Der Besuc Lohnt Sich
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Herausgeber: Bund Naturschutz in Bayern e. V. Kreisgruppe Lindau 2 3 Lotzbeckweg 1 Wandertipps 88131 Lindau am Bodensee Tel./Fax: 08382-887564 E-Mail: [email protected] www.lindau.bund-naturschutz.de Der Besuch einer Streuobstwiese lohnt sich zu jeder Jahreszeit Streuobstwiesen – gefährdete Lebensräume mit vielfältigem Nutzen Im Frühling erfüllt der Duft tausender Blüten die Seit Jahrhunderten prägen Streuobstwiesen am Bodensee und im Luft. Vögel zwitschern ihr fröhliches Lied und Bie- Westallgäu das Landschaftsbild. Ihren Namen verdanken diese Wie- nen und andere Insekten schwirren auf der Suche sen den locker über die Landschaft gestreuten, hochstämmigen und nach Nektar eifrig von Baum zu Baum. großkronigen Obstbäumen. Angebaut werden robuste, lokal bewähr- te Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Nuss- und Zwetschgensorten, die wenig Im Sommer, wenn die Hitze uns träge und müde anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Die extensiv macht, spenden uns die großen, alten Bäume wert- bewirtschafteten Streuobstwiesen werden seit jeher vom Menschen vollen Schatten. Sie laden uns zu einer Rast und zu mehrfach genutzt: Das frisch geerntete Obst wird nicht nur verspeist, einem gemütlichen Picknick ein. sondern oft auch zu Dörrobst, Apfelsaft, Most oder Obstbränden verarbeitet. Gleichzeitig dienen die Wiesen häufig als Vieh- und Der Herbst zeigt sich dann als Jahreszeit der Fülle: Bienenweiden und das Holz der alten Bäume als Brenn- und Bauma- In manchen Jahren biegen sich die Äste unter der terial. Darüber hinaus zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Last der reifen Äpfel, Birnen und Zwetschgen. In Lebensräumen in unserer Landschaft. Durch den Strukturwandel in den Streuobstwiesen wird emsig gearbeitet und der Landwirtschaft sind die Streuobstwiesen leider vielerorts aus un- die Obstbauern bringen mit ihren Helfern die rei- serer Kulturlandschaft verschwunden. che Ernte ein. Bevor die kalte Jahreszeit beginnt, bereiten uns die Hochstämme noch ein besonde- res Farbenspiel. Ihre Blätter verfärben sich in den schönsten Farben. Schließlich fällt das welke Laub Orte des Wohlbefindens zu Boden und die Obstgärten fallen in einen tiefen Streuobstwiesen sprechen all unsere Sinne an. Hier Winterschlaf. einige Anregungen, wie der Besuch einer Streu- obstwiese für Erwachsene und Kinder zu einem sinnlichen Erlebnis wird. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf: Sehen: Blüten, Blätter, Früchte, Zweige, Vögel, Insekten, Sonne, Nebel, Frost, Wechsel der Jahreszeiten, usw. Hören: Stille, raschelndes Laub bei einer sanften Brise, Sturm peitscht durch die Zweige, Vogelgezwit- Die Streuobstwiesen in Gestratz-Altensberg scher, summende Bienen und Hummeln, usw. beherbergen viele alte Fühlen: Struktur von Stamm und Rinde, Blätter, glatte und Projektleitung: Landschaftsarchitekt Erhard Bolender, Isny robuste Bäume, aber auch Obstbaumeisterin Birgit Mäckle-Jansen, Lindau Totholz und junge Bäume runzlige Früchte, Gras, Wind auf der Haut, usw. säumen den Weg. Text: Thomas Gretler, Weiler im Allgäu, Erlebnis Streuobst – Schmecken: die Frucht direkt vom Baum, der Saft, die Gerichte, Isolde Miller und Birgit Mäckle-Jansen, Lindau Fotografie: Thomas Gretler, Weiler im Allgäu, wandern zwischen Bodensee Wenn im Winter eine dicke Schneedecke über den der Nektar in der Blüte Ferdinand Schmid, Sigmarszell (S. 17) Streuobstwiesen liegt und die Äste und Zweige Blütenduft im Frühjahr, im Sommer der Duft des Grafikdesign: lehne*design, Kressbronn und Westallgäu Riechen: Kartengrundlage: Alpstein Tourismus GmbH & Co. KG, Immenstadt der Bäume weiß überzuckert sind, offenbaren Heus, das Aroma reifer Früchte im Herbst Druck: Lindauer Druckerei, Lindau uns die alten, knorrigen Hochstämme beson- Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ders deutlich ihre charaktervollen Baumgestalten. Unser Rezept gegen Stress: Sich unter einen Hochstamm setzen nur mit Genehmigung des Herausgebers So hat jede Jahreszeit ihren Reiz. und sich Zeit lassen. Sehen, schauen und staunen. 1. Auflage 05/2011 Herausgeber: Bund Naturschutz in Bayern e. V. Kreisgruppe Lindau 2 3 Lotzbeckweg 1 Wandertipps 88131 Lindau am Bodensee Tel./Fax: 08382-887564 E-Mail: [email protected] www.lindau.bund-naturschutz.de Der Besuch einer Streuobstwiese lohnt sich zu jeder Jahreszeit Streuobstwiesen – gefährdete Lebensräume mit vielfältigem Nutzen Im Frühling erfüllt der Duft tausender Blüten die Seit Jahrhunderten prägen Streuobstwiesen am Bodensee und im Luft. Vögel zwitschern ihr fröhliches Lied und Bie- Westallgäu das Landschaftsbild. Ihren Namen verdanken diese Wie- nen und andere Insekten schwirren auf der Suche sen den locker über die Landschaft gestreuten, hochstämmigen und nach Nektar eifrig von Baum zu Baum. großkronigen Obstbäumen. Angebaut werden robuste, lokal bewähr- te Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Nuss- und Zwetschgensorten, die wenig Im Sommer, wenn die Hitze uns träge und müde anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Die extensiv macht, spenden uns die großen, alten Bäume wert- bewirtschafteten Streuobstwiesen werden seit jeher vom Menschen vollen Schatten. Sie laden uns zu einer Rast und zu mehrfach genutzt: Das frisch geerntete Obst wird nicht nur verspeist, einem gemütlichen Picknick ein. sondern oft auch zu Dörrobst, Apfelsaft, Most oder Obstbränden verarbeitet. Gleichzeitig dienen die Wiesen häufig als Vieh- und Der Herbst zeigt sich dann als Jahreszeit der Fülle: Bienenweiden und das Holz der alten Bäume als Brenn- und Bauma- In manchen Jahren biegen sich die Äste unter der terial. Darüber hinaus zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Last der reifen Äpfel, Birnen und Zwetschgen. In Lebensräumen in unserer Landschaft. Durch den Strukturwandel in den Streuobstwiesen wird emsig gearbeitet und der Landwirtschaft sind die Streuobstwiesen leider vielerorts aus un- die Obstbauern bringen mit ihren Helfern die rei- serer Kulturlandschaft verschwunden. che Ernte ein. Bevor die kalte Jahreszeit beginnt, bereiten uns die Hochstämme noch ein besonde- res Farbenspiel. Ihre Blätter verfärben sich in den schönsten Farben. Schließlich fällt das welke Laub Orte des Wohlbefindens zu Boden und die Obstgärten fallen in einen tiefen Streuobstwiesen sprechen all unsere Sinne an. Hier Winterschlaf. einige Anregungen, wie der Besuch einer Streu- obstwiese für Erwachsene und Kinder zu einem sinnlichen Erlebnis wird. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf: Sehen: Blüten, Blätter, Früchte, Zweige, Vögel, Insekten, Sonne, Nebel, Frost, Wechsel der Jahreszeiten, usw. Hören: Stille, raschelndes Laub bei einer sanften Brise, Sturm peitscht durch die Zweige, Vogelgezwit- Die Streuobstwiesen in Gestratz-Altensberg scher, summende Bienen und Hummeln, usw. beherbergen viele alte Fühlen: Struktur von Stamm und Rinde, Blätter, glatte und Projektleitung: Landschaftsarchitekt Erhard Bolender, Isny robuste Bäume, aber auch Obstbaumeisterin Birgit Mäckle-Jansen, Lindau Totholz und junge Bäume runzlige Früchte, Gras, Wind auf der Haut, usw. säumen den Weg. Text: Thomas Gretler, Weiler im Allgäu, Erlebnis Streuobst – Schmecken: die Frucht direkt vom Baum, der Saft, die Gerichte, Isolde Miller und Birgit Mäckle-Jansen, Lindau Fotografie: Thomas Gretler, Weiler im Allgäu, wandern zwischen Bodensee Wenn im Winter eine dicke Schneedecke über den der Nektar in der Blüte Ferdinand Schmid, Sigmarszell (S. 17) Streuobstwiesen liegt und die Äste und Zweige Blütenduft im Frühjahr, im Sommer der Duft des Grafikdesign: lehne*design, Kressbronn und Westallgäu Riechen: Kartengrundlage: Alpstein Tourismus GmbH & Co. KG, Immenstadt der Bäume weiß überzuckert sind, offenbaren Heus, das Aroma reifer Früchte im Herbst Druck: Lindauer Druckerei, Lindau uns die alten, knorrigen Hochstämme beson- Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ders deutlich ihre charaktervollen Baumgestalten. Unser Rezept gegen Stress: Sich unter einen Hochstamm setzen nur mit Genehmigung des Herausgebers So hat jede Jahreszeit ihren Reiz. und sich Zeit lassen. Sehen, schauen und staunen. 1. Auflage 05/2011 4 Streuobstwege im Überblick 6 Direktvermarkter an den Routen 31 Gestratz Sennerei Baldauf 88167 Gestratz, Sennereiweg 3 Tel. 08383-559, www.baldauf-kaese.de 5 Sennerei 7 4 2 1 6 3 7 Streuobstwiesen – Paradiese aus Menschenhand Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium Kofinanziert durch die beteiligten Inhaltsverzeichnis für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Gemeinden Wasserburg, Lindau, den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Sigmarszell, Hergensweiler, Weißens- Sieben Wanderwege zur Wunderwelt der Streuobstwiesen 8 Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) berg, Heimenkirch, Scheidegg, Gestratz und Grünenbach. 11 Route 1: Obstbau im Wandel am Bodensee 13 Route 2: Chancen im Streuobstbau 15 Route 3: Feuer und Flamme 17 Route 4: Bienen, Most und Brennerei 19 Route 5: Alten Obstbäumen auf der Spur 21 Route 6: Vom Allgäuer Kalvill bis zum Zabergäu 23 Route 7: Hoch hinaus – Streuobst im Allgäu Startpunkte 25 Direktvermarktung – eine Chance für unsere Streuobstwiesen Kartengrundlage: ALPSTEIN Tourismus GmbH und Co. KG Geoinformation © BKG und Vermessungsverwaltungen der Bundesländer (www.bkg.bund.de) 27 Adressen der Selbstvermarkter Vorwort 7 Streuobstwiesen – Paradiese aus Menschenhand Streuobstwiesen sind aus unserer Kulturlandschaft nicht wegzudenken. Sie liefern seit Jahrhunderten Obst, betten unsere Gehöfte und Dörfer harmo- nisch in die umgebende Landschaft ein und bieten dem Vieh Schutz bei Sonne und Regen. Nicht zu- letzt finden mehrere 1000 Tier- und Pflanzenarten in den herrlichen, landschaftsprägenden