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Deutschlandpremiere im Konzerthaus Berlin 4. März 2014

Defiant Requiem

Verdis Messa da Requiem im Ghetto Theresienstadt­ Impressum

1 Begrüßung 3 Grußworte 11 Programm

Stiftung Jüdisches Museum Berlin Lindenstr. 9 – 14 14 10969 Berlin Tel. +49 (0)30 - 25993 300 Libretto www.jmberlin.de

Direktor: W. Michael Blumenthal 18 Programmdirektorin: Cilly Kugelmann Dirigent & Ideengeber: Murry Sidlin Jenseits der Kirchenmusik: Production Management: Giuseppe Verdi und seine The Defiant Requiem Foundation Mark B. Rulison, Louisa Hollman »Messa da Requiem« Künstlermanagement: KD211 · Sonia Simmenauer, Ina Holthaus PR und Beratung: 20 maren borchers · for artists / Maren Borchers Programmnotizen zu Team Jüdisches Museum Berlin Projektleitung: Anja Butzek, Daniela Eck, »Defiant Requiem: Johanna Brandt Koordination: Stefan van Zwoll, Oliver Wobst, Verdi at Terezín« Hanna Wolf, Alexa Kürth, Simon Lindlar Begleitprogramm »Themenwoche Theresienstadt«: 22 Signe Rossbach; Nadja Mau, Gesa Struve Theresienstadt – Marketing: Sascha Perkins, Gesine Tyradellis, Katrin Möller, Anja Wittfoth Ghetto und Kulisse Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Katharina Schmidt-Narischkin, Sylvia Winkler, der NS-­Propaganda Stefanie Alberding Webredaktion: Doreen Tesche 24 Programmheft Redaktion: Sascha Perkins, Anja Butzek Mitwirkende Lektorat & Text S. 22/23: Melanie von Plocki, www.freie-textwirtschaft.de Gestaltung: Hanno Dannenfeldt, 38 www.buerominimal.de Dank Bildnachweis Titel: Bedrˇich Fritta: Sammelunterkunft / Sammellager, Theresienstadt 1943, Aus- schnitt des Originalmotivs, © Jüdisches Museum Berlin, Dauerleihgabe Thomas Fritta-Haas, Foto: Jens Ziehe · S. 21: Rafael Schächter, mit freundlicher Genehmigung der Familie Schächter · S. 24: Murry Sidlin, © Defi- ant Requiem Foundation, Foto: Jeff Roffman · S. 25: Aga Mikolaj, © Wernicke · S. 26: Gerhild Romberger, © Christine Schneider · S. 28: Iris Berben, © Harald Hoffmann Photography · Ulrich Matthes, © Privat · S. 29: Frank Markowitsch, © Thomas Diehn · S. 30/31: Konzerthausorchester Berlin, © Felix Broede · S. 32/33: Chor des Jungen Ensembles Berlin, Foto: Stephan Röhl · S. 38: Großer Saal, Kon- zerthaus Berlin, Foto: Sebastian Runge Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Musikfreunde, liebe Freunde und Förderer des Jüdischen Museums Berlin,

die heutige Deutschlandpremiere des Konzert-Dramas »Defiant Requiem« ist Rafael Schächter gewidmet. Der tschechische Dirigent und Pianist inszenierte vor rund 70 Jahren im Ghetto Theresienstadt Verdis »Messa da Requiem«, gemeinsam mit einem Chor aus rund 150 Mithäftlingen. Der Abend bildet zugleich den musikalischen Abschluss unserer Pro- grammwoche zum Thema Theresienstadt. Damit möchten wir die Ge- schichte der Menschen, die in dem Ghetto unter schrecklichen Bedingun- gen leben mussten, einem größeren Publikum ins Bewusstsein bringen. 1 Von den etwa 140.000 Juden, die zwischen 1941 und 1945 in There­ sienstadt inhaftiert waren, überlebten nur etwas mehr als 20.000 Menschen. Viele starben im Lager an Hunger und Krankheit; die meisten Häftlinge wurden weiter nach Osteuropa in die Vernichtungslager depor- tiert und dort ermordet. Dieses Schicksal teilten auch Rafael Schächter und die meisten »seiner« Sängerinnen und Sänger. Zusammen mit den verbliebenen sechzig Chormitgliedern wurde er am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht bekannt, vermutlich starb er auf einem der Todesmärsche in der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges. Die Gefangenen in Theresienstadt kamen aus der Tschechoslowakei, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Dänemark und anderen Staaten Mitteleuropas. Unter ihnen waren viele Künstler und Wissen- schaftler, die das kulturelle Leben im Ghetto prägten. Vorträge, Lesun- gen, Ausstellungen, Konzerte und eine Bibliothek trugen dazu bei, einen Rest von Würde zu wahren. Ohne Zweifel war das kulturelle Engagement in Theresienstadt für viele Häftlinge eine Art Überlebensstrategie, die half, die tägliche Todesdrohung wenn nicht zu vergessen, so doch zumindest zeitweise in den Hintergrund treten zu lassen. Die von der SS zugestandenen Freiräume waren aber auch Teil der NS-Propaganda, die Theresienstadt als »Heimstatt für ältere und kriegsversehrte Juden aus dem Reichsgebiet« anpries und damit nicht nur die Inhaftierten selbst, sondern auch die internationale Öffentlichkeit täuschte. Das »Defiant Requiem« wurde seit seiner Uraufführung 2002 bereits mehr als zwanzig Mal in den USA, Israel und Europa vor Tausenden von Gästen aufgeführt. Um die Produktion nun erstmals nach Deutschland zu holen, waren wir auf die Hilfe und finanzielle Förderung vieler angewie- sen. Unser besonderer Dank gilt dem Hauptstadtkulturfonds, der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« sowie dem Freundeskreis des Museums, dank deren Initiative wir zahlreiche institutionelle und private Spender gewinnen konnten. Mich persönlich freut besonders die breite gesellschaftliche Fürspra- 2 che, die wir erfahren haben: Sie reicht vom tschechischen Botschafter, über den Regierenden Bürgermeister von Berlin, die Staatsministerin für Kultur bis hin zum Zentralrat der Juden und den beiden großen christ- lichen Kirchen in Deutschland, die durch ihren Namen und ihre heutige Anwesenheit die Themenwoche zu Theresienstadt so nachdrücklich unterstützen. Mit ihrer aller Hilfe konnte das Jüdische Museum Berlin dieses wich- tige Projekt nun endlich auch nach Deutschland holen, und zwar in das politische und kulturelle Zentrum dieses Landes, nach Berlin. Ich bin mir sicher, dass Ihnen der heutige Abend noch lange in Erinne- rung bleiben wird.

W. Michael Blumenthal Direktor Jüdisches Museum Berlin Grußwort der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters MdB Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin

»Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen un­möglich ist«, so der französische Romancier Victor Hugo. Im Kontext der Aufführungen von Giuseppe Verdis »Messa da Requiem« durch jüdische Häftlinge im Ghetto Theresienstadt in den Jahren 1943/1944 gewinnen diese Worte eine weitreichende Bedeutung.­ Der tschechische Dirigent und Pianist Rafael Schächter, 1941 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, hatte dort, so unwahrscheinlich es klingen mag, einen Chor gegründet, mit dem er verschiedene musikalische Werke einstudierte und aufführte, so schließlich auch Verdis Requiem. Die Wahl dieses Musik- stücks, einer Totenmesse, war dabei – so legen es zumindest die Berichte überlebender Häftlinge nahe – nicht etwa ein Zeichen der Resignation, des sich Fügens in ein unausweichliches Schicksal. Vielmehr er­scheint es als 3 ein Aufbäumen, ein Akt des Widerstandes und der Selbstbehauptung in ei­nem von Erniedrigungen geprägten Alltag. Zur Musik Verdis riefen die Häftlinge mit den Worten des Requiems nach Freiheit und Gerechtigkeit und kündigten den »Tag des Zor­nes« an, an dem die Mörder zur Rechen- schaft gezogen würden. »Wir können den Nazis ins Gesicht singen, was wir ihnen nicht sagen dürfen«, so soll es Rafael Schächter ausgedrückt­ haben. Mit »Defiant Requiem« – aufsässige, trotzige Totenmesse – ist der heutige Abend so treffend überschrieben, der an die Menschen erinnern soll, die im Angesicht kaum vorstellbaren Leidens einen Weg gefunden haben, Hoffnung zu schöpfen und musikalisch Widerstand zu leisten. Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin und ihr Direktor, Professor W. Michael Blumenthal, haben sich mit großem Engagement und Überzeugungskraft für die Realisierung dieses Konzertabends eingesetzt. Dafür gebührt ihnen besonderer Dank. Ich freue mich, dass der vom Bund finanzierte Hauptstadtkulturfonds es ermöglichen konnte, dass dieses außergewöhnliche und historisch be- deutende Konzert nach Stationen in Tschechien und den USA nun auch in Berlin aufgeführt werden kann. Gerne habe ich dafür die Schirmherrschaft übernommen. Ich wünsche allen Anwesenden einen bewegenden und unvergesslichen Abend. Grußwort Ambassador Stuart E. Eizenstat Board Chair, The Defiant Requiem Foundation

On behalf of The Defiant Requiem Foundation, it is a special privilege to present Maestro Murry Sidlin‘s “Defiant Requiem: Verdi at Terezín” under the sponsorship of the Jewish Museum Berlin. This remarkable concert- drama honors the Jewish prisoner chorus in the Theresienstadt Concen- tration Camp who, under the leadership of prisoner/conductor Rafael Schächter, sang the Verdi Requiem as an act of cultural resistance to their Nazi captors. Presenting “Defiant Requiem” to a 21st century German audience with the Jewish Museum Berlin, has a special meaning for me on multiple levels. First, it re-unites me with one of my most valued and admired friends and former Carter Administration colleague, Michael Blumenthal, former 4 US Secretary of the Treasury. As the visionary founder and chairman of the Jewish Museum Berlin, Michael provides the kind of inspiration and leadership embodied in the “Defiant Requiem”. Second, I take a special pride in having this performance in Berlin, the capital of wartime Nazi Germany, which perpetrated the Holocaust and imprisoned Rafael Schächter and his fellow inmates, and is now the united capital of a new Germany. I have spent as much time as almost any American negotiating with the German government and German corporations to provide justice to Holocaust survivors and to the families of victims. I have been inspired by the degree to which Germany continues its commitment to helping elderly Survivors, mandating Holocaust education, banning hate speech and Na- zism symbols, and the erection of major monuments and “Stolpersteine” outside the homes of Jewish families expelled by the Nazis. Germany‘s vibrant democracy, deeply rooted rule of law, and dedication to German- Jewish reconciliation and the support of the State of Israel is a testament to the spirit of today‘s Germany. I want to again thank the Jewish Museum Berlin, and the sponsorship of several major German corporations, including Allianz and Volkswagen, for helping to make this evening possible. Grußwort S. E. Dr. Rudolf Jindrák Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges jährt sich zum 75. Mal. In der Politik und in der Gesellschaft werden diesbezüglich heftige Debatten geführt, welche Gestalt die Erinnerungskultur in Deutschland annehmen sollte. Ich bin dem Jüdischen Museum Berlin, der Defiant Requiem Foundation und anderen Partnern des heutigen Konzert- abends besonders dankbar, dass sie im Gedenken an dieses Ereignis eine Musikveranstaltung gewählt haben. Denn Musik vermag ohne Worte starke Emotionen hervorzurufen und große Botschaften zu überbringen. Dies trifft zweifelsohne für die Musik aus Theresienstadt zu. Es ist kaum zu fassen, dass es unter den menschenverachtenden Bedingungen im ­Theresienstädter Ghetto überhaupt Menschen gab, die sich mit der Kultur beschäftigten. Noch unglaublicher ist es, dass dort 5 neben anspruchsloseren Unterhaltungsgenres bedeutende Kunstwerke entstanden, die strengen Kriterien der Kunstkritik entsprachen und aufführungsreif waren. Alle Kulturaktivitäten zielten darauf ab, den Überlebenswillen der Künstler selbst und anderer Mithäftlinge zu stär- ken und Optimismus und den Glauben an eine bessere Zukunft zu ver- breiten. Viele Kulturproduktionen enthielten eine deutlich erkennbare­ Symbolik, in der der geistige Widerstand der Häftlinge zum Ausdruck kam. Den Höhepunkt des Theresienstädter Kulturbetriebes stellte ohne Zweifel die mehrfache Aufführung von Giuseppe Verdis »Messa da Requiem« dar, um die sich ein begeisterter Dirigent und Pianist namens Rafael Schächter verdient gemacht hat, dem dabei nur ganz bescheide- ne Mittel zur Verfügung standen. Grußwort Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister von Berlin

Der große Berliner Jazzmusiker Coco Schumann schreibt in seiner Autobio- grafie über seine Zeit als Schlagzeuger bei den Ghetto-Swingers in The- resienstadt: »Wir spielten für uns und um unser Leben – wie alle in dieser ›Stadt‹, diesem grausamen, verlogenen Bühnenbild für Theatervorführungen, Kinderopern, Kabaretts, wissenschaftliche Vorträge, Sportveranstaltungen, für ein absurdes soziales Leben und ein skurril selbstverwaltetes Überleben in der Warteschlange vor den Öfen des dritten Reiches.« Coco Schumann gehört zu den wenigen der mehr als 140.000 in There­ sienstadt internierten Juden, die den Holocaust überlebten. Die meisten starben aufgrund der verheerenden Lebensumstände bereits im Ghetto oder wurden später in einem Vernichtungslager ermordet. 6 Doch trotz erschütternder Zeitzeugenberichte wie dem von Coco Schu- mann halten sich bis heute falsche Vorstellungen von der Wirklichkeit in Theresienstadt. Die Nazi-Propaganda vom sogenannten »Altersghetto« für privilegierte Juden wirkt zum Teil noch immer fort. Umso wichtiger ist es, immer wieder über die wahren Zustände aufzu- klären und vor allem: an die in Theresienstadt inhaftierten Menschen zu erinnern, die sich auch in hoffnungsloser Situation ihren Lebensmut, ihre Selbstachtung und ihre menschliche Würde nicht haben nehmen lassen. Dazu gehörte Rafael Schächter in besonderer Weise. Dass der tschechi- sche Dirigent und Pianist in Theresienstadt einen großen Chor gegründet und unter anderem Verdis Requiem zur Aufführung gebracht hatte, berührt bis heute. Das Einstudieren gerade dieser bewegenden Totenmesse erzählt viel vom Zorn und Schmerz der inhaftierten Menschen, von ihrer Trauer, ihrer Angst und ihrem Gefühl der Ausweglosigkeit. Aber auch von beeindruckendem Selbstbehauptungswillen, von menschlicher Größe und innerem Widerstand. Ich begrüße es daher sehr, dass es gelungen ist, nun im Konzerthaus Ber- lin die Aufführung des Konzert-Dramas »Defiant Requiem« zu realisieren, das auf eindrucksvolle Weise an Rafael Schächter und seinen Chor erinnert. Mein Dank gilt allen, die diesen besonderen Konzertabend ermöglichen – insbesondere der Stiftung Jüdisches Museum Berlin mit Professor W. Michael Blumenthal an der Spitze, den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern sowie allen Partnern und Unterstützern. Grußwort Dr. Martin Salm Vorstandsvorsitzender der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«

Als ich das »Defiant Requiem« im Juni 2009 in Terezín erlebte, war ich tief erschüttert. Hinter uns lag die Holocaust Era Assets Conference, in der es um die Folgen ging, die der Naziterror weltweit bis heute hinterlassen hat; es ging um die soziale Lage der Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, um Vermögenswerte, Raubkunst, jüdische Friedhöfe, um Ar- chive und Gedenken. Nach dieser großen internationalen Konferenz unter Beteiligung von 48 Staaten saßen wir in der Reithalle von Theresienstadt. Wir erlebten nicht einfach eine erneute Verdi-Darbietung, sondern viel- mehr eine Spiegelung der Musik in der Geschichte ihrer Aufführungen im Ghetto. Wir hörten die Musik des Requiems und sahen die Gesichter der Überlebenden. Dass der Dirigent Rafael Schächter gerade Verdis Requiem im von den 7 deutschen Nationalsozialisten eingerichteten Ghetto Theresienstadt, dem Sammel- und Durchgangslager für Juden aus vielen Ländern Europas, zur Aufführung brachte, ist sicher kein Zufall. Verdi wusste um die Abgründe der Moderne. Der traditionellen Totenmesse fügte er am Ende das »Libera me« hinzu. Hier in Theresienstadt waren die deportierten Menschen, Juden vor allem aus Mittel- und Westeuropa, dem absoluten Bösen ausgeliefert. Inmitten von Erniedrigung und Qual musizierten sie – Musik wurde zum Überlebensmittel, zur existentiellen Erfahrung angesichts der unmittelbaren Bedrohung des Lebens. Dies alles war zu spüren, als wir das Konzert-Drama in Terezín erlebten. Nach dieser Aufführung im Juni 2009 haben es sich Stuart Eizenstat und seine Frau Frances sel. A. zur Aufgabe gemacht, das »Defiant Requi- em« – dieses »Dennoch« angesichts von Gewalt und Tod – bekannt zu machen. Dass es nun gelungen ist, die szenische Darstellung der There- sienstädter Verdi-Aufführungen in Deutschland zur Premiere zu bringen, dafür danke ich Stuart Eizenstat und Michael Blumenthal von ganzem Her- zen. Ich sehe es als Privileg für die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«, diese Aufführung zu fördern. Grußwort Dr. Dieter Graumann Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Ich freue mich sehr, dass das Jüdische Museum Berlin mit diesem beson- deren Abend an Rafael Schächter erinnert – den Dirigenten und Pianisten, der 1943 und 1944 zusammen mit einem Chor aus Häftlingen im Ghetto Theresienstadt das berühmte Requiem von Giuseppe Verdi aufgeführt hat. Rafael Schächter und fast alle Mitglieder des Chores wurden von den Nazis ermordet. Und so ist das heutige Konzert auch eine Erinnerung an die Menschen, die sich unter schlimmsten Bedingungen ihre Liebe zur Musik nicht nehmen ließen und aus ihr Kraft und Mut in den dunkelsten Stunden schöpften. Verdis Requiem ist eine eindringliche Version der Totenmesse, die über die religiöse Vorstellung von Tod und Auferstehung noch weit hin- 8 ausgeht. Wir können heute doch nur ahnen, wie sich die jüdischen Musiker gefühlt haben, als sie dieses Requiem auf die Bühne brachten. Für die Ghettoinsassen waren die zu Beginn heimlich veranstalteten Konzerte eine Art Zuflucht in einem schrecklichen, von brutaler Willkür und Gewalt geprägten Alltag. Denn es waren nicht bloß Musikstücke, die gespielt wurden – sie bedeuten so viel mehr: Die Melodie des vertrauten Zuhauses, den Klang von Menschlichkeit und den Schall der Hoffnung auf ein Überleben. Doch die Aufführungen wurden später von den Nazis dazu missbraucht, Besucher über den wahren Charakter des Ghettos zu täuschen und Theresienstadt als vermeintlichen Ort der Kultur, sogar als eine »jüdische Mustersiedlung« darzustellen. Schächter aber betrachtete die Inszenierung stets auch als einen Weg des Widerstandes: »Wir singen, was wir den Nazis nicht sagen können« – so wird er zitiert. Nicht genug loben kann man daher das Bestreben des amerikanischen Dirigenten Murry Sidlin, mit seinem »Defiant Requiem« diesen Widerstand sichtbar zu machen und so an den Mut der Musiker von Theresienstadt zu erinnern. Wir alle werden durch das Zuhören Zeugen dieser übermenschlichen Courage aus einer unmenschlichen Zeit und es liegt an uns allen, dieses Vermächtnis heute und in Zukunft weiterzutragen. Grußwort Dr. h.c. Nikolaus Schneider Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Gibt es angesichts der unfassbaren Erniedrigung und Vernichtung von Menschen im Nazideutschland eine Form des Gedenkens, die den Toten und den Lebenden gerecht wird? Wenn ja, dann wird sie Verstand und Gefühle ansprechen, dann wird sie Wut, Schmerz und Trauer der Opfer nicht verdrängen, dann wird sie die Frage der Schuld und Verantwortung für unser Volk und auch für unsere Kirche nicht ausklammern. Ich bin davon überzeugt, das Konzert-Drama »Defiant Requiem« hat eine solche Form gefunden. Wie vor 71 Jahren die Aufführung von Verdis »Messa da Re- quiem« in Theresienstadt, so widerlegt für unsere Gegenwart die Aufführung des »Defiant Requiems« die These, dass angesichts 9 des Todes alles menschliche Tun sinnlos sei. Es ist berührend, von Überlebenden zu hören, wie die Musik und das musikali- sche Engagement von Rafael Schächter Menschen im Lager ihre Würde und ihre Lebenskraft bewahren ließ. »Das Requiem rettete mir das Leben«, bekennt eine Überlebende des Ghettos. Möge uns Heutigen die Aufführung des »Defiant Requiems« An- stoß und Kraftquelle sein, rechtzeitig allem Reden und Handeln zu widerstehen, das die Würde und das Leben von Menschen beschädigt. Grußwort Erzbischof Dr. Robert Zollitsch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

In Giuseppe Verdis Vertonung der Totenmesse fanden die Inhaftierten – und später größtenteils Ermordeten – des Ghettos Theresienstadt gleich- sam ein Gefäß: ein Gefäß, in das sie ihre Angst und Trauer hineingaben, ein Gefäß, aus dem sie ein Elixier von Humanität und Trost schöpften und nicht zuletzt ein Gefäß, das nunmehr auch ihr eigenes Schicksal birgt. Denn nach Theresienstadt klingt Verdis »Requiem« anders als zuvor. Insofern ist es begrüßenswert, dass Murry Sidlin dieses Vokal- und Or- chesterwerk durch die Einfügung von Zeitzeugnissen ergänzt. Zu Recht hat er seine Collage mit »Defiant Requiem« betitelt: Verdis Musik versüßlicht den Tod nicht, gaukelt nicht allzu wohlfeile Jenseitshoffnung vor. Sondern seine Vertonung zeigt das Aufbegehren gegen den Tod – ohne Theater­ donner, zutiefst authentisch. Der Erlösungsschimmer des »Lacrymosa« ist dem ganzen Solistenquartett und dem ganzen Chor anvertraut, das heißt: ­Erlösung kann nicht mit »frommen Scheuklappen« erlangt werden, son- dern nur in der Solidarität aller – und im gemeinsamen, tätigen Angehen gegen jegliche Form von Intoleranz und Gewalt. Vor dem Wirken Rafael Schächters und seiner Leidensgefährtinnen und -gefährten verneige ich mich tief. Und mit einer Zeile aus dem ehrwürdigen Totengebet » « (»Gott voll Barmherzigkeit«), jenen ­Worten, die im jüdischen und im christlichen Beerdigungsritus ganz ähnliche ­Bedeutung haben, wollen wir ihrer gemeinsam gedenken: » « (»Berge sie doch, du, Herr des Erbarmens, im Schutz deiner Fittiche in Ewigkeit und schließe ihre Seelen mit ein in das Band des ewigen Lebens.«) Programm mit

Murry Sidlin Ideengeber & Dirigent

Konzerthausorchester Berlin

Chor des Jungen Ensembles Berlin

Vokalakademie Berlin

Frank Markowitsch Einstudierung

Aga Mikolaj Steven Tharp Sopran Tenor

Gerhild Romberger István Kovács Mezzosopran Bass

Iris Berben Sprecherin

Ulrich Matthes Sprecher Programm Giuseppe Verdi Messa da Requiem

1 Requiem 2 Sequenz: Dies irae Tuba mirum Liber scriptus Quid sum miser 13 Rex tremendae Recordare Ingemisco Confutatis Lacrymosa 3 Offertorio 4 Sanctus 5 Agnus Dei 6 Lux aeterna 7 Libera me 1 Requiem

Requiem aeternam dona eis, Domine, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, et lux perpetua luceat eis. Und ewiges Licht leuchte ihnen. Te decet hymnus, Deus, in Sion, Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion, et tibi reddetur votum in Jerusalem. Und Anbetung soll dir werden in Jerusalem. Exaudi orationem meam, Erhöre mein Gebet, Herr, ad te omnis caro veniet. Zu dir kommt alles Fleisch. Kyrie eleison. Herr, erbarme dich! Christe eleison. Christus, erbarme dich!

2 Dies irae

Dies irae, dies illa Tag des Zornes, Tag der Sünden, solvet saeclum in favilla. wird das Weltall sich entzünden, 14 Teste David cum Sibylla. wie Sibyll und David künden. Quantus tremor est futurus, Welch ein Graus wird sein und Zagen, quando judex est venturus, wenn der Richter kommt, mit Fragen cuncta stricte discussurus. streng zu prüfen alle Klagen!

Tuba mirum spargens sonum Laut wird die Posaune klingen, per sepulchra regionum, durch der Erde Gräber dringen, coget omnes ante thronum. alle hin zum Throne zwingen. Mors stupebit et natura Schaudernd sehen Tod und Leben cum resurget creatura, sich die Kreatur erheben, judicanti responsura. Rechenschaft dem Herrn zu geben.

Liber scriptus proferetur, Und ein Buch wird aufgeschlagen, in quo totum continetur, treu darin ist eingetragen unde mundus judicetur. jede Schuld aus Erdentagen. Judex ergo cum sedebit, Sitzt der Richter dann zu richten, quidquid latet apparebit, wird sich das Verborgne lichten; nil inultum remanebit. nichts kann vor der Strafe flüchten.

Quid sum miser tunc dicturus? Weh! Was werd ich Armer sagen? Quem patronum rogaturus, Welchen Anwalt mir erfragen, cum vix justus sit securus? wenn Gerechte selbst verzagen? Rex tremendae majestatis, König schrecklicher Gewalten, qui salvandos salvas gratis, frei ist deiner Gnade Schalten: salva me, fons pietatis. Gnadenquell, laß Gnade walten!

Recordare, Jesu pie, Milder Jesus, wollst erwägen, quod sum causa tuae viae, daß du kamest meinetwegen, ne me perdas illa die. schleudre mir nicht Fluch entgegen. Quaerens me sedisti lassus, Bist mich suchend müd gegangen, redemisti crucem passus, mir zum Heil am Kreuz gehangen, tantus labor non sit cassus. mög dies Mühn zum Ziel gelangen. Juste judex ultionis, Richter du gerechter Rache, donum fac remissionis Nachsicht üb‘ in meiner Sache, ante diem rationis. eh ich zum Gericht erwache.

Ingemisco tanquam reus, Seufzend steh ich schuldbefangen, culpa rubet vultus meus, schamrot glühen meine Wangen, supplicanti parce, Deus. laß mein Bitten Gnad erlangen. Qui Mariam absolvisti, Hast vergeben einst Marien, et latronem exaudisti, hast dem Schächer dann verziehen, 15 mihi quoque spem dedisti. hast auch Hoffnung mir verliehen. Preces meae non sunt dignae, Wenig gilt vor dir mein Flehen; sed tu, bonus, fac benigne, doch aus Gnade laß geschehen, ne perenni cremer igne. daß ich mög der Höll entgehen. Inter oves locum praesta, Bei den Schafen gib mir Weide, et ab hoedis me sequestra, von der Böcke Schar mich scheide, statuens in parte dextra. stell mich auf die rechte Seite.

Confutatis maledictis, Wird die Hölle ohne Schonung flammis acribus addictis, den Verdammten zur Belohnung, voca me cum benedictis. ruf mich zu der Sel‘gen Wohnung. Oro supplex et aclinis, Schuldgebeugt zu dir ich schreie, cor contritum quasi cinis, tief zerknirscht in Herzenstreue, gere curam mei finis. sel‘ges Ende mir verleihe.

Lacrymosa dies illa Tag der Tränen, Tag der Wehen, qua resurget ex favilla da vom Grabe wird erstehen judicandus homo reus. zum Gericht der Mensch voll Sünden! Huic ergo parce Deus, Laß ihn, Gott, Erbarmen finden, pie Jesu Domine, Milder Jesus, Herrscher du, dona eis requiem! Amen. schenk den Toten ew‘ge Ruh. Amen. 3 Offertorio

Domine Jesu Christe, rex gloriae, Herr Jesus Christus, König der Ehren, libera animas omnium fedelium befreie die Seelen der Abgeschiedenen defunctorum de poenis inferni et de von den Strafen der Hölle und von dem profundo lacu. tiefem Abgrund. Libera eas de ore leonis, Errette sie aus dem Rachen des Löwen, ne absorbeat eas tartarus, daß die Hölle sie nicht verschlinge und ne cadant in obscurum: sie nicht fallen in die Tiefe: Sed signifer sanctus Michael Sondern das Panier des heiligen Michael repraesentet eas in lucem sanctam, begleite sie zum ewigen Lichte, welches quam olim Abrahae promisisti, du verheißen hast Abraham und seinen et semini ejus. Hostias et preces tibi, Nachkommen auf ewig. Opfer und Gebete Domine, laudis offerimus. bringen wir dir, Herr, lobsingend dar. Tu suscipe pro animabus illis, Nimm sie gnädig an für jene Seelen, quarum hodie memoriam facimus: derer wir heute gedenken: Fac eas, Domine, de morte transire ad Laß sie, o Herr, vom Tod zum Leben 16 vitam, quam olim Abrahae promisisti, übergehen, welches du verheißen hast et semini ejus. Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

4 Sanctus

Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Heilig ist Gott, der Herr aller Mächte Pleni sunt coeli et terra gloria tua. und Gewalten. Hosanna in excelsis. Erfüllt sind Himmel und Erde Benedictus qui venit in nomine Domini. von deiner Herrlichkeit! Hosanna in excelsis. Hosianna in der Höhe! Gelobt sei, der kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe! 5 Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, du nimmst hinweg die dona eis requiem. Sünde der Welt, schenke ihnen Ruhe. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde dona eis requiem sempiternam. der Welt, schenke ihnen ewige Ruhe.

6 Lux aeterna

Lux aeterna luceat eis, Domine, Ewiges Licht leuchte ihnen, Herr, cum sanctis tuis in aeternum, mit allen deinen Heiligen, quia pius es. denn du bist gut. Requiem aeternam dona eis, Domine, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, et lux perpetua luceat eis. und ewiges Licht leuchte ihnen. 17 7 Libera me

Libera me, Domine, de morte aeterna, Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod an in die ille tremenda, quando coeli jenem furchtbaren Tag, wenn erschüttert movendi sunt et terra. werden Himmel und Erde. Dum veneris judicare saeculum per Wenn du dann kommst, die Welt zu richten ignem. im Feuer. Tremens factus sum ego et timeo, dum Zitternd muß ich stehen und in Ängsten, discussio venerit atque ventura ira. wenn die Rechenschaft naht und der Dies irae, dies illa, calamitatis et drohende Zorn. miseriae, dies magna et amara valde. Tag des Zornes, Tag der Schrecken, voll Requiem aeternam dona eis, Domine, Weh und Jammer, bitter über alle Maßen. et lux perpetua luceat eis. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, und ewiges Licht leuchte ihnen. Jenseits der Kirchenmusik: Giuseppe Verdi und seine »Messa da Requiem«

Antje Rößler

»Totenmessen gibt es so viele. Es ist ben musikalischen Mittel wie in seinen unnütz, ihnen noch eine weitere hinzuzu- Opern. Im Vordergrund stehen die Solis- fügen«, pflegte Verdi zu sagen. Erst der ten, deren Gesang allerdings verhaltener Tod des von ihm verehrten Alessandro wirkt als in den Verdi-Opern jener Jahre. Manzoni am 22. Mai 1873 veranlass- Nicht nur der Harmonienreichtum und te den Komponisten, ein Requiem zu die Klangfarbenpracht des Orchester- schreiben. Manzoni war der wichtigste parts lassen eine Verwandtschaft zur italienische Dichter seiner Zeit und 1871 uraufgeführten »Aida« erkennen. zugleich Vorkämpfer für einen italieni- Im Finale der Oper, in der die Religion schen Nationalstaat. ansonsten keine Rolle spielt, singen die Ein Abschnitt für Manzonis Toten- Liebenden angesichts des Todes »Für messe lag bereits vor: Als 1868 Rossini uns öffnet sich der Himmel«. Für die 18 gestorben war, hatte Verdi der Stadt- Nähe beider Werke spricht zudem, dass verwaltung von Mailand vorgeschlagen, Verdi für die Uraufführung des Requi- in Zusammenarbeit mit zwölf weiteren ems die Solisten seiner »Aida«-Premiere Komponisten ein Requiem zu schreiben. engagierte. Die Uraufführung zerschlug sich; jedoch Auch die 1867 entstandene Oper machte Verdi seinen Anteil an der »Don Carlos«, in welcher der Tod Gemeinschaftsarbeit, die Fuge »Libera allgegenwärtig ist, hat im Requiem ihre me«, zum Schlussstück der Totenmesse Spuren hinterlassen. Der Tonfall der für Manzoni. Genau ein Jahr nach Man- Gottesfurcht im »Rex tremendae« ähnelt zonis Tod leitete der 60-jährige Verdi die der in der Oper gestalteten Unterwür- Uraufführung der »Messa da Requiem« figkeit vor König Philipp von Spanien. In in der Mailänder Kirche San Marco. Der der Oper erscheint eine »voce dal cielo«, Komponist feierte mit dem Stück rau- eine göttliche Stimme vom Himmel, die schende Erfolge. Im Frühjahr 1875 ging wie ein Vorbild für die Sopransoli des er damit auf Tournee nach Paris, London Requiems anmutet. Schließlich überar- und Wien; eine geplante Aufführung in beitete Verdi für das »Lacrimosa« der Berlin kam nicht zustande. Messe ein Duett aus der französischen Das klar gegliederte Werk folgt der Fassung des »Don Carlos«. Liturgie der katholischen Totenmesse, Verdis Requiem nimmt eine Sonder- deren Ablauf im 16. Jahrhundert wäh- stellung zwischen Oper und geistlichem rend des Konzils von Trient festgelegt Konzertstück ein; es passt ebenso gut worden war. Verdi verwendet hier diesel- in den Konzertsaal wie in die Kirche. Carl Dahlhaus zufolge gehört es zur Bezug zum Jenseits, der Wunsch nach »charakteristischen­ Gruppe von geistli- Versöhnung angesichts des Sterbens, chen Werken jenseits der Kirchenmusik.« eine zentrale Rolle. Verdi bedenkt die Der Musikwissenschaftler stellt es in die Solisten mit einem sinnlichen, verständ- Nachbarschaft von Beethovens »Missa lichen Tonfall, dessen Innigkeit tröstet. solemnis«, Brahms’ »Deutschem Requi- Zuversicht steht jedoch neben Angst. em« oder der 8. Sinfonie von Mahler. Todesnähe wird etwa in den unruhigen Verdi selbst galt als ­mangiapreti, als chromatischen Läufen der Streicher in »Pfaffenfresser«. Er war kein buch- der Mezzosopran-Arie »Liber scriptus« stabengetreuer Katholik, sondern ein konkret. religiöser Zweifler. Seine Glaubens- Als Trost für die Lebenden fasste zweifel spiegeln sich auch im Requiem Verdi das melodienselige »Offertorium« wider, in dem es um existenzielle Fragen auf. Eingebettet in einen transparenten geht: Was bedeutet der Tod? Werden Orchesterklang, erzählt das Solisten- wir erlöst? Der Tod tritt hier mal als quartett von der Transzendierung alles Schreckensgestalt auf, dann wieder als Irdischen. Der Sturz in die Finsternis wird Freund, der Trost statt Höllenstrafe bie- durch ein engelsgleiches Sopransolo tet. So mutet der Beginn des Werks »Re- aufgefangen. Die muntere doppelte Fuge quiem aeternam« diesseitig an; der Tod für achtstimmigen Chor des »Sanctus« erscheint als Bestandteil des irdischen und »Benedictus« hat nichts von jener 19 Kreislaufs. Seinen Schrecken verbreitet Strenge an sich, die man mit dieser kir- er erst im »Dies irae«, der Schilderung chenmusikalischen Gattung verbindet. Im des Jüngsten Gerichts. Die »bodenlos überirdischen »Agnus Dei« greift Verdi stürzenden Schreie«, so der Philosoph den Tonfall gregorianischer Choräle auf. Ernst Bloch, stehen in Folge der neuar- Der letzte Teil »Libera me« – zugleich tigen Musiksprache des französischen der älteste, der bereits für die Rossini- Komponisten Hector Berlioz. Im »Tuba Messe entstand – enthält Rückblicke auf mirum« rufen die Bläser zum Gericht. vorangegangene Abschnitte. Auch das Die Kombination von Blechbläsern, inklu- gewaltige »Dies irae« kehrt hier entge- sive Ferntrompeten, und Chorgesang im gen der liturgischen Tradition wieder. Fortissimo sorgt für Lautstärke an der Das abschließende Flehen des Sop- Schmerzgrenze. rans um Erlösung findet keine Antwort. Die anschließenden Gesänge, in Das Werk endet mit einem C-Dur-Akkord, denen sich die Solisten zu unterschied- der gemäß der Tradition für Freude und lichen Kombinationen zusammenfinden, Ruhe steht. Doch bleibt diese Tonart des lassen die Schrecken des Weltengerichts Lichts von düsteren Ahnungen einge- vergessen. Sie erinnern an einen in hüllt. Verdi lässt offen, ob wir tatsächlich Verdis Opern verbreiteten Typus: den in der Grundtonart ankommen oder aber Menschen, der sich schuldlos in Schuld in der Dominante der schwermütigen verstrickt und sein Gebet zum Himmel Tonart f-Moll verharren. Eindringlicher singt. In vielen Verdi-Opern spielt der lässt sich Zweifel nicht in Töne fassen. Programmnotizen zu »Defiant Requiem: Verdi at TerezÍn«

Defiant Requiem Foundation

Zwischen 1942 und 1944 versammelte inmitten unbeschreiblichen Elends und sich im Ghetto Theresienstadt eine täglicher Todesdrohung. Gruppe Häftlinge um den jüdischen Den längsten Part von Verdis Stück, Pianisten Rafael Schächter. Mit einem das »Dies Irae« (»Tag des Zorns«), Satz geschmuggelter Noten und einem interpretierte Schächter als das Sze- alten Klavier organisierte der Absolvent nario, das die Nationalsozialisten eines des Prager Konservatoriums im Keller Tages erwarteten würde: »Nichts soll einer Baracke Chorproben. Schon nach ungerächt bleiben.« Indem sie ihren kurzer Zeit wuchs das Ensemble auf 150 Peinigern diese Worte entgegen schmet- Personen an. Zunächst fanden die Tref- terten, fanden die Chormitglieder den fen heimlich statt, denn das Musizieren Mut und die Kraft, der Unterdrückung zu im Lager war ursprünglich von der SS trotzen, wenn auch nur vorübergehend. verboten worden. Dies änderte sich, als Zeitzeugen überlieferten, was Schächter 20 die Nationalsozialisten die zahlreichen seinen Sängerinnen und Sängern vor ei- kulturellen Aktivitäten im Ghetto zu Pro- nem Konzert mit auf den Weg gab: »Wir pagandazwecken auszuschlachten be- singen den Nazis, was wir ihnen nicht gannen. Es gab Ausstellungen, Lesungen sagen können.« und Theatervorstellungen, auch Verdis­ Nach der Deportation von fast 470 »Messa da Requiem« wurde insgesamt Juden aus Dänemark nach Theresien- sechzehn Mal im Lager aufgeführt. stadt drängte der dänische König auf Dirigent Rafael Schächter wählte das die Inspektion des Ghettos durch eine hochdramatische Werk des großen itali- Delegation des Internationalen Roten enischen Komponisten wegen der Kraft Kreuzes. Das NS-Regime stimmte zu, der Musik und des Librettos aus. Für die leitete aber gleichzeitig umfangreiche katholische Kirche ist der lateinische »Verschönerungsmaßnahmen« im Vor- Text Teil der Liturgie, für Schächter war feld des Besuchs ein, die Teile des Lagers er ein Akt des Widerstandes und ein in ein Potemkinsches Dorf verwandelten. kurzzeitiger Trost in einer brutalen Ge- Am 23. Juni 1944 kam das Internationale fangenschaft, in der über jedem Häftling Rote Kreuz schließlich in Theresienstadt das Damoklesschwert der Deportation an, begleitet von hochrangigen SS-Offi- nach Auschwitz schwebte. Die Arbeit zieren. Durch ein gerissenes Täuschungs- an dem Stück drückte aber auch die manöver gelang es den Nationalsozialis- Sehnsucht aus, sich der Existenz Gottes ten, die Delegation und die Welt über die und eines gemeinsamen Glaubens an wahren Zustände im Ghetto in die Irre die eigene Menschlichkeit zu versichern, zu führen. Im Zuge dieser Inszenierung »Defiant Requiem: Verdi at Tere- zín« ist keine gewöhnliche Aufführung des bekannten Requiems, sondern ein von Maestro Murry Sidlin inszeniertes Konzert-Drama, das die bemerkenswerte Geschichte eines charismatischen jüdi- schen Dirigenten und seiner Mithäftlinge erzählt. Es kombiniert die ergreifende Musik Verdis mit Zeitzeugenberichten von überlebenden Chormitgliedern und Ausschnitten aus einem in Theresien- stadt gedrehten NS-Propagandafilm. Zwischen den Musikpassagen rezitieren Schauspieler Worte von Rafael Schäch- 21 Rafael Schächter (1905 – 1944/45) ter und anderen Beteiligten, sodass ein Kaleidoskop aus Klang, Bild und Text wurden auch Rafael Schächter und sein entsteht. Chor gezwungen, die Delegation mit Mit »Defiant Requiem« will Murry einer Aufführung von Verdis Requiem Sidlin an Schächters Courage erinnern, zu »unterhalten« – es sollte ihr letztes aber auch die metaphysische Kraft der Konzert sein. Bereits zuvor war der Chor Kunst ins Bewusstsein rufen: »Was in der immer wieder dezimiert worden, weil Vorführung ihren Widerhall findet, ist seine Mitglieder in ein Vernichtungslager die universale Botschaft, dass sich der deportiert wurden. Im Oktober 1944, menschliche Geist über Gefangenschaft vier Monate nach jenem Konzert vor der und Schrecken erheben kann. Denn Delegation des Internationalen Roten ›­Defiant Requiem‹ bringt ein Vermächt- Kreuzes, wurden auch Schächter und die nis von Theresienstadt zum Klingen: verbliebenen Sängerinnen und Sänger Dem Terror der Nationalsozialisten nach Auschwitz geschickt; die meisten setzten die Inhaftierten Musik, Weisheit, kamen sofort nach der Ankunft in den Mut und Hoffnung entgegen. Schächter Gaskammern um. Schächter überlebte und seine Mithäftlinge haben gezeigt, Auschwitz, kam aber vermutlich auf dass es möglich ist, auf das Schlechtes- einem der Todesmärsche nach der te der Menschheit mit dem Besten der Evakuierung des Konzentrationslagers Menschheit zu antworten.« Anfang 1945 ums Leben. Theresienstadt Ghetto und Kulisse der NS-­Propaganda

Theresienstadt (tschechisch: Terezín) All dies geschah unter den katas- war eine Garnisonsstadt nordwestlich trophalen Bedingungen des täglichen von Prag, die Ende des 18. Jahrhundert Überlebenskampfes: Hunger, Krankheit, unter Joseph II. erbaut und nach der Platzmangel, fehlende Medikamente, österreichischen Kaiserin Maria Theresia desaströse hygienische Zustände und benannt wurde. 1941 begannen die Natio- die Gewalt des Wachpersonals bedeute- nalsozialisten mit der Vertreibung der ten für Zehntausende den Tod. Von den Einheimischen und richteten in dem Ort 141.000 Inhaftierten in Theresienstadt ein Sammel- und Durchgangslager für wurden 88.300 in die Vernichtungslager Juden aus dem »Protektorat Böhmen geschickt, 33.500 starben im Ghetto, und Mähren« ein, um sie von dort in die weitere 1.500 erlagen den Folgen des Vernichtungslager zu schicken. Ab 1942 Ghettolebens kurz nach der Befreiung 22 wurden vor allem Juden aus Deutsch- am 8. Mai 1945 durch die Rote Armee. land, Österreich, Ungarn, Dänemark und Die Freiräume, die die SS-Komman- Holland nach Theresienstadt deportiert. dantur zugestand, waren Teil einer NS- Anders als die osteuropäischen Propagandastrategie, die Theresienstadt Ghettos Warschau und Wilna war The- als Heimstatt für ältere und kriegsver- resienstadt durch seine geografische sehrte Juden aus dem Reichsgebiet Lage und die Herkunft der jüdischen anpries, in die sie gegen Abgabe ihres Deportierten aus West- und Mitteleuropa gesamten Vermögens aussiedeln muss- »westlich« geprägt. Von der SS als »Al- ten. Auch zur Irreführung der internatio- tersghetto« geführt und unter »jüdische nalen Öffentlichkeit wurde das »Modell« Selbstverwaltung« gestellt, mussten die Theresienstadt genutzt. Inhaftierten für die Organisation von Die Täuschung gipfelte in einer groß Unterbringung, Nahrung, Kleidung, Was- angelegten »Stadtverschönerung« im serversorgung und medizinische Hilfe Vorfeld eines Besuches des Internatio- selbst sorgen. Ungewöhnlich war das nalen Komitees des Roten Kreuzes am Ausmaß des kulturellen und geistigen 23. Juni 1944. Mit neuen Fassaden, Park- Lebens: Unter den Gefangenen waren bänken, Spielplätzen und Cafés wurde viele, zum Teil prominente Künstler und der Delegation Normalität und eine gute Wissenschaftler, die Konzerte und Thea- Versorgungslage vorgegaukelt. Höhe- teraufführungen gaben, Ausstellungen, punkt des Besucherprogramms war eine Lesungen und Vorträge organisierten Aufführung von Verdis »Messa da Requi- und eine Bibliothek betrieben. em« unter der Leitung des tschechischen Dirigenten Rafael Schächter. Der Plan dorthin deportierte die SS im Oktober ging auf: Der Gesandte vom Internationa- 1944 die Musiker, von denen nur wenige len Roten Kreuz verfasste einen positi- das Vernichtungslager überlebten. Alle ven Bericht und verzichtete auf Besuche anderen wurden Opfer eines Massenmor- von Konzentrationslagern im besetzten des, zu dessen Verschleierung sie selbst Polen, darunter auch Auschwitz. Genau beitragen mussten.

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Plan des Ghettos Theresienstadt aus: H.G. Adler, Theresienstadt 1941 – 1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft. © Wallstein Verlag 2005 Murry Sidlin Dirigent

Murry Sidlin ist Gründer und Präsident der Defiant Requiem Foundation. Der Schüler der legendären Dirigenten Léon Barzin und Sergiu Celibidache gab sein Debüt am Pult des Baltimore Symphony Orchestra als Assistant Conductor unter Sergiu Comissiona. Anschließend wurde er von Antal Doráti zum Resident Conductor des National Symphony Orchestra Washing- ton ernannt. Es folgten Stationen als Musikdirektor der New Haven and Long Beach Symphonies, dem Tulsa Philhar- Mitwirkende monic und dem Connecticut Ballet. Sidlin war acht Jahre lang Resident Conductor der Oregon Symphony und von 2002 bis 2010 Dekan der School of Music an der Catholic University of America. Er war Erster Gastdirigent des Gävleborgs Symfoniorkester und künstlerischer Leiter des Cascade Festival of Music. Sidlin leitete über 300 Konzerte mit der San Diego Symphony und 18 Mal in Folge die Silvestergala mit dem National Symphony Orchestra, Washington D.C. Mehr als drei Jahrzehnte lang prägte er als Resident Artist/Teacher und Associa- te Director für Dirigieren das Aspen Music Festival. Murry Sidlin arbeitete mit dem renommierten amerikanischen Komponisten Aaron Copland bei der Neu- fassung dessen Oper »The Tender Land« für Kammerorchester zusammen, nahm sie für KOCH International auf und brach- te sie über 200 Mal zur Aufführung. Als Gastdirigent leitete Murry Sidlin die Aga Mikolaj Atlanta, New Mexico, New Orleans, Pitts- Sopran burgh, Seattle und St. Louis Symphonie- orchester sowie die Houston, San Anto- Für Aga Mikolaj war nio, San Francisco und Utah Symphonies Elisabeth Schwarz- und das Minnesota Orchestra. In Kanada kopf eine wichtige dirigierte er Orchester in Edmonton, Lehrerin, mit der sie Quebec, Vancouver und Victoria. In bis zu deren Tode Europa hat Sidlin mit dem Tschechischen alle Rollen überar- Nationalen Symphonieorchester, dem beitete. Nach Erfolgen bei renommierten Isländischen Symphonieorchester, dem internationalen Wettbewerben begann Litauischen Nationalen Symphonieor- Aga Mikolaj ihre Karriere in Polen und chester, dem MAV Symphonieorchester war bis 2007 Ensemblemitglied an der Budapest, dem Spanischen Rundfunk- Bayerischen Staatsoper. Es folgten symphonieorchester, der Philharmonie Gastengagements u.a. an der Wiener George Enescu, mit I Solisti Veneti, dem Volksoper, dem Nationaltheater Prag, an Philharmonischen Orchester Monte- der Opéra de Bastille Paris, am Aalto- Carlo und dem Orchester Gulbenkian Theater in Essen, an der Opera Monte zusammengearbeitet. Carlo, der NNT Tokyo, dem Bolshoi Murry Sidlin wurde von den US-Präsi­ Theater Moskau sowie dem Festival in 25 denten Ford und Carter in die Kom- Glyndebourne. 2013 trat sie als Micaela mission des White House Presidential in »Carmen« und Freia in »Das Rhein- Scholars Programm berufen. 2011 erhielt gold« an der Bayerischen Staatsoper er den Distinguished Alumnus Award des auf, außerdem sang sie an der Mailänder Peabody Konservatoriums an der Johns Scala, der Berliner Staatsoper sowie bei Hopkins Universität und der Erzbischof den BBC Proms London in Wagners von Prag verlieh ihm die St. Agnes von »Ring des Nibelungen« unter Daniel Böhmen-Medaille. Im Januar 2013 wurde Barenboim. In Los Angeles debütierte Sidlin zum Mitglied des International sie in Mozarts »« als Donna Board of Governors of the Jerusalem Elvira unter . Kürzlich Academy of Music and Dance ernannt. sang Aga Mikolaj in Paris in Antonín Am 11. Juni 2013 zeichnete ihn das Simon Dvorˇáks Requiem zusammen mit dem Wiesenthal Center für seine außerge- Orchestre de Paris unter James Conlon wöhnlichen Verdienste um die Erinne- und in Amsterdam in Verdis Requiem rung an Rafael Schächter mit der Medal mit dem Royal Concertgebouw Orchest- of Valor aus. ra unter . Weitere Höhepunkte ihrer bisherigen Konzerttätigkeit waren u.a. Konzerte in der Avery Fisher Hall in New York unter sowie in Philadelphia, Pittsburgh und Chicago. Sie sang in ­Pendereckis »The Seven Gates of Jeru- Rundfunks (u.a. mit Mendelssohns Elias salem« in Valencia und Warschau sowie mit Thomas Hengelbrock), mit dem Los in Mahlers »Sinfonie Nr. 8« unter Sir Angeles Philharmonic sowie dem Pitts- Mark Elder mit dem Hallé Orchestra und burgh Symphony Orchestra, dem Israel dem BBC Orchestra in Manchester. Philharmonic Orchestra unter Herbert Aga Mikolaj ist in mehreren Einspielun- Blomstedt, den Sinfonieorchestern des gen mit Werken von Mozart, Schubert, WDR und MDR sowie den Berliner Phil- R. Strauss, Janacek, J. Strauß und harmonikern. Penderecki zu hören, die bei den Labels Die aktuelle Saison eröffnete sie mit Naxos, Capriccio, Pentatone und CPO einer Tournee mit dem Symphonie­ erschienen sind. orchester des Bayerischen Rundfunks un- ter Mariss Jansons, auf der sie in Mahlers 2. Sinfonie bei den Festivals von Salzburg, Gerhild Romberger Saarbrücken, Edinburgh, den London Proms und in Luzern zu hören war. Mezzosopran

Die Mezzosopranis- tin Gerhild Romber- Steven Tharp ger hat sich immer Tenor 26 auf den Konzertge- sang konzentriert. Der Tenor Steven Schwerpunkte ihrer Tharp genießt Arbeit bilden Liederabende unterschied- weltweite Anerken- lichster Thematik sowie die Beschäfti- nung als Sänger gung mit zeitgenössischer Musik. eines breiten Das außergewöhnlich weitgespannte Repertoires, das Repertoire der Sängerin umfasst alle viele Jahrhunderte und Stile umfasst. großen Alt- und Mezzopartien des In mehr als 50 Rollen stand er in Opern­‑ Oratorien- und Konzertgesangs vom häusern wie der Metropolitan Opera, Barock über die Klassik und Romantik bis der New York City Opera, dem Teatro hin zur Literatur des 20. Jahrhunderts. Massimo in Palermo, der Badischen Wichtige Stationen in den vergangenen Staatsoper in Karlsruhe, der Nederlandse Jahren waren für Gerhild Romberger die Reisopera sowie der Minnesota Opera Konzerte mit Manfred Honeck, der sie auf der Bühne. Seine besondere Neugier u. a. für Mahlers Sinfonien, Beethovens gilt den weniger bekannten Opern des »Missa solemnis« oder die »Große Mes- 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Er sang se« von Walter Braunfels einlud. Darüber in Glucks »Les Pèlerins de la Mecque«, hinaus arbeitete sie mit dem Leipziger Haydns »L’Isola Disabitata« und Gewandhausorchester (Mahlers »Sin- »L’Infedeltà Delusa«, Scarlattis »Gli fonie Nr. 8« mit Riccardo Chailly), dem Equivoci nel Sembiante«, Contis »Don Symphonieorchesters des Bayerischen Quixote in Sierra Morena«, Gassmanns »L’Opera Seria«, Grétrys »Zémire et werbs »Schubert und die Musik des 20. Azor« und Schuberts »Alfonso und Jahrhunderts« in Graz, des ARD-Wett- Estrella«. bewerbs in München und des Salzburger Auch als Konzertsänger ist Steven Mozart-Wettbewerbs. Er sang in vielen Tharp weltweit gefragt. Zu hören war er internationalen Opernhäusern, wie z.B. bislang u.a. mit dem New York Philhar- im Teatro Regio in Turin, an der ungari- monic, dem Chicago Symphony und dem schen Staatsoper, an der Opéra National Philadelphia Orchestra unter Dirigenten du Rhin in Strasbourg, der Oper Frank- wie Sir Georg Solti, , furt, an der Berliner Staatsoper Unter Kurt Masur, Alan Gilbert und Valery den Linden sowie an Opernhäusern in Gergiev. Das Konzertrepertoire umfasst Tokio und Istanbul. ebenfalls ein breites Spektrum: von Mon- Beim Schleswig-Holstein Musik Festival teverdi bis John Musto, von den Meister­ 2002 war István Kovács in Mozarts Re- werken des 18. und 19. Jahrhunderts quiem zu hören. 2006 sang er Beetho- – hier sind besonders Bachs Passionen vens »9. Sinfonie« in Mailand unter der und die Messen von Mozart, Beethoven Leitung von Herbert Blomstedt und war und Schubert sowie die Oratorien von auf Tour mit dem Israel Philharmonic Händel, Haydn und Mendelssohn zu Orchestra unter dem Dirigenten Helmut nennen – bis hin zu Elgars »Dream of Rilling. 2012 sang er Dvorˇáks »Stabat Gerontius«, Schönbergs Gurre-Liedern Mater« in Turin mit dem RAI Orchester 27 und Brittens »War Requiem«. und das »Requiem« von Mozart mit dem Steven Tharp trat bereits in fünf Konzer- Budapest Festival Orchester unter der ten des »Defiant Requiem« auf, auch in Leitung von Iván Fischer, unter dem er Theresienstadt, und wirkte im gleichna- auch in Budapest in Bartóks »Herzog migen Dokumentarfilm mit. Blaubarts Burg« auftrat. In weiteren Produktionen verkörperte István Kovács den Don Giovanni sowie den Theseus in István Kovács Rameaus »Hippolite et Aricie«. Bass

Der ungarische Bass István Kovács absolvierte ein Medizinstudium und studierte Gesang an der Franz-Liszt- Musikschule in Pécs. Anschließend setzte er sein Studium in Budapest und Zürich bei Lászlo Polgár und in Venezia bei Sherman Lowe fort. Er ist u. a. Preisträger des Wettbe- Iris Berben Ulrich Matthes Sprecherin Sprecher

Von Kinoleinwand Ulrich Matthes und Fernsehbild- wurde 1959 in Berlin schirm ist sie nicht geboren, wo er wegzudenken – Iris Anfang der 1980er- Berben gehört zu Jahre bei Else den profiliertesten Bongers seine deutschen Schauspielerinnen. Es war Schauspielausbildung erhielt. Erste zunächst ihr komisches Talent, das sie Engagements führten ihn an die einem breiten Publikum bekannt machte, Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchen- aber auch in ernsthaften Rollen spielte gladbach, ans Düsseldorfer Schauspiel- sie sich in die Herzen der Zuschauer und haus und ans Bayerische Staatsschau- unermüdlich ins 21. Jahrhundert, ohne spiel. 1988 wechselte er an die sich auf einen Frauentypus festlegen zu Münchner Kammerspiele, ab 1992 an die lassen. Zuletzt begeisterte sie als Schaubühne am Lehniner Platz. Matthes Cosima Wagner in »Der Wagner-Clan. ist seit 2004 Ensemblemitglied am Eine Familiengeschichte«. Deutschen Theater. Hier spielte er unter 28 So präsent sie als Schauspielerin ist, so anderem in Inszenierungen von Jürgen konsequent erhebt Iris Berben ihre Stim- Gosch und Barbara Frey. Der Schauspie- me für Toleranz und Mitmenschlichkeit. ler wirkte außerdem in zahlreichen In ihren viel beachteten Lesungen nimmt Kinofilmen mit, unter anderem in der sie sich immer wieder des grausamsten Rolle des Joseph Goebbels in dem Kapitels deutscher Geschichte an, erin- oscarnominierten Drama »Der Unter- nert eindringlich an das Leiden der Op- gang« und als Priester im KZ Dachau in fer der Nationalsozialisten, sensibilisiert Volker Schlöndorffs »Der neunte Tag«. für das Thema und wirkt dem Vergessen Ulrich Matthes erhielt zahlreiche entgegen. Auszeichnungen, darunter 2006 den Ihre schauspielerischen Leistungen Gertrud-Eysoldt-Ring für herausra- wurden mit dem Bambi, der Goldenen gende schauspielerische Leistungen Kamera, dem Grimme-Preis, dem Bay- sowie 2007 den Theaterpreis Berlin der erischen Fernsehpreis und zahlreichen Stiftung Preußische Seehandlung. 2005 weiteren Ehrungen gewürdigt. Auch für und 2008 wurde er von der Zeitschrift ihr politisches Engagement erhielt Iris »Theater heute« zum Schauspieler des Berben diverse Auszeichnungen, u. a. das Jahres gewählt, 2008 erhielt er den Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Leo- FAUST-Theaterpreis für die Rolle des Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Wanja in Jürgen Goschs Inszenierung Deutschland und zuletzt auch den Preis »Onkel Wanja«. Seit 2012 ist er Direktor für Verständigung und Toleranz des der Sektion Darstellende Kunst der Aka- Jüdischen Museums Berlin. demie der Künste in Berlin. Frank Markowitsch Einstudierung

Frank Markowitsch Der Mitinitiator des Festivals CHOR@ ist Gründer und BERLIN ist seit 2011 Dozent für künstlerischer Chordirigieren an der Universität Leiter der der Künste Berlin und seit Herbst Vokalakademie 2012 verantwortlicher Chorleiter des Berlin und leitet Amsterdam Baroque Choir. seit 1998 den Chor des Jungen Ensembles Berlin. Er studierte in Freiburg und Berlin Germanistik, Romanistik, Philosophie und Schulmu- sik sowie Orchester- und Chordirigie- ren. Markowitsch trat bereits mit Ensembles wie dem RIAS Kammer- chor, dem Chor des NDR, dem Chœur de Radio France, dem Rundfunkchor Berlin, dem Amsterdam Baroque Choir, dem Balthasar-Neumann-Ensemble, 29 dem Vocalconsort Berlin, dem Coro Nacional de Espagna sowie dem Cor de Cambra del Palau de la Musica auf. Er dirigierte Konzerte mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, der Akademie für Alte Musik, den Brandenburger Sinfonikern, dem Barockorchester moderntimes_1800, Le Cercle de l’Harmonie und war an der Berliner Staatsoper, der Opéra National de Nancy, der Opéra Comique de Paris und bei zahlreichen internati- onalen Festivals tätig. Frank Markowitsch hat mit Dirigen- ten wie René Jacobs (u. a. Berliner Staatsoper, Innsbrucker Festwochen, Festival Aix en Provence), Kurt Masur, Seiji Ozawa, Ton Koopman, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski und Jérémie Rhorer gearbeitet. 30 Konzerthausorchester Berlin

I. Violine Stefan Markowski Ernst-Martin Schmidt Prof. Michael Erxleben Eva Sütterlin Pei Yi Wu Thomas Böttcher Jörg Schurig Sophia Reuter Ulrike Petersen Christoph Kulicke Andrea Mai Ulrike Töppen Violoncello Ines Galle Karoline Bestehorn Stefan Giglberger Christiane Ulbrich Eva Czermak Andreas Timm Markolf Ehrig Gerdur Gunnarsdottir Hans-Georg Dill Dr. Adriana Porteanu Anna Babenko Nerina Mancini David Bestehorn David Otto Castrillo Eva Freitag Melanie Richter Damien Ventula Alicia Marial Viola Stefan Faludi Avigail Bushakevitz Amalia Arnoldt Viola Bayer Elias Schödel Atilla Aldemir Audrey Massaka Constanze Fiebig Kontrabass Susanne Ellemunter Prof. Stephan Petzold II. Violine Avishai Chameides Markus Rex Andreas Finsterbusch Katja Plagens Sandor Tar Johannes Jahnel Felix Korinth Hans-Christoph Spree 31

Stefan Mathes Hanno Koloska Posaune Igor Prokopets Ananta Diaz Michael Zühl Nhassim Gazale Stephanie Hupperich Volker Sommerkorn Jörg Gerhardt Flöte Horn Pirmin Grehl Prˇemysl Vojta Tuba Ernst-Burghard Hilse Stefan Gorasdza Michael Vogt Antje Schurrock Timo Steininger Maciej Baranowski Pauke/Schlagzeug Oboe Michael Oberaigner Nigel Shore Trompete Edwin Kaliga Egbert Hirseland Jürgen Böhning Sören Linke Klarinette Uwe Saegebarth Gast Dario Marino Varela Stephan Stadtfeld Klavier Alexandra Kehrle Megumi Nakazawa Rita Sloan Gerhard Greif Fagott Heinz Radzischewski Rainer Luft Kurt Kratz 32 Chor des Jungen Ensembles Berlin

Sopran Jelka Schedlinski Daniela Dinter Luisa Bartels Kristina Schierhorn Andrea Hennig Conny Burda Anke Schmitt Kirsten Hobbensiefken Luisa Caparo Anna Schüler Elisabeth Hufnagel Tara Fischer Judith Schwarzer Christina Johann Caro Glandorf Birte Seevers Judith Kastner Johanna Goldbeck Christin Stanowski Giulia Kromer Bianca Hartmann Ariane Stark Wiebke Lenkewitz Frauke Henningsen Jördis Volkmann Katrin Mühlstädt Marlies Hoenicke Friderice Walther Jana Münkel Caroline Jahntz Judith van Winkelen Petra Odvody Sarah Kisker Andrea Plödt Pauline Krekeler Alt Catalina Restrepo Alicia Martinez Friederike Ankele Maria E. Rotter Katja Menger Agnes Bohnert Johanna Rudolph Beate Meyer Claudia Boldt Nele Saworski Henriette Naims Charlotte Bräuer Sophie Schricker Katharina Nett Katharina Denninger Lisa Tehrani 33

Annekathrin Teichmann Sebastian Oehme Hilmar Hamm Kathrin Tertel Lennart Schilgen Jonas Hellwig Judith Treumann Tom Seidemann Clemens Helm Dana Zettisch Julian Volland Stefan Jankowski David Wohlenberg Helge Kickert Tenor Santiago de Luxan Tommy Bettac Bass Wolfram Martens Nikolas Blischke Benjamin von der Ahe Nils Meyer Clemens Blümel Florian Becker Hendrik Napierla Christian Ehrens Philipp Bilsky Florian Rothe Áron Ferenczy Jens Bleiholder Till Rumohr Sebastian Gottschalk Maximilian Brambring Daniel Schneider Sebastian Jobs Pablo Cavero Benedikt Schröder Florian Kant Benedikt Dengler Kilian Schubert Andreas Kühnemund Florian Dölle Johannes Steinweg Nathaniel Mandal Marc P. Gabriel Erik Nils Voigt Julian-Christopher Marx Martin Gerhard Jonas von Wangenheim Adrian Nennich Sergi Gili 34 Vokalakademie Berlin Gastsänger

Sopran Tenor Sopran Christine Bohnenkamp Philip Eick Pamela Thomas Isabelle Heiss Holger Gläser Deborah Williams Marielou Jacquard Michael Hofmeir Eva-Maria Kösters Martin Netter Bass Katja Kunze Daniel Steiner Alexander Krasa Nathalie Seelig (auch Masashi Tsuji Daniel Krasa Solo) Oliver Uden Raphael Krasa Christina Stegmaier Elisabeth Sturm Bass Tobias Hagge Alt Julian Helms Jonny Kreuter Manfred Perthold Beatrice Adriana Schwarz David Reimann Lisa Weiss Christian Wiestner Antonia Ziesche (auch Solo) Konzerthausorchester Chor des Jungen Berlin ­Ensembles Berlin e.V.

Das Konzerthausorchester Berlin hat Der Chor des Jungen Ensembles Berlin eine lange Tradition. 1952 wurde es steht für herausragende Chorarbeit in als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) Berlin. Er besteht aus musikinteressierten gegründet und feierte erste Erfolge im Schülern, Studenten und jungen Berufstä- Ostteil der Stadt. Unter der Leitung des tigen. 2013 feierte der Verein sein 55-jäh- langjährigen Chefdirigenten Kurt San- riges Jubiläum und kann mittlerweile auf derling erfuhr das BSO seine entschei- beachtliche Erfolge zurückblicken. Der dende Profilierung und internationale Chor des Jungen Ensembles gibt nicht Anerkennung. Seit 1984 hat das Orches- nur Konzerte in Deutschland, sondern ter eine feste Spielstätte im Konzerthaus gastiert auch regelmäßig im Ausland. Berlin am Gendarmenmarkt. 2006 folgte Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am die Namensänderung in Konzerthaus­ 27. Januar 2013 führten der Chor und das orchester Berlin. Sinfonieorchester des Jungen Ensembles Viele hervorragende Solisten folgen Berlin Verdis Requiem auf. Die »Messa immer wieder gern der Einladung an da Requiem« an diesem Tag zu geben, den Gendarmenmarkt. Tourneen führten war nicht vorstellbar ohne an das Ghetto bereits in die USA, nach Asien und durch Theresienstadt zu erinnern. 35 ganz Europa. Regelmäßig gastiert das Der Chor erhält seit 2009 eine Förderung Konzerthausorchester beim Choriner durch den Berliner Senat. Im Mai 2014 Musiksommer, den Festspielen Mecklen- vertritt er das Land Berlin beim Deut- burg-Vorpommern, dem Musikfest Berlin schen Chorwettbewerb in Weimar in der und dem Rheingau Musik Festival. Kategorie »Große gemischte Chöre«. Ein besonderes Anliegen ist die Nach- wuchsförderung. So wurde 2010 die Or- Vokalakademie Berlin chesterakademie am Konzerthaus Berlin gegründet, in der junge Künstler über Die von Frank Markowitsch gegründete den Zeitraum von mindestens einem Vokalakademie Berlin geht aus dem von Jahr eine praxisorientierte Förderung René Jacobs initiierten Innsbruck Festival durch die Orchestermusiker erhalten. Chorus hervor und hat seit 2011 ihren Sitz Seit Beginn der Saison 2012/13 ist Iván in Berlin. Sie konzertierte mit Ensembles ­Fischer Chefdirigent des Konzerthaus­ wie der Akademie für Alte Musik Berlin, orchesters. Ihm zur Seite steht Dmitrij­ B‘Rock und Le Cercle de l‘Harmonie auf Kitajenko als Erster Gastdirigent; zahlreichen internationalen Festivals. ­Michael Gielen, dem Orchester seit Nach dem überragenden Erfolg ihrer CD- Jahren verbunden, ist Ehrengastdiri- Einspielung von Scarlattis »Marienvesper« gent. Zuvor prägten unter anderem die (Rondeau) veranstaltet das Ensemble im Chefdirigenten Eliahu Inbal und Lothar Oktober 2014 in Kooperation mit der UdK Zagrosek das Orchester. Berlin ein Scarlatti-Symposium. Die Defiant Requiem Foundation

Die von dem amerikanischen Dirigenten Im Mai 2006, 63 Jahre nach Rafael Murry Sidlin 2008 gegründete Defiant Schächters erstem Konzert von »Messa­ Requiem Foundation ist eine Non-Profit- da Requiem« im Ghetto, dirigierte Murry Organisation mit Sitz in Washington, Sidlin das »Defiant Requiem« in der D.C. Sie hat es sich zur Aufgabe ge- Gedenkstätte Theresienstadt. Nach zwei macht, die Erinnerung an die Häftlinge weiteren Vorstellungen dort sowie Statio- des Ghettos Theresienstadt wachzu- nen in Atlanta, Budapest, Jerusalem, New halten. Im Zentrum ihrer Arbeit steht York City, Prag, Washington, D.C. und die Geschichte des jüdischen Pianisten vielen anderen Städten weltweit kommt Rafael Schächter, der mit einem Chor es am heutigen Abend zum 24. Mal zur Werke von Smetana, Verdi und ande- Aufführung – mit einer Deutschlandpre- ren Komponisten einstudierte. Verdis miere im Konzerthaus Berlin. 36 »Messa da Requiem« kam dabei eine Die Stiftung produzierte außerdem besondere Bedeutung zu: Für die Häft- den preisgekrönten Dokumentarfilm linge, so beschrieben es überlebende »Defiant Requiem«, der auf Filmfestivals Chormitglieder später, war die Arbeit an in USA, Kanada, Israel und Brasilien dem Stück ein Mittel des inneren Wider- sowie im US-amerikanischen Fernsehen standes gegen die barbarische Unter- gezeigt wurde und den sie international drückung durch die Nationalsozialisten. vertreibt. Weitere Aktivitäten sind Bil- Der gemeinsame Gesang half ihnen, die dungsprogramme zu den Themen Holo- Qualen eines von Angst, Krankheit, Hun- caust und Menschenrechte. Das von der ger und Sterben geprägten Lageralltags Defiant Requiem Foundation ins Leben zumindest kurzzeitig in den Hintergrund gerufene Rafael Schächter Institute for treten zu lassen. Arts and Humanities veranstaltet jeden Bewegt von der Geschichte Rafael Sommer in Theresienstadt Workshops, Schächters, entwickelte Murry Sidlin das Vorträge und Konzerte. Die Stiftung Konzert-Drama »Defiant Requiem. Verdi wendet sich zudem an Schulen, denen at Terezín«, das Verdis Totenmesse mit sie Unterrichtsmodule und Lehrmateria- Filmaufnahmen aus Theresienstadt und lien zum Thema anbietet. Zeitzeugenberichten von Chormitglie- dern verknüpft. Diese multimediale In- szenierung legte den Grundstein für die Mehr Informationen unter Defiant Requiem Foundation und wurde www.defiantrequiem.org und zum Herzstück ihres Programms. www.defiantrequiemfilm.com The Defiant Requiem Foundation

Board of Directors Stuart E. Eizenstat, Chairman Murry Sidlin, President and Founder Amy Antonelli, Secretary and Associate Artistic Director J. Christian Kennedy, Treasurer Rheda Becker Randolph M. Bell Sandra Bernhard J.D. Bindenagel Ann Brown 37 Fran Eizenstat † Ellen M. Heller Tomáš Kraus Katja Manor Jan Munk Debra Starr

Staff Louisa Hollman, Executive Director Mark B. Rulison, Program Director and General Manager David Welch, Finance Director Evelyn Sotelo, Executive Assistant

The Defiant Requiem Foundation PO Box 6242 Washington, DC 20015 USA Phone: +1 - 202 - 244 - 0220 Wir danken allen, die die Aufführung des »Defiant Requiem« unterstützt haben.

Schirmherrschaft

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters MdB Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin

S. E. Dr. Rudolf Jindrák Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland

Der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit

Dr. Martin Salm Vorstandsvorsitzender der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«

Dr. Dieter Graumann Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Dr. h.c. Nikolaus Schneider Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Förderer

Friends of the Jewish Museum Berlin in the U .S.

Exklusiv-Partner

Spender

Allianz SE Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Stiftung Zukunft Berlin Dr. Karl Ludwig Kley

Kirsten + Klaus Mangold Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika Familie Gartner-Levy Dr. h.c. Nikolaus Schneider Prof. Manfred Lahnstein Vorsitzender des Rates der Evangelischen und Sonja Lahnstein-Kandel Kirche in Deutschland (EKD)

Gleiss Lutz Duesseldorf Bischof Dr. Dr. h.c. Markus Dröge Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg - schlesische Oberlausitz Unterstützer

Anne Frank Zentrum Botschaft der Republik Polen in Berlin Chabad Lubawitsch Berlin Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e. V. Haus der Wannsee-Konferenz Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg Internationales Auschwitz Komitee KZ-Gedenkstätte Neuengamme NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz Stiftung Bayerische Gedenkstätten Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum Stiftung Topographie des Terrors Terezín Memorial Wiener Library, London

Unser besonderer Dank gilt

Ambassador Stuart E. Eizenstat, Board Chair, The Defiant Requiem Foundation

Edgar und Hana Krasa

Prof. Felix Kolmer, Vize-Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees

Dr. Vojte˘ch Blodig, Stellvertretender Leiter Terezín Memorial

Iris Berben

Ulrich Matthes

Jan Gerrit Brüggemann

Medienpartner 92,4

die kunst zu hören

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DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR „Die Zukunft erwächst aus Erinnerung und Verantwortung.“

Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft