Bayerischer Landtag, Drucksache 17/6592
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17. Wahlperiode 17.08.2015 Drucksache 17/6592 Eine Interpellation der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE Interpellation GRÜNEN vom 18. Oktober 2005 (Drs. 15/5263) führte der Abgeordneten Margarete Bause, Ludwig Hart- zu einer umfassenden Situationsanalyse der für eine mann, Dr. Christian Magerl, Thomas Gehring, Ulri- nachhaltige Entwicklung im bayerischen Alpenraum ke Gote, Verena Osgyan, Katharina Schulze, Mar- relevanten politischen Handlungsfelder. Da die Ver- kus Ganserer, Thomas Mütze, Gisela Sengl, Rosi abschiedung der Berchtesgadener Resolution, des Steinberger, Martin Stümpfig und Fraktion (BÜND- Ausgangsdokuments der Alpenkonvention, nun knapp 25 Jahre zurückliegt, scheint eine weitere Auswertung NIS 90/DIE GRÜNEN) der bisher in Bayern angestoßenen Maßnahmen und vom 15. Oktober 2014 erzielten Resultate, aber auch der zukünftigen Her- ausforderungen nach Maßgabe der Konvention, sinn- Umsetzung der Alpenkonvention in Bayern voll zu sein. Vor dem Hintergrund vieler neuer Ent- wicklungen des Klimawandels, erneuerter Daten und Fakten, veränderter Ausgangsbedingungen und nicht zuletzt einer anders gelagerten thematischen Prioritä- tensetzung der Politik und der Öffentlichkeit, soll eine Inhaltsübersicht überarbeitete Neuauflage der Großen Anfrage eine aktuelle Analyse des derzeitigen Status quo in den Antwort ab Seite bayerischen Alpen bieten. 1. Allgemeine Fragen zur Alpenkonvention 9 Soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich die fol- genden Fragen auf die auf Gemeindeebene vorge- 2. Nachhaltige Entwicklung nommene Abgrenzung des Alpenraums nach dem und Raumplanung 14 Landesentwicklungsprogramm Bayern, die sich eng am morphologischen Alpenraum orientiert. Für die 3. Berglandwirtschaft 23 spezifisch die Alpenkonvention betreffenden Fragen 4. Naturschutz und Landschaftsplanung 24 bildet die nach Landkreisen abgegrenzte Gebietsku- lisse der Alpenkonvention den Bezugsraum. 5. Bergwald 35 1. Allgemeine Fragen zur Alpenkonvention 6. Tourismus 43 1.1 Umsetzung durch die Verwaltung 7. Bodenschutz 48 a) In welcher Form stellt die Staatsregierung si- 8. Energie 49 cher, dass die Alpenkonvention und ihre Pro- tokolle entsprechend ihrer völkerrechtlichen 9. Verkehr 54 Verbindlichkeit in angemessenem Maß bei Verwaltungsentscheidungen und Planungen berücksichtigt werden? Die Alpen sind einer der größten zusammenhängen- b) Wie will die Staatsregierung in Fällen, die ge- den Naturräume Europas, mit hoher Vielfalt an Le- mäß dem CIPRA-Leitfaden (Commission In- bens- und Rückzugsräumen gefährdeter Pflanzen- ternationale pour la Protection des Alpes) zur und Tierarten. Gleichzeitig sind die Alpen als Lebens- juristischen Umsetzung der Alpenkonvention und Wirtschaftsraum, Kultur- und Erholungsraum von Vorschriften in den Protokollen der Alpenkon- vielen unterschiedlichen Nutzungsansprüchen ge- vention betreffen, die durch keine innerstaat- prägt. Verkehrserschließungen, Tourismusprojekte, lichen Vorschriften abgedeckt sind, die Um- das Abholzen der Bergwälder und Siedlungserweite- setzung der Alpenkonvention gewährleisten? rungen in Tälern sind angesichts des Klimawandels c) Welche Maßnahmen wendet die Staatsregie- und der Bestimmungen der Alpenkonvention neu zu rung derzeit an, um die angemessene Be- bewerten. In der Alpenkonvention und ihren Protokol- rücksichtigung der Alpenkonvention und ihrer len haben sich die acht Alpenländer zu gemeinsamen Erklärungen zusammengefunden, um eine nachhalti- Protokolle sicherzustellen? ge Entwicklung des Alpenraums umzusetzen. d) Gibt es Pläne, die derzeit angewandten Kon- trollmechanismen anzupassen, bspw. hin- sichtlich des festgelegten Berichtszeitraums des Überprüfungsausschusses? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de - Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen zur Verfügung. Seite 2 Bayerischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/6592 e) An welchen (langfristigen) Projekten zur Um- Verkehrsflächen – in diesem potenziellen setzung der Alpenkonvention ist Bayern der- Dauersiedlungsraum in den letzten 20 Jah- zeit beteiligt und welche Pläne gibt es dahin- ren entwickelt? gehend? b) Wie viele Gewerbegebiete gibt es in den ein- f) Welche Regelungen in den bestehenden zelnen Landkreisen des bayerischen Alpen- landesrechtlichen Instrumenten wurden seit raums? Wie viele Flächen wurden in den 2005 an die Zielaussagen und Bestimmun- letzten 10 Jahren neu ausgewiesen (Summe gen der Alpenkonvention und ihrer Protokolle und Größe der jeweiligen Fläche je Landkreis angepasst? und Jahr)? 1.2 Weiterentwicklung der Alpenkonvention c) Wie groß ist die aktuelle Fläche der nach dem Standort-Informations-System Bayern a) Welche Ergebnisse resultierten bisher aus (SISBY) angebotenen Gewerbegebiete in der Arbeit der Arbeitsgruppe „Wasser“, deren den einzelnen Landkreisen des bayerischen Bildung in der Antwort auf die Interpellation Alpenraums? der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Umsetzung der Alpenkonvention in Bayern“ 2.2 Klimawandel (Drs. 15/5263) angekündigt wurde und die a) Wie wird die zunehmende Gefährdung durch sich mit den alpenspezifischen Aspekten Naturgefahren als Folge des Klimawandels Hochwasser, Gletscher, Beschneiung und bei der Landes-, Regional- und Flächennut- Trinkwasser beschäftigen sollte, bzw. welche zungsplanung in den Alpen berücksichtigt? Maßnahmen wurden, ausgehend von den b) Plant die Staatsregierung die Erarbeitung Erkenntnissen dieser Gruppe, angestoßen? von Gefahrenzonenplänen als rechtsverbind- b) Unterstützt die Staatsregierung den Vor- liche Grundlage der kommunalen Bauleitpla- schlag der CIPRA auch die Themen Abfall- nung, der Verkehrs- und der Tourismuspla- wirtschaft, Kultur und Luftreinhaltung zum nung? Gegenstand von Ausführungsprotokollen zu c) Vor dem Hintergrund der im Juni 2013 wie- machen und falls ja, wie? derholt virulent gewordenen Hochwasser- problematik stellt sich die Frage, welche stra- 1.3 Unterstützung von Nichtstaatlichen Organisa- tionen (NGO) und Kommunen bei der Umset- tegischen Planungen es seitens der Staats- regierung gibt, die Gemeinde-, Landkreis- zung und Landesgrenzen überschreitenden Ge- a) Wie hat sich die Einbindung der Kommunen fährdungen durch Muren, Lawinen und ins- bei der Umsetzung der Alpenkonvention und besondere Hochwasser einzudämmen? ihrer Protokolle seit 2005 entwickelt? Gibt es 2.3 Landschafts-, Flächennutzungs- und Regio- gelungene Modellbeispiele für die Zusam- menarbeit mit der kommunalen Ebene? Wie nalplanung beurteilt die Staatsregierung in diesem Zu- a) Wie entwickelte sich in den vergangenen sammenhang die Entwicklung der Aktivitäten 10 Jahren die Zahl der Gemeinden in den und der Zahl der bayerischen Mitgliedsge- bayerischen Alpen, die über einen ver- meinden im Gemeindenetzwerk „Allianz in gleichsweise aktuellen Landschaftsplan ver- den Alpen“? fügen? Wurde von der Staatsregierung in- zwischen ein neues Unterstützungspro- b) Welche Unterstützungsmaßnahmen gibt es gramm zur Erarbeitung und Umsetzung von seitens der Staatsregierung für Nichtregie- Landschaftsplänen in den Kommunen ange- rungsorganisationen und Kommunen bei der strengt? Umsetzung der Alpenkonvention und welche Planungen gibt es gegebenenfalls dahinge- b) Liegen der Staatsregierung inzwischen Zah- hend? len über die Gemeinden in den bayerischen Alpen vor, die über einen in den letzten 2. Nachhaltige Entwicklung und Raumplanung 15 Jahren erstellten Flächennutzungsplan 2.1 Siedlungs- und Verkehrsflächen verfügen, wie dies in § 5 Abs. 1 Satz 3 BauGB vorgesehen ist? Zu welchem Ergeb- a) Etwa 34 Prozent des nach dem Landesent- nis kommen die regelmäßigen Überprüfun- wicklungsprogramm abgegrenzten Alpenge- gen der Flächennutzungspläne nach § 5 biets sind Stand 2005 Dauersiedlungsraum Abs. 1 Satz 3 BauGB seit 2010? (verstanden als Siedlungs- und Verkehrsflä- c) Inwieweit wurden die Konzepte zur Auswei- che, Landwirtschaftsfläche ohne Moor und sung von Vorranggebieten für den Hochwas- Heide, Flächen anderer Nutzung ohne Un- serabfluss und -rückhalt an die Gegebenhei- land). Wie hat sich die Flächennutzung – ten und neuen Erkenntnisse angepasst und insbesondere der Anteil der Siedlungs- und weiterentwickelt? Drucksache 17/6592 Bayerischer Landtag 17. Wahlperiode Seite 3 d) Wie hat sich die Fläche der amtlich festge- 3.2 Alm-/Alpwirtschaft setzten Überschwemmungsgebiete in den Landkreisen des bayerischen Alpenraums in a) Auf wie vielen nicht mit Alm-/Alpwegen er- den letzten 10 Jahren entwickelt? Was erga- schlossenen Almen/Alpen wurde in den ver- ben die in der Interpellation von 2005 gangenen 10 Jahren mit jeweils welcher Flä- (Drs. 15/5263) angekündigten Berechnungen che die Nutzung aufgegeben? Wird die Ent- der Überschwemmungsgebiete an Ammer, wicklung auf diesen Almen/Alpen dokumen- Loisach, Isar, Weissach, Rottach, Schlierach, tiert? Mit welchen Ergebnissen? Leitzach, Weißer und Roter Traun, Saalach b) Wie hat sich die Fördersumme für Alm-/Alp- und unterhalb des Sylvensteinspeichers so- wegebauten in den letzten 10 Jahren entwi- wie an der Jachen? ckelt (differenziert nach Landes- und Bun- e) Liegen der Staatsregierung inzwischen Da- desmitteln)? Kann die Staatsregierung inzwi- ten über in Bauleitplänen dargestellte bzw. schen Auskunft darüber geben, wie viele festgesetzte Siedlungs-, Gewerbe- und Ver- Alm-/Alpwege mit welcher Länge – aufge- kehrsflächen in den festgesetzten Über- schlüsselt nach Landkreisen – gebaut wur- schwemmungsgebieten und den wassersen- den? siblen Bereichen des bayerischen Alpen- c) Wie hat