21 Durch Die Rotblaue Brille
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Freitag, 25.5.2012 | Woche 21 | 2. Jahrgang 5.– Aus der Community: 21 «Das Design gefällt mir. Den ‹honorieren› Button finde ich spitze! Alles perfekt, wie es sein soll. This is what I call good news.» Zeitung aus Basel tageswoche.ch P2000 zu «TagesWoche mit neuem Design und ausgebauten Funktio- nen», tageswoche.ch/+aybwa Illustration: Domo Löw Durch die rotblaue Brille Zum dritten Mal ist der FC Basel Schweizer Meister und nun wird die Mannschaft umgebaut – Grund genug, das Team mal anders zu sehen. Mit der 3D-Brille der TagesWoche ab Seite 4 Region Interview Themen Woche TagesWoche Zeitung aus Basel Gerbergasse 30 Multikulti bei der Polizei Aus dem Innern Russlands Schonender Genuss 4001 Basel Wer früher Polizist werden Der Philosoph, Literat und Umweltbewusst leben und Tel. 061 561 61 61 wollte, musste diensttauglicher Dissident Michail Ryklin spricht Tatrotzdemwo geniessen Zin – das ist Schweizer sein. Heute arbeiten über ein Russland von heute, das möglich. Lassen SieDas Magazin sich der TagesWoche von den bei der Polizei auch Mitarbeiter dem Russland von damals gar Tipps unserer Verlags beilage ohne roten Pass, Seite 22 nicht so unähnlich ist, Seite 36 inspirieren. TaWo ZinDas Magazin der TagesWoche Tawo ZinDas Magazin der TagesWoche TaWo Zin Das Magazin der TagesWoche Tawo Zin tageswoche.ch Das Magazin der TagesWoche BUUSBLUJWF.FEJTBOB"OHFCPUF CFJ*OHFOPEBUB 3BCBUU WPN +VOJ.FEJTBOB*OGPUBH NJUNFEJ[JOJTDIFS,POUSPMMFEVSDI'BDIQFSTPOBM BOEFS(àUFSTUSBTTFJO#BTFM Editorial 25. Mai 2012 Ein paar kleine Spielereien – die Lage ist ernst genug von Urs Buess, Co-Redaktionsleiter Schon wieder FC Basel! Dabei gäbe es auf ons-League-Abenteuer der letzten Jahre rezitie- dieser Welt … Ja, es gibt Wichtigeres. Und unter ren. Da wachsen ganz neue Legenden heran. unseren Leserinnen und Lesern mögen einige Tatsache ist, dass in diesem Legenden-um- auch nicht mehr hören, was für tolle Burschen ranKten Fussballclub Leute das Sagen haben, Urs Buess Wochenende für Wochenende – und manchmal die unbeeindrucKt von bisherigen Cup- und noch in der Wochenmitte – einem Ball nach- MeisterpoKalen sowie vom europäischen Schau- rennen. Trotzdem: Es ist eine Besonderheit laufen und entsprechenden Geldsegen tagtäg- dieser Stadt, dass so viele Frauen und Männer, lich Knochenarbeit leisten, um den Verein so viele Jugendliche mitfiebern, wenn der weiterhin auf ErfolgsKurs zu halten. FC Basel von Erfolg zu Erfolg eilt. Wie in Keiner Der letzte HöhepunKt war die PoKalübergabe anderen Schweizer Stadt erfasst die Begeisterung von vorgestern, die wir zum Anlass nehmen, alle gesellschaftlichen und alle Altersgruppen – Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen sie ist in jeder Beziehung parteiübergreifend. dreidimensionalen BlicK in die vergangene Die Begeisterung hat Tradition. Mit verKlär- Saison zu ermöglichen. Mit der rotblauen Brille tem Blick schwärmen ältere Generationen auf Seite 16 werden die verschwommen wirKen- davon, wie damals in den 60er-Jahren – in der den Bilder auf unseren FCB-Seiten gestochen Ära Bent haus/Düggelin – sich Fussball und scharf – und wie! Die Doppelseite 6/7 finden Sie Kultur befruchteten. Erst soll man an den Match auf www.tageswoche.ch/+ayfxu wieder – da und nachher ins Theater gegangen sein. Da können Sie die Highlights der Saison anKlicKen. werden FaKten zu Legenden. Mittelalterliche Spielereien? Ja, Spielereien. Es gibt Wichtige- Anhänger beschwören die Treue der Basler zu res, Ernsthafteres, BedenKenswerteres auf der ihrem FCB. Auch als er in der Nationalliga B Welt. Das wissen wir auch und wenden uns dem herumdümpelte, sei das Joggeli stehts proppen- auch wieder mit aller gebührenden Seriosität zu. voll gewesen. Auch das sind Legenden. Und die Aber ein bisschen Spass muss jetzt erst mal junge Generation kann stundenlang die Champi- sein. tageswoche.ch/+ayfxt Gesehen von Tom Künzli Tom Künzli ist als Illustrator für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften tätig. Der 37-Jährige wohnt in Bern. tageswoche.ch AKtuell im Netz Wir sind online: TagesWoche hoch drei: Deutschland zum Testspiel. National- Das grüne Dreieck Die TagesWoche berichtet täglich Die beiliegende rotblaue 3D-Brille, von trainer Hitzfeld testet neue Spieler. markiert Beiträge aktuell im Web. Das sind unsere Online- der Redaktion zum Genuss dieser aus der Web- Schwerpunkte der kommenden Tage: Ausgabe empfohlen, soll Ihnen weitere So war Cannes: Community und schöne Momente bescheren. Am Wo- Am Sonntag geht das Filmfestival in lädt Sie ein, sich Nussbaumer rettet das Baselbiet: chenende geht eine Listomania mit Cannes zu Ende. Wir sagen, wer die Wie es mit dem Baselbiet weitergehen den besten 3D-Filmen online. Preise gewonnen hat – und was von einzumischen. soll, fragen sich auch die Bundespoliti- den prämierten Filmen zu halten ist . ker aus der Region. Manchmal kommen Euro-Ersatzhandlung: sie sogar auf interessante Ideen. Beim Bekanntermassen hat sich die Schweiz Frisch vom Lagerfeuer: SP-Nationalrat Eric Nussbaumer ist das nicht für die Fussball-Europameister- An Pfingsten nehmen sie Wälder und zum Beispiel der Fall. Der TagesWoche schaft qualifiziert. Am Samstag um Wiesen in Beschlag, unsere Pfadis. Wir zei- hat er seine Vorstellungen verraten. 18 Uhr empfängt sie dafür in Basel gen die schönsten Bilder der Pfingstlager. TagesWoche 21 3 Wochenthema 25. Mai 2012 Alle Macht dem Gegner Am Ende einer denkwürdigen Saison steht der Double-Gewinner in der Pflicht: Der FC Basel muss sich künftig aus eigenem Interesse um das Wohl der Konkurrenz kümmern. Von Pascal Claude* Samstagabend in einer Schweizer auf 12 oder 144 Bildschirmen gleichzei- Das ist Nonsens. Niemand in Deutsch- fen ist. Die Zuschauerzahlen in der Bahnhofsunterführung. Im Laden ei- tig laufen, es würde niemanden inter- land wartet auf einen Übersiedler aus Bundesliga erreichen nicht nur deshalb nes Telefonanbieters läuft auf sechs essieren. der Super League, und keine Liga wür- immer neue Höchstwerte, weil mit Bildschirmen ein Fussballspiel. Es ist Es wurden in den vergangenen Mo- de freiwillig auf einen Aufsteiger ver- Stehplatzkurven und günstigen Sai- sechsmal das gleiche, GC gegen Luzern. naten schon genug Hände verworfen zichten, um Platz zu machen für einen sonkarten die Stadien weiterhin auch Niemand schaut hin. Drei Schritte nä- über den Zustand des Schweizer Profi- Gast aus dem Nachbarland. Es bleibt einkommensschwachen Schichten of- her, und der Zwischenstand wird er- fussballs. Jetzt, in der Stunde der Ge- dabei: Der FCB spielt in der Schweiz. fenstehen, sondern weil bei aller Domi- sichtlich – 1 : 2. Was heisst das, wenn es wissheit, dass es wenigstens zu einem Und er ist mehr denn je gefordert, sich nanz des FC Bayern die Liga spannend so bleibt? In den grosszügig bemesse- echten Schweizer Meister und einem dieser fussballerischen Heimat zum ei- und spektakulär bleibt. So kürte, als nen Bereichen, die das Hirn dem Fuss- ansprechend spannenden Cupfinale genen Nutzen anzunehmen. Indiz, die Bundesliga in den vergange- ball zuzugestehen gelernt hat, bricht gereicht hat in diesem Jahr, stellt sich nen zehn Jahren fünf verschiedene die übliche Hektik aus: Tabellenkalku- die Frage nach den Lehren. Und dabei Nichts ist für eine Meister, während es in Italien, Spanien lationen, Europacup-Prognosen. dreht sich fast alles um den FC Basel. und England nur drei waren. Doch schnell kehrt wieder Ruhe ein, Kurve schlimmer Sind Güter und Kompetenz im denn zu Hektik besteht kein Anlass: an Auch der Primus ist gefährdet als eine leere Kurve Schweizer Fussball zu einseitig ver- diesem Abend nicht, seit Wochen nicht teilt, schadet das mittelfristig auch den mehr. Es spielt hier zwar ein Abstiegs- Die eindrückliche sportliche Leistung jenseits des Feldes. Starken. Er sei richtig froh gewesen, als kandidat gegen einen Titelanwärter. des FCB verdient allen Respekt. Doch der FC Zürich endlich einmal ein paar Doch kann diesem Abstiegskandidaten muss es dem Titelhalter zu denken ge- Im Unterschied zum Biermarkt Millionen kassiert habe in der Cham- nichts mehr passieren, weil sich bereits ben, dass ihm inzwischen die grösste etwa, wo es sich für die Grossbrauerei- pions League, gestand ein mit Haut vor Monaten ein direkter Konkurrent für Gefahr nicht durch die Stärke, sondern en offenbar lohnt, kleinere Konkurren- und Haar dem FCB Verfallener immer verabschiedet und sich ein weite- durch die Schwäche der Gegner ent- tinnen mittels unverschämter Angebo- unlängst im vertraulichen Gespräch. rer durch einen Effort neben dem Spiel- steht. Mag der FCB dem Rest der Liga te an die Wirte auszustechen, sind In der Tat ist das Bewusstsein über den feld 36 Minuspunkte erkämpft hat. spielerisch noch so überlegen sein: Fussballvereine von ihren direkten Wert gesunder Konkurrenz in der Fan- Und der Titelanwärter kann auf sei- Wenn die Liga als solche ins Wanken ge- Konkurrenten abhängig. Kein Spiel szene ausgeprägt. Nichts ist für eine ne Titel pfeifen, weil er den einen schon rät, reisst das auch den Primus mit. findet ohne Gegner statt, keine Meis- Kurve schlimmer als eine leere Kurve lange hat abschreiben müssen und den Es wurden im Verlauf der beeindru- terschaft ohne fixes Teilnehmerfeld. jenseits des Spielfelds. Wohin denn mit andern nicht braucht, um im Europa- ckenden Champions-League-Kampag- Attraktiv ist eine Liga dann, wenn all der Präpotenz, wenn von den an- cup dabei zu sein. Und so könnte GC ne deshalb Stimmen laut, die den FCB der Ausgang möglichst vieler Spiele dern keiner da ist? An wem denn sich gegen Luzern an diesem Abend auch künftig in einer anderen Liga sehen. und möglichst jeder Meisterschaft of- reiben,