Z 8398 C 'nformationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in . Deutschlandm Bonn, den 1. Oktober 1982 Ein neuer Anfang mit Bundeskanzler Helmut Kohl D«e Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler der Bundesrepu- blik Deutschland und die bevorstehende Bildung einer neuen Weder handlungsfähigen Bundesregierung unter seiner Füh- r "ng markieren den neuen Anfang, den unser Land so dringend t braucht. Damit geht eine lange Periode der Krisen und Unsi- cherheit zu Ende, die unserem Volk großen Schaden zugefügt hat. Die Regierung Schmidt hat unser Land in die schwerste Wirtschaftliche und soziale Krise der Nachkriegszeit geführt und darüber hinaus unsere internationale Position gefährdet und ge- schwächt. Die Wahl Helmut Kohls zum Bundeskanzler gibt den Menschen neue Hoffnung durch eine neue Politik. 256 Abgeordnete des Deutschen Bundestages hatten bei 235 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen für folgenden Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und pDP nach Artikel 67 des Grundgesetzes gestimmt: „Der Bundestag wolle be- schließen- Der Deutsche Bundestag spricht Kanzler das Miß- trauen aus und wählt als seinen Nachfolger den Abgeordneten Dr. Helmut Kohl 2um Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der Bundespräsident Wird ersucht, Bundeskanzler Helmut Schmidt zu entlassen." Noch am Freitag wurde Helmut Kohl als neuer Bundeskanzler vereidigt. Am Montag wird er sein neues Kabinett vorstellen und die Regierungsgeschäfte übernehmen. UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 2

Ander gerufen, wir haben das respektiert als De- mokraten, weil das Grundrecht der Gewis- Regierungsunfähigkeit sensfreiheit der Abgeordneten der erste Rang in diesem Staat sein muß. der SPD ist die Es kann niemand übersehen, und wie Koalition zerbrochen haben dies ja schon in früheren De- batten ausgeführt, daß die Soziaide' mokratische Partei Deutschlands re- hatte den Antrag be- gierungsunfähig geworden ist. Trotz- gründet: Hier muß mit aller Klarheit dem findet sie den traurigen Mut, auf und Deutlichkeit festgehalten wer- uns zu schimpfen, die wir nun wieder den, daß Sie, die Sozialdemokraten, in Ordnung bringen müssen, was Sie verantworten, was nun zur Rettung hinterlassen. Sie hinterlassen geplün- leider getan werden muß. Nicht die, derte Kassen. Sie hinterlassen Mas* welche den Karren aus dem Dreck senarbeitslosigkeit und die um die ziehen müssen, sind schuld, sondern bessere Zukunft geprellten Men* die, die ihn so weit in den Schlamm sehen. gefahren haben. Aber Sie verunglimpfen uns. Sie machten Unser Volk arbeitet hart in allen seinen krank, und nun wird man schimpfen auf Schichten, und es leistet Großes. Es die Ärzte und die Schwestern und die hat deshalb einen Anspruch auf eine ent- Pfleger, die da ankommen, um das wieder sprechende Politik. Mit der faulen Ausre- in Ordnung zu bringen. Sie sind verant- de, regt euch nicht auf, woanders ist es wortlich für das Übel. Sie kamen, und das schlimmer, kommt auf die Dauer keiner war Ihr lautstarkes Versprechen, um das durch. Wie wir heute sehen, auch kein moderne Deutschland zu bauen. Nun ge' Bundeskanzler der Bundesrepublik hen Sie, weil Sie ein blühendes Gemein- Deutschland. wesen, das Sie übernahmen, in ein krisen- Dieses Volk, dem wir dienen und für geschütteltes Land verwandelt haben- das zu handeln wir gewählt sind, die- Das ist die Lage. ses Volk hat Anspruch auf eine Regie- rung mit einer Mehrheit und mit einer Hut ab vor Genscher, qualitativen Leistung. Die alte Mehr- heit zerbrach. CDU/CSU und FDP ha- der gehandelt hat ben durch gemeinsame Antworten auf Egal, wie Sie nun darauf reagieren, ich sa- anstehende Fragen eine neue Mehr- ge von dieser Stelle: Hut ab vor Herrn heit gebildet. Genscher, der gehandelt hat, damit nicht Wenn wir also heute einen anderen Bun- alles noch schlimmer wird und weiter deskanzler wählen, so machen wir legiti- bergab geht. Hätten Sie, Herr Bundes- men Gebrauch vom Artikel 67 des Grund- kanzler, mit gleicher Konsequenz und mit gesetzes. Auf eben diese Weise hat die gleicher Härte die verabredete Politik in SPD im Lande Nordrhein-Westfalen, das Ihrer Partei durchzusetzen versucht, Sie eine ähnliche Verfassung hat wie der wären nicht an dem Tag, den Sie heute er- Bund, früher die CDU-Ministerpräsidenten leben müssen. und Franz Meyers ersetzt Wer gestern abend die Nachrichten durch die SPD-Ministerpräsidenten Stein- hörte und sah, konnte unschwer er- hoff und Kühn. Wir haben da nicht Verrat kennen, warum auch aus außenpoliti- UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 3

sehen Gründen die alte Koalition zer- hin und her, ihn sichern. Auch die Ost- brach. Hier Brandt und Eppler — da verträge gelten. Wir werden sie als In- Schmidt und Wischnewski. So kann strumente einer aktiven, nüchternen, Deutschland nicht gut regiert werden. friedfertigen Politik nutzen. Wie ge- sagt, die Füße fest im Westen und die ^a gibt man dem Bündnis sein Wort und Hand ausstrecken nach Osten. tammt nach Hause und macht aus seiner Zusage ein Fragezeichen. Das ist doch Herr Bundeskanzler, Sie sagen, der Friede keine verläßliche Politik. Auf diese Weise muß insbesondere gestiftet werden zwi- lst der Friede nicht sicherer geworden. schen solchen Staaten, die sich gegensei- tig mißtrauen und sich gegenseitig bedro- hen. Wen bedrohen wir? An dieser Stelle Wer die Abschreckung hat der Präsident der USA gesprochen beschädigt, gefährdet und hat feierlich versichert: Der erste Schuß wird kein NATO-Schuß sein. Wir den Frieden bedrohen niemand. Dies gleichsetzen ist unerträglich, Herr Bundeskanzler. ändert sogenannte lokale Kriege mit 35 Millionen Kriegstoten gab es rund um die Welt seit dem Zweiten Weltkrieg, also Die neue Mehrheit steht n*ch 1945. Hier in Europa gab es das n'cht, weil in seinem freien Teil unter Ade- zu einem gesicherten nauer eine europäische Friedensordnung 9eschaffen wurde, die einen Krieg im Frieden und zu sozialer freien Europa untereinander oder gegen- Gerechtigkeit einander nicht nur undenkbar, sondern unmöglich macht. Und weil, auch unter Die konkreten Antworten, soweit sie nicht Adenauer, die auf der militärischen Anwe- in den Koalitionsverabredungen schon senheit der USA beruhende Abschrek- vorliegen, wird die neue Bundesregierung, kung hier Frieden sichert. eine Koalition der Mitte, alsbald in der Re- Solange wir kontrollierte Abrüstung, gierungserklärung konkret und präzise, die wir wollen, nicht haben, brauchen berechenbar, nachprüfbar, solide, verläß- wir Frieden durch Abschreckung. Wer lich mit zukunftsweisender Perspektive diese Abschreckung beschädigt, ge- hier im Hause abgeben. Und dann können fährdet den Frieden. wir diskutieren, und dann können wir ent- Unser Platz ist nicht zwischen Ost und scheiden. West. Nur aus dem Westen können wir auf Auf die Frage der Menschen draußen: Ausgleich wirken. Mit beiden Füßen im Traut ihr euch zu, einen neuen Anfang Westen stehend, wollen wir nach Osten zu mehr Freiheit durch soziale Ge- d

Heiner Geißler erklärte in der Debat- plott oder Machenschaften kompromittie' te: Die Wahl eines neuen Bundes- ren. kanzlers nach Artikel 67 des Grund- Die SPD ist eine traditionsreiche, "0 gesetzes ist ein schwerwiegender unsere Demokratie verdiente Partei' Vorgang im Leben unseres Landes. doch wer gibt ihnen das Recht, von Aber die Unionsfraktionen und die Verrat zu sprechen, wo doch in Wirk' Freien Demokraten stellen diesen lichkeit Ihre Politik gescheitert ist? Antrag, weil sie der Auffassung sind, Wer gibt der SPD das Recht, von daß die jetzige Bundesregierung Komplott zu reden, während in Wirk' nicht mehr in der Lage ist, die Pro- lichkeit sie selber, die eigene Partei, bleme unseres Landes zu meistern ihren Kanzler im Stich gelassen hat und unser Land aus der Krise her- Die alte Koalition ist an der Zerrissen- auszuführen. heit, der Uneinigkeit und der Illoyalität der SPD zerbrochen. Ich möchte hier sagen, welche Aufgaben diese neue Regierung zu erfüllen hat. Es Dieser Bundestag und geht darum: niemand sonst hat Helmut 1. das Vertrauen der Bürger in die parla- Schmidt gewählt. Und dieses mentarische Demokratie neu zu festi- gen, Parlament hat das 2. unser Land aus der schwersten Wirt- verfassungsmäßige Recht, schafts- und Sozialkrise der Nach- diesen Kanzler, wenn seine kriegszeit wieder herauszuführen, Politik gescheitert ist, wieder 3. die geistigen und moralischen Grundla- gen unseres Zusammenlebens zu er- abzuwählen. neuern, 4. unserer Jugend wieder Hoffnung für ei- Wir sind für Neuwahlen ne lebenswerte Zukunft zu geben. im nächsten März Herr Wehner, Sie haben von der Manipula- tion gesprochen. Ich sage: Wir müssen Wir stimmen überein, daß die Fragen der das Vertrauen in die parlamentarische De- Neuwahlen zu einem wichtigen Punkt der mokratie neu festigen. Dieses Vertrauen Glaubwürdigkeit der politischen Parteien der Bürger in die parlamentarische Demo- geworden ist. Wir unterscheiden uns in ei- kratie setzt doch wohl voraus, daß alle de- nem Punkt von Ihnen. Wir sind für Neu- mokratischen Parteien die Verfassung wahlen im nächsten März. Und dies aus zwei Gründen. Ihre Position kann man ver- achten. Wenn das Parlament ein verfas- 1 sungsmäßiges Recht, nämlich die Wahl ei- treten, niemand bestreitet dies, aber id nes neuen Bundeskanzlers für sich in An- will Ihnen sagen, warum wir den anderen spruch nimmt, dann darf keine demokrati- Weg für richtig halten. sche Partei diesen Vorgang als kalten 1. Jeder Tag, der ins Land geht ohne Machtwechsel, politischen Verrat, Kom- eine handlungsfähige Regierung. UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 5

kostet Hunderten von Unternehmen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft die wirtschaftliche Existenz und Zehn- zerstört. tausenden von Bürgern ihren Arbeits- Auf Ihren Parteitagen wurde der Gewinn platz. Wir brauchen unverzüglich eine als der ausbeuterische Profit des Kapita- neue handlungsfähige Regierung, um lismus diffamiert. Lange Jahre hindurch die Gesundung der Staatsfinanzen durfte doch ein Sozialdemokrat das Wort sofort einzuleiten und erste Maßnah- Gewinn überhaupt nicht mehr in den men zur Wiederbelebung der Wirt- Mund nehmen, wenn er etwas werden schaft und zur Bekämpfung der Ar- wollte. Aber die Wahrheit ist auch hier ei- beitslosigkeit zu treffen. Aus diesem ne andere. Es ist keine kapitalistische Grunde sagen wir: Am 6. März werden Sünde, wie die Neomarxisten behaupten, die Wähler über die neue Regierung wenn Betriebe Gewinne machen, sondern und über ihr Programm durch Neu- es ist ein Verhängnis für die Arbeitnehmer wahlen entscheiden. 2. Sie können und die Unternehmen, wenn die Unterneh- von uns nicht verlangen, daß wir in men Verluste machen müssen. eineinhalb Jahren bis zum regulären Wahltermin die Dinge wieder in Ord- Unser Volk an die nung bringen, die Sie in den letzten Jahren hier in Unordnung gebracht neuen, auch die harten haben. Wir wollen, daß die Bürger die Möglichkeit haben, über ihre Zukunft Realitäten heranführen zu entscheiden. Zu entscheiden über Mit Ihrer Politik haben Sie mindestens 1,7 die neue Regierung und über das Millionen Arbeitsplätze verwirtschaftet. neue Programm. Und Ihre Glaubwür- Die über hunderttausend Konkurse seit digkeit in dieser Diskussion würde 1973 haben sich alle im mittelständischen gewaltig ansteigen, wenn Sie in den Bereich abgespielt, und im mittelständi- Ländern, wo Sie dies tun können, schen Bereich werden 75 Prozent der Ar- nämlich z. B. in Hamburg und Hessen, beitsplätze vorgehalten. Wenn Sie wissen mit uns zusammen rasch Neuwahlen wollen, woher die Arbeitslosigkeit kommt, einleiten würden. dann müssen Sie hier ihre Ursache su- Ak>er Ton und Inhalt der sozialdemokrati- chen. schen Kampagne beweisen, daß die So- Wir brauchen eine Erneuerung der 2ialdemokraten lautstark von ihrem Schei- Sozialen Marktwirtschaft. Und die tern ablenken und ihre Verantwortung für neue Regierung muß das tun, was die d 'e Wirtschaftskrise, die Millionen-Arbeits- alte Regierung in den letzten Jahren •osigkeit, Staatsverschuldung und Pleiten versäumt hat: in wirtschaftlich v ernebeln wollen. Die Bilanz dieser Regie- schwierigen Zeiten unser Volk an die rung ist eine Katastrophe. neuen und auch an die harten Realitä- Der wirtschaftliche und soziale Nieder- ten heranführen. Nur, was not tut, ist ung ist geradezu vorprogrammiert, wenn ja nicht allein der Rotstift. Die Men- ejne Regierung die schöpferischen Kräfte schen sind bereit, Opfer zu bringen. des Volkes und die Bereitschaft zur Lei- Aber wir müssen sie davon überzeu- stung verschüttet und bestraft. Und dies gen, daß diese Opfer einen Sinn ha- 'st in den letzten zehn Jahren der Fall ge- ben. Und sie müssen davon über- wesen. Die eigene Partei des Bundes- zeugt sein, daß es gerecht zugeht in kanzlers hat doch die psychologischen unserem Land. UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 6

Die historische Wahrheit ist die: In der den uns keinem Druck beugen, wo es um Zeit Ihrer Regierungsverantwortung, in die gemeinsamen Interessen aller geht der Zeit eines sozialdemokratischen Bun- Denn wir sind keine Ellenbogen-Soziali- deskanzlers ist es zu den größten sozial- sten, die die Belastung auf diejenigen politischen Spannungen gekommen, die konzentrieren, die sich am wenigsten dieses Land seit 1949 erlebt hat. wehren können. Allein die Rentner werden durch Ihre ma- Wir wollen keine Ellenbogen-Gesell' nipulativen Entscheidungen am Renten- schaft, aber wir wollen eine Gesell* versicherungssystem in den nächsten schaft, in der die Menschen wieder zehn Jahren Einkommensverluste zwi- den Mut bekommen, die Ärmel hoch' schen 10 000 und 20 000 Mark hinnehmen zukrempeln. Das ist immer noch bes- müssen. Dies ist die Konsequenz Ihrer ser, als wenn sie die Hände in den Politik. Darum können wir einen neuen An- Schoß legen und auf den Staat warten fang nur machen, wenn wir wieder neue oder aber die Fäuste gegen den Staat Grundsätze beherzigen. ballen. In einer Zeit knapper Kassen muß sich die soziale Gerechtigkeit auch dadurch be- Wir brauchen auch deswegen eine neue währen, daß Bürger mit einem hohen Ein- Regierung, um unserer Jugend wieder kommen mit weniger Kindergeld zufrieden Hoffnung für eine lebenswerte Zukunft zu, sind. Wer ein hohes Einkommen hat, hat geben. Als die alte Regierung begann, kein Recht darauf, daß der Staat ihn wie hatte sie viele junge Menschen auf ihrer einen Bedürftigen betreut. Seite. Und heute? Aussteigertum, Protest, Staatsverdrossenheit und Enttäuschung- Sie sprachen von einer Rückkehr zur El- Aber das hat eben auch seine Gründe. Sie lenbogen-Gesellschaft. Ich stelle die Fra- hatten damals sozusagen regierungsamt- ge: Wer mutet denn eigentlich den besser lich gesagt: alles sei machbar, die wirt- Verdienenden, den gut organisierten Be- schaftliche Entwicklung sei unbegrenzt, amten z. B. Verzicht zu: die alte oder die Demokratie fange überhaupt erst an, die neue Bundesregierung? Wer ist denn im- Vollbeschäftigung könne vom Staat garan- mer vor denen zurückgewichen, die am tiert werden, und das Neue sei im Prinzip lautesten geschrien haben. Sie haben es eben besser als das Alte. in Ihrer ganzen Regierungszeit nicht ge- wagt, eine einzige Sparmaßnahme gegen Und dann erleben die jungen Menschen die Macht großer Verbände durchzuset- als junge Erwachsene den Zusammen- zen. bruch dieser Vorstellung. Sie erleben jetzt Arbeitslosigkeit, Einschränkung der freien Wir sind keine Berufswahl, Angst vor der Zukunft, Angst vor der Zerstörung der Umwelt, verbun- Ellenbogen-Sozialisten den mit einer tiefen Enttäuschung über In einer Zeit, in der Millionen Menschen ar- Reformvorstellungen und Reformverspre- beitslos sind und viele Menschen um ih- chungen. Und dies alles bringt viele dazu, ren Arbeitsplatz bangen, haben Sie es nur noch in der Auflehnung, Rebellion nicht gewagt, von denen ein Opfer an Soli- oder Resignation eine angemessene Re- darität zu verlangen, die einen sicheren aktion gegen diese Art von Politik zu se- Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst haben. hen. Wir schlagen dies vor, wir suchen das Ge- Auch deswegen brauchen wir eine neue spräch mit den Verbänden, aber wir wer- Regierung mit Helmut Kohl. UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 7

HESSEN-WAHL Alfred Dreggers Haltung nötigte sogar den Gegnern Respekt ab

Alfred Dregger ist als Landesvorsit- am Montag in Fernwald bei Gießen ein- zender zurückgetreten. Zu diesem stimmig als Nachfolger des bisherigen *m Wahlabend bekanntgegebenen CDU-Landesvorsitzenden Alfred Dregger Entschluß erklärt der Parteivorsit- nominiert. zende Helmut Kohl: In dieser Stunde Dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Milde bekräftigt die CDU ihr Vertrauen zu fehlten ebenso die Worte wie dem Presse- Alfred Dregger und betont nach- sprecher der hessischen Christdemokra- drücklich, daß sie ihn, der maßgeb- ten, Scherer, heißt es in einem Bericht des Nch Inhalt und Stil der Partei geprägt „Wiesbadener Kuriers". Mit einem „nicht tat, auch in Zukunft braucht. zu beschreibenden, lang anhaltenden, ge- radezu liebevollen, herzlichen Applaus", Nicht vergessen wird die CDU, daß un- so Scherer, habe die Partei ihrem langjäh- ter seiner Führung die Partei in Hes- rigen Vorsitzenden und Spitzenkandidaten sen zum dritten Mal hintereinander stärk- Alfred Dregger gedankt. Der Dank galt ei- ste politische Kraft geworden ist. Ohne ir, nem Mann, der die Partei in 15 Jahren aus n wäre dieses Ziel nicht erreicht worden. den Tiefen politischer Bedeutungslosig- Wir alle schulden ihm Dank und Anerken- keit hinaufführte zur stärksten Kraft im nung für diese, in der politischen Ge- Lande. Der Bruch der Bonner Koalition schichte der Bundesrepublik Deutschland und der dadurch ausgelöste Schmidt-Ef- einmalige Leistung. Alfred Dregger hat die fekt wenige Tage vor der Hessen-Wahl hessische CDU zu einer Volkspartei ent- machte die Hoffnungen der CDU zunichte, wi ckelt, deren Stil Solidarität miteinander obwohl sich auch bei dieser Wahl der Ab- u nd Klarheit gegenüber dem politischen stand der Stimmen zwischen CDU und Gegner kennzeichnen. Die Bundesrepu- SPD zugunsten der Union weiter vergrö- blik Deutschland steht vor einem politi- ßerte. Die CDU Hessen bleibt die stärkste schen Neuanfang, in dem wir diese Tugen- politische Kraft im Lande. den nötiger denn je brauchen. Ich bin des- Alfred Dregger zeigte menschliche Größe. halb dankbar für den Entschluß Alfred Mit den Worten „Man muß nicht nur kom- Dfeggers, sich in Zukunft für die bundes- men können, man muß auch gehen kön- Politischen Aufgaben, deren Bewältigung nen" verabschiedete er sich als Landes- unsere ganze Kraft erfordert, zu engagie- vorsitzender. Keineswegs gebrochen, ren. Seine Haltung ist für uns alle Beispiel sondern optimistisch, was die Zukunft der und Ansporn. Union in Hessen angeht. Alfred Dregger selbst hat den Frankfurter Oberbürgermeister als Auf der Klausurtagung der CDU Hessen neuen Landesvorsitzenden der hessi- nach dem Wahltag stand die Vergangen- schen CDU vorgeschlagen. Die Führungs- heitsbewältigung im Hintergrund. Die Su- gremien der hessischen CDU haben ihn che nach den Ursachen der CDU-Nieder- UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 8 läge gestaltete sich relativ einfach. Denn gen, die nicht unserem Programm ent- weder der Wahlkampf noch die Personen, spricht." Und der künftige CDU-Vorsitzen- weder die Sachaussagen noch der relativ de Wallmann prophezeite: „Die CDU wird offen zur Schau getragene Optimismus weiterhin die Landespolitik geschlossen waren schuld an dem nicht zu erwarten- bestimmen, auch wenn sie nicht die Re- den schlechten Abschneiden der Partei. gierungsverantwortung hat." Dazu Alfred Dregger: „Noch nie in der Ge- Für Hessen sieht der Frankfurter Oberbür- schichte der Bundesrepublik ist ein Land- germeister große Schwierigkeiten in der tagswahlergebnis so kurzfristig beeinflußt Zukunft: „Wenn SPD und Grüne zusam- worden." menarbeiten, dann ist das eine riesige Ge- Er scheide ohne jede Bitterkeit, versicher- fahr." Er könne sich nämlich nicht vorstel- te Alfred Dregger, auch wenn er seine len, wie Börner die großen Zukunftsaufga* Enttäuschung nicht verhehlen mochte. Er ben anpacken will. müsse jetzt Platz machen für einen neuen „Hoffnungsträger", und das sei Walter Zur Haltung von Wallmann. Der konsequente Abtritt Dreg- gers von der Bühne der hessischen Lan- Alfred Dregger despolitik war verbunden mit dem Nach- denken über die Konsequenzen, die jetzt schreibt die Presse: die CDU-Fraktion im Landtag zu ziehen Der Wahltag, der für Bundeskanzler hat. Schmidt nicht mehr als den Gewinn einer Alfred Dregger ließ keinen Zweifel daran, Verschnaufpause bedeuten mag, hat Al- daß es die von Börner erhoffte Zusam- fred Dregger um den Erfolg gebracht, als menarbeit nur unter einer Bedingung ge- die Erfolgsaussichten am größten waren. ben wird: daß nämlich bis spätestens zum Trotz des Mißverhältnisses zwischen der 30. Juni 1983 Neuwahlen stattfinden. Wirkung der Niederlage für den einen und Dregger begründete diese Forderung der der Vorläufigkeit des Siegs für die ande- CDU mit der Feststellung, es sei zwar le- ren hat Dregger sich am Wahlabend als gal, aber nicht legitim, wenn Börner vier bewundernswerter Verlierer gezeigt. Man Jahre geschäftsführend im Amt bliebe. möchte hoffen, daß das stilbildend wirkt. Genauso legal wäre es auch, wenn CDU- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. 9. 82 und FDP-Fraktion jetzt, also kurz vor Aus- Der politische Verlierer wurde zum laufen der Legislaturperiode in Hessen, im menschlichen Sieger. Er bewies, daß es scheidenden Landtag noch einen neuen keine Stimmenfängerei gewesen war, son- Ministerpräsidenten wählen würden. Aber: dern innere, ehrliche Überzeugung, wenn „Wir suchen uns keine Schlupfwinkel in er in seinen Wahlkampfreden verkündete: der Verfassung." „Die anderen demokratischen Parteien Für den Fall, daß die SPD zum 30. Juni sind unsere Konkurrenten, sie sind in 1983 Neuwahlen zustimmt, wird die CDU manchen Fragen auch unsere Gegner, die bis dahin „staatsnotwendigen Ent- aber sie sind nicht unsere Feinde, sie sind scheidungen" mittragen. Schon bei den Partner im demokratischen System." Spä- Beratungen für den Haushalt '83, so testens an diesem Sonntagabend wurde machte Fraktionschef Milde deutlich, kön- klar, daß das in früheren Jahren oft ge- ne sich Börner aber nicht unbedingt auf zeichnete Bild von Alfred Dregger als dem die Mitwirkung der CDU verlassen. Milde: „hessischen Django" eine Verzerrung war. „Wir werden keine Entscheidung mittra- Stuttgarter Nachrichten, 28. 9. 82 UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 9

* NACH DER HESSEN-WAHL Brandt und die Grünen: Die SPD zeigt ihr wahres Gesicht befreit von der Rücksichtnahme auf CDU-Sprecher Wolter von Tiesenhausen das westliche Bündnis, das sie in erklärte dazu: w*iten Teilen immer nur zähneknir- spricht von der neuen Mehr- schend aus Gründen ihrer Machter- heit links von der CDU. Sein getreuer Ja|tung mitgetragen hat, driftet die Knappe, Carsten Voigt, zeigt auf, wie weit J[«r Regierungslast ledig gewordene diese Mehrheit reicht: bis in die moskau- spD nach linksaußen. Willy Brandt treue DKP. Voigt, Vorsitzender des für Au- *e'gt die Richtung an: Er will wieder ßen- und Sicherheitspolitik zuständigen *n die Macht im Bündnis mit den Arbeitkreises der SPD-Bundestagsfrak- Qrünen, den Alternativen und seinen tion, bekannte laut Zeitungsberichten: s°2ialistischen Friedensfreunden — „Das Verhältnis zur DKP ist gut, wir teilen er Will eine andere Republik. regelmäßig Meinungen und Standpunkte aus." illy Brandt sagte am Abend der Hes- w sen-Wahl im Fernsehen u. a.: ,... Allerdings, so ganz scheint sich Brandts Was jetzt an neuem Auftrieb in Gang ist, neue Bündnispolitik noch nicht durchge- ^uß fortgesetzt werden, indem sich die setzt zu haben. Voigt: „Da machen zwar jrpD, wo es geht, zusammenfindet mit den nicht alle mit, aber wir machen's auch j*°2ialliberalen aus der FDP, mit den Ar- nicht offiziell, lassen uns dabei nicht erwi- 6'tnehmern, die zeitweilig irregeworden schen." Da Voigt sein Bekenntnis in Mos- kau ablegte und man im Kreml ein feines J^ren an der zerstrittenen Bonner Koali- Gespür für die Verbindung von politischen ^0r>, und mit den vielen aus der Friedens- DeWegung, aus der Umweltbewegung, die und protokollarischen Fragen hat, fühlte e'9entlich auch soziale Demokratie gestal- sich Voigt bemüht, die offenbar als noch ten wollen." zu förmlich empfundene Distanz zum DKP-Vorsitzenden Mies zu erläutern: „Wir Helmut Kohl antwortete ihm unmittelbar: reden uns nicht mit Genossen an, aber ich »Herr Brandt, das, was Sie hier anstreben, bin mit Mies gut bekannt, wir sind ja per 'f* eine andere Republik, damit wir uns hJer im Klartext verständigen. Ich bin froh, du." ^B das ausgesprochen ist. Sie haben ja Willy Brandt hat schon deutlich gemacht, gütlich gesagt, Sie addieren jetzt eine wo er mit Voigts Duzfreund von der DKP ^hrheit zwischen Sozialdemokraten und einer Meinung ist: in der Ablehnung des öe^ Grünen, angereichert durch die Frie- NATO-Doppelbeschlusses. „Wir wollen densbewegung. Das bedeutet im Klartext, die Raketen hier nicht haben", verkündete ^ß diese Mehrheit mit absoluter Sicher- Brandt. Und er macht zugleich deutlich, et das NATO-Bündnis zerstören wird, daß er sich von dieser Absage an die bis- Soweit es die Bundesrepublik Deutsch- herige Politik der Bundesregierung lQr>d betrifft ..." Stimmengewinne bei den Linken erhofft: UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 10

„Und das werde ich auch im Bundestags- „Was nun?" fragte Lenin, als die Revolu- fra e wahlkampf sagen ... ich will das Zeug hier tion gelungen war. „Was nun?" ^ ,t nicht haben." auch die Sozialdemokraten — und Bran In Moskau wird man es gerne hören; denn gibt die Antwort. genau um diese Aktionseinheit hat man Sonntagabend zeichnete Brandt im Fern sich jahrzehntelang vergeblich bemüht. sehen offen und ehrlich das Bild eine neuen SPD und einer neuen Republik. D' Die Presse wird stutzig Linksliberalen aus der FDP gehören da** die Grünen (die gegen Industrie, Techn" Willy Brandt sieht nur noch die Möglich- und Arbeitsplätze sind), die Friedensbe' keit, Jinks von der CDU" eine parlamenta- wegung, die Frauenbewegung. Ein rische Mehrheit zusammenzubringen. Auf Chaos-Gesellschaft ist das. Und sie so Hessen bezogen, stimmt das rein rechne- die neue Mehrheit bringen. risch. Grüne und SPD erhielten dort eine Mehrheit. Aber bei dieser Allianz müßte Die Grünen kündigten schon an, aujj die SPD Prinzipien und Führungspolitiker „Bonn unregierbar" zu machen. Brand opfern. Willy Brandt scheint das zu wollen. Augen blitzten, als er seine Vision verkün Er will auf Atomkraft verzichten und auch dete. Es hob ihn förmlich vom Sessel ' auf den heutigen Bundeskanzler Helmut ins Wolkenkuckucksheim. Schmidt, der als europäischer „Vater der Bild, 28. September 1982 Nachrüstung" gilt. Wenn Willy Brandt diese lebenswichtigen Fragen der Nation übersieht, dann scheint er mit seinen Gedanken an ein Bündnis Brandt hat noch am Wahlabend die Men zwischen Grünen und SPD schon sehr heit „links der CDU" entdeckt; jetzt W>^ n weit zu sein. me es nur noch darauf an, „eine Allia Eifrig schaufelt der SPD-Chef die Beden- zwischen der SPD, dem sozial-liberale ken gegen die Grünen beiseite, so als gä- Flügel der FDP und auch Vertretern de Friedensbewegung und Grünen zu scna be es keine andere Möglichkeit mehr, die r Bundesrepublik in eine bessere Zukunft fen". Dem Kurs des Großintegrato zu führen. Brandt, dessen Äußerungen von der s wjetischen Nachrichtenagentur TASS aü* Wenn Brandt nur die Absicht hätte, die führlich und mit Behagen zitiert wurde"; Grünen zurück in die SPD mit Godesber- scheint mittlerweile selbst Schmidt zu efl' ger Vorzeichen zu holen, dann würde er sprechen. Beide umwarben auch geste eine legitime Sache verfolgen. Godesberg die Genscher-Gegner in der FDP und ri* ist mehrheitsfähig. Aber Brandt scheint fen zur Erneuerung des sozial-liberale diese Prinzipien aufgeben zu wollen. Er Bündnisses auf. denkt wohl an „Reformen", die weit über die Neuerungsversuche der 70er Jahre Grüne und Alternative werden v° hinweggehen. Brandts SPD immer offener umworbe^ e Hat Brandt vergessen, daß die meisten Selbst Schmidt, der immer wieder Vorb dieser Reformen gescheitert sind? Ge- halte gegen großzügiges Integrieren & scheitert nicht durch die Bösartigkeit ir- ßerte, zeigt Interesse. Obwohl seine P°' gendwelcher finsteren Mächte, sondern tik gerade aus dieser Ecke am stärkste durch ihre inneren Widersprüchlichkeiten? bekämpft wurde. Kölnische Rundschau, 28. September 1982 Rhein-Zeitung, 28. September 1# UiD29 • 1. Oktober 1982 • Seite 11

* DAS ENDE IN SCHLAGZEILEN Das Volk gibt keinen Pfifferling mehr für diese Koalition

Den Zustand der Regierung Schmidt Februar 1982 J«nd der SPD/FDP-Koalition macht ®» Auswahl nachfolgender Schlag- Helmut Schmidt — Autoritätsverfall *eÜen und Kommentarüberschriften Handelsblatt, 1. 2.1982 'h den ersten acht Monaten dieses Der getriebene Kanzler g«hres deutlich. Sie war handlungs- Frankfurter Neue Presse, 1. 2.1982 fähig, siechte dahin und mußte ab- Die nächste Zerreißprobe gelöst werden, wenn der Schaden Süddeutsche Zeitung, 1. 2.1982 r J unser Volk nicht noch größer wer- Arbeitslosigkeit nahe bei e ° n sollte. Schon im Jahr 1981 hatte Zweimillionengrenze H'eses Siechtum begonnen und zu Frankfurter Rundschau, 1. 2. 1982 ähnlichen Schlagzeilen geführt. Es Vorschlagsflut aus der SPD w*r dringend Zeit für eine Wende, für irritiert Genscher Die Welt, 1.2.1982 5?|° Bildung einer neuen, handlungs- fähigen Regierung. Beschäftigungsprogramm wird zur Zerreißprobe der Koalition Stuttgarter Zeitung, 1. 2. 1982 J anuar 1982 Koalition in der Zerreißprobe °er Konflikt in der Bonner Koalition Abendpost Hamburg, 2. 2.1982 SPitzt sich ZU Die Welt, 11.1.1982 Koalition in Bonn quält sich weiter Frankfurter Rundschau, 3. 2.1982 |(etter rügt „Konfusion" der Bundesregierung Die weit, 13.1.1982 Die Freien Demokraten trösten sich damit, in der Koalition Schlimmeres Verwirrung über Bonner Wirtschafts- verhütet zu haben Die Weit, 4.2.1982 Urs Frankfurter Rundschau, 20.1.1982 Endzeit in Bonn? Bild, 8.2.1982 ^mburger Kompromiß: Die SPD stimmt in der Sicherheitspolitik gegen Die Treue zum Kanzler gerät jetzt ^hmidt und Apel ins Wanken Rheinische Post, 9.2.1982 Frankfurter Allgemeine, 25.1.1982 Streit um Sicherheitspolitik: ^e9ierung narrt die Bürger Neue Belastung für Koalition General-Anzeiger, Bonn, 29.1.1982 Die Welt, 18. 2. 1982 *e'he Einigung Schmidt droht im Parteivorstand ber Programmfinanzierung mit seinem Rücktritt General-Anzeiger, Bonn, 29.1.1982 Hannoversche Allgemeine, 16. 2.1982 UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 12

SPD geht in der Wirtschaftspolitik Minister Apel droht mit Rücktritt Westdeutsche Allgemeine, 17. 2 1982 auf Konfliktkurs mit der FDP . General-Anzeiger, Bonn, 21. 4.1*8* Sprengsätze für die Koalition Stuttgarter Zeitung, 17. 2. 1982 FDP lehnt SPD-Vorstellungen ab General-Anzeiger, 22. 4.198* In der SPD wächst der Unwille Mutmaßungen über Bruch gegen die FDP General-Anzeiger, Bonn, 17. 2.1982 der Bonner Koalition im Sommer Die Welt, 23. 4.1** Das Volk gibt keinen Pfifferling mehr für diese Koalition Bild, 18.2.1982 Die Münchner SPD-Beschlüsse wirken wie Folterwerkzeuge auf die In der Koalition wird der Umgangston FDP Die Welt, 23.4. ^ noch schärfer Die Weit, 22.2.1982 Alles zu spät für den Kanzler? Stuttgarter Nachrichten, 28. 4.1*8 März 1982 SPD erwartet neuen Streit mit der Mai 1982 FDP Rheinische Post, 8.3.1982 Verheugen: Mit der SPD geht es Neues Milliardenloch in öffentlichen rasend bergab ^ 98 Etats Süddeutsche Zeitung, 11. 3.1982 Kölnische Rundschau, 3. 5.1 *

Staatsverschuldung steigt weiter Bonn erwartet den Wechsel im

General-Anzeiger, Bonn, 15. 3. 1982 Frühherbst a Allgemeine Zeitung, Mainz, 30. 4. I98 Die Unsicherheit über den Fortbestand der Koalition wächst Koalition der Siechen . Frankfurter Allgemeine, 31. 3.1982 Kölnische Rundschau, 6. 5.1** FDP: Münchner SPD-Beschlüsse sirj Gift Stuttgarter Nachrichten, 7. 5. ^ April 1982 Brandt wirft den Freien Demokraten Unsachlichkeit vor . Die Koalition ist keine Wette wert General-Anzeiger, Bonn, 12. 5.1^ Handelsblatt, 5. 4. 1982

Letzter Kraftakt der SPD Kölnische Rundschau, 15. 4. 1982 Juni 1982 Kanzler sieht für SPD keine Mehrheit Kölnische Rundschau, 15. 4.1982 Koalitionsstreit um Etat verschärft General-Anzeiger, Bonn, 1. 6. ^

Des Kanzlers letzte Chance e Süddeutsche Zeitung, 16. 4. 1982 SPD und FDP streiten über Lage d J Finanzen Süddeutsche Zeitung, 2. 6.198 Moskau hält ein Zerbrechen der Bon- SPD belehrt Genscher über die FDP ner Koalition für möglich ; Frankfurter Allgemeine, 20. 4. 1982 Die Welt, 13. 6. 1#

Vor neuem Streit in der Koalition Koalition auf der Kippe , Die Welt, 21.4. 1982 Die Zeit, 11.6. 1^ UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 13

S^D droht mit „härterer Gangart" Noch höhere Staatsverschuldung Frankfurter Rundschau, 14. 6. 1982 ins Auge gefaßt spD und FDP in tiefen Zweifeln Frankfurter Allgemeine, 16. 8.1982 Die Welt, 14. 6. 1982 Neuer Koalitionsstreit bahnt sich an °'e Schuldenmacher Frankfurter Rundschau, 16. 8.1982 Frankfurter Allgemeine, 16. 6.1982 DGB-Führung gegen SPD-Forderun- Marodes Bündnis gen Die Welt, 17. 8.1982 Kölnische Rundschau, 30. 6. 1982 Genscher: Nicht die Leibeigenen der v r ° dem nächsten Rentendebakel SPD Stuttgarter Nachrichten, 23. 8.1982 Frankfurter Allgemeine, 30. 6. 1982 Koalitionsklima weiter abgekühlt Rheinische Post, 23. 8.1982 J üli 1982 FDP: Die SPD bricht ihr Versprechen ^andt zieht jetzt die Grünen Süddeutsche Zeitung, 24. 8. 1982 als Partner ins Kalkül Die weit, 5.7.1982 In der Koalition knirscht es ^randt umarmt die Grünen — Hannoversche Allgemeine, 26. 8.1982 ' °desstoß für FDP? Bild, 5. 7.1982 Koalition vertagt Entscheidungen Frankfurter Rundschau, 26. 8.1982 Kaution streitet wieder Kölnische Rundschau, 5. 7. 1982 Koalition beginnt Arbeit mit Streit °er SPD laufen die Mitglieder davon Kölnische Rundschau, 26. 8. 1982 Frankfurter Allgemeine, 13. 7. 1982 In der SPD Uneinigkeit über das ^°nner Etatbeschlüsse reißen Gra- Verhältnis zur FDP 5en zwischen Gewerkschaften und Frankfurter Allgemeine, 27. 8. 1982 SPD auf Will Brandt seine Partei Westfälische Rundschau, 13. 7. 1982 auf Oppositionsrolle einstimmen? Jemens Sozialdemokraten gehen auf Die Welt, 30. 8. 1982 D'stanz zur Bundesregierung Der Ton zwischen den Koalitionspart- Frankfurter Allgemeine, 13. 7. 1982 nern verschärft sich lr,anzpolitik: Zahlen der Regierung Frankfurter Allgemeine, 31. 8. 1982 Sln d schon Makulatur September 1982 Handelsblatt, 15. 7. 1982 Offener Krach in Bonn as Bonner Drama geht weiter Kölnische Rundschau, 2. 9. 1982 Frankfurter Allgemeine, 19. 7. 1982 e Zwischen SPD und FDP treten die .' Bonner Koalition ist an ihrer Gegensätze in der Steuerpolitik wie- Maßlosigkeit gescheitert der offen zutage Handelsblatt, 21. 7. 1982 Süddeutsche Zeitung, 8. 9.1982 Brandt fordert den Sturz Lambsdorffs agilst 1982 Rheinische Post, 15. 9. 1982 ^ehr als 1,7 Millionen Arbeitslose im Macht Schluß! U'' Frankfurter Allgemeine, 5. 8.1982 Stuttgarter Zeitung, 16. 9. 1982 UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 14

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Auftakt-Aktion Bundeskanzler Helmut Kohl Am Freitag hat der Deutsche Bundestag • Ebenfalls ab Mittwoch (6. Oktober) kann Helmut Kohl zum Bundeskanzler ge- beim IS-Versandzentrum ein Plakat in der GrO" wählt. Grund genug für die CDU, jetzt ße DIN A1 mit Bundeskanzler Helmut Kohl be- selbstbewußt in die Offensive zu gehen stellt werden. und bundesweit bei der Bevölkerung um • Darüber hinaus eignen sich für Ihre Aktie Unterstützung für die Regierung Helmut nen der Helmut-Kohl-Prospekt „Mut zur Verant- Kohl und die gemeinsam zu lösenden wortung", die Autogrammkarte Helmut Kon' 11 schwierigen Aufgaben zu werben. Als er- und der Aufkleber Erkennungszeiche ste Maßnahme hat die Bundesgeschäfts- schwarz/rot/gold, die ebenfalls im IS-Versand' stelle zum Wochenende bereits ein Tele- zentrum für Sie bereitliegen. gramm-Flugblatt an alle Kreisverbände geschickt, das nebenstehend abgebildet Flugblatt mit einem Bild von ist. Es wird von den Verbänden bereits in Bundeskanzler Helmut Kohl einer hohen Auflage verteilt, kann aber Mindestabnahme: 500 Exemplare auch in den kommenden Tagen noch Preis pro Mindestabnahme: 21,50 DM weiter eingesetzt werden. Bestell-Nr.: 1344

Die „Auftakt-Aktion Bundeskanzler Helmut Plakat DIN A1 Kohl", die wir mit diesem Telegramm-Flug- mit Bundeskanzler Helmut Kohl blatt gestartet haben, wird jetzt mit einem Pa- Mindestabnahme: 50 Exemplare ket weiterer Maßnahmen und Werbemittel wei- Preis pro Mindestabnahme: 14,50 DM tergeführt: Bestell-Nr.: 8345 • Mitte nächster Woche wird in ausgewählten Tageszeitungen eine Anzeige der CDU erschei- Prospekt Helmut Kohl nen. „Mut zur Verantwortung" • Das Deutsche Monatsblatt wird ab Montag Mindestabnahme: 50 Exemplare (4. Oktober) an alle Mitglieder mit ausführlichen Preis pro Mindestabnahme: 14,50 DM Informationen ausgeliefert. Bestell-Nr.: 2243 • Eine 4seitige Extraausgabe dieses Monats- blattes, die zur Verteilung an die Haushalte Autogrammkarte Helmut Kohl bzw. bei Canvassing-Aktionen geeignet ist, Mindestabnahme: 1 000 Exemplare wird ab Montagmorgen (4. Oktober) an die Preis pro Mindestabnahme: 120,— DM Kreisgeschäftsstellen ausgeliefert. Bitte wen- Bestell-Nr.: 0504 den Sie sich an Ihre Kreisgeschäftsstelle, um die für Ihre Aktionen notwendigen Exemplare Aufkleber Erkennungszeichen zu erhalten. Diese Extraausgabe ist eine einma- schwarz/rot/gold lige Aktion und kann beim IS-Versandzentrum Mindestabnahme: 100 Exemplare nicht nachbestellt werden. Preis pro Mindestabnahme: 12,— DM • Ab Mittwoch dieser Woche (6. Oktober) ist beim Versandzentrum ein Flugblatt mit Bestell-Nr.: 9528 einem Bild von Bundeskanzler Helmut Kohl 0 vorrätig und kann dort sofort bestellt werden. Helfen Sie mit, daß durch möglichst viel Auch hiervon erhalten die Kreisverbände eine Aktionen die Wahl von Helmut Kohl zum größere Grundausstattung, die ab Freitag (ß. Bundeskanzler ein erfolgreicher Auftakt Oktober) bei den Kreisgeschäftsstellen sein für eine CDU-geführte Bundesregierung wird. wird. Mit Bundeskanzler Helmut Kohl: Ein neuer Anfang ist gemacht. Jetzt können wir die Krise meistern. Auch wenn die SPD und ihr Links- • Sie wird die Gesundung der bündnis wütende Parolen hämmern: Staatsfinanzen einleiten. Helmut Kohl ist von der Mehrheit • Sie wird erste Entscheidungen des Deutschen Bundestages zum zur Wiederbelebung der Wirtschaft Kanzler der Bundesrepublik Deutsch- und zur Bekämpfung der Arbeitslo- land gewählt worden. sigkeit treffen. Die neue Bundesregierung tritt ein • Sie wird für eine Gesellschaft mit schweres Erbe an: menschlichem Gesicht arbeiten und den sozialen Frieden sichern. • Die SPD hat Massenarbeitslosig- keit hinterlassen. Helmut Kohl wird als Bundeskanz- • Die SPD hat gigantische Staats- ler die politischen Voraussetzungen schulden aufgetürmt. dafür schaffen, daß am 6. März 1983 • Die SPD hat die Bündnistreue der ein neuer Bundestag gewählt werden Bundesrepublik Deutschland ins kann. Bei dieser Bundestagswahl ent- Zwielicht gerückt und den Verteidi- scheiden die Bürger über die neue gungswillen erschüttert. Regierung und ihr Regierungspro- gramm: fiir aktive Friedenssicherung, • Die SPD hinterläßt bei vielen Bür- für wirtschaftliche Gesundung, für gern, insbesondere in der jungen Ge- sozialen Frieden. neration, eine tiefe Unsicherheit über ihre Zukunft. Unsere Aufgaben sind nicht leicht. Und sie sind nicht von heute Die Regierung Helmut Kohl wird auf morgen zu lösen. Jahre harter klare Zeichen setzen: Arbeit liegen vor uns. Aber anfangen • Sie wird die Partnerschaft nach müssen wir jetzt. Mit klarem Kurs außen festigen. meistern wir die Krise. CDU jSSüKS CDU-BunO.loMchill.il.il. ^sicher •wnio-Ao.n.um.mus SSOOBonM 393" sozial II undfrei UiD 29 • 1. Oktober 1982 • Seite 16

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