Frühling 2019 Ausgabe 61 klassikerleben Empfehlungen des Klassikfachhandels

Ragna Schirmer • Khatia Buniatishvili • Dorothee Oberlinger Martin Kohlstedt • Maurice Steger • Frieder Bernius u.v.a.

klassikerleben.de EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser, ein Hauch von Frühling durchzieht die aktuellen Neuerscheinungen. Keine Geringere als die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča hat Lieder aus Spanien, Italien und Lateinamerika auf- genommen, wo die Sonne bekanntlich ein wenig wärmer strahlt als bei uns in Nordeuropa. Und wo das Frühjahr seine zarten Blüten treibt und womöglich sogar Frühlingsgefühle die Folge sind, ist ein Liederzyklus wie Robert Schumanns „Dichterliebe“ auch nicht verkehrt. Christian Jost hat die Lieder jetzt für hohe Stimme und neun Instrumentalisten bearbeitet. Zur Jahreszeit passende Lieder wie „Maikäfer flieg“ sind auch bei dem verblüffenden Album „Volkslieder Reloaded“ vom Ensemble Quadro Nuevo und dem Münchner Rundfunkorchester enthalten.

Aber wir sollten bei all der Sehnsucht nach Licht und Wärme die übrigen Jahreszeiten nicht ver- gessen. Das haben Sol Gabetta und die Cappella Gabetta jedenfalls nicht getan. Elegant ist ihre Idee, Piazzollas Musik mit Vivaldis „Jahreszeiten“ zu „Tango Seasons“ verschmelzen zu lassen. Von Südamerika bis nach Italien scheint da kein Weg zu weit, in der Musik gemeinsame Wurzeln zu finden. Den niederländischen Pianisten Joep Beving hält es aber nicht auf unserem Planeten. Mit seinem neuen Album „Henosis“ strebt er in kosmische Welten und lässt sich erstmals von anderen Instrumenten begleiten.

Begleiten, und zwar gleich vom ganzen Gewandhauschor, lässt sich auch der Komponist und Elektronikspezialist Martin Kohlstedt auf seinem neuen Album „Ströme“. Und wo wir schon bei Chören sind, dürfen der Rundfunkchor Berlin mit einer fulminanten Brahms-Aufnahme und der Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius mit einer atemberaubenden „Missa solemnis“ als kleiner Vorgeschmack auf das Beethoven-Jahr 2020 natürlich nicht fehlen.

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HIGHLIGHTS: L. A. Philharmonic Centenary Edition (S. 4), Khatia Buniatishvili (S. 5), Quadro Nuevo (S. 5), Joep Beving (S. 6), Frieder Bernius/Kammerchor & Hofkapelle Stuttgart (S. 7), Dorothee Oberlinger (S. 8), Maurice Steger (S. 9), Silver-Garburg Piano Duo (S. 10), Nikola Djoric (S. 11), Martin Kohlstedt (S. 12), Ragna Schirmer (S. 13) HÄNDLER (S. 14) – HÄNDLERPORTRÄT: Bongartz - Musik in allen Formaten, Erlangen (S. 15) Bleiben Sie auf dem Laufenden und bestellen Sie unseren Newsletter auf www.klassikerleben.de

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BILDNACHWEISE: © Gregor Hohenberg/DG (1/3 Garanca), Sam Comen (4 Dudamel/LA Philharmonic), Esther Haase (5 Buniathishvili), David Gazarov (Quadro Nuevo), Rahi Rezvani (6 Beving), Gudrun Bublitz (7 Bernius), Johannes Ritter (8 Oberlinger), MolinaVisuals (9 Steger), Neda Navaee (10 Silver-Garburg), Nancy Horowitz (11 Djoric), Peter Runkewitz (12 Kohlstedt), Maike Helbig (13 Schirmer), Julien Fertl (15 Plattenladen), Franca Bongartz (15 Bongartz)

klassikerleben 2 KLASSIKERLEBEN.DE TITEL

Elīna Garanča Sonne in Sinn und Kehle Sol y vida, die Sonne und greift sie auch zu Evergreens, die normalerweise das Leben, sind Begriff e, Tenöre für sich reklamieren. Das für Enrico Caruso die uns fröstelnde Nord- einst entstandene „Core ’ngrato“ gehört dazu, aber europäer ja das ganze auch Ernesto de Curtis „Torna a Surriento“ und „Non Jahr über in Scharen gen ti scordar di me“. Süden treiben. Von dun- klen Winterabenden und Der aus Sevilla stammende Gitarrist und Arrangeur verregneten Ausflügen José Maria Galliardo del Rey hat für die Deutsche wüsste auch der lettische Opernstar Elīna Garanča Grammophon schon etliche Alben eingespielt. Neben genügend Lieder zu singen. Jetzt aber steht der Süden Rodrigos Gitarrenkonzert veröff entlichte er unter und seine Lebensfreude spendende Musik für sie im anderem die CDs „14 Maneras de echarte de menos“, Fokus. Lieder aus Spanien, Italien und Lateinamerika „Pasión Española“ oder „Habanera – Canción del stehen im Mittelpunkt, darunter Agustin Laras unver- amor“. Klar, dass ein Spanier Astor Piazzolas Klassiker zichtbarer Hit „Granada“ in einem Arrangement des „Maria de Buenos Aires“ mit besonderer Leidenschaft Dirigenten Karel Mark Chichon und das Lied „Gracias für Garanča und Gitarrenbegleitung in Szene setzen a la vida“ der chilenischen Folkloremusikerin Violeta kann. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der Lieder- Parra Sandoval in einem Arrangement von José Maria zyklus „No t’amo più“ von Francesco Paolo Tosti, aus Galliardo del Rey. In der Begleitung des Orquesta dem Garanča ebenfalls ein Lied für „Sol y vida“ ausge- Filarmónica De Gran Canaria von den Kanaren, wo wählt hat. Der Caruso-Freund und italienische Sänger ja bekanntlich ewiger Frühling herrscht, kann dabei Tosti stammte auch aus dem klassischen Genre, natürlich nichts schiefgehen. genau wie Garanča. Er war einst Schüler des italie- nischen Opernkomponisten Saverio Mercadante und Es ist das erste Mal, dass Elīna Garanča mit Liedern, benutzte in seiner Musik Mittel, die einer Opernsän- Canzonen und Tangos ihr klassisches Repertoire auf gerin wie Garanča natürlich aufs Beste vertraut sind. so konsequente Weise erweitert. Mit ihrem Tim- bre und der charakteristischen Tönung ihres ebenso Deutsche Grammophon/Universal Music strahlenden wie warm schimmernden Mezzosoprans CD 4836217 / ab 10.05. erhältlich

klassikerleben 3 NEUERSCHEINUNGEN

Los Angeles Philharmonic Orchestra Ein Jahrhundert- Orchester! Vor 100 Jahren wurde das Los Angeles Philharmonic von William Andrews Clark Junior und dem ersten Chefdirigenten Walter Henry Rottwell gegründet. Mit ehemaligen Chefdirigenten wie Otto Klemperer, Zubin Mehta, Carlo Maria Giulini, André Previn, Esa-Pekka Salonen und seit 2009 Gustavo Dudamel hat es sich zu einem zur Jubiläums-Welttournee des Orchesters erschei- der vielseitigsten und gefragtesten Orchester der nenden fulminanten Box in limitierter Aufl age mit Welt entwickelt. Zur Zeit seiner größten Erfolge leite- dem Titel „LA PHIL – 100 YEARS“. Die 32 CDs und 3 te aber auch der Filmmusikkomponist John Williams DVDs enthalten Erstveröff entlichungen von Auff üh- das Orchester 1978 zum ersten Mal in der Hollywood rungen unter der Leitung von Klemperer, Wallen- Bowl und sagte: „Es war ein aufregendes Angebot stein, van Beinum und sogar Strawinsky. Dr. Clemens und zugleich ein ehrenvolles.“ Die Verbindung zum Trautmann, der Präsident der Deutschen Grammo- Los Angeles Philharmonic hat der Weltstar bis heute phon, erklärt: „Wir freuen uns darauf, unsere Zusam- nicht ab reißen lassen. menarbeit mit Gustavo Dudamel und dem L. A. Phil Die Deutsche Grammo- fortzusetzen. Das 100-jährige Jubiläum bietet eine phon feiert das Jubiläum wunderbare Gelegenheit, die große künstlerische deshalb auch mit einer Kraft des Orchesters aufzuzeigen sowie seine innova- Hommage an den preis- tive Programmgestaltung und Öff entlichkeitsarbeit.“ gekrönten John Williams Deutsche Grammophon/Universal Music sowie einer parallel 32CD+3DVD 4836100

Gustavo Dudamel Celebrating John Williams Es ist nicht nur das benachbarte Hollywood, das Kaliforniens Vorzeigeorchester Los Angeles Philharmonic so stark mit der Geschichte der Filmmusik in Verbindung hat treten lassen. Dieses Orchester unterhält mit Komponisten der Filmmusikszene wie John Williams und vielen anderen über den Film hinaus einen engen Aus- tausch. Esa-Pekka Salonen etwa verstand das Orchester stets als ein Ensemble, das sich seinem Umfeld und den Menschen der Region gegenüber öff nen müsse, und begründete Filmmusikreihen. Bei dem hier veröff entlichten Live-Event „Celebrating John Williams“ steht mit dem Chefdirigenten Gustavo Dudamel ein Freund und Vertrauter des Soundtrack-Schöpfers von „Star Wars“, „Harry Potter“, „Indiana Jones“ oder dem bis heute furchteinfl ößenden „Jaws“ am Pult des Los Angeles Philharmonic. Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4836647

Christian Thielemann & Staatskapelle Dresden Messa da Requiem Das Gedenkkonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Christian Thiele- manns Leitung am 13. Februar 2014 liegt zwar schon mehr als fünf Jahre zurück, die prägenden Eindrücke hat aber keiner der live Dabeigewesenen je vergessen. Nun wird die Aufnahme dieses denkwürdigen Konzerts mit Verdis hochdrama- tischer Messa da Requiem, das im Gedenken an die grauenhafte Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 erinnert, bei Profi l Hänssler auf CD veröff entlicht. Thielemann folgte mit dieser Auff ührung einer Tradition der Staatskapelle Dresden, die ebenfalls am 13. Febru- ar, jedoch im Jahr 1951, der damalige Leiter Rudolf Kempe mit einer Auff ührung desselben Werks begründet hatte. Eine alljährliche Requiem-Auff ührung, nicht nur vom Requiem Verdis, gehört seitdem zu den nobelsten Aufgaben der Staatskapelle. Profi l Edition Günter Hänssler/Profi l Medien 2CD PH16075

klassikerleben 4 KLASSIKERLEBEN.DE NEUERSCHEINUNGEN

Khatia Buniatishvili Mit ganzer Seele Konsequent hat Khatia Buniatish- vili für ihr Label Sony einen groß- en Klavierkomponisten nach dem anderen „abgearbeitet“. Nach den gefeierten Alben mit Musik von Liszt, Chopin und Rachma- ninow sowie den Konzeptalben „Motherland“ und „Kaleidoscope“ folgt nun Schubert. Mit ganzer Seele und einer gehörigen Portion Gefühl widmet sich die georgische Pianistin hier nun der letzten Kla- viersonate D 960, dem Ständchen aus „Schwanen- keit und Ruhe mancher Passagen ein Abgrund. Die gesang“ D 957 in Liszts Bearbeitung sowie ausge- Freude wird von tiefer Melancholie getrübt, oder wählten Impromptus. All dies sind Werke, die die für abrupte Gesten attackieren einen eigentlich fried- ihre Interpretationskunst, aber auch ihre faszinie- vollen Verlauf. rende Bühnenpräsenz hochgelobte Pianistin lange Natürlich weiß die attraktive junge Solistin, die immer im Repertoire hat. Buniatishvili erfasst die ganze mal wieder auch Cover von Modemagazinen und Tiefe dieser Werke. Klar Fachzeitschriften ziert, in welch große Fußstapfen sie arbeitet sie die weiten ausgerechnet in Interpretationsfragen zu Schubert melodischen Bögen, aber tritt. Mit ihrem vollkommen freien Zugang aber fi n- auch die für Schubert det sie eine ganz eigene Sprache. Dazu gehören ein so typischen plötzlichen mitreißendes Cantabile, ein kühner Akzentreichtum Einbrüche heraus. Stets und Sinn für geschlossene Dramaturgien jedes ein- lauert bei diesem Kom- zelnen Satzes. ponisten trotz aller Selig- Sony Classical CD 19075841202

Quadro Nuevo Volkslieder erobern Konzertpodium Er habe immer große Unruhe gefühlt, sagte der 2003 gestorbene italienische Avantgardist Luciano Berio einmal, wenn er Volkslieder allein mit Klavierbeglei- tung gehört habe. Kurzerhand komponierte er 1964 darum den Zyklus Folksongs für Stimme und unter- schiedlichste Instrumentalbegleitungen. Ein wenig kann man dieses experimentelle Verfahren ja mit dem vergleichen, was das Weltmusik-Jazz-Ensemble Quadro Nuevo und das Münchner Rundfunkorches- ter mit ihrem Projekt „Volkslied Reloaded“ jetzt umgesetzt haben. Der Unterschied zu Berio ist aber, dass wir keinen Sänger und keine Texte hören. Das Ergebnis ist ein reines Instrumentalalbum, bei dem alle möglichen Stilrichtungen wie Bossa Nova, Tango, Jazz, Film- und Weltmusik ineinandergreifen, die ver- wendeten Volksliedweisen aber stets erkennbar blei- ganz neue Soundwelten. In einem Arrangement für ben. Unter der Leitung der Chefdirigentin der Phil- Saxofon, Akkordeon, Harfe, Kontrabass, Klavier und harmonie Salzburg, Elisabeth Fuchs, erobern mit dem Orchester klingen „Am Brunnen vor dem Tore“ und vom Münchner Rund- „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ natürlich völlig funkorchester beglei- anders. Die Macher sparen aber auch nicht mit Witz. teten Quadro Nuevo alte So gibt es beim Track „Servus Habibi“ mit „orienta- Lieder wie „Der Mond lischen Freunden“ sogar ein Potpourri bayerischer ist aufgegangen“, „Hoch Songs mit orientalischen Einfl üssen zu hören. auf dem gelben Wagen“ Sony Classical CD 19075928632 / ab 26.04. 2LP und „Maikäfer flieg“ 19075928631

klassikerleben 5 NEUERSCHEINUNGEN

Joep Beving In kosmische Welten Der niederländische Pianist Joep Beving verfolgt sei- nen künstlerischen Weg ganz konsequent. Die dem aktuellen Album „Henosis“ vorausgegangenen Alben „Solipsism“ und „Prehension“ waren auch von einem komplexen philosophischen Überbau geprägt. Beving regt mit seinem individuellen und doch vom Minima- lismus beeinfl ussten Stil zur inneren Einkehr an. Stets drängt seine Gedankenwelt ins Kosmische und Tran- szendentale, was bei „Henosis“ nun noch konkreter zum Leitmotiv erklärt wird. Bei den älteren Alben ver- ließ sich der Pianist mit der langen Haarmähne und dem rauschenden Bart noch allein auf sein ureigenes Ausdrucksmittel, den ganz speziellen Klang des von der Großmutter geerbten Flügels aus der Werkstatt Schimmel. Bei „Henosis“ wird das Klavier jetzt von anderen Instrumenten begleitet, ja Beving pausiert auch über längere Strecken und erweitert sein klang- Henosis auf die Vereinigung der Realität mit dem liches Ausdrucksspektrum um viele weitere Facet- uns Menschen Unbekannten des Kosmos ab. Viele ten. Mit von der Partie Titel des neuen Beving-Albums deuten auf diesen ist übrigens der Cellist gedanklichen Überbau hin. So lautet der Eingangs- Maarten Vos. titel „Unus mundus“, ein weiterer verweist auf den Der Begriff „Henosis“ Himmelskörper „Sirius“. Vieldeutig sind zudem Titel stammt aus dem Grie- wie „Klangfall“ oder der auf Platon verweisende chischen und beschreibt Track „Anamnesis“. eine mystische Einheit. Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD Im Sinne Platons zielt die 4835209 / 2LP 4799875

Cappella Gabetta Tango Seasons Der Titel des Albums mag überraschen. Hier verschmilzt die Bezeichnung eines südamerikanischen Tanzes mit dem Begriff der Four Sesaons, der Vier Jahres- zeiten, zu „Tango Seasons“. Die erklärte Vivaldi-Anhängerin Sol Gabetta hat mit ihrem Bruder Andrés Gabetta und dessen Barockensemble Cappella Gabetta Vivaldis Klassikhit „Vier Jahreszeiten“ mit den von Vivaldi inspirierten „Cuatro Estaciones Porteñas“ des Tangokönigs Astor Piazzolla kombiniert. Die Leidenschaft für das barocke Erbe Europas teilte Piazzolla ja mit vielen Komponisten Südamerikas, etwa dem Brasilianer Heitor Villa-Lobos in dessen Bachianas Brasileiras. Im Wechsel mit Vivaldi hören wir auf „Tango Seasons“ nun Piazzollas „Cuatro Estaciones Porteñas“ in einer Streichorchesterfassung mit Bandoneon, gespielt von Mario Stefano Pietrodarchi. Sony Classical CD 19075925492

Rudolf Kempe Sämtliche Orchesterwerke von Richard Strauss Der 1976 im frühen Alter von 66 Jahren in Zürich verstorbene Rudolf Kempe war ein Spezialist für das spätromantische Repertoire und ganz besonders für die Musik von Richard Strauss. Kempe hatte neben seiner unnachahmlichen Ausdrucksvielfalt ein sicheres Gespür für die Bedürfnisse der von ihm geleiteten Orchester und motivierte sie bei technisch so anspruchsvoller Musik wie von Strauss zu Höchstleistungen. Seine hier auf neun CDs veröff entlichten Aufnahmen sämtlicher Orchesterwerke von Strauss entstanden alle mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Zu diesem Orchester, das zu den führenden und traditionsreichsten Orchestern der Welt zählt, hatte Strauss ja ein beson- deres Verhältnis. Ihm widmete er seine opulent besetzte „Alpensinfonie“, die die Staatskapelle Dresden ebenso zur Urauff ührung brachte wie einige seiner Opern. Warner Classics 9CD 9029554251

klassikerleben 6 KLASSIKERLEBEN.DE NEUERSCHEINUNGEN

Frieder Bernius, Kammerchor & Hofk apelle Stuttgart Missa solemnis zum 50. Gründungs jubiläum

Für den 250. Geburtstag bei dieser Neuaufnahme die historische Stimmung Ludwig van Beethovens von 430 Hz für die heiklen hohen Stimmtessituren in im Jahr 2020 bringen die Karten. Aber auch der schlanke Klang historischer sich nun alle in Stellung. Instrumente der Hofk apelle Stuttgart macht vieles Frieder Bernius und sein leichter. Er hilft, an den vielen bizarren polyphonen phänomenaler Kammer- Stellen von Beethovens Partitur die nötige Klangba- chor Stuttgart stehen lance zwischen Stimmen und Instrumenten herzu- da in der ersten Reihe, stellen. Das war bei der Interpretation dieses Werkes haben sie doch sowohl in Sachen Beethoven als auch ja schon immer schwierig. Erst recht, wenn der Chor bei Aufnahmen von Messkompositionen des frühen gegen ein riesiges romantisch besetztes Sinfonieor- 19. Jahrhunderts revolutionäre Akzente gesetzt. Wir chester ansingen muss. Bei Frieder Bernius nun aber erinnern uns noch gut an die preisgekrönte Referenz- ist der große Vorteil, dass der Kammerchor und die aufnahme von Beethovens „Missa in C“ op. 86 bei Hofk apelle Stuttgart so fantastisch gut aufeinan- Carus, der Bernius damals ja die Weltersteinspielung der eingestimmt sind. Die Klanggruppen greifen bei von Luigi Cherubinis 1829 entstandenem „Sciant diesem oft als sperrig betrachteten Werk, das doch gentes“ hinzugefügt hatte. so unendlich reizvoll ist, organisch ineinander. Ein Nach zehnjähriger Pause gibt es jetzt beim Kam- adäquates, gut gewähltes Solistenquartett mit merchor und der Hofk apelle Stuttgart eine neue Johanna Winkel, Sophie Harmsen, Sebastian Kohl- Auseinandersetzung mit der Missa solemnis op. 123, hepp und Arttu Kataja bereichert diese Produktion, diesem so unendlich schwergewichtigen und von die gleichzeitig den Auftakt des 50. Gründungsjubi- allen Chören der Welt gefürchteten Chorwerk Beet- läums vom Kammerchor Stuttgart markiert. hovens. Natürlich spielt dem Kammerchor Stuttgart Carus/note 1 music CD CAR83501 klassikerleben 7 NEUERSCHEINUNGEN

Dorothee Oberlinger Auf den Spuren barocker Nächte Da hat sich die Blockfl ötistin Dorothee Oberlinger einmal ein Thema ausgewählt, das wir sonst eher mit romantischem Repertoire verbinden als mit Barock- musik. Auf ihrem Album „Night Music“ hat sie näm- lich Konzerte und Sonaten von Antonio Vivaldi und Stücke von Heinrich Ignaz Franz von Biber oder Jacob van Eyck eingespielt, die den Begriff der Nacht im Titel tragen oder sich mit Erscheinungen der Nacht auseinandersetzen. Ein Jahrhundert später geriet das „Nachtstück“ bei E.T.A. Hoff mann ja zur literarischen Gattung und wurde von Schumann und Chopin musi- kalisch aufgegriff en. Hier verband es sich auch mit dem Gespenstischen und Unheimlichen, das Ängste in uns wachruft. In der Barockmusik beschränkt sich die Nacht keineswegs auf das Dunkle und Verbor- haften. Die Blockfl ötistin, Dirigentin und geschickte gene. Hier bewegen sich Stücke wie Antonio Vivaldis Dramaturgin, die ja auch die Potsdamer Musikfest- Kammerkonzert g-Moll spiele als Intendantin leitet, hat jedem Werk Vivaldis RV 104 „La notte“ oder ein nächtliches Prélude vorangestellt. Darunter sind das für Blockfl öte arran- auch das selten zu hörende sephardische Schlaf- und gierte Konzert E-Dur Wiegenlied „Nani Nani“ aus dem spanischen Mittel- „Il riposo“ RV 270 auch alter oder ein Lied von Fratre Gerardo aus dem 16. zwischen rauschenden Jahrhundert. Die Ciaconna aus Bibers Serenada à 5 A Festen, Lust und Zärtlich- 877a von 1673 trägt den Titel „Der Nachtwächter“. keit und dem Schatten- DHM/Sony Music CD 19075912522

Christian Thielemann & Staatskapelle Dresden Schumann Symphonies Ein Zyklus der vier Sinfonien von Robert Schumann war für Christian Thiele- mann und seine Sächsische Staatskapelle Dresden nach den Produktionen der Brahms- und Bruckner-Sinfonien nun einmal an der Reihe. Diese Musik sei doch Teil der Kapell-Seele, sagt Thielemann, der sich seit 2018 intensiv mit den vier Werken auseinandersetzt. „Das Fantastische, das Poetische und die Abgründe des Biedermeier liegen dem Orchester besonders gut“, so Thielemann, der sich die Aufnahmen auch selbst zu seinem 60. Geburtstag am 1. April geschenkt hat. Gerade Schumann, der in seinen Orchesterwerken ja oft blockartig instrumentiert, verlangt eine besondere Konturierung. Thielemann verleiht den Werken in diesen während einer Japan-Tournee entstandenen Aufnahmen aus der Suntory Hall in Tokio einen kraftvollen Ton und eine Erhabenheit. Sony Classical 2CD 19075943412

John Eliot Gardiner Berlioz Rediscovered Wie prägnant, direkt und konturiert klingt dieser Berlioz doch unter den Händen John Eliot Gardiners? Mit dem Orchestre Revolutionnaire et Romantique hatte der Maestro mit seinen Vorstellungen der historischen Auff ührungspraxis in der Berlioz-Interpretation neue Akzente gesetzt. Weit entfernt von romantischer Überladung, dafür umso transparenter, zum Teil aber auch schroff er klingen Gardiners legendäre Aufnahmen der „Symphonie Fantastique“, „Harold en Italie“, „Roméo et Juliette“ oder „La Damnation de Faust“. Auf der insgesamt acht CDs und eine DVD umfassenden Edition zum 150. Todestag des Komponisten ist auch die einst mit einem Grammy Award ausgezeichnete Aufnahme der „Messe Solenelle“ enthalten. Die beigefügte DVD lässt Filmaufnahmen von Berlioz-Werken aus der Westminster Cathedral bewundern. Decca/Universal Music 8CD+DVD 4834687

klassikerleben 8 KLASSIKERLEBEN.DE NEUERSCHEINUNGEN

Maurice Steger Meisterwerke barocker Pausenunterhaltung Die Pausen von barocken Konzerten und Opernauf- führungen unterschieden sich gewaltig von denen unserer Tage. Man konversierte zwar genau wie heute, man trank Wein und labte sich an zuweilen fru- galen Essensangeboten, all das aber unterhalten von zusätzlicher Musik. Klar, dass die nicht aus Lautspre- chern dringen konnte, sondern live gespielt werden musste. Der mit gesellschaftlichen Events zutiefst ver- traute Georg Friedrich Händel hat in seinen Londoner Jahren für solche Zwecke aufwendig komponiert. Und weil es eben ökonomisch war, bediente er sich locker an eigenen Vorlagen, die er quasi recycelte und von verschiedensten Instrumenten spielen ließ. Der Block- fl ötist Maurice Steger hat mit dem Barockorches ter La Cetra nun solche Werke zusammengetragen und tion früher als Händel geboren wurde, sind darun- unter dem Motto „Mr Handel’s Dinner“ bei Harmonia ter. Maurice Steger hat von Händels Praxis selbst Mundi veröff entlicht. Die Stücke stammen bei Wei- Gebrauch gemacht und stellte aus Ballettsätzen von tem nicht alle von Hän- Händels früher, noch in Hamburg komponierter Oper del. Auch Flötenkonzerte „Almira“ eine „Suite de danse“ zusammen. Das Block- von dem aus Lucca stam- fl ötenkonzert in F-Dur, das auf einer Blockfl ötenso- menden Francesco Gemi- nate HWV 369 beruht, hatte Händel nachweislich als niani oder das Stück „A Orgelkonzert HWV 293 selbst einmal bei einer Auf- Ground“ von Gottfried führung seines Oratoriums „Deborah“ präsentiert. Finger, der eine Genera- harmonia mundi CD HMM 902607

András Schiff Schubert Sonatas & Impromptus Gibt es einen auf Schuberts Wien des frühen 19. Jahrhunderts zugeschnittenen Ton? Einen Klang, der vielleicht andere Nuancen in dessen großen Klavierwerken setzt, als wir es zu hören gewohnt sind? Diese Frage hat sich der einzigartige András Schiff immer wieder gestellt, obwohl er der historischen Auff ührungspraxis gegenüber stets Distanz gewahrt hat. In der Vergangenheit spielte er Schubert lieber auf einem Bösendorfer als einem Steinway, weil er dessen Klang für „wie- nerischer und gesanglicher“ hält. Für ECM ging Schiff 2015 noch einen Schritt weiter und nahm Moments musicaux und Impromptus auf einem Fortepiano von Franz Brodmann aus dem Jahr 1820 auf. Nun folgt ein weiteres Album mit Spätwerken auf diesem Instrument, das einen, wie Schiff sagt, weicheren Klang und eine melancholische Sanglichkeit habe. ECM New Series/Universal Music 2CD 4817252

Christian Jost Dichterliebe Der in Berlin lebende Komponist und Dirigent Christian Jost hat die sechzehn Lieder von Robert Schumanns Liederzyklus „Dichterliebe“ nach Heinrich Heine für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) und neun Instrumentalisten bearbeitet. „Ist bei Schumann jedes Lied für sich abgeschlossen“, sagt Jost, „erscheinen die Lieder in meinem Werk wie Inseln, die organisch in eine große, neu angelegte Komposition eingewebt sind. Grundlage meiner Komposition sind Schumanns Harmonien und Melodien, welche die Keimzellen meines Klangstroms bilden. Die Liedtexte Heines bleiben komplett erhal- ten, wie auch die Gesangslinien Schumanns, obgleich Textstellen wiederholt werden beziehungsweise neue Schwerpunkte erhalten.“ Stella Doufexis, Daniel Heide, Peter Lodahl und das Horenstein Ensemble legen hier die Weltersteinspielung der Fassung vor. Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4837046

klassikerleben 9 NEUERSCHEINUNGEN

Silver-Garburg Piano Duo Erleuchtung durch vier Hände Unter einer Illumination verstehen wir ja gemeinhin eine Erleuchtung, die in unserem Geist vor allem verborgene Gedanken und Wahrheiten bewusst wer- den lässt. Das Silver-Garburg Piano Duo hat diesen Titel für sein Album mit Bedacht gewählt. Es spielt nämlich Bearbeitungen, die die subtil ausgewählten Vorlagen mit zwei Klavieren in eine völlig neue Ästhetik übersetzen. „Es ist leicht, als Klavierduo mit Virtuosität Eff ekt zu machen“, sagen Sivan Silver und Gil Garburg. „Aber das allein ist uns nate h-Moll ist das Hauptwerk dieser CD. Claude viel zu wenig. Wir haben das Gefühl, dass wir eine Debussy übersetzt Robert Schumanns 6 Studien in Art zyklisches Programm zusammengestellt haben: kanonischer Form op. 56 in seiner Fassung für zwei Debussy würdigt den älteren französischen Meister Klaviere besonders feinsinnig und auf den Klang Saint-Saëns, der seinen geschätzten Kollegen Liszt ausgerichtet. Sie unterscheidet sich von seiner Bear- ehrt, welcher wiederum beitung der Introduktion und Rondo capriccioso op. Schumann seine h-Moll- 28 von Saint-Saëns ganz wesentlich. „Eines ist ein Sonate widmet, dessen dramatisches Stück, eine riesige Sonatenform, die Stücke nun in Debussys alle Sätze auf revolutionäre Weise in sich vereint“, Händen liegen.“ Camille sagen Silver und Garburg. „Das letzte ist ein virtuos Saint-Saëns’ kongeniale unterhaltsames Konzertstück, das im Capriccio-Stil Bearbeitung von bezaubern und beeindrucken will.“ Franz Liszts Klavierso- Berlin Classics/Edel CD 0301192BC

Karl Böhm Sein Dresdner Abschiedskonzert 1979 Die Doppel-CD Volume 45 der Edition Staatskapelle Dresden enthält ein kostbares Zeitdokument aus dem Zweiten Weltkrieg. Als Nachfolger von Fritz Busch war Karl Böhm 1934 zu dessen Nachfolger an der Dresdner Semperoper berufen worden. Bevor der 49-Jährige nach einer fruchtbaren Arbeit in Dresden dann als Direktor an die Wiener Staatsoper ging, verabschiedete er sich vom Publikum der sächsischen Metropole am 12. Juni 1942 mit einem Abschiedskonzert. Neben den hier gespiel- ten Schubert-Sinfonien Nr. 8 „Unvollendete“ und Nr. 9 „Die Große“ veröff entlicht Profi l Hänssler hier auch die berühmte Ansprache Karl Böhms am Ende dieses Konzerts an das Dresdner Opern- und Konzertpublikum. Als Vorlage diente eine Magnetbandaufzeichnung der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft nach den Originalton- bändern. Profi l Edition Günter Hänssler/Profi l Medien 2CD PH19023 NEU AB 03.05.2019 Evgeny Kissin & Emerson String Quartet The New York Concert Es kommt eher selten vor, dass der 1971 geborene Pianist Evgeny Kissin Ausfl üge in den Bereich der Kammermusik unternimmt. Am 27. April 2018 war es aber einmal der Fall. An der Seite des Emerson String Quartets spielte Kissin im Stern Auditorium/Perleman Stage der Carnegie Hall Klavierquartette von Mozart und Fauré sowie das Quintett von Dvořák beziehungsweise einen Satz aus Schosta- kowitschs G-Moll-Quintett. Selbstverständlich stellte die Deutsche Grammophon bei diesem Ensemble und dem neunfachen Grammy-Award-Preisträger und dreimal mit einem Gramophone Award ausgezeichneten Solisten die Mikros auf. Die Dynamik dieses Auftritts ist wahrhaft fesselnd. Allein das Fauré-Scherzo mit seinen frechen Pizzicati und dem davonstürzenden Klavier strahlen eine ungemeine Kraft, aber auch Feinheit in der Linienführung aus. Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4836574

klassikerleben 10 KLASSIKERLEBEN.DE NEU AB 26.04.2019

Nikola Djoric Ein Instrument für alle Fälle Mit dem Akkordeon kann man nahe- zu alles spielen. Teilweise sogar, ohne die Stücke, die für ganz ande- re Instrumente komponiert wurden, zu bearbeiten und für die Möglich- keiten des Instrumentes einzurich- ten. Das Akkordeon passt zur Klassik, zum Jazz und zur Folklore. Und wenn man allein die Avantgardemusik betrachtet, fi ndet man eine unge- heure Menge von neuen Werken, die extra für dieses nem Instrument. Und wer den hymnischen Schluss Instrument geschrieben wurden. Die Fülle der Mög- der „Bilder einer Ausstellung“, die ja auch gleich lichkeiten hat den Akkordeonisten Nikola Djoric nicht mehrfach orchestriert wurden, im Ohr hat, weiß davon abgehalten, große Werke der Klaviermusik um die voluminöse Klangfülle dieser Musik. Diese an sich zu reißen und auf seinem aktuellen Album kann auch ein Akkordeon erzeugen, ebenso wie die „Pictures“ in beeindruckender Weise auf dem Akkor- virtuosen Sprünge vom Ballett der Küchlein in ihren deon zum Klingen zu bringen. Ausgerechnet das Eierschalen. Das Akkordeon nun hat die Eigenschaft, Mammutwerk „Bilder selbst Assoziationen zu den Orchesterinstrumenten einer Ausstellung“ von der Mussorgsky-Bearbeitungen zu erzeugen. Klänge Modest Mussorgski und der Streicher, der Bläser genau wie die eines Konzert- das berühmte Kinder- fl ügels sind in der Klangwelt dieses handlichen, aber album von Peter I. Tscha- technisch auch schwierigen Instruments auf wunder- ikowsky spielt er nach same Weise vereint. Originalnoten auf sei- Berlin Classics/Edel CD 0301193BC

Jess Gillam Rise Die erst zwanzig Jahre junge Saxofonistin und Classic-Brit-Gewinnerin Jess Gillam startet durch. Nach ihrem Riesenerfolg bei einer Performance der British Academy of Film and Television Arts im Februar stand der Veröff entlichung ihres Debütalbums „Rise“ bei Decca nichts mehr im Wege. „Ein Album aufzunehmen“, sagt Gillam, „ist schon lange ein großer Ehrgeiz von mir. Ich habe durch den Aufnahmevorgang viel gelernt, und das gesamte Album besteht aus Musik, die ich liebe.“ Die aufgenom- menen Stücke von Alessando Marcello über Dmitri Schostakowitsch bis hin zu Titel-Arrangements von David Bowie und Kate Bush sind ein Spiegel von Gillams breitem Repertoire. Sie nahm es mit dem BBC Concert Orche- stra und Kammermusikern sowie dem Gitarristen MILOŠ auf, der eine Transkription von John Dowland spielt. Decca/Universal Music CD 4834862 NEU AB 03.05.2019 Rundfunkchor Berlin Brahms An die Vertonung von Texten Friedrich Hölderlins wagten sich von der Romantik bis zur Gegenwart nur wenige Komponisten. Komplex und sprachlich anspruchs- voll ist allein schon der Briefroman „Hyperion“, aus dem Brahms das „Schick- salslied“ für ein Chorwerk mit Orchesterbegleitung entnahm. Der Rundfunkchor Berlin und sein Leiter Gijs Leenaars stellen dieses Werk in den Mittelpunkt ihrer neuen, mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin produzierten CD großer Chorwerke von Brahms. Alle Stücke dieser CD, auch die Drei Gesänge op. 42 für gemischten Chor a cappella oder „Nänie“ op. 82 für Chor und Orchester, sind Höhepunkte im Schaff en von Brahms. „Sie zeigen“, sagt Gijs Leenaars, „dass Brahms sehr gut mit den Singstimmen umgehen konnte, sowohl hinsichtlich der Satzstruktur als auch bezüglich der Klangwirkung.“ Sony Classical CD 19075940722

klassikerleben 11 NEU AB 03.05.2019

Martin Kohlstedt & Gewandhauschor Strömende Sounds Seine Stücke betrachtet der 31-jährige Komponist, Pianist und Produzent Martin Kohlstedt niemals als abgeschlossen. Sie entwickeln sich, sie entstehen bei jedem Auftritt neu und verändern ihre Struktur. Ein Projekttitel wie „Ströme“ passt daher gut zum Schaff en dieses außergewöhn- lichen Musikers, der nicht nur mit Kla- vieren und Stimmen, sondern auch mit Elektronik und Fender Rhodes experimen- tiert. Nachdem Kohlstedt mit etlichen Pop- und Elek- die Chorpartien ihren Beitrag leisten. Natürlich baut tronikkünstlern zusammengearbeitet hat, ist er nun dieses Mammutprojekt auf all das auf, was Kohlstedt eine Kollaboration mit dem Gewandhauschor Leipzig in seiner bewundernswerten Pionierarbeit bislang so eingegangen. Schon der vor wenigen Monaten frei- entwickeln konnte. Da gibt es Bezüge zu seinem von gegebene Teaser NIODOM aus diesem Projekt gab ein ihm selbst als „modulares Kompositionskonzept“ eindrucksvolles Beispiel davon, was uns hier erwar- bezeichneten Verfahren und seinen experimentellen tet. Das Klavier spielt Soundeff ekten. Und wenn wir auf Kohlstedts Disko- zwar immer noch eine grafi e blicken, so ist das Album „Ströme“ auch als dominante Rolle, Kohl- eine Vervielfachung dessen zu verstehen, was der stedts Musik aber arbei- Klangtüftler im Rahmen seines 2017 veröff entlichten tet hier mit unterschied- Albums „Strom“ bereits mit rein akustischen Klavier- lichsten Klangschichten, stücken angesetzt hat. zu denen elektronische Warner Classics CD 9029547105 / LP Sounds, Halleff ekte und 9029547108

Andris Nelsons & Gewandhausorchester Leipzig Bruckner Sinfonien Nr. 6 & 9 Mit zyklopischer Kraft brechen die gewaltigen, in Klang übertragenen Erdrutsche bei Bruckner über die Hörer herein, und all dies wirkt, als sei es naturgegeben und unverrückbar. Andris Nelsons fi ndet mit dem Gewandhausorchester Leipzig einen ergreifenden Zugang zu Bruckners Vermächtnis in Gestalt der 9. und 6. Sinfonie, die der Meister ja selbst als seine „keckste“ bezeichnet hatte. „Ich kann ohne Bruckner nicht leben“, hatte Nelsons in einem Interview einmal gestanden. Mit Wagner aber wohl ebenso wenig. Dass er die Aufnahmen seines Leipziger Bruckner-Zyklus, der parallel zu seinem Schostakowitsch-Zyklus mit dem Boston Symphony Orchestra erscheint, mit Wagner verbindet, ist auch ein persönliches Anliegen. Auf diesem Doppelalbum hören wir Wagners Parsifal-Vorspiel und das Siegfried-Idyll. Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4836659

NEU AB 10.05.2019 Raphaela Gromes Off enbach Kein Geringerer als der russische Sinfoniker Dmitri Schostakowitsch gehörte zu seinen größten Bewunderern. Und wer die geniale, oft so leicht klingende Musik von Jacques Off enbach einmal näher betrachtet, ist von der Raffi nesse und Feinheit ihres Aufb aus immer wieder verblüff t. Zum 200. Geburtstag des „Erfi nders der Ope- rette“ hat die Münchner Cellistin Raphaela Gromes mit ihrem Klavierpartner Julian Riem nun Salonstücke für Cello und Klavier sowie Werke für zwei Celli mit ihrem Cello-Professor Wen-Sinn Yang eingespielt. Letztere gehören zum Zyklus von insgesamt 36 oft sehr kapriziösen Cello-Duos von Off enbach, die technisch ziemlich anspruchsvoll sind. Mit einer noch in Off enbachs Kölner Zeit komponierten „Tarantelle“ für Cello und Klavier konnte Gromes sogar eine Weltersteinspielung realisieren. Sony Classical CD 19075943082

klassikerleben 12 KLASSIKERLEBEN.DE NEU AB 10.05.2019

Ragna Schirmer Zwei CDs zu Clara Schumanns 200. Geburtstag Die Pianistin Ragna Schirmer hat diese Favori- tin schon lange in ihr Herz geschlossen. Clara Schumann, die Frau Roberts und, in welcher Beziehung auch immer, enge Vertraute des jungen Brahms, hält Schirmer für eine wichtige Inspirationsquelle beider, aber auch eine völlig selbstständig die Musikgeschichte vorantrei- bende Komponistin. Am 13. September 2019 gedenken wir Clara Schumanns 200. Geburtstag, und einer England-Tournee, bei der Clara als „Madame wer, wenn nicht Ragna Schirmer, leistet dazu nun Schumann“ angekündigt wurde, wählte Schirmer aus einen weiteren fulminanten Beitrag? „Madame Schu- über 1300 Programmheften aus, die Clara Schumann mann“ hat die Pianistin ihr neues Album betitelt und im Laufe ihres Lebens gesammelt hatte. „Wie viele dafür Werke zusammengestellt, die auf historische großartige Werke sie in ihrem Leben studiert und zur Konzertprogramme Clara Schumanns zurückgreifen. Auff ührung gebracht hat“, bemerkt Schirmer, „ist Sie erinnert beispielswei- gänzlich einmalig. Auch die Form, Reihenfolge und se an ein denkwürdiges Gestaltung ihrer Konzerte hat mich fasziniert. Sie Konzert 1847 im Berli- hatte die wichtigsten Musiker ihrer Zeit als Partner.“ ner Salon mit Urauff üh- Anlässlich des Geburtstags erscheint im September rungen des Klavierquar- noch eine Vinyl-Edition. Ragna Schirmer ist mit dem tetts von Robert und Programm zudem auf Konzerttournee und bei „Tal- eines Klaviertrios von king Head“ im Fernsehen zu erleben. Clara. Auch Programme Berlin Classics/Edel 2CD 0301194BC

Nuria Rial & Dima Orsho Mother Von der das eigene Kind morden wollenden Klytämnestra über die nordische Mutter unseres Planeten Erda bis hin zur Gottesmutter Maria erscheint der Begriff der Mutter in der Mythologie, der Religion, aber auch der Musik in allergrößter Vielfalt. Als die katalanische Sopranistin Nuria Rial einmal mit der aus Syrien stammenden Opernsängerin Dima Orsho zusammentraf, wurde die Idee eines „Mutter“-Programms zusammen mit der Flötistin Danya Segal ersonnen. Begleitet von der Musica Alta Ripa haben die Sängerinnen Szenen und Arien der Barockliteratur zu diesem Thema einge- sungen. Neben Arien aus Händels „Solomon“, „Alcina“ und „Belshazzar“, aber auch Telemanns „Germanicus“ hören wir Lieder aus „Ishtar: The Greater Mother“ von Dima Orsho, die die Sängerin eigens für dieses Album komponiert hat. DHM/Sony Music CD 19075936412

Berliner Barock Solisten Händel Concerti grossi op. 3 Händels Concerti grossi sind ein blendendes Beispiel dafür, wie aus einer ursprüng- lich als „Gebrauchsmusik“ entstandenen Werkfolge wahre Hits der Barockmusik wurden. Die Serie op. 3 sei kein vom Komponisten sorgfältig geplanter und durchstrukturierter Zyklus gewesen, erklärt der Ensembleleiter Reinhard Goebel, sondern „eine vom Londoner Verleger Walsh hastig auf den Markt geworfene Werksammlung, eine Kompilation von teilweise bereits zwanzig Jahre alten Kompositionen.“ Im Gegensatz zu den Concerti grossi op. 6 für Streicher besetzt Händel in op. 3 zwei Oboen zusätzlich. Die Berliner Barock Solisten spielen diese Werke, die 1734 sogar zur Hochzeit der Princess Royal Anne erklungen waren, mit Strahlkraft und Intensität. Goebel meint, dass sie zu Händels Zeit in sehr großer Orchesterbesetzung aufgeführt wurden. Hänssler Classic/Profi l Medien CD HC19031

klassikerleben 13 NEU AB 17.05.2019

Albrecht Mayer Longing for Paradise Auf diese Idee ist bislang auch noch keiner gekommen, obwohl es naheliegt. Joa- chim Schmeißer hat für Albrecht Mayer das auch von Ravel selbst orchestrierte Klavierstück „Le tombeau de Couperin“ für Oboe und Orchester bearbeitet. Mayer hat diese Version nun mit den Bamberger Symphonikern unter Leitung ihres tsche- chischen Chefdirigenten Jakub Hrůša eingespielt. Zum „Longing for Paradise“, der Sehnsucht nach dem Paradies, wie Mayer das neue Album betitelt, gehören aber auch Gordon Jakobs kongeniale Orchestrierung des 1930 entstandenen Oboen-Solowerks Soliloquy von Edward Elgar und Eugene Goossens Oboenkonzert in einem Satz op. 45, das der englische Dirigent einmal für seinen Bruder schrieb. Tja, und wenn es für Oboisten ums Paradies geht, darf das Oboenkonzert von Strauss natürlich nicht fehlen. Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4836622

Frieder Bernius & Kammerchor Stuttgart Bach’s Family – Choral Motets Zu Johann Sebastian Bachs Familie gehörten ja nicht nur seine ebenfalls kompo- nierenden leiblichen Söhne, sondern auch seine Schüler. Bach nämlich nahm seine Eleven gern in den eigenen vier Wänden auf, wo sie seiner Arbeit täglich beiwoh- nen und den Meister zuweilen auch unterstützen konnten. Die Musik von Bachs Söhnen Johann Christian, Carl Philipp Emanuel oder Friedemann Bach gehört zum oft eingespielten Repertoire. Etwas weniger präsent ist das Schaff en von Johann Christoph Friedrich Bach, dem sogenannten „Bückeburger Bach“, von dem Frieder Bernius und sein Kammer- chor Stuttgart hier Choralmotetten wie „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ präsentieren. Weitere Motetten wie „Nun danket alle Gott“ stammen von Johann Christoph Altnickol, der in Bachs letztem Lebensjahrzehnt Schüler des Thomaskantors wurde. Hänssler Classic/Profi l Medien CD HC18014

HÄNDLER: 01099 Dresden Opus 61 Klassik Jazz Bautzner Str. 6 01326 Dresden Sweetwater Friedrich- Wieck-Str. 4 02763 Zittau CD-Studio Markt 13 04109 Leipzig Gewandhausshop Augustusplatz 8 10625 Berlin Musik Cantus-Riedel Bismarckstr. 5 10629 Berlin Oldschool Walter-Benjamin-Platz 2 10777 Berlin Büchergilde Gutenberg/L&P Classics Welserstr. 28 10785 Berlin Shop in der Berliner Philharmonie Herbert- von-Karajan-Str. 1 18439 Stralsund Schallplattenladen Stralsund Mühlenstr. 1 20354 Hamburg HANSE CD Musik im Hanse-Viertel Große Bleichen 36 21244 Buchholz Smile Records Bremer Str. 1 23552 Lübeck Klassik Kontor Königstr. 115 24103 Kiel Ruth König Klassik Dänische Str. 7 34117 Kassel Bauer & Hieber Ständeplatz 13 38100 Braunschweig Buchhandlung Graff Sack 15 40212 Düsseldorf Musikhaus Jörgen- sen Berliner Allee 67 42551 Velbert Musik Schallowetz Friedrichstr. 240 44787 Bochum aktiv-Musicpoint Kortumstr. 97 (City passage) 45127 Essen proust WÖRTER + TÖNE Am Handelshof 1 45128 Essen proust in der Philharmonie Huyssen allee 53 47798 Krefeld Sym-Phon Ostwall 122 48143 Münster Jörgs CD Forum Alter Steinweg 4-5 50667 Köln Musikhaus Tonger Zeughausstr. 24 53111 Bonn Beethoven-Haus Bonngasse 18 53474 Bad Neuenahr aktiv musik Plattenkiste Poststr. 7 54290 Trier Christian Reisser Fleischstr. 30/31 56068 Koblenz Musik Thilemann Schlossstr. 35 55116 Mainz Mainzer Musikalien- zentrum Große Langgasse 1 60311 Frankfurt /Main CDs am Goethehaus Am Salzhaus 1 64285 Darmstadt CD Bessungen Bessunger Str. 54 65183 Wiesbaden La Musica Kleine Langgasse 5 71229 Leonberg Die Tonleiter Leonberger Str. 24/I 72070 Tübingen Rimpo Tonträger Ammergasse 23 76133 Karls ruhe Musik Schlaile Kaiserstr. 175 77652 Off enburg La Musica Langestr. 38 79098 Freiburg Compact Disc Center Schiff str. 8 79098 Freiburg Rombach Klassik Bertoldstr. 10 79098 Freiburg Musicus Freiburg Salzstr. 41/43 80331 München Bauer & Hieber Musikalienzentrum München Landschaftstr. 1 – Im Rathaus 86899 Landsberg Discy Herzog-Ernst-Str. 179 b 91054 Erlangen musica.de 91054 Erlangen Bongartz – Musik in allen Formaten Hauptstr. 56 99423 Weimar Musikhaus 19 Geleitstr. 19

klassikerleben 14 KLASSIKERLEBEN.DE HÄNDLERPORTRÄT

Wo man gerne ist und viele Dinge entdeckt: Bongartz – Musik in allen Formaten, Erlangen

Als Peter Bongartz seinen Plattenladen „Bongartz – Musik in allen Formaten“ vor fast elf Jahren in Erlangen gründete, stand die Klassik noch gar nicht so in seinem Fokus. Das änderte sich vor zwei Jahren, als sich in der fränkischen Stadt ein Kollege aus diesem Bereich zurückzog und Bongartz mit seinem kleinen, nur 70 Qua- dratmeter großen Geschäft, das zwischen E-Werk Kulturzentrum und Wasserturm gelegen ist, in die Bresche sprang. „Man muss nur die richtige Nische fi nden und Dinge anders machen“, ist die Devise des studierten Schlagzeugers. Mit seinen drei ebenfalls aus dem kreativen Bereich stammenden Kollegen hat er ein pfi ffi ges Geschäftsmodell ersonnen. „Wären wir ein Museum“, erklärt er, „würden wir unsere Arbeit Kuratieren nen- nen.“ In der Tat setzt der Händler auf Klasse statt Masse. Von allem hat er etwas da, aber nicht von ein und demselben Werk zwei Dutzend CDs zur Auswahl. „Wenn jemand was Spezielles sucht, können wir es ihm besorgen“, versichert der Chef. Anders als beim Jazz und Pop spielt seiner Ansicht nach Vinyl im Klassikbereich keine so zentrale Rolle. „Bei einer Klassikplatte stört es mich weit mehr, wenn es knackt, als bei einer Rockplat- te.“ Bongartz meint, dass die Rückkehr des Vinyls auch ein wenig damit zu tun hat, dass die alte Schallplatte per se ein besseres Äußeres bietet. Für Bongartz kommt es aber genau wie für seine vielen Kunden darauf an, was auf den silbernen oder den schwarzen Scheiben am Ende drauf ist. „Ich gehe oft sehr unbedarft daran“, fl icht der musikliebende Händler ein, „und frage mich, was mich auf Anhieb berührt. Es ist egal, aus welchem Genre das kommt.“ An jedem Frei- tag erscheint ein Newsletter, den die vier „Männer vom Plattenladen“ selber texten. Bongartz arbeitet zudem mit dem E-Werk Kulturzentrum zusammen und lädt dort auftretende Musiker zu Minikonzerten in seinen Laden ein. „Wir haben Spaß daran“, sagt er strahlend, „unseren Plattenladen als Raum zu verstehen, wo man gerne ist und viele Dinge entdecken kann.“ BONGARTZ – MUSIK IN ALLEN FORMATEN Hauptstr. 56, 91054 Erlangen, Telefon +49 (0)9131 / 9080520 E-Mail: [email protected]; Web: www.bongartz-musik.de ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Mittwoch sowie Freitag 10 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr, Samstag bis 16 Uhr (im Advent bis 18 Uhr)

klassikerleben 15 TOP 20 KLASSIK-CHARTS

APRIL 2019 1 2 3

Eine italienische Nacht - Live aus der Piano Book 1 11 Waldbühne Berlin

Sony DG m NEU Lang Lang 4 Jonas Kaufmann Classical

Johann Sebastian Bach: Violinen- Seven Days Walking (Day 1) 2 12 konzerte

Decca Isabelle Faust, Akademie für alte Harmonia NEU Ludovico Einaudi NEU Records Musik Berlin Mundi

3 Mozart: Horn Concertos 1-4 13 Nocturne - The Piano Album

k Berlin m Decca 7 Felix Klieser & Camerata Salzburg Classics 6 Vangelis Records

Ombra mai fu - Francesco Cavalli Antonio Vivaldi 4 Opera Arias 14

Cecilia Bartoli, Ensemble Matheus & Decca NEU Erato 9 m Jean-Christophe Spinosi Records Neujahrskonzert 2019 / New Year's Christian Thielemann - The Orchestral 5 Concert 2019 15 Recordings On Deutsche Grammophon

Christian Thielemann & Wiener Sony Christian Thielemann & Wiener 1 m NEU DG Philharmoniker Classical Philharmoniker

6 Johann Sebastian Bach 16 Anima Sacra

Jakub Józef Orlinski, Maxim Emelya- 11 k Víkingur Ólafsson DG 10 m Erato nychev & Il Pomo d'Oro Blue Hour - Weber, Brahms, Mendels- Leonard Bernstein's Young People's 7 sohn 17 Concerts, Vol.2 Andreas Ottensamer, Yuja Wang, Ber- Leonard Bernstein & New York NEU DG NEU Unitel liner Philharmoniker & Mariss Jansons Philharmonic

Shostakovich: Symphonies Nos. 6 & 7, Incidental Schubert 8 18 Music To King Lear (Live At Symphony Hall, Boston)

Sony Andris Nelsons & Boston Symphony NEU Khatia Buniatishvili NEU DG Classical Orchestra

9 Mio caro Händel 19 Donizetti: L'Ange de Nisida

ADA/ Sony Sir Mark Elder & Orchestra of the m Opera 2 Simone Kermes Classical NEU Royal Opera House, Joyce El-Khoury Rara

10 Melody 20 Mendelssohn

Sony Jan Lisiecki & Orpheus Chamber NEU Olga Scheps 12 m DG Classical Orchestra

Die Offiziellen Deutschen Klassik-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundes- verbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der Top 20 sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von Klassik-Alben im Zeitraum 08.03.2019 - 04.04.2019. GfK Entertainment

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