Kommunikation Und Zivilcourage – Orte Der ‚Roten Kapelle' In

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Kommunikation Und Zivilcourage – Orte Der ‚Roten Kapelle' In Kommunikation + Zivilcourage Orte der Roten Kapelle in Brandenburg Eine Projektdokumentation herausgegeben vom Liebenberger Freundeskreis e. V. und Zeitpfeil e. V. Die Beschäftigung mit dem Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime ist ein immer währender Prozess der Annäherung an die Geschichte und an die Handlungsmög­ Die »Rote Kapelle« gehörte zu den größten Widerstandsgruppierungen in den ersten Kriegs­ lich keiten von Menschen. Die Auseinandersetzung mit der Thematik schärft den Blick für jahren. Durch persönliche Kontakte bildete sich 1940/41 ein loses Netzwerk von sieben Ber­ ei­­gene Entscheidungen, aber auch für Rechtsextremismus und seine Ursachen, den Trä­ liner Freundes­ und Widerstandskreisen heraus, in deren Mittelpunkt Harro Schulze­Boy­ gern und den Erscheinungsformen von Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus. His­ sen und Arvid Harnack standen. Diesem Netzwerk gehörten mehr als 150 Regimegegner, to rische Zusammenhänge vermitteln Wissen und emotionale Zugänge zu gelebter Zivil­ Frauen und Männer unterschiedlicher sozialer Herkunft und weltanschaulicher Auf assun­ courage, die heute und morgen benötigt wird. gen an. Arbeiter, Angestellte, Unternehmer, Intellektuelle, Künstler, Ärzte, Soldaten und Verschiedene Orte in Brandenburg waren Orte der Kommunikation und des informellen Offiziere, Marxisten und Christen diskutierten politische und künstlerische Fragen, halfen Austausches von Mitgliedern des Widerstandes in Berlin. Durch ihre Abgeschiedenheit, politisch und jüdisch Verfolgten sowie Zwangsarbeitern, dokumentierten NS­Gewalt­ Landschaften und Kulturorte boten sie kommunikative Freiräume für Verständigung und verbrechen und riefen in Flugschriften und Zettelklebeaktionen zum Widerstand auf. Es verbotene kulturelle Praxis. Die Idee des Projektes »Kommunikation + Zivilcourage. Orte be standen Kontakte zu Widerstandsgruppen in Berlin und Hamburg, zu französischen der ›Roten Kapelle‹ in Brandenburg« war es, die Beschäftigung mit historischem Wider­ Zwangs arbeitern und Vertretern der amerikanischen und sowjetischen Botschaft. Im stand mit der Reflexion über Kommunikation und Zivilcourage und entsprechende Hand­ Herbst 1942 nahm die Gestapo über 120 Personen fest und ordnete sie dem Fahndungs­ lungsmöglichkeiten im heutigen Brandenburg zu verbinden. komplex »Rote Kapelle« zu, woher die heutige Bezeichnung der Kreise stammt. 92 Frauen und Männer wurden vom Reichskriegsgericht und dem Volksgerichtshof angeklagt. 50 von Vier Projektgruppen aus unterschiedlichen Orten im Land Brandenburg sind den Spuren ihnen wurden in den Hinrichtungsstätten Plötzensee und Halle ermordet oder starben in der »Roten Kapelle« in Brandenburg nachgegangen, haben zu einzelnen Biografien der Mit ­ der Haft. glie der geforscht, ehemaligen Arbeits­ und Lebensorten nachgespürt. Dabei sind unter­ Bereits Mitte der dreißiger Jahre hatte sich in Freundeskreisen ein regimekritischer Zusam­ schiedliche Projekte entstanden, die auf die Vielschichtigkeit des damaligen Widerstandes menhalt herausgebildet. Hier kamen Aktivisten des Widerstandes und dem NS­Regime ebenso verweisen wie auf heutige Handlungsformen angesichts von Gewalt, Rechtsextre­ kritisch gegenüberstehende Menschen ins Gespräch, entdeckten Berührungspunkte und mismus und Fremdenfeindlichkeit. So arbeiteten Studierende der Germanistik an der Uni­ Gemeinsamkeiten. Da wurde eine andere Sprache, ein anderer Ton angeschlagen, aus­ versität Pots dam zur Biografie des Schriftstellers und Dramatikers Günther Weisenborn, ländische Rundfunksender abgehört, illegale Literatur, Flugblätter und Positionspapiere der als Mitglied der »Roten Kapelle« verhaftet und im Zuchthaus Luckau inhaftiert war. Das zirkulierten. Unter den Bedingungen einer gleichgeschalteten Presse und Öfentlichkeit Seminar ge staltete eine Veranstaltung zu Günther Weisenborns Beitrag zur Widerstands­ wurde der ins Private zurückgenommene Meinungsaustausch zum entscheidenden Kom­ erinnerung im Filmmuseum Potsdam. In deren Rahmen wurde der Film »Der 20. Juli« (1955) munikationsmittel. All dies führte zu einer Immunisierung gegenüber der nationalsozia­ gezeigt, für den Weisenborn das Drehbuch geschrieben hatte. Das Gesamtprojekt wurde listischen Ideologie, richtete sich gegen die Vereinnahmung durch den Staat und seine von zahlreichen weiteren Veranstaltungen begleitet. Im Mittelpunkt stand dabei die Vor­ Organisationen. Die Regimegegner trugen mit ihren Aktionen die eigene Unruhe nach stellung von Bio grafien, z. B. von Harro Schulze­Boysen, der zu seinem 100. Geburtstag mit außen, durchbrachen das Schweigen und machten für eine kleine Öfentlichkeit sichtbar, einer Aus stel lung im Bundesministerium für Finanzen, dem ehemaligen Reichsluftfahrtmi­ dass die Gegner im Inneren noch da und wieder aktiv waren. Die Freundeskreise bildeten nisterium, ge­­ehrt wurde, oder von Marta Wolter­Husemann, die 1932 in dem Filmklassiker ein Refugium, in dem auch Spannungen ausgetragen und selbst persönliche Krisen aus­ »Kuhle Wampe« mitspielte. gehalten werden konnten, ohne den Zusammenhalt in Frage zu stellen. Dabei entstand Die vorliegende Broschüre möchte einen Einblick in die entstandenen Projekte geben, die ein der Nazi­Ideologie entgegengesetzter und sie zugleich unterlaufender kultureller und die Projektgruppen selber vorstellen und an denen sie zum Teil noch arbeiten. politischer Zusammenhalt, eine identitätsfördernde Subkultur, die den Zusammenhalt der Nazi­Gegner stärkte und förderte. Von diesen subversiven Begegnungen ging Ermutigung Das Projekt wurde von Kulturland Brandenburg im Rahmen des Themenjahres »Freiheit. aus, sie bestärkten die Beteiligten in ihrer nazikritischen Haltung und Selbstbehauptung. Gleichheit. Brandenburg. Demokratie und Demokratiebewegungen« gefördert. Wir danken Vertrauen und Verlässlichkeit, Hilfe füreinander und für andere prägten die Zusammen­ den Mitarbeiterinnen von Kulturland Brandenburg, insbesondere Frau Dr. Faber­Schmidt, künfte. Es wurde geredet, gesungen, gelacht, Angst, Alleinsein und Misstrauen überwun­ Frau Dr. Chmura und Frau Deponte für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und den. Mit ihrem Zusammensein, ihren versteckten und ofenen Zeichen bewiesen sie, dass die tatkräftige Unterstützung. Bei der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dem Filmmu­ ein anderes Leben möglich war. seum Potsdam und der DKB Stiftung bedanken wir uns für die Kooperation. Liebenberger Freundeskreis Libertas e.V. und Zeitpfeil e. V. wählten sie die Mole in Marquardt bei Potsdam für ihre Begegnungen aus. Diese Trefen bedeuteten einen Austritt aus dem engen NS­Alltag und boten einen Rückzugsort unter Viele Begegnungen der unterschiedlichen Freundeskreise fanden im Berliner Umland statt. Freunden. Hier verbrachten die Mitstreiter ihre Wochenenden. An Orten wie der Schmölde bei Prieros, Im Sommer 1934/35 fuhren Heinrich Scheel und Hans Lautenschläger, einstige Schüler am Lehnsee, in der Schorfheide, in Liebenberg, in Lehnitz, am Liepnitzsee, im Spreewald, der Schulfarm Scharfenberg, einer Internatsschule am Tegeler See, die auf der Weimarer in Velten, im Kremmener Luch, in Bad Saarow, an der Mole in Marquardt bei Potsdam, im Reformpädagogik aufbaute, mit ihren Fahrrädern an die Schmölde bei Prieros. Auf einer Summter Wald, in Teupitz und anderswo konnten sie sich frei bewegen, sich ofen äußern abgelegenen Wiese trafen sie weitere Freunde, sangen ihre Lieder, redeten am Lagerfeuer und austauschen. Ihre Freizeitaktivitäten knüpften sie an Begegnungsformen aus der Wei­ über Politik, Kultur, verbotene Bücher und tauschten sich über Möglichkeiten aus, Wider­ marer Republik an, so der Arbeiterjugendbewegung, der bündischen Jugend, der Frei­ stand zu leisten und weitere Mitstreiter zu gewinnen. körper kultur und freier Sportgemeinschaften. Von 1940 bis 1942 stellten Hans Coppi, ebenfalls ehemaliger Schüler der Schulfarm Schar­ Die Trefpunkte in Brandenburg waren mit vergangenen und gegenwärtigen Lebensorten fenberg, seine spätere Frau Hilde und weitere Freunde in einem Bootshaus in Lehnitz der einzelnen Mitglieder verbunden. Libertas Schulze­Boysen, Enkelin des 1921 verstor­ ihre Faltboote unter und errichteten auf einer nahe gelegenen Wiese ihre Zelte. Sonn­ benen Fürsten Philipp Eulenburg zu Hertefeld, wuchs auf dessen Gut in Liebenberg auf. tagvormittags waren sie häufig gemeinsam unterwegs, badeten, setzten sich zusammen, Im Juli 1936 heiratete sie den Referenten des Reichsluftfahrtministeriums Harro Schulze­ diskutierten Probleme und trafen für weitere Aktivitäten Absprachen. In den Schränken Boysen. Gelegentlich besuchten sie die Liebenberger Verwandten. Pfingsten 1939 und im Bootshaus bewahrten sie illegales Material, Flugblätter, Zeitungen und Bücher auf. Hans 1940 trafen sich Libertas und Harro Schulze­Boysen mit alten und neuen Freunden am Coppi kümmerte sich im August 1942 um den aus Moskau eingetrofenen Fallschirmsprin­ Liebenberger Lankesee. Im Sommer 1938 fuhren sie mit ihren Freunden, dem Bildhauer ger Albert Hößler und brachte ihn einige Tage in einem Zelt in Lehnitz unter. Der spätere Kurt Schumacher und seiner Frau Elisabeth, der Ärztin Elfriede Paul und ihrem Lebens­ Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, Dr. Arvid Harnack, hatte am Kirchplatz gefährten Walter Küchenmeister sowie dessen Söhnen Rainer und Claus, dem Schriftsteller in Bad Saarow ein Zimmer, wohin er sich mit seiner Frau Mildred, einer amerikanischen Günther Weisenborn und der aus dem Frauenkonzentrationslager Moringen entlassenen Literaturwissenschaftlerin, gelegentlich zurückzog. Kommu nis tin Marta Wolter an den
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