ganz allmählich jene fragi- 51 („Miserere“) von Michel-Ri- len Themensplitter erheben, aus www.sonymusicclassical.de chard Delalande; beteiligt ist die denen ein entrückter Mazurka- 45 Klassik

Traum aufblüht, das ist bewegend stalterisch in die Defensive zu ge- vertierteren Stars der Musikge- schönes Chopinspiel, das den dra- hen. Ein gutes Beispiel dafür ist schichte gehörte. Aber vielleicht Giovanni Battista maturgischen Sinn des kostbaren das Rezitativ aus “Linda di Cha- war man bislang einfach der Mei- ­Pergolesi Augenblicks erfasst. mounix”, in der darauffolgenden nung, dass etwa mit Paul O’Dettes Stabat Mater, Laudate Es ist dann fast sympathisch, Arie reitet die Sopranistin dann Gesamteinspielung der Lauten- pueri, Confitebor dass auch dieser ausgewachse- aber durchaus Attacke. Und eben werke oder mit Stings Dowland- ne Chopin-Exeget an dem Rät- dieser beherztere Zugriff passt de- Hommage vorerst alles gesagt ist. ●●●●● sel der Polonaise-Fantaisie schei- finitiv besser zu ihrer spektakulä- Zum Glück gibt es noch den ame- Julia Lezhneva, tert – aber gibt es in der Interpre- ren Virtuosität. rikanischen Lautenisten Lee San- Philippe Jarouss- tationsgeschichte nicht ohnehin Diese Einschränkungen än- tana, der auch schon lange fleißig ky, Coro della nur Näherungsversuche an die- dern jedoch nichts an der hohen als Dowland-Botschafter unter- Radiotelevisione se unheimliche Sphinx? Der Gang Qualität des Albums. Kermes lässt wegs ist – wenngleich bislang Svizzera, I Barocchisti, Diego ins morbide leuchtende Herz des sich für “Casta diva” die nötige als Teamplayer im Ensemble der Fasolis Werks, beginnend mit forsch ak- Zeit, legt das Stück wirklich als Ge- Gambistin Hille Perl. Auf seinem Erato/Warner (71 Min., 3/2012) zentuierendem Tanz-Elan, der bet an. Auch die zweite Bellini-Arie Solo-Album „Doulandia“ hat San- sich, je näher das magische poco aus “Adelson e Salvini” gelingt ihr tana nun dem Jubilar sogar mit Nein, an Einspielungen von Pergo- più lento-Sanktuarium kommt, ge- wunderbar innig und entspannt. einem eigenen Ständchen gratu- lesis “Stabat Mater” besteht kein radezu lustvoll verflüchtigt, gelingt Mit Donizettis “Betly” beweist sie, liert und dabei Dowlands kunst- Mangel. Auch nicht an sehr guten. ihm sensibel und fließend – aber dass ihr auch das Komisch-Durch- volle Chromatik dezent zeitgenös- Allein zum 300. Geburtstag des so weit gelangten andere auch. Das triebene liegt. Verdi ist mit Aus- sisch aufgefächert, erweitert. Und Komponisten 2010 sind mit Fink/ Problem kommt eigentlich immer schnitten aus “I masnadieri” und schon mit dieser Paraphrase ou- Prohaska, Mingardo/Harnisch und (und auch hier), wenn die Spieler “Attila” vertreten, und auch wenn tet sich Santana als ein „Dowland- Pizzolato/Netrebko drei hochkarä- diesen erlauchten Ort über die hek- ihr das dramatische Fundament ianer“, dem die klanggewordene tige Aufnahmen erschienen. Jetzt tischen, immer wie angeklebt wir- für die Rolle fehlt, zieht sie als Empfindsamkeit des elisabetha- schickt Erato seinen Starcounter kenden Sechzehntelpassagen ver- Odabella eine tolle Agility-Show nischen Zeitalters in Fleisch, Blut an den Start lassen müssen und in die fiebrig ab. Die beiden Arien der Königin und Herz übergegangen ist. und hat zur Unterstützung sogar donnernde, aus dem nichts auf- der Nacht liegen Kermes erwar- So weiß Santana auf zwei mo- Sopransweetie Julia Lezhneva von getürmte ff-Apotheose hineinstol- tungsgemäß perfekt in der Kehle, dernen Renaissance-Lauten ganz der Decca freibekommen. Und die- pern. Aber das ist Meckern auf nur den erste Teil von “Zum Lei- genau, wie man in den Dowland- se zwei Stimmen harmonieren, dem höchsten Niveau. Jede Finger- den bin ich auserkoren” dehnt und Hits wie „The King Of Denmark“, wie man es in diesem Maß sel- kuppe dieses Künstlers hat mehr zieht sie etwas zu arg. Als (herrlich „The Lady Rich’s Galliard“ oder ten hört. Jarousskys trotz minima- Talent als die übrigen gehypten gelungenen) Ausklang hat die Sän- „Lady Hundson’s Puffe“ das Leich- ler Einschränkungen nach wie vor Major-Label-Jungpianisten zusam- gerin Monteverdis “Sì dolce è ‘l tor- te mit der Seelenschwere in eine betörende Schwerelosigkeit und men. Matthias Kornemann mento” gewählt, dabei schweigt Balance bringen muss. Da Santa- Lezhnevas engelsgleiche Töne, die allerdings Concerto Köln, das sie na aber eben auch vom Repertoire in reizvollem Kontrast zu ihrem mit erstaunlicher Italianità durch keine Aufnahme von der Stange leicht dunkel gefärbten Timbre das übrige Programm begleitet. liefern wollte, hat er sich bei Dow- stehen, lassen auch den stärksten Diverse Michael Blümke land-Zeitgenossen und im eige- Atheisten auf die Knie sinken. nen Privatarchiv umgesehen. I Barocchisti gehen deutlich Bel canto – From Monte- Fündig geworden ist er da bei Tho- expressiver zur Sache als die Solis- verdi To Verdi mas Robinson, der einige Dow- ten, die aber keineswegs auf Text- ●●●●○ John Dowland, Thomas land-Songs für Laute einrichtete, ausdeutung verzichten, nur über- Simone Kermes, Robinson, Valentin sowie bei einem gewissen Valen- theatralisieren sie nicht. Und ja, Concerto Köln, Strobel u. a. tin Strobel, der für seine Pavana letztendlich ist ihnen der (schier auf Dowlands berühmtes „Lach- unfassbar) schöne Ton dann doch Christoph-Mathi- Doulandia – Werke für rimae“-Konvolut zurückgegriffen wichtiger, was zu einer transzen- as Mueller Laute und Zister Sony hatte. Und auch diese musikhis- denten Klangschönheit führt und (63 Min., 1/2013) ●●●●○ torischen Querverbindungen und den Hörer selig in höhere Gefilde Lee Santana Quellenforschungen bringt Santa- entschweben lässt. Dieses Phäno- Ihr letztes Recital “Dramma” ha- dhm/Sony na mit der nötigen Portion Gedan- men stellt sich auch bei den bei- ben wir vor gut einem Jahr zur “CD (64 Min., 4/2013) kenverlorenheit zum Klingen. den anderen Werken auf dieser CD des Monats” gekürt, für ihr neu- Bei einem Kapitel seines drei- ein, für die sich der Coro della Ra- es Arienprogramm muss die Be- teiligen Dowland-Tributes ahn- diotelevisione Svizzera zu Jarouss- wertung bescheidener ausfallen. In dem an runden Geburtstagen te er aber schon, dass es manche ky und Lezhneva gesellt. Neben 3½ Punkte würden es genau tref- nicht gerade armen Jahr 2013 ha- Diskussion auslösen wird. „Die dem “Laudate pueri” bekommt fen, denn es gibt doch einige Kri- ben sich Verdi und Wagner so (un- Idee, Dowland auf der Zister zu man auch das selten zu hören- tikpunkte an Simone Kermes zu verschämt) breitmachen dürfen, spielen, ist wohl genug, um eini- de “Confitebor” in einer absolut vermelden. Zum einen sind etli- dass fast kein Platz mehr für zwei gen orthodoxen Lauteros die Krät- himmlischen Interpretation gebo- che überhauchte Töne und aspi- englische Kollegen geblieben ist. ze zu geben“, schreibt Santana im ten. Diese Scheibe MUSS also ganz rierte Koloraturen zu bemängeln, Der eine ist Benjamin Britten (100. Booklet. Ganz so schlimm hören einfach unter den Weihnachts- zum anderen stört ihre Vorliebe, Geburtstag), der andere John Dow- sich die vier Stücke auf der Zister, baum! Obwohl man eigentlich nie- in ruhigeren Passagen gelegent- land (450. Geburtstag). Er mag es deren Klang an eine Mandoline manden so lange warten lassen lich eine Kleinmädchenstimme da sogar noch schwerer haben, da erinnert, aber wirklich nicht an. sollte, sie genießen zu dürfen … einzusetzen – und dann auch ge- er eher zu den musikalisch intro- Guido Fischer Michael Blümke 46 von Chopin die 11. Notation von Domenico Scarlatti, Pierre Boulez, die plötzlich wie Ludwig van Beethoven, ein asketisches und prismatisch von Michael Blümke Robert Schumann, aufgelöstes Chopin-Double wirkt. Vokal total Erik Satie, Pierre Boulez Dann wieder lässt Porat die ge- u. a. lenkige, gerade mal 26 Sekunden Auch Les Arts Florissants und William Christie haben dauernde 4. Notation nahtlos in nun ein eigenes Label gegründet, und gleich die erste Variationen über ein einer Mozart-Gigue münden. Und Veröffentlichung, Händels Oratorium „Belshazzar“, Thema von Scarlatti auch da ist der französische Neu- kann man nur uneingeschränkt loben. Schon mit ihrer ●●●○○ töner der fernen Vergangenheit großen Szene zu Beginn des ersten Aktes demonstriert Matan Porat näher als man bislang vermutet Rosemary Joshua einmal mehr, dass die Partie der Nitocris wie für sie Mirare/harmonia hat. Ähnliche Verblüffungen stel- geschrieben ist. Ihre berührende Innigkeit trifft auf direktem Weg ins mundi len sich bei dem Russen Schos- Herz, und auch wenn die Stimme mittlerweile etwas sehniger gewor- (69 Min., 1/2013) takowitsch und dem Amerikaner den ist, so hat sie sich im Lauf der Jahre doch kaum ‚abgenutzt‘, weil George Antheil ein. Oder zwischen ihre Besitzerin eine intelligente Sängerin ist, nicht nur bezüglich der Dass die Musikgeschichte trotz Schumanns „Vogel als Prophet“ Textdurchdringung, sondern eben auch was den vernünftigen Einsatz einschneidender Kapitel und Um- und Erik Saties Gnossienne Nr. 2. der vokalen Mittel anbelangt. Weil auch die übrigen vier Partien mit wälzungen ein fortwährendes Ganz zum Schluss ließ es sich Po- ausdrucksstarken Interpreten (Caitlin Hulcup, Iestyn Davies, Allan Clay- Kontinuum ist, kann man allein rat dann doch nicht nehmen, zu- ton, Jonathan Lemalu) erstklassig besetzt sind, darf man hier von einer an den Rückbezügen etwa auf die mindest mit einer wild aufge- Referenzeinspielung sprechen. (Arts Florissants/harmonia mundi) Romantiker ablesen, mit denen schäumten Improvisation un- zeitgenössische Komponisten wie mittelbar an Alexander Skrjabin Händels jüngerem Kollegen Johann Adolf Hasse gelang Wolfgang Rihm und Jörg Wid- anzuknüpfen. Aber im Unter- 1725 mit der Serenata „Marc’Antonio e Cleopatra“ dank mann ihre Werke aufladen. Doch schied zu all den großen Meistern der Mitwirkung von Farinelli der Durchbruch als Kompo- auch bestimmte Intervalle ha- zeigt sich jetzt, dass sich Musikge- nist. Auch konnte dank des Kastraten ben sich wie ein roter Faden durch schichte nicht einfach fortschrei- international durchstarten, als vor zehn Jahren ihr spek- mehrere Jahrhunderte geschlän- ben lässt, indem man sie imitiert. takuläres Farinelli-Album auf den Markt kam. Jetzt präsentiert sie sich gelt, wie etwa der „Tritonus“ als Guido Fischer als Marc‘Antonio in absolut überragender Form, überzeugt nicht nur akustische Visitenkarte des Düs- mit akrobatischen Zaubertricks, sondern auch mit erstaunlich weich teren. Nun aber ist der israelische geführter Stimme in den empfindsamen Nummern. Die Cleopatra von Pianist und Komponist Matan Po- Francesca Lombardi Mazzulli steht ihr in der Virtuosität nicht nach, hat rat in einer Sonate von Domenico Heinrich Schütz allerdings keinen sonderlich farbenreichen, weil eher soubrettigen So- Scarlatti auf ein ähnlich weitver- pran zu bieten. Da hätte man sich bei aller technischen Versiertheit Psalmen Davids breitetes Motiv gestoßen. In der schon eine persönlichkeitsstärkere Partnerin für Genaux gewünscht. Sonate d-Moll K. 32 erklingt da ein ●●●●○ (dhm/Sony) auf- und absteigendes Halbton- Dorothee Mields, Gebilde, das als Inbegriff eines Marie Luise Wer- Signora Lombardi Mazzulli ist auch in einem Live-Mit- musikalischen Seufzers gilt. Den neburg, David schnitt von Verdis Erstlingsoper „Oberto“ aus dem Plan, darüber ein eigenes Werk Erler, Stefan Stadttheater Gießen zu hören. Als Leonora tastet sie sich zu schreiben, verwarf Porat aber Kunath, Georg Poplutz, Tobias dort vorsichtig durch eine viel zu dramatische Rolle. Ma- schnell. Stattdessen wühlte er sich Mäthger, Stephan MacLeod, nuela Custer fehlt für Cuniza das Fundament in der Tiefe durch vier Jahrhunderte Cembalo- Felix Schwandtke, Dresdner (dafür verfügt sie über eine gute Höhe), auch fühlt sie sich in schnelle- und Klaviermusik, um eine Art Va- Kammerchor, Dresdner Kam- ren Passagen nicht so wohl, bietet ansonsten aber eine respektable riationenzyklus über dieses Halb- merorchester, Hans-Christoph Leistung. Die Titelpartie wird von Adrian Gans mit unebener Tonpro- tonmotiv zu konzipieren. Rademann duktion, aber erfreulich beherzt angegangen. Der Riccardo von Nor- Wie lange Porat bis zur Kom- Carus /Note 1 man Reinhardt schließlich klingt für einen bösen Verführer ein wenig plettierung benötigt hat, ist nicht (2SACD, 140 Min., 10/2012) schüchtern, liefert aber mit sehr anhörlichem und geschmackvoll ein- überliefert. Aber seine Ausdau- gesetztem, wenn auch etwas engem Tenor die beste Leistung des er und vor allem sein akribisches Das einzigartige Textkonvolut der Abends. Eine beachtliche Aufführung für ein kleineres Stadttheater Partiturstudium haben sich aus- 150 Psalmen beschäftigte Dank also, aber sicher nicht CD-würdig, zumal Dirigent Michael Hofstetter gezahlt. Denn bei seiner Recher- seines ungeheuer vielfältigen die Musik nicht recht zum Atmen bringt. (Oehms/Naxos) che sind ihm nicht nur Stücke Ausdrucksspektrums jahrhun- von Couperin bis György Kurtág, dertelang Legionen von Kirchen- Das kann man Mark Elder gewiss nicht vorwerfen. Bei von Johannes Brahms über Franz musikern. Heinrich Schütz‘ „Psal- ihm schwingt die Musik richtig aus, sein vitales Dirigat Liszt bis hin zu György Ligeti in men Davids“ stellen innerhalb von Donizettis „Belisario“ beweist Sinn für Dramatik. die Hände gefallen, in denen die- dieser spektakulären Vertonungs- Das sträflich vernachlässigte Werk ist Opernfans nur ses Leitmotiv auftaucht. Bei der geschichte einen Meilenstein dar, durch die Live-Aufnahmen mit Leyla Gencer ein Begriff, Zusammenstellung der insgesamt denn unter seinen Händen wurde an deren Antonina jedoch reicht Joyce El-Khoury nicht annähernd her- 24 Werke entdeckte er weitere, eine kluge Auswahl der Psalmen- an. Zu klein dimensioniert ist ihr wohlklingender Sopran, zudem in der überraschende Querverbindun- texte auf Basis der Luther-Über- – meist dramatisch geforderten – Höhe nicht sehr belastbar. Ihre Part- gen und regelrechte Verwandt- setzung unter Verwendung der ner schneiden da deutlich besser ab: Russell Thomas bringt für Alami- schaftsverhältnisse. seinerzeit modernsten komposi- ro einen robust timbrierten, einnehmenden Tenor mit effektvoller So folgt auf die melancholi- torischen Mittel zyklisch zu Mu- Höhe mit, Nicola Alaimo für den Titelhelden einen sicheren, soliden sche e-Moll-Mazurka op. 17 Nr. 2 sik. Moderne kompositorische Gebrauchsbariton. (Opera Rara/Note 1) 47 Klassik

Mittel – das heißt einerseits: Mu- dam Philharmonic Orchestra für sik und Text treten in eine enge Heinrich Schütz, Peter Tschaikowski einen Mittelweg entschieden, auf Beziehung zueinander, die so in- ­Dieterich Buxtehude, dem genau zwischen Sentiment Sinfonie Nr. 6, Violinro- tensiv ist, wie dies vielleicht seit Johann Rosenmüller und Sentimentalität und zwi- manzen der Gregorianik des ersten nach- u. a. schen substanzreicher Brillanz christlichen Jahrtausends nicht und oberflächlichem Effekt unter- Lied der Liebe ●●●●○ mehr möglich gewesen war. An- Yannick Nézet-Sé- schieden wird. Und diese Marsch- dererseits konzertieren Stimmen ●●●●○ guin, Rotterdam richtung hat sich äußerst erfreu- und Instrumente auf neuartige Ensemble Movi- Philharmonic lich, ja beeindruckend ausgezahlt. Weise miteinander: Schütz hat- mento Orchestra, Lisa Allein die Streicher sind schon im te dieses kreative Konzertieren Christophorus/ Batiashvili ersten Satz die Ruhe selbst – eine in Venedig bei seinem Lehrmeis- Note 1 CHR 77378 DG/Universal unheimliche Ruhe, genauer ge- ter Giovanni Gabrieli quasi an der (71 Min., 1/2009) (65 Min, 5 & 8/2012) sagt. Und im Finale singt man die- Quelle studieren können. ses bittersüße Melos in Reinform Eine so markante Sammlung Als kritischer Geist mag man sich „Mich verwirrt ein wenig der Um- und mit Mahler-Zungen aus, ohne war nicht nur damals eine gro- immer wieder einmal fragen, wel- stand, dass meine letzte Sinfonie, gleich den Weltuntergang zu be- ße interpretatorische Herausfor- che Laune der Vorsehung wohl die die soeben fertig geworden ist, schwören. Stattdessen besitzt die- derung – sie bleibt es auch heu- erotische Poesie des Hoheliedes besonders das Finale, von einer ser Satz trostspendende Wärme, te. Hans-Christoph Rademann hat Teil des Alten Testaments hat wer- Stimmung durchdrungen ist, die während Nézet-Séguin gleich zu sich mit der gewohnten Gründ- den lassen: Die mit den Kirchen- derjenigen eines Requiems na- Beginn auch die hereinbrechen- lichkeit auch diesem Werk ge- vätern einsetzenden exegetischen hekommt.“ Mit solchen Werk-Er- den Explosionen in der Durch- widmet, hat Entscheidungen ge- Klimmzüge, diese Texte in die läuterungen haben Komponis- führung nicht einfach als Stim- troffen, die seinem Grundsatz christliche Lehre zu integrieren, ten ihren Interpreten das Leben mungskontrastmittel begreift, „historisch informiert, heute lassen doch immer wieder einmal schon immer leichter gemacht. sondern als Teil einer großen, lei- interpretiert“ entsprechen. Sein schmunzeln. Wie auch immer: Denn mit nur ein, zwei Andeu- denschaftlichen Erzählung. Klar Stimmton ist nicht, wie heute bei Für die geistliche Musiktradition tungen lässt sich scheinbar mit und doch mit „Seele“ wird der frühbarocker Musik gebräuch- war die Kanonisierung dieses lite- links der Code knacken, um sich zweite Satz gespielt. Und das Alle- lich, 465 Hertz, sondern 440: Das rarischen Bestandes ein Glücksfall authentisch auf Augen- und Oh- gro molto vivace besitzt hier einen schont vor allem die Diskantstim- ohnegleichen – man übertreibt ge- renhöhe mit dem musikalischen „fantastischen“ Drive, als wär’s men und stellt sicher, dass an der wiss nicht, wenn man konstatiert, Kunstwerk und seinem schlum- russischer Berlioz. Nach dieser Spitze des Chorklangs sehr text- dass vor allem das barocke Reper- mernden Seelenunheil zu bewe- hellwach das Hintergründige aus- verständlich agiert werden kann. toire um einiges ärmer wäre ohne gen. Peter Tschaikowski hingegen musizierenden Sinfonie gibt Né- Überhaupt ist seine Darbietung „Mein Freund ist mein“, „Ich such- hat sich posthum mit seiner Red- zet-Séguin dann noch seine CD- trotz reicher Instrumentalbeset- te des Nachts“, „Ich bin eine Blu- seligkeit keinen großen Gefallen Premiere als Pianist bzw. Kam- zung eine ausgesprochen „vokale“: me zu Saron“ oder „Quam pulchra getan, als er mit den eingangs zi- mermusiker. Gemeinsam mit der Die Textdeklamation via Gesang es amica mea“. tierten Worten den Großfürsten georgischen Violinistin Lisa Bati- steht absolut im Vordergrund, sie Das Ensemble Movimen- Konstantin über seine 6. Sinfo- ashvili hat er sieben Tschaikows- ist niemals bloß Anhängsel eines to präsentiert auf dieser CD eini- nie informierte. Immerhin versu- ki-Romanzen aus den Heften opp. sprachlich indifferenten Gesamt- ge Perlen aus dem schier unüber- chen bis heute ganze Dirigenten- 6 & 73 aufgenommen – und bringt klangs. Sprachliche Prägnanz ga- schaubaren Bestand der Verto- generationen, genau jenes Lei- all die Leidenschaften gefühlvoll rantiert auch die erstklassig zu- nungen aus der Barockzeit. Nele densprogramm zu assoziieren, statt gefühlig zum Sprechen. sammengestellte Riege der Favor- Gramß und Harry van der Kamp dem Tschaikowskis Bruder Mo- Guido Fischer itsänger; besser kann man solche agieren vokal ebenso unprätentiös dest auch noch den handfesten Ti- Musik wohl kaum besetzen. wie gediegen als die wortbegabten tel „Pathétique“ verlieh. Eigenartig hingegen ist, – und Protagonisten der Gruppierung, Um es gleich zu sagen: Der ka- dies ist der einzige Kritikpunkt – die erfahrenen Instrumentalisten nadische Dirigent Yannick Né- Jacobus Vaet, Alessan- dass man auf Affektebene durch- beteiligen sich auf ihre Art nicht zet-Séguin hält so gar nichts von dro Orologio, Orlando gehend eine gewisse Zurückhal- minder eloquent an der sinnen- dem großen Schluchzen und Seuf- di Lasso u. a. tung spürt. Die Heiden mögen to- frohen Vermittlung der hochsinn- zen, mit dem man sich bereits ben, die sündige Seele mag noch lichen Botschaften. In den schöns- am Eingangssatz sowie am fina- Musica Ferdinandea – so sehr Gottes Zorn fürchten: Das ten Momenten fließt die anmuti- len „Lamento“ schon unzähli- Ein Fest für Kaiser Ferdi- stets edle, großartig ausgewogene ge Grazie der Darbietung mit der ge Male vergangen hat. Und auch nand I. Klangbild gerät niemals durch das zeitlosen Schönheit der Kompo- die Tempi besitzen jetzt Rückgrat ●●●●○ Streben nach Expressivität in „Be- sitionen zu einem mitreißenden und werden nicht verschleppt, Kai Wessel, drängnis“. An diesem Punkt hätte Ganzen zusammen. Eine wirklich um das Gefühlsklima bis an den Achim Kleinlein, etwas mehr Wagemut vielleicht zu erfreuliche CD. Michael Wersin Rand des Weinerlichen aufzu- Matthias Ger- einem noch mitreißenderen Ge- laden. Andererseits fehlt dieser chen, Capella de samtergebnis geführt. Neuaufnahme auch jene analy- la Torre, Katharina Bäuml Michael Wersin tische Straffheit, mit der sich ge- Musikmuseum/Note 1 rade Georg Solti oder Eugene Or- (72 Min., 3/2012) mandy mit ihren amerikanischen Toporchestern diesen Hit vorge- Eine gute Idee und ein schönes knöpft haben. Vielmehr hat sich Programm: Zu Ehren von Ferdi- Nézet-Séguin mit seinem Rotter- nand I. erklingt in der Innsbru- 48 Sony_Anz_Rondo_Klazzbrothers_V2_Layout 1 06.11.13 12:02 Seite 1

cker Hofkirche, die der Kaiser er- CLASSIC MEETSCUBAII bauen und 1563 (ein Jahr vor sei- Ralph Vaughan Wil- nem Tod) einweihen ließ, Musik liams, Jonathan Dove, KLAZZ BROTHERS & CUBA PERCUSSION aus dem Umkreis ebendieses Peter Warlock Herrschers. Im Zentrum steht die On Wenlock Edge & Ten selten zu hörende sechsstimmige Endlich ist es soweit: Die Klazzbrothers und Blake Songs, The End, Messe „Tityre, tu patulae“ von Ja- Cuba Percussion präsentieren ihr neues Album The Curlew cobus Vaet, geschaffen als Paro- im unverwechselbaren „…meets Cuba-Style“: die auf der Grundlage von Orlan- ●●●●○ beliebte Klassik-Hits gepaart mit mitreißenden do di Lassos gleichnamiger motet- Mark Padmore, tischer Virgil-Vertonung. Darum Nicholas Daniel, südamerikanischen Rhythmen. Auf Classic herum gruppieren sich zahlrei- Britten Sinfonia Meets Cuba II – Cuban Reloaded treffen unter che weitere reizvolle Musikstü- harmonia mundi anderem Beethovens Mondscheinsonate auf cke, deren bekanntestes wohl der (SACD, 73 Min., 5/2012) mit Ferdinands Großvater Maxi- einen Mambo, Rachmaninoffs Prelude auf einen milian assoziierte Liedsatz „Inns- Never change a winning team. So funky Chacha oder Griegs Bergkönig auf feurige bruck, ich muss dich lassen“ von dachte vermutlich hm-Produzen- Heinrich Isaac ist. Wenig bekann- tin Robina Young, als sie Mark Afro-Rhythmen. te Komponisten wie Pieter Maes- Padmore und die Britten Sinfo- sins und Arnold von Bruck kom- nia nach deren exzellenter Brit- men ebenfalls zu Wort. Wie indes ten-Finzi-CD für eine weitere ge- die Bläsertruppe von Katharina meinsame Aufnahme ins Studio Bäuml die erklärtermaßen im- bat. Mit Liederzyklen von Ralph provisierte mehrstimmige Can- Vaughan Williams und Peter War- zone reibungsfrei zu extemporie- lock sowie einer Auftragskompo- ren in der Lage war, bleibt ihr Ge- sition von Jonathan Dove unter- heimnis. mauert der 52-Jährige einmal Interpretatorisch wird auf ho- mehr seine Vorrangstellung unter hem Niveau gearbeitet. Die Vo- den britischen Lied-Tenören. Auch kalmusik erklingt durchwegs in wenn Bostridge-Fans das nicht gemischter Besetzung: Die drei hören wollen: Padmore ist min- Sänger werden jeweils von Instru- destens so expressiv wie sein drei mentalisten ergänzt, in der sechs- Jahre jüngerer Kollege (ohne in stimmigen Messe samt Motetten- dessen Manierismen zu verfal- vorlage bedeutet dies ein exakt pa- len), verfügt dabei aber über die ritätisches Verhältnis. Ob dies für deutlich attraktivere Stimme. die Musik des 16. Jahrhunderts im Diese Stimme zeichnet sich Rahmen des historisch Korrekten durch eine unglaubliche Klarheit liegt, kann an dieser Stelle nicht und perfekte Linienführung aus, diskutiert werden. Bei so diszipli- seine Interpretation durch emotio- nierter und sensibler Spiel- und nale Direktheit und Glaubwürdig- Singweise wie auf dieser CD zu keit. Damit fächert Padmore eine hören kann man über das Ergeb- breite Farbpalette zwischen Ent- nis jedoch nicht meckern, wenn- rücktheit und Verzweiflung, Un- gleich in puncto Textpräsenz frei- schuld und Abgeklärtheit auf. Doch lich Abstriche gemacht werden so begeisternd seine Versionen von müssen. Insgesamt besticht das Vaughan Williams‘ frühem Zyklus durchgehend hohe Niveau auf „On Wenlock Edge“, den erst kurz KONZERTE klanglicher wie intonatorischer vor dessen Tod entstandenen, nur Ebene – man muss nicht erst die von einer Oboe begleiteten „Ten 27.11. Magdeburg Besetzungsliste studieren, um zu Blake Songs“ oder Warlocks „The bemerken, dass hier echte Könner Curlew“ auch sind, den Höhepunkt 28.11. Düsseldorf am Werk waren. Michael Wersin dieser CD stellt „The End“ von Jo- 1.12. Berlin abonnenten-CD: Track 15 nathan Dove dar. Der 1959 gebo- Frankfurt/Main rene Komponist schrieb Padmore 4.12. das neunminütige Werk perfekt auf 12.12. Stuttgart die Stimmbänder und schuf damit Die neuen die ergreifende Umsetzung eines WEITERE TERMINE UNTER WWW.KLAZZBROTHERS.DE Rezensionen, immer beeindruckenden Gedichtes von samstags aktuell auf Mark Strand. Das nächste Studio- www.rondomagazin.de Rendezvous dieses Siegerteams wird hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen. Michael Blümke WWW.SONYMUSICCLASSICAL.DE 49 Jazz

repetitiven Singlenotes des Kla- Plattenläden listen Tim Berne eigenständige Tonsprache, die aus viers allmählich eine Songschön- unter „Jazz“. Das ist nur bedingt vielen Quellen schöpft. Wer nach heit namens „Vertigo“ entwickelt, richtig, obwohl die Besetzung sei- bedeutenden Komponisten des in der Abercrombies Linien reiz- ner Bands meist der von Jazzen- 21. Jahrhunderts sucht, kommt voll mit dem harmonischen Erfin- sembles entspricht. Für „Snakeo- deshalb um die kammermusikali- dungsreichtum des Pianisten kon- il“ hat der Altsaxofonist Berne den schen Werke von Tim Berne nicht J trastieren! Ähnlich wie im Titel- Klarinettisten und Bassklarinettis- herum. Werner Stiefele stück „39 Steps“ entsteht hier eine ten Oscar Noriega sowie Matt Mit- perfekte Mischung aus verschie- chell an Piano, Tack und Wurlitzer Jazz denen Gitarristen-Welten: Aber- Pianos und den Schlagzeuger, Vi- crombies an Jim Halls angelehntes brafonisten und Percussionisten Blue Touch Paper Spiel verbindet sich aufs Erlesens- Ches Smith neben sich. Der Ges- Drawing Breath te mit dem melodischen Komposi- tus der Musik hat allerdings we- tions-Gespür eines Pat Metheny. nig mit dem des Jazz gemeinsam ●●●●○ John Abercrombie Vor diesem Hintergrund kann – definiere man Jazz nun als swin- Provokateur/Alive Quartet man die Liedtitel eigentlich nur gende oder als improvisierte Mu- (72 Min., 2012 & als Augenzwinkern verstehen: Ab- sik. Berners Texturen sind dicht, 39 Steps 2013) ercrombies Stücke mögen zwar und sie sind so weit komponiert, ●●●●○ nach Hitchcock-Filmen benannt dass improvisierte Passagen stets ECM/Universal sein, aber bizarre Psychokrimis in einem ausgearbeiteten Kontext In welche Schublade soll man den (59 Min., 4/2013) sind sie mit Ausnahme der sub- stehen und sich eng auf diesen be- Keyboarder Colin Towns, Master- til unheimlichen Kollektivimpro- ziehen. Und dann tun sich plötz- mind der Formation „Blue Touch visation „Shadow Of A Doubt” bei- lich – besonders drastisch in „OC/ Paper“, nur stecken? Rock? Avant- leibe nicht. Alles fließt, schwebt DC“ Lücken für ein Solo in härtes- garde? Jazz? Noise? Experimen- Die Umbesetzung im Quartett und tänzelt sachte auf der viel- ter Free-Tradition auf. Doch auch tal? Der 65-jährige Brite, 1976 bis des Gitarristen John Abercrom- leicht herzerwärmendsten Ein- diese Eruption währt nicht lange 1983 Mitglied der Ian Gillan Band, bie verschafft ECM mit Marc Co- spielung des Gitarristen inner- und mündet organisch in einer in danach Komponist von Filmmusi- pland einen Neuzugang, der wie halb der vergangenen Jahre. Man ihren Bestandteilen trefflich skiz- ken, läuft mit seinem Sextett zwi- gemacht ist für das Label des ver- ist, um den Titel eines anderen zierten Passage. schen allen Stilen Slalom, tou- innerlichten Kammerjazz-Tones. Hitchcock-Werks zu zitieren, wirk- Insgesamt betrachtet lassen chiert die eine oder andere Mar- Dass der Pianist mühelos mit Ab- lich und wahrhaftig „spellbound“. die vier Amerikaner in den sechs kierungsstange, lässt sich nicht ercrombie harmonisiert (was bei Josef Engels Stücken die klassische Chorus- aufhalten. Mit dem Schlagzeuger dem ähnlichen Frequenzgang von struktur ebenso hinter sich wie Benny Greb, dem Bassisten Ed- Klavier und Gitarre keine Selbst- die Melodie- und Soloorientie- ward Maclean, dem Percussio- verständlichkeit ist), weiß man ja rung. Sie spielen Kompositio- nisten und Elektronikspezialis- spätestens seit der für Pirouet auf- Tim Berne’s Snakeoil nen, die Nervosität, Energie und ten Stephan Maass und dem Gi- genommenen Duo-Einspielung Sprünge des Free Jazz in feste For- tarristen Chris Montague stehen Shadow Man der beiden aus dem Jahr 2011. men gefasst haben. In ihrer Mu- ihm Partner zur Seite, die kraftvoll Welche Bereicherung Co- ●●●●○ sik begegnen sich Konzepte und losrocken können, aber auch zu- pland für Abercrombies Quartet ECM/Universal Klangstrukturen der Neuen Musik rückhaltend begleiten oder schrä- um Drew Gress am Bass und Joey (77 Min., 1/2013) und des Jazz, wobei daraus nicht ge Klangflächen aufbauen. Der Baron am Schlagzeug darstellt, etwa ein „Third Stream“ wird, in Saxofonist Mark Lockheart into- machen schon die ersten Tak- dem sich Elemente verbinden. niert zwischen rau oder smooth, te deutlich: Wie sich da aus den Berne geht weiter und schafft eine hat Soul oder Biss, und wenn die man auch bei 10 CDs die Qual der Wahl. And- dass Geschichte nicht linear verläuft, sondern Meilenstein ré Francis und Jean Schwarz haben die Aufga- auch im Zickzackkurs, durch viele Nebengas- be mit einer glänzenden Blütenlese aus Wich- sen und Einbahnstraßen. Selbst Aufnahmen L’Histoire des Big Bands tigem und Typischem gemeistert und dabei die man gut kennt, wirken in der Chronologie wichtige Faktoren berücksichtigt. So setzen ganz neu. So erscheint Duke Ellingtons 1927 1914 – 1955 sie schon 1914 an, bei Aufnahmen, die noch im Kontext zeitgenössischer, selbst sehr gu- Le Chant du Monde/ gar nicht als Jazz zu bezeichnen sind und ter Bands wie eine Offenbarung. Manche Ent- harmonia mundi LDX sie berücksichtigen Ensembles der 20er Jah- scheidung der Herausgeber ist freilich rätsel- 5748481 re, die nach späteren Kriterien allein schon haft. Wenn man schon ein längeres Werk wie (10CDs, 2/14 – 12/55) wegen der geringen Anzahl der Musiker kei- Ellingtons 44er Kurzfassung seiner epocha- ne Big Bands sind. Dem Verständnis der Ent- len Suite „Black Brown And Beige“ aufnimmt, wicklung tut der Verzicht auf eine allzu enge sollte man es nicht um vier Minuten kür- Definition gut. Durch die streng chronologi- zen. Dafür könnte man auf anderes verzich- sche Anordnung – in der Regel ist jedes Jahr ten: Charlie Parker mit den Dave Lambert Sin- mit mehreren Aufnahmen vertreten – er- gers wird auch durch ein Gil Evans-Arrange- lebt man die Gleichzeitigkeit des Verschiede- ment nicht zur Bigbandmusik. Doch an einem Die Meilensteine des großorchestralen Jazz nen. Stilistisch Disparates steht nebeneinan- so gelungenen Kompendium sollte man nicht als kurzgefasste Geschichte bis 1955? Da hat der und man wird wohltuend daran erinnert, herummäkeln. Marcus A. Woelfle 50 Band genügend gerockt hat, trans- quartett. Rückgrat der Ensem- deutlich. Zum einen das von Nils tion. Mit Dizzy Gillespie und Hans portiert sie Eisler’sches Pathos in bles sind meist Hennig Sieverts Jansen gespielte „Tubax“, eine Mi- Koller wurden damals gleich zwei die Kirche der schrägen Geister, am Kontrabass und Heinrich Köb- schung aus Tuba und Saxofon, das Quintette mit einem Programm die früher mal Carla Bley mit ihrer berling am Schlagzeug. Nichts am Beginn von „Moosic“ röhrt wie von knapp 18 Minuten ins Stu- Rolltreppe jenseits eines Hügels hat den süßlichen haut goût von ein balzender Elch. Zum ande- dio gebeten. Die Blüte des Bebop suchte, wobei sie sich in einem „with strings“. Die Linien von Sa- ren die von Peter Baden bedien- war vorbei und Cool Jazz angesagt. Hotel niederließ – aber das ist eine xofon und den verschiedenen Ins- ten „Percutronics“. Dieses Mittel- Selbst der Bop-Trompeten-Star ältere Geschichte, wobei Towns trumentengruppen durchwir- ding aus Percussion und elektro- gibt sich hier eher cool mit einer und die Dame durchaus Gemein- ken sich organisch und immer ad- nischer Verfremdungsmaschine Folge entsprechender Arrange- samkeiten aufweisen, denn hei- äquat swingend. Besonders die gibt die seltsamsten Klänge von ments von Standards. Die Beset- lig ist ihnen nichts. Außer ihrer Arrangements von Breuers Vater sich. Im zappaesken Album-Ope- zung mit dem Baritonsaxofonis- Musik. Zirkus und Wolgaseligkeit, Hermann, dem Elder Jazzman der ner „The Speedcouch“ denkt man ten Bill Graham und dem Pianis- New Age-Gefiepse und Kneipen- Münchner Szene, sind von aufre- beispielsweise irgendwann, man ten Wade Legge tut ein Übriges. tango, Latin, Salsa, Afro, Schla- gender harmonischer Sophistica- befände sich in Darth Vaders Bas- Lediglich an den Eckpunkten der ger sind nur einige Assoziationen tion. Am Klavier, besonders aber telkeller. Chorusse lässt Dizzy kurz boppen- in Towns’ Dutzend verrückter, an an der Posaune ist er herrlich vi- Dennoch verbeugt sich Kom- des Bläser-Feuerwerk aufblitzen. Überraschungen reicher, wohl- riler Gegenpart zum innig klaren ponist und Ensemblechef Hel- Ganz konsequent cool mit kalkulierter Titel. Es wohl eher Sopranspiel seiner Tochter. Ihr ge Sunde auch immer wieder res- deutlichem Bezug zum klas- so, dass man Colin Towns nicht Spiel des Altinstruments mit den pektvoll vor Vorgängern und Zeit- sischen europäischen Erbe ist in eine Schublade steckt, sondern WDR-Mannen erinnert an die Zu- genossen. „Seven Winds“ etwa die Musik Hans Kollers. Mit ge- seine Musik die Schublade ist, in sammenarbeit von Mingus mit mit den wie Laub im Herbstwind schmeidigem Stan-Getz-Ton und die er alles wirft, was ihn interes- Charlie Mariano – allerdings ohne taumelnden Bläsersätzen erinnert müheloser Virtuosität trägt er die siert und ihm wertvoll genug er- deren schwerblütige Klangver- stark an Jan Garbarek, „Moosic“ Standardthemen in kontrapunkti- scheint, Bestandteil der Towns- dichtungen. Mit dieser CD feiert lässt inmitten seiner krummtak- scher Umspielung von Jutta Hipp Musik zu werden. Carolyn Breuer ein wahrhaft reifes tigen Sprödigkeit eine große Ver- am Klavier vor, der in USA so tra- Werner Stiefele Comeback. Thomas Fitterling wandtschaft mit Maria Schneider gisch gescheiterten großen Hoff- erkennen. nung des europäischen Jazz. Al- Glücklich, wer als Arrangeur bert Mangelsdorff ist noch nicht dann auch noch solche Musi- der ganz große Techniker von spä- Carolyn Breuer Ensemble Denada ker zu Erfüllungsgehilfen hat: Die ter, doch sein Wille zum stringent Soli von Sopransaxofonist Fro- logischen Diskurs ist bestechend. Four Seasons Of Life Windfall de Nymo, Pianistin Olga Konko- Schlagzeuger Karl Sanner han- ●●●●○ ●●●○○ va oder Gitarrist Jens Thoresen tiert bezaubernd mit den Besen, NOTNOWMOM!/ Ozella/Galileo tragen maßgeblich dazu bei, dass ergänzt sich trefflich mit Shorty CD Baby.com (45 Min., 10/2012) Sundes teilweise übernervösen Roeder am Bass. Wär dies eine rei- (51 Min., keine Blech- und Holzbläser-Konstruk- ne New Jazz Stars Produktion, hät- Angabe) tionen zu einem tragfähigen Ge- te sie fünf Noten-Punkte verdient. bilde werden. Josef Engels Thomas Fitterling Die 46-jährige Münchner Alt- und Spätestens seit der Aufnahme Sopransaxofonistin Carolyn Breu- „Finding Nymo“ weiß man auch er hat seit ihrer letzten, lange zu- in Mitteleuropa, dass Helge Sun- rückliegenden CD in kurzer Fol- des Ensemble Denada zu den ori- Dizzy Gillespie Quintet Geir Lysne ge schwere Krankheit, die Geburt ginellsten Jazz-Großformatio- & Hans Koller New Jazz New Circle ihres Kindes und den Tod gelieb- nen des Kontinents zählt. Es liegt Stars ter Angehöriger erlebt und sah nicht nur am schillernden Hu- NDR 60 Years Edition Nr. ●●●●○ sich so intensiv mit der Vergäng- mor des 15-köpfigen Zusammen- 01 ACT/Edel lichkeit des Lebens konfrontiert. schlusses und an den melodisch (55 Min., 2011- Diese Erfahrung hat sie jetzt mit eigenwilligen, aus der Musiktradi- ●●●●○ 2013) diesem ambitionierten Zyklus zu tion Westnorwegens schöpfenden Moosicus Re- verarbeiten versucht. Sie ordnet Arrangements des Bandleaders, cords/Indigo den vier Jahreszeiten bzw. Lebens- dass die Big Band für Aufhorchen (36 Min.; 3/1953) Geir Lysne kannte man bislang als abschnitten jeweils zwei sich kon- sorgt. Einer der entscheiden- meisterhaften Orchestrator seiner trastierend beleuchtende Kompo- den Bestandteile des Kollektivs akustischen Großformation „Lis- sitionen zu und sorgt mit diesem ist die Integration elektronischer Nun, zu seinem sechzigsten Ge- tening Ensemble“, die sich mit natürlichen Sequenzing für for- Sounds, für die die Norweger seit burtstag, hebt auch der NDR die den Aufnahmen „Aurora Borea- male Geschlossenheit. Nils Petter Molvaer, Eivind Aarset Jazz-Schätze aus seinen Archiven. lis“, „Boahjenásti“ und „The Grieg Den Reigen eröffnet eine Be- oder Arve Henriksen ohnehin ei- 1953, noch als NWDR, hat er be- Code“ in erster Linie in skandina- arbeitung für Sopransaxofon und nige Berühmtheit erlangt haben. gonnen, Jazz im eigenen Studio vischen Klanglandschaften tum- Klavier einer Melodie aus Schu- Im Ensemble Denada sind und dann auch bei Konzerten auf- melte. Davon ist „New Circle“ nun berts Jugendsinfonie. Es folgen neuartige Klangelemente kein zuzeichnen. Die Bänder der ers- vermeintlich weitestmöglich ent- Aufnahmen mit der WDR Big Modegag, sondern eine Selbstver- ten Produktion sind verschollen; fernt. Norwegen ist nicht genug: Band, mit Mitgliedern des Or- ständlichkeit. Zwei Instrumen- doch die des 9. März, des zweiten In kleiner, elektrifizierter Beset- chesters am Gärtnerplatz – mal in te, die auf „Windfall“ zum Einsatz Studiotermins, liegen vor. Mit ih- zung und als selbstbewusster So- Großbesetzung, mal mit Streich- kommen, machen das hübsch nen beginnt die NDR 60 Years Edi- list am Saxofon lässt Lysne nun 51 Jazz

den gesamten Weltkreis in seine weltmusikjazz großen Wert auf Gegend von Upstate New York le- den unbegleiteten Klavier- bzw. Musik hinein. Details. Wo andere einen Groove ben, wo auch diese sensible Be- Basssoli sind von dem intuitiven Fela Kutis wild pulsierender einfach mit den Mitteln der Dyna- gegnung der beiden stattfand. Der Geist des gemeinsamen Projektes Afro-Funk steht hörbar Pate beim mik und rhythmischen Anreiche- 78-jährige Peacock spielte einst durchdrungen. Strenge Klarheit Opener „Please Welcome“, Sän- rung steigern würden, setzt Lysne in der legendären, radikal expres- der Melodieführung, tiefgründi- gerin Huong Thanh und Gitarrist auf überraschende mehrstimmi- siven Formation der Free Jazz-Le- ge Harmonik und warmtönen- Nguyên Lê entführen den Hörer ge Themen von Saxofon, Trompe- gende Albert Ayler, und Crispell de Abgeklärtheit machen „Azur“ bei der Nummer „A Million Stars“ te und Posaune. Da öffnet sich für (66) kam über John Coltrane und zu einem Meisterwerk der Duo- nach Vietnam. Über Zwischensta- den Komponisten und Saxofonis- Cecil Taylor zum Jazz. Später ent- Kunst. Thomas Fitterling tionen auf dem Balkan (am Ende ten ein neuer Kreis, ohne dass der deckte sie eine neue Innerlich- von „Kaa Is Back In Town“) und in alte für immer geschlossen wäre. keit für sich, für die Paul Bley und einem Indianerreservat („Ama- Josef Engels Bill Evans wichtig wurden – zwei na Na Nunga“) endet die Reise Pianisten, mit denen auch Pea- Nils Petter Molvaer, schließlich im Senegal, wo Sän- Die neuen cock intensiv zusammengearbei- Moritz von Oswald ger und Kora-Spieler Solo Cissok- tet hat. Beider Hinwendung zum Rezensionen, immer 1/1 ho nach der Weltmusik-Tour-de- Buddhismus und seinen Medita- samstags aktuell auf Force Trost und Ruhe spendet. tionstechniken prädestinierte sie ●●●●● Faszinierend ist dabei, wie www.rondomagazin.de weiter als Idealduo. Jetzt endlich Emarcy/Universal es Geir Lysne gelingt, all diesen konnten sie die Früchte ihrer weit (68 Min.,) höchst unterschiedlichen Kontex- zurückreichenden Zusammen- ten – darunter auch NuJazz à la arbeit dokumentieren. Bugge Wesseltoft und postmoder- Sie tun das auf dieser strikten ne nordische Kirchenmusik – sei- Eigenproduktion ganz unspekta- Schließen Sie die Augen. Schwe- nen eigenen Stempel aufzudrü- Gary Peacock, Marilyn kulär mit einem Programm aus ben Sie in den bis zum Horizont cken. Einen wichtigen Anteil da- Crispell tiefer Versenkung in die Musik reichenden Klangflächen mit, las- ran hat zweifellos Toningenieur und ungeheuer intensivem, fein- sen Sie den Puls des Synthibasses Azur Reidar Skår, der sämtliche, von sinnigem Aufeinander-Hören. auf sich wirken und träumen Sie echten Instrumenten eingespiel- ●●●●● Dieses quasi mentale Virtuosen- mit der elektronisch modifizier- te Noten nachträglich am Compu- ECM/Universal tum vollzieht sich in der Konzen- ten, meist mit Dämpfer geblase- ter einer aufwendigen Verfrem- (59 Min., 1 & tration auf die eine, den Partner nen Trompete. Nils Petter Molvaer, dungsbearbeitung unterzog. 2/2011) weiter tragende, komplementäre 1998 mit der Platte „Khmer“ ein Das Pluckern, Tuckern und jo- Linie, auf den idealen Akkord. Das Wegbereiter der Verschmelzung ikhafte Sirren bliebe freilich nur ist in den fest umrissenen, doch von Jazz, Techno und Ambient, ein nettes Gimmick, wenn da Immer wieder waren sie mitei- improvisationsoffenen Kompo- hat den damals eingeschlagenen nicht Lysnes Arrangements wä- nander auf Tour, die Pianistin Ma- sitionen der beiden ebenso span- Weg konsequent fortgesetzt. Dies- ren. Ähnlich wie bei seinem „Lis- rilyn Crispell und der Kontrabas- nend, wie in den antiphonisch mal bereitet der Digitalkünstler tening Ensemble“ legt der Nor- sist Gary Peacock. Zwei Seelenver- angelegten, ad hoc total impro- Moritz von Oswald den Teppich, weger auch bei seinem Elektro- wandte, die in der beschaulichen visierten Stücken. Selbst die bei- auf dem Molvaer sehnsuchtsvoll

Blaue Noten im blauen Strahleglanz

Nach der Öffnung der Cobb ins Studio. Die Band swingte enorm mit Der angesagteste Jazzact in Europas Tem- Schatzkammern bei cooler Leichtigkeit. Man hielt sich an das Da- peln der Hochkultur war in jener Zeit das Mo- SWR, WDR und NDR vis-Repertoire. Die Saxofon-Soli sind von gro- dern Jazz Quartet. Mit Auftritten in Köln 1957 wurden viele Prezio- ßer Konzentration und deuten nur verhalten und Bonn 1959 ist es ausführlich vertreten. sen als CDs und dann auf die Wucht, die Coltrane wenig später mit Quasi ein Wiener Pendant zum Third Stre- als audiophile Vinyl- eigener Band entwickeln wird. Das Davis-En- am des MJQ ist der Auftritt von Friedrich Gul- Scheiben veröffent- semble tourte damals für den Impresario Nor- da und Joe Zawinul mit der WDR Big Band von licht. Bei Jazzline und man Granz, und zwei weitere Stars aus dessen 1988. Werner Stiefeles treffliche Würdigung ist dem WDR setzt man mit Pure Audio Ultra High Aufgebot befanden sich im Studio. So kam es bei RONDO online nachzulesen. Quality Blue-ray Discs jetzt noch eins drauf bei einer Ballade und einer Up-Tempo-Num- Allen Blue-rays sind vorzüglich informative (Jazzline/Delta Music Bluray Audio). Der Rund- mer zu einer Begegnung Coltranes mit seinem Booklets beigefügt. Thomas Fitterling funk sendete erst ab 1963 stereofon, und so musikalischen Antipoden Stan Getz. Beim handelt es sich überwiegend um Mono-Auf- schnellen Titel übernahm zudem der Meister Neu erschienen auf Bluray Audio bei nahmen in bestmöglicher High Fidelity. virtuoser Pianistik, Oscar Peterson, den Kla- Jazzline/Delta Music: Im Jahr 1960 wurde das Miles Davis Quin- vierpart. Ein Jahr später war dann Peterson John Coltrane, 1960 Düsseldorf tet im Fernsehstudio in Köln erwartet. Allein mit seinem eigenen klassisch gewordenen Trio Oscar Peterson Trio, 1961 Köln der Prince of Darkness hatte keine Lust auf die in derselben Stadt schwungvoll zu Gast. Doch Dave Brubeck Quartet, 1960 Essen Domstadt. Sein Tenorsaxofonist John Coltrane noch im Jahr 1960 gastierte das klassische Modern Jazz Quartet, 1959 Bonn kam allein mit der legendären Rhythm Section Dave Brubeck Quartet beim Essener Jazzfesti- Gulda, Zawinul, 1988 Köln um Wynton Kelly, Paul Chambers und Jimmy val vor einem begeisterten Riesenpublikum. 52 und selbstvergessen meditieren wohl Tempi und Thema wech- von Händels „Messiah“ ebenso umfasst die Stammbesetzung, die kann. Die beiden lassen sich Zeit – seln, bleibt über die verwende- selbstverständlich im Repertoire Schorn um den Saxofonisten Ro- warum auch sollten sie auf rasche ten Sounds ein vages Bindeglied. wie eine Bläserversion von Igor ger Haenschel, das Vibrafon, zwei Beats setzen? Hektik gibt es genug Selbst die ausebbende Schlussse- Strawinskis „Geschichte vom Sol- Schlagzeuge und sich selbst er- in dieser Welt, aber Ruheräume, quenz des letzten Titels „Noise 2“ daten“ oder ein Frank-Zappa-Me- weitert. Mit Alt- und Bassflöte, in denen kein Ton zu viel gespielt bildet – sofern man die CD wie- morial. Der Kölner Saxofonist und Baritonsaxofon, Bass- und Kon- wird und die Hörer durch Wechsel der von Anfang hört – einen stim- Komponist Steffen Schorn schrieb tra-Altklarinette, dem tiefen Tu- in der Tonfärbung, durch verän- migen Übergang zu den langsam den Norwegern als künstlerischer bax sorgt er selbst für besonders derliche Sounds, durch Pulsände- aus dem scheinbaren Nichts ent- Berater vier Konzertprogramme, tiefe, manchmal gar schnarren- rung oder durch Geräusche stän- stehenden, weiträumigen Eröff- darunter das neunteilige „Tiefen- de Klänge. Markant pulsierende, dig neue Anregungen empfangen, nungsklängen der Startnummer träume“. Dieses ragt weit aus dem swingende und klangmalerische sind rar. „Noise 1“. Werner Stiefele heraus, was Jazzmusiker gemein- Passagen fügen sich zu einer an So gibt es Momente, in denen hin im Grenzbereich zur so ge- Klangfarben und Überraschun- gering modifizierte Variationen nannten „Klassik“ produzieren. gen reichen Stunde voll komposi- des bereits Gehörten den Gedan- Mit profundem Wissen über torischer Raffinesse. Wäre der Be- kenfluss bremsen, und andere, Steffen Schorn, Norwe- Klangkonstellationen führt griff nicht durch viel zu viel Halb- in denen unerbittlich pulsende gian Wind Ensemble Schorn die einzelnen Instrumen- herziges in Verruf geraten, könnte Beats den Taktschlag der Rezep- tengruppen in einem vielstimmi- man diese aus der Tradition der Tiefenträume tion bestimmen. Minimalismus gen Geflecht. Atemberaubende „klassischen“ Musik und des Jazz und Trance kommen hier zusam- ●●●●● Tutti und fast brüchige Passagen schöpfende Musik als Meister- men, und in Molvaers Trompe- ESC/in-akustik umfasst das Werk, das mit sphä- werk des „Third Stream“ bezeich- tensounds paaren sich ein Hauch (62 Min., 10/2011) rischen, getragenen Sounds be- nen. Die Tiefenträume haben des kühlen und doch melancho- ginnt und mit ebensolchen wieder jedenfalls immensen Tiefgang. lischen Klangs von Miles Davis endet. Drei Flöten, zwei Oboen, Werner Stiefele mit den verhallten, schwer zu or- drei Klarinetten, zwei Bassklari- tenden Flächen, die für Jon Has- Tradition und Avantgarde schlie- netten, zwei Saxofone, zwei Fagot- sels Sphärenreisen typisch sind. ßen sich nicht aus. „Det norske te, drei Trompeten, zwei Waldhör- Dabei gehen die acht Titel nahe- blåseensemble“ wurde 1734 ge- ner, drei Posaunen und eine Tuba, zu bruchlos ineinander über. Ob- gründet und hat eine Bearbeitung dazu Kontrabass und Schlagzeug

BMW Welt BMW WELT www.bmw-welt.com Freude am Fahren JAZZ AWARD 2014. SEnSE OF HUMOUR. 19.01. Mostly Other People Do the Killing 26.01. Stian Carstensens Farmers Market 16.02. Echoes of Swing 23.02. Tin Men and the Telephone 09.03. Hildegard Lernt Fliegen 16.03. David Helbock’s Random/Control

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BMW_Welt_JA14_Anz_Rondo_220x150_v1.indd 1 30.10.13 13:30 Weihnachts-Neuheiten Alle Jahre bieder?

Chorsatz, Barockensemble oder Weihnachtsalbum der Stars – was man sich rund um’s Fest auf den Plattenteller legen möchte, ist Geschmacks­ sache. Doch auch dieses Jahr finden sich ein paar lohnenswerte Sternchen darunter. Von Carsten Hinrichs

elten empfindet man die letzten Familienweihnacht des Bieder- Zuckungen des bürgerlichen Musik- meier eingeführt wurde. Im begriffs stärker als in den Gegensätzen, Barock durfte man es noch Sdie die CD-Neuheiten vor allem der krachen lassen, wie hier: Weihnachtszeit jedes Jahr zu klammern ver- Prall musizierte Chor- suchen – zwischen verklärtem Kitsch, Alter sätze, die die Staffelung Musik und dem verzweifelten Versuch der ver- von Favorit- und kaufsträchtigen Neuschöpfung. Kapellchor voll aus- Doch wie auch immer man jene Wochen kosten, dazu ein be- erlebt, in der Entscheidung, mit welchen herzt zupackendes In­ Klängen wir uns die Weihnachtszeit möblieren, strumentalensem­ble – sind wir nur unserem Geschmack verpflichtet. so muss Weihnachten Manche ernsthaften Sammler suchen klingen. Ganz auf vielleicht nach Repertoireerweiterungen und Motetten, Choralsät­ze freuen sich über barocke Weihnachtsmusik und eine Messe Hans rarer Komponisten? Andere haben nur ein Leo Hasslers ­vertraut Stündchen Muße beim Kaffee und wünschen das Peñalosa En­sem­ sich ein Album, das mit Weihnachtsliedern ble. Doch so schön Stimmung aufkommen lässt, die durch und leichtfüßig die moderne Arrangements vom muffigen Bei- auch vorge­tragen sind: geschmack des Adventsvorspiels befreit ist. Die Beschränkung­ auf Und wieder andere sehnen sich nach einem die vier Sänge­rin­nen eigenen Zugang zum Weihnachtsfest, nach und Sänger erzeugt auch Winterklarheit und Wesentlichkeit. Und auch bei Menschen guten Willens ihnen kann geholfen werden. irgendwann den Wunsch nach Abwechslung. lassen sie ihn in allen Instrumentalfarben Fangen wir bei der Alten Musik an: Einen Das ist eine der leichtesten Übungen für die schimmern und prangen. beschaulichen Rundgang durch barocke Chor- Lautten Compagney Berlin unter Wolfgang Im Bereich des klassischen Choralbums sätze des 17. Jahrhunderts bietet der Kammer- Katschner, die man guten Gewissens als ein werfen sich gleich drei deutsche Chöre in die chor der Dresdner Frauenkirche unter Kantor Ensemble bezeichnen kann, das im besten Brust, deren CDs alle ein ähnlicher Programm- Matthias Grünert, in Solosätzen mit Spitz- Sinne aus der Praxis kommt. Gemeinsam mit ansatz eint: Die Schlachtschiffe der Weih- lichtern der Sopranistin Dorothee Mields Paul Agnew und (ein weiteres Mal) Dorothee nachts-Chorliteratur von Praetorius, Eccard, veziert. Auch wenn der Chor nicht so fokussiert Mields entfachen sie auf Basis von Choral- Mendelssohn und Brahms aufzubrechen singt und präzise intoniert wie die Profi- konzerten des 17. Jahrhunderts einen wahren mit schon klassischer Moderne. So auch der Rundfunkchöre, ist das Ergebnis doch recht Budenzauber weihnachtlicher Klänge. Das RIAS Kammerchor unter Hans-Christoph charmant. Mitreißend ist hingegen schon der „Puer natus in Bethlehem“ klingt hier noch Rademann, über dessen überragende Balance, Einstieg, mit dem das Vocalensemble Rastatt wirklich nach der sprichwörtlichen „Frohen Intonation und Beweglichkeit man immer unter Holger Speck den Hörer empfängt: Botschaft“, die aufgeregt zu trockener Leder- wieder in’s Schwärmen gerät. Der Chor Hammerschmidts „Freude, Freude, große trommel verkündet wird. Und wenn das schließt damit die letzten Lücken seiner Weih- Freude“ erinnert wieder daran, dass die oft Ensemble im tutti dann mit Praetorius nachts-CD mit Werken der Romantik (unter

herbeizitierte „Besinnlichkeit“ erst durch die den leuchtenden Morgenstern preist, Uwe Gronostay, 2002 – demselben Jahr also, fornfest Foto: 54 in dem Rademann viele dieser Chorsätze hingegen der Rundfunkchor Berlin unter finden: Reinhören lohnt sich unterm Strich. schon mit seinem Dresdner Kammerchor Simon Halsey zu Werke: da gibt es wirklich Nicht unerwähnt bleiben soll das Album vorlegte) – eine gelungene Ergänzung. keine Überraschungen mehr. Aber es gibt ja Voice of Joy. Auch wenn wir wirklich, wirk- Der Chor ist hier auch wieder berückend auch Menschen, die müssen gerade zu Weih- lich, wirklich bis zum Einzug ins Paradies ge- klar eingefangen, vor allem in direktem nachten und im Kreis der Familie auf den Blut- sättigt sind mit singenden Mönchen: Wenn Vergleich zum Chor des Bayerischen druck achten. der Franziskaner Alessandro mit Carreras- Rundfunks unter Florian Helgath. Hier Apropos „Puls flach halten“ – da Portamenti seinen Sakro-Kitsch anstimmt wird über alles so eine hehre Gold- wenden wir uns doch mal dem vermischten und sogar den Tannenbaum ansingt, wirkt das watte gelegt, die dafür sorgt, dass man Geschmack zu und finden eine CD, die in den erstaunlich glaubwürdig. So ein Tenor muss das Licht beim Anhören nicht zu sehr ersten 3:30 Minuten schon so selige Ruhe ver- einfach Italiener sein. dimmen sollte. Beim Repertoire fischt breitet, als hätte man statt des Kaffeebechers Auch ein paar alte Bekannte seien ab- Helgath in Vertrautem und Gestrigem, zum Narkotikum gegriffen. Aber Spaß bei- schließend empfohlen: Aus der Beschäftigung nur mit einem Abstecher zu seite: Wer sich Silent Nights wünscht, der des (zwischen Wagner und Verdi etwas kurz Komponisten der neuen Innerlichkeit wird genau hier fündig. Samtige Streicher- gekommenen) Jubilars Benjamin Britten mit wie Eric Whiteacre gönnt er seinem tapete und ein Klavier, das die Weihnachts- der englischen Knabenchortradition hat sich Chor ein bisschen „Morgen-Luft“. Da melodien wie nachdenklich umspielt. Da wird in der herb-schönen Ceremony of Carols – lobt man sich das Orpheus Vokal- es so warm um’s Herz, dass jeder Pullover zu eines Weihnachtsliederzyklus nur zu Harfen- ensemble unter Michael Alber, die viel ist. Dass es auch anders geht, zeigt die begleitung – niedergeschlagen. Jetzt wurde als einzige auch Chorsätze von Hugo Band Quadro Nuevo, die irgendwo zwischen nochmal die mustergültige Einspielung des Distler oder Alban Berg aufnehmen. Ethno und Ambient Jazz balanciert, kurz ge- Choir of King’s College Cambridge unter Ste- Eine angenehm kühle Klarheit weht sagt: Hackbrett trifft Saxophon. Dass das phen Cleobury von 1991 mit versprengten wei- aus deren leichten Dissonanzen. Album Bethlehem trotzdem Spaß macht und hnachtlichen Kompositionen wie „A Boy Was Aus der Chorsparte lässt sich das weihnachtlichen Swing hat, liegt daran, dass Born“ op.3 und Brittens Arrangement des Car- Album „Veni Emmanuel“ des Choir die vier Musiker traumwandlerisch stilsichere ols „The Holly and the Ivy“ wiederveröffentli- of Clare College, Cambridge unter Profis sind. cht. Ungeschlagen unter den Weihnacht- Graham Ross empfehlen. Es ver- Das Staralbum der Saison kommt diesmal splatten ist aber die gerade zum Budget-Pre- bindet auf‘s Schönste die hohe von Albrecht Mayer, Oboist der Berliner Phil- is angebotene lutheranische Christmette Kunst englischer College-Chöre harmoniker, der sich mit den King’s Singers zum Weihnachtsmorgen. Paul McCreesh und mit einem ganz erfrischenden zusammentat. Garbareks „Officium“ trifft seine Gabrieli Consort & Players stellten sie Programm. Der Evening Service Jingle Bells? Nicht ganz, herausgekommen ist aus Choralkonzerten von Michael Praetori- der Adventszeit gliedert sich mit Let it Snow! eher eine durchaus humorig us 1994 zusammen. So jubelnd mehrchörig durch die weihnachtlichen O-Anti- gemeinte Rhapsodie zum Thema Winter. Mag wie im abschließenden „In dulci jubilo“, dabei phonen (O Sapientia, O Adonai) auch etwas problematisch sein, dass die Oboe auch instrumental farbenfroh mit Zinken und in strenger Gregorianik, auf die und die Counterstimmen sich durch ähnliche Posaunen, Pommern und Schalmeien, Violin- inhaltlich passend ausgewählte Register Konkurrenz machen, nahm man das en und Gamben und einem viergeteilten Con- mehrstimmige Kompositionen eher als Herausforderung zum freien Experi- tinuo nebst kräftigem Orgelklang ist die Weih- von u.a. Rutter, Tavener, Howells ment: Mal beschränkt sich Mayer auf Vor- und nachtsbotschaft auf CD nie wieder verkündet und Warlock antworten. Das Zwischenspiele, mal legen sich ihm die King’s worden. reinigt die Ohren! Eine schöne CD Singers leise summend zu Füßen und lassen für musikalische Entdeckungs- ihn die herrlichsten Melodie entfalten. Das Er- reisen. Ganz traditioneller geht gebnis fällt sehr unterschiedlich aus, aber wir

Berückendes Barock: Cherubinische Chöre: Festlich vermischt: Weihnachten in der Dresdner Frauen- Weihnachten! RIAS Kammerchor, Rademann, Silent Nights, Royal Philharmonic Orchestra, kirche, Kammerchor der Frauenkirche hm Nigel Hess – Deutsche, Grammophon/Uni- Dresden, Grünert, Sony versal Freue dich, du Tochter Zion, Bernius, Erb, Hört! Die Engel singen, Chor des BR, Helgath, Kobow, Vocalensemble Rastatt, Les Favorites, BR Klassik/Naxos Bethlehem, Quadro Nuevo, GLM/soulfood Speck, Carus/Note 1 abonnenten-CD: Track 8 Let it Snow! Mayer, The King’s Singers, DG/ Hassler: In dulci jubilo, Peñalosa Ensemble, In dulci jubilo, Rundfunkchor Berlin, Halsey, Universal Carus/Note 1 Coviello/Note 1 abonnenten-CD: Track 7

Wie schön leuchtet der Morgenstern, Veni Emmanuel, Choir of Clare College, Cam- Voice of Joy, Friar Alessandro, Decca/Uni- Mields, Agnew, Lautten Compagney Berlin, bridge, hm versal Katschner, dhm/Sony abonnenten-CD: Track 10 Foto: fornfest Foto:

55 nichts, was beim Lesen nicht so- schendurch besucht Wolff auch fort die Neugier weckt. Und so be- die Wiener Lebensmittelpunkte Jean-Michel Nectoux ginnt man solange zu blättern und Mozarts und gewährt uns dabei zu schmökern, bis man sich gerne erhellende, nüchterne Blicke ins Fauré – Seine Musik. Sein in der Kirchenmusikgeschichte Private. Guido Fischer Leben verloren hat. Guido Fischer Bärenreiter, 228 S. € 29,95 B Laaber, 1.429 S. (2 Bd.) € 278,00 Als sich 1964 der Todestag von Ga- briel Fauré zum Bücher Tomi Mäkelä 40. Mal jährte, Christoph Wolff widmete das „Jour- Jean Sibelius und seine nal Musical Fran- „Vor der Pforte meines Zeit çais“ ihm eine Glückes“ – Mozart im ganze Ausgabe. Und zu den pro- Günther Massenkeil/ Dienst des Kaisers Sibelius-Fans ha- minenten Musikern, die dem Michael Zywietz (Hrsg.) ben es nicht leicht. Franzosen gedachten, gehörten Normalerweise Schon seine Musik immerhin Komponisten wie Ben- Lexikon der Kirchen­ bräuchte es nur wird hierzulande jamin Britten und Henri Dutilleux. musik einen kurzen Blick noch immer sträf- Trotzdem legten die Herausgeber in das Werkver- lich vernachlässigt. des Magazins den Finger direkt in Es sind solche zeichnis von Wolf- Da wundert es die Wunde, indem sie im Titel die Mammutprojekte, gang Amadeus nicht, dass man eine Biografie des Frage stellten: „Fauré, qui est-ce?“ bei denen man nur Mozart, damit finnischen Nationalkomponisten – „Fauré, wer ist das?“. Tatsächlich ins Staunen gerät. endlich ein Klischeebild für im- vergeblich sucht. Mit Ausnahme schien damals der 1924 im stol- Denn sie wider- mer verschwindet. Gerne werden eines kompakten Werkführers bei zen Alter von 79 Jahren verstorbe- sprechen dem die letzten Jahre im Leben Mo- Beck findet sich keine Literatur ne Fauré längst an jener Strahl- Glauben, dass man zarts als ein existenzieller Kampf auf Deutsch. Entsprechend erwar- kraft verloren zu haben, die er vie- sich auch auf dem Gebiet der Kir- beschrieben, den er im Alter von tungsvoll nimmt man Tomi Mäke- le Jahrzehnte besessen hatte. Und chenmusik eigentlich alles Wis- gerade einmal 35 Jahren verlieren läs Sibelius-Beitrag zur Reihe zieht man von seinem umfangrei- senswerte aus dem Internet „zie- sollte. Doch wie seine letzten drei „Große Komponisten und ihre chen Werk einmal sein Requiem, hen“ kann. Wie halbgar wirkt aber großen Sinfonien, seine Klavier- Zeit“ des Laaber-Verlages zur seinen „Pavane“-Schlager sowie da doch das digitale Gedächtnis konzerte sowie die Opern „Così fan Hand. „Ein höchst anregendes Le- einige Chansons ab, wird Fauré gegen die bis in dunkle Epochen- tutte“, „Die Zauberflöte“ und „La seerlebnis“ wird einem auf der auch heute noch lediglich aus- kammern reichende Informa­ Clemenza di Tito“ beweisen, Rückseite des Buches verspro- schließlich als „Meister des An- tionsflut, mit der das zweibändige hemmte keinesfalls eine Todesah- chen. Doch ein solches erwartet mutigen“ beäugt, als den ihn ein- Lexikon einen kon­kur­renz­lo­sen nung seine Schöpferkraft. Er war den Käufer mitnichten. Zumin- mal Debussy bezeichnet hatte. Ins Überblick über die Kirchenmusik vielmehr voller Tatendrang. Für dest nicht den allgemein interes- rechte Licht hat aber nun der fran- von ihren Anfängen bis in die den renommierten Bach- und Mo- sierten Musikfreund. Dazu geht zösische Musikwissenschaftler Gegenwart bietet. Schließlich zart-Experten Christoph Wolff hat- Mäkelä mit seinem beeindrucken- Jean-Michel Nectoux auch Teile scheinen die Herausgeber gemein- te das vor allem einen Grund: Im den Wissen zu sehr in die Breite, von Faurés Schaffen gerückt, das sam mit einem rund 150-köp­figen Dezember 1787 hatte Kaiser Jo- verzweigt sich endlos, schweift mit dem Aufkommen des „Im- Heer an ausgewiesenen Musikwis- seph II. Mozart zum „Komponisten immer wieder ab. Auch der Stil pressionismus“ und der weltoffe- senschaftlern einfach keinen der kaiserlich-königlichen Kam- des Autors ist nicht dazu angetan, nen Groupe des Six rasch als anti- Komponisten, keinen Theoretiker mermusik“ ernannt. 800 Gulden die rund 300 Seiten zum zitierten quiert galt. Überhaupt entpuppt sowie keine sozial- und kulturge- Jahresgeld waren ihm damit si- „anregenden Leseerlebnis“ wer- sich die bereits 1991 in englischer schichtlichen Aspekte übersehen cher. Was ihm neben dieser regel- den zu lassen. Weshalb hier vor al- und nicht etwa zuerst in französi- zu haben, die für die Geschichte der mäßigen Einnahmequelle und lem Wissenschaftler auf ihre Kos- scher Sprache veröffentlichte, Kirchenmusik maßgeblich waren. dem angesehenen Titel „Kaiserli- ten kommen, in geringerem Um- jetzt endlich auch in Deutsch vor- Und selbstverständlich stößt man cher Hofkomponist“ aber beson- fang auch Musiker, besonders liegende Fauré-Biografie als eine bei den 1300 Stichwörtern immer ders in die kreativen Karten spiel- Dirigenten. Der Verlag wendet faktenreiche, so glänzend ge- wieder auch auf Persönlichkeiten, te, war die völlige Freiheit von ir- sich nach eigenem Bekunden mit schriebene wie übersetzte Rehabi- die heute nur noch den absoluten gendwelchen Verpflichtungen. seiner Reihe an „jeden Musik- und litation eines fälschlicherweise Fachleuten ein Begriff sind. Sei es Und so konnte Mozart nach ganz Kulturinteressierten“. Dieser Ziel- Verkannten und Unterschätzten. nun der Mailänder Domkapell- neuen Sternen greifen, wie er in gruppe aber sollte man eine der- Guido Fischer meister Franchino Gaffurio oder einem Brief feststellte: „Nun stehe art akademische Herangehens- Bärenreiter, 644 S. € 49,95 Christiane Mariane von Ziegler, ich vor der Pforte meines Glückes.“ weise wie hier nicht zumuten. Die von der Bach einige Kantatentexte Dieses Bekenntnis hat Wolff jetzt Verantwortlichen sollten ihre Pro- vertont hatte. Mag sich mancher seiner Betrachtung von Mozarts gramm- bzw. Autorenpolitik dies- Artikel vielleicht nur an die Spe- Jahren 1788 – 1791 vorangestellt, bezüglich überdenken und sich zialisten richten, so zeigt sich aber die mit Mythen aufräumt, um entscheiden, für welche Leser- auch da die eigentliche Stärke die- nicht nur anhand von Analysen all schaft sie die Titel publizieren. Si- ses schon jetzt als Standardwerk der gewichtigen, späten Meister- belius-Fans haben es also weiter- zu bezeichnenden Lexikons. Denn werke an des Pudels bzw. Mozarts hin nicht leicht. Michael Blümke im Grunde gibt es von A bis Z Schaffenskern zu gelangen. Zwi- Laaber, 331 S., 34,80 € 56 einführendem Essay und den Einzelartikeln im zweiten Teil des „Musikinstrumentenführers“ verliert, umso sicherer wird das Gefühl, dass auch der heutige Instrumentenstand nur eine Momentaufnahme ist, in- mitten der sich unablässig ändernden ästhetischen An- sprüche an den Orchesterklang. Wie schon im ersten M Teil, der den historischen Instrumenten gewidmet war, hat das Label Ricercar dem Lexikon (das dies- mal separat in drei Sprachen erschienen ist und die Magazin 154 Seiten komplett in deutscher Übersetzung nutzt) auf 8 CDs Klangbeispiele zu allen Instrumenten ver- sammelt. Diese aber sind – und das ist der Clou und unterscheidet diesen Führer von früher erschienenen, Die Strauss-Feierlichkeiten sind eröffnet wie David Munrows Pionierleistung – keine Einspieler, die Das Verdi- und Wagner-Jubiläum ist noch nicht zu Ende, das Instrument isoliert zeigen, sondern Stücke oder Sätze da wird schon das Strauss-Jahr 2014 eingeläutet. Zum aus Kompositionen. Carsten Hinrichs 150. Geburtstag des Münchner Komponisten am 11. Juni bringt Warner zwei Boxen mit EMI-Material zum Feierpreis Musikinstrumentenführer, II. Teil: 1800 – 1950, Buch + heraus: Die eine beinhaltet auf 9 CDs fast alle Orchester- 8CDs, Ricercar/Note 1 werke, die andere präsentiert auf 22 CDs zehn seiner Opern. Leitfaden der historischen Instrumente, Buch + 8CDs, Rudolf Kempes Einspielungen der Tondichtungen und Ricercar/Note 1 sonstigen Orchesterkompositionen mit der großartigen Staatskapelle Dresden datieren zwar aus der ersten Hälfte Great Britten! der 70er-Jahre, gehören aber nach wie vor zu den maßgeb- Obwohl Benjamin Britten ein Mann des 20. Jahrhunderts lichen Aufnahmen. Zwischenzeitlich hatte EMI die Bänder gewesen ist, verkörperte er doch den musikalischen All- schon an Brilliant lizensiert, sich dann aber wohl dieser rounder, wie er für das 19. Jahrhundert typisch gewesen ist. Schätze erinnert und ihnen ein – gut gelungenes Denn neben seiner ersten Passion, dem Komponieren, be- – Remastering gegönnt, wodurch man sie jetzt in schäftigte er sich als glänzender Dirigent und Pianist immer einem offeneren, weiteren Klangbild genießen kann. wieder mit dem klassischen Werkkanon. Angefangen Bei den Opern ist Rudolf Kempe zwar mit einer von Bachs „Johannes-Passion“ über Mozart-Sinfonien „Ariadne auf Naxos“ (mit Janowitz in der Titelrolle) bis hin zu Schubert-Liedern und der Kammermusik etwa ebenfalls vertreten, der stabführende Dirigent dort eines Claude Debussy. Und der vor hundert Jahren, am 22. ist aber Wolfgang Sawallisch. Mit fünf Werken be- November 1913 im Südosten Englands geborene Britten streitet er die Hälfte der Box, die alle großen Opern besaß als Interpret ein derart untrügliches Gespür für die von Richard Strauss berücksichtigt – nur die Tiefe und den Gehalt der Noten, dass fast immer Stern- „Arabella“ fehlt, von der es aber tatsächlich weder stunden herauskamen. Heute zählen seine Schubert-Auf- im EMI- noch im Warner-Katalog eine Einspielung nahmen als Liedbegleiter von Altistin Kathleen Ferrier bzw. gibt. Unter den Aufnahmen findet sich nicht eine Kröte, Tenor Peter Pears zu den wegweisenden Einspielungen. dafür aber sogar ein Klassiker wie der Karajan-“Rosen- Und auch die Gesamtaufnahme von Henry Purcells „The kavalier“ mit Schwarzkopf und Raritäten wie „Intermezzo“ Fairy Queen“ aus dem Jahr 1970 hat nichts von ihrem oder „Friedenstag“. Für etwa 50 Euro bekommt man durch Esprit eingebüßt – auch wenn Britten sich hier wie über- die Bank hohe und höchste Qualität, ideal also für Strauss- haupt im Barockfach wenig um die historische Auf- Einsteiger. Michael Blümke führungspraxis kümmerte, die da schon in vollem Gange war. Dementsprechend muss man sich erst einmal wieder Strauss: Complete Orchestral Works, 9 CDs & Strauss: The hineinhören in diese leicht romantischen Klangwelten. Great Operas, 22 CDs, Warner Aber was Britten da mit der großen alten Sängergarde, mit Heather Harper, Helen Watts und John Shirley-Quirk allein Kampf um den Konzertsaal in zwei Bach-Kantaten an geradezu überirdisch schönen Nur allzu leicht verdrängt man als Konzertbesucher, wie Momenten bietet, lohnt bereits die Investition in diese 27 kurz die Zeitspanne ist, die das Orchester in seiner heutigen CD-Box mit sämtliche Aufnahmen des Dirigenten Form und Zusammensetzung tatsächlich das Podium be- und Pianisten Britten. Hinzu kommen aber nicht herrscht. Nach Jahrhunderten nur geringster Änderungen nur seine unvergleichlichen Partnerschaften waren die Herausbildung standardisierter Ensembles und mit Svjatoslav Richter, Mstislaw Rostropowitsch das solistische Spiel des Virtuosen um 1800 der Zünd- und immer und immer wieder Peter Pears. Bei stoff, der die Entwicklung der Instrumente rasant be- den auch zahlreichen, erstmals auf CD veröffent- schleunigte. Die Halbierung der Instrumentenanzahl seit lichten Einspielungen kann man so manche Ent- der Renaissance stand auf der anderen Seite das Feilen an deckungen aus der English Connection machen. Spieltechniken, Klangvolumen und Klangfarben gegenüber. Da gibt es ein u.a. von Britten, Michael Tippett Auch im Zuge dieser Entwicklung wurden Sackgassen be- und William Walton geschriebenes Gemein- schritten, haben sich Hybridinstrumente gebildet und sind schaftswerk oder das Oratorium „The Dream of Gerontius“ wieder verschwunden, darunter Arpeggione und Baryton, von Edward Elgar. Guido Fischer Harpolyre und Echokornett oder der Serpent. Andere Ver- treter – wie das Saxophon – traten erst im 20. Jahrhundert Benjamin Britten: The Performer, 27 CDs, Decca/Universal ihren Siegeszug an. Je mehr man sich in Jérôme Lejeunes 57 Vorgestellt von Boulevard Löffel Leichtigkeit: Bunte Klassik Ein Schuss Jazz,einePriseFilm,ein Ein Schuss 58 Valentina Lisitsa liver Buslau Oliver „miroir(s)“ vielfältigeBezüge – schafft von Klang der Formation, die mitihrem Album Jazz. Klavier, Saxofon undViola prägen den undImprovisationenments von Klassik bis kleinstem Raum –mitraffinierten Arrange Contraste musikalische für Vielfalt auf seit dreizehnSchon Jahren steht das Ensemble ­Grenzgänge Kammermusikalische Valentina Liszt LisitsaPlays der 12.Ungarischen Rhapsodie. tiefschwarz-dämonischen h-Moll-Ballade und Schubert- undVerdi-Transkriptionen, einer brecherischen „Elcontrabandista“, mit des großen Romantikers –mitdem- hals und geradezu fiebrig vibrierendes Porträt glitzerndes, poetisches, dramatisches herrscht. Das Liszt-Album ist ein wuchtiges, sie die großen Klassiker der Klavierliteratur be ventionellen Vertriebskanälen, wie meisterhaft und nun zeigt die Künstlerin auch auf den kon Natürlich folgte dann doch einCD-Vertrag – Konzertprogramme zusammenstellen dürfen. Fans ihrEigen, die übrigens auch imNetz ihre publikum – und nennt mehr als 60 Millionen perYouTubeLisitsa direkt an das Musik sich die ukrainische Pianistin Valentina Ohne Agentur und Plattenvertrag wandte Pianistin die Selbst ist , Decca/Universal - - - - Ensemblepianisten Karol Beffa versteckt. sich inder Komposition „China Town“ des sogar biszum Endzeit-Choral „Dies irae“, der Satie bis Bach, von Mozart bis Purcell und Kammerakademie Potsdam, Fundstücke: Husadel oder Willy Menden. Gustav Bumcke, Bräu, Albert Hans Felix senkung verschwanden: Richard Beckmann, von Tonsetzern, deren Namen fast inder Ver - aus der Zeitvon 1929bis1950–komponiert Charakterstücke nachromantischem Vorbild vor. EssindSalonpiècen, Tanzstückchen und mit Christoph Israel amKlavier die Fundstücke Jazz undKlassikHier stellt changiert. Ernst ja seitJahrhundertbeginn immerzwischen schütteter Werke das Blasinstrument, für das 1994 – und kam durch sie auf die Spur ver- Ernst traf die immernochrüstige Dame der Vorkriegszeit. Ihrjunger Kollege Johannes Larssen, eineder großen Saxofonvirtuosinnen gessener Ikonen: Da gab eszum Beispiel Ingrid Die Musikgeschichte ist voller zu Unrecht ver- ­Saxofon Fast Vergessenes das für miroir(s): Symphonic Klezmer: Rhapsodien vorüberziehen. Kompositionen,fältigen die wie fantastische Dimensionen –mit12atmosphärisch viel- akademie Potsdaminsinfonische der Sprung zu verwandeln, folgt hier mitder Kammer- Klezmer inhöchst artifizielleKammermusik des Klezmer. esihmbisher, Gelang den weltweit die Fans begeistert, alsneueStimme Mentors Giora Feidman, der mitseinemTrio David Orlowsky giltalsNachfolger seines Klezmer des Sinfonie a bonnenten-CD: T EnsembleContraste, Ernst, Israel, Israel, Ernst, David Orlowsky Trio, rack 2 Es-Dur/Edel Sony naïve/Indigo David Orlowsky David

Fotos: Decca/Gilbert François; Felix Broede Doktor Stradivari Musik-Krimi

Folge 6: Brankos „Ave Maria“ Von Oliver Buslau

ommissar Reuter gab Gas. Der temperierten Klaviers‘ als Begleitung zum schwere Wagen raste durch die Üben“, erklärte er. Auf dem Tisch lag eine CD- Nacht. Doktor Stradivari atmete tief Box. Sie enthielt das berühmte Klavierwerk Kdurch. „Wollen Sie uns umbringen?“, in der Aufnahme von Angela Hewitt. „Ich ver- fragte er. suche es immer wieder und wieder. Ich habe „Es kommt auf jede Sekunde an. Vor einer lange nicht mehr gespielt. Aber Angela Hewitt knappen Stunde hat es einen Einbruch in einer begleitet großartig.“ Er lächelte. Geigenbauwerkstatt gegeben. Der Dieb wurde „Das Alibi beruht nur auf Ihrer Aussage“, überrascht und konnte ohne Beute fliehen. sagte Reuter. „Nachbarn, die Sie gehört haben Die Art, wie er vorgegangen ist, trägt die Hand- könnten, gibt hier nicht.“ schrift von Fred Branko. Wenn er kein Alibi hat, kriegen wir ihn endlich.“ Branko lebte in einem Seitengebäude Doktor Stradivari eines ehemaligen Fabrikgeländes. Aus dem Inneren drang der Klang einer ermittelt – und Sie Violine, begleitet vom Klavier. Der Geiger war Anfänger, das war deutlich zu hören. können gewinnen! „Das kenne ich“, sagte Reuter. „Das ist das ‚Ave Maria‘ von Charles Gounod. Wir Wenn Sie die Lösung wissen, schreiben Sie sie an hatten es im Musikunterricht. Gounod [email protected] oder postalisch an hat die Melodie über das erste Präludium RONDO, Johannisplatz 3a, 81667 München – Ihre aus dem ‚Wohltemperierten Klavier‘ Kontaktdaten nicht vergessen! Unter allen Zuschrif­ von Johann Sebastian Bach gelegt. Zwei ten verlost RONDO in Kooperation mit dem Label Stücke in einem in perfekter Harmonie Hyperion fünf Exemplare der neuen CD von Marc- – herrlich. Aber jetzt müssen wir stören.“ André Hamelin mit Klavierkonzerten von Charles Sie klingelten, als das Stück knapp Gounod. Einsendeschluss ist der 15. Dezember. zwanzig Takte gelaufen war. Die Geige brach ab, aber das Klavier spielte weiter. Branko, ein hagerer Glatzkopf, öffnete – Violine und Bogen in der Hand. Reuter Branko blieb gelassen. „Trotzdem haben konfrontierte ihn mit seinem Verdacht. Sie keinen Beweis.“ „Oh doch“, schaltete sich „Ich kann den Einbruch nicht verübt nun Doktor Stradivari ein. „Wir brauchen das haben“, sagte Branko ruhig. „Ich bin seit Alibi nicht zu überprüfen. Herr Branko lügt Stunden dabei, das berühmte ‚Ave Maria‘ uns an. Das ist offensichtlich.“ zu üben. Meine Schwester möchte, dass ich Wieso ist sich Doktor Stradivari so sicher? es übermorgen auf ihrer Hochzeit vortrage. www.oliverbuslau.de Dafür frische ich extra mein Geigenspiel auf. Kommen Sie herein, ich habe nichts zu ver- Auflösung aus Magazin 5/2013: bergen.“ Es stimmt zwar, dass alle drei – Haydn, „Wer spielt denn da Klavier?“, fragte Reuter. Mozart, Beethoven – in Wien lebten, aber Branko führte sie in ein kleines Wohn- nie zur selben Zeit. Selbst wenn Beethoven zimmer, wo ein Notenständer mit der Solo- schon 1785 Mozart in Wien besucht haben stimme des „Ave Maria“ stand. Das Klavier- sollte, wäre Haydn zu der Zeit sicher noch spiel kam aus Lautsprecherboxen. Branko in Esterháza gewesen. Zudem gehörte der stellte die Musik aus. junge Beethoven 1789 noch nicht zu den

Fotos: Decca/Gilbert François; Felix Broede Felix Decca/GilbertFotos: François; „Ich nehme eine Aufnahme des ‚Wohl- Komponisten des Verlegers Artaria. 59 Termine Oper

Cavalli Wagner Lezioni di tenebra Tristan und Isolde Eisenach (30.1.2014), ML: (25.1.2014), ML: Thüringer Max Renne Martin Lukas Meis- Landestheater O ter, R: John Dew (0 36 91) 25 62 19 Stemann u. a. Rein Gold Britten Millöcker (9.3.2014), ML: Mar- The Turn Of The Der Bettelstudent oper kus Poschner, R: Ni- Screw (15.2.2014), (7.12.2013), ML: colas Stemann ML: Michael Cook, R: Carlos Domínguez- BMW Welt Jazz Award 2014: Zum 6. Mal Lothar Krause bewerben sich gleich sechs vielversprechende Deutsche Oper Nieto, R: Wolfgang (0 30) 3 43 84 01 Verdi Quetes Jazz-Bands um den mit 15.000 Euro dotierten Otello (15.3.2014), Berlioz Bellini BMW Welt Jazz Award. Unter dem Motto „Sense Aachen ML: Anna Skryleva, Fausts Verdammnis I puritani (23.2.2014), ML: Do- R: Gerhard Hess Of Humour“ präsentieren sich dann ab Januar Theater (15.2.2014), ML: Leo in sechs kostenfreien Sonntagsmatineen in der (02 41) 4 78 42 44 nald Runnicles, R: Christian Spuck Düsseldorf- McFall, R: Bernd- Verdi Münchner „BWM Welt“ Ensembles wie etwa Duisburg Dieter Müller das New Yorker Quartett „Mostly Other People Don Carlos (9.2.2014), ML: Ka- Bern Deutsche Oper Do The Killing“(19.1.). Wer ins große Finale am 3. Essen zem Abdullah, R: Mi- Stadttheater am Rhein Mai einziehen und schließlich den Preis abräu- chael Helle 00 41 (0) 3 13 29 52 52 (02 11) 8 90 82 11 Aalto Theater men wird, entscheidet eine hellhörige Fachjury. Janáček Mozart (02 01) 8 12 22 00 www.bmw-welt.com Basel Das schlaue Füchs- Die Zauberflöte Massenet lein (25.1.2014), ML: (7.12.2013), ML: Werther Tickets: (0 89) 54 81 81 81 Theater Axel Kober, R: Barrie (00 41) 61 2 95 11 33 Mirga Gražinyte-Ty- (30.11.2013), ML: la, R: Markus Bothe Kosky Tschaikowski Sébastien Rouland, Künneke Wagner Eugen Onegin R: Carlos Wagner Der Vetter aus Lohengrin (18.1.2014), ML: Dingsda (9.3.2014), (18.1.2014), ML: Bellini Giuliano Betta, R: ML: Kevin John, R: Axel Kober, R: Sabi- La straniera Corinna von Rad Mara Kurotschka ne Hartmannshenn (2.3.2014), ML: Jo- Holliger Mozart sep Caballé-Dome- Schneewitchen Bremen Le nozze di Figaro nech, R: Christof Loy (20.2.2014), ML: (1.2.2014), ML: Heinz Holliger, R: Theater Christoph Altstaedt, (04 21) 36 53 33 33 Frankfurt/ Achim Freyer, Se- R: Michael Hampe 15. Kissinger Winterzauber: Klassik, bastian Hirn Verdi Main Jazz und mehr als nur ein Schuss Weltmusik Ravel La traviata Oper (24.11.2013), ML: Dortmund – bei solchem musikalischen Spektrum wird L‘Enfant et les sorti- (0 69) 1 34 04 00 N.N., R: Benedikt Theater lèges (29.3.2014), Enescu einem beim Kissinger Winterzauber erneut ML: David Cowan von Peter (02 31) 5 02 72 22 Oedipe (8.12.2013), warm ums Herz (19.12. – 11.1.). Und für die ent- Puccini Wagner ML: Alexander Lieb­ sprechenden Temperaturen sorgen etwa die Berlin La bohème Tannhäuser (26.1.2014), ML: reich, R: Hans Klazz Brothers & Cuba Percussion, die Band (1.12.2013), ML: Ga- Komische Oper Markus Poschner, R: briel Feltz, R: Kay Neuen­fels Spark mit ihrem Mix aus Klassik und Minimal (0 30) 47 99 74 00 Benedikt von Peter Voges Reimann Music sowie Sax-Urgestein Klaus Doldinger. Bernstein Martinů Lehár Die Gespenster­ Im Finale lässt Violinist Ingolf Turban schließ- West Side Story Juliette (29.3.2014), Der Graf von Luxem- sonate (29.1.2014), (24.11.2013), ML: lich bei Paganini die Saiten glühen! ML: Clemens Heil, R: burg (11.1.2014), ML: Karsten Koen Schoots, R: John Fulljames ML: Motonori Ko- Janusch­ke, R: Wal- www.kissingerwinterzauber.de Barrie Kosky bayashi, R: Thomas ter Sutcliffe Tickets: (09 71) 8 04 84 44 Kálmán Enzinger Chemnitz Verdi Die Herzogin von Rossini Falstaff (9.2.2014), Chicago (konzer- Städtische Theater Aschenputtel ML: Bertrand de Bil- tant) (22.12.2013), (03 71) 40 00 - 430 (22.3.2014), ML: Mo- ML: János Kovács ly, R: Keith Warner Mozart tonori Kobayashi, R: Prokofjew Don Giovanni Erik Petersen Der feurige Engel (30.11.2013), ML: Gelsenkirchen (19.1.2014), ML: Felix Bender, R: Mi- Dresden Musiktheater im Henrik Nánási, R: chael Heinicke Revier Benedict Andrews Sächsische Verdi Staatsoper (02 09) 4 09 72 00 Dostal Don Carlos (03 51) 4 91 17 05 Augst Clivia (8.3.2014), (1.2.2014), ML: Strauss Stadt der 1000 Feu- Bach-Festival-Arnstadt 2014: Mit ML: Kai Tietje, R: Ste- Frank Beermann, R: Elektra (19.1.2014), er (21.2.2014), ML: dem Konzert „Bach For Brass“, gespielt vom fan Huber Helen Malkowsky ML: Christian Thiele- Christian Jeub, R: Blechbläserensemble Ludwig Güttler, wird Staatsoper im Bellini mann, R: Barbara Oliver Augst, John Norma (8.3.2014), das 10. Bach-Festival-Arnstadt eröffnet – an Schillertheater Frey Birke (0 30) 20 35 45 55 ML: Felix Bender, R: jenem Ort, an dem auch Bachs große Karrie- Christopher Alden Schostakowitsch Janáček re begann. Vom 21. – 30. März gastieren zudem Verdi Moskau, Tscherjo- Jenůfa (22.3.2014), Il trovatore muschki ML: Rasmus Bau- exzellente Bach-Interpreten wie Cellist Se- (29.11.2013), ML: Darmstadt (21.2.2014), ML: mann, R: Michael bastian Klinger sowie der Violinist und ECHO- Daniel Barenboim, Mikhail Agrest, R: Staatstheater Schulz Klassik-Preisträger Linus Roth. Und den krö- R: Philipp Stölzl (0 61 51) 2 81 16 00 Christine Mielitz Lehár nenden Abschluss gestaltet mit Singer Pur das Janáček Verdi Strauss Katja Kabanowa Das Land des Lä- wohl bekannteste deutsche Vokalensemble. La traviata Guntram (konzer- (25.1.2014), ML: Si- (7.12.2013), ML: Eli- tant) (23.2.2014), chelns (30.3.2014), www.bachfestival.arnstadt.de mon Rattle, R: An- as Grandy, R: John ML: Omer Meir Well- ML: Rasmus Bau- Tel.: (0 36 28) 60 20 49 drea Breth Dew ber mann, R: N.N. 60 Janáček Günter Wallner, R: Genf Das schlaue Füchs- Tobias Kratzer Leipzig Grand Théâtre lein (9.3.2014), ML: Händel Opernhaus 00 41 (0) 22 418 31 30 Lawrence Foster, R: Giulio Cesare in (03 41) 1 26 12 61 Wagner Johannes Erath Egitto (6.2.2014), Wagner Siegfried ML: Attilio Cremone- Die Walküre (30.1.2014), ML: Hannover si, R: Michael Sturm- (7.12.2013), ML: Ulf Ingo Metzmacher, R: inger Schirmer, R: Rosa- Staatsoper mund Gilmore Dieter Dorn, Heinz (05 11) 99 99 11 11 Prokofjew Wanitschek José Carreras: Am 17. Dezember gibt Mascagni Die Liebe zu den Donizetti Don Pasquale der katalanische Star-Tenor José Carreras in Verdi Cavalleria rusticana drei Orangen (8.2.2014), ML: Nabucco (12.1.2014), ML: Ka- (20.3.2014), ML: Ale- der Braunschweiger VW-Halle sein einziges Anthony Bramall, R: (28.2.2014), ML: ren Kamensek, R: xander Soddy, R: Deutschland-Konzert in diesem Jahr. Und mit John Fiore, R: Ro- Immo Karaman Lindy Hume Philipp Himmel- seinem gefühlvoll-samtigen Timbre stimmt land Aeschlimann mann er mit ausgewählten Arien auf Weihnachten Leoncavallo Lausanne Luzern Gera Pagliacci ein. Begleitet wird er u.a. vom Staatsorches- Opéra Theater Theater (12.1.2014), ML: Ka- +41 (0) 2 13 10 16 00 +41 (0) 4 12 10 66 18 ter Braunschweig. Und als besondere Gäste 0 34 57 - 58 50 ren Kamensek, R: Händel hat Carreras die russische Sopranistin Natalia Philipp Himmel- Offenbach Zaufke Le voyage dans la Alcina (11.1.2014), Ushakova sowie die ukrainische Crossover- mann ML: , Babytalk lune (7.1.2014), ML: Grétry R: Nadja Loschky Künstlerin Kamaliya eingeladen. (30.11.2013), ML: Laurent Gendre, R: Die Schöne und das Tickets und Infos: www.reservix.de bzw. (0 18 Thomas Wicklein, R: Olivier Desbordes Smyth Cornelia Poppe Tier (13.3.2014), ML: The Boatswain‘s 05) 70 07 33 Verdi Puccini Anja Bihlmaier, R: Mate (15.2.2014), Luisa Miller La bohème Zuzana Masaryk ML: Andrew Dun- (21.3.2014), ML: Ro- (7.12.2013), ML: Britten scombe, R: Hersilie berto Rizzi Brignoli, Laurent Wagner, R: Ein Sommernachts- Ewald Anthony Pilavachi traum (29.3.2014), R: Giancarlo del Mo- naco Bizet Britten ML: Karen Kamen- Carmen (23.2.2014), Peter Grimes sek, R: Michiel Dij- ML: Howard Arman, (21.3.2014), ML: kema Lübeck R: Tobias Kratzer Laurent Wagner, R: Theater Kay Kuntze Innsbruck (04 51) 7 45 52 Magdeburg Landestheater Lortzing Theater Graz 00 43 (0) 5 12 52 07 44 Der Wildschütz (03 91) 5 40 65 55 Yundi: „Yundis Musik ist voller Fantasie, er Oper Netzer (17.1.2014), ML: An- Rossini ist ein wahrer Musikpoet.“ Mit diesen Worten Mara (7.12.2013), dreas Wolf, R: 00 43 (0) 3 16 80 00 Der Barbier von Se- hat sich einmal Maestro Seiji Ozawa vor dem ML: Alexander Anthony Pilavachi villa (25.1.2014), Puccini chinesischen Weltstar-Pianisten Yundi ver- Turandot Rumpf, R: Johannes Zemlinski ML: Kimbo Ishii-Eto, (18.1.2014), ML: Do- Reitmeier Der Zwerg R: Christian von Götz beugt. Im Frühjahr 2014 gastiert der einstige mingo Hindoyan, R: Wagner (18.2.2014), ML: Strauss Gewinner des renommierten Chopin-Wettbe- Parsifal (16.2.2014), Ryusuke Numajiri, Marco Arturo Marelli Der Rosenkavalier werbs nun mit drei exklusiven Konzerten in ML: Alexander R: Bernd Reiner Krie- (22.2.2014), ML: Janáček Deutschland. Auf dem Programm von Yundis Jenůfa (29.3.2014), Rumpf, R: Johannes ger Kimbo Ishii-Eto, R: ML: Dirk Kaftan, R: Reitmeier Zemlinski Olivia Fuchs Recitals in Hamburg (4.3.), München (11.4.) und Peter Konwitschny Wildhorn Eine florentinische Händel Berlin (15.4.) stehen Werke von Beethoven und Jekyll und Hyde Tragödie Otto (15.3.2014), Chopin, sowie Schumanns Fantasie op. 17. (22.3.2014), ML: (18.2.2014), ML: ML: Stephan Schultz, Halle Tickets und Infos: www.deag.de bzw. (0 18 Hansjörg Sofka, R: Ryusuke Numajiri, R: Arila Siegert Opernhaus Johannes Reitmeier, R: Bernd Reiner Krie- 06) 9 99 00 05 55 (03 45) 2 05 02 22 Roger E Boggasch ger Mannheim Sekles Gluck Schahrazade Köln Nationaltheater Armide (28.2.2014), (06 21) 1 68 01 50 (30.11.2013), ML: ML: Christoph Spe- Josep Caballé Do- Opernhaus Verdi (02 21) 22 12 84 00 ring, R: Michael menech, R: Axel Wallner Falstaff Köhler Langemann (14.12.2013), ML: Mozart Musik (7.12.2013), Dan Ettinger, R: Die Zauberflöte ML: Walter Kobéra, Lüneburg Christof Nel R: Helene Hegemann (25.1.2014), ML: An- Theater Prokofjew dreas Henning, R: Strauß (0 41 31) 4 21 00 Die Liebe zu den Axel Köhler Die Fledermaus Massenet drei Orangen (konzertant) David Zinman: Nur wenige Beethoven- Werther (14.2.2014), ML: (29.12.2013), ML: Einspielungen haben solch ein riesiges Echo (12.12.2013), ML: Dan Ettinger, R: Cor- Hamburg Gerrit Prießnitz Thomas Dorsch, R: dula Däuper ausgelöst wie die aller Sinfonien mit dem Zü- Hamburgische Rihm Friedrich von Mans- Verdi richer Tonhalle-Orchester und seinem Chefdi- Staatsoper Jakob Lenz (0 40) 35 68 68 berg Stiffelio (29.3.2014), (22.3.2014), ML: Ale- rigenten David Zinman. Bevor man nun nach Hilsberg ML: Alois Seidlmeier, Bizet jo Perez, R: Beatrice R: Regula Gerber 18 erfolgreichen Jahren auseinandergeht, er- Max und Moritz Carmen (19.1.2014), Lachaussée klingen die neun Sinfonien mit den fünf Kla- ML: Alexander Sod- (19.1.2014), ML: De- borah Coombe, R: München vierkonzerten ab dem 14. Mai erneut in einem dy, R: Jens-Daniel Klagenfurt Herzog Nilufar K Münzing Bayerische fünfteiligen Beethoven-Zyklus. Einen Vorge- Hogarth Stadttheater Orff Staatsoper schmack auf das Ereignis bekommt man be- 0043 (0) 46 35 40 64 (0 89) 21 85 19 20 Zwerg Nase Carmina Burana reits im Silvesterkonzert mit der Neunten. (2.2.2014), ML: Ben- Kálmán (8.3.2014), ML: Tho- Strauss jamin Gordon, R: Ni- Die Csárdásfürstin mas Dorsch, R: Hajo Die Frau ohne Schat- www.tonhalle-orchester.ch cola Panzer (19.12.2013), ML: Fouquet ten (21.11.2013), Tickets: (00 41) 044 206 34 34 61 Termine Oper/Klassik

ML: Kirill Petrenko, Fabrizio Ventura, R: Navok Zeller Heggie Dvořák R: Krzysztof Warli- Kobie van Rensburg And The Trains Kept Der Vogelhändler Dead Man Walking Rusalka (26.1.2014), (23.11.2013), ML: (24.1.2014), ML: ML: Jiri Belohlavek, kowski Berlioz Coming … (23.2.2014), ML: Pe- An-Hoon Song, R: Gregor Rot, R: David R: Sven-Eric Bechtolf Verdi Benvenuto Cellini Marcel Keller Freeman La forza del destino (15.2.2014), ML: Fa- ter Tilling, R: Stefan Cilea (22.12.2013), ML: brizio Ventura, R: Otteni Bach Adriana Lecouvreur Asher Fisch, R: Mar- Aron Stiehl Johannes-Passion St. Gallen (16.2.2014), ML: tin Kušej Oldenburg (18.1.2014), ML: An- Evelino Pidò, R: Da- Waits dreas Hotz, R: An- Theater vid McVicar, Justin +41 (0) 7 12 42 05 05 Mozart The Black Rider Staatstheater drej Woron Way La clemenza di Tito (1.3.2014), ML: Mi- (04 41) 2 22 51 11 Ponchielli Dvořák (10.2.2014), ML: Ki- chael Barfuß , R: La Gioconda Theater an der Strauß Vanda (15.3.2014), rill Petrenko, R: Jan Frank Behnke (1.2.2014), ML: Pie- Wien Die Fledermaus ML: Daniel Inbal, R: Bosse tro Rizzo, R: Rosetta (00 43) (01) 5 88 85 Sullivan (30.11.2013), ML: Robert Lehmeier The Pirates Of Pen- Paul-Johannes Kir- Cucchi Schubert Staatstheater Lazarus am Gärtnerplatz zance (29.3.2014), schner, R: K D Janáček (0 89) 21 85 19 60 ML: Stefan Veselka, Schmidt Pforzheim Das schlaue Füchs- (11.12.2013), ML: Michael Boder, R: R: Holger Seitz Theater lein (19.2.2014), ML: Hiller Sciarrino Claus Guth Der Flaschengeist Lohengrin (0 72 31) 39 24 40 Attilio Tomasello, R: (24.1.2014), ML: Mi- Nürnberg (25.1.2014), ML: Yu- Kálmán Nicola Raab Rameau Platée (17.2.2014), chael Brandstätter, Staatstheater val Zorn, R: Thomas Gräfin Mariza R: Nicole Claudia Fiedler (31.12.2013), ML: ML: William Christie, (01 80) 5 23 16 00 Stralsund R: Robert Carsen Weber Martin Hannus, R: Wagner Mozart Theater Vor- Mozart Das Rheingold Così fan tutte Wolf Widder pommern Volksoper Die Entführung aus (30.11.2013), ML: (31.1.2014), ML: Ro- Offenbach (0 38 31) 2 64 61 24 (00 43) 15 14 44 36 70 ger Epple, R: Niklaus dem Serail Marcus Bosch, R: Hoffmanns Erzäh- Humperdinck Strauß Helbling (30.1.2014), ML: Georg Schmiedleit- lungen (1.3.2014), Hänsel und Gretel Eine Nacht in Vene- Marco Comin, R: Ste- ner Tschaikowski ML: Markus Huber, (24.11.2013), ML: dig (14.12.2013), phanie Mohr Strauss Eugen Onegin R: Bettina Lell Egbert Funk, R: ML: Alfred Eschwé, Arabella (1.2.2014), (28.3.2014), ML: Horst Kupich R: Hinrich Horstkot- Thomas Bönisch, R: te Münster ML: Marcus Bosch, Regensburg Wagner R: Andreas Baesler Julia Hölscher Britten Theater Theater Lohengrin (02 51) 5 90 91 00 Händel (09 41) 5 07 24 24 (7.12.2013), ML: Albert Herring Judas Maccabeus Osnabrück Golo Berg, R: Dirk (15.2.2014), ML: Mozart Puccini (23.2.2014), ML: Pe- Löschner Gerrit Prießnitz, R: Die Zauberflöte Städtische La bohème ter Tilling, R: Stefan Brigitte Fassbaender (30.11.2013), ML: Bühnen (7.12.2013), ML: Tet- Otteni (05 41) 3 23 33 14 suro Ban, R: Johan- Stuttgart Wiesbaden nes Pölzgutter Staatstheater Wagner (07 11) 20 20 90 Hessisches Die Feen (25.1.2014), Staatstheater Ayres (06 11) 13 23 25 ML: Tetsuro Ban, R: Peter Pan Verlosung Florian Lutz (19.12.2013), ML: Prokofjew Bock Roland Kluttig, R: Die Liebe zu den Anatevka Frank Hilbrich drei Orangen (30.11.2013), ML: Der Fotograf und Autor Arne Reimer hat für sein neues Buch (22.3.2014), ML: Andre N.N., R: Andrea Zsolt Hamar, R: Ans- „American Jazz Heroes“ (Jazz Thing Verlag) einige der großen Wunderzaichen gar Weigner Schwalbach (2.3.2014), ML: Syl- ­amerikanischen Helden des Jazz zu Hause besucht. Entstanden vain Cambreling, R: Verdi sind nicht nur sehr private und ungewöhnliche Fotografien der Saarbrücken Jossi Wieler, Sergio La forza del destino Morabito (25.1.2014), ML: ins ­Alter gekommenen Heroen, sondern auch spannende Gesprä- Saarländisches Wolfgang Ott, R: che mit Ausnahme-Musikern, die als Sidemen oder Leader in den Staatstheater Immo Karaman ­großen Jazz-Formationen des 20. Jahrhunderts die Entwicklung (06 81) 3 22 04 Trier Cavalli des klassischen modernen Jazz geprägt haben. Puccini Theater La Calisto Tosca (24.11.2013), (0651) 7 18 18 18 (8.3.2014), ML: Sé- ML: Will Humburg, Lortzing bastien Rouland, R: RONDO verlost 3 Exemplare des Buchs „American Jazz Heroes“. R: Dagmar Schling- Der Wildschütz Teresa Reiber Einsendungen mit Angabe einer Post-Adresse und dem Stichwort mann (15.3.2014), ML: „Jazz Heroes“ bitte bis 10. Dezember an Strauß Joongbae Jee, R: Zürich Die Fledermaus Matthias Kaiser [email protected] oder postalisch an (14.12.2013), ML: Opernhaus (00 41) 12 68 66 66 RONDO, Johannisplatz 3a, 81667 München. Thomas Peuschel, R: Ulm Ralf Nürnberger Lange Das Gespenst von Massenet Theater (07 31) 1 61 44 44 Canterville Werther (23.11.2013), ML: (22.2.2014), ML: Strauss Der Rosenkavalier Francesco Angelico, Thomas Peuschel, R: R: Jasmina Hadziah- Jetske Mijnssen (23.1.2014), ML: Timo Handschuh, R: metovic Matthias Kaiser Beethoven Schwerin Gluck Fidelio (8.12.2013), Mecklen- Iphigenie en Tauride ML: Fabio Luisi, R: burgisches (6.3.2014), ML: Da- Andreas Homoki Staatstheater niel Montané, R: Igor Händel (03 85) 5 30 01 23 Folwill Alcina (26.1.2014), Puccini ML: Giovanni Anton- La bohème ini, R: Christof Loy (22.11.2013), ML: Wien Daniel Huppert, R: Staatsoper Gregor Horres (00 43) 15 14 44 22 50 62 27.11. Ludwigs- Diana Damrau hafen, Feier- 7.12. Mailand (I), abendhaus Teatro alla der BASF Scala K 2.12. Elmau, Schloss 12.12. Mailand (I), 4.12. Hamburg, Teatro alla Laeiszhalle Scala Klassik 6.12. Münster, Uni- 15.12. Mailand (I), versität Teatro alla 10.4. Hannover, Scala Kuppelsaal im 18.12. Mailand (I), HCC Teatro alla Claudio Abbado Scala Piotr Beczała 4.12. Wien (A), 22.12. Mailand (I), Musikverein Teatro alla Kolja Blacher 5.12. Wien (A), Scala Musikverein 17.12. Basel (CH), 28.12. Mailand (I), Stadtcasino Teatro alla Roberto Alagna 19.1. Stuttgart, Scala 30.3. Berlin, Liederhalle 31.12. Mailand (I), Deutsche Oper 20.1. Stuttgart, Teatro alla 2.4. Berlin, Liederhalle Scala Deutsche Oper 31.1. Berlin, 3.1. Mailand (I), 6.4. Berlin, Komische Oper Teatro alla Deutsche Oper Scala 10.4. Berlin, Rafał Blechacz Deutsche Oper 11.2. Hannover, Plácido Domingo 13.4. Berlin, Kuppelsaal im 29.11. Berlin, Staats- Deutsche Oper HCC oper im 2.4. Stuttgart, Schillertheater Nicolas Altstaedt Liederhalle 4.12. Berlin, Staats- 10.12. Solingen, oper im Theater und Gábor Boldoczki Schillertheater Konzerthaus 23.11. München, 7.12. Berlin, Staats- 11.12. Remscheid, Prinzregenten- oper im Teo-Otto- theater Schillertheater Theater 25.11. Wien (A), 11.12. Berlin, Staats- 22.1. Wien (A), Musikverein oper im Konzerthaus 28.11. Stuttgart, Schillertheater 23.1. Wien (A), Liederhalle 15.12. Berlin, Staats- Konzerthaus oper im Cuarteto Casals Schillertheater FOTO: LINUS ROTH © WWW.WILDUNDLEISE.DE J Piotr Anderszewski 26.11. Basel (CH), 19.12. Berlin, Staats-  Stadtcasino oper im 21.11. Hamburg, DM_109x150.indd 1 17.09.13 15:24 Laeiszhalle 29.11. Dortmund, Schillertheater 22.11. Hamburg, Konzerthaus 22.12. Berlin, Staats- Laeiszhalle 15.1. Hannover, oper im 21.03.-30 .03.2014 Congress Schillertheater 24.11. Lübeck, w w w. b a c h f e s t iva l . a r n s t a d t . d e Musik- und Centrum Kongresshalle 16.1. Luxemburg Gustavo Dudamel 5.12. Leipzig, Ge- (LU), Phil- 21.11. Frankfurt/ wandhaus harmonie Main, Alte FR., 21.03.2014 6.12. Leipzig, Ge- Oper BLECHBLÄSERENSEMBLE wandhaus Riccardo Chailly 5.12. Berlin, Phil- LUDWIG GÜTTLER 28.11. Berlin, Phil- harmonie Bach for Brass Vladimir Ashkenazy harmonie 6.12. Berlin, Phil- 6.1. Essen, Phil- 29.11. Berlin, Phil- harmonie SO., 23.03.2014 harmonie harmonie 7.12. Berlin, Phil- SEBASTIAN KLINGER 11.1. Mannheim, 1.12. Berlin, Phil- harmonie J. S. Bach – Solosuiten für Cello Congress harmonie Center Rosen- 29.12. Leipzig, Ge- Quatuor Ebène SA., 29.03.2014 garten wandhaus 17.12. Neuss, Zeug- LINUS ROTH Die drei Sonaten 17.2. Berlin, Phil- 30.12. Leipzig, Ge- haus harmonie wandhaus 18.12. Gauting, SA., 29.03.2014 Bosco Kultur- 31.12. Leipzig, Ge- ROTARY-ORCHESTER Cecilia Bartoli wandhaus haus DEUTSCHLAND 26.1. Zürich (CH), 11.1. Wien (A), 3.2. Stuttgart, Bach und Söhne Opernhaus Musikverein Liederhalle 31.1. Zürich (CH), 12.1. Wien (A), 4.2. Frankfurt/ SO., 30.03.2014 Main, Alte Opernhaus Musikverein SINGER PUR Bach 2.2. Zürich (CH), 27.2. Leipzig, Ge- Oper Der Tag mit seinem Lichte Originalan Opernhaus wandhaus 6.2. Mönchen- schauplätzen- 5.2. Zürich (CH), 28.2. Leipzig, Ge- gladbach, MODERN-VIELSEITIG-WELTKLASSE: ERLE- BEN SIE 30 ERSTKLASSIGE PROGRAMM- erleben! Opernhaus wandhaus Kaiser-Fried- PUNKTE IN DER BACHSTADT ARNSTADT. 7.2. Zürich (CH), 2.3. Leipzig, Ge- rich-Halle Opernhaus 10.4. Berlin, Phil- PAUSCHALE: 2 X Ü/F IM 3-STERNE-HOTEL wandhaus + EINTRITT IN DAS SCHLOSSMUSEUM UND 9.2. Zürich (CH), 6.3. Leipzig, Ge- harmonie DIE BACHAUSSTELLUNG + KAFFEEGEDECK Opernhaus wandhaus + KONZERTTICKET = 110,00 € P.P. IM DZ 7.3. Leipzig, Ge- Ludovico Einaudi INFOS: TOURIST-INFORMATION ARNSTADT Lisa Batiashvili wandhaus 22.3. Braun- TEL.: 0 36 28 / 60 20 49 | FAX: 0 36 28 / 66 18 47 E-MAIL: [email protected] 26.11. Kiel, Schloss 8.3. Leipzig, Ge- schweig, WEB: WWW.BACHFESTIVAL.ARNSTADT.DE wandhaus Staatstheater

63 Krankenkasse Termine Klassik/Jazz

24.3. Düsseldorf, Nelson Freire 21.3. Freiburg, Jonas Kaufmann Tonhalle 14.2. Luzern (CH), Konzerthaus 22.12. München, Verlag: Kunst- und Kulturpublikationen 25.3. Hamburg, KKL 22.3. Heidelberg, National- RONDO GmbH, Johannisplatz 3a, 81667 Congress 6.3. Leipzig, Ge- Stadthalle theater Center 23.3. Heidelberg, München, Tel. 089/614 658 53, Fax 089/614 wandhaus 25.12. München, 26.3. Bielefeld, 7.3. Leipzig, Ge- Stadthalle National- 658 57, E-Mail [email protected] Rudolf Oetker wandhaus 24.3. Hannover, theater Halle 8.3. Leipzig, Ge- Kuppelsaal im 28.12. München, Büro Berlin: 27.3. Dortmund, wandhaus HCC National- Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin, Konzerthaus 24.4. Berlin, Phil- 28.3. Frankfurt/ theater Tel. 030/414 781 761, Fax: 030/414 781 713 harmonie Main, Alte 2.1. München, Mojca Erdmann 27.4. Leipzig, Ge- Oper National- Internet: www.rondomagazin.de 21.12. Köln, Phil- wandhaus theater harmonie Martin Grubinger 5.1. München, Herausgeberin: Verena von der Goltz 31.12. Berlin, Sol Gabetta 22.11. Baden-Baden, National- Konzerthaus 15.12. Hannover, Festspielhaus theater Chefredakteur: Carsten Hinrichs (ch) 1.1. Berlin, Sendesaal des 18.3. Frankfurt/ 8.1. München, Konzerthaus NDR Main, Alte National- Redaktionsassistentin: Anna Vogt 14.1. Frankfurt/ 17.12. Braun- Oper theater Main, Alte schweig, 11.1. München, Autoren dieser Ausgabe: Michael Oper Stadthalle René Jacobs National- Blümke(mb), Arnt Cobbers (ac), Oliver Buslau, 2.3. München, 21.1. Ludwigs- 22.11. Wien (A), theater Josef Engels (joe), Guido Fischer (gf), Thomas National- hafen, Feier- Theater an der theater abendhaus Wien Leonidas Kavakos Fitterling (tf), Robert Fraunholzer (rfr), 5.3. München, der BASF 24.11. Wien (A), 10.1. St. Pölten (A), Matthias Kornemann (mk), Reinhard Lemelle National- 20.4. Baden-Baden, Theater an der Festspielhaus (rl), Roland Mackes, Raoul Mörchen, Carsten theater Festspielhaus Wien 11.1. Wien (A), 8.3. München, Niemann (cn), Matthias Siehler, Werner 29.11. Freiburg, Musikverein National- John Eliot Gardiner Konzerthaus 12.1. Wien (A), Stiefele (ws), Michael Wersin (mw), Marcus A. theater 24.11. Bern (CH), 1.12. Köln, Phil- Musikverein Woelfle 14.3. Bonn, Kulturcasino harmonie 17.2. München, Beethoven 25.11. Luzern (CH), 11.12. München, National- Hinweise Oper, Festival, Konzert: Halle KKL Prinzregenten- theater 26.11. Zürich (CH), Guido Fischer 15.3. Frankfurt/ theater 18.2. München, Main, Alte Tonhalle 15.12. Berlin, National- Bildredaktion: Oliver Tenhoven Oper 28.11. Genf (CH), Konzerthaus theater Victoria Hall 30.3. Köln, Phil- Termine: Anna Vogt Isabelle Faust 13.2. Leipzig, Ge- Janine Jansen harmonie 28.11. Erlangen, wandhaus 2.12. Berlin, Phil- 31.3. Köln, Phil- Art Director: Arndt Knieper Heinrich-Lades 14.2. Leipzig, Ge- harmonie harmonie wandhaus Halle 4.12. München, Produktion: Rüdiger Kern 29.11. Bamberg, Prinzregenten- Magdalena Kožená Christian Gerhaher Konzert- und theater 14.12. Wien (A), 14.12. Berlin, Phil- Abo + Vertrieb: Susanne Lanzinger Kongresshalle 5.12. Wien (A), Musikverein harmonie (Tel. 089/614 658 80), 12.12. Kaisers­ Konzerthaus 15.12. Wien (A), 15.12. Berlin, Phil- lautern, 8.12. Baden-Baden, Musikverein [email protected] harmonie Fruchthalle Festspielhaus 13.1. Berlin, Phil- 16.12. Berlin, Phil- 14.1. Detmold, 12.12. Bielefeld, harmonie Anzeigen Tonträger: Marike Hasler harmonie Konzerthaus Rudolf Oetker (Tel. 08137/ 63 28 722), 6.2. Leipzig, Ge- Kammer- der Musik- Halle wandhaus musiksaal [email protected] hochschule 5.3. Dortmund, 7.2. Leipzig, Ge- 27.2. Berlin, Phil- 16.1. Frankfurt/ Konzerthaus wandhaus harmonie Anzeigen Veranstalter und Marken: Main, Alte 7.3. Frankfurt/ 9.2. Berlin, Phil- 28.2. Berlin, Phil- Ulrike Oertel Oper harmonie Main, Alte harmonie (Tel. 030 / 414 781 760 / Fax 030 / 414 781 713 / Kammer- Oper 1.3. Berlin, Phil- Julia Fischer mobil 0160 / 73 74 624), musiksaal harmonie 29.11. Wien (A), Philippe Jordan 13.4. Baden-Baden, [email protected] 27.2. Berlin, Phil- Musikverein harmonie 21.12. München, Festspielhaus 1.12. Zürich (CH), Philharmonie 18.4. Baden-Baden, Anzeigen Österreich/Schweiz: 28.2. Berlin, Phil- Tonhalle harmonie Festspielhaus Hanna Schrader, Tel.: 0049 89 51874 053, 10.12. Berlin, Phil- 1.3. Berlin, Phil- Sharon Kam [email protected] harmonie harmonie 8.12. Stuttgart, Lang Lang Kammer- 6.3. Wien (A), Liederhalle 20.3. Baden-Baden, Online: musiksaal Theater an der 9.12. Stuttgart, Festspielhaus 25.1. Dresden, Büro Hamburg: Hartmut Winter (Online- Wien Liederhalle 22.3. Frankfurt/ Schauspiel- 8.3. Wien (A), 11.12. Hannover, Main, Alte Marketing), (Tel. 040 / 53 27 13 85 / mobil 0177 / haus Theater an der Congress Oper 772 12 62), [email protected] 26.1. Dresden, Wien Centrum 24.3. Hamburg, Schauspiel- 12.12. Düsseldorf, Laeiszhalle Druck: ADV Schoder, Augsburger Druck- u. haus Vittorio Grigolo Tonhalle 26.3. Essen, Phil- Verlagshaus GmbH 4.12. Wien (A), 13.12. Bremen, harmonie Juan Diego Flórez Staatsoper Sendesaal RONDO erscheint sechsmal jährlich. 28.11. Essen, Phil- 7.12. Wien (A), 27.1. München, Albrecht Mayer harmonie Staatsoper Philharmonie 24.11. Münster, Uni- Abonnement für ein Jahr: Deutschland u. 11.12. Wien (A), versität Österreich 28 €, weiteres Ausland 56 € – bitte Evgenia Fölsche Staatsoper Miloš Karadaglić 28.11. Halle, Neues 30.11. Bielefeld, 9.12. Zürich (CH), Theater bei Bestellung Bank­verbindung für Last- Rudolf Oetker Hélène Grimaud Kongresshaus 29.11. Germering, schrifteinzug mit BIC und IBAN angeben. Halle 9.3. Berlin, Phil- 11.12. Stuttgart, Stadthalle 14.12. Nürnberg, harmonie Liederhalle 1.12. Hannover, Das nächste RONDO erscheint am Meistersinger- 17.3. Wien (A), 23.3. München, Sendesaal des Donnerstag, 6. Februar 2014. halle Musikverein Philharmonie NDR 64 3.12. Hagen, Stadt- 1.3. Berlin, Phil- Ragna Schirmer 14.1. Darmstadt, Iiro Rantala halle harmonie 21.11. Halle, Puppen- Centralstation 9.12. Krefeld, Stadt- 31.12. Bamberg, 13.4. Baden-Baden, theater theater Konzert- und Festspielhaus 22.11. Halle, Puppen- Three Fall 13.12. Schwäbisch Kongresshalle 18.4. Baden-Baden, theater J 5.12. Lübeck, CVJM Gmünd, 12.1. Köln, Phil- Festspielhaus 23.11. Halle, Puppen- 6.12. Gartow, Prediger harmonie theater Wendlandjazz 14.12. Rottenmann 13.1. Frankfurt/ Miklós Perényi 20.12. Halle, Puppen- Jazz 7.12. Rostock, Jazz- (A), Kultursaal Main, Alte 6.12. Hamburg, theater club 15.12. Altdorf (CH), Oper Laeiszhalle 21.12. Halle, Puppen- 12.12. Landshut, Theater Uri 20.2. Ludwigs- theater Jazzfreunde 16.12. Krefeld, Stadt- Anne-Sophie Mutter hafen, Feier- 22.12. Coswig, Villa theater 19.4. Baden-Baden, abendhaus Teresa Torsten Goods Festspielhaus der BASF 24.1. Halle, Bernard Allison 24.1. Illingen, Christian Steyer Puppentheater 16.1. Weinheim, Kulturforum 8.12. Zepernick, Anna Netrebko Jerusalem Quartet 25.1. Halle, Puppen- Café Central 25.1. Herford, Musik Sankt-Annen- 29.11. Berlin, Staats- 7.12. Hamburg, theater 18.1. Hannover, Kontor Kirche oper im Laeiszhalle 26.1. Halle, Puppen- Blues Garage 12.12. Leipzig, Schillertheater 10.12. Pullach, theater 19.1. Bonn, Äl Jawala Evangelisch- 4.12. Berlin, Staats- Bürgerhaus Harmonie 23.11. Freiburg, Jazz- reformierte oper im 12.12. Köln, Phil- King’s Singers 20.1. Kaisers- haus Kirche zu Schillertheater harmonie 13.12. Leer, Theater lautern, 6.12. Karlsruhe, Leipzig 7.12. Berlin, Staats- 16.1. Hamburg, an der Blinke Kammgarn Tollhaus 19.12. Berlin, oper im Laeiszhalle 7.3. Linz (A), 24.1. Freiburg, Jazz- 14.12. Plauen, Malz- Passionskirche Schillertheater Brucknerhaus haus haus 20.12. Dresden, 11.12. Berlin, Staats- Alle Termine 28.1. Aschaffen- Annenkirche oper im Christian burg, Colos- Nils Landgren 21.12. Chemnitz, St. Schillertheater finden Sie Thielemann Saal 4.12. Flensburg, Markus Kirche 15.12. Berlin, Staats- auch auf 28.1. Berlin, Phil- 29.1. Hamburg, Deutsches 22.12. Berlin, Stadt- oper im harmonie Downtown Haus kloster Segen Schillertheater www.rondo- 13.2. Dresden, Bluesclub 6.12. Hannover, 23.12. Berlin, Kaiser- 19.12. Berlin, Staats- Sächsische Theater am Wilhelm-Ge- oper im magazin.de Staatsoper Till Brönner Aegi dächtnis- Schillertheater 6.3. Frankfurt/ 4.12. Berlin, 7.12. Bremen, Kirche 22.12. Berlin, Staats- Artemis Quartett Main, Alte Konzerthaus Musical oper im 20.11. Wien (A), Oper 7.12. Baden-Baden, Theater Tingvall Trio Schillertheater Konzerthaus 8.3. Wien (A), Festspielhaus 21.3. Düsseldorf, 6.12. Hamburg, 22.11. Bonn, Musikverein 8.12. München, Robert Fabrik Georg Nigl Beethoven­ 9.3. Wien (A), Herkulessaal Schumann 7.12. Amsterdam haus Musikverein 10.12. Dortmund, Saal Julian Wasserfuhr (NL), Het 25.11. Berlin, Phil- 14.3. Baden-Baden, Konzerthaus 22.3. München, 10.1. Rostock, Jazz- Muziektheater harmonie Festspielhaus 11.12. Hamburg, Muffathalle club 10.12. Amsterdam 11.12. Schweinfurt, 15.3. Baden-Baden, Laeiszhalle 23.3. Dresden, Alter 11.1. Bad Salz- (NL), Het Theater Festspielhaus Schlachthof hausen, Muziektheater 12.12. Frankfurt/ Klazz Brothers 25.3. Erlangen, Staatsbad 13.12. Amsterdam Main, Alte Mitsuko Uchida 21.11. Minden, Heinrich-Lades (NL), Het Oper 15.12. Berlin, Phil- Stadttheater Halle Michael Wollny Muziektheater harmonie 28.11. Düsseldorf, 26.3. Neunkirchen/ 21.3. Düsseldorf, 17.12. Amsterdam Sir Simon Rattle Kammer- Savoy Theater Saar, Neues Robert (NL), Het 11.12. Wien (A), musiksaal 1.12. Berlin, Phil- Gebläsehaus Schumann Muziektheater Konzerthaus 18.1. Baden-Baden, harmonie 27.3. Stuttgart, Saal 20.12. Amsterdam 12.12. Wien (A), Festspielhaus 4.12. Frankfurt/ Theaterhaus 22.3. München, (NL), Het Konzerthaus 21.2. Dortmund, Main, Alte 28.3. Dortmund, Muffathalle Muziektheater 14.12. Wien (A), Konzerthaus Oper Konzerthaus 23.3. Dresden, Alter 23.12. Amsterdam Konzerthaus 5.12. Fürth, Stadt- 29.3. Hamburg, Schlachthof (NL), Het 15.12. Wien (A), Alisa Weilerstein theater Laeiszhalle 25.3. Erlangen, Muziektheater Konzerthaus 17.12. Stuttgart, 12.12. Stuttgart, 31.3. Frankfurt/ Heinrich-Lades 26.12. Amsterdam 29.12. Berlin, Phil- Liederhalle Liederhalle Main, Alte Halle (NL), Het harmonie 30.12. Hamburg, 13.12. Herford, Musik Oper 26.3. Neunkirchen/ Muziektheater 30.12. Berlin, Phil- Laeiszhalle Kontor Saar, Neue 29.12. Amsterdam harmonie 14.12. Bochum, Jahr- Nguyên Lê Gebläsehalle (NL), Het 31.12. Berlin, Phil- Antje Weithaas hunderthalle 25.4. Basel (CH), 27.3. Stuttgart, Muziektheater harmonie 10.12. Genf (CH), 16.12. Wien (A), Jazz Festival Theaterhaus 15.1. Wien (A), 25.1. Berlin, Staats- Victoria Hall Theater am 26.4. Winterthur 28.3. Dortmund, Konzerthaus oper im 15.12. Bern (CH), Spittelberg (CH), Alte Konzerthaus Schillertheater Kulturcasino 19.12. Görlitz, Kaserne Dorothee Oberlinger 29.1. Berlin, Staats- Gerhart 28.11. Goldegg (A), oper im Carolin Widmann Hauptmann- Gregory Porter Schloss Schillertheater 23.11. Köln, Phil- Theater 21.11. Berlin, Phil- American Jazz 11.12. Ingolstadt, 1.2. Berlin, Staats- harmonie 21.12. Bad Kissingen, harmonie Stadttheater oper im 13.12. Berlin, Radial- Regentenbau Kammer- Heroes – jetzt 20.12. Zürich (CH), Schillertheater system musiksaal Lily Dahab gewinnen auf Tonhalle 6.2. Berlin, Staats- 14.12. Berlin, Radial- 23.11. Hamburg, oper im system 23.11. Hamburg, Laeiszhalle S. 62 Mark Padmore Schillertheater 15.12. Berlin, Radial- Jazzclub im 24.11. Bremen, Die 19.12. München, 9.2. Berlin, Staats- system Stellwerk Glocke Herkulessaal oper im 24.11. Kiel, 25.11. Düsseldorf, 20.12. München, Schillertheater KulturForum Tonhalle Herkulessaal 10.1. Singen, Jazz 27.2. Berlin, Phil- András Schiff Club harmonie 11.12. Frankfurt/ 11.1. Bamberg, 28.2. Berlin, Phil- Main, Alte Jazzclub harmonie Oper

65 Von Neues von derHinterbühne Namen, Nachrichten,Nettigkeiten: Zugabe 66 noch nichtnoch imSack macht nun auch Riccardo Chailly offiziell Schluss offiziell

R Die Scala hat obert F obert Getäuscht: Gehindert: Gehindert: René Kollo

Sieger. Auf dem zweiten Platzlandete das das Cleveland Orchestra alsunangefochtener das beste Orchester der Welt sei,ergab sich stimmung in angeblich 97 Ländern, welches die Webseite „Bachtrack.com“. BeieinerAb Büchern widmen. frage bestätigte, nun dem Schreiben von erhalten habe. Kollo willsich, wie erauf Nach dass erkeine entsprechenden Angebote mehr Diese Fama sich habe sorasch verselbständigt, Siegfried undTannhäuser abgeben wollte. kürzt worden, wonach erRollen wie Tristan, Karriere sei durch falschever Gerüchte - Kollo hatte schonvor Jahren bekannt, seine mehr“, sowird erinMedienberichten zitiert. seine Bühnenkarriere. „keine Erhabe Lust Helden-Tenöre der Nachkriegszeit, beendet Concert OrchestraConcert Der VaterDer von views mitdem Geiger kategorisch ausgespart. Inzwischen werden private ThemenbeiInter- Einflussbereich seinerEltern zu entziehen. Karriere verlassen, Deutschland umsich dem hatte einerWunderkind- nachAnfängen Geigenüben gezwungen worden ist. Garrett in welchem Umfang Garrett alsKindzum grafieSohnes seines vor. Es geht umdie Frage, gehtBongartz, gerichtlich gegen eineBio Chefdirigenten David Brophy. handelt sich vielmehr umeine Spekulation Zeitungsberichten –nochnicht sosicher. Es Leiter der Mailänder Scala wird, ist –entgegen folger von Daniel Barenboim alsmusikalischer raunholzer Was Online-Umfragen wert sind,zeigt René Kollo Ob Riccardo Chailly (75),einerder bedeutendsten David Garrett inDublin unter seinem tatsächlich Nach

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– um den russischen Präsidenten– umden russischen macht wurde. Bei dem Käufer handelt es sich MatsuevDenis auf das Objekt aufmerksam ge zahlt worden sein, der durch den Pianisten trag bereits von einemKäufer perScheck be gesetzt. Einziger Haken: Angeblich soll der Be bei Luzern) ist mit18Millionen Franken an städter See (vis-à-vis von Wagners Tribschen, Das Anwesen inHertenstein amVierwald- Sergei Rachmaninow steht zum Verkauf. Wunsch-Kandidat des Orchesters sein. Luisi Kosky Putin Übersetzung“ vonÜbersetzung“ inszenierung von „Così fan tutte“ die „Nazi- Komponisten profiliert,für die ist Neu- erreichen. Peinlich, peinlich. Nachfragen eineStellungnahme für nicht zu IntendantLenz ein.Der war trotz beharrlicher „unzählige Übersetzungen“ der „Così“, räumte Dirigenten Hermann Levi stammten. Esgebe profiliert, die bis dahin von dem jüdischen von Mozart-Übersetzungendie ‚Arisierung’ Joseph Goebbelsundhatte sich seit1938durch arbeitete das Propaganda-Ministerium für von Hintergründe nicht informiert.Schünemann den Intendanten indes überdie historischen künstlerischen Gründen“ erfolgt. Manhabe Lenz bestätigte, „aus seidie Entscheidung wendet worden. Wie Chef-Dramaturg Ulrich Berlin, die sich unter Intendant Berlin. aufnehmeneinmal müsse, soVengerov in die erauf Schallplatte eingespielt habe, noch glaube ernunmehr, dass erdie meisten Werke, neu studiert (besonders habe Elman), Mischa Geigen-Schuleer die russische nocheinmal Zittern imrechten Armeingestellt. Nachdem wichtheben imFitness-Studio hatte sich ein tritte abgesagt hatte. Nach regelmäßigem Ge 2007 gesundheitsbedingt alle weiteren Auf Geiger wiederaufgenommen, nachdem er italienischen Zeitung „LaRepubblica“ des „Corriere della Sera“. Dagegen wird von der Die Schweizer Villa des Komponisten Maxim Vengerov Ausgerechnet ander Komischen Oper alsNachfolger genannt. Ersoll angeblich . mitder Wiederentdeckung jüdischer Georg Schünemann hat seineKarriere als Vladimir Barrie Fabio ver ------fing von vorne an vorne von fing VengerovMaxim russischer Hand in allerhöchster Rachmaninoff-Villa Gekauft: ­Übersetzung zweifelhafte verwendet eine Berliner ‚Così‘ DieGekentert: Gehoben:

Fotos: René Kollo (l. o.); Maxim Vengerov (r. M.); Komische Oper/Monika Rittershaus (r. u.) Fotos: René Kollo (l. o.); Maxim Vengerov (r. M.); Komische Oper/Monika Rittershaus (r. u.) Kr_ShopHighlights_Rondo_220x300.indd 1 shop.klassikradio.de Schiller, Netrebko, Villazónuvm. Neue Klassikvon:Yiruma, Einaudi, New Classics Vol. 1 internationalen Weihnachtslieder allerZeiten. Erleben Siedieschönstendeutschenund mit HolgerWemhoff Weihnachten 4er CD-Box 4er CD-Box Klassik RadioShopHighlights La Traviata, Rigoletto, Tannhäuser, uvm. Lohengrin, Tristan undIsolde,Aida, Wagner undVerdi und Entspannen. Feinste WinterklassikzumGenießen mit HolgerWemhoff Winterabende 4er CD-Box 4er CD-Box 11.11.13 12:47