Inhaltsverzeichnis

I. Grußworte 4

II. Feuer - Heil und Gefahr 8

III. "Brandschutz" vor 1869 10

IV. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Sendling 12

V. Die Freiwillige Feuerwehr Sendling wird VI. Compagnie 17

VI. Die Abteilung 1 (Sendling) der Freiwilligen Feuerwehr München 34

VII. 1933 - 1945 Die Feuerwehr als Polizeieinheit 44

VIII. Verspäteter Neubeginn 1972 51

IX. Die Freiwillige Feuerwehr Sendling heute 72

X. Namen und Zahlen von gestern und heute 80

1 2 Die Freiwillige Feuerwehr Sendling gedenkt ihrer verstorbenen Kameraden

3 1869, nur drei Jahre nach sundheit einzusetzen, um das Leben oder das der ersten Versammlung Hab und Gut anderer zu schützen. der Freiwilligen Feuer- Gerade in einer Großstadt wie München kann wehr in München und das ehrenamtliche Engagement, wie es die Mit- zehn Jahre vor der Ein- glieder der Freiwilligen Feuerwehr tagtäglich richtung einer ständigen leisten, gar nicht hoch genug eingeschätzt wer- Feuerwache in unserer den. Es ist ein Beispiel und Vorbild praktizierter Stadt, der heutigen Be- Solidarität; es ist ein Dienst an der Allgemein- rufsfeuerwehr, wurde die heit, ohne den es mit der Sicherheit und dem Freiwillige Feuerwehr Wohl der Bürgerinnen und Bürger um einiges der damals noch selbständigen Gemeinde schlechter stünde. Von daher bietet die Sendlin- Sendling gegründet. Zu ihrem nunmehr 125- ger Stadtteilwoche sicher einen besonders gu- jährigen Bestehen gratuliere ich der Freiwilli- ten und passenden Rahmen für das 125-jährige gen Feuerwehr Sendling im Namen der Landes- Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Sendling. hauptstadt München, und auch persönlich, sehr Hier ist eine ideale Gelegenheit, einmal mit herzlich. denen gemeinsam zu feiern, die sich sonst das Vor allem aber möchte ich dieses Jubiläum zum ganze Jahr über durch einen nachahmenswerten Anlaß nehmen, den Mitgliedern der Freiwilli- Bürgersinn auszeichnen - so wie die Mitglieder gen Feuerwehr Sendling sehr herzlich zu dan- der Freiwilligen Feuerwehr Sendling. ken. Denn Dank und Anerkennung haben sie Ihnen allen wünsche ich neben einem gelunge- sich, wie alle Mitglieder der Freiwilligen Feuer- nen Verlauf Ihrer Jubiläumsfeier auch für die wehr, ganz besonders verdient - auch wenn ein Zukunft stets eine gesunde und wohlbehaltene Dankeschön nicht viel ist für die ungezählten Rückkehr von Übung und Einsatz. Einsatzstunden, für die Bereitschaft zu helfen, wann und wo immer Not am Mann oder an der Frau ist, für die freiwillig übernommene Ver- pflichtung, im Ernstfall sogar Leben und Ge- Christian Ude, Oberbürgermeister 4 Vor nunmehr 125 Jah- helfen zu können. Die Abteilung Sendling ren haben sich Sendlin- als eine jener Abteilungen mit den meisten ger Bürger zusammen- Einsätzen, hat bewiesen, wie wertvoll eine geschlossen, um eine Freiwillige Feuerwehr auch in einer Groß- Freiwillige Feuerwehr stadt mit Berufsfeuerwehr ist. zu gründen.Damit wa- ren sie im Gleichklang Das Gründungsjubiläum ist für mich eine mit vielen anderen Ge- willkommene Gelegenheit, den Feuerwehr- meinden landauf, land- kameraden der Abteilung Sendling Dank ab. und Anerkennung auszusprechen. Ich gra- tuliere Ihnen zu diesem Fest und wünsche Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich im einen harmonischen Verlauf. Vergleich zu damals verändert, was gleich geblieben ist, ist das ehrenamtliche Engage- Für die Zukunft wünsche ich der Abteilung ment der Mitglieder. Diese Bereitschaft, sich Sendling viel Erfolg. für seine Mitmenschen einzusetzen, kann nicht hoch genug bewertet werden. Gerade in einer Großstadt ist es nicht mehr selbst- verständlich, sich für seine Mitmenschen zu München, im Juni 1994 engagieren. Der Schutz der Bürger ist eine vornehme Aufgabe und verlangt ein hohes Maß an Wissen und Können. Viele Stunden müssen freiwillig und unentgeltlich geleistet wer- den, um im Ernstfall schnell und wirksam Dipl.-Ing. G. Hölzl Oberbranddirektor

5 Als Kommandant für die Anerkennung durch die Berufsfeuer- der Freiwilligen wehr. Feuerwehr Mün- Auf Grund der vielen Alarme, im Vorjahr chen darf ich den waren es rund 190 Einsätze für die Abtei- Kameraden der lung Sendling, ist auch eine genügende Pra- Abteilung Send- xis vorhanden, so daß wirklich von einer ling sehr herzlich zuverlässigen Partnerschaft zur Berufsfeu- zu ihrem 125jäh- erwehr gesprochen werden kann. rigen Jubiläum Ich darf den Kameraden der Sendlinger Feu- gratulieren. erwehr für die gute kameradschaftliche Zu- Oft wird man heu- sammenarbeit danken, darf zum großen Ju- te gefragt, was eine Freiwillige Feuerwehr biläum gratulieren und den Kameraden eine in der Großstadt mit einer großen und gut allzeit gute und unfallfreie Heimkehr von ausgebildetet Berufsfeuerwehr überhaupt für Übungen und Einsätzen wünschen. Aufgaben hat. Diese Aufgaben sind vor al- lem die Ergänzung der Berufsfeuerwehr im festgelegten Ausrückebereich bei Brandein- sätzen oder Einsätzen der "Technischen Hil- feleistung". Fritz Schlierf, Einerseits sind die relativ kurzen Anfahrts- Stadtbrandinspektor und Kommandant zeiten ein nicht zu übersehender Vorteil, der Freiwilligen Feuerwehr München andererseits ist aber auch die gute Ausbil- dung der Feuerwehrkameraden Grundlage

6 Gleichzeitig sind wir uns aber auch der Aufgaben bewußt, die heute an eine moder- ne Feuerwehr gestellt werden. Deshalb kann die Sendlinger Feuerwehr allen Mitbürgern durch einen hohen Ausbildungsstand und modernes technisches Gerät, das zum Teil durch die Spenden aus der Bevölkerung finanziert wurde, in Unglücksfällen zusam- men mit den Kollegen der Münchner Be- rufsfeuerwehr zur Seite stehen. Unser "Archivar" hat für Sie Interessantes Tradition und Wandel, so könnte man das und Amüsantes aus der bewegten Geschich- Motto nennen, unter das die Sendlinger Feu- te der Sendlinger Feuerwehr in viel Klein- erwehr ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum arbeit zusammengetragen. gestellt hat. Wir wünschen unseren Lesern bei der Lek- Deshalb hat sich die Sendlinger Feuerwehr türe der folgenden Seiten viel Vergnügen. entschlossen, zu ihrem Jubiläum wieder eine Standarte als traditionellem Zeichen der Zu- sammengehörigkeit zu beschaffen, nachdem in den letzten Tagen des zweiten Weltkrie- ges nicht nur das Sendlinger Gerätehaus an der Plinganserstraße zerstört wurde, son- Manfred Ecker Andreas Mitter dern auch der gesamte Besitz der damaligen Abteilungsführer 1. Vorsitzender Abteilung 1 verloren ging.

7 II. Feuer - Heil und Gefahr - Wer kennt nicht diese, als Schüler oft verzweifelt versucht, auswendig gelernten Zeilen aus " Das Lied der Glocke" von Friedrich von Schiller. Es mag zunächst verwundern, warum gerade die oben zitierte Stelle des Gedichtes als Einleitung der Festschrift zum 125-jährigen Gründungsfest unse- " Wohltätig ist des Feuers Macht, rer Freiwilligen Feuerwehr Sendling gewählt wur- de. Bei genauerer Betrachtung können wir, wie in Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht, keinem anderen vergleichbaren Werk der Weltlite- Und was er bildet, was er schafft, ratur, die zwei "Gesichter" des Feuers erkennen. Das dankt er dieser Himmelskraft; Ohne das Feuer der Sonne als Urgewalt wäre die Doch furchtbar wird die Himmelskraft, Entstehung der Erde, des Lebens und letztlich unse- Wenn sie der Fessel sich entrafft, re Entwicklung nicht möglich gewesen. Für das Einhertritt auf eigener Spur, gesamte Leben dieses Planeten war es von entschei- dender Bedeutung, daß es dem Menschen gelang, Die freie Tochter der Natur. Feuer herzustellen und zu bewahren. Der Mensch Wehe, wenn sie losgelassen, mußte lernen, mit der Naturgewalt umzugehen. Wachsend ohne Widerstand Dazu war es notwendig, die richtigen Werkzeuge Durch die vollbelebten Gassen zu erfinden und zu bauen. Wälzt den ungeheueren Brand! Das Feuer war es wiederum, das es dem Menschen Denn die Elemente hassen, ermöglichte, Materialien und Geräte zu schaffen, um das Feuer zu beherrschen. So entstanden die die Gebilde aus Menschenhand." ersten Schmelzmetalle Bronze, Eisen, Kupfer und Messing. Daraus konnten Maschinen, wie zum Beispiel die Dampfmaschine und der Verbrennungs- motor entwickelt und gebaut werden, die auch für die Brandbekämpfung von großer Bedeutung sind. Ausgangspunkt für die Entwicklung und Herstel-

8 lung von Feuerlöschgeräten waren im 17. und 18. Und damit wären wir wieder beim "Lied der Glok- Jahrhundert die Glockengießereien. Sie allein ver- ke" von Schiller, dessen Passagen man doch für fügten damals über die Kenntnisse und Erfahrung eine Einleitung zur Festschrift einer Freiwilligen um Metalle zu gießen und daraus Feuerlöschgeräte, Feuerwehr verwenden kann. wie zum Beispiel Handdruckspritzen, zu bauen. Hier begann die Entwicklung der modernen und effektiven Brandbekämpfung.

9 III. "Brandschutz" vor 1869 interessanten Dokument ist weiterhin die Lieferung von "20 Stück hanfenen Feuereimern zu a 1 fl. 6 fr. Leider ist es heutzutage nur schwer vorstellbar, wie (Kreuzer) in Suma 22 fl." zu entnehmen. Es ist übri- sich der Brandschutz in der Zeit darstellte, bevor sich gens eines der ältesten Dokumente im Archiv der flächendeckend in Deutschland die Gründungsidee Freiwilligen Feuerwehr Sendling. für eine organisierte Brandbekämpfung durchsetzte. Darüberhinaus hielt man noch Leitern und Einreiß- Es gab keine einheitlich aufgebauten und agierenden haken verschiedener Größen für den Einsatz vor. Die Einheiten, die ausgebildet und ausgerüstet zur Ab- Mannschaft, die mit diesen Gerätschaften im Ernst- wehr von Feuersgefahren zur Verfügung stand. Zwar fall der Feuersgefahr Einhalt gebieten und noch standen in den Gemeinden und Städten irgendwo größeres Unheil verhindern sollten, rekrutierte sich "Feuerlöscheimer, Einreißhaken, Leitern und viel- aus Gemeindearbeitern und Knechten der Sendlin- leicht sogar eine Handdruckspritze herum". Die Hand- ger Bauern. Diese ziemlich einfach ausgestattete habung und der erfolgversprechende Einsatz berei- sogenannte "Pflichtfeuerwehr" entbehrte jeglicher tete jedoch erhebliche Probleme. Von einer wir- Organisation und Ausbildung. Man kann sich den kungsvollen Brandbekämpfung nach unserem heuti- Erfolg im Fall des Falles vorstellen. gen Verständnis konnte keine Rede sein. So konnte es nicht ausbleiben, daß sich bis 1869 in Nicht viel besser war es um den Brandschutz in der Sendling mehrere verheerende Brände zutrugen. Der damals noch selbständigen Gemeinde Untersend- Hof des Süßmeiers (auch zum "Stanis" genannt) ling bestellt. Wie wir aus einer Übernahmebestäti- brannte innerhalb von 5 Jahren fünfmal nieder, der gung vom 14. November 1857 entnehmen können, Stemmerhof (zum "Feichtenhansl" genannt) wurde stand bereits um diese Zeit der Gemeindeverwaltung 1862 ein Raub der Flammen. Ihren Höhepunkt er- eine wegen "vieler Gebrechen untauglich geworde- reicht die Brandserie allerdings im April 1869, als ne Feuerlöschspritze" zur Verfügung. Als "Moder- das Gemeindehaus Sendling brannte. Die dabei herr- nisierung" wurde ein Ventil zum Ablassen des schenden chaotischen Zustände beschreibt der ehe- Wassers, vor allem, um das Einfrieren im Winter zu malige Schuldirektor Hans Lanzhammer in einer vermeiden, eingebaut. dramatischen Darstellung. Aus seinem 1926 erschie- Die offenbar nicht zu gebrauchende Spritze über- nen Buch "Alt-Sendling und seine Beziehung zu nahm der "Mechaniker bei der k. Hof=Feuerlöschg. München" sei hier die Passage wiedergegeben: Anstalt München, Dominik Kirchmair" zur Instand- "(...) Im April 1869 brach spät abends noch im Ge- setzung für den Preis von 55 fl. (Gulden). Dem 10 meinde= und Hirtenhaus Feuer aus. Die hilfsbereiten nem Widerhaken versehen war. Mit vieler Mühe Männer eilten vor allem nach der Spritze, welche im brachten 12 Männer die schwere Stange in die Höhe, Stadel des Heiligengeisthofes, damals schon Werle und es gelang, den Widerhaken in den Kamin einzu- gehörig, untergebracht war. Der Stadel war zugesperrt hängen. Nun kommandierte der kleine energische und niemand wußte den Schlüssel zu finden. Der Zimmermann, den seine Freunde den Bindi=Bindi "Baumeister" aber saß an dem Abend ge-mütlich hießen, mit kräftiger Stimme: Ho-hopp! Im nächsten beim Stiefelwirt in der Sendlingergasse. Was blieb Augenblicke wankte der Kamin und brach zusam- anders übrig, als eiligst einen reitenden Boten dahin men; aber die 12 Männer lagen samt ihrer schweren zu schicken. Bis aber der wieder zurück war, verging Stange rücklings auf dem von vielem Wasser ganz 1/2 Stunde. Eilig wurde nun der Stadel auf-gesperrt. durchweichten Boden.— Damit war die Löschaktion Aber o Graus! Die Spritze war umstellt und belagert der Sendlinger Feuerwehr bei diesem Brand been- von landwirtschaftlichen Geräten aller Art. Endlich det. So geschehen im April 1869. (...)” war auch dies Hindernis beseitigt und nun ging's im Die bei diesem Brand gemachten schlimmen Erfah- Trab mit der Spritze zum Brandplatz! Da, welch rungen und die von Mitgliedern der bereits 1866 in neuer Schreck! Die alte, an sich schwerfällige Sprit- München gegründeten Freiwilligen Feuerwehr un- ze versagte völlig den Dienst. Seit fast 16 Jah-ren (da ternommenen "Missionsreisen" in die Dörfer und hat sich der Autor geirrt Anm. d. Verf.) war kein Städten der Umgebung sollten nun auch in Sendling Brand mehr in Sendling gewesen und inzwischen nicht spurlos vorübergehen. Sie trugen wesentlich war die Spritze völlig verrostet. Wohl oder übel dazu bei, das Verständnis für die Notwendigkeit der mußte man also die Pumpen und Lager erst gründlich Einrichtung einer ordentlich organisierten und aus- schmieren und ölen, bis die Spritze endlich ge- gebildeten Feuerwehr zu wecken und den Wert einer brauchsfähig wurde. Inzwischen war natürlich das wirkungsvollen Brandbekämpfung zu erkennen. Gemeindehaus vollständig niedergebrannt. Die Bau- ern fuhren zwar mit Odelfässern aus der Roßschwem- Somit war der Gründungsgedanke einer Freiwilli- me Wasser zu und suchten mit Hanfkübeln zu lö- gen Feuerwehr und das Ende der "Pflichtfeuer- schen, aber vergebens. Es ragten nur mehr die kahlen wehr" und der "magistratischen Löschleute" in Send- Mauern und der Kamin empor. Da dieser aber einzu- ling gekommen. stürzen drohten, riet der Zimmermann Westermeier, denselben niederzureißen. Es wurde also eine lange schwere Stange herbeigeschleppt, die vorne mit ei-

11 IV. Die Gründung der Freiwillige Feuerwehr Sendling

Durch die traurigen Erfahrungen beim Gemeinde- hausbrand wurde nun, sozusagen aus der Not her- aus, die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr energisch vorangetrieben. Bereits kurz danach soll- te bereits Tatsachen geschaffen sein. " (...) Auf Anregung mehrerer Hausbesitzer Unter= und Mitter=Sendlings traten im Mai d. J. eine An- zahl von Männern zur Gründung eines "freiwilligen Feuerwehrvereins" für Sendling zusammen. Die Consituierung des Vereins selbst erfolgte am 3.ten Juni d. J., an welchem Tage die Ablegung des Handgelübdes und die Wahl des Ausschusses statt- fand. Die Gesamtzahl der Mitglieder des "freiwilli- gen Feuerwehrvereins für Sendling" beträgt zur Zeit 60. (...)" Entnommen ist diese Gründungsnachricht einem Schreiben des damaligen Vorstandes Johann Dax vom 22. Juni 1869 an die "verehrliche Gemeinde- verwaltung Untersendling". Der Brief gibt nicht nur als bislang einziges Dokument den genauen Gründungstermin an, sondern ist auch aufgrund seiner eigentlichen Intention bemerkenswert. Es wird darin vom bereits erwähnten Vorstand Dax die ungenügende Wasserversorgung in Sendling be- schrieben und Besserung angemahnt. 12 "(...) Um den vorgesetzten Zweck aber erreichen zu können, ist neben guten Feuerlöschrequisiten genü- gender Wasservorrath ein Haupterforderniß. Jüngst angestellte Versuche aber haben zur Genüge dar- gethan, daß die zur Zeit verfügbaren Wasserkräfte nicht genügend seien. Das Reservoir der hiesigen Quelle, auf welche als den einzigen beständigen Wasserbezuge für die in Rede stehenden Ortschaf- ten vorzugsweise bedacht zu nehmen sein durfte, erwies sich schon nach 10 Minuten langer Thätigkeit einer Spritze als erschöpft. Bei der nach dem Urtheile Sachverständiger fehlerhaften Fassung der Quelle läßt sich nach genannten Erfahrungen also auf ein genügendes Wasserquantum aus der Quelle zu- nächst nicht reflektieren.(...)". Als einzigen Ausweg sah man damals die unver- zügliche Räumung des unterhalb der Quelle gelege- nen, verschlammten und versandeten Abflußbecken der Quelle, die sogenannte Roßschwemme (unter- halb des "Schmiedwirtes" an der Plinganserstraße). Leider ist nicht bekannt, ob dieser sinnvollen Bitte entsprochen wurde. Vergleichbar einfach und ungenügend wie bei den Geräten und der Wasserversorgung muß man sich die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrmänner vorstellen. Die Mitglieder trug im Dienst nur eine, als Erkennungszeichen für die ordnende Staats- macht gedachte, Mütze. Sie sollte den Helfer bei

13 Einsätzen von Dieben und Plünderern unterschei- und Neuhausen (gegr. 12. Februar 1871). Tages- den. Die heute selbstverständliche und typische ordnungspunkte waren neben der Einführung eines Ausrüstung eines Feuerwehrmannes, wie Helm, Feuerreiters und eines geordneten Bespannunsdien- Gurt, Beil, Leine, fehlten gänzlich und wurden erst stes eine Angriffsübung der Freiwilligen Feuer- mit der Zeit nach und nach eingeführt. wehr Sendling und die Besprechung mit dem Vor- sitzenden des Landesfeuerwehrverbandes und Schon kurz nach Gründung der Freiwilligen Feuer- I. Vorstand des Verwaltungsrathes der Freiwilligen wehr Sendling begann man den Kontakt zu den Feuerwehr München Ludwig Jung (er war Grün- damals noch spärlich existierenden anderen Feuer- dungsmitglied der Münchner Feuerwehr und hat wehren in der Umgebung von München aufzubau- sich um das Feuerwehrwesen in Bayern verdient en. Eine heute kaum noch verständliche hohe Eh- gemacht. Ihm zu Ehren wurde im Waldfriedhof ein rung widerfuhr der jungen Wehr in am großes Grabmal errichtet.). Am Schluß der Tagung 06. November 1870. In einem Bericht über die wählte man die Vororte für das Jahr 1872 : Neuhau- Versammlung der Feuerwehren aus der Umgebung sen (Frühjahr) und (Herbst). Münchens, auf der man sich auf die Einrichtung eines Bezirksfeuerwehrverband links und rechts Nachdem sich der Bezirksfeuerwehrverband l.d.I. der Isar einigen konnte, wird die Freiwillige Feuer- im Herbst 1872 auf eine Regelung der überörtlichen wehr aus Sendling als erste genannt (weiter waren Nachbarschaftshilfe einigen konnte, wurde diese noch die Feuerwehren aus Nymphenburg, Frei- vom kgl. Bezirksamt München l.d.I. am 18. Februar mann, Pasing, , Unterhaching, Feld- 1873 als "distriktpolizeiliche Vorschriften" in er- moching, Ismaning, Oberföhring, Daglfing, Perl- weiterter Form erlassen. Darin wurden Mindestan- ach, Feldkirchen, Holzkirchen, München und forderungen an Ausrüstung und Leistungsfähigkeit Schwabing anwesend). der vorzuhaltenden Spritzen, Organisationen, Übungsdiensten und die Nachbarschaftshilfen ver- Kurze Zeit darauf wurde Sendling die Ehre zu teil, bindlich genannt. Die als "Hauptort des Feuerlö- "Tagungsvorort" für den III. Feuerwehrtag des Be- schbezirkes Nummer 10 aufgeführte Gemeinde zirksfeuerwehr-Verbandes l.d.I. am 12. November Untersendling" mußte somit eine mindestens "vier- 1871 (Herbsttagung) zu sein. Anwesend waren auch rädrige Wagenspritze", "welche mindestens auf 21 hier Abordnungen zahlreicher Umlandfeuerwehren, Meter Entfernung 110 Liter Wasser per Minute z.B. Pasing, Freimann, Nymphenburg, Schwabing auswerfen vermag" und mindestens drei Leitern

14 und Feuerhaken bereithalten. Ferner wurde es zur Diesen Anforderungen wurde man in Sendling durch Auflage gemacht, bei Großfeuern den Gemeinden die mittlerweile angewachsenen Gerätschaft ge- Forstenried , Nymphenburg und Neuhausen zu Hil- recht. Eine Inventarliste für das Jahr 1873 der fe zu eilen. Im Gegenzug konnte die Freiwillige "freiwilligen Feuerwehr U/Sendling & M/Sendling" Feuerwehr Sendling, die auch für die zugeteilte zeigt den damaligen Ausrüstungsstand : Gemeinde Thalkirchen verantwortlich war, auf die Unterstützung der Feuerwehren aus Forstenried " (...) 1. Eine massive holzgeachste Feuerspritze und Neuhausen zählen. 4-spännig (...) (Besch. samt Zubehör 1810 (!)), (...) 2. Ein eisengeachster Leiterkarren auf zwei Federn, (...) 3. Eine Schubleiter zweitheilig a 2m lang mit neuer Mechanik, hierzu a) 1 Leine b) 3 alte Feuerleitern c) 5 Feuerhaken (...) 4. Eine neue 4 rädrige Löschmaschine aus der Kirchmeier'schen Fabrik zum Gebrauch als Saug= und Druck pumpe, (...) 5. Vierzehn vollständige Steigeraus- rüstungen mit Helm, Beil, Gurt ,Karabi- nerhaken, (...) 6. 3 Dachleitern von Eschenholz 3 Dachhacken."

Zur Kennzeichnung der Führungskräfte führte die Sendlinger Feuerwehr für Dienstgrade im März 1875 "Helmbusche" aus Roßhaar ein .

15 Tätigkeit bei Einsätzen und Übungen: 1876 25. März Große Übung mit Wasser am Feuerhaus. Glücklicherweise kam es im Gemeindegebiet Send- Anschließend spendete das Mitglied Fürbaß ling, abgesehen von den Feuern vor Gründung der 100 Liter Bier, die beim "Hierl" (Löwenhof) Freiwilligen Feuerwehr, nicht allzuoft zu großen verzapft wurden. "Es herrschte eine recht Bränden. heitere Stimmung dabei", schreibt der Protokollführer Dagegen mangelte es der jungen Sendlinger Feuer- wehr keinesfalls an Bewährungsproben. So mußte 05. August sie in geschätzter und verläßlicher Weise der Frei- Großbrand in Lochham willigen Feuerwehr in München mehrmals Nach- "Große Betheiligung der F.F.=W. Sendling" barschaftshilfe bei Großbränden leisten. 22. September 1872 11. November Großbrand in Friedenheim, H. Strobel, Großer Keller-, Etagen- und Dachbrand, Die Feuerwehr Thalkirchen (gegr. 30.3.1873) Kaufinger Straße (Kaufhaus Poschinger) löste die Feuerwehr Sendling ab

1875 04. Juni Brand der Stearinfabrik "Röckl" Thalkirchnerstraße 18, (Die Hilfeleistung bringt der FF Sendling ein Dankschreiben des Stadtmagistrats Mün- chen ein) 18./19. Sept. Großer Dachstuhlbrand Sendlinger Straße 53, Brauerei "Zum Leist"

Tel: 7608846

16 V. Die Freiwillige Feuerwehr Organisation bei der Stadt München bzw. beim Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München, Sendling wird VI. Kompagnie und damit bei ihrem Kommandanten Arnold von Zenetti und I.Vorstand Ludwig Jung. Von der Eingemeindung 1877 bis zur Als dringendste Aufgabe mußte die Frage der Unter- Reorganisation 1914 kunft geklärt werden. Das alte Spritzenhaus befand sich an der ehemaligen "Roßschwemme" unterhalb Nach langwierigen und zähen Verhandlungen wird der alten Sendlinger Kirche, auf Höhe des " Schmied- nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden wirtes" in der Plinganserstraße. Es war der denkbar die bisherige selbstständigen Gemeinde Untersend- ungünstigste Standort, da die schwere Spritze und ling als "19. Stadtbezirk der kgl. Haupt= und Resi- die Geräte im Alarmfall immer zuerst den kleinen denzstadt München" zum 01.Juni 1877 eingemein- aber steilen Berg zur Sendlinger Kirche mühsam det. Zwei Tage später erschien eine Kommission des hinaufgezogen werden mußte. Die Mannschaft kam Stadtmagistrats Münchens in Sendling und über- oft genug dadurch schon erschöpft am Brandplatz nimmt alle vorhandenen Unterlagen sowie das Bür- an. Zwar wurden vom Stadtbauamt noch im Februar germeistersiegel der Gemeinde Untersendling. Da- 1878 Überlegungen eines Um- und Erweiterungs- mit hat die einst selbstständigen Gemeindeverwal- baus angestellt, sogar ein Plan wurde angefertigt, tung Untersendling zu existieren aufgehört. aus unbekannten Gründen aber bald wieder verwor- Was gemeinde-/stadtrechtlich so bedeutend war, fen. Erst 1881 genehmigte der Stadtmagistrat Mün- hinterließ auch für die Feuerwehr tiefe Spuren. Die chen 5000 Mark für die Errichtung eines neuen, bis dahin selbständige Freiwillige Feuerwehr Send- günstiger gelegenen Feuerhauses. Es sollte aber ling wird mit Mannschaft und Gerät am 26. Januar noch bis 1898 dauern, bis auf dem Areal des 1847 1877 als VI. Kompagnie dem Korps der Freiwilli- erbauten alten Sendlinger Schulhauses an der Plin- gen Feuerwehr München angegliedert, die somit ganserstraße 21 die Abrißarbeiten und anschließend ihre erste "nicht-münchnerische" Einheit erhält. Bei die Errichtung der neuen Unterkunft begonnen wer- der Verpflichtung der Sendlinger Mitglieder auf die den konnte. Das in kurzer Bauzeit erstellte Gebäude Münchner Satzung am 19. März 1877 werden gleich- wurde dann schließlich am 01. Oktober 1899 von zeitig die persönlichen Aufnahmekarten ausgehän- der Kompagnie bezogen. Das Sendlinger Feuerhaus digt. Nun lag die Verantwortung für Ausrüstung und wies neben zwei Wohnungen über der Requisiten-

17 nicht ausreichend und ständig ver- fügbar Pferde für die "Vertragsbe- spannung" abgestellt werden. Aber oft verstrich wertvolle Zeit, bis die Feuerwehr bespannt zur Brandbekäm- pfung ausrücken konnte. An dieser Stelle sei es erlaubt, einen besonderen "Freund" der Freiwilli- gen Feuerwehr Sendling zu erwäh- nen und die Erinnerungen eines Send- linger Feuerwehrmannes wiederzu- geben: "(...) Wenn von der leidigen Bespan- nung schon viel die Rede war, so sei auch des langgedienten und braven "Feuerwehrfüchsels" (Degen gehö- rig) nicht vergessen. Er war mit ech- tem "Feuereifer" bei der Sache. Er überhörte nie den Turmalarm, wurde dessen vielmehr meist eher als sein "Herr" gewahr und war dann, so brav halle auch Stallungen für 4 Pferde auf, wobei am Tag er sonst war, nicht mehr zu bändigen, bis er im zwei und in den Nachtstunden sogar vier Pferde vom "Feuergeschirr" war. (...)". städtischen Marstall fertig angeschirrt bereit stan- Das Sendlinger Feuerhaus beherbergte bis zur Zer- den. Damit gehörte ein altes Sorgenkind der Feuer- störung im Jahre 1945 zeitweise auch die städtische wehr der Vergangenheit an. Den Bespannungsdienst Suppenanstalt, ein Brausebad und die Bezirksin- hatten vorher die Bauern und Fuhrunternehmer in spektion und wird den alten Sendlingern noch gut in der Gemeinde zu bewerkstelligen. Doch oft genug Erinnerung sein. konnten, gerade in der Sommer- und damit Erntezeit

18 Ein weiteres Problem in Sendling stellte damals fen. Am 15. Februar 1886 brannte das Anwesen des nach wie vor die unzureichende Wasserversorgung Westermeier in der Plinganserstraße 94 bis auf die bei Brandfällen dar. Zwar gab es schon Wasserlei- Grundmauern nieder, da die Feuerwehr aus großer tungen, doch Hydranten (sogenannte "Feuer- Entfernung nicht genügend Wasser herbeipumpen wechsel") fehlten gänzlich. Das von der Feuerwehr konnte. Der Magistrat reagierte jetzt prompt und benötigte Wasser wurde noch aus offenen Quellen, genehmigte 13.000 fl. zur Einrichtung von Hydran- vor allem der Roßschwemme, gefördert oder von ten in den damaligen Vorstädten. Die Roßschwemm- den Bauern in großen Odelbanzen herangeschafft. Quelle konnte daraufhin 1890 gefaßt und die Roß- Wie so oft mußte erst ein Großfeuer Abhilfe schaf- schwemme eingefüllt werden.

19 Durch einen Beschluß der Generalversammlung Bei Großfeuern im Ausrückebezirk wurden zusätz- der Freiwilligen Feuerwehr München wurde am 27. lich noch zwei weitere Kompagnien nach einem Juni 1882 die Neueinkleidung des gesamten Korps festgelegten Muster gerufen. Demnach kamen zu nach Vorlage einer Musteruniform ("Nürnberger Großfeuern in Sendling die I., II. Kompagnie und Modell", zweireihig aus schwarzem Tuch) verab- der Dampfspritzenzug (der später die VIII. Kom- schiedet. Damit wurde die früher getragene Loden- pagnie bildete) zum Einsatz. Der genaue Einsatzort Uniformjoppe, die die Mitglieder selbst beschaffen wurde über Telegraph der Alarmstation im Schul- mußten, abgelöst. Im Zuge dieser Neueinkleidung haus Plinganserstraße bekannt gegeben und auf konnten auch die bis dahin benutzten Hanfgurte für einer Tafel im Feuerhaus den herbeieilenden Mann- die Steigermannschaften durch strapazierfähigere schaften aufgeschrieben. Ledergurte ersetzt werden. Am 1. April 1883 unter- zog sich das Gesamtkorps neu eingekleidet einer Der große Ausrückebezirk der VI.Kopagnie bei Inspektion im südlichen Flügel der Schrannenhalle Kleinfeuern läßt sich einer Aufstellung aus dem (Blumenstraße/ Viktualienmarkt). Jahre 1884 genau ablesen: Bereits im November 1883 wies man zur Regelung "(...) 1) Grenze gegen Osten: Die Isar; der Ausrückungen im Alarmfalle den damals sechs 2) Grenze gegen Süden: Die Burgfriedens- technischen Kompagnien sogenannte "Ausrücke- grenze gegen die Gemeinde Thalkirchen bezirke" zu. Bei Kleinfeuern in diesem Bezirk wur- (heute etwa Höhe Neuhofen); de die zuständige Kompagnie und eine Wache der Berufsfeuerwehr über Alarmtelegraph benachrich- 3) Grenze gegen Westen: Die Burgfriedens- tigt. grenze gegen die Gemeinde Großhadern Schon 1878 baute man in den Wohnungen der (heute etwa Fürstenrieder Straße); Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sendling 4) Grenze gegen Norden: Baldeplatz, Kapu- "Wechselstrom-Läutwerke" ein. zinerstraße, Theresienwiesenweg, dessen Zusätzlich standen für den "Allgemeinen Alarm" westliche Verlängerung bis zur Burgfrie- (heute vergleichbar mit Straßenfeuermeldern) An- densgrenze; (heute etwa Ridlerstraße- schlagwerke auf Kirchtürmen und öffentlichen Ge- Westendstraße) (...)" bäuden (zum Beispiel Schulen) zur Verfügung.

20 Die Sendlinger Feuerwehr hatte zusätzlich den 24. Januar 1878 existierte sowie aus Neuaufnahmen "(...) Ausrücke=Bezirk bei Großfeuern: aus dem Viertel wurde die VIII. Kompagnie einge- richtet. Der zugeteilte Ausrückebezirk umfaßte das 1) Im eigenen Compagnie=Bezirke. gesamte Schlachthofviertel und Teile der Innen- 2) Nach dem Bezirke der I. und II. Compag- stadt. nien (entsprach der komplette Altstadt) Der Magistrat stellte hierzu ein neues Feuerhaus in und zwar bis zur Linie Landsbergerstraße, der Tumblingerstraße zur Verfügung. Zum Kom- Bayerstraße, Karlsplatz, Sonnenstraße, pagnieführer wurde Karl Friedmann, der schon dem Sendlingerthorplatz, Müllerstraße, Frau- Dampfspritzenzug vorstand, bestimmt. enhoferstraße Seinen letzten Einsatz hatte der Dampfspritzenzug anläßlich einer großen Übung in der königlichen 3) Außer dem Burgfrieden nach den Orten: Residenz am 24. Juni 1890. 1) Friedenheim 8) Maria Einsiedel Die VIII. Kompagnie sollte im Rahmen der 1914 2) Forstenried 9) Martinsried durchgeführten "Reorganisation" der Freiwilligen 3) Fürstenried 10) Maxhof Feuerwehr zu einer neuen Abteilung zusammenge- 4) Großhadern 11) Neuried faßt werden, mehr darüber an späterer Stelle. 5) Großhesselohe 12) Obersendling 6) Kleinhadern 13) Solln An den Tagen vom 22. bis 25 Juli 1893 fand in 7) 14) Thalkirchen." München der 14. Deutsche Feuerwehrtag mit gro- ßem Programm statt. Höhepunkte waren die Eröff- An diesem bewährten System hat sich bis heute mit nung und Ausstellung, der Aufmarsch der Feuer- nur wenigen Ausnahmen nicht viel geändert. wehr mit Huldigung vor dem "Protektor Sr. Kgl. Um der Ausdehnung der Stadt nach Süden auch Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern", sowie feuerwehrtechnisch Rechnung zu tragen, beschloß eine große Schul-und Angriffsübung der gesamten man auf einer außerordentlichen Generalversamm- Freiwilligen Feuerwehr München am Gebäude des lung der Freiwilligen Feuerwehr München am königlichen Kadettenkorps am Marsfeld. Eingesetzt 15. November 1889, eine neue Kompagnie in der waren u.a. auch die VIII. Kompagnie, die beim Nähe des Schlacht- und Viehhofes zu bilden. Aus angenommenen Totalbrand bereits beim Alarmstich- Mitgliedern des am 25. Juni 1890 ehemals selbst- wort "Großfeuer" anrückte, während die VI. Kom- ständigen Dampfspritzenzuges, der seit dem pagnie erst das Stichwort "Gesamtalarm" abwarten 21 mußte. Ferner fand eine Übung der "Landfeuer- "im Brandfalle mit größtmöglicher Beschleunigung wehren" Allach, Aubing, Großhadern, Ismaning, zweckdienliche Hilfe zur Stelle zu bringen; das Laim, Nymphenburg, Oberföhring, Pasing und Per- wahrlich leicht fahrbare Gerät enthält eine Hand- lach am königlichen Schloß in Nymphenburg statt. spritze, zwei große Hakenleitern, einen Hydranten- aufsatz, Strahlrohr und Zubehör, sowie 250 m Einen enormen Schritt in Richtung Modernisierung Schläuche. Es hat sich schon in einer Reihe von unternahm die Freiwillige Feuerwehr München, Fällen vortrefflich bewährt. Außerdem sind noch als sie 1897 im Gesamtkorps im Zuge der einsetzen- eine Anzahl kleinerer Gerätschaften, wie Petroleum- den Normierung die sogenannte "Storz'sche Kupp- fackeln etc. vorhanden.(...) ". lung" einführte. Diese Art der genormten Verbin- dung ist bei sämtlichen Schläuchen und Armaturen Die Bespannung der Geräte erfolgte aufgrund eines bis heute unverändert in Gebrauch. Privatvertrages zwischen Oberkommando und ei- nem Fuhrwerksbesitzer, der verpflichtet war, stets Eine feuerwehrorganisatorische Kuriosität ergab mindestens zwei gute Pferde und einen Fahrer in sich im Zuge der Eingemeindung Thalkirchens zum der Nähe des Feuerhauses in der Münchner Straße 1. Januar 1900. Die dort seit dem 31. März 1873 zu beschäftigen und im Brandfalle sofort zur Verfü- bestehende Freiwillige Feuerwehr wurde nicht, wie gung zustellen. sonst üblich, den Korps der Freiwilligen Feuerwehr München angegliedert, sondern blieb zunächst in Die Alarmierung erfolgte durch den von der Stadt- ihrer Verwaltung und Organisation eigenständig. gemeinde München neueingerichteten Feuertele- Einem damaligen "Bericht der freiwilligen Feuer- graphen, der unmittelbar mit der Zentrale am St. wehr München-Thalkirchen" vom 31. Dezember Jakobsplatz Verbindung hatte. Ferner wurden ins- 1900 zufolge standen im Vorort 58 Mann und gesamt 20 Läutwerke in den Wohnungen der Mit- folgende Geräte zur Verfügung: glieder neu installiert. "(...) Eine neue Braun'sche Saug= und Drucksprit- Von einer amüsanten Episode über das besondere ze, eine Abprotzspritze, zwei Hydrantenwagen, Verhältnis der Freiwilligen Feuerwehren Sendlings ca. 500m Schläuche, sämtliche mit bayerischem und Thalkirchens weiß ein Chronist anläßlich des Normalgewinde, eine Weinhardt'sche Großbrandes der "Grafeneiche" in Thalkirchen am Balance=Leiter, sowie ein kleiner Löschzug, der 2. August 1880 aus seinem Tagebuch zu berichten. aus Mitteln der Abteilung angeschafft wurde, um

22 23 Darin ist von einer "(...) geharnischten Beschwerde Elektro- und Benzinantrieb setzte sich letztlich der an das Korpskommando in Betreff der groben Be- heute noch übliche Verbrennungsmotor durch. handlung von Seiten einer Nachbarfeuerwehr und Um auch die Freiwillige Feuerwehr München mit noch anwesenden Zivilisten, welche während der den modernen Geräten ausstatten zu können, war anstrengensten Arbeit der FW-Sendling mit Mist- allerdings eine aus Kostengründen bedingte grund- lache (hin-)spritzte." sätzliche Umstrukturierung und Neuorganisation Es sollte noch zu einer "innigen" Verbindung bei- nötig. Es war unmöglich, alle 13 bestehenden Kom- der Feuerwehren kommen! pagnien mit den relativ teuren Fahrzeugen auszu- Zum Zweck der einheitlichen Benennung beim statten, so daß man sich im Kommando bereits 1907 Münchner Oberkommando wurde die Thalkirchner Gedanken über die künftige Gestaltung der gesam- Feuerwehr als "XII. Kompagnie" geführt. Der letz- ten Freiwilligen Feuerwehr München machte. Nach te Schritt der Vereinheitlichung ließ jedoch nicht fast zweijähriger Vorbereitung legte das Komman- lange auf sich warten. Zum 25. Juni 1904 gab die do im Februar 1909 eine umfangreiche "Denk- XII. Kompagnie ihre Selbständigkeit auf und wur- schrift" zur "Reorganisation" vor. Diese sah im de dem Gesamtkorps der Freiwilligen Feuerwehr wesentlichen die Zusammenlegung der bestehen- München eingegliedert. Aus der anschließenden den 13 Kompagnien in sechs Abteilungen vor, Wahl ging der Schreinermeister Alois Lex als Kom- wobei die I., II. und VIII. Kompagnie aufgelöst und pagnieführer der Thalkirchner Feuerwehr hervor. deren Ausrückebezirke von der Hauptfeuerwache alleine abgedeckt werden sollten. Die fortschreitende Technik machte auch vor der Feuerwehr nicht Halt. Unter den deutschen Feuer- Man kann sich aufgrund dieser bevorstehender Än- wehren war ein "Glaubenskrieg" über die künftige derungen die Meinungsverschiedenheiten und Ge- Antriebstechnik entbrannt. Aufgrund der schnell mütserregungen zwischen und innerhalb des Kom- steigenden Unterhaltskosten für die Pferdehaltung mandos und der Kompagnien und die damit verbun- und die bei längeren Alarmfahrten stark sinkende denen Schwierigkeiten in der Umsetzung solcher Geschwindigkeit bei Pferdegespannen war die Not- weitreichender Ideen auch heute noch gut vorstel- wendigkeit über die Einführung von Automobilen len. rasch erkannt worden. Nach Versuchsreihen bei der Nach langwierigen Versuchen mit Vorspannauto- Berufsfeuerwehr mit den Alternativen Dampf-, mobilien (man wollte unbedingt das vorhande Ge-

24 rät noch weiter verwenden), und weiterer schwieri- hart. Als Kompagnieführer stand er der VI. Kom- ger Überzeugungsarbeit wurde am 17. Dezember pagnie in der langen Zeit von 1895 bis 1912 vor. 1912 nach Zustimmung der betreffenden Referate Hauptberuflich baute der auch als "Kirchendoktor" und Ausschüsse der Antrag an den Magistrat ge- bekannt gewordene Weinhart in seiner Feuerlösch- stellt, sechs Kraftfahrzeuge der Firma Saurer/ Lin- gerätefabrik in der Lindwurmstraße 175 neben ein- dau zu beschaffen. Unter der Voraussetzung, die fachen Anstelleitern und pferdegezogenen Fahrlei- ausgearbeitete "Reorganisation" umzusetzen und tern auch Mannschafts- und Gerätewagen. der Zustimmung aller Kompagnien, also auch die Selbst in in der in Zeitungen und Katalogen veröf- der VIII. und XII. Kompagnien, für die es die fentlichen Werbung war er "seiner" Sendlinger Auflösung bedeutete, bewilligte der Magistrat Feuerwehr verbunden, indem er neben damals be- 138.000 Mark. Auf der Generalversammlung stimm- nutzten Gerätschaften die Initialien " VI. Comp." ten dann am 28. Januar bzw. am 6. Februar 1913 alle abbildete. Kompagnien dem Vorhaben zu. Damit war die Umgestaltung und Modernisierung der Freiwilli- gen Feuerwehr München und letztlich auch der Freiwilligen Feuerwehr Sendling beschlossene Sa- che. Einen "würdigen" Abschluß fand die Freiwillige Feuerwehr München in ihrer alten bewährten Struk- tur und Organisation am 25. Dezember 1913, als um 02.30 Uhr ein Großbrand in der Hackerbrauerei an der Bayerstraße ausbrach. Ihr ganze Schlagkraft bewies sie, nachdem mehr als 190 Mann der II., VI., VII., VIII., XI. und XIII. Kompagnie bis zum 27. Dezember 1913, 9.00 Uhr im Einsatz waren. Am Schluß dieses Abschnittes sei einer der bekann- testen und originellsten Persönlichkeiten der Send- linger Feuerwehr erinnert. Es handelt sich dabei um den "Hoffeuerwehrfabrikanten" Hermann Wein- 25 Tätigkeit bei Einsätzen und Übungen

1877 01. März 1880 25. März Brand in , Zehetbauernstraße 5; Stallgebäudebrand, Theresienhöhe 2 Die Feuerwehr Sendling rückte ohne Ge- (Pschorr) rät, aber mit 36 Mann zur Hilfe aus. 20. Juni 11. Dezember Totalbrand bei Besold in Thalkirchen Brand im Waldhauserhof in Neuried, 20. Juli "25 Mann Betheiligung, große Wassernot" Brand Tegernseer Landstraße; Sendlinger Spritze und Leiter kamen nur 1878 15. März bis zum Nockherberg. Brand der Teerfabrik Eckard, Dreimühlenstraße 7 02. August Die Feuerwehr Sendling war als erste Brand "Grafeneiche" in Thalkirchen Feuerwehr am Brandplatz. 1881 18. Februar 04. Juni Brand im Saale des "Kil'schen Kolosse Dachstuhlbrand des Pschorrkellers, um" bei einem Künstlerball; Bayerstraße 40 Kleinfeuer von Dekorationsstücken; Neun junge Männer erlagen ihren 1879 04. März schweren Brandwunden. Brand der Schneidsäge Mann, Pechwinkel 8 1882 24. März 13. Juli Brand im Aquarium am Färbergraben; Brand im Kalkofen, Glockenbach 34 "... wobei viele ausländische Thiere und Vögel zugrunde gingen..." 15. August Brand im Café Hierl

26 1883 05. April 1887 26. Februar Brand im Kalkofen am Glockenbach; Brand in der Parkettbodenfabrik "...durch Gase erstickten 5 Personen..." Hertlein, Dreimühlenstraße 1 13. April 27. September Totalbrand in Thalkirchen Totalbrand mehrerer Wirtsbuden auf (Rohrmeier und Bäcker Wiedmann) dem Oktoberfest; Eine umgestürzte Petroleumlampe verur- 1884 29. Januar sachte den Brand, bei dem der Wirtsbu- Dach- und Stockwerksbrand denbesitzer Julius Frey ums Leben kam. Kunstwalzmühle Tivoli Obwohl in Sendling das "Anschlagwerk" auf dem Kirchturm versagte, rückten 41 1885 30. Juni Mann zur Hilfeleistung aus. Brand in der "Lex'schen Brauerei Zum Bruderhof" 1888 30./31. Juli Die Spritze mußte von den Feuerwehr- Brandwache bei Hundertjahrfeier König leuten selbst zum Brandplatz gezogen Ludwig I. werden, weil keine Bespannung kam. Die Feuerwehr hatte vor der Bavaria den Ordnungsdienst bei der "Centenarfeier" 1886 15. Februar zu leisten, abends hielt sie im Feuerhaus Dach- und Stockwerksbrand im Anwe- Brandwache wegen eines Feuerwerkes. sen Westermeier, Plinganserstraße 94; (Der 100. Geburtstag wäre eigentlich Die Feuerwehr konnte nicht genügend 1886 gewesen, wurde aber wegen des Wasser fördern. Dieser Brand bewirkte Todes König Ludwig II. auf 1888 ver- den Einbau von Hydranten auch in den schoben!) Vorstädten Münchens. 15. Dezember 08. Dezember Großfeuer Möbelfabrik Pietsch, Brand bei Werle, Plinganserstraße 1 Colosseumstraße 1

27 1889 02. Januar 25. Juni Dach- und Stockwerksbrand in der Brand im Fabrikgebäude Metzeler & Co., Metzeler'schen Gummiwarenfabrik, Westendstraße 131, Westendstraße 131; 19. September (Diese Fabrik sollte noch häufig den Trauerzug für Arnold von Zenetti, ganzen Einsatz der Sendlinger Wehr Beim Trauerzug für den am 1. Septem- fordern!) ber 1891 verstorbenen Kommandanten 30. Januar der Münchner Feuerwehr zum alten süd- Dach- und Stockwerksbrand der Spaten- lichen Friedhof waren Mitglieder aller brauerei, Marsstraße 16 Kompagnien vertreten. Die VIII.Kom- pagnie bildete am Grab das Ehrenspalier. 06. Februar Großfeuer "Grafeneiche" ("... bei fürch- 1892 25. August terlichen Schneesturm ...") Großes Schadensfeuer in Solln (neun Anwesen), gemeldet vom 02. Juni Turmwächter des Petersturmes; Totalbrand der Velocipedfabrik Steinle, Plinganserstraße 64; 1893 25. März "Die Feuerwehr hatte unter der Renitenz Großfeuer Zentralwerkstätte des betrunkenen Pöbels sehr viel zu leiden." 1894 25. April Unglücksfall Zenettistraße 21, drei Mann 1890 08. November durch giftige Gase tödlich verunglückt. Werkstättenbrand Westendstraße 113 29. Mai (Neuhöfer) Sägewerksbrand Schneider und Cie., Plinganserstraße 112a 1891 22. Juni Großfeuer Hoftheater 1895 13. Oktober Oekonomiegebäudebrand Forstenrieder Straße 180 (Bischetsrieder)

28 1896 13./14. August Verheerendes Isarhochwasser in Thal- kirchen. Die Feuerwehr Thalkirchen, Sendlingund München mußten einen Dammbruch in Hinterbrühl bekämpfen und den Damm zwischen Großhesselohe und Maria Einsiedel erhöhen. 02. September Brand im Regierungsgebäude Maximili- ansstraße, Gesamtalarm der Freiwilligen Feuerwehr München

1897 20. Februar Brand im Bernheimerhaus, Maximilians- platz 29. August Das Seuchengebäude ("Blatternhaus") an der Brudermühlbrücke wurde "behördli- cherseits" niedergebrannt. Die Feuerwehr Sendling stellte den Brandschutz sicher.

10. September 1898 14. September Großfeuer Dreimühlenstraße (Röckl) Verschüttung, Kanaleinsturz bei 14. Dezember Berwein, in Großhesselohe Bauunglück Erkerabsturz 27. November Lindwurmstraße 20 Großfeuer eines Wirtschaftsgebäudes, Schloß Nymphenburg

29 1899 08. Januar 1900 11. Juli Großfeuer im "Etablissement Orpheum" Großfeuer Westendstraße "Benediktus- (Sonnenstraße) brauerei" "... Die I. Freiwillige Kompagnie (Kom- 31. Dezember mandant Harrach) und die VIII. Kom- Großfeuer Lindwurmstraße 121 (Triko- pagnie (Kommandant Friedmann ) waren tagenfabrik) mit ihren Geräthen an der Sonnenstraße postiert, während die zweite Kompagnie Bei diesem Brand wurde der Trambahn- (Kommandant Gerdeißer) und die VI. Kom- verkehr in der Lindwurmstraße erheblich pagnie (Kommandant Weinhart) von der gestört, da die Schläuche über die Straße Herzog-Wilhelm-Straße aus zum Einsatz verlegt werden mußten. Der Stadtrat kamen..." Harrach (Kompagnieführer der I. Kom- pagnie) beantragte daraufhin, auf beiden 08. März Straßenseiten Hydranten einzubauen. Großfeuer Holzhandlung Gebr. Hörsch Landsbergerstraße 77; 1901 25. Mai Die Löscharbeiten wurden dadurch be- Großfeuer Zielstattstraße hindert, daß ein Dampfkessel zu explo- (Fabrik Frank ) dieren drohte. 12./13.Sept. 1902 08. Januar Hochwasserkatastrophe in Thalkirchen, Großfeuer Plinganserstraße (Löwenhofstadel) Leute aus dem Armenhaus wurden mit 30. November Kähnen gerettet. Großfeuer Wolfratshauserstraße 29. Oktober (Höllriegelshöhe) Großfeuer, Dachstuhlbrand Sonnen-/ Schwanthalerstraße (Rechtsanwalt 1903 15. Juli Hörsch); ("...die VI. und VIII. Compag- Großfeuer Westendstraße 131 (Metzeler) nie hatten die schwierige Aufgabe, vom 09. August Treppenhaus das Feuer zu bekämpfen....") Großfeuer Zielstattstraße (Regensteiner)

30 1904 27. Juni 1908 22. Februar Landfeuer Forstenried Großfeuer Landsbergerstraße (Grund) "Zwei Handwerksburschen fanden den 03. September Verbrennungstod im Heustadel, Großfeuer Wittelsbacherstraße ca. 70 Schafe erstickten." 1905 20. Juli 23. September Landfeuer Forstenried Großfeuer Martin-Behaim-Straße (Spegel) 20. Juli Großfeuer Plinganserstraße, Berger 1909 18. September (vorderer Stadel) Gefährlicher Brand, Jägerwirtstraße 25. Juli (Feuerwerkshütte) Großfeuer Plinganserstraße, 16. Oktober Berger (hinterer Stadel) Dachstuhlbrand, Hofmannstraße 51 22. Oktober "Isaria-Zähler-Werke" Großfeuer Landwirtschaftliche Ausstel- Insgesamt wurden eingesetzt: Hauptfeu- lung erwache mit zwei Zügen, Nebenwache V mit einem Zug und die VI., VIII., XII. 1906 08. Juli Kompagnie. Die Thalkirchner Gesamtübung auf dem Marsfeld zum Kompagnie übernahm die anschließende 40-jährigen Bestehen der Brandwacht. Freiwilligen Feuerwehr München. 1910 15. Januar Dachstuhlbrand, Unterer Grasstraße 1907 18. Oktober Heustadelbrand "beiHolzapfelkreuth" 02. Juni Gefährlicher Kellerbrand, 23. November Forstenrieder Straße Großer Fabrikbrand Zielstattstraße (Möbelfabrik Kehrer & Schnell ) (Hofheimer)

31 1911 24. Februar 1913 06. Mai Totalbrand, Wohn-und Oekonomiegebäu- Wassernot; Auspumpen von zwei über- de Plinganserstraße 51 (Degen) einanderliegenden Kellern im neuerbau- Starker Sturm erschwerte die Brandbe- ten Hotel "Bellevue" am Karlsplatz. kämpfung. Eingesetzt wurden die Haupt- 21. Oktober wache (Zwei Züge), die Nebenwache V Großfeuer, Heckenstallerstraße sowie die VI., VIII. und XII. Kompag- (Sachsenhauser Stadel) nie. Ein Berufsfeuerwehrmann wurde durch einen herabstürzenden Balken 05. November schwer verletzt. Großfeuer Zielstattstraße (Wattefabrik Kufner & Sohn) 01. August Landfeuer Forstenried, Reimer ("gefähr- 25. Dezember lich wegen großer Dürre") Großfeuer, Hackerbrauerei, Bayerstraße Einsatz konnte erst am 27. Dezember, 1912 30. Juli um 09.00 Uhr beendet werden. "Gefährlicher Brand", Johann-Clanze- Insgesamt wurden 190 Mann der II., VI., Straße VII., VIII., XI. und XII.Kompagnie (Transformator Quetschwerk Moll) eingesetzt. 27. Juli Großfeuer Jägerwirtstraße (Heustadel Degen) 09. September Großfeuer städtische Baumschule beim Flaucher 27. Oktober Landfeuer Forstenried

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34 nötigen Fahrer von der Be- rufsfeuerwehr abgestellt. Ebenfalls im Frühjahr 1914 konnte die Abteilung 1 (Sendling), wie die gesamte Freiwillige Feuerwehr Mün- chen mit den bei der Berufs- feuerwehr bereits 1903 ein- geführten Lederhelmen aus- gestattet werden. Die Alarmierung der Abtei- lung erfolgte bei Kleinfeu- ern in der Weise, daß jeder einzelne Sammelpunkt, als welcher auch das Gerätehaus Leider ließ die Ausrüstung der neugebildeten Abtei- betrachtet wurde, gesondert gerufen wurde. Bei Groß- lung mit den zugesicherten Automobilspritzen noch feuern erfolgte die Alarmierung nach einem eigens auf sich warten. Obwohl bereits im Januar 1914 zwei erstellten Plan oder nach Bedarf. Der neuaufgestellte dieser Fahrzeuge zur Verfügung standen, wurden Plan änderte sich jedoch schon in kurzer Zeit. Bereits diese in der Hauptfeuerwache hinterstellt. Im Alarm- im Sommer 1914 mußte die wegen des ausgebroche- fall eilte von dort eine Spritze zum Gerätehaus der nen I. Weltkrieges und damit verbundenen Einberu- betroffenen Abteilung, nahm dort die bereits warten- fungen geschwächte Feuerwehr neue Weg und Lö- de Mannschaft auf und fuhr an den Einsatzort. Erst sungen suchen um den Brandschutz auch weiterhin zum 1. April 1914 konnten die restlichen vier Auto- zu sichern. Die verbleibenden Mannschaften der mobile, die mit einer Pumpenleistung von 900 l/min Berufsfeuerwehr reichten nur noch zur Besetzung und zusätzlicher Ausrüstung die Pferdespritzen und der Hauptwache aus, die entblößten Nebenwachen die Gerätewagen ersetzten, von der Firma Saurer in waren von Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr zu Lindau geliefert werden. Zum gleichen Datum wur- besetzen. den die Fahrzeuge den Abteilungen zugeteilt und die

35 Am 4. August 1914 um 12.00 Uhr zogen ver- Nachdem bereits zum 1. Januar 1919 die Wachbe- pflichtete Mitglieder der Abteilung 1 in den Ne- setzung der Nebenwache II endete, wurden die benwachen I (Austellungsgelände, spätere Feuer- Mitglieder der Abteilung 1 auf der Nebenwache I wache 8) und II (Wilhelmstraße 31) auf. Einige von erst zum 31. März 1919 aus ihrer Verpflichtung ihnen wurden noch eingezogen und durch andere entlassen. Ab dem 1. April 1919 wurden mit der Kameraden ersetzt. Um die Abteilungen größtmög- Aufhebung der Ausnahmeregelungen die Fahrzeu- lich zu entlasten, erfolgte ab diesem Zeitpunkt die ge den Abteilungen zurückgegeben und der norma- Alarmierung nur noch zu großen Schadensereignis- le Alarm-und Einsatzdienst wieder aufgenommen. sen. Zu Kleinfeuern zog man nur noch die zuständi- Leider hatte auch die Abteilung 1 (Sendling) Opfer ge Nebenwache heran, die mit den überstellten unter ihren Mitgliedern zu beklagen. Von den Automobilspritzen der Abteilungen ausgestattet wa- 58 Mann, die zum Kriegsdienst eingezogen wur- ren. Dennoch blieb den Abteilungen noch viel den, kehrten fünf Kameraden nicht mehr nach Send- Arbeit übrig. So mußten sie bei der Ankunft von ling zurück. Ihnen zur Ehre stiftete die Abteilung Verwundeten den notwendigen Absperr- und Ord- eine Gedenktafel in der Kirche St. Margret, die nungsdienst verrichten. allerdings nicht mehr existiert.

36 Kurz nach den Wirren der Räteherrschaft im Febru- die Feuerwehr auch akustisch "moderner" werden. ar 1919 übernahm der spätere Ehrenkommandant 1925 stattete man die Fahrzeuge mit den bis heute Gustav Kaffka am 9. März 1919 die Abteilungsfüh- gebräuchlichen "Boschhörnern" und wieder mit rung. Vor allem galt es die Lücken im Mannschafts- Glocken aus, um auch in dem rasch zunehmenden stand wieder aufzufüllen und die Ausbildung be- Straßenverkehr noch schneller vorwärts zu kom- sonders des jungen Nachwuchses zu garantieren. men. Ebenfalls 1925 wurden an die Fahrzeuge die Erfahrung konnte die Abteilung neben den internen für Feuerwehrautos so typisch gewordenen großen Ausbildungen zusätzlich auf den nach dem I. Welt- Scheinwerfer angebracht. krieg wieder eingeführten, zweimal im Jahr statt- Vom 27. Juli bis zum 1. August 1923 fand in findenden und von der Bevölkerung mit großem München der 19. Deutsche Feuerwehrtag statt. Für Interesse verfolgten sogenannten "Hauptübungen" dieses große Ereignis waren zahlreiche Veranstal- der gesamten Freiwilligen Feuerwehr München tungen vorgesehen, an denen sich auch die Abtei- sammeln. So war die Freiwilligen Feuerwehr lung 1 (Sendling) beteiligte. Neben zahlreichen Sendling bereits kurz nach den besonderen Ereig- Vorführungen in der Arena des Ausstellungsparkes nissen bis 1919 in ihren Bereitschaftszeiten (rund und der Möglichkeit, über die Festtage das Geräte- um die Uhr) und in den Wachdiensten (Sommer- haus zu besichtigen, fand am 29. Juli um 8.00 Uhr sonntagnachmittage) im Gerätehaus eine schlag- eine Großübung an der Maxburg statt. Als Übungs- kräftige Truppe. lage wurde ein ausgedehnter Dachstuhlbrand in Nur langsam und in kleinen Schritten konnten auf- einer Zelluloidfabrik mit anschließendem Teilein- grund der durch Versorgungsengpässe geprägten sturz angenommen. An der Übung nahmen neben Wirtschaftslage und der angeschlagenen Finanzsi- zwei Löschzügen der Hauptwache auch die Abtei- tuation weitere notwendige Modernisierungsmaß- lungen 1-6, die Abteilung 7 ( mit pferde- nahmen bei der Freiwilligen Feuerwehr greifen. bespannten Mannschaftswagen) und die freiwillige Zwar konnten 1920 für alle Fahrzeuge elektrische Sanitätskolonne des Roten Kreuzes München teil. Sicherheitslampen (anstelle alter Carbid-/ Petro- Nach der Übung erfolgte die Parade aller Festteil- leumlampen) angeschafft und 1921 in allen Geräte- nehmer und der Freiwilligen Feuerwehr München häusern elektrisches Licht (anstelle Gasbeleuch- mit Mannschaft und Gerät. tung) umgebaut werden. Erst Jahre später konnte

37 60 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sendling wurde durch die Weihe der gestifteten Standarte eingeleitet und mit einem Gedenkakt an der Ge- Am Wochenende des 3./4. August 1929 fand unter dächtnistafel für die fünf gefallenen Kameraden großer öffentlicher Teilnahme das 60-jährige Jubi- abgeschlossen. Besondere Begeisterung im anschlie- läum der Freiwilligen Feuerwehr Sendling statt. ßend fortgesetzten Festzug weckte eine Trachten- Eingeleitet wurden die Feierlichkeiten mit einem gruppe, die den Schmied von Kochel und seine Ehrenabend ab 20.00 Uhr in der festlich geschmück- Kämpfer mit sich führte. In bunter Reihenfolge ten Turnhalle des "Turn- und Sportvereins Send- zogen Abordnungen vieler auswärtiger Feuerweh- ling" in der Plinganserstraße 84. Höhepunkt der ren (z.B. Augsburg, Pasing, Fürstenfeldbruck, All- Veranstaltung waren neben den Festansprachen des ach, Prien) und Vereine zur Gaststätte "Tannengar- Abteilungsführers Stötter, des stellvertretenden ten". Korpsoberkommandanten und Kommandant der Abteilung 6, Simmet, Oberbürgermeister Scharnagl Am Nachmittag demonstrierte die Sendlinger Feu- und Branddirektor Dirnagl, die eindrucksvolle Über- erwehr ihre Gewandtheit und Schlagkraft bei einer gabe der von den Damen der Abteilung gestifteten Schauübung im Hof der Plinganserschule und bei neuen Jubiläumsstandarte. Für den unterhaltsamen einer Angriffsübung am Neubaueckhaus an der Teil des Abends sorgten der Männergesangsverein Meindl-/ Margaretenstraße. Lobende Worte erhielt "Liederkranz" Thalkirchen, die Korpskapelle der die Abteilung nach der Übung beim Vorbeimarsch Freiwilligen Feuerwehr München, und der Humo- von Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr rist Ludwig Manetstötter. München Simmet und Baurat Abrell von der Be- rufsfeuerwehr. Der Sonntag brachte als Hauptfeiertag eine Fülle von Veranstaltungen, die mit großem Interesse der Ein mit großem Programm ausgestatteter Familien- Bevölkerung durchgeführt wurden. In einem statt- abend in der Turnhalle des TSV Sendling gab dem lichen Festzug, an dem sich 45 Vereine mit rund Jubiläum einen fröhlichen Ausklang. 30 Fahnenabordnungen und 8 Musikkapellen betei- ligten, zog man vom Kochelbräu in der Schmid- Kochel-Straße durch fahnengeschmückte Straßen zum Festgottesdienst in der St. Margret bzw. Him- melfahrtskirche. Der Festgottesdienst in St. Margret

38 22. März Tätigkeit bei Einsätzen und Übungen: Großer Dachstuhlbrand Landsberger-/ Barthstraße 1914 11. Februar Totalbrand, Quetschwerk Firma Heilmann 14. Juni und Littmann, äußere Thalkirchnerstraße Kellerbrand, Lindwurmstraße, Erste Ausrückung mit Motorspritze, noch die Feuerwehr mußte "Rauchapparate" ein- von der Hauptwache aus. setzten

39 1914 02. Juli 1915 23. Januar Heftiges Gewitter über dem Münchener Brand im Theatercafé Ausstellungspark Süden: - Nach Blitzschlag Totalbrand 14. Oktober Heustadel Aidenbachstraße Totalbrand "Panoramagebäude", Firma Heilmann und Littmann Theresienhöhe - anschließend Dachstuhlbrand nach Blitzschlag in einem Werk- stattgebäude beim Isartalbahn- 1919 01./02. August hof Thalkirchen; Großfeuer Kochelbrauerei (Schmied- neben der Abteilung 1 (Sendling) Kochel-Straße) Brand im Hauptgebäude, wurde noch die Abteilung 2 früher Kaiblmühlweg, Aus unbekannter (Laim) und die Abteilung 6 (Gie- Ursache wurde das Gebäude völlig sing) eingesetzt. Aufgrund der zerstört. Daraufhin wurde die Brauerei Löscharbeiten wurde die Ober- aufgelöst. leitung der Isartalbahn ab Maria Einsiedel abgeschaltet so daß der 1920 31. Mai Bahnbetrieb nur noch mit Dampf- Großfeuer Westendstraße 147, loks möglich war. Schwierige Sägewerk Aigner Wasserförderung, da der nächst 18. August gelegene Hydrant ca. 500 Meter Großfeuer Wolfratshauserstraße entfernt war. (Heustadel bei Ranke) In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 erfolgte die 1921 04. Februar Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Sendling 55 nur zu Großschadensereignissen. Die Mitglieder, Großer Fabrikbrand Dreimühlenstraße (alte Papierfabrik) die nicht zum Kriegsdienst herangezogen wurden, besetzten die Nebenwachen I und II der Berufsfeu- 20. März erwehr und rückten von dort zu den Einsätzen aus. Waldbrand im Forstenrieder Park

40 1922 04. Januar 1924 19. April Großfeuer Schäftlarnstraße (Fuhrge- Großfeuer am Giesinger Bahnhof schäft bei Germaniabrauerei) (Sägewerk Mangold) 26. März 25. April Gesamtalarm Löwenbrauerei, Landfeuer in Tölz (Überlandhilfe) Nymphenburgerstraße 23. August Großfeuer Johann-Clanze-Straße 1923 08. Januar (Quetschwerk Moll) Großfeuer Kreuzhof (Pulverexplosion) "Der Laborant findet einen grausamen 1925 03. Februar Tod" Landfeuer Solln 29. Juli 02. November Großübung an der Maxburg anläßlich Landfeuer Gauting des 19. Deutschen Feuerwehrtages in (Historische Reismühle) München 10. August Großfeuer, Tegernseer Landstraße, Bergbräu 13. August Großfeuer, Forstenried-Unterdill 23. September Landfeuer, Gut Holzen bei Ebenhausen 03. Dezember Großfeuer, Balanstraße (Kustermann)

41 1926 24. Mai 1927 03. Januar Eisenbahnunglück am Ostbahnhof, Großfeuer, Großmarkthalle 28 Tote, 72 Verletzte 17.-20. August Eines der schwersten Unglücke in Mün- Großes Schadensfeuer, Überlandhilfe chen. Ein aus Rosenheim kommender Schwaigwall bei Wolfratshausen, "beschleunigter Personenzug" fuhr auf (staatliches Gestüt) einen wartenden Zug auf. Sechs Wagen wurden total zerstört, die übrigen stark 12. Oktober beschädigt. Dachstuhlbrand, Boschetsriederstraße (Malchow)

42 1928 22. April 04. August Ordnungsdienst der Kirchweihe St. Achatz Großer Übungstag anläßlich des 60jähri- gen Jubiläums der Freiwilligen Feuer- 17. Juli wehr Sendling; Schauübung im Hof der Großfeuer, Implerstraße 64 Lagerplatz, Plinganserschule und Angriffsübung im "14 Schlauchlagen wegen großer Hitze Haus Meindl-/ Margaretenstraße. und Dürre eingesetzt". 15. Juli 1930 04. Mai Eisenbahnunglück Hauptbahnhof Großübung im Hochwasserbett der Isar (9 Tote) zwischen Fraunhofer- und Wittelsbacher- brücke anläßlich der Deutschen Feuer- 21. November schutzwoche mit allen Löschgeräten der Großfeuer Gaswerk Moosach Freiwilligen Feuerwehr München und (Kohlenbrand) einem Zug der Berufsfeuerwehr (15 Motorspritzen mit 52 Rohren). 1929 23. Februar Großfeuer, Plinganserstraße 6, Stemmer 1931 31. Januar Vermutlich durch Brandstiftung kam es Großfeuer, Westendstraße 131 im Stadel, der mit dem Wohnhaus und Das Reifenlager der Firma Metzeler den Stallungen verbunden ist, zu einem brannte, großeRauchentwicklung Brand. Nur durch einen Teilabriß konnte 06. Juni das Wohnhaus gehalten werden. Vier Totalbrand des Glaspalastes im Alten Hydranten waren eingefroren und muß- Botanische Garten ten zuerst aufgebrochen werden, insge- samt waren 11 Schlauchlagen im Einsatz 1932 02. April (vergleichbar mit C-Rohren). Eingesetzt Totalbrand der Schrannenhalle, waren die Hauptwache mit zwei Zügen, Blumenstraße die Abteilung 1 (Sendling), die Abteilung 2 (Laim), die Abteilung 3 (Neuhausen) und die Abteilung 6 (Giesing).

43 VII. 1933 - 1945 und Zulassungsnummern der Polizei. Auch die Uni- formen und Dienstgradabzeichen wurden den mili- Die Feuerwehr als Polizeieinheit tärischen Bezeichnungen angepaßt. Trotzdem alar- mierte die Bevölkerung, wenn´s irgendwo brannte, Von der Machtergreifung bis zum 2. noch immer die "Feuerwehr" und nicht die "Feuer- Weltkrieg schutzpolizei". Bereits kurz nach der Machtergreifung der Natio- Großen Wert legte man auf die Ausbildung der nalsozialisten unterstellte das preußische "Gesetz Bevölkerung. Der Lehrplan sah vor allem das rich- über das Feuerlöschwesen" vom 15. Dezember tige Verhalten im Luftschutzfalle und der Umgang 1933 die Berufsfeuerwehren, Freiwilligen Feuer- mit Luftschutzgerätschaften (zum Beispiel Kübel- wehren und die Pflichtfeuerwehren den Ortspoli- spritzen und Luftschutzmasken), die in großer Zahl zeiverwaltungen und den Polizeiaufsichtsbehörden. ausgeteilt wurden, vor. All diese großen Um- Somit hatten sich die Feuerwehreinheiten, zwar gestaltungen und Bemühungen im Brandschutz lie- zunächst noch uneinheitlich, im Laufe einer Über- ßen bereits die Kriegspläne und die zu erwartende gangsfrist als "Feuerschutzpolizei" zu bezeichnen. schlimme Zeit erahnen. Am 23. November 1938 folgte dann das für das Kurz vor Ausbruch des II. Weltkrieges war die damalige gesamte Deutsche Reich gültige "Gesetz Freiwillige Feuerwehr München mit ihren über das Feuerlöschwesen", das die Zuständigkeit 28 "Löschzügen" und "Halblöschzügen" in sechs des Reichsministers des Inneren für alle Brand- "Hauptbrandmeisterbezirke" eingeteilt. schutzangelegenheiten festlegte. Die Berufsfeuer- Die Freiwillige Feuerwehr Sendling ist nach einer wehren wurden als "Feuerschutzpolizei" als Ein- Stärkemeldung vom 19. März 1939 als "Löschzug 1" heit der Ortspolizei reichseinheitlich eingegliedert, mit einer Stärke von 54 Mann neben dem "Halb- die Freiwilligen Feuerwehren zu "Hilfspolizei- löschzug 8" (Moosach mit 28 Mann), dem "Lösch- truppen" erklärt. Damit war nun die Feuerwehr zug 24" (Solln mit 50 Mann), dem "Halblöschzug 7" gänzlich als technische Polizeitruppe der Schutz- (Forstenried mit 34 Mann), dem Löschzug 2 " (Laim polizei des Reiches, der Gendarmerie, und der mit 37 Mann) und einem Stab von 17 Mann im Schutzpolizei der Gemeinden gleichgestellt. Selbst "Hauptbrandmeisterbezirk I" (Hauptbrandmeister die Feuerwehrfahrzeuge erhielten zur Angleichung Jung) eingegliedert. polizeigrüne Anstriche ("dunkelgrün glänzend")

44 Tätigkeit bei Einsätzen und Übungen Eingesetzt waren die Hauptwache mit zwei Zügen, die Nebenwachen II und III, die Ab- 1933 07. Mai teilungen 1,2,3,4,5,6,7,8,9 und 11 mit insge- Feuerwehrschau auf der Theresienwiese samt 56 Rohren. Die Abteilung 12 besetzte anläßlich des "Reichsfeuerschutztages", die entblößte Hauptwache, die Abteilungen Vorführungen und Parade der Freiwilli- 13,15 und 16 hielten Bereitschaft in den Ge- gen Feuerwehr und Berufsfeuerwehr, rätehäusern, um den Brandschutz zu sichern. 25.000 Zuschauer

1934 01. Mai Großer Waldbrand im Perlacher Forst, 20 Tagwerk im Brand Die Abteilung 1 wird neben zahlreichen Abteilungen und auswärtigen Feuerweh- ren (Unterhaching, Ottobrunn, Taufkir- chen) und der Berufsfeuerwehr zur Brandbekämpfung eingesetzt.

1935 12. Mai Totalbrand, Gummiwerk Metzeler, Westendstraße 131 Vollbrand der Anlage (Rohgummi und Gummierzeugnislager) und Einsturz des Dachaufbaues eines Lastenaufzuges erforderten einen der größten Feuerwehr- einsätze Münchens. Die Ursache war Selbstentzündung von Rohgummiballen im Trockenraum. Der Sachschaden betrug eine Million Reichsmark. Mehrere Feuerwehrmänner wurden verletzt. 45 22. Juni angrenzenden Fabrik- und Werksgebäu- Totalbrand, Aktienziegelei Oberföhring des einer Galvanischen Anstalt in Brand, Erschwerte Löscharbeiten wegen starken insgesamt 12 Rohre im Einsatz. Ostwinds; Wassermangel (Das Wasser wurde 800 Meter entfernt aus der Isar 21./24. Oktober gefördert). Vier 60 Meter hohe Kamine Großfeuer in Daglfing, Kohlbrenner- drohten einzustürzen. Insgesamt wurden straße 5, landwirtschaftliches Gut 13 Spritzen mit 45 Rohren, fünf Züge der Durch den Brand von Futtermitteln und Berufsfeuerwehr, 13 Züge der Freiwilli- Heu waren langwierige Nachlöscharbei- gen Feuerwehr, die Werksfeuerwehr des ten notwendig. Reichsbahnausbesserungswerks Frei- Insgesamt 77 Stunden Einsatzdauer mann, und die Freiwilligen Feuerwehren der benachbarten Orte eingesetzt. 27. November Großer Dachstuhlbrand, Landsberger 1935 21. August Straße Großbrand, Ottostraße 9 Betriebswerkstätte Hauptbahnhof, Schweizer Generalkonsulat insgesamt 15 Rohre insgesamt wurden 17 Rohre eingesetzt, neun Männer wurden verletzt. 1937 08. März Großfeuer in einer Isolierfabrik, 1936 09. Januar Boschetsriederstraße Großfeuer, Klenzestraße 30 starke Rauchentwicklung Nach der Explosion einer Petroleumlam- 21. April pe in einem Lagerschuppen im Rückge- Großfeuer in Lagerschuppen, bäude wurden insgesamt 6 Rohre einge- Aidenbachstraße (Wayß und Freitag) setzt. Insgesamt 20 C-Rohre und 1 B-Rohr 06. Oktober waren im Einsatz Vollbrand, Geyerstraße 12 (Glocken 27. Juli bach) Holzschuppen und Dachstuhl des Brand Wohnbaracke, Plinganserstraße

46 1938 28. Februar 03. April Großfeuer in der Halle des Ausbesse- Vollbrand Haupt- und Nebentribühne rungswerkes Donnersbergerstraße der Trabrennbahn Daglfing Einsturzgefahr und starker Westwind Insgesamt waren 11 C- und 2 B-Rohre erschwerten die Löscharbeiten. im Einsatz. Insgesamt waren 10 Motorspritzen mit 12. Mai 25 C- und 2 B-Rohren im Einsatz. Rasenbrand Wolfratshauser-/ Ludwigs- 15. März höher Straße. Grasbrand, Ludwigshöher Straße, Durch Funkenflug aus Lokomotive Der Bahndamm geriet durch den Fun- 40.000 qm Bahndamm in Brand. kenflug einer Lokomotive in Brand. 30. Juni 18. März Großbrand in der Heimeranstraße durch Rasenbrand, Martin-Behaim-Straße/ Blitzschlag, Werkstätten der Isartaler Höhe Jägerwirtstraße Holzhaus AG. Insgesamt waren 14 C- Ursache: Funkenflug aus einer Lokomotive und 4 B-Rohre im Einsatz.

47 Mit Ausbruch des II. Weltkrieges 1939 wurden die kundungsergebnisse", die von anderen Dienststel- Einheiten der Feuerschutzpolizei mit ihren Hilfs- len gemeldet wurden, liefen dort ein und bildeten die kräften und die Angehörigen der neueingerichteten Grundlage für den Einsatz der Hilfskräfte. Bei Luft- Luftschutzpolizei in sogenannte "Feuerlösch- und alarm bezogen grundsätzlich sogenannte "Turmbe- Entgiftungs- Abteilungen" eingeteilt. In München obachter" auf der Paulskirche, dem Rathausturm, gab es den Himmelsrichtungen entsprechend die dem städtischen Hochhaus und der Siegfriedschule vier "FE-Abteilungen Nord, West, Süd und Ost". in Schwabing Stellung. Sie hatten die gefährliche Die für Sendling zuständige "FE-Abteilung Süd" Aufgabe, noch während eines Bombardements Ein- setzte sich mit ihren 325 Mann, davon 90 aus Rei- schläge und Brände zu orten und an die Abschnitte hen der Feuerwehr, wiederum aus einen Abteilungs- zu melden. stab und drei "FE-Bereitschaften" mit je 100 Mann Um die Löschwasserversorgung auch bei zuneh- zusammen. Leiter der gesamten "FE- Abteilung mender Zerstörung der Wasserleitungen zu gewähr- Süd" war der Hauptmann der Feuerschutzpolizei leisten, wurden im Stadtgebiet an weniger gefährde- Dr. Purr. An technischen Gerät verfügte jede Be- ten Stellen Löschwasserteiche eingerichtet, so zum reitschaft über zwei "Schwere Löschzüge", einen Beispiel auf der Theresienwiese (an der Beetho- "Leichten Löschzug", eine "Kraftdrehleiter", einen venstraße und an der Bavariastraße), am Margare- "Schlauchwagen" und einen "Entgiftungszug". Die tenplatz, am Eichendorffplatz und am Luise-Kies- Einheiten des Entgiftungszuges hatten die Aufga- selbach-Platz. be, nach größeren Schadensereignissen (gemeint waren Luftangriffe!) die Keller, in denen man Große Probleme bereitete der Bestand an einsatz- Leichenwasser vorfand, sowie Fahrzeuge und Ge- fähigen Fahrzeugen und Geräten. räte zu "entgiften". Langwierige Werkstattaufenthalte, verursacht durch schwere Beschädigungen und Nachschubproblemen Die Alarmierung und Ausrückung unterschied sich schränkten die Einsatzbereitschaft stark ein. ab 1939 grundlegend vom Feuerwehrbetrieb in Frie- Wegen der immer schwerer werdenden Angriffe und denszeiten. Die Feuerwehreinsatzzentrale war als der damit verbundenen Zerstörungen, sowie der im- Führungsmittel ausgeschaltet, an ihre Stelle traten mer schwierigerer werdenden Situation im Brand- die Führungsstäbe in den Luftschutzabteilungen. schutz, mußten sogar auswärtige Feuerwehren in Meldungen aus der Bevölkerung und anderen "Er- Sendling eingesetzt werden. Die Freiwillige Feuer-

48 wehr Freising unterstütze zum Beispiel am 7. Sep- 1944 11. Juli tember 1943 in der Lindwurmstraße mit ihren Lösch- Lagerplatz der Firma Moll in der Hansastr. und Leiterfahrzeugen an mehreren Schadensorten nach Luftangriff in Brand, die Brandbekämpfung und die Menschenrettung. Die FF Baierbrunn war mit 7 Mann 12 Std. im Einsatz 16. Juli Großflächenbombardement Untersend- Einige der schwersten Luftangriffe auf den ling, Westend,Waldfriedhofviertel, Münchner Süden: Die Pfarrkirche St. Margret wird schwer beschädigt 1942 21. Dezember 1942 Brandbombenabwurf auf Forstenried, 1945 07. Januar Obersendling, das Waldfriedhofviertel, Bei einem der schwersten Luftangriffe Forstenried, Laim und Nymphenburg. auf München überhaupt, wurde das - Brand in der Hansastraße "Vereinigte Gerätehaus der Abteilung 1 (Sendling) Farben- und Lackfabrik" durch eine Sprengbombe getroffen und Das Lagerhaus brannte völlig nieder durch Einsturz und Abrutsch zur Kidler- - Großfeuer Boschetsriederstraße 137, straße völlig zerstört. Die Ruine wurde Wasserförderung über 1.500 m vom nach dem Krieg abgetragen und zur Kreuzhof an der Forstenriederstraße, Schuttkippe Neuhofen gebracht. Die Hydrant an der Boschetsriederstraße 137 übrig gebliebenen Grundmauern mit der gab in folge mehrerer östlich gelege- ehemaligen Ausfahrt kann man heute ner Großfeuer kein Wasser. noch am neueingerichteten Kindergarten- spielplatz erkennen. 1943 07. März Sendlinger Bauernhöfe zerstört 21. April 06./07. September Plinganserstraße erneut schwer getroffen. Zwei Bomberwellen über Sendling, Thalkirchen, Harlaching, Giesing, Au

49 Nachdem die Freiwillige Feuer- wehr Sendling ihrer Unter- kunft beraubt wurde, kam kur- ze Zeit darauf das endgültige Aus. Entsprechend einer Nie- derschrift vom 12. Juli 1945 über die Neuorganisation der Freiwilligen Feuerwehr Mün- chen, war die Aufstellung der Abteilung 1 - 6, aufgrund der zum Teil vollkommen zer- störten Gerätehäusern und den Alarmleitungen nicht mehr vorgesehen

Der letzte Abteilungs- führer bis 1945, Ober- brandmeister Josef Raitl, hat lange gegen diesen Beschluß mit Beschwerden und Eingaben leider er- folglos angekämpft. Es sollte noch Jahr- zehnte dauern, bis sich in Sendling wieder eine Freiwillige Feu- erwehr bildete.

50 VIII. Verspäteter Neubeginn Der erste Einsatz, der von der Löschgruppe Wald- friedhofviertel protokolliert wurde, fand am Sonntag 1972 dem 7. Januar 1973 um 14.03 Uhr statt. Es handelte sich dabei um einen gemeldeten Kellerbrand in der Mit Wirkung zum 1. Oktober 1972 wurde die Lösch- Senftenauerstraße 61, bei dem allerdings die gruppe Großhadern der Freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe nicht eingreifen mußte. München geteilt und alle östlich der Fürstenrieder Anläßlich der Jahreshauptversammlung der Freiwil- Straße wohnenden Kameraden der neu eingerichte- ligen Feuerwehr München am 5. Mai 1974 übergab ten Löschgruppe Waldfriedhofviertel zugeteilt. der damalige Oberbranddirektor Karl Seegerer die Als Gerätehaus diente eine angemietete Garage im ersten 10 neuen Fahrzeuge nach 1945 der Freiwilli- Hof des Anwesens Waldfriedhofstraße 56. gen Feuerwehr. Auch der Löschgruppe Waldfried- Zum Löschgruppenführer wurde Dieter Neubert be- hofviertel wurde ein Fahrzeug des Types LF 16 rufen, als Einsatzfahrzeug stand zunächst ein TLF ("Korea-LF") zugeteilt. Damit war es erstmals mög- 8 auf Unimogfahrgestell, das im Mai 1973 mit Funk lich, mit 9 Mann gleichzeitig auszurücken und einen ausgestattet wurde, zur Verfügung. selbstständigen Löschangriff durchzuführen. Doch bevor es losgehen konnte, mußte die Gerätehausgarage renoviert und modernisiert werden. Die Arbeiten wurden von Mitglie- dern der Löschgruppe in Eigenregie bewäl- tigt. Zunächst rückte die Löschgruppe noch gemeinsam mit ihrer "Mutter", der Lösch- gruppe Großhadern zum Einsatz aus. Die Alar- mierung der Mitglieder erfolgte durch die Ein- satzzentrale der Berufsfeuerwehr in der Blu- menstraße mittels Funkalarmempfänger, die in den Wohnungen der Feuerwehrmänner stan- den. Auf eine Alarmierung mittels Sirenen, wie damals noch im Stadtgebiet und heute noch in ländlichen Gegenden üblich, konnte von Anfang an verzichtet werden.

51 Das Löschgruppenfahrzeug paßte damals gerade in die kleine Garage, so daß bei Alarm sich die Mann- schaft erst nach Herausfahren des Fahrzeuges um- kleiden konnte. Am 13. August 1974 um 16.26 Uhr rückte die Löschgruppe zum ersten Mal mit ihrem neuen Fahrzeug zu einem brennenden PKW in die Ehrwalder Straße 89 aus. Um aber neben dem Alarmdienst auch die notwen- digen Übungen und Schulungen durchführen zu können und um weitere Fahrzeuge unterzubringen, wurden der Löschgruppe 1974 in der alten Feuer- wache 2 an der Boschetsrieder Straße 33 zwei Räume zur Verfügung gestellt. Das herrliche vom städtischen Baurat Robert Rehlen mit Übungsturm

1903/04 errichtete Gebäude diente der Berufsfeu- erwehr bis 1969 als Nebenwache V, später 2. Die Baukosten beliefen sich damals auf 115.000 Mark. Dort konnte nun der geregelte Übungs- und Ausbil- dungsdienst stattfinden und die 1975 zusätzlich vom Bund im Rahmen des erweiterten Katastro- phenschutzes zur Verfügung gestellten Fahrzeuge, ein "Hilfsrüstwagen" und ein "Schlauchkraftwa- gen" Platz finden.

52 Durch eine Anordnung des Kommandos vom phenschutzes. So war es beispielsweise notwendig, 19. Juli 1976, bzw. einer Mitteilung der Branddirek- ständig alle Fahrzeugtüren zu versperren und -wenn tion vom 6. August 1976 wurden die bisherigen es doch auf schnelle Hilfe ankam- im Alarmfall Benennungen der Löschgruppen mit Angabe des wieder aufzusperren. Für den Ablauf des Alarm- Ortsteiles in die Bezeichnung "Abteilung" mit An- und Einsatzdienstes erschwerend hinzu kamen die gabe des betreffenden Stadt- teiles geändert. Mit der neu- en Benennung sollte erreicht werden, daß die an bestimm- te Voraussetzung gebunden Begriffe "Löschzug" und "Löschgruppe" nicht mit den doch recht unterschiedlich starken und ausgerüsteten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr in Verbindung gebracht wurden. Daß diese Einteilung und umsichtige Entscheidung damals rich- tig war, zeigt sich in der bis heute unveränderten Beibe- haltung. Leider kam es im Geräte- haus Boschetsrieder Straße immer wieder zu Unstim- migkeiten und Meinungsver- in jeder Hinsicht unzulängliche Unterbringung im schiedenheiten zwischen der Freiwilligen Feuer- "Gerätehaus" Waldfriedhofstraße und die Vertei- wehr und den in den weiteren Räumen einquartier- lung der Abteilung auf zwei Gerätehäuser. ten anderen Einheiten des erweiterten Katastro-

53 Abhilfe für diese untragbaren Zustände konnte das Standort bekommen. Die Entscheidung fiel neben im März 1977 vom Stadtrat beschlossene "Geräte- den Varianten Hinterbärenbadstraße (heute Beam- hausneubauprogramm" für die Freiwillige Feuer- tenfachhochschule) und Garmischer Straße (heute wehr München bringen. Die Abteilung Waldfried- Brücke für Westpark) auf das Grundstück Zillertal- hofviertel, in die Dringlichkeitsstufe III aufgenom- straße 25. Dort entstand in der Zeit von Mai 1979 bis men, sollte ein völlig neuerrichtetes Gerätehaus an November 1980 für eine Betrag von nahezu einem nach einsatztaktischen und verkehrspoliti- 1,1 Millionen DM das neue Sendlinger Gerätehaus. schen Gesichtspunkten ausgewählten günstigen Mit der Planung und Bauleitung für das moderne

54 Gebäude, in dem bis heute die Abteilung unterge- Celtis-Straße 26, während der erste "Sendlinger" bracht ist, wurde das Baureferat, Abteilung Hoch- Alarm, noch von den getrennten Unterkünften, am bau 2, betraut. 26. November um 22.55 Uhr ebenfalls zu einem Zimmerbrand in die Albert-Roßhaupter-Straße 66 Das Jahr 1980 bescherte der Abteilung große führte. Zum erstenmal aus dem neuen Gerätehaus Ereignisse. Im November 1980 konnte das Geräte- wurde die Abteilung Sendling bereits am 3. Dezem- haus fertiggestellt werden und die Abteilung am ber 1980 um 02.35 Uhr zur Fürstenrieder Straße 28./29. November von ihrem alten Gerätehäusern 163 wegen Rauchentwicklung gerufen. in das neue Domizil umziehen. Mit dem Umzug Die offizielle Einweihung des Gerätehauses fand war auch die Umbenennung der "Abteilung Wald- am 14. März 1981 mit kirchlicher Weihe, Festban- friedhofviertel" in "Abteilung Sendling" verbun- kett und einer Fahrzeugausstellung statt. den. Damit hatte der alte Stadtteil Sendling nach fast 35 Jahren wieder eine eigene Freiwillige Feu- Einen großen Schritt im Punkt "Ausrüstung" und erwehr. Zum Abteilungsführer der neuen Abtei- "Fahrzeuge" stellte die Indienstnahme eines mo- lung Sendling wurde der langjährige Stellvertreter dernen Tanklöschfahrzeuges "TLF 16" im März der Abteilung Waldfriedhofviertel Thomas Holz 1982 dar. Bereits am 20. Mai 1982 beim Großbrand bestellt, der in beständiger Weise sein oft schwieri- der Firma Peroxid in Höllriegelskreuth, dem größ- ges Amt bis zum 1. Oktober 1993 fortführte. Seither ten Schadensfeuer in Bayern nach 1945, wurde lenkt als neuer Abteilungsführer Manfred Ecker die unser TLF zur Löschwasserversorgung eingesetzt Geschicke der Abteilung. Die neue Abteilung hat und hat sich dort, wie unzählige Male danach, ihren großen Ausrückebereich in den Stadtvierteln bestens bewährt. Insgesamt standen nun fünf Fahr- Sendling, Sendling-Westpark, Westend und Laim, zeuge, das Tanklöschfahrzeug TLF 16, ein Tank- der von den folgenden Straßen begrenzt wird: Imp- löschfahrzeug TLF 8, ein Löschgruppenfahrzeug lerstraße, Lindwurmstraße, Poccistraße, Hans-Fi- LF 16, ein Schlauchkraftwagen SKW und ein Hilfs- scher-Straße, Ridlerstraße, Westendstraße, Fach- rüstwagen HRW zur Verfügung. Somit war die nerstraße, Fürstenrieder Straße, Einhornallee, Freiwillige Feuerwehr Sendling für eine Vielzahl Heckenstallerstraße sowie Brudermühlstraße. denkbarer Einsatzsituationen bestens gerüstet. Be- Der letzte Einsatz der Abteilung Waldfriedhofvier- sonders bei Großschadensereignissen, zum Bei- tel war am 17. November 1980 um 15.53 Uhr zu spiel Waldbrand oder Unwetter, konnten die Fahr- einem vermuteten Zimmerbrand in der Konrad- zeuge als selbstständige Einheiten in Aktion treten

55 und Aufträge einzeln abwickeln. für das lange Zeit bei der Abteilung eingesetzte TLF An dieser grundsätzliche Ausstattung hat sich in der 8, das dadurch nicht mehr im Einsatzdienst, son- Abteilung bis heute nicht viel geändert. Aus Alters- dern nur noch zu Übungen herangezogen wurde. Es und Sicherheitsgründen mußten nach und nach im- muß-te nach einem Unfall an der Floßlände in mer wieder Fahrzeuge ausgemustert und ersetzt Hinterbrühl mit Totalschaden am 26. April 1986 werden. Das wohl typischste Feuerwehrauto, das ausgesondert werden. LF 16, kam am 29. Januar 1990 wegen technischer Schon sehr früh verfügte die junge Abteilung Wald- Mängel nicht mehr durch den TÜV. Da eine In- friedhofviertel über ein eigenes Fahrzeug zur "Tech- standsetzung nicht mehr in Frage kam, mußte das nischen Hilfeleistung". Dieser vom Bund im Rah- Fahrzeug nach 16 Dienstjahren ausgesondert wer- men des erweiterten Katastrophenschutzes zur Ver- den. Ein Fahrzeug des Types LF 16-TS (Baujahr fügung gestellter "Hilfsrüstwagen" war zur Bewäl- 1968), das der Abteilung Waldperlach zugeordnet tigung von Einsätzen, bei denen nicht die Brandbe- war, er-setzte es vorübergehend. Jedoch mußte auch kämpfung, sondern die technische Hilfe im Vorder- dieses Fahrzeug nach einer Jahresinspektion wegen grund stand, unerläßlich. Aus Altersgründen wurde Bremsschadens am 14. Oktober 1991 ausgemustert der HRW am 17. Juli 1987 gegen einen moderneren werden. Der dringend benötigten Ersatz wurde von Rüstwagen "RW 1" ausgetauscht. der Abteilung Langwied gestellt. Das dortige seit Februar 1989 stationierte LF 16-TS (Baujahr 1988) Auch im Bereich der Alarmierung tat sich in den wurde vom Kommando der Freiwilligen Feuer- letzten Jahren einiges. Nachdem die Postzulassung wehr München nach schwierigen Verhandlungen für die alten Funkalarmempfänger ausgelaufen war nach Sendling abkommandiert, wo es seit April und die Alarmierung auf einen modernen Fünfton- 1992 bis heute wertvollen Dienst leistet. ruf umgestellt worden war, schaffte die Stadt Mün- chen für die Freiwillige Feuerwehr München kleine Im Rahmen des Erneuerungsprogrammes der Brand- Taschenempfänger des Typs "Pageboy" an. Da sich direktion hat die Stadtverwaltung 1982 17 Lösch- die Abgabe der alten und die Ausgabe der neuen gruppenfahrzeug des Types LF 8 beschafft. Die Geräte aus technischen Gründen zeitlich nicht ver- Abteilung Sendling konnte das zugeteilte Fahr- einbaren ließ, meldete sich in der Nacht vom 13. auf zeug, bedingt durch ihre gute Ausstattung, erst mit den 14. Januar 1988 die Abteilung in der Einsatz- der zweiten Lieferung am 8. März 1983 auf der zentrale ab. Erst am 14. Januar Abend, nach Um- Feuerwache 9 abholen. Es diente als Ersatzfahrzeug

56 schaltung der Einsatzzentrale auf den Rechnerbe- schaft die Abteilung Sendling zum 1. August 1988 trieb und der Aus-gabe der neue Alarmempfänger als "tagesalarmsicher" bei der Branddirektion ge- konnte die Abteilung Sendling wieder gerufen wer- meldet. Dies bedeutet, daß die Abteilung jederzeit den. Durch die Einführung dieser Geräte, die man mindestens 6 Mann (Besatzung für das TLF 16) bei ohne weiteres bei sich tragen kann, war es nun Alarmen stellen muß. möglich, auch tagsüber Mitglieder, die nicht zu Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Alarmie- Hause waren zu alarmieren. Deshalb wurde auf rung, die sogenannte "automatische Alarmierung" , Beschluß der Abteilungsführung und der Mann- konnte ebenfalls nach Einführung der Rechnerun- terstützung in Angriff genommen und mit Wir- kung zum 10. August 1992 realisiert werden. 65 Jahre Nach Aufnahme des Wohnungs- Notrufes in der Einsatz- zentrale und der Alarm- bau freigabe durch den Be- in amten in der Einsatzzen- München trale der Berufsfeuer- wehr wird nun automa- tisch und zeitgleich mit dem bekannten "Gong" auf der Wache der Be- rufsfeuerwehr der Alarmempfänger der Abteilung ausgelöst, was einen nicht zu un- GEMEINNÜTZIGE WOHNUNGSFÜRSORGE AG MÜNCHEN terschätzenden Zeitvor- KIRCHSEEONER STR. 3, 81669 MÜNCHEN, TEL. 41230 teil bringt.

57 Am 9. Dezember 1986 wurde von den aktiven Mitgliedern der Abteilung Send- ling ein Unterstützungsverein gegrün- det. Der "Verein der Freunde der Freiwil- ligen Feuerwehr in Sendling e.V." hat sich die Unterstützung der Abteilung Sendling bei der Anwerbung von Ein- satzkräften, bei der Ausrüstung und bei der Aufklärung der Bevölkerung in Brandschutzfragen zur Aufgabe gemacht. Auf den zahlreich durchgeführten Ver- anstaltungen, die immer wieder gerne und zahlreich besucht werden, konnte die Bevölkerung sich von der Leistungs- fähigkeit ihrer Feuerwehr im Viertel überzeugen und sich über Gefahren und Brandschutzmaßnahmen aufklären las- sen. Die jährlich durchgeführten Aktions- tage, die Mitwirkung bei Stadtteilfesten und die Besuche in Kindergärten und Schulen im Ausrückebereich sind mitt- lerweile fester Bestandteil im Dienstplan der Freiwilligen Feuerwehr Sendling ge- worden. Um interessierte Mitbürger auch während des Jahres über die Tätigkeit der Abteilung Sendling und über aktuel- le Brandgefahren zu informieren, stellte der Verein am Gerätehaus im Juni 1990 einen beleuchteten Schaukasten auf.

58 Damit der Nachwuchs an Einsatzkräften für die Samstag mußte die Abteilung in Schichten die Abteilungen im Bereich Süd gesichert wird, wurde bereits tags zuvor auf der Theresienwiese aufge- zum 1. Januar 1991 eine Jugendfeuerwehrgruppe bauten Einrichtungen für die Vorführungen bewa- ins Leben gerufen. Nach einjähriger Planungsphase chen. Aufgrund der bei den eige-nen Aktionstagen meldeten sich auf Zeitungsanzeigen sechs Jugend- gewonnenen Erfahrung bei der Durchführung von liche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren aus den Schauübungen im Bereich der technischen Hilfe- Abteilungen Großhadern, Forstenried, Solln und leistung und der Kinderbetreuung, übernahm die Sendling. Von Anfang an war Sendling mit zwei Abteilung die "Darbietungen" dieser beiden Berei- Bewerbern vertreten. Bereits im Laufe der ersten che. Als Höhepunkt der gesamten Festlichkeiten beiden Jahre konnte man neun begeisterte Nach- fand am Sonntag ein großangelegter Festzug mit wuchslöscher, die einmal Dienst in Sendling leisten Fahrzeugen und vielen Gastfeuerwehren und Ver- werden, zählen. Nach Absolvierung ihres Grund- einen statt. Nach dem Gottesdienst am Marienplatz lehrganges traten vier Feuerwehranwärter am führte die Route am Sendlinger vorbei über die 14. April 1992 in den aktiven Dienst über. Sie Schwanthalerstraße zum Messegelände, wo man werden zu sämtlichen Alarmen gerufen und stellen sich anschließend zum Mittagessen einfand. Fünf bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres eine wert- Mitglieder der Abteilung unterstützen die Abtei- volle Unterstützung außerhalb des Gefahrenbereichs lung Forstenried, die die Verpflegung von etwa dar. Nach Vollendung des 18. Lebensjahres sind die 3.000 Personen übernahm und personell völlig über- Jugendlichen voll im Einsatzdienst einsetzbar. lastet war. Trotz der von der Abteilung Sendling übernommenen umfangreichen Arbeiten wird die Ein großes Ereignis sollte im Juni 1991 die Abtei- "Geburtstagsfeier" der Freiwilligen Feuerwehr lung Sendling, wie auch die gesamte Freiwillige München in guter Erinnerung bleiben. Feuerwehr München in Bewegung halten. Es galt vom 14.-16. Juni 1991 das 125-jährige Bestehen Hoffentlich gelingt es uns, in etwas kleineren Rah- der Frei-willigen Feuerwehr München zu begehen. men, die 1994 anstehende 125-Jahr Feier unserere Als Auftaktveranstaltung richtete die Abteilung am Sendlinger Feuerwehr ebenfalls so gut zu gestalten. 08. Juni einen Aktionstag im Gerätehaus aus . Am darauffolgenden Freitag am 14. Juni nahm eine Deligation am offiziellen Festakt im Kolpinghaus an der Haneberg-straße teil. In der Nacht zum

59 Bemerkenswerte Einsätze und Übungen: 28. März Kellerbrand Mc Graw Kaserne, 1973 20. Januar Tegernseer Landstraße Großfeuer Guardinistraße, 02. April Baubaracke 10x15 m mit PKW in Brand Kleinfeuer Schrederbaechlstraße, 09. März VLF blieb mit Motorschaden liegen Großfeuer, Witthalmbogen, 24.+26. August Baubaracke vollkommen in Brand Unwetter über München, 10. März insgesamt 9 Alarme Explosion von Propangasflaschen, 26. September Ehrenfelsstraße 1, vier Personen verletzt Person in Bauschacht verschüttet, 23. August Bäcker-/ Gräfstraße Blumenladen in Brand Lorettoplatz 6, Unterstützung für Löschgruppe Großhadern 1975 10. April Dachstuhlbrand Albert-Roßhaupter- 12. November Straße 11 Person in Schacht gestürzt Klinikum Großhadern 06. Mai Großfeuer in Chemielager 30 x 6 m 04. Dezember Schäftlarnstraße 60 Großfeuer Flößergasse; nach Wachbeset- zung der Feuerwache 2 mit dem TLF aus 21. Mai Großfeuer Welserstraße Großhadern wurde die Löschgruppe Zwei Baubaracken vollkommen in noch zur Ablösung eingesetzt. Brand 500 m B-Schläuche aus SKW verlegt 1974 20. März 17. September Rasenbrand Isartalstraße/ Flaucherbrücke, Großfeuer Thalkirchnerstraße 260, 1.000 qm in Brand; mit TS 2/5 wurde Schuppen 10 x 20 m in Brand das Isarflußbett durchquert.

60 61 22. Oktober 1976 03. Januar Großbrand, Muttenthalerstraße, Sturm über München, Ablösung insgesamt 11 Einsätze 17. Dezember 20. Juli Lagerbrand mit Gummi- und Lackerzeug- Großer Dachstuhlbrand Westendstraße 131 nissen, Südparkallee 1 Firma Metzler (Dies war der letzte Brand, die Firma Metzeler ist heute von München 1979 24. Mai weggezogen) Wachbesetzung Feuerwache 2 (Großbrand Alramstraße) 12. Dezember Zimmerbrand Fürstenrieder Straße 279, 06./07. Juni zusätzlich alarmierte Kräfte der Berufsfeu- Unwetter über Münchner Süden insge- erwehr und der Abteilung Forstenried ka- samt 12 Einsätze men nicht mehr zum Einsatz 22. September 24. Dezember Großübung der gesamten Freiwilligen Feu- Pkw in Hochgleis gefahren, erwehr München im Forstenrieder Park Waldfriedhofstraße 36, mit HRW geborgen 11. November Großbrand in Wohnbaracke Partnachplatz 4, 1977 05. März Zwei Personen gerettet Verkehrsunfall, Person eingeklemmt, Garmischer-/Ammerseestraße, PKW über- 25. November schlug sich und blieb auf Dach liegen. Großbrand Konrad-Celtis-Straße 35, Dachstuhl und Sauna im 8. OG 1978 08. April Rasenbrand in Großhadern, Gräfelfinger- straße/Stadtgrenze 4.000 qm

62 63 1980 28. Juni 07. Mai Großübung Auwälder, Großlappen Dehnfugenbrand, Stiftsbogen 45, Ablösung von 20.00-24.00 Uhr. Die Wän- 11. Oktober de in mehreren Wohnungen mußten Person selbst angezündet, durchbohrt werden, um den zwischen den Albert-Roßhaupter-Straße 56 Gebäuden befindlichen Brand löschen zu können. 1981 02. April Kabelbrand in Trambahn 20. Mai Westendstraße 227, Großbrand, Firma Peroxid Höllriegels- Die Abteilung übernahm die Begleitung kreuth, TLF zur Wasserversorgung einge- ins Depot setzt, die restliche Abteilung besetzte die Feuerwache 2 24.November Mehrere PKW in Tiefgarage in Brand, 13. September Faberstraße 11 Zimmerbrand; Westendstraße 152, ein Feuerwehrmann mußte mit Brandver- 1982 06. März letzung ins Krankenhaus Großbrand, Tumblingerstraße, Ablösung 1983 27. Januar 06. April Großfeuer; Forstenrieder Allee 203; Großfeuer Bavariaring 56, ehemaliger Bauernhof brannte aus, einge- Schuppen 12 x 3 m in Brand setzt waren neben der Berufsfeuerwehr 16. April auch alle Abteilungen des Bereiches Süd. Waldbrand, Forstenrieder Park, 30. Juli Abteilung als Brandwache sowie HRW Großbrand in Gaststätte "Waldfrieden" und SKW zur Wachbesetzung Feuerwa- Fürstenrieder Straße 277 mehrere Pferde che 2 eingesetzt. im benachbarten Stall mußten gerettet werden.

64 1984 26. Februar 11. Juli Dachstuhlbrand, Poccistraße, Dachstuhlbrand, Dante-Gymnasium, auf einem Neubaugebäude waren mehrer Wackerbergerstraße 63, Bitumenbahnen in Brand geraten. Turnhalle vollkommen zerstört, Ablösung durch die Abteilung Solln 11. Juli Brand im "Hotel Europa", 12. Juli Albert-Roßhaupter-Straße 4, Brand in einer Leuchtreklame im 3. und 4. Mehrere Personen wurden teilweise über OG Waldfriedhof-/ Fürstenrieder Straße Drehleitern gerettet. eingesetzt waren neben Abteilung Sendling auch die Abteilung Forsten- ried und die Drehleiter der Feuerwache 2 (Alle anderen Kräfte des Münchner Südens waren bereits durch das Hagel- unwetter anderweitig im Einsatz!)

12.-15. Juli Hagelkatastrophe über München, die Abteilung Sendling wurde über vier Tage zu insgesamt 99 Einsätzen gerufen.

65 1985 15. März 19. Mai Zimmerbrand Pfeuferstraße 30, Unwetter über München, Personen über Drehleiter gerettet insgesamt 11 Alarme 10. Mai 18. August Brand in Schaufenster, Zimmerbrand Westendstraße 70 (Brause- Albert-Roßhaupter-Straße 14 bad) mehrere Personen aus den Wohnun- gen im Obergeschoß gerettet 11. August Dachstuhlbrand, Lipowskystraße 21

1986 05. Januar Dachstuhlbrand, Pettenkoferstraße 6, Universitätsklinik 10. März Großfeuer, Welserstraße, Gartenhaus völlig in Brand 04. November Großfeuer, Waldfriedhofstraße 54, Schuppen 10 x 10 m in Brand, das Feuer drohte auf die benachbarte Garage, das ehemalige Gerätehaus überzugreifen.

1987 06. April

Großbrand im Hofbräukeller Innere Wiener Straße 17/19, Alarmstufe 10

66 1988 16. April 09. Januar Kellerbrand Heiterwangerstraße 54, Lager- und Werkstattbrand, Brudermühl- große Probleme mit Schaulustigen straße 36, mehrere Gasflaschen geborgen und im Wasserbad abtransportiert 22. Juli Wachbesetzung, Feuerwache 2 19. März Großfeuer Firma Peroxid Werkstattbrand Albert-Roßhaupter-Straße 39, mehrere Öl- und Treibstoffässer drohten zu 04. Dezember explodieren, ein Feuerwehrmann wird mit Feuermeldung Implerstraße 17, Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Bei der Absuche der Lagerräume konnte ein Einbrecher von der Abteilung gestellt 21. Mai werden, der sich in den Lagerräumen befand Großbrand Westparkgelände, "Bayerwaldhaus" niedergebrannt, 1989 04. Januar Große Probleme mit der Wasserversor- Verkehrsunfall Brudermühl-/Thalkichner- gung, das Löschwasser wurde u.a. aus dem straße, eine Personen in LKW eingeklemmt IGA-See gefördert

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67 1990 01. Januar 27. Mai Verkehrsunfall Friedrich-Hebbel-/ Jean- Verkehrsunfall, Hansa-/ Garmischerstraße, Paul-Richter-Straße eine Person eingeklemmt, eine Person ge- PKW unter Linienbus, eine Person kam tötet, Trümmerteile sind von Brücke auf ums Leben den Mittlerer Ring gefallen 22. Januar 21. September Dachstuhlbrand, Bayerstraße 91, Sturmeinsatz, Theresienwiese, Ablösung für die Abteilung Stadtmitte Der Sturm riß Zeltplanen der Ochsenbra- terei los; Drehleitern aus den Umlandge- 26. Februar bis 02. März meinden waren zur Unterstützung im Orkansturm über München (" Wiebke" und Einsatz. "Vivian"), insgesamt 39 Einsätze

68 1991 30. Januar Tiefgaragenbrand, Ridlerstraße 11, 30 Preßluftatmer im Einsatz 01. Februar PKW in Tiefgarage in Brand, Arminstraße Die Anfahrt war durch parkende Autos versperrt, das TRO-TLF der Berufsfeuer- wehr mußte mehrere parkende Autos be- schädigen, um zum Einsatzort zu gelangen, 22. Februar Zimmerbrand, Lindenschmittstraße 45, zwei Personen verletzt, eine Person kam ums Leben 03. März Altenheim, Westendstr. 174, Zimmerbrand im 15. OG 14.-16. Juni 125-Jahr-Feier Freiwillige Feuerwehr München 10. Juli LKW verlor Bleche am Autobahnbeginn der BAB 96 Lindau 21. Dezember 12. November Fürstenriederstr./ Treffauerstr. LKW in Postschacht eingebrochen PKW-Brand in einer Tankstelle Friedrich-Hebbel-/ Heckenstallerstraße

69 1992 01. Januar 16. Juni Großbrand in Garage, Dachstuhlbrand Kidlerstraße 17 a Cimbernstraße 71, Seitengebäude der Himmelfahrtskirche 24. April 19. Juli Dachgeschoßbrand, Cimbernstraße 91, Hansastraße 39 Person droht von Baukran zu springen 26. April Waldbrand im Forstenrieder Park 26. November 30.000 qm waren vermutlich durch Brand- Gasausströmung, Albert-Roßhaupter-Straße 35, stiftung in Brand geraten. Alle Abteilun- Der Verkehr mußte über Stunden gesperrt gen des Bereiches Süd, Berufsfeuer- werden. wehr, Umland- feuerwehren und fünf Hubschrau- ber mit Außen- lastbehältern wa- ren im Einsatz. Die Löscharbei- ten gestalteten sich besonders schwierig, da es sich bei dem Brandobjekt um einen Windbruch handelte.

70 1993 19.Januar 16. September Welserstr.15 Konrad-Peutinger-Str. 7 Kellerbrand in Kartonagenfabrik Ausgedehnter Wohnungsbrand 08. Mai Im Herbst kam es zu einer Serie von Plinganserstr./ Am Harras Selbstmordversuchen, bei denen die Send- Ein Kind war unter einer Spielplatzrutsche linger Feuerwehr zu Hilfe gerufen wurde: eingeklemmt. Es wurde mit Hebekissen befreit. 13. September Person droht zu springen, Passauerstr. 16, 2 Sprungretter im Einsatz 13. Oktober Person droht zu springen, Waldfriedhofstr. 72, 1 Sprungtuch im Einsatz 16. Oktober Person droht zu springen, Implerstr. 21, 2 Sprungretter und ein Sprungtuch im Ein- satz. Nach 2 Std. konnte die Person überre- det werden, von dem Bausilo herunterzu- steigen. 05. November Waldfriedhofstraße Suizidandrohung durch Gasausströmung 27. November Person droht zu springen Schmid-Kochel-Straße

71 IX. Die Freiwillige Feuerwehr Hein Peter Feuerwehrmann Kern Markus Feuerwehrmann Sendling heute Kolb Johannes Hauptfeuerwehrmann Lang Reinhard Löschmeister Nach soviel Historischem sei es uns erlaubt, Maierhofer Markus Hauptfeuerwehrmann die heutige Abteilung Sendling vorzustellen: Mitter Andreas Oberlöschmeister, Die aktive Mannschaft (Stand 1993): stellv. Abteilungsführer Mittermeier Martin Oberfeuerwehrmann Bernhard Klaus Hauptfeuerwehrmann Nestler Marc-Oliver Feuerwehrmann Dreier Klaus Hauptfeuerwehrmann Petz Florian Feuerwehrmann Ecker Manfred Oberlöschmeister, Pöggeler Peter Oberfeuerwehrmann Abteilungsführer Richter Stefan Oberfeuerwehrmann, Eschenbeck Stefan Hauptfeuerwehrmann Atemschutzbeauftragter Gatscher Ferdinand Hauptfeuerwehrmann Stein Michael Feuerwehrmann Greppmair Marcus Feuerwehrmann Weber Florian Oberfeuerwehrmann Greppmair Robert Löschmeister Wörner Manfred Feuerwehrmann Haumayr Christian Hauptfeuerwehrmann, Zimmerlein Thomas Oberfeuerwehrmann Gerätewart

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Die Phillip Morris GmbH München gratuliert

der Freiwilligen Feuerwehr Sendling

zum 125-jährigen Gründungsjubiläum

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73 Fahrzeuge:

TLF 16:Dieses im März 1982 bei der Abteilung in ders als Erstfahrzeug. Dienst gestellte moderne Tanklöschfahr- Darüberhinaus ist es für die Brandbekäm- zeug wurde vorher bei der Berufsfeuer- pfung und Personenrettung umfangreich wehr auf der Feuerwache 3 (Schulstraße) (Leitern, Preßluftatmer, Sprungtuch) und eingesetzt. Es eignet sich durch seinen für die Technische Hilfeleistung in einfa- großen mitgeführten Löschwasservorrat cher Weise (Motorsäge, Greifzug und von 2.500 Liter und einer fest angeschlos- Handwerkzeug) ausgerüstet. senen Schnellangriffseinrichtung beson- Besatzung 6 Mann

74 LF 16-TS: Das jüngste Fahrzeug der Abteilung ten Frontförderpumpe noch zusätzlich wurde von der Abteilung Langwied eine Tragkraftspritze im Heck des Fahr- (Baujahr 1988) im April 1992 nach zeuges eingeschoben. Jede Pumpe kann Sendling abkommandiert. Es stellt als unabhängigvoneinander eingesetzt Löschgruppenfahrzeug mit seiner um- werden und hat eine Förderleistung von fangreichen Ausrüstung zur Brandbe- 1.600 l/min. kämpfung, Personenrettung und Lösch- Darüberhinaus führt das Fahrzeug ins- wasserförderung die ideale Ergänzung gesamt 30 B- und 16 C- Schläuche mit zum TLF 16 dar. Statt eines Löschwas- einer Gesamtlänge von 920 m und den sertanks ist neben einer fest eingebau- dazugehörigen Armaturen mit sich. Zur Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden stehen Schaummittel und Hitzeschutzanzüge zur Verfügung. Als Löschgruppenfahrzeug kann es als unabhängige Einheit selbständig operie- ren, was vor allem bei Un- wettereinsätzen von gro- ßem Vorteil ist. Besatzung 9 Mann

75 LF 8 : Das zweite Löschgruppenfahrzeug der Ab- und Greifzug für Unwetter- und Rüst- teilung wurde am 09. März 1983 in Dienst einsätze ausgestattet. gestellt. Es besitzt ebenfalls zwei unab- Aufgrund seines geringen Gesamtgewich- hängige Förderpumpen (davon eine Trag- tes ist dieses Fahrzeug mit dem Führer- kraftspritze) mit einer Förderleistung von schein der Klasse III zu fahren. Dies erweist jeweils 800 l /min und die für einen selb- sich vor allem tagsüber, wenn kein Fahrer ständig durchzuführenden Löschangriff mit einem Führerschein der Klasse II gleich notwendigen Schläuche und Armaturen. zur Verfügung steht als großer Vorteil. Darüberhinaus ist dieses Fahrzeug neben Besatzung 9 Mann. umfangreichen Schal- und Rüstmaterial (Latten, Riegel und Folie) mit Kettensäge

76 RW 1: Der am 17. Juli 1987 bei der Abteilung Er wird in erster Linie zur Befreiung und Sendling in Dienst gestellte Rüstwagen 1 Rettung von Personen und Tieren aus Not- löste den bis dahin eingesetzten Hilfsrüst- lagen (zum Beispiel Verkehrsunfall, Ex- wagen HRW ab. Jeder Bereich der Frei- plosion, Einstürze) eingesetzt. Neben der willigen Feuerwehr München wurde vom festeingebauten Seilwinde verfügt das Bund im Rahmen des erweiterten Kata- Fahrzeug unter anderem über einen trag- strophenschutzes mit diesem Typ mit sei- baren Stromerzeuger, Rettungsspreizer, ner umfangreichen Ausrüstung zur Durch- Geräte zum Heben (Hebekissen und He- führung von Hilfeleistungsmaßnahmen besatz) und Geräte zum Schneiden ( Mo- auch im größeren Umfang, ausgestattet. torsäge, -trennschleifer und Elektroflex ).

Der Rüstwagen rückt bei Alar- men wie "Ver- kehrsunfall, Per- sonen einge- klemmt", "Per- son in Gefahr" als Erstfahrzeug aus. Ergänzt wird er durch das nachrückende TLF 16, das den Brandschutz an der Unfallstelle sicherstellt .

Besatzung: 3 Mann

77 ... denn Erdgas ist die Wunschenergie vieler Verbraucher in Südbayern

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78 Mit ihren 23 Mitgliedern und vier Einsatzfahrzeu- gen bewältigte die Frei- willige Feuerwehr Send- ling 1993 Tag und Nacht in Zusammenarbeit mit den Kräften der Feuer- wache 2 (Aidenbach- straße) und der Feuer- wache 3 ( Heimeranstra- ße ) der Berufsfeuerwehr in ihrem Ausrückebe- reich 192 Einsätze. Der Ausrückebereich der Abteilung Sendling umfaßt große Teile von Untersendling, Wald- friedhofviertel, Laim und Westend. Bei Großfeuern oder Großschadensereignis- sen wird die Abteilung auch außerhalb ihres zu- geteilten Bezirkes im ge- samten Stadtgebiet ein- gesetzt.

79 X. Namen und Zahlen von gestern und heute

Die bekannten Gründungsmitglieder des Linsenmeier Martin, Maurer ("Stasnmartl") "freiwilligen Feuerwehrvereins für Sendling" Mühl Valentin, Hausmaurer vom 03. Juni 1869 Oberfrank Heinrich, Glasermeister Obermeier Josef, Ökonom zum "Winbauer" Amesreiter Andreas, Maurer Obermeier Max, Bruder desselben Barfuß Josef, Gußmeister Rank Matthias, beim "Kaiser" genannt Berger Anton, Ökomon Sapper Xaver, Schäfflermeister Echter Anton, Schuhmachermeister Schidrich Josef, Schuhmachermeister Gerg Rudolf, Wagnermeister Seif Jakob, Gütler Grimmeis, Glasermeister Selcher Michael, Ökonom in Mittersendling Haslauer, " von der Kreppe" Hochmeier Anton, Ökonomenssohn zum "Bäckerbauern" Ordnungsmänner: Hochmeier Thomas, Ökonomenssohn zum "Bäckerbauern" Lechner Johann, Gütler, beim "Mühljackl" Joachim Max, Postbote Müller Josef, Gütler, beim "Feiner" Joachim Dominikus, Schneidermeister Schmid Johann, "Schneider Pauli" Kafler Georg, Ökonom zum "Stanis" Schmid Johann Baptist, Mesner in Sendling Kafler Simon, Ökonom zum "Schmotzenmartl" Stemmer Alois, Ökonom zum "Feichtenhansl" Lechner Georg, Ökonom zum "Draxen" Werle Georg, Ökonom des "Hl. Geisthofes" Lechner Johann, Ökonom zum "Braunhansl" Westermeyer Dyonis, zum "Bauernbräu"

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81 Die Kommandaten der Freiwilligen Abteilung 1 ( Sendling ): Feuerwehr Sendling: 01. Januar 1914- Alois Lex 31. Januar 1919 Schreinermeister Zeit Kommandant 09. März 1919- Gustav Kaffka Gründung - Georg Lechner 04. Februar 1928 Bauführer 26.Januar 1875 Bürgermeister und Ökonom 05. Februar 1928- Johann Stötter 26. Januar 1875- 08. Juli 1934 Maschinenfabrikant 20. Dezember 1876 Georg Krössinger 09. Juli 1934- Wilhelm Malthaner 21. Dezember 1876- Georg Kafler 21. Juni 1937 Kolonialwarenhändler 26. Januar 1877 Ökonom 22. Juni 1937- Josef Raitl VI. Kompagnie: Februar 1945 27 .Januar 1877- Georg Kafler 15. Januar 1883 Ökonom Abteilung Waldfriedhofviertel: 16. Januar 1883- Josef Barfuß 01. Oktober 1972- Dieter Neubert 14. Januar 1884 Gußmeister Oktober 1977 15. Januar 1884- Josef Obermeier Oktober 1977- Wilhelm Grün 25. Januar 1887 Ökonom September 1979 (kommisarisch) September 1979- Gisbert Piotrowski 26. Januar 1887- Andreas Ostler November 1980 17. März 1895 Baumeister 10. April 1895- Hermann Weinhart Abteilung Sendling: 25. August 1912 Feuerwehrgerätefabrikant 01. Januar 1981- Thomas Holz 30.September 1993 07. September 1912- Josef Schindler 31. Dezember 1913 Schlosser seit 01. Oktober 1993 Manfred Ecker

82 Geringe Fahrzeugbreite und kleiner Wendekreis sind in engen Hinterhöfen und zugeparkten Straßen für schnelles Ereichen des Einsatzortes entscheidend. Obendrein befördert ein Unimog seine hohe Nutzlast durch un- wegsames Gelände so sicher und zuverlässig, wie er auf der Straße mit Zugkraft und Geschwindig- keit überzeugt. Wenn Sie mehr wissen möchten, wir beraten Sie gerne. Wir von Unimog. AUTO-HENNE GROSSVERTRETER DER MERCEDES-BENZ AG UNTERNEHMENSBEREICH: UNIMOG-GENERALVERTRETUNG 85551 Heimstetten . Am Werbering3 Telefon (089) 90 00 70 . FS 24 185 . Telefax (089) 9 00 07 27 oder 9 00 07 45 Kompetenz für den Unimog Kompetenz in Umwelt-Technik

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83 Verein der Freunde der Freiwilligen Feuerwehr in Sendling e. V.

Vorstandschaft: Der Verein wurde am 09.12.1986 von aktiven Feu- erwehrleuten gegründet, um die Arbeit der Freiwil- Vorsitzender: Andreas Mitter ligen Feuerwehr Sendling zu erleichtern und die Bevölkerung über Brandgefahren aufzuklären. Stellvertreter: Manfred Ecker Robert Greppmair Der Verein ist unter der Nummer 13119 ins Vereins- register eingetragen. Kassier: Christian Haumayr Das Finanzamt München für Körperschaften hat Schriftführer: Markus Kern den Verein am 29.1.1987 unter der Steuernummer 843/23770 als gemeinnützig anerkannt.

Der Mindestbeitrag beläuft sich nach wie vor auf Mitgliederstand 1993 25.- DM / Jahr. aktive Kameraden 23 Der "Verein Freunde der Freiwilligen Feuerwehr in Sendling" hat in den letzten Jahren keine aktive ehemalig aktive Kameraden 12 Mitgliederwerbung betrieben. Trotzdem sind wir um jedes Mitglied froh, das uns fördernde Mitglieder 18 durch seine Mitgliedschaft hilft, die Arbeit der aktiven Kameraden zu unterstützen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn noch mehr Mitbürger Gesamt 53 Interesse an unserem Verein finden würden und als fördernde Mitglieder beiträten.

84 GWG . Gemeinnützige Planen und bauen. Die Wohnstätten- und Verpflichtung, auf eines der Siedlungsgesellschaft Grundbedürfnisse eine mbH München menschliche Antwort zu geben.

Modernisieren und sanieren. Die Verpflichtung, Neues zu schaffen- aber Wertvolles zu bewahren.

Betreuen und verwalten. Die GWGGWGGWG Verpflichtung, wirtschaftlich Sonnenstraße 15 zu handeln,aber dem ein- 80331 München zelnen gerecht zu werden.

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85 Alarmzahlen: 1898 11 21 — 1899 25 56 — Aufgrund mangelnder Aufzeichungen kann mit der Statistik erst im Jahr 1892 begonnen werden. Als 1900 18 31 2 Vergleichsgrößen sind von 1892 bzw. 1900 bis 1901 5 34 6 1914 die Alarmzahlen der VIII. und XII. Kompag- 1902 7 36 1 nie (Schlachthofviertel und Thalkirchen), die 1914 1903 8 48 6 in der neugegründeten Abteilung 1 (Sendling) auf- 1904 6 27 4 gingen, mit aufgeführt. 1905 15 73 4 1892 -1913: 1906 14 48 3 1907 15 36 8 Jahr VI. VIII. XII. 1908 14 57 11 1892 4 10 — 1909 14 53 4 1893 9 11 — 1984 15 24 — 1910 12 33 8 1911 21 47 10 1895 6 28 — 1912 15 44 7 1896 13 19 — 1913 15 41 6 1897 13 27 —

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86 Abteilung 1 NebenwacheI Nebenwache II allen Einsatzarten ausrückten. Diese Regelung blieb bis zum Abzug der Freiwilligen Feuerwehr am 1914 10* 3 20 1. Januar ( NW II ) bzw. bis 1. April 1919 (NW I) 1915 1* 8 25 in Kraft. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde die Abtei- 1916 2* 14 21 lung wieder zu allen Bränden alarmiert. 1917 1* 16 23 1918 - * 14 25 1920 9 1919 9 4 — 1921 18 (ab 01. April) ( bis 31. März) 1922 21 1923 36 * Während der Kriegsjahre 1914- 1918 wurde die 1924 25 Abteilung 1 ( Sendling ) nur zu Großfeuern gerufen. 1925 30 Die Nebenwachen I und II der Berufsfeuerwehr wurden ab 04. August 1914 von Mitgliedern der Leider sind Angaben über die Alarme ab dem Jahr Abteilung 1 ( Sendling ) besetzt, die von dort aus zu 1925 nicht mehr bekannt.

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87 Abteilung Waldfriedhofviertel:

Jahr Anzahl

1972 Die Löschgruppe rückt noch zusammen 70 mit der "Löschgruppe Großhadern" aus. 60 50 1973 62 40 1974 38 30 1975 44 1976 49 20 1977 16 10 1978 39 0 1979 47 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979

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88 Abteilung Sendling:

Jahr Anzahl Jahr Anzahl 1980 36 1987 99 1981 56 1988 77 1982 52 1989 119 1983 58 1990 136 1984 144 (davon 99 1991 113 Hageleinsätze) 1992 165 1985 60 1993 192 1986 71

200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993

89 1993 ergab sich folgende Verteilung nach Alarmarten:

Kleinfeuer 100 Alarmierungen Besonders auffällig ist die hohe Anzahl an Fehl- einsätzen. Mittelfeuer 6 Alarmierungen 1993 mußte die Freiwillige Feuerwehr Sendling bei Großfeuer 2 Alarmierungen nahezu 1/4 aller Einsätze umsonst ausrücken. blinde Alarme 28 Alarmierungen Zurückzuführen ist dies auf die große Zahl von böswillige Alarme 16 Alarmierungen automatischen Feuermeldeanlagen, die aufgrund ihrer Fehlfunktionen bzw. ihrer böswilligen Auslö- Hilfeleistungen 40 Alarmierungen sung die Mannschaft erheblich belastet.

Kleinfeuer 52%

Mittelfeuer 3%

Hilfeleistungen 21% Großfeuer 1%

blinde Alarme 15% böswillige Alarme 8%

90 91 Die aktive Mannschaft 1994

92 Die neue Standarte

Schon lange wurde im Kreis der aktiven Mann- Die Wahl viel auf eine Standarte, da diese am schaft die Idee diskutiert, für die Sendlinger ehesten in den Finanzrahmen der Sendlinger Feuerwehr wieder eine Standarte zu beschaf- Feuerwehr paßte. Auch sprach der Traditions- fen. Bei Einladungen zu Jubiläen anderer Feu- gedanke für eine Standarte, da die ursprüngli- erwehren wurden die Sendlinger oft gehänselt, chen Fahnen der Feuerwehr aus den Mar- weil man ohne eine Fahne auf dem Festzug kierungsleuchten der Einsatzleitung entstanden mitmarschierte. Auch gehöre zu einem sind. Prunkfahnen, wie sie heute für mehrere Traditionsverein eine Standarte wurde oft be- zehntausend Mark von "reichen" Landfeuer- tont. Andererseits verfügt die Abteilung wehren mit den entsprechenden Gönnern be- Sendling lang nicht über so viele Finanzmittel schafft werden, kamen eigentlich erst in den wie andere "Stadtrandfeuerwehren", die dort letzten Jahren in Mode. viel mehr im "dörflichen" Leben integriert sind. Nach der Autragserteilung wurde noch mehr- Gerade das 125-jährige Jubiläum bot nun einen mals nach Schierling gefahren um sich vom Anlaß eine neue Fahne zu beschaffen. In der Fortgang der Arbeiten zu überzeugen. Jahresversammlung 1993 wurde heiß diskutiert und die Befürworter einer neuen Fahne setzten Das größte Problem war aber, die für eine Fah- sich knapp in der Abstimmung durch. nenweihe notwendigen Festdamen und die Fahnenmutter zu finden. Nachdem hier die Nach der Einholung verschiedener Angebote Hausmeisterin der Sendlinger Feuerwehr Über- viel die Wahl auf die Niederbayerische Fahnen- zeugungsarbeit geleistet hat, kamen endlich stickerei Kössinger in Schierling, die nicht nur genug Damen zusammen. Die Kleiderfrage war durch einen attraktiven Preis zu überzeugen noch zu lösen und so können wir heute zu wußte. Nachdem uns verschiedene Entwürfe unserem Jubiläum gemäß alter Tradition eine vorgelegt worden waren, wurde in langen Sit- Fahnenweihe durchführen. zungen die Ausstattung und Größe festgelegt. 93 Die neue Standarte

94 95 Impressum:

Herausgeber: Verein der Freunde der Freiwilligen Feuerwehr in Sendling e.V.

Texte: Christian Haumayr

Titelfoto: Originalzeichnung auf dem Titelbild der Festschrift zur 60-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Sendling

Fotos: Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Sendling Branddirektion (S. 35, 42, 45, 52, 54, 66, 71) Thomas Schubert (S.68) Stefan Eschenbeck (S. 7, 69, 70, 74, 76, 77)

Layout: Manfred Ecker

Druck: Dengler & Rauner GmbH

Auflage: 1000 Stück

Wir danken allen unseren Inserenten für ihre Aufträge. Ohne diese wäre die Herausgabe der Festschrift nicht möglich gewesen.

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