Martin Walsers Doppelte Buchführung. Die Konstruktion Und Die Dekonstruktion Der Nationalen Identität in Seinem

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Martin Walsers Doppelte Buchführung. Die Konstruktion Und Die Dekonstruktion Der Nationalen Identität in Seinem Martin Walsers doppelte Buchführung. Die Konstruktion und die Dekonstruktion der nationalen Identität in seinem Spätwerk Inaugural-Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr.phil.) an der Universität Konstanz Fachbereich Literaturwissenschaft Geisteswissenschaftliche Sektion vorgelegt von Jakub Novák Tag der mündlichen Prüfung: 15. Juli 2002 Referent: Prof. Dr. Gerhart von Graevenitz Referentin: Prof. Dr. Almut Todorow Danksagung Ich möchte es nicht versäumen, Herrn Prof. Dr. Gerhart von Graevenitz und Frau Prof. Dr. Almut Todorow für die Unterstützung Dank abzustatten, die sie mir während meines Promotionsstudiums an der Universität Konstanz gewährt haben. Mein herzlicher Dank gebührt des weiteren Dr. Hermann Kinder, mit dem ich einige Aspekte dieser Arbeit erörtern konnte. Bei dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Bonn möchte ich mich bei dieser Gelegenheit für die großzügige finanzielle Förderung bedanken, die die Entstehung dieser Dissertation allererst ermöglicht hat. 2 Ana-Maria gewidmet 3 Inhalt „With Walser the situation is less clear.“ Zum Erkenntnisinteresse dieser Arbeit 6 1. Die Konstruktion und die Dekonstruktion der nationalen Identität in Martin Walsers Essays, Reden und Interviews seit 1977 1. 1. Die ästhetische Konstruktion der personalen Identität 1. 1. 1. Die ästhetische Lebensphilosophie 10 1. 1. 2. Das Schöne, das Wahre, das Gute? 27 1. 1. 3. Zur Topik der Intellektuellenkritik I 32 1. 1. 4. Das Gewissen 37 1. 1. 5. Die Medienkritik 1. 1. 5. 1. Die lebensphilosophische Begründung der Medienkritik 47 1. 1. 5. 2. Die semiotische Begründung der Medienkritik 52 1. 2. Die Nationalisierung der personalen Identität 1. 2. 1. Die ontologisch gegebene Nation 57 1. 2. 2. Zur Topik der Intellektuellenkritik II 64 1. 2. 3. Die Nationalgeschichte 1. 2. 3. 1. Die nationalstaatliche Utopie 69 1. 2. 3. 2. Die Geschichte der NS-Zeit 75 1. 2. 4. Die Kulturnation und die Staatsnation 82 1. 3. Die Zusammenfassung 87 2. Nationale oder ästhetische Identität? Die Novelle Dorle und Wolf 2. 1. Eine Novelle? 89 2. 2. Die Agentenstory 93 2. 3. Schillers Drama Die Jungfrau von Orleans 97 2. 4. Die schlafende und die halbierte Nation 100 2. 5. Deutsche Gedanken über französisches Glück 103 2. 6. History to which I am trying to awake 105 2. 7. Die Erzählung als „Schöpferin“ 112 2. 8. Die Zusammenfassung 115 3. Dichtung oder Wahrheit? Der Roman Die Verteidigung der Kindheit 3. 1. Die semantische Mehrschichtigkeit des Romans 117 3. 2. Die Poetik des Mangels 122 3. 3. Der Roman als ars memorandi 129 3. 4. Das deutsche Opfergedächtnis 134 4 3. 4. 1. Der Luftangriff auf Dresden 135 3. 4. 2. Das geteilte Deutschland 140 3. 5. Die Zusammenfassung 143 4. Ein Künstlerroman und ein Epos: Ein springender Brunnen 4. 1. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 4. 1. 1. „Gegen Proust“? 145 4. 1. 2. Exkurs: Walsers zwei Poetiken der Erinnerung 148 4. 1. 3. Die Vergangenheit als Gegenwart und die Gegenwart der Vergangenheit 153 4. 2. Ein springender Brunnen als Künstlerroman 4. 2. 1. Die Lehrjahre 161 4. 2. 2. Eine Ästhetik des Widerstands 168 4. 2. 3. Der sekundäre Antisemitismus 174 4. 3. Ein springender Brunnen als Dorfepos 4. 3. 1. Der Romancier und der Erzähler 177 4. 3. 2. „Der Eintritt der Mutter in die Partei“ 181 4. 3. 3. Eine kleine Literatur 186 4. 4. Die Zusammenfassung 189 5. Die Schlußbetrachtung 192 Literaturverzeichnis 196 5 „With Walser the situation is less clear.“1 Zum Erkenntnisinteresse dieser Arbeit Zu der Zeit, wo die bereits ansehnliche Zahl der Monographien und Fachaufsätze über Martin Walser immer schneller wächst, steht jede weitere Walser-Dissertation unvermeidlich unter Rechtfertigungsdruck. Der Druck mag sich noch erhöhen, wenn diese Dissertation die Konstruktion der nationalen Identität in Walsers essayistischem und erzählerischem Spätwerk beschreiben will. Die Novelle Dorle und Wolf (1987) und die Romane Die Verteidigung der Kindheit (1991) und Ein springender Brunnen (1998), die diese Arbeit ausführlich analysiert, haben bereits die Aufmerksamkeit vieler Forscher und Feuilletonisten auf sich gelenkt. Die Einsicht, daß Walser in diesen drei Prosawerken an der Konstruktion der deutschen nationalen Identität am intensivsten arbeitet, wird allgemein geteilt. Und auch Walsers Essays, die mit der deutschen Geschichte und der Teilung Deutschlands sich befassen, wurden vielfach kommentiert. Die Frage ist unvermeidlich: Läßt die gegenwärtige Forschungslage neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet überhaupt noch zu? Wir werden im Folgenden erklären, warum diese Frage mit „Ja“ zu beantworten ist. In ihrem Titel kündigt diese Arbeit an, daß sie sich auf das Walsersche Spätwerk konzentriert. Der Grund dafür ist die inzwischen unumstrittene Einsicht, daß die Nation erst in Walsers Spätwerk eine wichtige Rolle für die Konstruktion der personalen Identität spielt. Vor der Mitte der 70er Jahre bot die ´soziale Utopie´ den Walserschen Hauptfiguren Sinnorientierungen, die ihre personale Identität prägten. Diese Einsicht wird auch von jenem Teil der Forschung nicht angefochten, der zu der ausschließlich ´gesellschaftskritischen´ Lektüre von Walsers Frühwerk auf Distanz geht.2 Die erwähnte Ablösung der Bezugsebene ´soziale Utopie´ durch die Bezugsebene ´Nation´ kann man auch im bundesdeutschen politischen Diskurs der späten 70er Jahre feststellen. Die späten 70er Jahre waren die Zeit zwischen der „Tendenzwende“, dem Ende der Brandtschen „Reformära“ (1974), und der „geistig-moralischen Wende“, zu der Helmut Kohl bei dem Antritt seiner konservativ-liberalen Regierung 1982 aufrief. In dieser Zeit wurde die „Frage der ´nationalen Identität´“ wieder aktuell. Sie bekam „gleichsam zwei politische Stoßrichtungen“, eine „deutschlandpolitische“ und eine „vergangenheitspolitische“.3 Die Frage nach der deutschen nationalen Identität meinte somit nicht „nur das Verhältnis der beiden deutschen Staaten“, „sondern stets zugleich das zur nationalsozialistischen Vergangenheit“.4 Gerade der Umbruch, in dem diese Frage wieder auf die Tagesordnung 1 Bill Niven, „Literary Portrayals of National Socialism in Post-Unification German Literature“, in: Helmut Schmitz (Hrsg.), German Culture and the Uncomfortable Past. Representations of National Socialism in Contemporary Germanic Literature, Aldershot/Burlington, USA/Singapore/Sydney: Ashgate, 2001, S. 11 – 28, hier 23. 2 Vgl. Hartmut Laufhütte, „´Der Winter ist konservativ.´ Zur neuesten Aufregung um Martin Walser“, in: Seminar. A Journal of Germanic Studies 31 (1995), S. 95 – 116, Gerhard Köpf, „In den Schuhen des Fischers. Der Prediger, der uns die Leviten liest – Eine Einführung in die geistliche Rhetorik des Schriftstellers Martin Walser“, in: Süddeutsche Zeitung (weiter nur: SZ), 10. 10. 1998, S. 3, und Jürgen Schwann, „Konfliktkonstellationen und rhetorische Strategien in Handlungskontexten jüngerer Werke Martin Walsers, in: Hans-Peter Ecker (Hrsg.), Methodisch reflektiertes Interpretieren. Festschrift für Hartmut Laufhütte zum 60. Geburtstag, Passau: Wissenschaftsverlag Richard Rothe, 1997, S. 407 – 428. 3 Gerd Wiegel, Die Zukunft der Vergangenheit. Konservativer Geschichtsdiskurs und kulturelle Hegemonie – Vom Historikerstreit zur Walser-Bubis-Debatte, Köln: PapyRossa, 2001, S. 53f. 4 Helmut Peitsch, „´Antipoden´ im ´Gewissen der Nation´? Günter Grass´ und Martin Walsers ´deutsche Fragen´“, in: Helmut Scheuer (Hrsg.), Dichter und ihre Nation, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1993, S. 459 – 489, hier 461. 6 gesetzt wurde, bildet einen der Ausgangspunkte der vorliegenden Untersuchung. Das wird in ihrem Verlauf aus gegebenem Anlaß mehrmals deutlich gemacht und nach Bedarf weiter spezifiziert. Was diese Untersuchung von anderen unterscheidet, ist die Auffassung, daß die nationale Identität nicht den einzigen Entwurf der personalen Identität in Walsers Spätwerk darstellt. In seinem Spätwerk entwirft Walser – so behaupten wir – zwei kategorial verschiedene personale Identitäten. Die personale Identität wird in Walsers Spätwerk nationalisiert, sie wird aber zugleich individualisiert. Im ersteren Fall bestimmt die Zugehörigkeit zur deutschen Nation die Sinnorientierungen, die die Identität des Einzelnen formen. Die personale Identität, die auf diese Weise zustandekommt, hat bei Walser normativen Charakter: sie stellt einen Maßstab dar, an dem die Mitglieder des nationalen Kollektiv sich zu orientieren haben. Aber Walser konstruiert auch eine personale Identität, die keine Determination durch die Zugehörigkeit zum nationalen Kollektiv kennt. Diese personale Identität kann sich jeder individuell erarbeiten. Walser markiert diese personale Identität als imaginäres sprachliches Konstrukt, das durch seine Überführung in die Lebenspraxis Wirklichkeitscharakter annimmt. Der vorliegenden Arbeit ist es nun darum zu tun, diese beiden Identitätsentwürfe des späten Walser zusammenzudenken. Insonderheit will sie untersuchen, inwiefern diese Identitätsentwürfe miteinander überhaupt vereinbar sind. Bei der Lektüre der interessierenden Texte kommt es jedoch nicht nur darauf an, sie auf das Nebeneinander zweier verschiedener Identitätskonstruktionen zu reduzieren. Die Struktur dieser Texte ist für uns an und für sich von Interesse; erst an zweiter Stelle wird danach gefragt, ob man diese Struktur in einigen wenigen semantischen Funktionen aufgehen lassen kann. Es soll also vorrangig darum gehen, wie von Walser semantische Potentiale konstruiert werden, denen jene zwei Identitätskonstruktionen eingeschrieben sind. 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