Deutscher Drucksache 13/1349 13. Wahlperiode 12. 05. 95

Antrag der Abgeordneten Christel Deichmann, Jella Teuchner, Kurt Palis, , , , Dr. Ulrich Böhme (Unna), Hans Büttner (Ingolstadt), Peter Dreßen, Konrad Gilges, Günter Graf (Friesoythe), Karl-Hermann Haack (Extertal), Reinhold Hemker, Monika Heubaum, Lothar Ibrügger, Renate Jäger, Marianne Klappert, , Werner Labsch, Erika Lotz, Ulrike Mascher, Heide Mattischeck, Leyla Onur, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Dr. , , Dr. R. Werner Schuster, Horst Sielaff, Wieland Sorge, Dr. Peter Struck, Dr. Gerald Thalheim, Hans-Eberhard Urbaniak, Matthias Weisheit, Verena Wohlleben, Heidemarie Wright, und der Fraktion der SPD

Verbesserte Durchlässigkeit zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und der Alterssicherung der Landwirte

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

Die eigenständige Versicherung der Bäuerinnen in der Alters- sicherung der Landwirte ist ein großer Erfolg der Agrarsozial- reform, mit der die bisher unzureichende Absicherung beseitigt wird. Die Versicherungspflicht darf daher nicht aufgeweicht wer- den. Sie entspricht den Grundsätzen der innenlandwirtschaft- lichen Solidarität und der finanziellen Solidität in der landwirt- schaftlichen Alterssicherung.

Dennoch muß die Reform vor allem hinsichtlich der Regelungen bei den Nebenerwerbsbäuerinnen ergänzt werden: Bisher wer- den Versicherungszeiten im einen System nur teilweise im jeweils anderen angerechnet, so bei Renten wegen Erwerbsunfähigkeit bzw. bei bisher in der Rentenversicherung pflichtversicherten Landwirten in den neuen Bundesländern, die in die Alterssiche- rung der Landwirte wechseln.

Eine gegenseitige Anrechnung von Versicherungszeiten z. B. als Wartezeiten, die sogar im zwischenstaatlichen Bereich der EU besser geregelt ist als zwischen der gesetzlichen Rentenversiche- rung (GRV) und der Alterssicherung der Landwirte (AdL) in Deutschland, würde einen Großteil der als Härte empfundenen Regelungen bei den Ehegatten von Nebenerwerbslandwirten beseitigen. Eine derart gestaltete Versicherungspflicht der Bäue- Drucksache 13/1349 Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode

rin würde Lücken in der notwendigen eigenen Versicherungsbio- graphie schließen, Doppelversicherungen aber vermeiden.

II. Der Deutsche Bundestag fordert daher die Bundesregierung auf, die Durchlässigkeit zwischen der GRV und der AdL zu verbessern,

— indem Pflichtbeitragszeiten in der GRV, in denen der Ver- sicherte nicht gleichzeitig als landwirtschaftlicher Unterneh- mer tätig gewesen ist, auf die Wartezeiten in der AdL ange- rechnet werden

— und Pflichtbeitragszeiten in der AdL ebenso auf die Wartezei- ten und zur Erfüllung weiterer anspruchsbegründender Zeiten (Berücksichtigungszeiten, Gesamtleistungsbewertung) in der gesetzlichen Rentenversicherung dann angerechnet werden, wenn der Versicherte nicht gleichzeitig rentenversicherungs- pflichtig tätig gewesen ist.

Bonn, den 10. Mai 1995

Christel Deichmann Erika Lotz Jella Teuchner Ulrike Mascher Kurt Palis Heide Mattischeck Gerd Andres Leyla Onur Ernst Bahr Adolf Ostertag Doris Barnett Renate Rennebach Dr. Ulrich Böhme (Unna) Dr. Hermann Scheer Hans Büttner (Ingolstadt) Ottmar Schreiner Peter Drellen Dr. R. Werner Schuster Konrad Gilges Horst Sielaff Günter Graf (Friesoythe) Wieland Sorge Karl-Hermann Haack (Extertal) Dr. Peter Struck Reinhold Hemker Dr. Gerald Thalheim Monika Heubaum Hans-Eberhard Urbaniak Lothar Ibrügger Matthias Weisheit Renate Jäger Verena Wohlleben Marianne Klappert Heidemarie Wright Walter Kolbow Rudolf Scharping und Fraktion Werner Labsch