Regierungsratsbeschluss
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Kanton Bern Canton de Berne Regierungsratsbeschluss RRB Ni.: 666/2020 Datum RR-Sitzung: 10. Juni 2020 Direktion: Bau- und Verkehrsdirektion Geschäftsnummer: 2019.BVE.13775 Klassifizierung: Nicht klassifiziert Gemeinden Aeschi bei Spiez und Wimmis, Revitalisierung, Kander, Sack; Kantonsbeitrag, Verpflichtungskredit (SAP Nr. 310.0427) 1. Gegenstand Kantonsbeitrag an das Wasserbauprojekt "Revitalisierung Flussaufweitung Sack" an der Kander in den Gemeinden Aeschi bei Spiez und Wimmis. Das Projekt sieht auf einer Länge von rund 435 m vor, die Auendynamik und die Fischgängigkeit zu verbessern. Die Hochwassersicherheit der BLS-Bahnlinie und der bestehenden Trinkwasserfassung "Augand" der Gemeinde Wimmis bleibt gewährleistet. Bauherrin des Projekts ist die Gemeinde Aeschi bei Spiez. 2. Rechtsgrundlagen — Bundesgesetz vom 21. Juni 1991 über den Wasserbau (SR 721.100), Art. 1, 3 und 6 ff. — Programmvereinbarung vom 30. April 2020 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, ver- treten durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Kanton Bern betreffend die Programmziele im Bereich "Revitalisierungen" 2020-2024 — Gesetz vom 14. Februar 1989 über Gewässerunterhalt und Wasserbau (Wasserbaugesetz, WBG; BSG 751.11), Art. 2, 15,36 und 37a — VVasserbauverordnung vom 15. November 1989 (WBV; BSG 751.111.1), Art. 29 — Richtlinie des Tiefbauamtes des Kantons Bern vom 15. November 2019 "Beiträge für wasserbauliche Schutzbauten und Revitalisierungen im Kanton Bern" — Staatsbeitragsgesetz vom 16. September 1992 (StBG; BSG 641.1), Art. 11 — Gesetz vom 26. März 2002 über die Steuerung von Finanzen und Leistungen (FLG; BSG 620.0), Art. 42 if. — Verordnung vom 3. Dezember 2003 über die Steuerung von Finanzen und Leistungen (FLV; BSG 621.1), Art. 136 ff. — Gewässerrichtplan Kander vom 2. August 2013, erlassen mit Regierungsratsbeschluss Nr. 1441 vom 30. Oktober 2013 — Renaturierungsdekret vom 14.September 1999 (RenD; BSG 752.413), Art. 1 if. — Entscheid Renaturierungsfonds vom 17. Februar 2020 — VVasserbaubewilligung vom 11. Februar 2020 — Finanzbeschluss der Gemeinde Aeschi bei Spiez vom 29. November 2019 — Finanzbeschluss der Schwellenkorporation Wimmis vom 11. Dezember 2019 o cc 0 Nicht klassifiziert I Letzte Bearbeitung: 04.06.2020 I Version: 2 I Dok.-Nr.: 208478 I Geschäftsnummer: 2019.BVE.13775 1/4 3. Kosten, massgebende Kreditsumme, Ausgabenart und rechtliche Qualifikation der Ausgabe (Preisbasis 1. Quartal 2020; Produktionskostenindex Fluss- und Bachverbau des SBV) Gesamtkosten gemäss Projekt CHF 3214000 J. nicht beitragsberechtigte Kosten (Anteil Ersatzmassnahme neues — CHF 557693 Wasserkraftwerk Augand, Werkleitungen, Bewilligungen und Gebühren, Koordination mit Neubau Wasserkraftwerk Augand) Beitragsberechtigte Kosten CHF 2656307 Kantonsbeitrag Wasserbau 15 % CHF 398446 Kantonsbeitrag aus Renaturierungsfonds CHF 515914 80 % der Restkosten von CHF 644892 = max. CHF 515914 (gemäss Entscheid Renaturierungsfonds vom 17.02.2020) Total Kantonsbeiträge, max. CHF 914360 CHF 914'360 Für die Ausgabenbefugnis massgebende Kreditsumme gemäss CHF 914'360 Art. 141 ff. FLV (Nettobetrag Kanton)! zu bewilligender Kredit Es handelt sich um einmalige neue Ausgaben gemäss Art. 46 und 48 Abs. 1 Bst. a FLG. Da die Höhe der Ausgaben zulasten Kanton CHF 2 Mio. nicht übersteigt, ist der Regierungsrat für deren Bewilligung abschliessend zuständig (Art. 37a Abs. 4 WBG). Teuerungsbedingte Mehrkosten werden mit dem vorliegenden Beschluss bewilligt. Der Bund beteiligt sich am Projekt mit einem Beitrag von voraussichtlich 55 % der beitragsberechtigten Kosten bzw. CHF 1460968 mit einem Grundbeitrag von 35 % und Zusatzbeiträgen von 20 % für einen grossen Nutzen für Natur und Landschaft im Verhältnis zum voraussichtlichen Aufwand gemäss strate- gischer Revitalisierungsplanung des Kantons Bern. Der Bund sichert seinen Beitrag im Rahmen eines Einzelprojektes separat zu. 4. Kreditart / Konto / Produktgruppe / Rechnungsjahre Verpflichtungskredit (Objektkredit) gemäss Art. 50 FLG. Produktgruppen Infrastrukturen (09.09.9100) Natur (03.20.9190) NFA-Programm und -ziele Revitalisierung, PZ 4 Einzelprojekt, LI 4.1 Grundbeitrag, LI 4.3.a grosser Nutzen für Natur und Landschaft Voraussichtliche Ablösung mit folgenden Zahlungen, die im Voranschlag 2020 enthalten und im Auf- gaben-/Finanzplan 2021-2023 eingestellt sind: Nicht klassifiziert 1 Letzte Bearbeitung: 04.06.20201 Version: 251 Dok.-Nr.: 1178439 1 Geschäftsnummer: 2019.BVE.13775 2/4 Konto Budgetrubrik Rechnungsjahr Betrag 1579 363200 Tiefbauamt, Betriebsbeiträge an Gemeinden 2020 CHF 20000 Wasserbau 2021 CHF 5000 2022 CHF 140000 2023 CHF 233'446 15512 363200 Renaturierungsfonds 2020 CHF 30000 2021 CHF 5000 2022 CHF 185000 2023 CHF 295914 Total CHF 914'360 5. Bedingungen, Auflagen und Hinweise — Der Entscheid des Renaturierungsfonds vom 17. Februar 2020 ist integrierender Bestandteil der vor- liegenden Verfügung. — Die Auszahlung des Kantonsbeitrages erfolgt gemäss der unter Ziffer 4 aufgeführten Zahlungs- planung und entsprechend dem effektiven Stand der Bauarbeiten. Vorbehalten bleiben die Verfügbar- keit der Kredite im jeweiligen Voranschlag (Rechnungsjahr) sowie Änderungen im eidgenössischen und kantonalen Recht. — Der Kantonsbeitrag verfällt, wenn nicht innert einem Jahr nach Eröffnung der Beitragsverfügung mit den Arbeiten begonnen wird oder diese länger als zwei Jahre unterbrochen werden. — Projektänderungen, die zu Mehrkosten führen oder Einfluss auf die Erreichung der Schutzziele haben, sind dem zuständigen Oberingenieurkreis I des Tiefbauamtes vor Ausführung der Arbeiten zur Genehmigung vorzulegen. — Bei Arbeitsvergaben sind die Grundsätze des geltenden öffentlichen Beschaffungsrechts mass- gebend. — Die Abrechnungen ausgeführter Teilarbeiten können fortlaufend erstellt werden und sind wie die Schlussrechnung dem zuständigen Oberingenieurkreis I des Tiefbauamtes einzureichen. Diese Abrechnungen umfassen eine Kostenzusammenstellung im Doppel und die Originalrechnungen mit Zahlungsbelegen. — Die nicht anrechenbaren Kosten sind in den Abrechnungen transparent und nachvollziehbar aus- zuweisen. — Mit der Schlussabrechnung sind in zweifacher Ausführung folgende Unterlagen zuzustellen: a) Bauleiterbericht b) Fotodokumentation des Zustandes vor und nach der Realisierung c) Dossier des ausgeführten Objektes — Die Schlussabrechnung ist dem zuständigen Oberingenieurkreis I des Tiefbauamtes einzureichen. — Forderungen aus Beitragsansprüchen verfallen fünf Jahre nach Ausführung (Abnahme) der Arbeiten. — Arbeiten, die nicht projekt- oder vereinbarungsgemäss ausgeführt wurden oder den Bedingungen und Auflagen der Fachstellen von Bund und Kanton widersprechen, werden von der Beitragsleistung aus- geschlossen. 6. Begründung Die Kander ist auf diesem Gewässerabschnitt ökologisch stark beeinträchtigt (verbaut, begradigt und monoton). Der Gewässerrichtplan Kander gibt für diesen Abschnitt ökologische Aufwertungen in Form von Aufweitungen vor. Das VVasserbauprojekt sieht eine eigendynamische Aufweitung der Kander im Abschnitt "Sack" vor. Für die ökologische Aufwertung werden im Bereich der eigendynamischen Aufweitung terrestrische Kleinstrukturen Nicht klassifiziert 1 Letzte Bearbeitung: 04.06.20201 Version: 251 Dok.-Nr.: 1178439 1 Geschäftsnummer: 2019.BVE.13775 3/4 erstellt. Unterhalb der Aufweitung werden Strukturelemente in die Flusssohle der Kander eingebaut. Das Seitengewässer Büelegräbli wird im Unterlauf offengelegt und in einem neu angelegten Amphibiengewäs- ser mit Überlauf gefasst. Im Abschnitt der Aufweitung wird die Hochwassersicherheit der rechtsufrig ge- legenen Bahnlinie mit Buhnen, unterhalb der Aufweitung mit einem Blocksatz sichergestellt. Die linksufrig gelegene Wasserfassung "Augand" wird durch einen neuen Blocksatz geschützt. Die Massnahmen entsprechen den Zielsetzungen des Gewässerrichtplans Kander, Massnahmenblatt B2, Flussaufweitungen Mündung Simme bis Hondrich. Das VVasserbauprojekt erfolgt in enger Koordination mit dem Neubauprojekt des Wasserkraftwerks Augand an der Kander, deren Projektperimeter unmittelbar aneinander angrenzen. Die Betreiberin des Kraftwerks, die BKVV FMB Energie AG mit der Energie Thun AG, leistet einen wesentlichen Teil ihrer ökologischen Ersatzmassnahmen an die im Wasserbauprojekt enthaltenen Revitalisierungen. Im Rahmen der ökologi- schen Ersatzmassnahmen führt die Betreiberin des Kraftwerks eine Wirkungskontrolle gemäss den Vor- gaben des Bundesamts für Umwelt durch. Diese Wirkungskontrolle umfasst auch das Gebiet des vor- liegenden Revitalisierungsprojekts an der Kander. Der Kantonsbeitrag Wasserbau beträgt 15 % der beitragsberechtigten Kosten. Hinzu kommt ein Kan- tonsbeitrag aus dem Renaturierungsfonds von rund 19 % der gemäss Renaturierungsdekret beitrags- berechtigten Kosten (80 % der Restkosten). 7. Eröffnung Dieser Beschluss ist durch den zuständigen Oberingenieurkreis I des Tiefbauamtes zu eröffnen: — Gemischte Gemeinde Aeschi bei Spiez, Scheidgasse 2, Postfach 115, 3703 Aeschi bei Spiez Im Namen des Regierun srates Pierre in Schnegg Christoph Auer Re rungspräsident Staatsschreiber Rechtsmittelbelehrung Gegen diese Verfügung kann innert 30 Tagen seit ihrer Eröffnung Beschwerde erhoben werden. Diese ist schriftlich, begründet und mit einer Unterschrift versehen in dreifacher Ausfertigung beim Verwal- tungsgericht des Kantons Bern, Verwaltungsrechtliche Abteilung, Speichergasse 12, 3011 Bern, ein- zureichen. Die angefochtene Verfügung und greifbare Beweismittel sind beizulegen. Beilage — Entscheid des Renaturierungsfonds vom 17. Februar 2020 Verteiler — Bau- und Verkehrsdirektion — Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion Nicht klassifiziert I Letzte Bearbeitung: 04.06.20201 Version: 251 Dok.-Nr.: 1178439 1 Geschäftsnummer: 2019.BVE.13775 4/4 .