Kultur-Geschichtspfad Pasing-Obermenzing
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KulturGeschichtsPfad 21 Pasing-Obermenzing Bereits erschienene und zukünftige Inhalt Publikationen zu den KulturGeschichtsPfaden: Stadtbezirk 01 Altstadt-Lehel Vorwort Christian Ude 5 Stadtbezirk 02 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt Grußwort Andreas Ellmaier 7 Stadtbezirk 03 Maxvorstadt Stadtbezirk 04 Schwabing-West Geschichtliche Einführung 11 Stadtbezirk 05 Au-Haidhausen Stadtbezirk 06 Sendling Der »urbane« Pfad Stadtbezirk 07 Sendling-Westpark Pasinger Bahnhof 20 Stadtbezirk 08 Schwanthalerhöhe Pasinger Marienplatz 22 Stadtbezirk 09 Neuhausen-Nymphenburg Pasinger Rathaus 24 Stadtbezirk 10 Moosach Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart Am Knie 27 Stadtbezirk 12 Schwabing-Freimann Ebenböckhaus 28 Stadtbezirk 13 Bogenhausen Altes Rathaus 29 Stadtbezirk 14 Berg am Laim Institut der Englischen Fräulein 31 Stadtbezirk 15 Trudering-Riem Stadtbezirk 16 Ramersdorf-Perlach Kirche Mariä Geburt 32 Stadtbezirk 17 Obergiesing Steinerweg 33 Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching Avenariusplatz 34 Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling- Schulstadt Pasing 35 Forstenried-Fürstenried-Solln Stadtbezirk 20 Hadern Anna Croissant-Rust 37 Stadtbezirk 21 Pasing-Obermenzing Der »grüne« Pfad Stadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-Langwied Pasinger Bahnhof 40 Stadtbezirk 23 Allach-Untermenzing Pasinger Fabrik 43 Stadtbezirk 24 Feldmoching-Hasenbergl Stadtbezirk 25 Laim Villenkolonie I 44 Genossenschaftssiedlung 46 Nymphenburger Kanal 47 Einen detaillierten Lageplan zur Orientierung im Durchblickpark 48 Stadtbezirk sowie eine Luftbildkarte mit stadtweiter Dorfkern Obermenzing 51 Übersicht finden Sie im Anhang. Carlhäusl 52 Am Ort selbst sind die Stationen durch Markierungs- Schloss Blutenburg 53 schilder kenntlich gemacht. Pipping 55 Villenkolonie II 56 Literaturauswahl 57 Alle Informationen stehen auch unter Bildnachweis 58 www.muenchen.de/kgp zur Verfügung. Übersichtskarte 59 Vorwort Die KulturGeschichtsPfade der Landeshauptstadt München sind Rundgänge entlang historisch bedeutsamer Orte und Ereignisse im städtischen Raum. Sie sind nach Stadtbezirken gegliedert und sollen zu einem flächendeckenden topogra- phischen Netzwerk der Geschichte Münchens ausgebaut werden. Wir laden alle Münchnerinnen und Münchner und alle aus- wärtigen Besucherinnen und Besucher dazu ein, neben den geläufigen Glanzlichtern Münchens auch den weniger bekannten Besonderheiten der Stadtgeschichte auf die Spur zu kommen. Jeder KulturGeschichtsPfad ist als Broschüre erhältlich und im Internet abrufbar. Er führt zu den bedeuten- den Bauwerken, den geschichtsträchtigen Plätzen und den Wohnungen oder Wirkungsstätten bemerkenswerter Persön- lichkeiten des jeweiligen Bezirks. An Ort und Stelle weisen 5 Orientierungstafeln den jeweiligen Pfad und die betreffende Einzelstation aus. Die KulturGeschichtsPfade sind so ange- legt, dass sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Ich wünsche allen Reisenden, die sich zu den historischen Marksteinen vor der eigenen Haustür und jenseits der aus- getretenen Wege aufmachen, anregende, neue Erkenntnisse und dem Projekt der münchenweiten KulturGeschichtsPfade große Resonanz in der Bevölkerung. Grußwort Sehr gerne hat unser Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing beim Pilotprojekt der Münchner KulturGeschichtsPfade mit- gemacht und sich bei der Routen- und Stationsauswahl aktiv Christian Ude eingebracht. Wir begrüßen diese Initiative gerade in unserem Oberbürgermeister Stadtbezirk, zeichnen sich Pasing und Obermenzing doch seit jeher als besonders kulturträchtige und traditionsreiche Stadtbezirke aus. Deutlich älter und auch reicher als die Landeshauptstadt werden sie 1938 nach München zwangs- eingemeindet, verlieren also ihren Status als selbstständige Gemeinde Obermenzing und Stadt Pasing. Das Selbst- und Traditionsbewusstsein freilich hat sich erhalten und findet seinen überzeugenden Ausdruck in Redewendungen wie »Münchner san ma gewor’n, Pasinger sind ma blieb’n«; in Obermenzing wird noch heute gesungen »Mir san ned von Pasing, mir san ned von Loam, mir san im lustigen Menzing dahoam«. 6 7 Aus alledem war es also keine Überraschung, dass wir uns für die Anlage der beiden KulturGeschichtsPfade in unserem Stadtbezirk ausgesprochen haben. Allen, die jetzt zu den einzelnen Stationen – sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad – aufbrechen, wünsche ich deshalb neue Erkenntnisse und eine interessante Auseinandersetzung mit der hiesigen Ortsgeschichte. Andreas Ellmaier Bezirksausschussvorsitzender Pasing-Obermenzing 21 Ein Münchner Stadtbezirk an der Würm 8 Geschichtliche Einführung Wie die zwei Buchstaben des Alphabets Ausschnitt aus der O und P liegen auch Obermenzing und Großen Karte von Pasing eng nebeneinander und sind Bayern von Philipp Apian, um 1560. doch so verschieden, wie ein Vokal und ein Konsonant es sind. Das Würmtal von der Eiszeit bis ins Mittelalter Ihre verbindende Ader ist die Würm, der schmale Fluss, der vom Starnber- ger See aus in Süd-Nord-Richtung die Schotterebene durchzieht, die das Ver- schwinden des eiszeitlichen Würm- gletschers hinterlassen hat. Zahlreiche Hügelgräberfunde zeigen, dass eine intensive Besiedelung des Würmtals in der Bronzezeit stattgefunden hat. So reicht die Geschichte Pasings bis in das zweite Jahrtausend vor Christus zurück und wurde später von der keltischen und römischen Epoche mitgeprägt. 11 Die ing-Endungen der Ortsnamen deuten auf die für die bajuwarische Epoche typische enge Bindung an einen Grund- herren hin. Als Orte belegt sind Pasing und Menzing erst durch Urkunden, die aus der Herrschaftszeit des Agilolfinger- Herzogs Tassilo III. (748 – 788) bzw. vom Beginn des 9. Jahr- hunderts stammen. Bei Menzing wird zu dieser Zeit noch nicht zwischen Ober- und Untermenzing unterschieden. Die beiden Hofmarken Ebenso wie Pasing wird es immer wieder in Tausch- und Menzing und Pasing Schenkungsurkunden genannt. Dabei begegnet regelmäßig in der Herrschaftszeit der Bischof von Freising als bedeutender Lehensherr. Die der Familie Berchem; durch Verkäufe und Schenkungen häufig wechselnden besitz- Kupferstiche von Michael Wening um rechtlichen Strukturen des Mittelalters münden zu Beginn 1700. der Neuzeit in einen festeren herrschaftsrechtlichen Status. Die Hofmark Menzing 1442 wird Menzing zur Hofmark deklariert. Die Orte Ober- und Untermenzing, Pipping »unnd was zu pasing her dißhalb der strass gegen menntzing gelegen ist« gehören zur Hof- mark Menzing. Seit 1467 ist Herzog Sigismund Schlossherr, der für die Beschaulichkeit des Lebens auf Schloss Bluten- burg freiwillig auf die Mitregentschaft in Bayern verzichtet hat. Die Hofmark Pasing Wohl schon früher hatte Pasing hofmarksähnliche Strukturen, doch erst 1596 erhält die Familie Neuburger das förmliche Zeitweilige Einigung Hofmarksprivileg für Pasing. Adelige Lehensträger üben von unter den Berchems ihrem Sitz im Wasserschloss aus die niedere Gerichtsbarkeit Die bekannteste Adelsfamilie sind die im Dorf aus. Der Bischof von Freising und die Wittelsbacher Berchems: 1676 erwirbt Anton v. Ber- Landesherren teilen sich die Lehenshoheit über wesentliche chem die Hofmark Menzing, 1686 die Teile Pasings. Hofmark Pasing. Hier können sich die Berchems bis ins 19. Jahrhundert fest- setzen, während sie Menzing schon 1702 an den bayerischen Hof zurück- geben müssen. 12 13 Das Zeitalter der Industrialisierung Eingemeindung Im 19. Jahrhundert werden Pasing und 1938 werden Pasing und Obermenzing Obermenzing der Verwaltung des König- nach München eingemeindet und ver- reichs Bayern eingegliedert. Seit 1818 lieren ihren Status als selbstständige gilt für sie die Gemeindeverfassung. Gemeinden. Die zahlreichen Eingemein- Das Zeitalter der Industrialisierung för- dungen der Jahre 1938 und 1942 folgen dert die Auseinanderentwicklung der den monumentalen und zentralistisch beiden Gemeinden. Pasing liegt an der orientierten Ausbauplänen für die Bahnlinie München – Augsburg und »Hauptstadt der Bewegung«. vollzieht daran anknüpfend eine beacht- Während von den umfassenden stadt- liche gewerbliche Entwicklung. Nach planerischen Konzepten Hitlers und einer relativ langen Anlaufphase kommt seiner Münchner Architekten fast nichts Vorherige Seiten: Pasings Expansion im der Industrialisierungsboom allerdings zur Ausführung kommt, führt der Einge- 19. Jahrhundert: erst im letzten Jahrzehnt des 19. Jahr- meindungsschub dieser Jahre zu einer Zwischen Anfang und hunderts so richtig in Schwung. 1905 flächenmäßigen Vergrößerung des Ende des Jahrhun- wird die Gemeinde zur Stadt erhoben. Münchner Stadtgebiets um die Hälfte. derts hat sich das Bild völlig gewandelt. Obermenzing bleibt dörflicher und wird Nördlich der Bahnlinie weiterhin stark durch die Landwirtschaft (auf der ersten Karte geprägt, entwickelt sich aber auch zu von 1812 nachträglich einer Garten- und Villenvorstadt eingefügt) sind die Münchens. Die Einladung zur Villenkolonien ent- Feier am 1. Dezem- standen, im Süden ber 1938 anlässlich auch einige Gewerbe- der Eingemeindung ansiedlungen wie die der genannten Papierfabrik an der Gemeinden. Pasing Würm. Die Anfänge war zusammen mit der Waldkolonie im Feldmoching und spitzwinkligen Dreieck Großhadern bereits zwischen Maria-Eich- am 1. April 1938 ein- Straße und Stadtpark gemeindet worden. sind auf der zweiten Karte ebenfalls zu erkennen. 16 17 Stadtbezirk 21 Seit 1992 sind Pasing und Obermenzing (mit Pipping) im Stadtbezirk 21 vereint. Den Bezirk zeichnet ein vielseitiges sozialökonomisches Profil aus: naturna- hes Wohnen ebenso wie konstante Überlastung durch Verkehrsprobleme, dörfliche Strukturen und Traditionen ebenso wie ein urbanes Gewerbe- und Pasing Dienstleistungszentrum. Die