Jahresbericht 2020 Inhalt

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Jahresbericht 2020 Inhalt Jahresbericht 2020 Inhalt Stiftungsrat 1 – 2 Gesamtleitung 3 – 5 Pädagogik 7 – 8 Wohngruppen 10 – 11 Betrieb 13 – 14 Schule 15 – 19 Impressionen 20 – 21 Finanzen 22 – 25 Personal 26 Spenden 28 Stiftungsdaten 29 Stiftungsrat Bericht des Präsidenten 2020/21 Lockdown, Barrieren, Hausarrest, Ungewissheit der Dauer und Ratio­ nierung oben drein, für die allermeisten von uns (Nachkriegsgebore­ nen) ganz neu. Der Bundesrat musste Prioritäten setzen: Schutz der Äl­ teren, gesundheitlich Schwächeren, oder der Jüngeren, wirtschaftlich Schwächeren, also derjenigen, die die Zukunft finanzieren müssen. Wir kennen den Entscheid, Kritik ist müssig. Jugendliche, die den Anschluss in der Schule verpasst haben, die die Berufswahl nicht bewältigen kön­ nen, Lehrlinge, die nur einen «halben» Abschluss haben, Studenten, die kein Netzwerk aufbauen können, sind auf Jahre hinaus benachteiligt. Im Heim musste in kürzester Zeit alles umgekrempelt werden. Das Wohnen, die Schule, die Freizeit. Einige Buben haben die neue Lage problemlos gemeistert, an dere weniger. Wir vermissen den Händedruck, ein altes, intimes, sehr aussagekräfti­ ges Ritual, und die Wocheneinstimmung. Tag der offenen Tür: abgesagt. Die Weihnachtsfeier war kurz, aber berührend, die Schulschlussfeier re­ duziert, aber herzlich. (Wir bewundern die Kreativität der Mitarbeiterin­ nen und der Mitarbeiter, die immer wieder überraschende Ideen ha­ ben.) Der Heimleiter mit seinem Team hat das Beste aus der verzwickten Lage herausge holt. Sie mussten sich jeden Tag fragen, wie viele Kinder und wieviele Erwachsene morgen wohl krank oder in Quarantäne sein wür­ den, wo Reserven vorhanden und welche Dispositionen zu treffen sind. Ungewissheit der Lage. (Kern aller Katastrophenübungen, nun ein mo­ natelanger Ernstfall.) Die Mitarbeitenden liessen sich je doch nicht zer­ mürben. Der Stiftungsrat dankt ihnen und allen, die ihnen geholfen ha­ ben (darin eingeschlossen die Eltern). Die kantonale Verwaltung hat die Finanzierung des Heims nicht ge­ kürzt. Auch ihr danken wir. 1 Stiftungsrat Wir hoffen, dass sich das Heim gut erholt und rasch zum courant nor­ mal zurückkeh ren sowie sich dem einzigen Zweck, dem Kindeswohl, uneingeschränkt zuwenden kann. (Das C­Team hat mindestens wö­ chentlich Lagebeurteilungen vorgenommen und Massnahmen ange­ ordnet. Die Protokolle waren mit einem Cartoon versehen. Dieser wird uns fehlen.) Wir planen eine vertiefte Zusammenarbeit mit shelterschweiz. Der Ver­ ein ist führend im Bereich der vorübergehenden oder der dauernden Fremdplatzierung in Pflegefa milien. Der Anfang ist vielversprechend. Wir gedenken der C­Opfer, wir wünschen den Kranken vollständige Re­ konvaleszenz, und den Verschonten drücken wir die Daumen, dass es so bleibt. Allen alles Gute. Ernst Kistler Präsident Stiftungsrat 2 Gesamtleitung 3 Gesamtleitung «Corona ist Scheisse…» … teilte mir einer unserer Klienten im vergangenen Jahr beiläufig auf dem Pausenplatz mit. Wenn dieser Jahresbericht Ihnen vorliegen wird, werden seit dem Schreiben wieder ein paar Wochen ins Land gegangen sein. Ein paar Wochen in denen sich, so mussten wir das im vergangenen Jahr ler­ nen, vieles ändern kann. Die Veränderungsgeschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit und auch teil­ weise die notwendige Radikalität der Entscheidungen, welche uns durch die Pandemie abverlangt wurden, waren und sind gross. Hier könnte ich wohl nun das Editorial für den Jahresbericht 2020 schliessen, denn eine prägnantere Zusammenfassung als das Zitat des Klienten, für das Jahr 2020 fällt auch mir nicht ein. Bis zu Beginn des vergangenen Jahres hätten wir uns nie vorstellen können, dass wir für alle unsere Klienten Fernunterricht anbieten, Wohngruppen isolieren, die Schule schliessen müssen und uns nur noch mit Masken begegnen können. Doch dieses und noch vieles mehr hat uns das vergangene Jahr abverlangt. Auch die Eltern unsere Klien­ ten wurden immer wieder zusätzlich belastet, indem sie ihr Kind in der Quarantäne und Isolation zu Hause betreuen mussten. Obwohl Corona über das gesamte Jahr hinweg ein dominierendes und herausforderndes Thema war, haben wir im 2020 intern einiges bewe­ gen können! Erfolgreiche ISO­Zertifizierung mit SODK, stabile finanziel­ le Lage, Vollbestand beim Personal, Durchführung von Lager unter Pan­ 4 Gesamtleitung demiebedingungen, Beginn Erneuerung IT­Infrastruktur, um nur ein paar der Punkte zu nennen. Flexibilität und Mut sind meines Erachtens zwei der Merkmale, welche die Mitarbeitenden unseres Betriebes im vergangenen Jahr aus­ gezeichnet haben! Mit einer Selbstverständlichkeit haben sie die zu­ sätzlichen grossen Herausforderungen angenommen und bewältigt. Die Eltern unserer Klienten möchte ich speziell hervorheben, wurde auch ihnen viel Flexibilität abverlangt. Unsere Mitarbeitenden, Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte haben im vergangenen Jahr ermöglicht, dass wir diese ausserordentliche zusätz­ liche Belastung meines Erachtens sehr gut bewältigt und neue Ideen und Erkenntnisse entwickeln konnten! Ich bin stolz und dankbar ein Teil dieses Teams sein zu dürfen. Im gemeinsamen Gespräch mit dem Klienten auf dem Pausenplatz sind wir zur Erkenntnis gelangt, dass Scheisse also Mist ein wichtiger Bestandteil des Wachstums ist … Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der kommenden Seiten! Roger Willen, Gesamtleiter 5 Rubrik 6 Wohnen Wohngruppe Orange Nach den Sommerferien im August war es so weit. Die Gruppe Orange durfte mit 6 neuen Jugendlichen und 5 neuen Mitarbeitenden ihr Abenteuer beginnen. Es war Neugierde auf unsere Jugendlichen und uns, den Mut zur Lücke für das was wir als neues Team nicht kannten und eine ordentliche Portion Geduld, die uns half, da hin zu kommen, wo wir heute sind. Wir wollten von Anfang an bei allem was wir getan haben und noch tun werden sorgsam mit der Individualität unserer Jugendlichen und ihren Familien umgehen und ihren an Erfahrungen mitgebrachten Rucksack mittragen. In den «Rucksäcken» unserer Jugendlichen finden wir je länger je mehr herausfordernde Stücke und viele, viele wunderbare Schätze, die sie liebenswert und einzigartig ma­ chen. Wir schätzen das Vertrauen und unseren Freiraum, den wir von der Leitung für unsere Jugendlichen und unser Team bekommen, die wertvollen fachlichen Diskussionen wie was zu tun sei und auch die baulichen Anpassungen die für die Gruppe gemacht wurden. Wir küm­ mern uns und freuen uns auf das was kommt und behalten unser wert­ vollstes Gut: den Humor und die Freude an der Arbeit mit unseren Ju­ gendlichen und ihren Familien. Beatrice Gremmelsbacher (Gruppenleiterin) Beiträge aus dem Team Orange: Ich habe den Start als angenehm empfunden. Die Jungs mussten sich alle zuerst näher kennenlernen und neue Freundschaften knüpfen. Er­ staunt haben mich die doch so lieben Jugendlichen. Es ist auch immer wieder überraschend zu sehen wie Einzelne in so kurzer Zeit Fortschrit­ te gemacht haben. Teilweise ist es wirklich schwierig, Ruhe und Ord­ nung in so eine lebhafte Gruppe zu bringen. Severin Strassburg (Vorpraktikant) 7 Wohnen Eine grosse Freude war, dass ich in Rückspra­ che mit der Leitung einen «Fussball Club SHE» auf die Beine stellen durfte. Nachdem wir grosszügig mit Bällen und Material ausgerüs­ tet wurden, konnte ich mit Jan einen motivier­ ten Mitarbeiter gewinnen, um das Projekt zu starten. Schnell waren viele Jungs gefunden die sich verpflichteten regelmässig an einem «Profi Fussballtraining» teilzunehmen. Es ist eine grosse Freude die Jungs mit vollem Elan und unter dem Motto Fairplay trainieren zu sehen. Der Fussball mit sei­ nen klaren Regeln ist ein gutes Übungsfeld, um Alltagssituationen zu üben. Tommy Scheidegger (Miterzieher) Ich wusste nicht genau was auf mich zukommen wird – aber ich bin jetzt begeistert. Es beeindruckt mich wie wir als Team einen eigenen Weg im Arbeits­ alltag gestalten und finden. Ich bin entzückt von «unseren» Jungs. «Für Wunder muss man beten, für Veränderungen hart arbeiten» Lisa Kuster (Sozialpädagogin) 8 Wohnen 9 Wohnen Sommerlager 2020 Nach einigem Hin­ und Her wurde die Durchführung des Sommer­ lagers trotz Coronasituation glücklicherweise bewilligt und 14 begeis­ terte Kinder und Jugendliche und sieben ebenso motivierte Mitarbei­ tende begaben sich auf den Weg nach Bächli ins ländliche Toggenburg. Die Teilnehmer begaben sich am ersten Tag auf den Chnobelweg, wel­ cher direkt am Lagerhaus startete und über grüne Wiesen führte, in welchen viele vierblättrige Glückskleeblätter gefunden wurden. Einige Frühaufsteher durften dem Nachbarsbauer am nächsten Mor­ gen im Stall helfen. Das «Schöppe­ len» der Kälber war eine grossartige Erfahrung und noch bevor die ande­ ren Kinder und Jugendlichen im Haus erwachten, war die Truppe von Junglandwirten wieder zurück und frisch geduscht am Zmorgentisch. Um zum Klangweg auf der Alp Sella­ matt zu gelangen, mussten wir mit der Gondelbahn hoch hinauf. Die Wanderung bereitete durch die Pos­ ten, an welchen die unterschied­ lichsten Geräusche wahrgenommen und produziert werden konnten, viel Freude. Auch beim Detektiv Trail wurden alle Sinne geschärft. Nach einem erfrischenden Kneippbad für 10 Wohnen die Füsse erhielten die erfolgreichen Detektive zum Abschluss eine Glace als Siegerprämie. Nochmals hoch hinaus gings im Ne­ ckertal auf dem Baumwipfelpfad. Ei­ nige mussten ihren ganzen Mut zu­ sammennehmen, um den Weg oberhalb der Baumkronen zu bege­ hen. Die Mittagspause verbrachten wir vergnügt mit festem Boden unter den Füssen auf dem grossen Spiel­ platz unter den Bäumen. Während der ganzen Lagerwoche genossen wir das warme Wetter und den Sonnenschein. Sogar zweimal besuchten
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